Serie Game of Thrones / Das Lied von Eis und Feuer

"Nur" ambivalent - der ist gut :D

Es ist ja eben doch auch gerade die Ambivalenz, die häufig vor allzu großer Plattheit schützt.

Wenn man auch genau weiß wo man mit seiner Geschichte hin will bestimmt. Wenn man aber nicht weiß was man am Ende haben will, weil man sich zunächst auf literarische Vorlagen beziehen kann und später nur auf ein paar Eckpunkte des Autors, dann ist diese Ambivalenz eher Ausdruck von Hilflosigkeit bzw. fehlendem Selbstvertrauen.
 
Das empfinde ich auch als ebenso naheliegende Interpretation des ambivalenten Verhaltens, Ambivalenzen in die eigenen Drehbücher einzubauen, ja. Ich für meinen Teil bin ja vor allem auch gespannt, inwiefern diese Hilflosigkeit dann auch aus den literarischen "Nachlagen" (sind ja dann keine Vorlagen mehr) herausgelesen werden kann - ihr bisheriges Nichterscheinen könnte man aber eben genauso als fehlendes Selbstvertrauen GRRM's lesen, nur dass ich eben tatsächlich wie Timonidas glaube, dass GRRM eben anders als D&D nicht versucht, ein "handelsübliches Finale" zu gestalten. (Klar, er hat aber auch keinen Termindruck und die Erzählzeit kann ihm auch egal sein.)
 
Hat Dany in Staffel 5 , als der Arenakampf stattfand, nicht schon sehr stark angedeutet, es wäre völlig in Ordnung unschuldige zu töten, wenn es einem höheren Ziel gilt?

Dazu muss man nichts mehr sagen oder?

Es ist ja auch keine Andeutung in der Serie, sondern eine Andeutung/bzw Aussage die ein Charakter macht.
Hier wird nicht angedeutet, Daenrys könnte ... sondern es zeigt bereits einen Teil ihres Charakters

Hat das etwa jemals jemand in Frage gestellt? Nein. Hat es irgendwas mit einem sinnlosen Genozid an Unschuldigen zu tun? Nein.

Klar, das wäre jetzt der Ausweg aus diesem Dilemma. Aber hälst du ein nicht handelsübliches Finale für einfacher zu gestalten als ein handelsübliches Finale? Denn ein nicht handelsübliches Finale zu schreiben, das trotzdem als "gutes" Finale akzeptiert wird, ist verdammt schwierig.

Da ich nicht weiss was genau für dich ein handelsübliches Finale ist kann ich das nicht beantworten. Aber ich fand zum Beispiel das Ende der Kinder Hurins von Tolkien, dass ja alles andere als handelsüblich ist, sehr gelungen. Etwas derartiges könnte ich mir auch sehr gut für GoT vorstellen. Ich könnte mir gut vorstellen das Königsmund von Dany eingeäschert wird, aber ich glaube ehrlich gesagt dass es am Ende wesentlich mehr Verlierer als Gewinner geben wird. Also das vor allem die Invasion der Untoten dramatischer ausfallen wird als in der Serie dargestellt.

Gut, da sind wir ja schon wieder bei der Erzählzeit. Dass die einen langsam ausgeht, weil man im Mittelteil viel zu viel davon für letztlich total unnötige Popeleien vergeudet hat, da sind wir uns ja schon einmal einig.

Eigentlich nicht. Man hätte eine ganze Menge Zeit die mit sinnlosen Actionszenen verschwendet wurde mit dem Charakteren verbringen können, und man hätte aus der 8. Staffel auch nicht 6 Folgen machen müssen.

Warum es diese Handlungen nicht gab? Na ja, zum einen, weil man sich irgendwie im Mittelteil stattdessen in ganz andere Sachen bzgl. Dany verrannt hat

Weil man zu beschäftigt war sie für die Serie zur feministischen ikone zu erheben?

(Was hat jetzt eigentlich Daario gebracht?)

Ist doch klar, er ist Euron Greyjoy. Nein im Ernst. Charaktere existieren nicht weil sie irgendwas bringen müssen, bei einer handelsüblichen Serie vielleicht, aber nicht bei ASoIaF. Daarion Naharis wurde ziemlich genau da aus der Serie gestrichen als die Serie die Bücher eingeholt hat, vermutlich war seine zukünftige Rolle einfach nicht wichtig genug als dass man seine Story in der Serie fortführen wollte. Oder GRRM wusste selbst noch nicht so genau was mit Daario passieren wird.

Dany hatte die meiste Zeit über Berater wie Jorah um sich herum, die sie von genau diesen Handlungen abhalten konnten.

Das hätte man mit einem Streit zwischen ihr und ihren Beratern darstellen können. Das Problem ist dass sie nie irgendwelche Andeutungen gemacht hat aus Spaß and der Freude haufenweise Unschuldige verbrennen zu wollen, Jorah und Tyrion waren ja nicht ohne Grund davon überzeugt dass sie eine gute Herrscherin werden würde.

Passend dazu gab es gerde ein schönes Meme, bei der am letzten Skorpion ein Imperaler Sturmtrooper stand.

Was witzig ist, aber eben nur zeigt dass die die achte Staffel sich erzählerisch wo ganz anders bewegt als die ersten 4, den die hätte keiner mit dem leichtherzigen Fun&Action Abenteuer Star Wars verglichen.
 
Da ich nicht weiss was genau für dich ein handelsübliches Finale ist kann ich das nicht beantworten.

Na ja, zum prototypischen Finale gehören für mich, wie oben eigentlich schon gesagt, die folgenden Aspekte:

- Die bisher einzeln nebeneinander liegenden Handlungsstränge kommen endgültig zusammen
- Mit oben geht auch in den meisten Fällen einher, dass die wichtigsten Figuren nun zusammenkommen und aufeinander treffen
- Mit oben geht eigentlich immer einher, dass sich die Anzahl der Handlungsorte, die parallel bespielt werden, verringert oder zumindest aber diese Handlungsorte lokal verdichtet werden (AKA: Die Figuren sind einfach nicht mehr quer über die erzählte Welt verstreut)
- Das Handlungstempo ist vergleichsweise hoch (höher als z. B. im Mittelteil oder gerade auch zu Beginn, wo sich die Geschichte erst langsam entfaltet)

Wären das für dich auch Aspekte eines prototypischen Finales? Diese Liste ist dabei natürlich nicht auf Vollständigkeit aus und wie immer bei Prototypen gibt es in der konkreten Umsetzung dann meist Abweichungen. Aber wenn ich an das Wort "Finale" in Bezug auf eine Dramaturgie denke, sind das die für mich wichtigsten Charakterisierungsmerkmale (deskriptiv, nicht notwendigerweise normativ) - und ich würde auch erstmal behaupten, dass die intersubjektiv nachvollziehbar sind (wogegen du jetzt natürlich gerne argumentieren darfst).

Eigentlich nicht. Man hätte eine ganze Menge Zeit die mit sinnlosen Actionszenen verschwendet wurde mit dem Charakteren verbringen können

Hier verstehe ich den Satz leider nicht ganz, aber ich vermute mal, dass du sagen magst, dass man die Zeit mit sinnlosen Actionszenen verschwendet hat, obwohl man sie mit den Charakteren hätte verbringen sollen. Ja, das sehe ich zumindest teilweise auch so. Große, epische Schlachten gehören für mich zwar zu einer Fantasy-Verfilmung epischen Ausmaßes zwar irgendwo dazu, aber rein von der Sendezeit war das tlw. auch aus meiner Sicht heraus teilweise zu überbordend. Ich würde aber hier das Wort "auch" verwenden. Man hat IMO sowohl die Zeiz mit sinnlosen Actionszenen vergeudet als auch mit der sinnlosen Auswalzung bestimmter, teilweise sogar sinnloser Handlungsstränge (Beispiele finden sich in meinen Postings zur Genüge).

und man hätte aus der 8. Staffel auch nicht 6 Folgen machen müssen.

Wie gesagt: Über 2, 3 oder auch 5 Folgen mehr kann man immer diskutieren. Aber die Diskussion ist mühselig, weil man sich, egal wie viel Erzählzeit man sich nimmt, IMMER auch noch mehr Erzählzeit hätte nehmen können. Wenn das ganze erfolgreich seine Kosten einspielt, wird das dann zur Endlos-Telenovela. (Gut, auch zu der hätte GoT das Zeug gehabt, wenn die Schauspieler nicht irgendwann so exorbitant teuer geworden wären).

Ist doch klar, er ist Euron Greyjoy. Nein im Ernst. Charaktere existieren nicht weil sie irgendwas bringen müssen, bei einer handelsüblichen Serie vielleicht, aber nicht bei ASoIaF.

ASoIaF ist aber das Buch, nicht die Verfilmung. Das würde ich nicht zusammenwürfeln. Beispiel HdR: Tom Bombadil ist eigentlich nach den Maßstäben einer Verfilmung und den dabei herrschenden narrativen Regeln des Mediums eine mehr als sinnlose Figur. Im Buch würde ich sie absolut nicht missen wollen, aber ich bin froh, dass PJ ihn gestrichen hat. Bei Daario hätten D&D ähnlich verfahren müssen/können, vor allem unter der folgenden Annahme:

GRRM wusste selbst noch nicht so genau was mit Daario passieren wird.
 
Ganz ehrlich Leute. ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich sehe GoT sehr gerne. Aber es ist doch nur eine Fernsehserie.
Und da gefällt mir einiges und einiges nicht.
Aber deshalb würde ich doch keine Petition ins Leben rufen.
Sorry Leute,ich will niemanden hier zu Nahe treten. Aber wer solch eine Petition unterschreibt hat entweder zu viel Zeit oder keine anderen Sorgen.

Star Wars ist ein Teil,ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich liebe Star Wars länger als die Zarin:D.
Und ich habe bis heute noch nicht meinen Frieden mit EP 7 und auch nicht mit J.J. Abrams gemacht.
Und ich halte es auch für einen Fehler den Herrn mit EP 9 zu betrauen.
Aber deswegen unterschreibe ich doch keine Petition gegen ihn.
Ebenso sehe ich es mit der 8 Staffel von GoT.
Nur weil ich Fan von etwas bin muss ich nicht über jeden Stock springen den man mir hinhält.
Aber mir darf etwas gefallen oder nicht. Aber ich muß es eben schlucken. Meine Meinung dazu muß ich äussern dürfen.Aber es geht doch hier nur um mediale Unterhaltung.
Daraus eine Wissenschaft zu machen ist erbärmlich.
 
Du meinst die Stelle in der sie einen einzigen aufmüpfigen Adeligen (nach einem Aufstand) hinrichten lassen hat um die anderen einzuschüchtern? Damit erklärst du das es IC war als Daenerys einfach hunderttausende Unschuldige hinrichtet?

