Utopio, ich denke, dass die Theorien von Erich von Dänicken, die er zu beweisen versucht, wenn, eher wissenschaftlicher als religiöser Natur sind. Habe den Mann auch schon live erlebt und er kann einen schon zum Nachdenken bringen. Besonders solche Sachen wie Malereien von Heiligenmotiven mit dem Heiligenschein rund um den Globus und selbst in Höhlen, wozu er meint, dies wären Schutzanzüge mit Helme.
Oder die Pyramiden nicht nur in Ägypten, wozu selbst heute kaum Bauingenieure in der Lage wären. Das Außerirdische mitbeteiligt gewesen sein können nebst Ausrüstung, erscheint mir nicht völlig un plausibel. Es ist nicht so, dass ich davon nun fest überzeugt bin, aber undenkbar finde ich seine Theorien auch nicht. Habe 4 Bücher von ihm mit großem Interesse gelesen! Habe sogar ein Autogramm von ihm!!^^
Genau das ist das Problem mit ihm er behauptet dies und das und bringt nur dummerweise keine Gegenbeispiele. Wieso sollte man heute nicht in der Lage sein als Bauingenieur (ich hoff du weißt was die tun, Statik eines Bauwerks berechnen und so), derartiges zu berechnen. Ehrlich die können das

Er bringt keine wissenschaftlichen Publikationen, seine Arbeiten bestehen aus Behauptungen aber keine Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen Arbeiten zu den Themen, über die er Behauptungen aufstellt. Wenn er dies täte, so würde man merken, dass sich in der Ägyptologie schon seit Jahren Bauforscher mit eben diesen Bauwerken auseinandersetzen und recht profan und plausibel ihre Entstehung erklären können. Wenn man die aber nicht in sein Buch einbezieht, klingt alles plausibel, bis jemand sich dann selber mit der Materie beschäftigt. So funktioniert aber wissenschaftliches Arbeiten nicht, das lernt man bereits im Grundstudium, wie man einen ordentlichen Aufsatz mit Quellenverweisen und Auseinandersetzungen mit anderen Publikationen betreibt.
Es gibt übrigens auch Werke, die sich mit Heiligenscheinen auseinandersetzen, aber wenn Däniken die nicht aufnimmt, lernt man nur seine (Hypo)Thesen kennen (Theorien sind im Wissenschaftsbetrieb Dinge, die man beweisen kann

). Auch vermeintliche Raumanzüge konnte ich in keinem seiner lustigen Bilder erkennen. Auch in früheren Zeitaltern waren Menschen übrigens in der Lage abstrahiert zu zeichnen, oder erkennst du in moderner Kunst auch Aliens bei Picasso? Aus einer simplen anthropomorphen Gestalt mit kunstvollem Helm und toller Kleidung gleich die übelsten Aliens rauszulesen ist amüsant, nicht mehr. Auffallend an Däniken ist eigentlich auch, dass er nahezu nur (IMHO ausschließlich) uns Mitteleuropäern fremde Kulturen aussucht. Komisch ne? Vielleicht weil wir unsere Geschichte gut kennen und die mit solchen Thesen kaum jemand plausibel auszustaffieren wäre. Aber wer von uns studiert Altamerikanistik und kennt sich wirklich mit Mesoamerika und Co. aus, um zu wissen, dass es auch sehr plausible und durchaus bewiesene Thesen, bzw. Theorien in der wissenschaftlichen Literatur zu Nasca und Co. gibt (die Däniken gern verschweigt)? Dort drüben, ja das ist exotisch, da kann was unglaubliches passiert sein. Bei uns zuhause würde man es kaum glauben.
Rassistisch ist es obendrein in gewisser Weise auch, denn immer sind die Fremden abhängig von Außen und nicht in der Lage eine eigene Hochkultur zu entwickeln, nein sowas kann nicht von den primitiven einheimischen Menschen erdacht worden sein, die brauchen Hilfe, aber wir in Mitteleuropa sind von selber auf die modernen Techniken gekommen, nur bei uns gab es so findige Leute wie Einstein, Newton, DaVinci, Archimedes und Co., solche Leute kann es ja bei den Maya und in Babylon und sonstwo nicht gegeben haben.
ich schrieb ja wohl auch nicht grundlos, dass Dänicken es zu beweisen VERSUCHT!
Er gibt ein Bild, oder nimmt irgendeine Sache und behauptet dazu etwas, das ist noch lange kein schlüssiger Beweis. Es ist lediglich eine These. Was ihm fehlt ist dann noch die fundierte Auseinandersetzung mit schon bestehenden Thesen und in einigen Fällen sogar Theorien aus dem Kreis der Forscher zum jeweiligen Thema. Ich bin mir sogar sicher, dass er selber von sich sagte, er sei kein Wissenschaftler, sondern nur jemand, der Vermutungen anstellt. Die kann er zugegebenermaßen recht unterhaltsam präsentieren.
Was die Frage vom Gottesglauben betrifft: Nein an den Gott, an den da alle denken kann ich nicht glauben und bin mir ziemlich sicher, dass die Geschichten aus den drei Büchern erdachter Kram antiker Zeitgenossen mit viel Fantasie sind. Anderen (noch existenten) Religionen kann ich nicht viel abgewinnen, bzw. kenne mich mit denen nicht sonderlich aus. Im Grunde glaube ich nicht an irgendeine höhere Macht, bzw. Mächte, welche die Geschicke aller lenkt/lenken, und das Universum und den ganzen Rest verbrochen haben. Bislang fehlt mir da der schlüssige Beweis. Was Atheisten angeht, so besteht für mich das Problem, was Utopio beschreibt. Es gibt da im Moment bei manchen, medial dann auch sehr ausgefochten und in den Vordergrund gedrängt, die das sehr radikal und genauso engstirnig betreiben. Weicher Atheist, das klingt nett.

Im Grunde ist mir der Homo-Mensura-Satz am Liebsten, der Mensch ist das Maß aller Dinge, der seienden wie sie sind, der nichtseienden, wie sie nicht sind. Wir erschaffen uns unsere eigene Welt mit Göttern und dem Drumherum, wie wir es gerade brauchen und wie es zeitgemäß ist. Heißt auch, im Grunde ist es für mich nicht wichtig, ob da Götter sind oder nicht, da sie keinen Einfluss auf mein persönliches Handeln haben.