Generis

Sarid Horn

The Mistress
Teammitglied
Generis
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Generis.png


[Infos zum Planeten: Generis (engl.) | Generis (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Imperium ]

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Namhafte Lokalitäten

Rankun – Die am Südpol des Planeten gelegene heruntergekommene Siedlung ist der Wohnort von über der Hälfte der etwa zweitausend Einwohner von Generis. Es gibt einen Raumhafen mit verdreckten Landebuchten, einer dunklen Containerhalle und einem kaum funktionstauglichen Sicherheitsbereich. Lediglich die imperiale Anlage, die hier der Verladung für die Kommunikationstechnik bedeutender Kristalle dient, ist modern und voll automatisiert. Außer dieser Kleinstadt mit ihren kalten, windigen Gassen existieren auf dem Planeten nur einige vereinzelte, allesamt auf der Südhalbkugel gelegene Dörfer.

Cantina
Die weit und breit einzige Leuchtreklame der Siedlung gehört zu diesem Etablissement, das von den oft nach Ablenkung suchenden Bewohnern der Kolonie recht gut besucht wird. Tänzerinnen und eine Live-Kapelle sorgen für Unterhaltung, die Bargäste sind hauptsächlich dem Spektrum der Aussteiger und flüchtigen Kriminellen zuzuordnen.

Kommunikationszentrum
Mit ihrem hoch aufragenden Sendeturm hebt sich die imperiale Installation, errichtet aus Beton und Durastahl, deutlich von den ärmlichen Baracken Rankuns ab. Außerdem fungiert sie als Depot der Kristalle, die rund um den Südpol gefördert werden.​

Tempel des Cadeus – Eine der vielen Ruinen im düsteren, von Hinterlassenschaften einer alten Kultur gezeichneten Dschungel der Nordhalbkugel, der von den Siedlern streng gemieden wird. Ständiger Nieselregen und die undurchdringliche Wolkendecke tragen zur den Ort umgebenden Atmosphäre der dunklen Seite der Macht bei. Das Bauwerk mit Innenhof und einer Säulenhalle mit Steinthron war die selbstgewählte Residenz eines alten Sith und seiner Lakaien.

Stand: Beitrag #15, 03.06.2018
Volo Crescent
 
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[Generis - Nordhalbkugel - Dschungel - Alte überwucherte Tempelanlage - Cadeus, Diener]


Unermüdlich prasselte der Regen hernieder und verwandelte den Dschungel in einen dampfenden Kessel. Dichter schwerer Nebel legte sich in die geschützten Regionen unter dem dichten Blätterdach und den Ausläufern der Tempel. Bedrohlich nah war der Wald an den Gebäude herangerückt und schreckte doch anscheinend davor zurück, sich gänzlich über die alten Gemäuer herzumachen. Cadeus wusste, dass die Dunkle Seite diesen Ort schützte und nur deshalb hatte er diesen einsamen Ort gewählt um seine Studien voranzutreiben.

Wie lange mochte er nun schon diesen täglichen Anblick des Niederschlages ertragen. Zeit spielte eigentlich schon so lange keine Rolle mehr im Leben des alten Mannes und doch war es das einzige, was ihm langsam durch die modernden Finger glitt. Hier hatte ihn auch die Macht letztendlich verraten. So lange schon suchte er nach einem Weg die eigene Vergänglichkeit zu bekämpfen. Zu lange schon hatte er dabei Versagt.
Tief war er in die Abgründe der dunklen Seite hinabgestiegen. Wie ein Vampir nährte er sich an der Essenz anderer und zögerte doch nur das unvermeidliche hinaus.

Bald schon würde er den großen Altvorderen Sith folgen, ohne selbst Großes geleistet zu haben. Man würde seinen Namen vergessen, nein? er war bereits vergessen! Zu schnelllebig und wandlungsfreudig war diese Galaxie, als das selbst die schrecklichsten Taten lange in Erinnerung blieben.

Da, einer seiner kriecherischen Diener näherte sich seinem Sitz. Dutzende dieser Willigen Sklaven waren ihm hier her gefolgt, in der Hoffnung selbst ein wenig Macht zu kosten. Diese Narren waren genauso verdammt wie die Jünger des Ordens die vergeblich auf eine Ausbildung hofften. Nichtsdestotrotz waren sie nützliche Helfer und seine Augen und Ohren in den wenigen Belebten Regionen dieser einsamen Welt. Außerdem lieferten sie ihm ständigen Nachschub an Nahrung. Nahrung die sein Leben zu verlängern wusste.

Mit wenig Interesse hatte Cadeus die Geschehnisse in der Galaxie verfolgt. Der Fall der Republik und das Unvermögen des Herrschers seine Macht zu erhalten. Seltsam nah waren auch hier Sieg und Niederlage. Doch nichts drang an die Ohren des alten Sith was seine Aufmerksamkeit derart auf sich gezogen hätte um zurückzukehren.


?Was bringst du mir!?

Grollte Cadeus streng und bedrohlich und bedeutete dem Diener näher zu treten. Schnell und nach einer allzu tiefen Verbeugung überreichte er einen Datenkristall mit den neuesten Ereignissen. Müde und Lustlos entließ er seinen Lakai und wandte sich den Informationen zu. Seit einiger Zeit drangen Berichte über einen kleinen Noghri an sein Ohr. Eine Kreatur die es geschafft hatte sich trotz schwerster Verletzungen in den Rängen des Ordens nach oben zu kämpfen. Neuste Nachrichten sprachen von dem Rang eines Executor´s. Dabei war der Körper dieses Wesens nur durch Maschinen am Leben gehalten. Vermochte dieser Sith es dem Tod zu trotzen?

Wenn es auch nur die geringste Möglichkeit gab, dass dem so wäre, würde Cadeus diesen Sith aufsuchen müssen. Vielleicht würde er ihm und seinen Studien helfen können. Schnell hatte der Alte seine Diener ausgesandt mehr Informationen zu beschaffen. Dies hier also war der neuste Kristall mit Daten. Für den Lakai war nur zu hoffen, dass diese Informationen den alten Sith zufriedenstellen würden.

Cadeus Überflog die sich aufbauenden Seiten. Vieles war schon wieder geschehen seit er zuletzt informiert wurde. Dann blieben seine Augen an einem Bericht hängen. Die Überschrift lautete banal ?Sithbürgerkrieg?! Diabolisch lächelnd lehnte sich der alte Mann zurück und verfiel in ein krächzendes Lachen.
Dann las er eifrig und rief schließlich nach seinen Dienern. Er brauchte frisches Blut. Kraft für die bevorstehende Reise.



[Generis - Nordhalbkugel - Dschungel - Alte überwucherte Tempelanlage - Cadeus, Diener]
 
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[Generis - Südhalbkugel - Rankun - Raumhafen - Landebucht 7 (verdreckt und vermüllt) Aden]



Ächzend setzte die imperiale Fähre inmitten der Landebucht auf und schien dabei einigen Unrat wie eine Müllpresse zu zerstoßen. Die Positions- und Warnlichter der Bucht leuchteten entweder gar nicht oder flackerten ungesund ihrem sicheren Ende entgegen. Kaum zu glauben, dass diese Bucht überhaupt zu Landungen freigegeben war. Wenigstens schien das Shuttle keinerlei Schäden davongetragen zu haben. Die Bordelektronik jedenfalls ließ keinen solchen Schluss zu.

In eine dunkelgraue Robe gehüllt trat Aden an den Ausgang und ließ die Rampe herunterfahren. Irgendwelche kleinen pelzigen Kreaturen flüchteten quiekend vor der sich senkenden Rampe. Aden fragte sich innerlich in welchem Loch er hier gelandet war. Endlich hatte sich der Ausleger vollends gesenkt und der Sith machte sogar einen relativ sicheren Weg durch die Müllberge zum Ausgang hin aus. Die kühle Luft schmeckte ein wenig nach Rauch und verwesenden Lebensmitteln. Sehr einladend bisher diese Welt.

Bedächtig ging Aden durch die mit Schrott und Unrat übersäte Bucht und öffnete die Schleuse. Nun ja zumindest versuchte er die Schleuse zu öffnen. Denn anstatt sanft zur Seite zu gleiten, drang lediglich ein ungesundes Knacken an das Ohr des Apprentice gefolgt von einem knistern und Dampfen aus den Verriegelungsschächten.


?Großartig!?

