Schon seit ein paar Tagen hatte ich vor, mal Darth Ki Gons Fortsetzungsanalyse ein wenig auseinanderzunehmen.
Darth Ki Gon schrieb:
TESB wird allgemein als besser empfunden als ANH, - aber wieso eigentlich ?
Sicherlich hat TESB wesentlich mehr Geld gekostet und dementsprechend auch wesentlich bessere Effekte, - das kann aber nicht genügen um von einem wirklich besseren Film zu sprechen, vor allem weil die erhöhte optische Brillianz die zwingende Konsequenz aus dem Erfolg von ANH ist.
Sicherlich wird man sagen müssen, dass ANH mit wesentlich mehr Fantasie aufwarten kann, als TESB.
Dann wird da bei TESB noch der Inszenierungsstil als besser genannt werden. Nun ist es offensichtlich, dass ANH noch im typischen Stil der 70er entstand, während TESB bereits die Kinosprache der 80er verwendet, welche von den meisten Zuschauern offensichtlich als angenehmer empfunden wird. Aber reicht das um zu behaupten, dass TESB wirklich besser inszeniert ist ?
Die unglaubliche emotionale Kälte, die in ANH vorherrschend ist und die mit Abstand schlechtesten und dümmlichsten Dialoge der ganzen Saga wären allerdings schwerwiegende Kritikpunkte an ANH.
Ich sehe letztlich TESB auch lieber als ANH, aber ich habe schon Zweifel ob es deswegen wirklich der bessere Film ist.
Ich glaube wirklich, dass es an der unterschiedlichen Inszenierung liegt, dass die meisten Zuschauer TESB als "besser" empfinden als ANH.
Zum einem liegt dies wohl freilich an dem deutlich höheren Budget, welches George Lucas zur Verfügung stand, und welches ihm ermöglichte, viel mehr und viel aufwendigere Welten zu zeigen, damit den Zuschauer also viel mehr in diese andere Welt zu ziehen. In ANH hatten wir ja "nur" einen Wüstenplaneten, die Korridore einer Kampfstation, sowie einen Dschungelmond (den imo mit Abstand spannensten Setting in Episode IV). In Episode V dagegen erlebt der Zuschauer schon weitaus exotischere Welten: Die kalte und abweisende Eiswelt Hoth, die schaurige und düstere, aber dank echter Tiere authentisch wirkende Welt Dagobah und natürlich die mit Abstand futuristischste und "Erd-fernste" Welt der OT, Bespin bzw. Cloud City.
Gleichzeitig gibt es in Episode V eine Vielzahl mehr Effekte als in ANH, die für die damalige Zeit wirklich atemberaubend gewirkt haben mussten und auch noch heute (!!), im Zeitalter der Prequels, bei weitem nicht abgestaubt wirken:
Der gespentische Auftritt der AT-AT - Walker, die Jagd durch ein Asteroidenfeld, die vielen (Super -) Sternzerstörersequenzen etc.
Eine weitere (imo) positive Veränderung in Bezug auf ANH ist meiner Meinung nach die Musik von TESB, welche sich doch sehr von ihrer Vorgängerin unterscheidet:
Während die Musik von Episode IV, genau wie die meisten anderen Werke in den 70iger Jahren (bestes Beispiel "Unheimliche Begegnung der 3. Art) teilweise noch etwas schrill und düdelig wirkt (mir fällt das passende Adjektiv im Moment nicht ein

) ist die Musik von TESB sehr viel düsterer und stimmungsvoller.
Womit wir gleich bei der dritten und wichtigsten Veränderung in Bezug zu ANH sind - die Geschichte. Der größte Pluspunkt für TESB ist meiner Meinung nach, dass dies die einzige OT -Episode ist, in der das Böse wirklich triumphiert. Während Episode IV auf das übliche Prinzip "Gutes siegt über übermächtiges Böse" aufgebaut ist, geht Episode V einen verhältnismäßig untypischen Weg, denn die "Guten" werden den ganzen Film über von den "Bösen" gejagt und kommen nicht zur Ruhe, und am Schluss kommt es sogar zu einer Katastrophe (Luke verliert die Hand und erfährt, das Vader sein Vater ist, Han wird in Karbonit eingefroren).
