Grundwissen -> Musik

die kürzeste form der schulzeit ist die hauptschule.. und selbst da hat man (instrumente sehen, hören, anfassen hat man in der grundschule) 5. 6. 7. 8. 9. klasse zeit, die musik kennen zu lernen. ich kann die ersten zwei jahre, in der 5. und 6. klasse einen groben grundriss der musikalischen geschichte anstreben. klassik, genre-entstehung und so weiter. ich bin der letzte der es gut heißt, nur mozart und bach auswendig zu lernen. das ist völliger blödsinn.
in der 7. kann man ohne weiteres notenlesen lernen. das kann man aber auch innerhalb eines halben jahres, dazu braucht man nichtmal ein ganzes und wenn man das gelernt hat, kann man das restliche halbe jahr damit verbringen über die moderne zu reden, was einem selbst gefällt, was man hört. eine praktische note kann es auch sein, über seinen musikstil ein ref zu halten.
in der 8. und 9. beschäftigt man sich dann mit der neuzeit.. 80er, 90er, jetzt.

ich verstehe echt nicht, wieso keine schule einen solchen plan hinbekommt. denn in 5 jahren kann man viel lernen. auch verstehe ich die lehrer nicht. mir muss als lehrer klar sein, dass ich ein unterrichtsfach nicht staubtrocken präsentieren kann, wenn ich ne horde teenies vor mir hab, bei denen grad andere themen inn sind.
 
Ich hab Notenlesen nicht in der Schule gelernt, um ganz ehrlich zu sein. Ich habe es mir selber beigebracht und dann bekam ich Trompetenunterricht und das war definitiv verschwendete Zeit. Jetzt spiele ich mehrere Instrumente und ich hab mir allesamt selbst beigebracht, weil ich damit wesentlich besser zurecht komme.

Ja, gewiss haben wir die Möglichkeiten theoretisch Jedem das Notenlesen beizubringen, aber ich persönlich kenne Jemanden der mit Noten absolut nichts anfangen kann. Allerdings spielt er Gitarre, da kommen mir regelmäßig die Tränen und zwar nicht weil es so schlecht ist. Deshalb sollte glaube ich jeder für sich entscheiden, ob er den überhaupt Noten lesen können möchte. Mal abgesehen davon das es ja auch für gewisse Instrumente ganz anders ist, beispielsweise für Percussionsinstrumente.
 
Ich kann mich nur wiederholen :-)rolleyes:): Noten lesen zu können oder nicht hat nichts mit der Musikalität des Menschen zu tun!
Nur finde ich es einfach schade, dass Noten angeblich so unwichtig sind, schließlich kommen sie in unserem Leben andauernd vor. Und wäre es nicht überaus schade, wenn irgendwann kaum einer mehr Noten lesen kann? (Ich weiß, dass wird vermutlich nie passieren, aber mir scheint, das ist hier so eine Haltung - Noten lesen zu können überlass ich denen die das wollen. Und wenns am Ende nur ein paar hundert Menschen sind die das wollen?)
 
Sagen wir es so, wenn man wirklich ernsthaft Musik machen möchte zu unserer Zeit, dann kommt man eigentlich am Noten lesen nicht mehr vorbei. Die Gitarristen haben da mit ihren Tabulaturen noch einen gewissen Vorteil, aber ich als Schlagzeuger käme ohne Noten mittlerweile auch nicht mehr zurecht. Darum für das Spielen in einer Gruppe sind Noten inzwischen essentiell. Nur nicht jeder der ein Instrument spielt möchte in einer Gruppe spielen, oder? (sehen wir mal von Begleitinstrumenten wie Bass und Schlagzeug ab.)
 
Warum sollte man lesen oder rechnen können?
Musik ist eine Sprache, die sich unter anderem in Noten ausdrückt. Ich finde es einfach nicht falsch, wenn man daher die Grundlagen dieser Sprache kennt (und damit meine ich erst einmal den Violinschlüssel, da der wohl der gebräuchlichste im Alltag ist. Bass oder Tenorschlüssel etc sind da jetzt nicht soooo wichtig).

Weil man lesen und rechnen können muss wenn man sich nicht drauf einstellen will ständig jemanden zu brauchen der einem jedes einzelne Wort vorliest? :rolleyes: Die Anzahl der Analphabeten in Deutschland ist so schon erschreckend hoch.

Daneben ist es für einen normalen Menschen völlig irrelevant ob er Noten lesen kann oder nicht. Das ist etwas das nur ein Promilleanteil der Menschheit braucht. Lesen und rechnen braucht eigentlich jeder.

Die Grundlagen zu beherrschen heisst nicht etwas an sich zu beherrschen. In der Schule kriegt jeder die Grundlagen der Sprache englisch vermittelt. Trotzdem spricht kaum ein Deutscher fliessend englisch. Eben weil die Grundlagen nicht ausreichen sondern dazu benötigt werden sich etwas an zu eignen.

...Musik ist eine Sprache...

Ich könnte ja jetzt Musikbeispiele bringen bei denen 99 von 100 Menschen hieb und stichfest behaupten würden das es einfach nur Lärmbelästigung ist weil der Künstler meinte statisches Rauschen als Instrument benützen zu müssen. :D

Aber WIR in unserer heutigen Gesellschaft haben die Möglichkeit, diese Dinge zu lehren und zu lernen, also finde ich, dass man diese Möglichkeit auch nutzen sollte.

Na gut dann sollte jeder noch Mandarin lernen. A) ist es ohne Probleme möglich diese Sprache in Deutschland zu lernen und B) sprechen das 1 Milliarde Menschen.