Seufzte Aden und spielte mit dem Gedanken gleich wieder Abzureisen. Doch das beständig stärker werdende Rufen in der Macht hielt den Sith davon ab einfach umzudrehen. Noch gab es ja die kleine rostzerfressene Tür neben dem Schott.
Zu Adens großer Überraschung schien diesmal alles glatt zu laufen und die Tür öffnete sich wie erhofft. Dahinter tat sich das ganze Elend dieses Raumhafens auf. Eine mit Transportcontainern vollgestopfte dunkle Halle versperrte Aden die Sicht auf so ziemlich alle anderen Bereiche. Ein Blick auf das Schott von dieser Seite aus erklärte einiges über die Zustände in der Landebucht. Mit leuchtend grell roter Farbe war dort in großen Buchstaben ?Schrottlager? in Basic angeschrieben. Ein zusätzlich angebrachtes Schild mit den Worten ?Türmechanik Defekt - Bucht 8 nutzen!? klärte den Apprentice endgültig auf.

Eine schwache Lichtquelle an einem Ende des mit Containern gesäumten Ganges schien Aden ein verlockendes Ziel zu sein. Dort schien es tatsächlich eine Art Sicherheitsbereich zu geben. Allerdings schien sämtliche Apparaturen nicht mehr zu funktionieren, denn egal durch welche Schranken Aden ging nicht ein Piepsen war zu vernehmen und auch keine Lampe warnte vor Blaster und Lichtschwert unter seiner Robe.

An der Quelle des Lichtscheins angelangt erblickte der Sith die heruntergekommene Gestalt eines fettleibigen unrasierten Sicherheitsoffiziers der gerade gelangweilt auf einen Stuhl sitzend seinen wulstigen Bauch nach genießbaren Krümeln abzusuchen schien. Erst als Aden nah bei ihm war und sich fast genötigt sah den Abschaum anzusprechen, reagierte der Offizier und reichte dem Apprentice ein Klappbrett und einen Stift.


?Willkommen in Rankun Sir! Tragen sie hier den Grund und die Dauer ihres Aufenthaltes ein! Führen sie Meldepflichtige Dinge oder Gefahrstoffe mit sich so ist dies ebenfalls zu notieren! Da ihr Landecode ziemlich Hoch ist habe ich darauf verzichtet sie die üblichen Sicherheitsroutinen durchlaufen zu lassen. Wünsche einen angenehmen Aufenthalt Sir!?


Damit öffnete sich das Tor zur Stadt oder dem, was man hier als Stadt bezeichnete. Nur wenige Gestalten zeigten sich in den Straßen und die Sonne war im Begriff unter zu gehen. Ein rauer Wind blies dem Sith unangenehm um die Ohren, so dass dieser die Ränder seiner Kapuze noch tiefer ins Gesicht zog. Aden füllte den Zettel schnell mit falschen Angaben aus und trat aus dem Gebäude ins Freie. Ein Teil des Raumhafens schien jedenfalls nicht zu schlafen denn dort wo die Kommunikationskristalle verladen wurden ragte eine moderne, vollautomatisierte Anlage aus dem Boden. Eine Tafel gab die Bevölkerungszahl von Rankun mit 1298 an. Wie alt oder neu diese Angabe war, konnte Aden nur mutmaßen. Zuerst galt es sich eine Unterkunft zu besorgen. Dann könnte er sich nach einem geeigneten Gefährt für seine weitere Reise umsehen. Irgendwo hier müsste es doch auch eine Cantina geben. Dort gab es das Wichtigste überhaupt: Informationen!



[Generis - Südhalbkugel - Rankun - am Raumhafen auf der Suche nach einer geeigneten Unterkunft - Aden]
 
[Generis - Nordhalbkugel - Dschungel - Alte überwucherte Tempelanlage - Cadeus, Diener, Opfer]




Leer… alle Kraft hatte Cadeus aus dem Körper des nun kalten Körpers gezogen. Nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der das Leben des alten Sith um wenige Tage zu verlängern vermochte. Angeekelt warf er die Leiche von sich und wischte sich das Blut von den Lippen. Sofort eilten Diener herbei um den Leichnam zu entfernen und Andere brachte ein weiteres Opfer für die dunkle Seite herein.


„Genug für den Augenblick. Lasst mich allein!“


Mit einem Wink stoben die Kreaturen der Finsternis zurück in ihre Löcher. Das Opfer ließen sie zurück. Es war eine Menschenfrau, jung, vielleicht in der Blüte ihres Lebens. Zitternd und stumm vor Entsetzen stand sie einfach nur da. Dunkelblonde Locken schälten sich von ihrem Kopf herab. Verklebt von Dreck und Schweiß, verdeckten sie den Blick auf die Rundungen ihrer Brüste. Einen Moment lang starrte Victor sein Opfer einfach nur Rautierhaft an. Gedankenverloren dachte er an eine Zeit in der er sich in ein solches Wesen verliebt haben könnte. Lange bevor sich die dunkle Seite seiner bemächtigt und lange bevor er für schier grenzenlose Macht seine Seele verkauft hatte.

Nun war sie nur noch eine Karge Nahrung für eine verlorene Seele. Das Band mit dem sich der Sith verzweifelt an das Leben klammerte. Wie erbärmlich! Zu oft hatte er dabei versagt die Unsterblichkeit zu erlangen. Wie lange würde er noch von den Leben anderer zehren können? Immer öfter und immer mehr musste er töten um selbst zu leben. Wie er dieses Leben leid war. Und doch vermochte er es nicht es zu beenden. Zu stark war der Lebenswille in den uralten Knochen. Hoffnung hatte Cadeus noch immer. Die Hoffnung, dass er einen Weg finden würde und dass all seine Opfer nicht umsonst ihr Leben gegeben hatten.

Die Macht flüsterte sanft in den Verstand des Sithlords und freudig lächelnd wusste Cadeus, dass sein Ruf erhört wurde. Bald schon würde er den mächtigen Sith aufsuchen können, der vielleicht den Schlüssel zu seiner Zukunft in Händen hielt. Es war nicht leicht ein geeignetes Werkzeug für seinen Willen zu finden. Er hatte es versäumt zuletzt einen Schüler auszubilden. Seine Studien waren lange Zeit wichtiger gewesen auch wenn sie am Ende scheinbar vergebens geblieben waren.

Es war mehr ein Zufall, dass er den jungen Sith in einem nahen System spüren konnte. Gewalt und Tod hatte Cadeus Aufmerksamkeit nach Ord Biniir schweifen lassen. Dort fand er ihn schließlich. Stark in der Macht und schwach im Geiste. Perfekt für das, was der alte Lord mit ihm vor hatte. Einige seiner Diener hatte Victor bereits ausgesandt, um dafür zu sorgen, dass der junge Sith seinen Weg zu ihm finden würde.

Nun also rückte der Zeitpunkt nähe an dem Lord Cadeus erneut aus den Schatten treten würde. Wieder trafen die gierigen Blicke des Sith auf die zitternde Frau die flehend versuchte an sein Mitleid zu appellieren. Längst war er über Gefühle erhaben. Langsam und lächelnd ging er auf sein Opfer zu.


„Nur keine Angst mein Kind. Die Schmerzen, die du gleich erleiden wirst, sind nichts im Vergleich zu den Qualen, die mich seit Jahrhunderten peinigen. Nimm dieses Wissen mit in die Vergessenheit als schwachen Trost und auch meinen ewigen Dank!“

Noch ein letztes Mal vor der Reise würde er speisen.



[Generis - Nordhalbkugel - Dschungel - Alte überwucherte Tempelanlage - Cadeus, Opfer]
 
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[Generis - Südhalbkugel - Rankun - in den Straßen auf der Suche nach einer geeigneten Unterkunft - Aden]



Es dauerte nicht lange bis Aden die Cantina gefunden hatte. Es war so ziemlich das einzige Gebäude mit einer weit hin sichtbaren Neon-Reklametafel vor dem Eingang. Hier bestätigte sich doch wieder, dass es in jedem noch so kleinem Loch der Galaxis eine funktionierende Schankwirtschaft existiert. Von hier aus würde sich alles Weitere organisieren lassen. Gespannt betrat er das Etablissement.

