Beschreibung der neuen Szenen der Extended DVD Version von TFotR
Durch die zusätzlichen 30 Minuten sei der Film viel näher am Roman und die Handlung viel dichter und aufschlussreicher. Als Tolkien-Fan sei man noch zufriedener mit dem Erzählfluss der Geschichte.
Hier die Beschreibung: In der Anfangsschlacht, während Galadriels Prolog, seien beim Angriff von Sauron einiger neue kurze, brutale Schnitte hinzugefügt worden und auch die Geschichte von Isildur wird ausführlicher geschildert. Man sieht u.a. wie Isildur den Ring überzieht.
Aber danach geht es erst richtig los. Nach Galadriels Erzählung übernimmt Bilbo den Erzählerpart. Wie im Romanvorwort "Über Hobbits" beschreibt Bilbo die Lebensweisen der Hobbits und dabei sieht man wunderschöne Szenen aus dem Auenland, unter anderem eine Szene mit Sam als Gärtner.
Die Sackheim-Beutlins werden indirekt in die Handlung eingeführt und Bilbo erklärt Gandalf: "Die haben es auf das Haus abgesehen! Die können es nicht ertragen, dass ich schon so lange lebe."
Während einer ausgiebigen neuen Begrüßungsszene auf der Geburtstagsfeier zieht Bilbo seinen Neffen plötzlich hinter ein Zelt, als die Sackheim-Beutlins mit grämigen Gesichtern auftauchen. Bilbo erklärt Frodo hinter dem Zelt, warum er ihn adoptiert habe: "Ich habe dich damals, nach dem Tod deiner Eltern nicht aus Mildtätigkeit bei mir aufgenommen. Sondern wohl eher, weil unter meiner zahlreichen Verwandtschaft. du der einzige Beutlin warst, der Mumm in den Knochen hatte."
In der nächsten, neue Szene im "Grünen Drachen" in Wasserau unterhalten sich der alte Ohm und Timm Sandigmann über die Geschichten aus den anderen Ländern, Bilbo und Frodo. In dieser Szene sieht man auch Merry und Pippin singend auf den Tischen tanzen. Als später am Abend einer der betrunkenen Hobbits Rosie Hüttinger (die hier als Kellnerin arbeitet) anbaggert wird Sam eifersüchtig, aber Frodo weiß ihn zu beruhigen.
Während der Reise nach Bree gibt es eine wunderbare, neue Szene, in der Frodo und Sam Elben sehen, die nach Westen zu den Grauen Anfurten ziehen.
Auch während der Wanderung von Bree nach Bruchtal gibt es eine neue Sequenz, in der Frodo und Merry sich unterhalten, ob sie Streicher trauen sollen. Und Frodo vermutet, dass ein Diener des Feindes wohl harmloser aussehen würde, aber finsterer denken.
Dann folgt die Wanderung durch die Mückenwassermoore, wo die Hobbits ziemlich zerstochen werden. Später in der Nacht rastet die Gruppe und Aragorn bringt ein getötetes Reh. Diese Szene geht intensiver auf Aragorns Charakter ein, vor allem durch eine Sequenz in der Aragorn mit dem abgewandten Rücken am Lagerfeuer sitzt und mit Tränen in den Augen das Lied von Beren und Luthien singt. Frodo spricht ihn darauf an und fragt, wer die Frau in diesem Lied sei. Aragorn erklärt ihm, dass Luthien ihre Unsterblichkeit für ihre Liebe geopfert habe. Eine sehr bewegende Szene, die Arwens und Aragorns Beziehung auch dem unbedarften Zuschauer verdeutlicht.
Auch in Bruchtal wurden einige Szenen hinzugefügt. Aragorn und Boromir lernen sich auf der Veranda, wo Narsil aufbewahrt wird, besser kennen und auch beim Rat findet eine viel hitziger und intensivere Diskussion statt, Höhepunkt ist Gandalfs kraftvolles Zitat der Ringinschrift in der schwarzen Sprache. Dabei lassen Gandalfs Worte den Himmel verdunkeln!