Nicht nur da, aber das war halt das erste Beispiel das mir einfiel.:zuck:

Aber ich glaube da ich selbst als Daenerys-Hasser (was nicht stimmt, ich liebe den Charakter in seiner gesamtheit und das beinhaltet auch den Inhalt von episode 5:klugs) lasse ich wieder andere für mich sprechen. Simpel weil egal was ich jetzt an Beweisen anführe, es ist ja sowieso nur das Auge eines Daenerys-Hassers:(

Achtung Spoiler, betrachten sie es auf eigene Gefahr!

 
Na ja, zum prototypischen Finale gehören für mich, wie oben eigentlich schon gesagt, die folgenden Aspekte:

- Die bisher einzeln nebeneinander liegenden Handlungsstränge kommen endgültig zusammen
- Mit oben geht auch in den meisten Fällen einher, dass die wichtigsten Figuren nun zusammenkommen und aufeinander treffen
- Mit oben geht eigentlich immer einher, dass sich die Anzahl der Handlungsorte, die parallel bespielt werden, verringert oder zumindest aber diese Handlungsorte lokal verdichtet werden (AKA: Die Figuren sind einfach nicht mehr quer über die erzählte Welt verstreut)
- Das Handlungstempo ist vergleichsweise hoch (höher als z. B. im Mittelteil oder gerade auch zu Beginn, wo sich die Geschichte erst langsam entfaltet)

Wären das für dich auch Aspekte eines prototypischen Finales? Diese Liste ist dabei natürlich nicht auf Vollständigkeit aus und wie immer bei Prototypen gibt es in der konkreten Umsetzung dann meist Abweichungen. Aber wenn ich an das Wort "Finale" in Bezug auf eine Dramaturgie denke, sind das die für mich wichtigsten Charakterisierungsmerkmale (deskriptiv, nicht notwendigerweise normativ) - und ich würde auch erstmal behaupten, dass die intersubjektiv nachvollziehbar sind (wogegen du jetzt natürlich gerne argumentieren darfst).

Das ist schon extrem allgemein gehalten und sollte auch so ohne große Umstände möglich sein. ASoIaF ist zwar komplexer als die meisten Fantasy Serien aber nicht so komplex dass man nicht nach und nach Nebenhandlungsstränge zusammenführen bzw. abschließen könnte. Auch das zusammenkommen der Charaktere wird keinen Kunstgriff darstellen, nur wenn GRRM es tatsächlich auf ein Doppelfinale (finale Schlacht gegen die WW + Finale in Königsmund) abgesehen hat könnte es logistische Schwierigkeiten geben. Aber ich vermute dass die beiden Ereignisse weit weniger (oder aber viel mehr) isoliert voneinander geschehen werden. Entweder geschieht beides mehr oder weniger gleichzeitig, der Winter trifft tatsächlich in Königsmund ein oder es wird ein größerer Zeitsprung gemacht. Aber ich sehe nicht wie GRRM ein Ende schreibt in dem die Charaktere ohne Atempause von einem Finale zum nächsten springen.

Man hat IMO sowohl die Zeiz mit sinnlosen Actionszenen vergeudet als auch mit der sinnlosen Auswalzung bestimmter, teilweise sogar sinnloser Handlungsstränge (Beispiele finden sich in meinen Postings zur Genüge).

Sinnlose Handlung gibt es nicht. 20 Minuten Arya durch eine zerstörte Stadt rennen zu sehen oder ewig lange Kämpfe in denen nichts passiert, das ist sinnlos.

ASoIaF ist aber das Buch, nicht die Verfilmung. Das würde ich nicht zusammenwürfeln.

Nein nach den letzten beiden Staffeln, vielleicht sogar den letzten drei würde ich das auch nicht mehr. Aber Daario Naharis stammt nunmal aus der Zeit der Serie in der man sich an die Bücher orientiert hat. Genau wie die meisten anderen Charaktere. Eigentlich ist Euron der einzige "originale" Charakter der Serie der zum Schluss noch dabei war.

Beispiel HdR: Tom Bombadil ist eigentlich nach den Maßstäben einer Verfilmung und den dabei herrschenden narrativen Regeln des Mediums eine mehr als sinnlose Figur. Im Buch würde ich sie absolut nicht missen wollen, aber ich bin froh, dass PJ ihn gestrichen hat. Bei Daario hätten D&D ähnlich verfahren müssen/können, vor allem unter der folgenden Annahme:

HdR wurde aber auch verfilmt, ein Film und eine Serie sind zwei unterschiedliche Medien. Ein Buch zu verfilmen ist praktisch unmöglich, aber eine Serie draus zu machen kann funktionieren. Hat ja auch bei GoT funktioniert wo die ersten drei Staffeln sich noch sehr stark an die Vorlagen gehalten haben, mit einigen mehr oder weniger gut begründeten Abweichungen. Aus dieser Zeit stammt auch Daario Naharis. Und zu diesem Zeitpunkt wusste man auch nicht ob und wie es mit den Büchern weiter geht. Geplant war die beiden Bücher während die Serie läuft zu veröffentlichen.
 
Das ist schon extrem allgemein gehalten und sollte auch so ohne große Umstände möglich sein.

Klar ist es allgemein gehalten - soll ja auch ein genre- und eigentlich auch erzählmedienübergreifendes Modell dafür sein, was wir eigentlich als "Finale" verstehen. Und natürlich ist es auch möglich - dass es möglich ist, zeigt ja auch die 8. Staffel GoT (jetzt mal abseits jeder Wertung, ob das Finale gut ist; es ist ein klar erkennbares Finale). Um die reine Möglichkeit als solche geht es mir ja wie gesagt nicht, sondern darum, dass diese Merkmale eines prototypischen Finales sich aber mit bestimmten etablierten Merkmalen der Erzählung bzw. Geschichte von ASoIaF bzw. GoT beißt.

Sinnlose Handlung gibt es nicht.

Gut, "sinnlos" ist eventuell ein zu hartes Wort. Lass es mich so erklären: Es gibt manchmal Handlung, die es halt, gemessen daran, wie viel Erzählzeit auf sie draufgegangen ist, am Ende zu recht wenig gebracht hat. Dazu zählen auch deine beiden Beispiele:

20 Minuten Arya durch eine zerstörte Stadt rennen zu sehen oder ewig lange Kämpfe in denen nichts passiert, das ist sinnlos.

Und in eine ähnliche Kategorie fallen für mich auch schon viele vorher etablierte Handlungsstränge. Die ganze Ygritte-Handlung hat für mich beispielsweise gemessen an ihrem Einfluss auf die großen Hauptplots - der Kampf um die Throne und der Kampf gegen die Weißen Wanderer - einfach viel zu viel Platz eingenommen. Auch das hätte man ähnlich zusammenstampfen können wie 'Arya's run'.

HdR wurde aber auch verfilmt, ein Film und eine Serie sind zwei unterschiedliche Medien.

Ah, hier ist die Sprache leider bisher noch so schrecklich ungenau. Was ich sagen möchte, ist: Auch eine Serienverfilmung ist ja irgendwo eine Verfilmung - und gerade Serials kann man ja auch als überlange Filme verstehen, auch wenn sie im Detail trotzdem in Episoden eingeteilt sind. Und für mich war halt überhaupt erst das Konzept, ein Buch in Serienform zu verfilmen, ihm also noch mehr Erzählzeit zu widmen als in einer 'üblichen' Buchverfilmung als Film zu widmen. Und je länger ich darüber nachdenke, finde ich, dass viele Sachen der vorigen Staffeln auch - gemessen an ihrer letztlichen Bedeutung für die übergeordneten Hauptplots - auch einfach locker hätten eingestampft werden können.

Geplant war die beiden Bücher während die Serie läuft zu veröffentlichen.

Tja...
 
Nicht nur da, aber das war halt das erste Beispiel das mir einfiel.:zuck:

Aber ich glaube da ich selbst als Daenerys-Hasser (was nicht stimmt, ich liebe den Charakter in seiner gesamtheit und das beinhaltet auch den Inhalt von episode 5:klugs) lasse ich wieder andere für mich sprechen. Simpel weil egal was ich jetzt an Beweisen anführe, es ist ja sowieso nur das Auge eines Daenerys-Hassers:(

Achtung Spoiler, betrachten sie es auf eigene Gefahr!


Ich finde keines der Videos besondern überzeugen, das erste hat ein paar interessante Punkte ist aber auch vieles an den Haaren herbei gezogen. Beim dritten hab ich nach der Hälfte aufgehört weiles nur eine halbgare Zusammenfassung von Danys Story ist. Aber weil ich mir so das schreiben sparen kann habe ich mir auch zwei Videos gesucht.



Um die reine Möglichkeit als solche geht es mir ja wie gesagt nicht, sondern darum, dass diese Merkmale eines prototypischen Finales sich aber mit bestimmten etablierten Merkmalen der Erzählung bzw. Geschichte von ASoIaF bzw. GoT beißt.

Ja und das wäre die Komplexität. Aber dass kann ja kaum die Serie behindert haben weil die Serie nicht mal ansatzweise so komplex ist wie die Bücher, das heisst man kann damit das unterirdische Writing nicht entschuldigen.

Gut, "sinnlos" ist eventuell ein zu hartes Wort. Lass es mich so erklären: Es gibt manchmal Handlung, die es halt, gemessen daran, wie viel Erzählzeit auf sie draufgegangen ist, am Ende zu recht wenig gebracht hat. Dazu zählen auch deine beiden Beispiele:

Das ist keine "Handlung", wenn ich von Handlung rede dann meine ich Ereignisse/Entscheidungen bzw. Tätigkeiten die die Handlung weiter führen. Sprich die zu IRGENDETWAS führen. Minuten lange Actionszenen in denen nichts geschieht das zu irgendwas führt sind keine Handlung, sondern einfach nur Weiss und Benioff die sich an ihrem visuellen Spektakel ergötzen, denn das ist das einzige das die beiden noch interessiert.

Und in eine ähnliche Kategorie fallen für mich auch schon viele vorher etablierte Handlungsstränge. Die ganze Ygritte-Handlung hat für mich beispielsweise gemessen an ihrem Einfluss auf die großen Hauptplots - der Kampf um die Throne und der Kampf gegen die Weißen Wanderer - einfach viel zu viel Platz eingenommen. Auch das hätte man ähnlich zusammenstampfen können wie 'Arya's run'.

Ich finde der Ygritte Plot hat Jons Zeit bei den Wildlingen interessanter und tiefsinniger gemacht. Aber das ist auch ewig her. Das Problem ist dass du den Sinn einer Handlung an deren Nutzen für den "großen Hauptplot" bemisst. Aber wenn du so denkst bist du bei ASoIaF und bei GoT 1-5 völlig falsch, ASoIaF war schon immer eine Charakterstory bei der Charakterentwicklung und Handlungen der Figuren nie im Dienst des "großen Hauptplots" standen.
 