Drinnen roch es im ersten Moment streng nach etwas für Aden völlig undefinierbar Fremden. Dann jedoch schien sich die Nase an den seltsamen Geruch gewöhnt zu haben. Der Laden war recht gut besucht. Aden schätzte, dass in etwa 350 Personen hier drin Platz finden könnten und etwa die Hälfte davon tatsächlich hier versammelt waren. Anscheinend hatte der Sith den richtigen Riecher gehabt. An diesem trostlosen Ort suchten alle nach Ablenkung und Vergnügen. Einige Tänzerinnen bewegten sich rhythmisch zu den schillernden Klängen der kleinen Livekapelle am Ende der Bar. An dieser erspähte Aden noch gerade einen freien Platz und steuerte direkt darauf zu. Viel Beachtung schien ihm nicht zu Teil zu werden denn kaum einer der Gäste blickte in die Richtung des Sith. Es war Aden auch lieber nicht allzu viel Aufsehen zu erregen.

Beim Barkeeper bestellte er ein Ale und eine Portion des Tagesangebotes. Außerdem ließ er sich die Adresse einer preiswerten Unterkunft geben. Ein schlichtes Zimmer würde seinen Ansprüchen bereits gerecht werden. Dann beobachtete Aden das Treiben in der Bar aufmerksam und sondierte seine Möglichkeiten. Auf Anhieb hatte er 3 Personen ausmachen können, die ihm wohl Drogen jeglicher Art besorgen könnten. Sicherlich wusste auch der ein oder andere an eine Ladung illegaler Blasterwaffen zu kommen und auch seine Schwiegermutter könnte er hier prima an den nächstbesten Halsabschneider verjubeln. Aber schwieriger war es jemanden auszumachen der für Aden wirklich nützlich erschien.

Als der Apprentice einen Schluck seines Ale´s nahm, zupfte etwas an seiner Robe. Adens Blick wanderte zu einer gekrümmten Gestallt zu seine Füßen. Gehüllt in schwarze Fetzen die wohl so etwas wie eine Bekleidung darstellen sollten und mit einem derart von Narben entstellten Gesicht, dass es unmöglich erschien die Rasse des Wesens zweifelsfrei zu bestimmen, sah die Gestalt zu ihm hinauf. Bettlerpack! War Adens erster Gedanke. Weshalb nur ließ der Wirt solchen Abschaum hier frei herumstreunen und Gäste belästigen?


?Verzieh dich!?

Zischte Aden und wollte sich wegdrehen, als die Lumpengestalt plötzlich zu sprechen begann.

?Ich weiß weshalb ihr hier seid Fremder. Ich kann euch den Weg zeigen.. jaaa, den Weg!?

Honigsüß war die Stimme des Abschaums und sein breites Lächeln entblößte ein wahres Gruselkabinett an verfaulenden Zahnruinen. Angeekelt und doch verblüfft über die Worte des Bettlers wollte Aden nun doch mehr wissen. Natürlich könnte dies ein Billiger versuch sein ihm irgendeinen Plunder oder Drogen anzudrehen. Immerhin hatte sich Aden hier gründlich umgesehen, was die Aufmerksamkeit von Schwarzmarkthändlern und Drogendealern nach sich gezogen haben könnte.

?Soso, du kennst also den Grund meiner Reise!? Ich bin neugierig Made! Woher glaubst du zu wissen, wonach ich suche??

Um ehrlich zu sein wusste Aden es nicht einmal selbst. Er spürte wie die Macht nach ihm rief aber er wusste weder Ziel noch Grund seiner Reise. Nüchtern betrachtet war es reichlich Dumm von ihm gewesen überhaupt hier her zu kommen. Er hätte mit Alaine und den Anderen zurück nach Bastion reisen sollen. Warum nur hatte er auf trügerische Gefühle gehört und war nun hier am Arsch der Galaxis?

Der Fremde rückte näher an Aden heran und flüsterte verschwörerisch. Dabei drang ein ekeliger Verwesungsgestank zu ihm herüber.


?Die Macht hat euch hier her geführt nicht wahr? Ich kann euch hinführen ja ja! Ich kenne den Weg!?

Nun war Aden klar, dass er nicht nur irgendeinen Bettler vor sich hatte. Er griff in die Macht hinaus und sondierte sein Gegenüber. Geübt darin war er nicht, doch es reichte, zu erkennen, dass dieser wandelnde Müllhaufen eine geringe Machtbegabung aufwies. Wohin wollte er Aden führen?

?Wohin willst du mich führen??

Verschwörerisch sah sich der Bettler um und schüttelte dann den Kopf.

?Nicht hier! Zu viele Ohren! Bei Sonnenaufgang am Sendeturm im Süden von Rankun. Dann sollt ihr alles erfahren über die Reise die vor euch liegt!?

Lächelnd rutschte der Fremde von der Bar hinab und verschwand zwischen den anderen Gästen. Aden sah ihm nachdenklich hinterher und überlegte dann wie er weiter vorgehen sollte. Immerhin hatte er nun eine Spur, der er folgen konnte. Es war zu spät sich zu verdrücken. Er hatte den Schritt gemacht und war seinen Gefühlen hier her gefolgt. Nun gab es kein Zurück mehr!

Gedankenversunken verließ Aden die Bar. Die günstige Unterkunft sollte irgendwo in der Nähe des Raumhafens liegen. Also schlug er den Weg dorthin ein. Inzwischen war die Nacht vollends hereingebrochen und niemand schien sich mehr auf den Straßen zu befinden. Der Wind blies nun noch kälter um die Nase der Apprentice und zwang ihn dazu sich erneut die Kapuze ins Gesicht zu ziehen.




[Generis - Südhalbkugel - Rankun - am Raumhafen auf der Suche nach einer geeigneten Unterkunft - Aden]
 
[Generis - Südhalbkugel - Rankun - am Raumhafen auf der Suche nach einer geeigneten Unterkunft - Aden]



Es dauerte zum Glück nicht lange bis Aden die ihm empfohlene Absteige gefunden hatte. Viel machte das durchaus Preiswerte Zimmer nicht her aber es war einigermaßen sauber und warm. Wen das konstante Brummen der Verlademaschinen des Raumhafens nicht störte, könnte hier sogar eine erholsame Nacht verbringen. Aden nutzte die Zeit die ihm Blieb, bis er sich mit dieser ominösen Gestalt am Ende der Stadt treffen wollte, um über das nachzudenken was vor ihm lag. Seine Gefühle sagten ihm, dass er das Richtige tat. Wenn sein Verstand nur der gleichen Meinung wäre. Er war Teil von etwas geworden das er weder verstehen noch kontrollieren konnte. Kontrolle?

Wohin würde der Fremde ihn führen? Würde er überhaupt am Treffpunkt erscheinen? Anscheinend erwartete irgendjemand oder irgendetwas seine Ankunft. Etwas oder jemand der wusste, das Aden ein Machtnutzer war. Alle Warnsirenen in seinem Kopf heulten auf bei dem Gedanken daran und doch konnte Aden nicht zurück. Ein unsichtbares Verlangen trieb ihn vorwärts.

Schlaf fand der Apprentice in dieser Nacht keinen, auch wenn das Brummen langsam eine einschläfernde Wirkung auf den Sith ausübte. Zu viele Gedanken huschten durch den Verstand des jungen Mannes. Fern waren plötzlich die Geschehnisse rund um den Orden. Verbittert dachte er an Iluminas Verrat und das Scheitern der Mission auf Ord Biniir. Klar wurde der Prophet letztlich gefasst doch war die Idee des Widerstandes in die Köpfe der Bürger gepflanzt worden und auch ein toter Ketzer würde wohl als Märtyrer noch großen Schaden anrichten können. Schlimmer jedoch wog die erfolgreiche Flucht der Jedi. Wie gern hätte Aden das Herz des Blondschopfes (Mike) in den Händen gehalten. Fiese Jeditricks verhinderten seinen Triumpf. Nie wieder würde er so überheblich sein und einen Jedi unterschätzen.

Als der Morgen schließlich graute verließ Aden seine Unterkunft, die er vorsorglich für eine ganze Woche gemietet hatte, und begab sich zu dem vereinbarten Treffpunkt. Der Sendeturm war nicht schwer zu finden und schon von weiten erkannte Aden den Fremden der neben einem schwarzen Speeder stand und sich nervös umzuschauen schien. Niemand sonst war zu sehen und auch mit der Macht konnte Aden niemanden sonst ausmachen. Den Gedanken an einen Hinterhalt konnte Aden trotzdem nicht loswerden. Angespannte ging er langsam auf den Wartenden und seinem Gefährt zu.

