Karma, wie du mir, so ich dir...
Das bedeutet nicht, daß unschuldige Kinder nicht an Krebs sterben können, oder vor Migräneschmerz verzweifelt gegen die Wand laufen, um sich KO zu schlagen, sondern, daß wenn ich will, daß die Welt besser wird, daß ich nicht drauf warten darf, daß alle anderen damit anfangen, sie zu verbessern.
Wenn es mich nervt, daß die Leute heutzutage unhöflich sind, heißt das, daß ich freundlich grüße und denen hinter mir die Tür aufhalte. Vielleicht wird's ja wieder modern, wenn noch ein paar mehr so denken.
Karma bedeutet, daß die Dinge, die ich in der Hand habe, auch meine Verantwortung sind. Ich kann nix dafür, daß ich Migräne habe, und sonst auch niemand. Aber wenn ich mich dafür entscheide, nicht darauf zu achten, ob wer hinter mir geht, und jemandem die Tür auf die Nase knallen lasse, daß ich es verdient habe, selbst eine Tür abzukriegen. Muß nicht heißen, daß das gleich passiert, oder in der Form, aber ich glaube daran, daß sowas zurückkommt.
Ich glaube echt an selbsterfüllende Prophezeihungen (wie jeder, der ein bißchen Ahnung von Psychologie hat) und zum Teil kommt Karma daher.
Um beim Beispiel zu bleiben: Wenn mir jemand die Tür aufhält, bedeutet das nicht nur, daß ich gemütlicher durchgehen kann, sondern ich fühle mich dafür belohnt, daß ich z.B. vorgestern der alten Lady die Aufzugtür aufgehalten habe, bis sie hergehumpelt kam.
Und wenn sie mir vor die Nase knallt, ist das schon ok, weil den einen Tag hatte ich es eilig und hab nicht auf den Herrn gewartet.
Positiv und positiv.
Ich bin religiös und glaube noch dazu daran, daß jeder seine verdiente Belohnung vom Leben kriegt. Daß man auch Dinge, gut und schlecht, kriegen kann, die keinen direkten Auslöser hatten, passieren können, steht da nicht im Widerspruch dazu.