Das ist keine "Handlung", wenn ich von Handlung rede dann meine ich Ereignisse/Entscheidungen bzw. Tätigkeiten die die Handlung weiter führen. Sprich die zu IRGENDETWAS führen. Minuten lange Actionszenen in denen nichts geschieht das zu irgendwas führt sind keine Handlung, sondern einfach nur Weiss und Benioff die sich an ihrem visuellen Spektakel ergötzen, denn das ist das einzige das die beiden noch interessiert.

Na ja, also zunächst einmal ist diese Schlacht schon ein wichtiger Plotpunkt:

Cersei und Jamie sind tot, Königsmund ist quasi zerstört (außer es kommt in der nächsten Folge wieder so ein Retcon wie bei den aufgestockten Truppen nach der langen Nacht), Danerys zeigt ihr "wahres" Gesicht etc.

Ich stimme dir aber zu, dass man diesem Plotpunkt auch weniger Erzählzeit hätte gönnen dürfen - zugunsten anderer Plotpunkte. Und ähnlich sehe ich das z. B. auch bei Ygritte.

Ich finde der Ygritte Plot hat Jons Zeit bei den Wildlingen interessanter und tiefsinniger gemacht. Aber das ist auch ewig her. Das Problem ist dass du den Sinn einer Handlung an deren Nutzen für den "großen Hauptplot" bemisst. Aber wenn du so denkst bist du bei ASoIaF und bei GoT 1-5 völlig falsch, ASoIaF war schon immer eine Charakterstory bei der Charakterentwicklung und Handlungen der Figuren nie im Dienst des "großen Hauptplots" standen.

Tja, und das hätte man meiner Meinung nach bei der Verfilmung etwas glattbügeln können bzw. müssen - aber das ist jetzt eine normative Aussage. Für mich macht also Staffel 8 ganz ähnliche Fehler wie alle anderen Staffeln davor: IMO eher nachrangige Plotpunkte werden künstlich aufgebläht, während andere dann sang- und klanglos "abgehakt" werden. Daher sehe ich hier bei Staffel 8 auch nicht so sehr den Bruch zum vorigen: Schon immer hat GoT IMO nachrangigen Plotpunkten viel zu viel Zeit gegeben, während andere viel zu schnell und unmotiviert abgehandelt wurden (wie diese Andeutungen, dass Dany doch auch eine "mad queen" sein könnte).
 
Na ja, also zunächst einmal ist diese Schlacht schon ein wichtiger Plotpunkt:

Nur das Ergebnis der Schlacht ist ein wichtiger Plotpunkt. Deshalb wurden in den frühreren Staffeln Schlachten meistens einfach übersprungen.

Königsmund ist quasi zerstört (außer es kommt in der nächsten Folge wieder so ein Retcon wie bei den aufgestockten Truppen nach der langen Nacht), Danerys zeigt ihr "wahres" Gesicht etc.

Ja aber dafür hätten Sie nicht 30 Minuten zeigen müssen wie Daeneris die Stadt niederbrennt. Nach 5 oder 10 Minuten hat auch der letzte gecheckt das Dany das Volk von Kings Landing und die Stadt auslöschen will.

Für mich macht also Staffel 8 ganz ähnliche Fehler wie alle anderen Staffeln davor: IMO eher nachrangige Plotpunkte werden künstlich aufgebläht, während andere dann sang- und klanglos "abgehakt" werden. Daher sehe ich hier bei Staffel 8 auch nicht so sehr den Bruch zum vorigen: Schon immer hat GoT IMO nachrangigen Plotpunkten viel zu viel Zeit gegeben, während andere viel zu schnell und unmotiviert abgehandelt wurden (wie diese Andeutungen, dass Dany doch auch eine "mad queen" sein könnte).

Das sehe ich anders. Weil ich anders als du einen Plot nicht an seiner Bedeutung für den Hauptplot bewerte sondern an seiner Bedeutung für den oder die involvierten Charakter bzw. deren Entwicklung. Und wie gesagt, sinnlose Action ist meiner Meinung nach gar kein Plot, daher kann man auch nicht behaupten die achte Staffel würden irgendwelche nachrangigen Plotpunkten zu viel Zeit lassen. Zumal weder die lange Nacht noch die Zerstörung von Kings Landing nachrangige Plotpunkte sind. Eigentlich müsste dir das doch gefallen? Schließlich nimmt sich die 8. Staffel extrem viel Zeit für die wichtigsten Plotpunkte, und ignoriert die nachrangigen die die Charakterentwicklung voran treiben und nicht direkt mit dem Hauptplot zu tun haben.
 
Dann wollte ich auch nochmal zu Wort kommen, bevor es heute Nacht dann vorbei ist, so quasi die Staffel kurz vor Schluss nochmal Revue passieren lassen:

Alles in Allem hat mir die Staffel eigentlich gefallen. Einiges ging zu schnell (Mad Queen), viele Ansätze waren gut, hätte ich aber anders ausgebaut (Jaime‘s gesamter Arc), etliches war aber auch überraschend im positiven Sinne (Arya vs. Night King). Bei manchen Ideen und Plot-Holes muss man teilweise schon sein Gehirn ausschalten und es einfach so hinnehmen (Tarnkappen-Flotte von Euron, Aryas Plot-armour in King‘s Landing, Variable Truppengrössen, hirnrissige Schlachtpläne, uvm.), letztendlich war ich aber doch entertained und freue mich auf das Ende.

Das ging mir entschieden zu schnell und war dann zu krass. Ich hätte gut verstehen können, wenn sie einfach nur die Red Keep angegriffen hätte und da keine Rücksicht auf Verluste gemacht hätte, aber Zickzack von Straße zu Straße jeden niederzumetzeln fand ich sowas von daneben und bisher auch der größte Kritikpunkt der Staffel. Dass sie mit Cersei und meinetwegen ihren Soldaten oder den Leuten die Cersei als Schutzschild in der Red Keep dienen komplett ausrastet wär absolut ok gewesen, aber tausende von Unschuldigen Menschen zu massakrieren finde ich einen ziemlich krassen Sprung für „the breaker of chains“... Gerne kann man das in der letzten Folge etwas genauer erläutern. Hätte man Dany beim Gemetzel a, Schluss zum Beipiel ein paar mal Close Up gefilmt und ihre Emotionen gesehen wäre auch alles etwas leichter zu schlucken gewesen.

Und zu guter Letzt noch meine Predictions für‘s Finale (die vermutlich komplett falsch sein werden):
Erst mal das wo ich mir ziemlich sicher bin: Jon wird Dany töten, sehe irgendwie keine andere Möglichkeit die Geschichte der zwei anders zu beenden. Generell wird die Folge zumindest bis kurz vor Schluss ziemlich düster werden, denke ich.

Jon wird vermutlich den Iron Throne wirklich nicht annehmen - nachdem Sansa plötzlich die intelligenteste Person der Serie ist und auch die kompetenteste Anführerin, könnte ich mir vorstellen, dass sie am Ende vielleicht regieren darf.

Arya wird hoffentlich einfach das durchziehen, was sie vor einigen Folgen prophezeit hat: „Essos is in the East, Westeros in the West, but what‘s West of Westeros?“. Man könnte ihre Story schön damit beenden, dass sie von den Iron Islands aus weg segelt ins Ungewisse.

Bei Tyrion bin ich mir nicht so sicher, nachdem er seinen Moment mit Sansa in Folge 3 hatte, könnte ich mir sogar vorstellen, dass er und Sansa evtl. ein Paar werden... außer Dany steht zu ihrem Wort und bringt ihn gleich relativ am Anfang um.

Generell freue ich mich jetzt aber auf das Finale und werde mir definitiv einen Wecker stellen, spannend wird auch die Reaktion vom Star Wars Fandom, wo doch der Shitstorm zu D&D recht ausartet gerade und die beiden quasi das Franchise zunächst übernehmen.
 
Review zu Folge 05 - 08

Ich glaubte auf das schlimmste vorbereitet gewesen zu sein, doch dann kam es noch viel schlimmer.

Letztlich ist die Folge eine große Enttäuschung und die größte Tragik darin liegt wie bei Folge 3 und allgemein immer häufiger bei Filmen/Serien in der Differenz zwischen dem was die Folge tatsächlich geworden ist und dem was sie (mit gar nicht mal so vielen Änderungen) hätte sein können bzw. sollen.
Wie Folge 3 hat auch Folge 5 die eine Szene, die der ganzen Folge den Stecker zieht, nur hier ist es noch viel schlimmer als in Episode 3 zuvor.

Doch gehen wir zunächst ins Detail:

Gerne wird dieser Tage von einer angeblichen Paranoia Daenerys' gesprochen, doch warum?
Stark verkürzt (aber für den allgemeinen fiktionalen Gebrauch doch allermeist ausreichend) ist Paranoia das Empfinden einer Person verfolgt zu werden obwohl sie nicht verfolgt wird.
Wenn die Person aber tatsächlich verfolgt wird ist es nicht paranoid wenn die verfolgte Person dies erkennt und klar benennt. Dies spricht imo eher für eine gute Auffassungsgabe.
Und genau diese beweist imo Daenerys im Gespräch mit Tyrion; ist doch ihre Analyse der Lage weit überwiegend korrekt und zwar in mindestens 3 von 4 Fällen. Ihre Einschätzung bezüglich Jon ist etwas eigen, aber im Ergebnis auch nicht völlig unzulässig. Klar hat sie nicht explizit angeordnet seine Identität zu verschweigen, aber es war doch schon ihr erklärter Wunsch und den hat er immerhin ignoriert.
Tyrion war schon immer bereit ihren geäußerten Willen nach seinen Vorstellungen in sich zu verdrehen und dass er sich von Sansa so zuverlässig hat instrumentalisieren lassen, ist entweder der Beweis, dass der einst „cleverste Mann von Westeros“ ziemlich hohl geworden sein muss oder Daenerys absichtlich schaden will.
Dass Sansa gegen Daenerys intrigiert dürfte offensichtlich sein und nach Einschätzung Tyrions wird sie auch damit fortfahren.
Varys schließlich ist bereits dabei sie zu vergiften und sie ist diesem Vorhaben bisher nur entkommen, weil sie nichts gegessen hat. Dieser Plan könnte auch selbst nach Varys Tod immer noch in der nächsten Folge aufgehen.

Varys scheint mit seine Schritten gegen Daenerys etwas zu unterperformen, aber ich mag diese dezente Darstellung seiner Vergiftungsbemühungen; - das haben sie schön gemacht.

