@Batou
Du kannst das Nazideutschland nicht 1 zu 1 auf das galaktische Imperium übertragen.
Ich versuche dir mal zu zeigen, wo die Beispiele gewaltig anfangen zu hinken.
London kannst du nicht mit Alderaan gleichsetzen. Es sei denn London wäre ein Teil des deutschen Reiches gewesen. Alderaan war de jure imperial und dazu noch unbewaffnet. Die Verräter um Bail Organa hätte man auch anderweitig eliminieren können, ohne gleich die ganze Welt voller (angeblich) wertvoller und unschuldiger Menschen zu vernichten. Was auch gleich einen Unterschied zu den Kommunisten in den Vls macht. Denn diese waren nach Ansicht der Nazis nicht unschuldig. Oder kennst du nur eine Stadt die vollständig (!) ins Vl gewandert ist, obwohl dort die Mehrheit für das Regime waren bzw zumindest nicht gegen das Regime?
Die Japaner kannst du auch nicht mit den Hutten gleichsetzen. Die Japaner waren eine souveräne Macht. Die Hutten unterlagen Imperialer Gerichtsbarkeit. Das Imperium hat ihnen gewisse Freiheiten eingeräumt und hat dafür dass das auch wirklich so bleibt, nicht nur zugelassen dass (wieder angeblich) wertvolle Menschen, in diesem Fall sogar Imperiale Soldaten - steben, sondern genau das auch noch bewusst gefördert.
Die Sssiruuk köntest du schon eher mit den Japanern gleichsetzen. Doch auch hier kommt ein kleiner Rattenschwanz mit. Denn die tolle Technologie, die Palpatine von den pussierlichen Echsen haben möchte, wird mit Energie aus Seelen betrieben, und die beste Energiequelle ist die Seele von (ja du errätzst es schon, angeblich) wertvollen Menschen.
Im Imperium, genauer noch unter den Hutten, sind Menschensklaven nichts ungewöhnliches. Seltsam, nicht wahr, sollten doch eigentlich genau diese Menschen die Herrenrasse sein. Vader soll ja darüber sehr unglücklich gewesen sein. Doch Palpatine band ihm die Hände, von wegen es sei ja notwendigt, dass auch (angeblich) wertvolle Menschen so rechtlos seien wie irgendwie möglich.
Selbst wenn man ausklammert dass die (angeblich) minderwertigen Hutten in ihrem Gebiet mehr Macht haben, als in einem sie verachtenden Regime natürlich wäre, wäre es doch kaum ein Problem mit niederrangigen oder rivalisierenden Hutten zu paktieren, ihnen zu helfen ihre Rivalen auszumerzen und deren Plätze einzunehmen, im Austausch für die Freiheit der (angeblich) wertvollen Menschensklaven.
Nach Skywalkers Rückkehr ist die Menschensklaverei inzwischen auch nicht mehr im orginalen Republik-Raum ungewöhnlich. Luke behauptet dort Leia sei seine Sklavin, und keiner der anwesenden Menschen findet das suspekt. Ach ja, dieses Buch wurde nach AnH von GL höchstpersönlich in Auftrag gegeben. Also eines der wenigen Bücher deren Canon-Status im G-Canon liegen dürfte (oder zumindest so nahe daran, wie nur möglich).
Hinter der Wookiee-Sklaverei steckt zumindest Teilweise Rassismus. Palpatine selbst wird es aber nicht interessiert haben, wer da versklavt wird. Für Palpatine wird der Todesstern selbst der Antrieb gewesen sein. Und er gab Tarkin - der wie hoffentlich klargeworden, sehr rassistisch ist - die freie Hand. Wenn Tarkin sich für die Naboo entschieden hätte, wäre es auch in Ordnung gewesen (wenn man ignoriert, dass die Wookiees im Gegensatz zu den Naboo, ein natürliches Talent für diese speziellen Arbeiten hatten).
Bei den Wookiees gab es dazu auch noch praktischerweise einige andere Gründe, die man vorschieben konnte. Immerhin waren sie recht wackelige Alliierte im Klonkrieg gewesen. Yoda und Vos kämpften kurz vor Order 66 an Seiten der Wookiees und beide überlebten und konnten entkommen. Einer davon wagte sogar ein Attentat auf seine Majestät.
Ich persönlich glaube zwar nicht, dass das Imperium handfeste Beweise dafür brauchte, dass die Wookiees den Jedi-Verrätern geholfen hatten. Aber das erledigte sich ja ohnehin in dem Moment als die Imperialen landeten, und Vader eine Jedigruppe aufspürte, welche die Wookiees versteckt hatten. Spätestens in dem Moment, konnte man die Wookiees ganz offen als Feinde des Imperiums deklarieren.
Wenn du keinen Unterschied zwischen Palpatines (angeblichen) Rassismus ziehst und dem des Imperiums ist das natürlich deine Sache, und es ist sogar verständlich.
Man müsste aber auch bedenken, dass dieser imperiale Rassismus keine Allumfassende Sache gewesen sein kann. Es endet sicher nicht nur an den erbrachten Beispielen. Immerhin handelt es sich um eine Gruppe von Rassisten, die ihr inoffizielles Programm durchzieht und nicht wirklich den Auftrag dazu bekommen hat. Das ganze endet spätestens dort, wo auch der Einfluss dieser Rassisten endet... wenn nicht früher. Wieviele Imperiale wird es wohl geben, die keine Rassisten sind. Palpatine ist ja nur die (zugegeben anderweitig extreme) Spitze des Eisberges. Andere Imperiale Beamte oder Offiziere sehen es vielleicht exakt wie Palpatine, nämlich dass es ihnen einfach egal ist. Was m.E. es dem rassistischen Ruf des Imperiums auch eher verstärken wird, ihn auf der anderen (und auch eher stillen) Seite untergraben. Andere könnten sogar offen vom Gegenteil überzeugt sein, und mit Nichtmenschen (ebenso wie seine Majestät) eng zusammen arbeiten.
Wenn du solltest du gewillst gewesen sein, dies zu verinnerlichen, nach wie vor keinen Unterschied ziehen willst, kann ich das wie oben schon vermerkt durchaus verstehen. Verstehe aber bitte auch, das andere anstelle von Schwarz und Weiß auch gerne die unendlich vielen Grautöne beachten.
Früher, vor der PT, habe ich es so gesehen wie Lord Vader und andere die sich entsprechend in diesem Thread geäußert haben, Palpatine sei eine (um mal einen Threadtitel zu rezitieren der sich seinerzeit damit auseinander setzte) rassistische frauenfeindliche Sau.
Nachdem Skywalkers Rückkehr in meine Finger kam, die PT und einige andere Werke folgten, musste diese Ansicht langsam bröckeln.
@Minza
Ja hast recht. Wie konnte ich nur den Nutzen, einiger lahmer Parolen bei den richtigen (bzw falschen) Personen vergessen.^^