Oh Mann, gibt's eigentlich den Jar-Jar Award noch?

Ich würde gerne den Verlauf dieses Threads hier nominieren.
Zwischen SW und Indiana Jones gab es aus Sicht von Harrison Ford ein paar seeeeehr markante Unterschiede. Ok, die Art der Rollen die er gespielt hat, war bei beidem ähnlich (der raubeinige Abenteurer), aber das war's auch schon.
1. Regie: GL ist ein Regisseur, der mit Schauspielern nicht gut umgehen kann. Für den spielen sämtliche technischen Aspekte eine übergeordnete Rolle, die Schauspieler kommen zum Schluss. Und GL hat auch nicht den Ehrgeiz eine perfekte Szene mit allen daran beteiligten Darstellern direkt am Set zu filmen, der sagt sich "das bastel ich mir im Schnitt so hin wie ich's brauch".
Spielberg (und DER ist nunmal der Indy-Regisseur, nicht GL) geht da anders mit den Darstellern um. Und allein das macht für Harisson Ford schon viel aus.
2. Mitsprache: Bei SW hatte Harrison Ford nie auch nur ein Quentchen mitzureden. Selbst 1982 bei den Dreharbeiten zu Ep.VI, als er schon ein großer Star war, entschied GL über seinen Kopf hinweg und lehnte alles ab, was Ford Vorschlug ("kill Han"). Ford war einfach nur der Darsteller, der Han Solo spielen sollte, die Figur und ihre Geschichte mit erschaffen war nicht drin.
Indiana Jones dagegen ist ein Charakter, der zwar von GL erfunden, von Spielberg und Ford in gemeinsamer Arbeit aber erst wirklich erschaffen wurde.
3. Und als Kombination und Ergebnis von 1. und 2.: Indiana Jones ist etwas, was Harrison Ford Spaß gemacht hat, SW war etwas, was ihn künstlerisch und kreativ frustrierte, vom fehlenden Spaß bei der täglichen Arbeit ganz zu schweigen.
Übrigens nicht die einzige Rolle, zu der er so mürrisch zurückblickt: als Rick Deckard in "Blade Runner" fühlte er sich auch nicht wohl, der gesamte Dreh damals war für ihn (Zitat) "a pain in the ass". Regie führte da übrigens Ridley Scott, der am Set ein ähnlicher Miesepeter und Rechthaber ist wie GL damals in den 80ern.
Soviel also zu dem Vergleich.

Und zu dem Grund, warum Ford bereitwillig zustimmt, unter Spielberg weiterhin den Indy zu geben, aber mit seiner SW-Vergangenheit möglichst nicht mehr behelligt werden will...
@Spaceball: die Entscheidung, keine Sci-Fi mehr zu machen, liegt eher nicht darin begründet, dass er damit zu sehr auf eine bestimmte Rolle festgelegt wäre. Hast du "Blade Runner" mal gesehen?! Mit dem abgewrackten Deckard ist Ford so weit von Han Solo weg wie mit kaum einer anderen Rolle in seiner gesamten Karriere. Halte ich eher für ein vorgeschobenes Argument, falls er das wirklich mal so geäußert hat. Wie ich eben schon darlegte, muss es eher mit dem Entstehungsprozess von solchen Filmen zusammenhängen, oder mit den miesen Erfahrungen, die Ford eben zufälligerweise genau bei den einzigen beiden Sci-Fi-Projekten seiner Karriere gemacht hat.