Durch Tyrion informiert, erfährt Daenerys jedoch von Varys Verrat und macht wie einst angekündigt kurzen Prozess mit ihm.
Ich finde es nach wie vor schockierend, wie schnell Varys bereit war seine einstige Favoritin fallen zu lassen und gegen jemanden einzutauschen, den er im Grunde kaum kennt. Auf welcher Grundlage er sich gleich um ihren ganzen Geisteszustand Sorgen machte, ist mir auch nicht klar (sieht man halt mal von der scheinbaren 50:50 Chance der Richtigkeit dieser These beim imaginären Münzwurf ab. Aber wenn man daran glaubt, dürfte man sich selbst eigentlich nie zum Unterstützer einer Targaryen-Dynastie machen).
Ich erinnere mich an seine besorgten bis schockierten Blicke, nur weil sie sich beim Fest auf Winterfell für einen Moment einsam gefühlt hat, daraufhin zum Verräter zu werden ist eine heftige Überreaktion. Ich mag diesbezüglich den kurzen Aufsatz, dass Varys Daenerys vielleicht lieber einige Male in den Arm genommen hätte, anstatt gleich gegen sie zu intrigieren.
Unabhängig vom aktuellen Geschehen finde ich es in der Endbetrachtung des Charakters Varys sehr schade, dass er seit der Flucht aus Kings Landing kaum noch was sinnvolles zu tun hatte und meist eine Karikatur seiner selbst war. Dass es keine Abschlußszene zwischen ihm und Kleinfinger gab, bzw. er auch nicht auf die Nachricht seines Todes reagierte, halte ich wie Conleth Hill für ein Versäumnis.

Die nächste Szene die nähere Betrachtung verdient ist jene zwischen Daenerys und Jon mit Blick auf ihre mögliche Wirkung auf die ganze Folge.

Denn natürlich kommt man nach der Folge auf der Suche nach Antworten zu dieser Szene zurück und könnte hier den entscheidenden Auslöser sehen und spekulieren, dass hier die Entscheidung fällt und alles anders hätte kommen können, wenn Jon sich ihr nicht verweigert hätte.
Nach den Worten der Showrunner ist Daenerys' Aktion aber spontan und somit ist das Gespräch mit Jon immerhin nur einer von mehren Bausteinen auf den Weg dorthin.
Dennoch ist die Szene interessant, dokumentiert sie doch das völlig verloren gegangene Fingerspitzengefühl der Serienmacher.
Nach dem verweigerten Kuss, schließt Daenerys mit den Worten „Dann soll die Angst regieren“ und es wird zur nächsten Szene im Thronsaal geblendet.
Szenenwechsel bedeutet für mich, dass in der vorhergehenden Szene nichts wichtiges mehr passiert ist, nichts was der Zuschauer hätte sehen müssen, folglich hat Jon also nichts zu Daenerys Fazit gesagt.
Wie er hat nix gesagt?
Hätte er nicht vielleicht was sagen sollen?
Hätte er nicht vielleicht etwas sagen sollen wie zum Beispiel: „Wtf, hast du dich gerade echt für ne Schreckensherrschaft entschieden, weil ich nicht mit dir schlafen will? Können wir da nochmal drüber reden?“ ;-)
Aber gut, sagt er halt nichts, sie ist eben einfach zu dominant für ihn, aber er wird sicher dennoch einen prima König abgeben ….

In der nächsten Szene gibt Daenerys Tyron die Zusicherung den Angriff zu stoppen sobald die Stadt kapituliert (lt. der Showrunner wie gesagt in der ehrlichen Absicht sich auch daran zu halten). Es entsteht so die schöne Situation, dass wir später alle auf das Läuten der Glocken warten und ihre vermeintlich befreiende Wirkung erleben, wenn sie dann schließlich läuten, - das ist wirklich schön gemacht.

An dieser Stelle lohnt sich der Exkurs zu den Bürgern von Kings Landing und der Feststellung, dass diese bisher nie als die liebenswertesten Menschen des Universums dargestellt wurden. Ich will das gar nicht als Rechtfertigung benutzen, aber vielleicht hat Daenerys dazu ja nächste Folge noch ein paar Worte übrig.
Worum es mir da eher geht ist, wieso sich Tyrion überhaupt so leidenschaftlich für diese Menschen einsetzt.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie er die Einwohner von Kings Landing einst voller Überzeugung als wertlos erklärte und ihn gleich den zweifachen Tod wünschte, - einmal durch Stannis, das andere mal durch Gift.
Schätze, Tyrion hat das einfach irgendwie vergessen. ;-)

Kleine Zwischenfrage: Wie segelt man von Drachenstein nach Kings Landing (direkt unter die Stadtmauer) wenn ne Piraten - Stealthflotte mit hunderten von Schiffen in der Bucht liegt?
Ein Kopfschütteln, dass Daenerys' Truppen ihr Lager direkt unterhalb der Stadtmauern aufgeschlagen haben, damit die Verteidiger der Stadt besser Steine runterwerfen können, lohnt sich vermutlich gar nicht mehr, nachdem sie jetzt über knapp zwei Staffeln immer wieder ihre militärische Inkompetenz unter Beweis gestellt haben.
Immerhin war es ein schönes Bild.

Die Abschiedsszene von Tyrion und Jaime sollte eigentlich richtig schön sein, ist bei mir aber leider nicht richtig gelandet.
Ich denke mal, das ich die Szene nicht richtig genießen konnte, liegt nicht unwesentlich daran, dass sie ein hervorragendes Beispiel für „Forced Writing“ darstellt. Das alles passiert auf diese Weise, weil es eine Abschiedsszene zwischen Tyrion und Jaime und später zwischen Jaime und Cersei geben soll.
Aber: Wenn Daenerys diese Falle für Tyrion schon aufstellt, warum lässt sie sie dann nicht gleich hier auch zuschnappen und verhindert Jaimes Flucht?
Sie hat nämlich überhaupt kein Interesse daran, dass Jaime sich von Cersei verabschiedet.
Das ergibt so keinen Sinn.

Die Vorbereitungen auf die Schlacht sind klasse inszeniert und ich liebe sie vor allem weil wieder diese „The Fog“-Gedächntismucke (oder eine sehr ähnliche Variation davon), die ich schon im Vorfeld der Schlacht um Winterfell so cool fand, unheilvoll im Hintergrund herumwabbert.

Was mir nebenbei auffällt: Was hat denn Jons mürrische verbal antwortlose Reaktion auf Tyrions Anweisung zu bedeuten, dass er beim Glockenläuten seine Männer zurückrufen soll.
Will er etwa nicht?

Der Angriff von Daenerys auf Flotte, Stadtbefestigung und goldene Kompanie ist dann perfekt inszeniert und ganz großes Kino. Nachdem Cersei und Euron letztes mal wieder gnadenlos vom Drehbuch bevorteilt wurden und so ihre für die Daenerys/Jon-Fraktion und für wohl auch die meisten Zuschauer so schmerzhaften Siege einfahren konnten, ist jetzt Zahltag und „die Lennisters“ bekommen es mit der groben Kelle. Das Geschehen ist ähnlich befriedigend wie in der letzten Staffel „Field of Fire“.
Geschickt nutzen Daenerys und Drogen bei ihren Angriff die blendende Sonne und stoßen nahezu senkrecht auf die Flotte herab. Die Wirkungslosigkeit der Skorpione finde ich hier übrigens nicht so gravierend. Es ist eben was anderes einen verletzten Drachen aus einen Hinterhalt heraus überraschend abzuschießen als einen Drachen im vollen Angriffsmodus. Einzig die gefühlte Feuerrate von Eurons Skorpion in der letzten Folge bleibt in ganz schlechter Erinnerung.

Ich bleibe dabei dabei, dass Daenerys am Anfang von Staffel 7 auf ihre „Girlgang“ hätte hören sollen und genau dies hätte tun sollen (also bis zum Läuten der Glocken natürlich) um sich den Eisernen Thron an einen Tag zu nehmen. Der Plan einer blockierenden Belagerung klang zwar nicht schlecht, aber seine Wirksamkeit kann man durchaus anzweifeln (Wendet sich das Volk in der Stadt wirklich gegen Cersei, oder wird es durch Propaganda nur weiter gegen den „Feind“ vor den Toren radikalisiert. Das kann niemand vorhersehen!).
Ein massiver Angriff (der trotzdem nicht viele Opfer unter den Zivilisten zur Folge haben muss)hätte Daenerys auf jeden Fall eine Menge erspart.

Die Vergleiche mit Helms Deep (auch wenn sie sich meist nur auf die reine Minutenzahl bezogen) in Bezug auf die Schlacht um Winterfell, stellte sich als anmaßend heraus, aber diesmal finde ich den Vergleich zu „Herr der Ringe“ (Der von Serienmacherseite diesmal imo nicht gemacht wurde) in der Tat gar nicht mal schlecht.
Ich mag es einfach, wenn man sich nicht wie so häufig in der Dunkelheit versteckt und Dinge bei vollen Tageslicht zeigt und zudem hat man hier das Gespür, dass ein Drache der eine mehr oder weniger mittelalterliche Stadt angreift spektakulär genug ist und so entsteht ein wahres Effektgemälde, welches im modernen Kino selten geworden ist.
Man stelle sich das Geschehen in einen modernen Kinofilm vor: Da hätte es neben Drogon noch gefühlt 1000 kleine Babydrachen gegeben, die das Bild verstopft und verhindert hätten, dass man als Zuschauer seine Aufmerksamkeit auf irgendwas von Interesse hätte fokussieren können.
Vor allem aufgrund dieser massiven Schauwerte hätte es die Folge verdient gehabt in weit besserer Erinnerung zu bleiben als dies jetzt wohl der Fall sein wird.

Ich spare an dieser Stelle das entscheidende Thema noch aus und springe etwas nach vorne.

Hier haben wir nun die Abschiedsszene zwischen Sandor und Arya und abgesehen vom reinen Spektakel ist dies für mich die absolut gelungenste Szene der Folge, eben auf Charakterebene.
Wie Sandor Arya fragt ob sie etwa so werden will wie er und wie er dann seine gefühlt riesige Hand hinter ihren Kopf legt und mit einen Ausdruck auf sie herab sieht, den man vorher bei ihm wohl noch nie gesehen hat; einfach so gut. :-)

Unglücklicherweise hat Arya dadurch den Rest der Folge nichts sinnvolles mehr zu tun. Ihre Flucht durch die Stadt wird mit dem Schicksal von Mutter und Tochter verknüpft die man bereits am Anfang der Folge eingeführt hatte. Der Einsatz von Mutter und Tochter folgt dem Trend solche Ereignisse aus den Augen der einfachen Menschen zu erzählen. Meiner Meinung nach gelingt das selten wirklich gut und auch hier imo nicht.
Aryas Flucht durch die Stadt hätte deutlich zusammengestrichen werden können, - ehrlich irgendwann hat wohl jeder verstanden, dass die ganze Stadt zerstört wird und viele Menschen sterben müssen.
Spätestens hier hätten wohl die wenigsten etwas dagegen gehabt etwas „Spektakel“ gegen mehr echten Inhalt zu tauschen.

Qyburn muss sterben und das geht so durchaus in Ordnung: „Frankenstein“ wird Opfer seiner „Kreatur“.
Leider erschließt sich für mich nicht welches Verhalten er und Cersei denn von Gregor erwarten. Wie bitte soll Gregor an Cerseis Seite bleiben wenn Sandor halt im Weg steht?

Sonderlob gibt es noch für die Kulisse, dieses Treppenhaus ist sowohl intakt als auch zerstört einfach eine Wucht!

