Wookie Trix schrieb:
Ganz gewiss spielt die Nationalität des Papstes eine eher untergeordnete Rolle. Nichts desto Trotz kann sich Deutschland nach etlichen Niederlagen (Weltmeisterschaft, Schumi, Grand Prix usw.) wieder mal gross fühlen. Die Welt schaut wieder auf Deutschland - und das ist Balsam für die Volksseele und trägt richtig umgesetzt zur Verbesserung des Gemeinschaftssinnes bei und damit zur Belebung der Diakonie. Ich gebe aber gerne zu, dass das meinerseits Wunschdenken ist. Aber ich denke, dass ist eine der Aufträge, die Johannes Paul II seinem Nachfolger mit auf den Weg gegeben hat.
Gruss, Bea
Also das würde ich bei einem Land, in dem nicht mal die Hälfte der Staatsbürger römisch katholisch ist, nicht behaupten... Viele, die nicht gläubig sind werden jetzt meinen "prima, wir haben nen deutschen Papst", aber in 2 Wochen ist das eh wieder vergessen und die einzigen, die sich damit brüsten werden, sind die Dorfpfaffen...
Polen war da ganz anders. Damals, als JPII Papst wurde, war die Kirche vom Staat unterdrückt worden, wie das "gemeine Volk" ebenfalls. Die Menschen haben mit dem Kampf für die Kirche ihren Willen zur Selbstbestimmung bekundet. Außerdem sind in Polen ca 90% der Bevölkerung römisch katholisch...
Außerdem kann man so pauschal erstmal nicht sagen, dass es Deutschland gut tun wird, dass ein Deutscher Papst ist. Da muss man erstmal abwarten wie die Welt die Entscheidungen des neuen Papstes aufnimmt. Benedikt XVI ist ziemlich konservativ, ich weiß nicht ob das so in die moderne Welt passt. Und wenn die Welt mein, dass der Papst doch nicht so gut ist, dann wird sich das sicherlich erst recht auf die Sichtweise auf Deutschland niederschlagen. Man sieht ja eher das Schlechte und man ist eher gewillt schlechte Rückschlüsse auf eine Bevölkerungsgruppe zu machen, als gute (Beispiel: wer betitelt nicht gerne Polen im allgemeinen als Autodiebe, aber dass dieses Volk einen großen Kampfgeist hat und sich in seiner geografisch und politisch doch schwierigen Lage relativ gut behauptet hat, sehen nicht viele).
Desweiteren sehe ich den Zusammenhang mit Deinen Negativbeispielen und der Papstwahl nicht... Wenn Schumi die F1 gewinnt, dann ist Schumi groß und nicht Deutschland

Die Deutschen F1 Fans bilden sich evtl was darauf ein, aber mehr auch nicht. Das ist kein politisches Amt, in dem man sich beweisen könnte. Auch der Grand Prix d'Eurovision de la Chanson ist vielleicht eine gute Schlagzeile für die Nationalpresse wert, aber ein Rückschlag ist keinesfalls die Titelseite in sämtlichen Europäischen Blättern wert... Außerdem sind das auch Ereignisse, die, wenn überhaupt, nur bestimmte Bevölkerungsgruppen wohlgesonnen stimmen, aber nicht die ganze Nation. Genau das ist beim Papst auch. Das betrifft die Katholiken. Mehr nicht. Und ob sich das gut auf die Kirche in Deutschland auswirkt, das bleibt immernoch abzuwarten. Es kann genau das Gegenteil passieren. Die Katholiken, die schon mit den Entscheidungen von JPII nicht so recht konnten, die werden dann erst recht nen Aufstand machen, wenn "ihr" Papst genau den selben, in ihren Augen, Blödsinn produziert.