Es ging mir hier primär um die Art der Erklärung, nicht um das, was zurückkommt. Wenn z.B. aus dem Nichts neue Sith in der ST auftauchen, und innerhalb der neuen Film-Trilogie nie geklärt wird, woher sie kommen, dann haben wir den gleichen Stuss wie bei Maul.
Wenn die Sith aus dem Nichts auftauchen und innerhalb der Film-Trilogie nie geklärt wird, woher sie kommen, widerspricht das natürlich der Bedingung einer wirklich guten Erklärung, mit der ich ihr Wiederauftauchen verknüpft habe.
Warum sollen die Sith die sicherste Variante sein? Warum nicht das Imperium?
Weil es die Sith als Antagonisten sowohl in der PT als auch in der OT und bei TCW gibt. Das Imperium gibt es dagegen nur in der OT. Sith werden also von wesentlich mehr "Gelegenheits-Sehern" mit SW verbunden als das Imperium. Dazu kommt noch das prägnante Erkennungszeichen rotes Lichtschwert (militärische Uniformen gibt's viele
).
Man kann es auch so sehen: Politische Systeme kommen und gehen, der ewige Kampf zwischen heller und dunkler Seite bleibt bestehen.
Nein, denn wenn es keine Sith sind, widerspricht es auch nicht den Aussagen zur Vernichtung der Sith, der Prophezeiung des Auserwählten, dem Gleichgewicht usw. Folglich gibt es bei diesem Punkt dann nix, woran man sich stören könnte.
Wenn man die Prophezeiung so auslegt, fände ich es aber schon etwas ineffizient, wenn die Macht großartig einen Auserwählten produziert, der dann nur eine Sorte böser Machtnutzer zerstört, während u.U. dutzende andere dunkle, bösartige und grausame Kulte unbehelligt bleiben. Wenn die Macht schon den Aufwand zu diesem Zweck treibt, dann muss auch alles Böse vernichtet sein, d.h. die Sith müssten die einzigen dunklen Machtnutzer gewesen sein.
Überhaupt braucht es für ein Gleichgewicht zwei gleich starke Parteien, entweder Jedi und Sith gehen unter, oder von beiden müsste die gleiche anzahl vorhanden sein.
Gleichgewicht wäre demnach so lange gewesen, bis sich Obi-Wan und Yoda anmaßten, Luke auszubilden (= ein Jedi zu viel)?
Nein, das ist genausowenig "meine" Variante von Auserwähltem und Gleichgewicht wie die Vernichtung aller Sith (oder alles Bösen). Da diese Diskussion aber eigentlich nicht hierher gehört, hier ein paar Threads / Beiträge im EU-Forum, in denen ich meine Interpretation erläutert habe:
http://www.projektstarwars.de/forum...hilosophie-fehlinterpretiert.html#post1367591
http://www.projektstarwars.de/forum...force-1-betrayal-intrigen-12.html#post1043742
http://www.projektstarwars.de/forum...-fiel-darth-caedus-spoiler-3.html#post1341138
http://www.projektstarwars.de/forum...-mindor-ls-schatten-mindor-7.html#post1270725
Für den normalen Kinozuschauer IST Anakin der Auserwähte, denn es gibt mehr Aussagen von Personen, die dafür sprechen, als dagegen, denn das ist schließlich einer der zentralen Dreh- und Angelpunkte der Saga.
Und der ultimative Beweis ist ROTJ, wenn er zur hellen Seite zurückkehrt, und die Sith vernichtet, und die Aussage, der Auserwählte würde die Sith vernichten, auch erfüllt .
Es wäre nicht das erste Mal, dass es bei SW mehr oder weniger großzügige Uminterpretationen von scheinbar eindeutig in den Filmen belegten Fakten gibt...
Und ausserdem kann es nur dann ein Gleichgewicht der Macht geben, wenn sich helle und dunkle Seite in gleichmässiger Waage befinden. In der PT war die helle Seite zu stark und hat verloren. In der OT gab es das gleiche mit der dunklen Seite. In der ST wird es vielleicht zu einer gerechten Lösung kommen. Das Gute kann es nicht ohne das Böse geben und umgekehrt, da gibt es keine Zweifel.
So formuliert (also nicht strikt mathematisch als "genauso viele Jedi/gute Machtnutzer wie Sith/böse Machtnutzer") wäre das eine Lösung des Gleichgewichts-Themas, die mir auch gefallen würde.
Mal ein ganz anderer Gedankenansatz. Sollte die Prophezeiung mit dem Gleichgewicht sich wirklich in der Anzahl der Machtträger auf den jeweiligen Seiten zeigen, könnte es ja sein, dass Luke davon ausgeht er müsse sterben und das Geheimnis der Macht mit ins Grab nehmen um für immer für Frieden zu sorgen, da dann auf beiden Seiten die "Null" steht.
Wenn eine Zeit des Friedens existiert, wäre es möglich dass Luke so denkt. Wenn die dunkle Seite jedoch erwachen würde, wäre Luke klar, dass die Prophezeiung Gefahr laufen würde unerfüllt zu bleiben. Denn die Sith wollen mehr und würden versuchen Macht auszuüben. Immer zu zweit sie sind. Das könnte ein Grund im Film sein, weswegen Luke erst dann wieder seinen Lichtsäbel auspackt und eine Jedi-Akademie errichtet
Ein altruistisch-suizidaler Luke könnte ein interessant-düsteres Szenario sein, aber ich sehe zwei Probleme: Dass das Böse früher oder später wieder erwacht, ist eine Sache, die Luke sich eigentlich von vorneherein an zwei Fingern ausrechnen kann. Außerdem ist er zu pragmatisch veranlagt, um auf Basis einer solchen "esoterischen" Begründung so eine Entscheidung zu treffen. Er kann sich nie sicher sein, ob die Interpretation nicht doch völlig falsch ist und falls sie es ist, wäre mit seinem Tod niemandem geholfen, aber potentiell vielen geschadet. Er würde lieber konkret im realen Hier und Jetzt helfen.
Kennt Luke die Prophezeiung denn überhaupt? Von Yoda und Obi-Wan erfährt er zumindest in der OT ja nicht von ihr.
Er wird sie kennen oder noch davon erfahren, wenn es für die Handlung der Sequels gewünscht ist.
Lucas mag sich damals beim Schreiben der ersten Entwürfe von ANH etwas in der Richtung gedacht haben, doch da es nicht den Weg ins endgültige Drehbuch gefunden hat ist die Verbindung Luke = "Son of the Suns" kanonisch nicht existent.
Der "Son of the Suns" ist im Handumdrehen kanonisch existent, wenn es für die Handlung der Sequels gewünscht ist.
Micah