Solch düstere Filme gibt es nach wie vor verhältnismäßig selten in Hollywood und sollte es imo öfters geben. Gleichzeitig schafft es TESB aber auch noch, Humor und Gefühle und die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Han und Leia überzeugend rüberzubringen und einen der sympathisten Charaktere überhaupt einzuführen, Yoda.
Pate I und Pate II sind mit Sicherheit gleichwertig. Teil 1 hat eine der brilliantesten Szenenmontagen der Filmgeschichte. Allgemein gilt Teil 2 jedoch wohl noch als besser und das kann man mit guten Gründen behaupten. Allein die beiden parallel erzählten Handlungsstränge die kunstvoll miteinander in Beziehung stehen sind klasse und das Team De Niro und Paccino natürlich auch.
Ich muss gestehen, dass ich bisher leider nur den 1. Teil gesehen und damit keine Vergleiche ziehen kann. Allerdings hatte ich schon beim ersten Teil den Eindruck, dass der Film vom Umfang her fast zu lang ist, weswegen ich eine Fortsetzung eigentlich nicht nötig finde.
Naja, mal sehen, irgendwann quäle ich mich doch durch den 2. und 3. Teil.
Bei Terminator ist es auch so eine Sache. Terminator II profitiert wieder maßgeblich vom Erfolg des ersten Teils und der vorangeschrittenen Zeit. Teil II bietet daher natürlich absolut brilliante Effekte. Er sucht aber eben auch mehr nach Freunden (sprich: wie bereits angesprochen Mainstream) und findet diese auch. T2 schockt den Zuschauer nicht wirklich und tut daher auch niemanden weh, seine Stärken hat er eher beim Humor und auch noch bei der interessanten Darstellung von Sarah Conner.
Teil 1 will vielmehr verstören und schocken. Das ganze eiskalte und unmenschliche Verhalten des Terminators ist für den Zuschauer ziemlich schwer zu verdauen. Der Schockeffekt, wo der Terminator als Skelett zurückkommt war klasse.
Imo eine klare Frage des Geschmacks, welcher Film gerade als besser empfunden wird.
T3 ist allerdings als schlechter zu bewerten, da er doch sehr bieder die Elemente der beiden Vorgänger wiederholt und sich dies imo negativ beim Filmgenuß bemerkbar macht. Das Ende von Teil 3 war allerdings wieder absolut klasse und ist dazu geeignet der Terminator Reihe eine neue Richtung zu verleihen.
Auch wenn T2 wie du schon sagtest mehr auf den "Mainstream" zielt finde ich ihn trotzdem besser als seinen Vorgänger.
Zum einem finde ich die Story einfach viel tiefgründiger: Wir haben die Problematik "wie menschlich kann eine Maschine werden?" und "kann eine Maschine zu einem Freund werden?", die finde ich vor allem dank Edward Furlong (John Connor) sehr gut rüberkommt, auf der anderen Seit behandelt der Film die Frage "können wir die Zukunft verändern und sie sogar aufhalten?".
Gleichzeitig lebt Terminator 2 wirklich von Arnold Schwarzenegger, der dank seiner vertauschten Rolle einfach sehr viel mehr Text hat und auch mehr "Gefühle" zeigen darf als wie es im 1er als "böser" Terminator der Fall war.
Bei Indiana Jones empfinde ich die Filme als stilmäßig sehr unterschiedlich und den zweiten Teil halte ich auch für schlechter als den ersten Teil. BTW: Ich will sichergehen, dass ich es nicht durcheinanderbringe: Die Szene, wo der Nazi - Agent Stäbe herausholt und damit beginnt daran rum zu hantieren und man sich zuerst fragt, was das wohl für ein gemeines Folterinstrument ist und es sich dann als Bügel für seinen Ledermantel herausstellt

, ist doch wirklich in dier Indy - Reihe, oder ?