Es kommt also zum sogenannten Cleganebowl. Über viele Jahre von den Fans gehypt, für mich immer etwas unverständlich. Ich hätte ihn nicht wirklich gebraucht, fand das Geschehen aber ganz ok. Das Augenauspressen hätte man sich meinetwegen gut sparen können, das war bei Oberyn ein wahrer Schockmoment, aber es verliert in der Wiederholung an „Flair“.
Was Sandor nun davon hat dieses seelenlose Ding zu „töten“, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
Überhaupt woher will man wissen, dass Gregor durch Fall von Turm und ins Feuer eigentlich sicher draufgeht? Wenn jemand einen Dolch durch den Kopf bekommt und er ihn anschließend wieder rausziehen will, kann man sich imo nichts mehr wirklich sicher sein. Im Übrigen hätte es Sandor ja mal mit Kopfabschlagen versuchen können, nachdem er den Helm entfernt hatte.

Die Unklarheit über das tatsächliche Sterben ist auch ein Problem bei Euron, Cersei und Jaime.
Klar, zumindest im Falle von Cersei und Jaime mag man sagen können über wen eine Burg zusammenbricht und wer in einer Gruft verschüttet wird, sollte in aller Regel tot sein (vor allem weil wohl auch niemand versuchen wird sie auszugraben).
Aber andererseits haben wir in der letzten Staffel auch gesehen wie Tormund und Beric auf der Mauer in die Tiefe stürzten und/oder verschüttet worden, und diese Staffel sind sie einfach wieder wortlos lebendig aufgetaucht. :confuse:

Cersei und Euron nahmen mindestens in den letzten beiden Staffel die Rolle der wirklich Verachtenswerten ein und haben Rachegefühle der Zuschauerschaft im hohen Maße stimuliert. Und nun bekommen sie fast schon so eine Art Happy End? Klar, sie sterben (mutmaßlich), aber ihr Ende hat etwas friedliches und ein Stück weit werden sie auch zu Opfern von Daenerys gemacht. Ich frage mich wirklich warum? Diese beiden waren echt schlecht und haben ihr Schicksal verdient, warum hier ein befriedigendes Ende verwehrt wird, verstehe ich nicht. Und nein es ist kein Beispiel dafür wie GOT Erwartungen unterläuft. GOT hat seinen schlimmsten Charakteren immer befriedigende Sterbeszenen gegeben (Joffrey, Ramsey etc.) hier nun nicht.
Lena Headeys Erklärung zu ihrem Ende ist bezeichnend: Zuerst war sie enttäuscht, aber je mehr sie darüber redeten desto sinnvoller erschien es und Cersei und Jaime kamen zusammen auf die Welt und müssen sie wieder gemeinsam verlassen.
Es benötigt wirklich schon eine gute Schauspielerin um diesen inhaltslosen Geschwafel so etwas wie Sinn zu verleihen.
Bin mir sicher, dass sich alle Zwillinge dieser Welt über die „Argumentation“ freuen.

Nebenbei Cersei: So verachtenswert man sie auch finden mag, sie war doch ein wirklich großer Charakter der Serie. Macht es denn wirklich niemanden traurig, dass es in der letzten Staffel für sie zu wenig mehr als Löcher in den Himmel starren und Durchhalteparolen aufzusagen reicht?
Man wie giftig hätte die kämpfen können, wenn es z.B. noch mal zu einen Zusammentreffen mit Daenerys gekommen wäre.

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich auch an die ganzen Fantheorien wie man das Figurenensemble um Cerseis Tod arrangieren kann und was man alles hätte machen können.
Ich würde sagen von allen im Umlauf befindlichen Versionen, war die tatsächlich in der Serie verwendete wohl die schwächste.
Allein schon die Sterbeszene an sich: Ein gemeinsamer Sturz von Cersei und Jaime vom Turm und in den Kartenraum hätte mir viel besser gefallen und wäre ein schöner Bogen zur ersten Staffel gewesen.

Vor seinem Tod und dem letzten Treffen mit Cersei durfte sich Jaime noch mit Euron prügeln und der Kampf war hart und schmutzig. Ich hätte es stattdessen ja bevorzugt, dass es Jaime nochmal durch einen besonderen Schwertangriff, dem man ansieht, dass ihn nicht jeder draufhätte, gelungen wäre Euron zu killen. Immerhin hatte er durchaus genügend Zeit nochmal ein, zwei gute Moves einzustudieren, - kann mir schwerlich vorstellen, dass ihm das nie wieder möglich sein sollte.

Jaime bekommt noch Sonderpunkte für Disziplin und Willen: Zweimal durchbohrt werden und danach noch stundenlang in der Gegend rumlaufen kann nicht jeder! :-D

Und somit haben wir alles durch und sind beim entscheidenden Thema, das die Folge letztlich völlig zerstört: Daenerys Angriff auf die Zivilbevölkerung der Stadt nachdem man bereits die Glocken geläutet und sich ergeben hatte.
Die Szene ist einfach der Supergau, eine Bankrotterklärung an dies bisherige Erzählweise von Game of Thrones.

In meinen letzten Beitrag schrieb ich, dass ich einen gezielten Angriff auf die Stadt selbst und die Zivilisten nicht erwarte und jetzt kam es noch viel schlimmer: Ein Angriff auf die Zivilisten der Stadt, der sinnlos ist!

Der Kampf war bereits gewonnen. Den Punkt, dass sie jemand ist, mit dem man sich besser nicht anlegt durch Zerstörung von Flotte, Streitkräften und Befestigungen bereits hinreichend unter Beweis gestellt.
Durch ein Abschlachten der Zivilisten war nichts mehr zu gewinnen.
Und schließlich verhilft Daenerys mit dieser Aktion Cersei zum „Sieg“ indem sie beweist, dass Cersei die ganze Zeit die „Wahrheit“ über sie sagte.

Die Showrunner bringen zum Ausdruck, dass alles eine Spontanaktion ist und der Anblick des Bergfrieds dafür sorgt, dass Daenerys beschließt die Angelegenheit „persönlich“ zu nehmen.

Ok, nimmt sie die Sache also persönlich.
Ich bin ja der Meinung, dass schon der Angriff an sich ein gutes Maß persönliche Komponente haben sollte, schließlich geht es gegen die Mörder von Rhaegal und Misandei.

Das Unglück für die Showrunner ist, dass auch dieser „Erklärung“ nun mal so gar keine Begründung dafür ist, dass Daenerys auf die Zivilisten losgeht.
Wenn sie es denn persönlich nimmt, sind Cersei und Euron das natürliche Ziel ihres Zorns.
Sie könnte also den Bergfried angreifen. Sie könnte verlangen, dass Cersei und Euron zu ihr gebracht werden, eine kurze Frist setzen und mit der Zerstörung der Stadt drohen sollte ihre Forderung nicht erfüllt werden. Sie könnte ihren Truppen befehlen Cersei und Euron festzunehmen und nächste Woche im Folterkeller veranlassen, dass den Beiden nach und nach alles abgeschnitten wird. Sie könnte ihnen ein wahrlich grausiges Ende bereiten und sie „ausstellen“ um ein Exempel zu statuieren …. all das wären nachvollziehbare und verständliche Handlungen, die auf „Sie nimmt es jetzt persönlich“ folgen.
Das sinnfreie Abschlachten der Zivilbevölkerung ist es nicht.

Gut gefällt mir nebenbei auch bemerkt die Variante, dass Daenerys die Geduld verliert während sie auf das Läuten der Glocken wartet und ihren Angriff fortsetzt bevor es jemand in der Stadt schafft eine Glocke zu läuten und sie dann einfach nicht mehr aufhört.

Wenn es denn unbedingt sein muss, wird man ihren Charakter sicherlich auch zu den Punkt bringen können, dass sie die Zivilbevölkerung angreift und die Stadt komplett zerstört.
Aber man muss es eben auch wirklich machen, man muss es verdammt nochmal machen!
Einfach zu sagen ich geb euch bißchen persönlichen Verlust hier und bißchen Ablehnung in der Bevölkerung da und jetzt bastelt euch halt selber was zusammen, weil ich zu faul oder zu unfähig bin es vernünftig auszukleiden und es für euch erleb- und erfühlbar zu machen ist zu wenig, ist viel zu wenig.

Daenerys ist mit Jon (und vor Tyrion, Arya und vielleicht noch Sansa) die Hauptprotagonisten der Serie. Sie ist überaus beliebt bei der Zuschauerschaft und bei einen nicht unwesentlichen Teil zudem noch aus den „falschen“ Gründen, all das ist bekannt und trotzdem rotzen die da einfach irgendwas hin.
War doch klar, dass es da Ärger gibt.

Wenn ich sage, man bekommt den Charakter dahin, möchte ich auch noch einen kleinen Exkurs machen um zu untersuchen wie es gelingen könnte, denn obwohl es möglich erscheint, ist es nicht problemlos.

Als Treppenstufen wurden von den Showrunnern persönliche Verluste und die Liebesverweigerung durch die Bevölkerung von Westeros benannt. Also nehmen wir diese und beginnen mit den persönlichen Verlusten.

Jeder normale Zuschauer dürfte klar sein, dass Menschen die persönliche Verluste zu verkraften haben zu schrecklichen Taten fähig sind, dementsprechend leicht sollte es sein dies zu verkaufen.

Doch hat man hier sofort ein Problem.
Das Problem ist, dass sie nicht Anakin ist, dann würde die Begründung relativ leicht fallen.
Das größere Problem ist, dass sie bezüglich persönlicher Bindungen nichtmal dem normalen Zuschauer entspricht.
Sie ist stets als jemand dargestellt worden, dessen Bedürfnis nach persönlichen Beziehungen deutlich reduziert ist.
Wann immer persönliche Beziehungen gegen irgendwas (ihre Ziele/Ambitionen, ihre eigene Sicherheit etc.) abgewogen werden mussten, haben die Beziehungen eigentlich nur den sekundären Rang eingenommen.

Die einzigen wirklich innigen Beziehungen, die sie pflegt und wo man aus der Bahn werfende Wirkung bei Schicksalsschlägen vermuten könnten, sind die zu ihren Drachen/Kindern.
Zwar sind Drachen gestorben, doch nimmt sie dies vergleichsweise gut auf.
Was sie schließlich aus der Bahn wirft ist der Tod von Missandei.
Dafür dass Missandei eine wirklich gute Freundin von Daenerys gewesen sein soll, haben die beiden nicht genug gemeinsame Szenen gehabt um das zu verdeutlichen, da stimme ich mit Nathalie Emanuelle überein(btw. ist es nicht interessant wie viele Schauspieler ihre Unzufriedenheit so dezent durchstecken?).

Auch als seinerzeit ihr ungeborenes Kind getötet und Khal Drogo nicht gerettet wurde, hat sie dies nicht dazu verleitet etwas Verrücktes zu tun.