Es folgt eine Szene mit Aragorn, der am Grab seiner Mutter betet, als Elrond zu ihm tritt. Elrond erklärt, dass die Elben Isildurs Schwert Narsil neu schmieden könnten aber er wirft ein "...doch nur du besitzt die Macht, es zu führen". Aber Aragorn lehnt ab, er habe nicht die Kraft und werde sie niemals haben. Die Bruchtal-Sequenz endet mit einer ausführlicheren Abschiedsszene, bei der auch Arwen und andere Elben anwesend sind.
Während der Rast auf ihrer Reise nach Süden, in der die Hobbits mit Boromir Schwertkampf üben, wurde ein kleiner Lacher eingefügt.
Als die Gefährten schließlich nach dem Moria-Tor suchen und nichts finden können, wird die Feindschaft zwischen Legolas und Gimli noch einmal kurz verdeutlicht. Am Tor schließlich gibt es eine neue Szene, die auch im Roman vorkommt. Pippin geht Gandalf so sehr auf die Nerven, dass dieser droht das Tor mit dem Kopf des Hobbits zu öffnen.
In den Minen selbst gibt es einen kleinen Einwurf über Mithril-Silber und eine kurze inhaltliche Exkursion über Sméagol. Aber die Szene, auf die alle warten kommt erst danach: Der Angriff des Höhlentrolls mit unzähligen neuen Einstellungen und Szenen.
Was nach Moria folgt wird vor allem die Haldir-Fans erfreuen, denn es gibt unzählige neue Szenen mit ihm. Schon beim ersten Treffen legt sich Gimli mit Haldir an. Aber auch Celeborn bekommt viel mehr Text, und spricht nicht nur während der Begrüßungsszene einige neue Worte, sondern auch später in einem Gespräch mit Aragorn. Während das Trauerlied für Gandalf von den Elben gesungen wird, gibt es wie im Roman den Einwurf von Sam, warum denn niemand sein Feuerwerk loben würde und beginnt unverzüglich sein eigenes Lobeslied auf Gandalf zu singen. Während der Spiegelszene mit Galadriel wird ebenfalls eine neue Sequenz das Fan-Herz erfreuen und die Handlung schlüssiger erscheinen lassen. Galadriel zeigt Frodo ihren Ring: "Das ist Nenya, der Ring aus Adamant."
Die berüchtigte Geschenkszene ist in Flashback-Sequenzen beim Abschied von Lorien zu sehen. Es beginnt mit den Elbenmäntel und Legolas erklärt Merry und Pippin, dass ein Bissen Lembas einen erwachsenen Mann für einen Tag sättigen kann. Lustig wirds, als Pippin Merry stöhnend verrät, dass er grade vier Stück gegessen habe. Einige der Gefährten bekommen außerdem noch Elbenmesser. Gimli aber bittet die Herrin des Goldenen Waldes um eine Strähne ihres Haares. Die gesamte Abschiedsszene sei erweitert (Galadriel im Schwanenboot) und wunderschön insziniert.
Auf dem Anduin wird die Jagd der Uruks intensiviert und die Gefährten spüren, dass sie verfolgt werden, außerdem sieht man Gollum, der den Gefährten ebenfalls folgt.
Die Schlachtszene am Amon Hen ist auch viel länger und ausführlicher, man sieht unter anderem wie Merry und Pippin die Uruks mit Steinen bewerfen und wie Lurtz das Blut von dem Dolch leckt, den Aragorn ihm ins Bein gerammt hat.
Aber der verlängerte Film sei nicht der einzige Grund, warum diese DVD-Box kaufenswert ist. Auch das umfangreiche, bisher nirgendwo anders gezeigte Hintergrundmaterial sei jeden Pfennig wert. In den Special Features gibt es eine Tolkien-Biografie, Peter Jackson erklärt, warum er manche Szenen aus dem Roman weglassen musste (Tom Bombadil!), unzählige Making Of Sequenzen und Tausende von Fotos.