Der dritte Teil hat auch seine Stärken und kommt vor allem beim Humor sehr gut, wenngleich man es auch manchmal übertrieben hat. Wie Sean Connery mit dem Schirm die Vögel aufscheucht kam einfach nur extrem albern und peinlich rüber.
Hierbei kommt es natürlich darauf an, welchen Typ Humor man mag. Ich persönlich fand Sean Connery alias Henry Jones Senior in jeder Szene mehr als genial, auch in der oben genannten Taubenszene.
Als "schlechtesten" Indiana - Jones Film würde ich "Tempel des Todes" bezeichnen, weil dieser Film sich weniger um den Archeologen Dr. Jones dreht als vielmehr um diese verrückte Sekte und diese seltsamen Sankara - Steine.
Als allgemein schlechter wird Matrix II empfunden. Das mag so sein, jedoch ist er nicht so schlecht, wie er gerne geredet wird. Ein Großteil der Enttäuschung dürfte darauf zurückzuführen sein, dass das Publikum von völlig unrealistischen Erwartungen ausgegangen ist. Es war imo klar, dass der zweite Teil von Matrix so aussehen würde, wie er dann aussah. Mir gefällt der zweite Teil eigentlich sehr gut.
Tei 3 steht da auf einen anderen Blatt. Die Auflösung der Handlung und das Ende sind absolut unbefriedigend (beachtlich mit welcher traumwandlerischen Sicherheit wirklich alle durch den zweiten Teil grundsätzlich möglichen besseren Auflösungsmöglichkeiten ungenutzt blieben

). Außerdem ist der dritte Teil natürlich ein Lehrbeispiel dafür, dass eine Schlacht nicht dadurch dramtisch und mitreißend wird, dass ich in eine 15 minütige Sequenz 45 Mio Dollar hineinpumpe (wieso wird ein solcher Größenwahnsinn vom Studio überhaupt zugelassen ?).
Ich muss sagen, dass ich sowohl mit der Story von Matrix II als auch mit III absolut nicht zufrieden war. Im zweier hatte ich gehofft, dass man Neo wirklich als Auserwählten in Erscheinung treten sieht, der einen Menschen nach dem anderen aus der Matrix befreit, während ich im dritten Teil eigentlich eine "echte" Revolution erwartet habe, in der die Menschen das System umschmeißen.
Stattdessen erlebten wir in Teil II und III diese neuartige "Killerbohrmaschine", die Zion zu vernichten droht.
Der zweite Teil hatte ein paar wirklich gute Momente, wie z.B. der Besuch beim Merowinger und beim Architekten, leider aber auch viel zu viel übertriebende Action (Kampf Neo vs. Zehn Milliarden Agent Smiths und Verfolgung über den Highway). Das größte Ärgernis war imo aber diese überflüssige und langatmige Disko-Szene, Morpheus peinliche Ansprache ("wir werden keine Angst haben!"

) sowie generell sämtliche Zion - Szenen.
Teil 3 seh ich dagegen als völlig misslungen an: Um die Dramatik zu steigern erfand man mal eben schnell den neuen "Superbösewicht" Agent Smith, welcher die gesamte Menschheit sowohl in der Matrix als auch in der echten Welt zu vernichten droht. Ist klar.
Als wirklich wesentlich schwächer als den ersten Teil, empfinde ich Jurrasic Park II. Hier wurde auf eine simple Viel hilft Viel - Fortsetzung gesetzt. In absolut penetranter Weise erhebt der zweite Teil beständig den Anspruch besser zu sein als Teil 1, während der Zuschauer sich im Kinosessel zu Tode langweilt.
Hier gibt es nur zu sagen, dass sich Steven Spielberg wirklich an die Buchvorlage von Michael Crichton, "The Lost World", hätte halten sollen, denn die ist alles andere als langweilig und imo sogar deutlich besser als der erste Teil.
Aber naja, Hollywood ist manchmal rätselhaft...