Der Speeder war ein leistungsstarkes Modell und für Langstrecken geeignet. Hatte der Fremde nicht von einer Reise gesprochen? Sicherlich würde er damit nicht in der Stadt herum düsen um einfach nur anzugeben. Adens Ziel musste irgendwo weit außerhalb von Rankun liegen. Die lumpige Gestalt schien merklich erfreut zu sein den Apprentice zu erblicken.


?Ah, da seit ihr ja. Kommt, kommt! Es ist Kalt hier draußen, der Speeder ist geräumig und warm. Außerdem bleiben unsere Worte vor fremden Ohren geschützt. Kommt!?

Allzu schnell wollte der Unbekannte dass der Sith in das Gefährt einstieg. Ungeduldig drängte er ihn Richtung der offenen Tür. Was solls, Aden hatte nichts zu verlieren. Immerhin kam er so dem näher, weswegen er diese Reise unternommen hatte. Der Fremde war mindestens so angespannt wie der Apprentice selbst und seine Angst konnte man quasi riechen auch wenn er sie hinter einer Fassade aus Freundlichkeit zu verbergen suchte.
Erstaunlich geräumig war das Innere des Speeders, wenn auch auf jeglichen Luxus verzichtet worden war. Zufrieden schloss der Unbekannte die Tür hinter sich und schien nun endlich etwas von seiner Nervosität ablegen zu können.


?Erfahre ich nun etwas über den Ort an den du mich bringen willst? Wer bist du überhaupt??

Fragte Aden ungeduldig und seine Hand wanderte zu dem Griff seines Lichtschwertes herab. Eine Bewegung die dem Fremden durchaus nicht entgangen war.

?Ich bin Quarret ein unbedeutender Diener von Lord Cadeus. Der Herr bittet euch um eine Audienz werter Sith!?

Lord Cadeus? Aden hatte diesen Namen noch nie gehört. Wer auch immer das war musste etwas mit Adens Zeilen zu tun haben.

?Was will dein Meister von mir und wo will er mich treffen??

?Die Gründe des Meisters kenne ich nicht, er wird euch selbst alles erklären was ihr wissen wollt! Seine Residenz liegt weit im Norden fernab dieser Zivilisation. Die Reise wird zwei Tage dauern. Der Lord schätzt die Einsamkeit und Abgeschiedenheit sehr. Sofern ihr seiner Einladung folgt, werde ich euch dort hin bringen und auch wieder zurück, wann immer ihr es wünscht!?

Zwei Tage deutete auf eine lange Reise hin. Dieser Cadeus schien tatsächlich die Gesellschaft zu meiden. Soweit es Aden im Gedächtnis hatte war Rankun die Nördlichste Stadt diese Planeten, lediglich einige kleinere Siedlungen gab es noch hinauf bis zum Äquator. Antworten würde er jedenfalls nur bekommen, wenn Aden diese Einladung annahm.

?Gut bring mich zu deinem Herren! Ich kann für ihn nur Hoffen, dass er nicht meine Zeit verschwendet!?

?Wie ihr wünscht!?

Freudig über den Entschluss mit ihm zu kommen, rutschte Quarret nach vorn und startete den Speeder. Eine lange Reise lag vor dem Apprentice und Aden wusste noch immer nicht was sie ihm bringen würde. Zunächst einmal ein Gespräch mit diesem Cadeus. Gedankenversunken sah Aden aus dem Fenster wie der Tag langsam erwachte und die Landschaft an ihm vorbeirauschte.




[Generis - Südhalbkugel - auf dem Weg zu Cadeus Tempel im Norden - Aden, Quarret]
 
[Generis - Südhalbkugel - auf dem Weg zu Cadeus Tempel im Norden - Aden, Quarret]



Tag und Nacht düste der Speeder durch die Wechselnden Landschaften Generis. Die Kälte des Südens lag bald hinter ihnen und Dichte Regenwälder bildeten den Hauptbestandteil der Umgebung. In der Ferne waren hier und da riesige Gebirge zu sehen deren Höhe Aden kaum zu vermuten wagte. Allerlei fremdartiges Getier hauste in den Wäldern und vollführte den Kreis von Fressen und Gefressen werden.

Viel fehlte nicht, um Generis als ein Paradies zu bezeichnen und doch stimmte hier irgendetwas nicht. Erst war es nur ein leichtes Gefühl des Unbehagens, fern und flüchtig, dann, je weiter der Speeder nach Norden voran kam, spürte Aden die dunkle Seite des Planeten. Hinter all der Schönheit verborgen schien die Bestie zu lauern. Langsam verstand der Apprentice weshalb die Siedler den Norden des Planeten mieden. Welche Beweggründe Aden zu sprechen Cadeus auch immer hatte, dieser geheimnisvolle Lord schien ein Teil dieser düsteren Welt zu sein und damit der dunklen Seite verschrieben. Erstaunlich war auch die Problemlosigkeit mit der Quarret den Speeder durch die Wildnis steuerte. Wie aus der Ferne gelenkt, trotze er Müdigkeit und scheinbar unpassierbares Gelände gleichermaßen. Auf Adens Nachfragen reagierte er kaum und immerzu geheimnisvoll auf seinen Meister verweisend.

Am Abend des Zweiten Tages schließlich erblickten sie die ersten Ruinen. Wie Dunkle Felsen aus dem dichten Dschungel herausgewachsen. Starrten die Überreste der Tempel gen Himmel. Auf Adens Nachfrage hin erklärte Quarret, dass die Ruinen Überbleibsel einer längst vergessenen Kultur waren. Also war dieser Planet einst vollständig Bewohnt gewesen. Welche Katastrophe war wohl für den Niedergang dieser antiken Rassen verantwortlich gewesen. Vielleicht gab es gar eine Verbindung zu der Dunkelheit die Aden spüren konnte. Quarret ergänzte, dass es nun nichtmehr sehr weit war und sie noch in der Nacht Cadeus Domizil erreichen würden.

Zufrieden nickend folgte Aden´s Blick den vorbeiziehenden Tempelanlagen. Tiefnebel und einsetzender Nieselregen verwandelten den Dschungel in ein dampfendes Saunabad. Kein Sonnenstrahl vermochte er mehr die tiefhängende Wolkendecke zu durchdringen. Allein die Lichtkegel des Speeders bildeten einen krassen Kontrast zu der umliegenden Landschaft.


?Wir sind da!?

Hauchte Quarret und wies direkt voraus. Aden konnte im Nebel schemenhaft die Umrisse eines Tempels erblicken, der seltsamerweise nicht von den Pflanzen des Urwaldes angegriffen zu seinen schien. Trotz seiner geringen Fertigkeiten im Lesen der Macht, konnte Aden die Anwesenheit einer mächtigen dunklen Aura spüren. War der Lord ein dunkler Machtanwender oder ging diese Aura von dem Tempel aus? Der Apprentice konnte es nicht sagen und würde abwarten bis sich der Vorhang schließlich öffnen würde.

Aus den Umrissen wurden langsam deutliche Strukturen und der Tempel trat aus den Schwaden des Nebels hervor. Erdrückend und mächtig ragte das Bauwerk aus dem Boden. Ehrfürchtig hielt der Regenwald einen bedächtigen Abstand zu den uralten Steinen der Anlage. Dunkle Hexerei musste den Wald davon Abhalten alles zu überwuchern. Der Eingang oder das Tor des Tempels war auch relativ groß geraten und würde einem ausgewachsenen Rancor lockeren Einlass bieten. Der Speeder durchflog den Eingang und kam dahinter in einer Art Hof zum stehen.

Der Regen hatte inzwischen zugenommen und so beeilte sich der Diener das Fahrzeug auszuladen. Erst spät bemerkte Aden weitere Gestalten wie die Quarret´s welche neugierig den Neuankömmling beobachteten. Unwohl und ständig Kampfbereit verließ nun auch Aden das Gefährt. Quarret winkte ihm zu und führte ihn hinaus aus dem Regen, hinein in die düsteren Eingeweide des uralten Tempels.