An die persönlichen Beziehungen anzuknüpfen würde also schon einiges an Überzeugungsarbeit bedürfen, wirklich naheliegend ist es mit Blick auf Daenerys Persönlichkeitsstruktur nicht.

Der zweite Punkt ist die Liebesverweigerung durch die Bevölkerung von Westeros.

Hierzu ist zunächst voranzustellen, dass Daenerys bereits seit der ersten Staffel weiß, dass sie keinen Empfang mit Trompeten, roten Teppich und Feuerwerk zu erwarten hat. Jorah hat ihr erklärt, dass die einfachen Menschen für Regen und einen nie endenden Sommer beten, und dass ihnen die Machenschaften der Adeligen egal sind.

Dies vorausgeschickt war ihr Start in Westeros imo eigentlich gar nicht so schlecht. Mit Ausnahme natürlich Lennister erklärt sich keines der großen Häuser explizit gegen sie und mit den allermeisten gelingt es sogar ein Bündnis zu schließen,

Auch die Geschehnisse auf Winterfell muss man differenzierter betrachten. Ja es gibt den Moment wo sich alle um etwas anderes kümmern als um sie und wo Tormund seinen Freund Jon für dessen Drachenritt preist. Aber der selbe Tormund bringt etwas früher eben auch einen Toast auf Daenerys aus und diese nutzt die Gelegenheit den rauen, einfachen aber herzlichen Umgang des Nordens sofort bemerkenswert zu adaptieren indem sie ihrerseits mit lauter Stimme einen Toast auf Arya ausspricht.
Daenerys Entscheidung Gendry zum Lord von Sturmkap zu machen bringt allgemein Zustimmung/Begeisterung.

Soo schlecht wird Daenerys also auch wieder nicht aufgenommen und schon deswegen kann dieser scharf konstruierte Gegensatz, die Ablehnung in Westeros hier und die Liebe in Essos da nicht so ganz hinkommen.

Essos anderseits kommt viel zu gut weg.
Wenn Daenerys davon spricht, dass Städte sich selbst befreit hätten als sie anrückte muss man doch feststellen, dass es im Grunde nur eine Stadt war. Im Falle von Mereen hat sie ja Agenten in die Stadt geschickt, die den Aufstand erst angezettelt haben (könnte man bei Kings Landing auch noch probieren).

Die große Liebe hat sie erfahren, wenn sie als Eroberin/Befreierin anrückte; - man könnte sagen bevor die Menschen sie persönlich kannten.
Sobald sie dann ihren Platz als Monarchin eingenommen hatte (und sicherlich „Anfänger“fehler gemacht hat) war das Bild dann wiederum differenzierter.
Und ich denke eigentlich sie sollte aus dieser Zeit gelernt haben, dass es nicht unbedingt die oberste Aufgabe des Monarchen ist die ungeteilte Liebe des Volkes zu erringen. Es gehören einfach zu viele Entscheidungen zur täglichen Arbeit des Monarchen, die schon ihren Typus nach nicht von jedem mit Liebe erwidert werden. Ein Monarch hat auch Entscheidungen zu treffen, die nicht populär sind.
Naja, ich schätze Daenerys hat das irgendwie vergessen. ;-):-D

Der letzte Punkt hier soll sein, dass man über Westeros vieles sagen kann, aber so etwas Ekeliges wie die Söhne der Harpyie hat dieser Kontinent zumindest während der Laufzeit der Serie nicht hervorgebracht.

Man sieht der Anknüpfungspunkt ist auch nicht so ganz einfach und man müsste hier viel mit subjektiver Sichtweise und vielleicht gar Wahnvorstellungen seitens Daenerys arbeiten.
Der scharf gezeichnete Gegensatz Westeros – Essos ist so objektiv nicht gegeben.

An dem Punkt kann man auch gut sehen was Martin wohl meint, wenn er sagt die Enden von Buch und Film würden sich in den wesentlichen Punkten gleichen und die wesentlichen Punkte seien mit den Showrunnern besprochen.

So kann man wohl davon ausgehen, dass er ihnen gesagt hat, dass Daenerys die Stadt zerstört (dies also auch im Buch passiert) und er hat ihnen vielleicht auch gesagt warum. Was er ihnen nicht gesagt haben dürfte, ist wie man die Einzelpunkte verknüpft, wie man also zur Entscheidung die Stadt zu zerstören hinkommt und genau daran scheitert die Serie krachend.

Und somit kann die gleiche Tat im Buch sehr viel besser rüberkommen (hätte sie in der Serie auch wenn man sich mehr Mühe mit der notwendigen Vorarbeit gemacht hätte).

Im Buch ist Daenerys einer der Top 5 Point of view – Charaktere, das heißt Martin kann ihr z.B. einfach zwei dutzend Seiten inneren Monolog geben, der zu ihrer Entscheidung hinführt, - ganz einfach.

Da hat das Buch gegenüber der Verfilmung natürlich Vorteile, aber wenn man das nicht kann, muss man sich halt trotzdem irgendwas ausdenken und kann nicht einfach die ganze Verantwortung auf die schmalen Schultern der Schauspielerin (die ja ihr möglichstes tut und wirklich eine tolle Performance abliefert) abwälzen.
Kann man natürlich schon, aber man muss sich dann nicht wundern, wenn die vielleicht schlechtbewerteste Folge der Serie dabei herauskommt.

Das schlimmste an der Szene ist für mich aber, dass sie gar nicht notwendig war.
Man will Daenerys zur Antagonistin machen, schön und gut, aber dafür braucht es den „Amoklauf“ doch gar nicht.
Zu sagen, dass es leicht wäre sie zur Antagonistin zu machen ist eine heftige Untertreibung, denn faktisch ist sie es bereits zu Beginn der Folge. Nur aufgrund ihrer Leidensphase und der Fokussierung auf Kings Landing hat sie es vielleicht selber noch nicht realisiert und die entsprechenden Entscheidungen weitestgehend noch nicht getroffen:

Tyrion hat Daenerys spätestens durch die Befreiung seine Bruders verraten und blickt somit einer Exekution als Verräter entgegen. Sansa intrigiert gegen Daenerys und wird dies auch immer fortsetzen, für Daenerys ist dies nicht zu akzeptieren und es ist etwas worum sie sich unzweifelhaft wird kümmern müssen.
Jon ist offensichtlicher Konkurrent um den Thron und dürfte bisher nur wegen seiner Beziehung zu ihr „geschützt“ gewesen sein, doch ich denke, dass sie dies recht schnell hinter sich lassen kann und der Weg gegen Jon vorzugehen kurz ist.
Selbst der die letzten Folgen etwas unter dem Radar segelnde Davos hat Verrat geübt: Er hätte wesentlich zur Flucht einer Staatsfeindin beigetragen, wenn es gelungen wäre Cersei aus der Stadt zu bringen.

Man sieht, dass Daenerys sich in Kürze gegen so ziemlich jeden anderen Hauptcharakter wenden würde/könnte und diese müssten darauf reagieren um ihr Leben zu retten.
Und schon hätte man das gehabt was Game of Thrones wirklich mal ausgemacht hat: Adelsfamilien im tödlichen Überlebenskampf, begründet durch nachvollziehbare Interessen und Motivation, ganz ohne schwachsinnige Aktionen und ohne, dass jemand dafür als böse oder verrückt gezeichnet werden müsste.
Das Spiel um die Throne wäre so mörderisch, dass sich sogar die verbliebenen Charaktere an die Gurgel gehen würden, obwohl niemand (außer Sansa), das eigentlich gewollt hätte.
Ja, ich finde das wäre sehr passend für Game of Thrones gewesen.
 
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Als mein Fazit bleibt, dass das Halbfinale von Game of Thrones ähnlich auslaugend wirkt wie ein verlorenes Halbfinale bei einer Fußball-WM.

Mir ist teilweise die Lust auf den Abschluss sehr vergangen, aber natürlich steigt sie zum Ende der Woche hin auch nochmal etwas: Ich will jetzt wissen wie es zu Ende geht auch wenn ich mittlerweile davon ausgehen muss, dass es sich hohl und unbefriedigend anfühlen wird.

Ich bin an den Punkt angelangt an dem ich eigentlich niemanden mehr den Thron wünschen würde, denn alle verbliebenen Kandidaten haben so viel zu dem ganzen Mist beigetragen dass ich es ihnen jetzt nicht mehr abnehme, dass sie gute und verdiente Herrscher sein würden.

Somit gewinnt mal wieder die Option eines absolut dunklen Endes an Faszination bei dem entweder „alle“ sterben oder alle bis auf Daenerys sterben, die dann ihren einsamen Thron hat …. und dann regiert halt die Angst ….

Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass Daenerys von Jon oder Tyrion getötet wird.
In diesem Fall würde ich mir wünschen, dass sie zuvor noch die Gelegenheit bekommt Sansa mitzunehmen.


Zum kurzen Trailer auf die letzte Folge ist zu sagen, dass wir der teleportierenden Stealthfolte und den anderen wundersamen Dingen, nun auch Daenerys' Armee hinzufügen müssen, die immer so klein oder groß ist wie es die Story gerade erfordert (war bei der unerschöpflichen Lennister-Armee schon ähnlich).

Bei der Schlacht um Winterfell war die Armee sehr klein, damit der Nachtkönig eine Gefahr durch zahlenmäßige Überlegenheit sein konnte. Im Vorfeld der Konfrontation mit Cersei war die Armee noch kleiner, damit die Chancen als ausgeglichen erscheinen konnten.
Pünktlich zum Start einer möglichen Schreckensherrschaft ist die Armee gefühlt wieder riesengroß.


Ich fand es ja seinerzeit lustig, wie bei der Besprechung auf Winterfell der Dothraki vortritt und zwei Steinchen wegnimmt, aber tatsächlich war das ernstgemeint, sah man doch bereits in Folge 5 schon wieder eine horizontfüllende Dothraki-Horde.

Interessant ist noch wie anders Daenerys' Truppen jetzt plötzlich in Szene gesetzt werden und wie sie dadurch völlig anders wirken.
Die Bildsprache im Trailer vermittelt klar eine Aussage wie „fremde, gewaltbereite Barbaren in unseren schönen Heimat“; naja gibt ja auch Leute die sich darüber freuen …..
 
Nur das Ergebnis der Schlacht ist ein wichtiger Plotpunkt. Deshalb wurden in den frühreren Staffeln Schlachten meistens einfach übersprungen.

Ja, das waren immer die Momente, in denen ich ganz kurz peinlich auf die Produktionskomponente 'Kostenfaktor' hin aufmerksam gemacht wurde (obwohl das tlw. schon ganz gut gelöst wurde). Wenn jetzt aber gerade die finale Schlacht um den Thron so gar nicht gezeigt worden wäre, hätte das etwas sehr antiklimatisches gehabt... etwas, was man bei einem Finale in der Regel doch irgendwie als 'untypisch' empfinden würde.

Ja aber dafür hätten Sie nicht 30 Minuten zeigen müssen wie Daeneris die Stadt niederbrennt. Nach 5 oder 10 Minuten hat auch der letzte gecheckt das Dany das Volk von Kings Landing und die Stadt auslöschen will.

