Darth Stassen kann ich weitgehend ACK-en.
Durchschnittlich trifft es eindeutig sehr gut, wenn man es im Verhältnis zu anderem SW-Stuff (ob nun Games, Comics o. Romane) vergleicht sieht.
Dabei hat in der Umsetzung die Storyline(s) von TFU (& TFU II) das Problem, welches GeeGee schon treffend genannt hat:
... schlecht erzählt ist sie...
Auch das trifft es. An manchen Stellen hat man das Gefühl, dass Zusammenhänge fehlen bzw. unzureichend ausgeführt sind. Man kann sich zwar im kanonischen Gesamtkontext einiges zusammenreimen, aber während des Spielverlaufs fällt das teilweise eher schwer.
Den Romane kenne ich nicht, weshalb ich nicht weiß, in wie weit das dort besser ausgeführt ist.
Allerdings haben die Macher hierfür auch z.T. mein Verständnis:
Mit dem Erzählen von Stories in Video Game-Umsetzungen wird es wohl immer etwas hapern, weil Story-Umsetzungen im Spiel etwas völlig anderes und weitaus komplizierter sind, als in einem Film oder Roman bzw. Comic, da der "Konsument" für den Film- oder Roman-Stoff ganz nach "Wunsch" ausgeblendet werden kann. Heißt - wenn der Autor/Macher meint, dass der Konsument einen Teil des Ablaufes nicht braucht, den aber das tatsächliche, alltägliche Leben beispielsweise nicht aussparen würde, lässt er ihn einfach ganz nach Wunsch aus, dehnt oder rafft die Erzählzeit wie es ihm beliebt usw.
In einem Video Game ist das nicht so ohne Weiteres immer möglich, weil der Konsument auch regelrecht weitaus unmittelbarer Teil der Story bzw. des Story-Erlebnisses ist. Dabei muss man auch als Entwickler/Macher während der Umsetzung aufpassen, dass man Spiel-Durchlaufs-Abschnitte nicht mit zuviel Zwischensequenzen und Kurzclips unterbricht, weil die den Spieler dann jedesmal aus dem Spielfluss (Gehirn-Aktions-Reaktions- bzw. Auge-Hand-Koordinations-Gewöhnung) wieder herausreißen, was vor allem für höhere Schwierigkeitsgrade all zu beschwerlich bis frustrierend für den Spieler werden kann.
Zudem kommt - und gerade TFU/TFU II sind hier Parade-Beispiele für - es dem Konsumenten/Spieler eher wie eine "Gängelung" bzw. wie Bevormundung vor, wenn man sich plötzlich mit seiner Figur nicht mehr selbst bewegen kann, weil eine Zwischensequenz o. Ä. startet.
Im Umkehrschluss sieht man an Umsetzungen wie TFU/TFU II im Gegensatz zu früheren SW-Games dann dabei gerade gut, was es dann heißt, wenn man sich zu sehr darauf versteift bzw. bemüht, einen bestimmten Story- und Handlungs-Verlauf zu "verfolgen".
Es ist IMHO den Entwicklern nicht so gut gelungen, was schade ist.
Denn gerade mit Jedi Knight II - Jedi Outcast hätten sie das beste Beispiel dafür gehabt, wie man es (etwas) besser macht. Auch dort ist die Erzähldynamik und dramatische -aufteilung alles andere als ausschließlich gelungen. Doch da das Spiel ansonsten weitgehend alles sonst bedient, was IMHO technisch dem Spieler zu bieten gewesen war (ausreichend weitläufige Maps/Level, fast jederzeit freie Steuerbarkeit der Spielfigur usw.), sind TFU/TFU II hier weitaus marginaler ausgefallen mit ihren teils erschreckend schlauchartigen Maps und Levels, ihren Spezial-Kampf-Sequenzen und dem unausgewogenen Balancing.
Kritisch sehe auch ich einige der Ideen der Story.
So fehlt bis jetzt eigtl. eine komplette Erklärung (Retcon?) dafür, weshalb später zu OT-Zeiten keiner von der Rebellen-Allianz auch nur i-wie i-wann Starkiller erwähnt, wenn er denn doch so wichtig für das aus der Taufe heben der Rebellion war (zumindest aus Sicht der Rebellen und ihrem Geist der Rebellion).
Ebenfalls schwerfällig - oder besser schlicht overdosed - wirkt das ganze Plot-Konstrukt, dass letztlich Vader und Palpatine für das "aus der Taufe heben" der Rebellion selbst verantwortlich sind, sie es selbst inszeniert haben.
Der Punkt, der mich aber am meisten "gereizt" hat, war dass die Machtfähigkeiten von "Starkiller" so überdimensioniert waren (Sternzerstörer aus der Luft holen, ist klar ..), dass andere Machtnutzer geradezu lächerlich erschienen...
Im Vergleich zu... was?

Zu den früheren SW-Games?
In Romanen und Comics verfügen jedenfalls auch andere Jedi über immense Kräfte und in EP V zeigt Yoda auch nur einen Teil seines ganzen, wahren Könnens.
Palpatine kann Machtstürme entfachen und Naga Sadow konnte mit der Macht gar zwei Sonnen kollabieren lassen.
Die Verhältnismäßigkeiten mögen vlt. nicht ganz stimmig sein, aber die in-universe Dimensionierung der Machtkräfte von Starkiller waren längst überfällig.
Im Gegenteil fand ich immer die Ausgestaltung der Kräfte in der JK-Reihe eher zu mager und eingeschränkt ausgefallen.
Aber nicht alles an der Story von TFU/TFU II finde ich schlecht.
TFU II wird gemeinhin häufig als schlechter als TFU I bezeichnet, was ich per se gar nicht so empfinde. Aber hier geht es vor allem um die Story.
Was auch ich einfallslos fand - TFU II nimmt sich im Grunde wie ein Story-AddOn zu TFU I aus - was IMHO für ein eigenständiges Medienprodukt zu wenig ist.
Bedauerlich fand ich auch, dass man im Spielverlauf denn dann nicht Vaders Aufforderung folgen kann, Rahm Kota während der Befreiungsaktion zu bekämpfen und zu erledigen, wenn man das wollte.
Was ich jedoch sehr gelungen fand, war die traum-/trauma-artige Passage auf Camino in Vaders Klon-Labor und auch die beiden Enden waren IMHO zumindest durchschnittlich okay.
Dass es erst so wirkte, als wenn Juno Eclipse von Vader getötet worden wäre und sie nachher dank... Ja, dank was? Dank Starkillers Liebe zu ihr überlebt sie dann doch...?

Die Grundidee der Starkiller-Figur finde ich (in-universe) gar nicht schlecht - oder auch gar nicht einmal viel schlechter, als unseren OT-Luke Skywalker selbst (wobei man sagen muss, dass das aber mit der Luke in der OT nicht besser hätte sein können und der TFU-Teil, der als kanonisch gilt, da durchaus i-wie reinpasst. Es fehlen eben noch einige Retcons dazu.) - doch interessanterweise ist er storytechnisch tatsächlich etwas zu mächtig überdimensioniert. Anderer Name, anderes Aussehen (nichts gegen den US-Schauspieler, der für ihn Vorlage war) und eine Art halbblütiger Machtsensitiver wären sehr okay gewesen. Denn aus der Idee, dass ein junger Machtsensitiver in den Dark Times sich für den Mord an seinen Jedi-Vater an Vader und Palpatine zu rächen sucht, hätte man auch noch etwas anderes zaubern können.