[Generis - Südhalbkugel - Cadeus Tempel im Norden - Aden, Quarret und weiter Jünger]
 
[Generis - Nordhalbkugel - Dschungel - Alte Tempelanlage - Cadeus]



Vorfreude geehrte im Inneren des Sithlords. Wie lange schon hatte er kein Mitglied des alten Ordens der Sith getroffen? Allein der Gedanke daran einen anderen Machtnutzer zu sehen weckte alte Erinnerungen in Cadeus. Erinnerungen, an eine lange vergessene Zeit des Glanzes und des Ruhmes. Vor dem Verrat der dunklen Seite an seinem Körper. Der Zerfall kam schleichend, ja fast unmerklich. Wen kümmerten schon kleine Falten, ungesund hervortretende Adern und dunkle Male im Gegenzug zu fast grenzenloser Macht. Töricht genug war er gewesen zu glauben über den Dingen zu stehen und sich die Macht für alle Zeit Untertan machen zu können. Doch sie ist ein geduldiger Gegner, ein Feind der warten kann bis die Kräfte schwinden oder der Wahnsinn Besitz von einem ergreift. Zu viele Sith hatte Cadeus gesehen die den Verstand verloren hatten und schließlich nurmehr Sklaven der Dunkelheit geworden waren. Viele dieser Schwächlinge landeten in den Eingeweiden des Ordens. Tief in den Katakomben der alten Gemäuer in denen der Ordenswächter seine Spielwiese hat?

..hatte! Auch dieser Schritt des beeindruckenden Noghri war Cadeus nicht verborgen geblieben. Charon war ein Narr gewesen. Schon damals als er glaubte seinen Platz gefunden zu haben. Er ergötzte sich an der Macht über die Entscheidung, wer würdig war ein Sith zu werden und wer nicht. Als ob es nicht in der Stärke des einzelnen lag, sich der Macht zu bedienen und sie zu knechten. Er entschied nichts, sondern sortierte nur aus. Wie ein Reinigungsroboter der Metalle aus dem Hausmüll filtert.

Doch auch Cadeus selbst hatte im Grunde nichts erreicht. Die Suche nach dem Schlüssel zur Unsterblichkeit hatte einen hohen Preis gefordert ohne den gewünschten Erfolg zu erzielen. Nur heraus zögern konnte er das unvermeidliche bisher. Der Tod lauerte drohend über ihm und raubte dem Sithlord Ruhe und Frieden. Rastlos und fieberhaft hatte er gesucht und geforscht. Finstere Dinge hatte er getan und gesehen und viel mehr über die dunkle Seite gelernt, als für einen gesund sein konnte.

Nun warf er erneut alles in eine Waagschale. Dieser Allegious könnte der Schlüssel seiner Forschung oder das Ende seiner Existenz bedeuten. Cadeus sah viele Pfade einer möglichen Zukunft. Doch waren diese Schemenhaften Bilder nichts weiter als Hirngespinste. Der Macht sollte man nicht Blind vertrauen. Sie trieb zuweilen ein böses Spiel mit einem. Wie gerade mit dem jungen Sith der immer näher kam und dessen Fahrzeug der Lord bereits zwischen den Nebelfeldern ausmachen konnte.

Langsam löste sich Cadeus aus seiner Meditation und schickte sich an seinen neuen Diener zu empfangen. Nur langsam lösten sich seine steifen Glieder. Den letzten Datenkristall versenkte er in den Tiefen des Tempels. Nun hatte er alles notiert was er an Erkenntnissen gewinnen konnte. Sollte dies seine letzte Reise werden so hinterließ er hier sein Lebenswerk für den der der Suchen würde. Voller Ekel über seinen verrottenden Körper ging er seinem letzten Hoffnungsschimmer entgegen.

Die Diener hüllten Cadeus in ein festliches Gewand und nur die knochigen Hände und sein Gesicht ließen den Zerbrechlichen Körper unter den Stoffen erahnen. Den Saal für offizielle Empfänge hatte er noch nie benutzen können. Wie ein Herrscher konnte er sich auf einen Thron betten und seinen Besuch damit beeindrucken. Als Herrscher über dunkle Wälder und alte Steine!

Einige seiner Sklaven stellten Fackeln auf um dem Saal eine gewisse Wärme zu verleihen. Ein hilfloses Unterfangen bei der starken Präsenz der dunklen Seite an diesem Ort. Da betrat auch schon sein Werkzeug (Aden) den Raum. Ein Krieger ohne Zweifel. Geistig schwach und körperlich stark. Von je her ein Instrument Anderer und daher perfekt für die Zwecke des alten Lords. Nah heran an seinen Thron ließ Cadeus den jungen Sith führen ehe er sich zu einer Begrüßung herabließ.


?Willkommen in meinem bescheidenen Heim junger Sith! Ich habe eure Ankunft bereits erwartet. Nicht oft verirren sich Machtbegabte auf diesen abgelegenen Planeten. Sicher werdet ihr viele Fragen haben.?


Lächelnd erhob sich Cadeus von seinem steinernen Sitz und trat einige Stufen zu seinem Gast hinab. Genüsslich sog er die Unsicherheit seines Gegenübers in sich auf. Den Drang sich an seiner Essenz zu laben konnte der Lord nur mühsam unterdrücken. Gut, dass er zuvor bereits ausgiebig gespeist hatte. Raubtierhaft begutachteten seine Augen sein neues Werkzeug. Wahrlich ein Glücksfall im rechten Moment auf ihn aufmerksam geworden zu sein. Vielleicht hatte ihn die Macht noch nicht ganz verlassen, wenn sie ihm solch einen perfekten Diener darbot.

?Ich bin Viktor, Viktor Cadeus, der Herr über diese zerfallenden Ruinen und seine wenigen Bewohner. Schreckt euch nicht über den Anblick meiner Diener. Sie sind fleißig und absolut treu. Nur auf ihr? Erscheinungsbild legt hier draußen niemand einen besonderen Wert.?

Fuhr Cadeus fort und reichte dem jungen Mann seine Hand. Eine Geste des Vertrauens welche der Lord nicht vielen entgegen brachte.



[Generis - Nordhalbkugel - Dschungel - Alte Tempelanlage - Empfangssaal - Cadeus, Aden & einige Diener]
 
[Generis - Südhalbkugel - Cadeus Tempel im Norden - Aden, Quarret und weiter Jünger]



Zügig folgte Aden dem Diener durch die düsteren Gänge des Tempels. Die dunkle Seite war hier derart stark, dass sie durchaus mit den Verhältnissen in den Katakomben des Sithorden mithalten könnte. Der Tempel selbst wirkte verlassen, sah man einmal von den hier und da umher huschenden Dienern ab. Diese Gestalten glichen der Quarret´s mit dem einzigen Unterschied, dass sie noch viel zerlumpter und abstoßender aussahen als sein Führer. Bisher allerdings schien ein Hinterhalt auszubleiben. Adens Instinkte sagten im erstaunlicherweise auch, dass er hier keine Gefahr zu fürchten hatte. Paradox, da seine Situation nüchtern betrachte etwas ganz anderes suggerierte. Einem Gefühl folgend, war er zu dieser Welt gereist und hatte einer dubiosen Gestalt gestattet ihn an einen Ort fern jeglicher Zivilisation zu bringen und sich an diesem von der dunklen Seite durchwobenen Ort mit einem ihm unbekannten Mann zutreffen. Ziemlich verrückt, aber noch immer zweifelte der Sith nicht an seinem Vorgehen. Wie ferngesteuert war er über alle Zweifel erhaben.

Quarret führte den Apprentice schließlich in einen geräumigen Saal. Mächtige Säulen säumten den Weg hin zu einem steinernen Thorn der erhaben am anderen Ende des Raumes auf einer Anhöhe lag. Das fahle Licht einiger aufgestellter Fackeln komplettierte das mittelalterliche Ambiente der Räumlichkeiten. Je näher sie dem Thron kamen, desto mehr Diener schienen sich darum zu versammeln. Neugierig und teils sehr seltsame Laute von sich gebend, beobachteten sie jede Bewegung des jungen Sith. Jetzt müssten eigentlich alle Allarmglocken läuten, doch Aden fühlte sich seltsam leicht und entspannt. Der Unruhe seines Verstandes stand die Gelassenheit seines Körpers gegenüber. Dann erblickte er seinen Gastgeber. Hoch oben auf seinen Thorn saß er gehüllt in festliche Kleider wie ein König der einen seiner Bürger vorladen ließ.

Noch näher führte ihn Quarret an den Thron heran und noch immer rührte sich der Lord nicht ein Stück. Immer mehr Konturen seines Gastgebers gaben die Schatten an Aden preis. Und endlich sprach er Worte der Begrüßung aus. Die Stimme war Tief und drang bis in das Herz des Apprentice. Aden spürte, dass er keinen gewöhnlichen Mann vor sich hatte. Schon zuvor bei Begegnungen mit mächtigen Sith hatte er so empfunden. Er stand definitiv vor einem Lord der Sith.