Exakt. Ich kann zwar die Macher verstehen, dass sie eben der finalen Schlacht im Spiel der Throne (soweit es in der Serie dargestellt wird) auch die ihr gebührende Erzählzeit liefern wollten, aber ich hätte es nicht schlimm gefunden, wenn man das ähnlich wie bei HdR gelöst hätte, von zwei möglichen großen Schlachten im Film die frühere episch auszubreiten ('The Long Night') und die andere eher kurz zu halten. Gerade dieses überraschend Kurze hätte IMO auch ganz gut dazu beitragen können, Dany nochmal als bitterböse Komponente darzustellen.

Um jetzt aber mal ein Beispiel von einer früheren Staffel herzunehmen: Ich kann es verstehen, dass man Jons Zeit mit den Wildlingen etwas interessanter gestalten wollte und dafür auf das olle Mittel des 'love interest' zurückgegriffen hat. Das hätte man aber eben meiner Meinung nach ebenso nicht so sehr ausbreiten müssen. Eine halbe Staffel Ygritte und dann wäre es auch gut gewesen.

Das sehe ich anders. Weil ich anders als du einen Plot nicht an seiner Bedeutung für den Hauptplot bewerte sondern an seiner Bedeutung für den oder die involvierten Charakter bzw. deren Entwicklung. Und wie gesagt, sinnlose Action ist meiner Meinung nach gar kein Plot, daher kann man auch nicht behaupten die achte Staffel würden irgendwelche nachrangigen Plotpunkten zu viel Zeit lassen. Zumal weder die lange Nacht noch die Zerstörung von Kings Landing nachrangige Plotpunkte sind. Eigentlich müsste dir das doch gefallen? Schließlich nimmt sich die 8. Staffel extrem viel Zeit für die wichtigsten Plotpunkte, und ignoriert die nachrangigen die die Charakterentwicklung voran treiben und nicht direkt mit dem Hauptplot zu tun haben.

Die Diskussion wäre wesentlich einfacher, wenn du mir nicht andauernd immer irgendwelche Aussagen und Meinungen andichten würdest, z. B. wie sehr mir jetzt Staffel 8 gefällt oder nicht.

Ein Problem an diesen Zuweisungen ist u. a., dass sie halt immer zwangsläufig auf Vereinfachungen basieren. Denn ganz so einfach ist es eben nicht - erst recht nicht bei einem solch komplexen Werk wie GoT. Denn mir geht es mitnichten so, dass es mir nur darum geht, dass nur der Hauptplot seine Zeit erhält o. ä. Denn es ist klar: Der Hauptplot funktioniert in der Regel immer besser, je ausgefeilter seine Kulisse ist und er funktioniert häufig nur, wenn auch die Figuren funktionieren. (Dass Dany für mich in diesem "Überschwapp-Moment" für mich recht schlecht funktioniert, habe ich ja oben auch bereits geschrieben.)

Problematisch wird es für mich nur dann, wenn Charakterentwicklungen von Charakteren, die dem Hauptplot sehr, sehr nahe stehen sehr gerusht wirken - und zwar während andere Charakterstorys von Figuren, die zum Hauptplot nur sehr wenig beigetragen haben, ausgwalzt werden. Dann stimmt einmal etwas mit dem Charakterstrang nicht, der nicht funktioniert, ja, aber es stimmt auch IMO etwas bei der Verteilung der Erzählzeit auf die ganzen Handlungsstränge nicht.

Damit kommen wir dann auch zu meiner eigentlichen Wertung von Staffel 8: Wie schon in den vorigen Staffeln sehe ich bei Staffel 8 Dinge, die mir sehr gefallen, und Dinge, die mir nicht gefallen. Wie schon in den vorigen Staffeln habe ich Probleme mit der Verteilung der Erzählzeit auf die einzelnen Plotpunkte und Handlungsstränge. Während wir Arya 20 Minuten durch King's Landing sehen, hätten wir 15 Minuten davon mal gebrauchen können, um die Abläufe bis zu King's Landing etwas weniger übers Knie gebrochen darzustellen. Diese 15 Minuten allein hätten es aber IMO nicht gebracht, stattdessen setzt es für mich weitaus früher an: Die Zeit aus anderen, untergeordneten Handlungssträngen hätten wir mal gebrauchen können, um Danys Charakterentwicklung noch etwas deutlicher darzustellen.

Über alldem steht für mich auch von Anfang an zudem auch die Frage, warum man GoT nicht HdR-artig im Rahmen einer Filmreihe verfilmt hat. Das war mir immer das wichtigste: dass ich am Ende der Geschichte verstehe, warum es diese vielen Sendeminuten gebraucht hat. Und das enttäuschendste ist eben genau das: Es hätte sie IMO gar nicht gebraucht, denn die final entscheidenden Elemente hat man trotzdem total übers Knie gebrochen.
 
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@Timonidas Klar ist die Ausführung der Folge holprig und zu kritisieren. Heißt nicht das es nicht in besser ausgeführter Variante trotzdem bei Martin auftaucht.

@Darth Ki Gon ... Okay Spoilerkasten.
Ja wir sprechen von einer Paranoia, der Laie spricht von Paranoia, aber das sind nichts weiter als Wahnvorstellungen. Ein Beispiel: Daenerys sagt das sie in Westeros alle Jon lieben und nicht sie. Das stimmt nicht, die Leute lieben ebensowenig Jon wie sie Sie lieben. Sie hat allerdings diese Vorstellung das sie es tun, was auf seinen Umgang mit den Leuten zurück zu führen ist. Ja viele bewundern Jon, aber nur weil er sich nicht distanziert, er ist gerne im Getümmel. Er fliegt nicht ständig auf einem Drachen über anderen. Er redet mit Leuten, er scherzt mit ihnen, etc. Selbst Sansa macht das so und erhält mehr Respekt und Achtung von den Menschen um sie herum als Daenerys. Simpel weil sie beide (Jon und Sansa) sich mit den Leuten unterhalten und eigentlich sollte Daenerys WISSEN was sie falsch macht, denn die Tatsache das sie mit den Sklaven sprach, das sie ihnen nahe war, das sie auf Augenhöhe mit ihnen war, das hat sie zur Mhysa gemacht. Würde sie wie in Essos mit Jon über Land reiten und sich dort mit den Menschen unterhalten, mit ihnen reden und zuhören, dann würden die Menschen auch sie achten und respektieren. Aber sie schottet sich ab, dabei müsste sie eigentlich wissen wie sie es hinkriegen kann das die Menschen sie auch lieben.

Also ist ihre Vorstellung das alle Jon lieben, weil er in Westeros geboren wurde und ein Targaryen ist, simpel eine Wahnvorstellung. Sie leidet nicht unter Verfolgungswahn, aber Wahnvorstellungen a.k.a. Paranoia hat sie schon. Paranoia heißt glaube ich übersetzt soviel wie "wider besseres Wissen" und das bessere Wissen sollte sie haben.
 
Ja, das waren immer die Momente, in denen ich ganz kurz peinlich auf die Produktionskomponente 'Kostenfaktor' hin aufmerksam gemacht wurde (obwohl das tlw. schon ganz gut gelöst wurde). Wenn jetzt aber gerade die finale Schlacht um den Thron so gar nicht gezeigt worden wäre, hätte das etwas sehr antiklimatisches gehabt...

Etwa so wie wenn der Nachtkönig von einer teleportierenden Arya getötet wird?

Um jetzt aber mal ein Beispiel von einer früheren Staffel herzunehmen: Ich kann es verstehen, dass man Jons Zeit mit den Wildlingen etwas interessanter gestalten wollte und dafür auf das olle Mittel des 'love interest' zurückgegriffen hat. Das hätte man aber eben meiner Meinung nach ebenso nicht so sehr ausbreiten müssen. Eine halbe Staffel Ygritte und dann wäre es auch gut gewesen.

"Love interest" ist kein "olles" Mittel sondern ein ganz gewönlicher handelsüblicher Nebencharakter um einem Protagonisten mehr Tiefe, Motivation und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Das ist eben was in Staffel 8 gefehlt hat. Wäre die Serie auch ohne Ygritte gut gewesen? Ja? Wäre sie besser? Nein. Schlicht weil GoT immer eine Serie war in der die Charaktere im Mittelpunkt standen, und genau diesem Konzept verdankt sie ihr Erfolg, nicht dem tollen Hauptplot oder dem opfern von Nebenfiguren für den Hauptplot.

Die Diskussion wäre wesentlich einfacher, wenn du mir nicht andauernd immer irgendwelche Aussagen und Meinungen andichten würdest, z. B. wie sehr mir jetzt Staffel 88 gefällt oder nicht.

Ich hab das auch als Frage formuliert. Du sagtest ein Problem von Staffel 8 wäre, genau wie bei den früheren Staffeln das "aufblähen von nachrangigen Plotsträngen". Das verstehe ich so dass du das 30+ Minuten lange Massaker von Kings Landing zu eimen gleichwertigen, wenn auch nachrangigen, Plotstrang erhebst wie die Szenen zwischen Jon und Ygritte. Wenn aber für dich dieses sinnlose Actionspektakel genauso ein Plotelement ist wie ein love interest dann wäre es doch inkonsequent die achte Staffel dafür zu kritisieren? Denn wenn man der Meinung ist Action wäre Plot egal wie sinnlos und aufgebläht, dann kann man der achten Staffel nicht vorwerfen sich vom Hauptplot ablenken zu lassen. Ich versuche nur zu verstehen wie du auch nur änliche Probleme sehen kannst zwischen Staffel 8 und Staffel 3, wenn sie sich in nahezu jeder erdenklicher Hinsicht komplett unterscheiden. Und die Formulierung dass sowohl Staffel 8 als auch Staffel 3 "nachrangige Plotsträngen" zu viel Zeit gibt, ergibt für mich überhaupt keinen Sinn den für mich ist ein geistfreies Actionspektakel kein Plotstrang und die zerstörung von Kings Landing ist auch nicht nachrangig.

Problematisch wird es für mich nur dann, wenn Charakterentwicklungen von Charakteren, die dem Hauptplot sehr, sehr nahe stehen sehr gerusht wirken - und zwar während andere Charakterstorys von Figuren, die zum Hauptplot nur sehr wenig beigetragen haben, ausgwalzt werden. Dann stimmt einmal etwas mit dem Charakterstrang nicht, der nicht funktioniert, ja, aber es stimmt auch IMO etwas bei der Verteilung der Erzählzeit auf die ganzen Handlungsstränge nicht.