Nur weil man etwas lernen kann heisst das noch lange nicht das es auch sinnvoll ist dies zu lernen. Ich könnte noch weitere tausende Beispiele zum besten geben die man ohne Probleme lernen kann weil man die Möglichkeit dazu hat, die aber kaum jemanden was nützen. Ausserdem lebt kein Mensch lange genug um all die schönen Dinge zu lernen die man lernen kann nur weil es theoretisch möglich ist...

Ich geh mir jetzt Lärmbelästigung anhören.

cu, Spaceball
 
Prinzipiell halte ich, das Musik an der Schule (wie Crimson in seinen Ausführungen schon geschrieben hat) in der Tat unterrichtet werden sollte. Allerdings muß man dann auch die Prioritäten bitte gleichermaßen verteilen. In meinen 6 Jahren wurden wir 5 1/2 (!) Jahre über klassische Musik unterrichtet, moderen Musikrichtungen - sei es nun Blues, Jazz, Rock, Pop oder ähnliches, wurde in wenigen Stunden abgefertigt. Meist ohne irgendwelche Hörproben oder praktische Unterrichtselemente. Von anderen weiß ich, dass es bei ihnen nicht viel anders war. Der Lehrer lies keine Zweifel aufkommen, dass er für moderne Musik nichts übrig hat - nett gesagt. Er forumlierte es anders und politisch unkorrekter....^^

Ich für mich habe das Glück, dass mein Musikgeschmack recht weit gefächert ist und ich mir auch klassische Musik anhör - obwohl ich nicht besonders musikalisch bin, wie ich nach 2 frustierenden Jahren Klavierunterricht fesstellen durfte. Wie aber auch bei Kunst würde ich persönlich es befürworten, wenn man gerade bei musischen Fächern eine Benotung weglassen würde.

Was nun einen gewissen Wissenstandard bei Musik angeht, ist das immer so ein heikle Sache - warum sollte ich den Frontman von der Band XY unbedingt kennen? Reicht es nicht, daß ich die Band und ihre Werke kenne und einordnen kann? Sind Genres wirklich so sinnvoll bzw. abgrenzbar (meiner Meinung nach nein)?

Mit den 5 1/2 Jahren - ich denke das empfindest du nur so, weil du klassische Musik nicht gut findest. Wir haben bisher mindestens zwei Jahre andere Musikstile behandelt. Dabei musst du auch zwischen klassischer Musik und Notenkunde differenzieren - das ist was anderes.
Das was du als klassische Musik definierst ist ja in Wirklichkeit mehr als 500 Jahre Musikgeschichte. Wenn man das nun mit den ca. 100 Jahren "moderner" Musik vergleicht, wird sogar verhältnismäßig wenig kla. Musik unterrichtet.
 
Mit den 5 1/2 Jahren - ich denke das empfindest du nur so, weil du klassische Musik nicht gut findest. Wir haben bisher mindestens zwei Jahre andere Musikstile behandelt. Dabei musst du auch zwischen klassischer Musik und Notenkunde differenzieren - das ist was anderes.
Das was du als klassische Musik definierst ist ja in Wirklichkeit mehr als 500 Jahre Musikgeschichte. Wenn man das nun mit den ca. 100 Jahren "moderner" Musik vergleicht, wird sogar verhältnismäßig wenig kla. Musik unterrichtet.
Hier hast du wohl in meinen Beitrag etwas überlesen. Ich höre sehr wohl klassische Musik (auch wenn ich da sicherlich meine Vorlieben habe und wählerisch bin) - früher wie heute. In einem anderen Thread erwähnte ich, dass ich mir erst neulich Beethovens Symphonien gekauft habe und zur Zeit überlege ich mir, eine sehr günstige CD-Box von Mozart zuzulegen (*) und wenn ich mal einen (Firmen)Wagen habe, höre ich sehr oft mangels akzeptabler Alternativen Klassik-Sender (hier z.B. WDR3).
Dabei möchte ich auch nicht die Bedeutung der Klassik für die Musikgeschichte schmälern, auch wenn man sie im sozialhistorischen Kontext sehen muß (**). Sie ist die Basis weiter Teile der modernen (westlichen Musik). Dennoch sollte man gerade die Wichtigkeit der modernen Stilrichtungen nicht unterschätzen. Denn durch sie und den Einsatz moderner Musikinstrumente wurde die für lange Zeit doch recht langsame Weiterentwicklung der Musik geradezu revolutionär und sprunghaft nach vorne gestossen. Noch nie gab es zeitgleich soviele Musikrichtungen (mit ihren Vor- und Nachteilen) in so unterschiedlichen Formen.

Und wie ich in meinen vergangenen Posts festgestellt habe, habe ich den Eindruck, dass man diese Bedeutung der Modernen in vielen Musik-Unterrichten nicht zu schätzen weiß und sie herunterspielt. Das die Klassik Basis des Meisten ist, möchte ich nicht leugnen und finde einen entsprechenden Stellenwert (auch zeitlich) im Unterricht richtig und wichtig. Aber nicht, wenn dafür übermäßig auf moderne Musik verzichtet wird.

(*) Da ich aber wie erwähnt wählerisch bin, werde ich mir vorher einige Hörproben zu rate ziehen.
(**) Das detailiert auszuführen, würde zu lange dauern. Daher nur kurz - Klassik wie wir sie kenne, war immer ein Kind der sozial höheren Schichten, des Adels und des Klerus. Es gab hingegen auch zu ihrer Zeit "Popmusik" (im bildlichen Sinne), die zwar nicht unbedingt einen enormen künstlerischen Stellenwert hatte, aber ihre kulturelle Aufgabe erfüllte.
 
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