Lächelnd stand der alte Mann auf und trag einige Stufen zu seinem Gast hinab. Ein tuscheln ging durch die Reihen der Diener. Beruhigende Worte über seine Untergebenen drangen zu Aden hinüber und dann streckte Viktor Cadeus seine Hand aus. Wie in einem magischen Bann konnte Aden nicht anders und ergriff die dargereichte knochige Hand seines Gastgebers. Die Augen des Lords musterten den Apprentice mit einem seltsam gierigen Blick. Dann besann sich Aden seiner erlernten Etikette.


„Es ist mir eine Ehre euch kenne zu lernen Lord Cadeus! Aden Ravell Valores mein Name, Apprentice von Lord Greed.“

Hatte Aden gerade einem völlig Fremden seinen kompletten Namen, Rang und Meister genannt? Verwirrt über soviel Offenheit seinerseits eine Fremden gegenüber, versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Doch er schaffte er gerade die Hand des Sithlords wieder los zu lassen und sich noch einmal zu verneigen.


„W-Warum bin ich hier?“


Stammelte Aden zuerst leise, bis er sich zusammennahm und mit aller Konzentration seine Fragen formulierte. Hatte er soviel Ehrfurcht, dass ihm sein Verstand einen Streich spielte?


„Ihr seid ein Sithlord nicht wahr? Was hat euch hier her an diesen seltsamen Ort verschlagen und weshalb habt ihr mich hier her zu euch bestellt? Was ist euer begehren?“


Sorgsam musterte Aden das kantige uralte Gesicht seines Gegenübers. Wie alt mochte dieser Sith dort vor ihm sein? Kein Werk jüngerer Geschichte, das der Apprentice gelesen hatte, enthielt den Namen Cadeus. Wer war dieser Mann? Alle Gedanken an seine Sicherheit waren verflogen. Er war diesem Lord ausgeliefert auf Gedeih und Verderb! Tief in ihm schrie sein Verstand nach Vorsicht. Doch er fand kein Gehör mehr.




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Natürlich nahm der Sith seine Hand entgegen. Nichts Anderes hätte Cadeus dem jungen Mann überhaupt gestattet. Es war so leicht seinen schwachen Geist zu beeinflussen, so leicht! Aden war also der Name seines neuen Instrumentes. Ein Apprentice, soso. Weiteres Suchen in seinem Verstand ergab nichts mehr von Interesse. Sanft zog sich der Lord aus dem Verstand des verwirrten Schülers zurück. Stammelnd suchte dieser nach den Fragen die er an Cadeus stellen wollte.


„Sithlord? Lange schon… hat man mich nicht mehr so genannt.“

Einen Augenblick lang schien Cadeus in Gedanken abzuschweifen. Längst Vergangenes suchte einen Weg zurück ins Gedächtnis des alten Mannes. Ja, er war ein Sith gewesen, einst. Doch inzwischen kümmerten ihn die Ideale des Ordens reichlich wenig. Er hatte sich selbst verstoßen, hatte ein Exil gesucht und in Generis gefunden. Hier konnte er ungestört Forschen und geriet langsam in Vergessenheit.

„Ja, einst diente ich dem Imperium so wie ihr es tut Aden Valores. Nunmehr herrsche ich über dieses kleine Reich aus Sümpfen und uralten Gemäuern. Eine Existenz gleich eines Schattens. Unbedeutend, vergessen…“

Ein Hauch von Tragik lag in Cadeus Stimme und er trat noch näher an den Apprentice heran. Er spürte wie sich der junge Sith seiner unerträglichen Nähe entziehen wollte. Doch Cadeus ließ ihn nicht zurückweichen. Er musste lernen seine Anwesenheit zu ertragen. Auch musste er seine Geschichte hören. Die ganze Tragik seiner Existenz. Oh, wie viel Selbstbeherrschung war doch von Nöten, nicht über das junge Fleisch herzufallen.


„Ich habe der Galaxis und dem Orden den Rücken gekehrt um das zu finden, was mir die dunkle Seite einzig verwehrte. Die Macht über Leben und Tod!“

Neidvoll betrachtete Cadeus den jungen und gesunden Mann vor ihm. Ein fast faltenloses Gesicht, gepaart mit einem muskulösen Körper. Das Geschenk der Jungend wusste man erst zu schätzen, wenn sie bereits weit hinter einem lag. Auch die dunkle Seite hatte noch nicht wirklich begonnen Adens Körper zu verunstalten. Lediglich um die Augen herum zeigten sich erste Anzeichen der Finsternis die alle Sith umschloss und am Ende unausweichlich in hässliche Monster verwandeln würde.

„Die Zeit hat es nicht gut mit mir gemeint! Seht, meine Hände… wie Abstoßend… das faulende Fleisch zusammengeschrumpft und faltig. Ich sterbe… langsamer und qualvoller als ihr es euch überhaupt vorstellen könnt.“

Oh ja der Schmerz war fast unerträglich. Auch die seelischen Qualen ob der unzähligen Opfer seiner Lebenssucht. Wenn unvorsichtige Siedler in den dunklen Wäldern verschwanden, waren selten die Kreaturen der Sagen und Horrorgeschichten der Zurückgebliebenen dafür verantwortlich gewesen. Wie viel Leid mochte Cadeus über den Norden dieser Welt gebracht haben und wie viel mehr in seiner aktiven Zeit in der er sich rücksichtslos die Leiter der Macht herauf geschwungen hatte? Auf die eine oder andere Weise würde es bald schon Enden.

„Ihr seit hier, um mich aus den Schatten zu führen Aden Valores! Ich hörte von den Konflikten unter den Sith.Ich hörte von dem ehemalien Jedi der sein Reich verlassen hat. Ich hörte von den mächtigen Drei, dem Noghri-Cyborg, dem Chiss und der Menschenfrau.“

Cadeus spie letztere verachtend hervor. Er konnte nicht glauben, dass eine „Frau“ tatsächlich solch große Macht besitzen durfte. In seiner Vorstellungswelt sperrte er sich gegen diesen Gedanken. Frauen sollten es überhaupt nicht wert sein in der Macht ausgebildet zu werden. Aber so war die Situation nun einmal. Es ging nicht alles nach dem Willen von Cadeus. Noch nicht!

„Geleitet mich nach Bastion zu den Mächtigen des Ordens. Zum Dank werde ich meinen Schmerz und mein Wissen mit euch teilen!“

Mit diesen Worten drang Cadeus in den Verstand des Apprentice ein und verband seinen Geist mit dem des jungen Sith. Qualen, Leid und Zorn schwappten in Adens Kopf hinein. Die ganze Tragik der Existenz des Viktor Cadeus füllte den Verstand des jungen Mannes, der keuchend auf die Knie sackte und schließlich zur Seite um fiel und da Bewusstsein verlor. Lachend betrachtete der Sithlord den reglosen Körper seines neuesten Werkzeugs und wandte sich schließlich an seine Dienerschar.

„Bringt ihn hinaus und bereitet alles für die Abreise vor, ich habe keine Zeit zu verlieren!“

Damit verließ der Lord den Empfangssaal. Die Reise die über Zukunft oder Untergang entscheiden würde hatte begonnen.




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Das Summen des Speeders in den Ohren dröhnend erwachte Aden mit unerträglichen Kopfschmerzen. Orientierungslos sah er sich um. Neben ihm saß Viktor Cadeus selbstgefällig lächelnd. Jetzt fiel es dem Apprentice wieder ein. Der Empfangssaal, das Gespräch mit dem Sithlord, das Gefühl seine Nähe nicht zu ertragen und den plötzlichen Schmerz und die Ohnmacht. Was hatte der alte Mann mit ihm gemacht? Prüfend sah Aden an sich hinab und stellte erleichtert fest, dass nichts verändert schien. Wütend genug war er auf die Methoden des Alten.

?Was habt ihr mit mir gemacht??


Brachte Aden hervor und fixierte wütend die eingefallenen Augen des mysteriösen Sith. Sein Lichtschwert! Es war noch immer dort an seinem Gürtel. Was würde ihn davon Abhalten es zu aktivieren und dem alten Narren den Kopf von den Schultern zu schlagen? Nein unmöglich? zu mächtig war sein Gegenüber.