Ja sehe ich genauso. Aber du kannst Game of Thrones leider nicht mehr als Gesamtwerk bewerten. Man muss bei dieser Kritik von einer pre und post Buch era unterscheiden da sich die Erzählstruktur und Qualität der Handlung (damit meine ich ausführlich die Handlungen, Entscheidungen und Reaktionen der Charaktere unter einander und nicht das visuelle Spektakel) beim Übergang dramatisch verändert haben. Du kannst nicht sagen Ygritte hat Zeit verschwendet die man jetzt gebraucht hätte weil Ygritte in einer Zeit entstanden ist in der die Serie noch die Bücher als Vorlage hatte, demnach kann jede Kritik daran nur an die Bücher gerichtet werden, Staffel 8 ist aber weitestgehend "original". Für die Fehler der achten Staffel kannst du weder die Bücher in Verantwortung ziehen noch die alten Staffeln.

Wie schon in den vorigen Staffeln sehe ich bei Staffel 8 Dinge, die mir sehr gefallen, und Dinge, die mir nicht gefallen.

Das kann aber jeder über alles sagen, den Satz hättest du dir also im Sinne des "Hauptplots", also deiner Meinung, sparen können.

Über alldem steht für mich auch von Anfang an zudem auch die Frage, warum man GoT nicht HdR-artig im Rahmen einer Filmreihe verfilmt hat. Das war mir immer das wichtigste: dass ich am Ende der Geschichte verstehe, warum es diese vielen Sendeminuten gebraucht hat.

Die Frage kann ich dir ganz einfach beantworten. Weil Game of Thrones im Gegensatz zu Herr der Ringe eine komplexe Charakterstory ist und kein lineares Epos. Hätten die versucht dass so aufzuziehen wie ein Herr der Ringe wäre das wohl mit Sicherheit gescheitert.
 
Ich versuche jetzt mal, es wieder etwas abzukürzen. Da sind doch viele kleinere Sachen dabei, auf die ich auch gerne einzeln antworten würde, aber das wird nach und nach zu einer "Wall of text" und von der möchte ich mal wieder wegkommen.

"Love interest" ist kein "olles" Mittel sondern ein ganz gewönlicher handelsüblicher Nebencharakter um einem Protagonisten mehr Tiefe, Motivation und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben.

Und ich sehe einfach nicht, dass diese Love-interest-Geschichte jetzt gemessen an der dafür verwendeten Erzählzeit Jon auch genügend Tiefe, Motivation und Entwicklungsmöglichkeiten gegeben hätte. Da wurde nur halt etwas über 3 Staffeln aufgebläht, was in anderen Serien auch mal in einer Episode abgehandelt wird, ohne dass man da jetzt irgendwelche größeren Feinheiten hätte rauskitzeln können.

Wenn aber für dich dieses sinnlose Actionspektakel genauso ein Plotelement ist wie ein love interest dann wäre es doch inkonsequent die achte Staffel dafür zu kritisieren? Denn wenn man der Meinung ist Action wäre Plot egal wie sinnlos und aufgebläht, dann kann man der achten Staffel nicht vorwerfen sich vom Hauptplot ablenken zu lassen. Ich versuche nur zu verstehen wie du auch nur änliche Probleme sehen kannst zwischen Staffel 8 und Staffel 3, wenn sie sich in nahezu jeder erdenklicher Hinsicht komplett unterscheiden.

Es geht mir bei beidem nicht um den Plotpunkt, sondern um die Frage, wie viel Erzählzeit er einnimmt. Und bei beiden ist meine Kritik konsequenterweise ähnlich: Beide haben IMO für das, was es ansonsten noch so zu erzählen gab, zu viel Erzählzeit erhalten. Die Gründe unterscheiden sich im einzelnen etwas, da beide Plotpunkte auch unterschiedlich nah am "Hauptplot" liegen. Aber in beiden Fällen sehe ich, dass diese Erzählzeit besser damit genutzt worden wäre, um andere, für den Hauptlot relevante, Sachen ausführlicher zu erzählen.

Ja sehe ich genauso. Aber du kannst Game of Thrones leider nicht mehr als Gesamtwerk bewerten.

Hm, okay. Ich dachte, GRRM hätte D&D schon zu einem recht frühen Zeitpunkt darin eingeweiht, "wie das alles enden soll". Und selbst wenn nicht: Gerade dann kann ich GoT immer noch als Gesamtwerk betrachten, denn das war es auch einfach eine Schnapsidee, mit der Verfilmung anzufangen, wenn gar nicht klar ist, wohin die Buchreihe eigentlich hin will. So ist z. B. auch nicht klar, ob die wirklich komplex ist - oder einfach kompliziert (vielleicht sogar zu kompliziert für GRRM selbst).
 
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So, nachdem dies im Grunde die letzte Gelegenheit ist, Vermutungen zu GoT zu posten, möchte ich das noch einmal tun.

Ich hab über die Frage nachgedacht, wer auf dem eisernen Thron sitzen und Westeros weiterhin regieren wird. In Frage käme da für mich in erster Linie Jon, wobei ich mir mittlerweile sogar vorstellen könnte, dass er die letzte Folge und damit die Serie nicht überlebt. Tyrion wäre ebenfalls denkbar, aber auch hier bleibt abzuwarten, ob er am Leben bleibt. Am liebsten wäre es mir allerdings nach wie vor, wenn man das politische System irgendwie umgestalten würde, sodass es keine zentralisierte Gewalt mehr gibt. Vielleicht stattdessen so eine Art demokratisches System? Auch wenn das zugegebenermaßen illusorisch klingt. Oder aber es gibt kein geeintes Königreich mehr, sondern jedes der sieben Königslande regiert sich selbst und unabhängig von den anderen? Wobei damit natürlich neue Konflikte und Kriege vermutlich vorprogrammiert wären. Aber genau dieses Problem sehe ich eben auch, wenn der eiserne Thron bestehen bleibt. Man wüsste dann als Zuschauer, dass die Machtkämpfe, auch nach einer eventuellen Periode des Friedens, wieder weitergehen würden. Egal wer auf den Thron folgen würde, ob das nun Jon oder sonst wer wäre, er würde irgendwann wieder herausgefordert werden. Von daher wäre es wohl am besten, wenn das Ding verschwinden und das politische System von Westeros umstrukturiert werden würde.

Nächster Punkt: Das Ende der Serie, also wirklich die allerletzte Szene? Was könnte es wohl sein? Vielleicht eine Szene, in der der neue Herrscher, falls es eben dazu kommt, auf dem eisernen Thron Platz nimmt? Was ich mir auch vorstellen könnte, ich hab die Idee mal irgendwo gelesen (vielleicht war es sogar hier) und finde sie echt gut: Man sieht in der letzten Szene Samwell Tarly, wie er das Buch "A Song Of Ice And Fire" schreibt. Wäre zwar vielleicht stark von der Herr der Ringe / Hobbit - Idee abgekupfert, aber es hätte auf jeden Fall etwas. Wenn nicht als Schlussszene hoffe ich irgendwie, dass wir solch eine Szene in der Folge zu sehen bekommen.

Wo ich mir ganz sicher bin: Daenerys stirbt. Das halte ich mal für relativ gesichert, das muss nach der fünften Folge eigentlich kommen. Aber wer tötet sie? Da kommen für mich im Wesentlichen drei Charaktere in Frage: Jon, Tyrion oder Arya. Am ehesten vermute ich, wegen der letzten Szene der fünften Folge und auch der Präsenz des Charakters im Kurzteaser zur letzten Folge, dass es Arya sein wird. Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass sie dabei ebenfalls sterben wird. Das wäre ein trauriges, aber irgendwie auch passendes Ende für den Charakter.
 
Tja und GOT ist zu Ende....

Ich persönlich fand die letzte Folge gut.

Daenerys ist leider Tod und nicht Königin der Welt geworden. Dennoch hat sie das Rad zerstört und damit für Westeros hoffentlich eine bessere Zukunft geschaffen. Leider hat sie in den letzten folgen sehr viele Sympatie Punkte bei mir einbüßen müssen. Ich hätte sie gerne, auf dem Thron gesehen. Den es ja dank Drogon nun nicht mehr gibt. Das Zusammenspiel zwischen Drogon und der toten Daenerys fand ich aber gut gemacht und emotional.

Ich finde es auch gut, das Grauer Wurm nun zur Insel Naath fährt und die Menschen dort in Zukunft mit den Unbefleckten schützen wird. Dennoch fand ich es schade, dass er in den letzten beiden Folgen, viel von seiner Sympathie verloren hat. Aber ich kann seine Beweggründe in der Serie nachvollziehen.

Bran ist nun also König. Gewählt von den Lords von Westeros. Zum Glück wurde nicht Sams Vorschlag umgesetzt, dass wäre zu viel des Guten gewesen. Auch wenn dies bei der Nachtwache praktiziert wird, war es mir schon fasst etwas zu viel. das Sam die Demokratie für alle vorgeschlagen hat. Ich habe mich darüber gefreut, dass man nochmal alle "wichtigen" alten und neuen Lords gesehen hat. Welche aktuell die Herrschaft über die wichtigsten Lande von Westeros haben. Und das der Norden sich für Unabhängig erklären konnte, mit Sansa als Herrscherin, würde mich interessieren wenn sie heiratet.

Tyrion ist wieder Hand des Königs. Jaime und Cersei sind definitiv Tod, freut mich das die Serien Macher sich entschieden haben. Es zu zeigen, um alle Spekulationen zu beenden. Auch fand ich das richtige Ende von Jaime durch Brienne sehr emotional und gut gelöst. Ich fand es gut, dass diese Episode sich Zeit nahm, um nochmal auf das ein oder andere Detail (wie etwa das Weiße Buch) einzugehen.

Das Arya sich auf den Weg nach Westen gemacht hat, fand ich auch gut, irgendwie fühlt sie sich wie ein Fremdkörper in Westeros an.

Das Jon nun wieder bei der Nachtwache bzw. beim freien Folg ist, fand ich ein nettes Ende. Mit dem Ende des Eisernen Throns, haben auch die Targaryens ihr Ende gefunden. Gefreut habe ich mich darüber, dass Jon und Geist sich am Ende wieder getroffen haben. :)

Das einzige was mich wirklich gestört hat war, dass Kingslanding ziemlich schnell wieder aufgebaut aussah. Man kann schwer einschätzen wie viel Zeit vergangen ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Jon Monatelang in Kingslanding eingesperrt war. Aber vielleicht war er das. Dennoch fühlte es sich in der Serie komisch an, dass am Ende Kingslanding irgendwie wie neu aussah, obwohl der Kleine Rat noch nicht getagt hatte und noch nicht mal vollständig ist.

Ich werde mir die neue Folge definitiv nochmal ansehen müssen, aber für den ersten Moment fand ich sie doch gut.

Ich freu mich zum einen das Game Of Thrones nun zu Ende ist, aber auf der anderen Seite finde ich das Ende in gewisser Weise nicht Würdevoll genug. Ich habe mir erst kürzlich nochmals alle Folgen angesehen und ich finde das Staffel 7 und 8 mir zu gehetzt sind. Man hat irgendwo das Gefühl, man wollte die Serie einfach nur noch beenden. Und das hat der Serie meiner Meinung nach leider geschadet.
 
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