Der Alte schwieg und erwiderte nur den kalten Blick des Apprentice. Lange hielt Aden dem nicht stand und sah zu Boden. Auch diese Machtprobe war verloren. Was hatte der Alte nur mit ihm gemacht? Die Erinnerungen endeten mit einsetzen des stechenden Schmerzes in der Empfangshalle. Was hatte Cadeus erklärt? Er müsse nach Bastion reisen um sich mit Allegious oder Arica zu treffen. Scheinbar wollte sich der Alte Sith in die Geschehnisse um den Bürgerkrieg einmischen. Einen Krieg den Aden als so sinnlos empfand. Es sah vielleicht nicht so aus doch da Imperium drohte daran zu zerbrechen.


?Dafür, dass ihr mich gebeten habt euch nach Bastion zu bringen verhaltet ihr euch nicht besonders zuvorkommend.?

Aden fühlte sich unterlegen? ja, hilflos und schwach in der Gegenwart des Sithlords. Was auch immer Cadeus mit ihm angestellt hatte, der Apprentice wagte nicht gegen den altern Mann aufzubegehren oder ihn auch nur schief anzusehen. Doch das abstoßende Gefühl in seiner Nähe zu sein war verschwunden. Erschreckend musste Aden erkennen dass er nun ein Sklave seines Willens zu sein. Welche Ziele verfolgte Cadeus wirklich? War er ein Killer einer der beiden Seiten? Angeheuert um einen der Executoren zu beseitigen? So lächerlich diese Vermutung klang. Sith waren nicht unverwundbar. Selbst derart mächtige Individuen nicht!



[Generis - Nordhalbkugel - Dschungel - Speeder - Cadeus, Aden & Quarret]
 
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Endlich war den Apprentice erwacht. Einen Augenblick lang fürchtete Cadeus den Sith überfordert zu haben mit seinen Erinnerungen. Erst viel später, wenn überhaupt, würde Aden begreifen, welches Geschenk er ihm Heute vermacht hatte. Sollte er sich dessen als unwürdig erweisen konnte der Lord ihn noch immer beseitigen. So einfach war es, den Gesetzmäßigkeiten der dunklen Seite zu folgen. Nicht ohne gewissenhafte Vorbereitungen und überaus große Anstrengungen hatte es Cadeus schließlich vermocht so lang zu überleben.

Verwirrt sah sich der junge Sith im Speeder um. Noch dürfte sein Gehirn nichts mit dem ihm anvertrauten Wissen anfangen können. Im Falle dieses eher einfältigen Menschen war es durchaus möglich, dass er nie diesen Punkt erreichen würde. Die erste Frage nach dem Aufwachen des Apprentice war gar nicht so leicht zu beantworten. Immerhin hatte Cadeus Jahrzehnte des Forschens damit verbracht seine Erinnerungen und Gedanken mit anderen Teilen zu können oder sich Fremde Erinnerungen anzueignen. Besser wäre es den jungen Sith ein wenig im Dunkeln zu lassen. Früher oder später würde er schon begreifen.


„Ich habe euch nur das Gegeben was ihr bei mir zu finden glaubtet. Mit der Zeit werdet ihr verstehen dessen bin ich mir sicher.“

Ein vielsagendes Lächeln huschte über das Gesicht des alten Mannes. Es amüsierte den Sith zu sehen, wie wenig Aden von der Macht verstand. Einfältig glaubte er gar, dass Cadeus ihn um irgendetwas gebeten hätte.


„Wie kommt ihr auf die Idee ich hätte euch gebeten mich nach Bastion zu begleiten? Ich pflege nicht zu Betteln und Bitten. Ihr tut genau das was ich euch befehle junger Narr. Ich habe mir eure Loyalität bereits gesichert als ihr meinen Ruf zum ersten Mal vernommen habt. Euer Weg ist vorher bestimmt Aden Valores. Es ist euch bestimmt mir zu dienen! Seit nicht dumm und nehmt meine Führung an. Ich kann euch so viele Dinge zeigen!“

Kein Protest… kein empörtes Aufbegehren… gut, Aden gehörte nun endgültig zu ihm. Ein Schüler nach all den Jahren. Sein letzter Spross starb als er sich weigerte mit ihm zu gehen in die Abgeschiedenheit des Exils. Minderwertig hatte der geglaubt, ein anderer Meister könnte ihn mehr lehren als Cadeus selbst. Noch immer waren die Augenblicke seines qualvollen Todes eine willkommene Erinnerung im Gedächtnis des alten Sithlords. Es war Cadeus einziger Schüler gewesen. Wie andere sich darum rissen Schüler zu nehmen konnte er nie verstehen. Immerhin bedeutete es einen Adepten zu nehmen, einen Nachfolger heranzuziehen. Auch wenn sich die Traditionen mittlerweile ein wenig geändert haben mögen, blieb es doch bei dieser ewigen Rivalität zwischen Lehrer und Schüler.

Nun, am schleichenden Ende seines Lebens hatte Cadeus die Chance sich endgültig empor zu schwingen. Die lange Suche nach einer Überwindung des Todes hatte nicht den gewünschten Erfolg gebracht, vielleicht lag die Lösung in den Tiefen des Sithordens verborgen. Der Noghri, der dem Tod entkam, könnte der Schlüssel sein und Aden war seine Eintrittskarte zurück in die alten Hallen.


„Ich sehe ihr begreift langsam! Gut, denn ihr müsst mich zu dem Executor namens Allegious bringen! Habt ihr ein Schiff, das autorisiert ist auf Bastion zu landen? Ich habe keine Lust auf unangenehme Überraschungen.“

Im Grunde war es egal, eine Landeerlaubnis würde nur einiges einfacher machen. Cadeus hatte noch immer gute Kontakte in den Reihen des Imperiums. Unabdingbar, wenn man über die Geschehnisse auch in der Abgeschiedenheit gut unterrichtet werden wollten. Er musste vorsichtig sein und alle seine Schritte gut planen. Der Schutz der Isolation war verloren sobald sie Bastion erreichen würden. Doch einen anderen Weg gab es nicht, nicht mehr. Die Zeit war Cadeus größter Feind! Zum Glück dürfte die Gelegenheit einen Verbündeten im lächerlichen Krieg gegen seine Feinde zu bekommen für Allegious sehr verlockend sein. Sich vor dem Noghri zu verneigen, war nur ein notwendiger Schritt zum endgültigen Triumph. Sobald er hatte, was er schon so lange suchte, gab es nichts mehr, was seine absolute Herrschaft über die Galaxis noch verhindern könnte. Nichts…




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[Generis - Südhalbkugel - Dschungel - Speeder - Cadeus, Aden & Quarret]



Noch immer pochte der Kopf des Apprentice vor Schmerzen. Kaum einen klaren Gedanken konnte Aden fassen. Cadeus drückte sich jedoch unmissverständlich aus. Seine Absichten zielten auf ein Treffen mit Darth Allegious dem derzeitigen Führer der sogenannten Loyalisten. Welche Wahl hatte Aden denn schon? Natürlich würde er den Befehlen des alten Sith folgen. Er wusste wo sein Platz war, auch wenn es ihm nicht besonders gefiel. Cadeus stand weit über dem Apprentice, in allen Belangen der Existenz. Sein Erscheinungsbild jedoch spottete jeder Beschreibung. Selbst im Zwielicht des beginnenden Sonnenaufgangs, sah man den Verfall seines Körpers deutlich. Kaum daran zu denken, das Gesicht bei Tageslicht zu erblicken. Nur an eine ähnlich verunstaltete Gestalt konnte Aden sich erinnern. Salassar, der ihn damals geprüft hatte, bot einen ähnlichen Anblick.

Vielleicht konnte Aden aus der Begegnung mit dem alten Sith noch seine Vorteile ziehen. Immerhin musste der doch eine Menge von der Macht verstehen. Auch wenn er den Worten eines Sith kaum vertrauen konnte, so reizte doch der Gedanke einen erfahrenen Mentor zu bekommen. Die Unterwerfung war ein geringer Preis und sowieso kein ewig anhaltender Zustand. Schwierige Zeiten erfordern eben schwierige Bündnisse.


?Ja My Lord, ich werde mich eurem Willen beugen. Mit meinem Schiff können wir ungehindert den Orden auf Bastion erreichen und eine Audienz beim Executor beantragen. Ob er sich allerdings gerade dort aufhält oder euch überhaupt anhört kann ich nicht garantieren.?

Vielleicht endete Adens Knechtschaft schneller als er gedacht hätte, wenn Allegious mit dem Alten umsprang wie es sein Ruf ihm voraus sagte. Mal davon ausgehend, dass der alte Sith kein Attentat auf den Executor plante, fragte sich Aden schon welcher Gründe den Exilanten zurück in die Gefilden des Ordens führten. Gerade in den Zeiten der Umwälzungen in denen sich kein Sith des Verrats oder seines Lebens sicher fühlen konnte. Cadeus riskierte viel. Klar war dem Apprentice vor allem nicht welche Rolle er selbst in diesem Spiel spielen würde. Sicher hätte Cadeus auch ohne seine Hilfe nach Bastion reisen können. Warum also hatte er sich die Mühe gemacht ihn nach Generis zu locken?

Die Beweggründe des alten Sihtlords lagen genauso im Dunklen wie der finstere Regenwald den der Speeder gerade durchfuhr. Quarret der Diener des Lords saß wieder am Steuer der Maschine. Anscheinend steuerten sie wieder Rankun an. Wie lange war Aden eigentlich bewusstlos gewesen? Es könnten Stunden oder aber auch Tage gewesen sein.


?Wie lange war ich Bewusstlos??

Fragte Aden knapp und rieb sich den noch immer Hämmernden Schädel. Dieser Schmerz war unerträglich belastend. Der Apprentice fühlte eine unbeschreibliche Schwere seines Geistes. Seine leichte Verwirrung war nur eine Folgeerscheinung davon. Was immer Cadeus mit ihm angestellt hatte, würde sicher noch folgen haben, die Aden noch nicht abzuschätzen vermochte. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit und Abhängigkeit erfüllte den Apprentice mit noch mehr Wut auf den Alten.

?Wenn mir die Frage erlaubt ist, würde ich auch gerne erfahren was ihr von Darth Allegious wollt? Immerhin scheint ihr die Öffentlichkeit lange gemieden zu haben.?

Fuhr Aden ohne eine längere Pause zuzulassen fort. Es galt jetzt Informationen zusammen zu bekommen. Was wollte der Alte und wie könnte Aden es schaffen, gefahrlos seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen? Mittlerweile Dämmerte es und gleißendes, blutrotes Licht erfüllte die Umgebung des Speeders. Cadeus schien das Licht zu scheuen, denn er Zog sich leicht von den Fenstern zurück.



[Generis - Südhalbkugel - Dschungel - Speeder - Cadeus, Aden & Quarret]
 
[Generis - Südhalbkugel - Dschungel - Speeder - Cadeus, Aden & Quarret]



Adens Verstand war wie ein offenes Buch. Erstaunlich, dass er es nicht vermochte sich besser abzuschirmen. Unsicherheit, aber auch naive Hoffnung keimte in dem Apprentice auf. Er würde Cadeus folgen und seine Zeit abwarten. Sehr gut, er begann wie ein wahrer Sith zu denken. Das machte ihn berechenbar.


?Wir haben den Raumhafen bald schon erreicht. Ihr habt lange geschlafen, mein Schüler. Fast schon hätte ich befürchten müssen euch nicht wieder im wachen Zustand erleben zu können. Fast einen ganzen Tag wart ihr ohne Bewusstsein.?

Beantwortete Cadeus die Frage des Apprentice und konfrontierte ihn auch gleich mit der Tatsache, nunmehr nichts weiter als ?sein? Schüler zu sein. In der Tat war Adens Geist lange fort gewesen. Beinahe hätte der Lord von ihm wohl zu viel abverlangt. Minderwertigkeit war etwas was Cadeus überhaupt nicht schätzte. Als er die Sith verlassen hatte gab es viel Abschaum in den Reihen der dunklen Seite. Nutzloses Getier und wahnsinnige Psychopaten. Und doch schien die Macht der Sith nie größer gewesen zu sein als in diesen Tagen der Unruhe und des schleichenden Zerfalls. Der interne Krieg von dem Cadeus erfahren hatte würde den Orden säubern. Nur die stärksten unter den Sith würden diesen Konflikt überstehen. Sollte er einen Weg finden den Tod abermals zu überlisten, würden die Übriggebliebenen eine solide Basis ?seiner? absoluten Herrschaft bilden.

Aden fragte nach den Zielen des alten Sith. Warum ihm im Dunkeln lassen? Seine Gier und das Wissen um die Möglichkeit der absoluten Macht würden ihn nur näher an den Sithlord binden.


?Ich habe gewartet? auf eine Chance die Zeit zu besiegen. Es gibt viele Geheimnisse der Macht die euch verschlossen sind. Viele habe bereits nach dem Gesucht, wonach auch ich strebe. Alle vor mir haben versagt. Alle! Ich jedoch werde nicht scheitern! Ich hörte von der beeindruckenden Geschichte des Noghri. Wie er dem Tod zu trotzen vermochte und einer der mächtigsten Sith im Orden wurde. Sollte ich recht behalten, ist er der fehlende Baustein in meinen Forschungen.?

Die Sonne ging auf und Cadeus rückte von den Fenstern weg und zog seine Kapuze tiefer ins Gesicht. Licht treib den Verfall voran. Nur ein Grund es zu verabscheuen. In der Ferne war bereits die Stadt zu erkennen mit seinen heruntergekommenen Gebäuden und Lebewesen. Bisher war dieser Ort nur ein weiterer Quell seines Lebens. Von Zeit zu Zeit bezog er auch von hier seine Opfer. Aussteiger, optimistische Siedler, oder Personen die nicht gefunden werden wollten. Genau diesen Wunsch der Letzteren hatte Cadeus ihnen allen gewährt. Nie mehr wieder würden sie auftauchen. Wenn er Erfolg haben würde, waren ihre Opfer nicht umsonst gewesen. Ein tröstlicher Gedanke für einen der sonst keinen Trost mehr finden konnte.



[Generis - Südhalbkugel - nahe Rankun- Speeder - Cadeus, Aden & Quarret]
 
[Generis - Südhalbkugel - Dschungel - Speeder - Cadeus, Aden & Quarret]



Während der alte Sith erzählte, schossen plötzlich Bilder und Erinnerungen durch Adens Kopf. Es waren nicht seine Erinnerungen sondern Augenblicke aus dem Leben seines Gegenübers. Momente des Triumphes und der schlussendlichen Niederlage. Cadeus hatte lange nach einem Ausweg aus dem Kreislauf des Lebens gesucht und seiner Meinung nach stand er kurz vor dem Erfolg. Aden verstand nun was den alten Mann antrieb. Er konnte das starke Verlangen spüren, weil es nun auch zu seinem Eigenen geworden war.

Dann setzte der Kopfschmerz erneut ein und die Bilder und Erinnerungen verschwanden so plötzlich wie sie gekommen waren. Aden sah den alten Sith lange nur schweigend an und bewunderte den gierigen Blick seiner wachen Augen. Nur sie allein schienen dem Alterungsprozess bisher erfolgreich getrotzt zu haben. Dazu schien Cadeus beständig etwas zu flüstern und ab und an glitten seine Hände in seine Taschen um eine kleine Phiole hervorzuholen, die mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt zu sein schien. Diese leerte er mit einem einzigen Schluck und ließ die leere Flasche zurück in seine Tasche gleiten. Danach schien jedesmal etwas mehr Farbe und Leben in sein blasses Gesicht zurückzukehren. Erst als sie die Stadt erreicht hatten, löste sich Adens gebannter Blick von dem Sithlord.

In Rankun hatte sich augenscheinlich nichts verändert seit seiner Abreise. Noch immer waren die Straßen größtenteils verlassen und nur vor den Casinos und Bars lungerten einige wenige betrunkene Gestalten herum. Der eisige Wind wehte erbarmungslos durch die Gassen und Aden war froh, in einem geschlossenen Fahrzeug zu sitzen.

Cadeus hatte keine Zeit zu verlieren und so steuerten sie direkt den Raumhafen an. Dort kümmerte sich Aden um die Reiseformalitäten die er gewohnt kurz abhandeln konnte. Dann bestiegen er und der alte Sithlord die Fähre. Quarret, der Diener des Lords blieb zurück und sollte wohl noch einige Dinge in der Abwesenheit seines Meisters erledigen. Augenblicke später ließen sie den Planeten hinter sich und sprangen durch die Lichtmauer gen Bastion ihrem Ziel.




---> weiter im Weltraum.



[Generis - Orbit- Imperiale Fähre - Cadeus & Aden]
 
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