Aron - Das Rollenspiel Forum
Während in der Stadt Aron "harmloses" Treiben herrscht, bedroht eine uralte Macht die Länder Naromyrs und den Frieden alle ihrer Bewohner.
Zwischen allgegenwärtiger Magie und Aberglaube ist kaum Platz mehr für Normalität, denn die Dunkelheit aus dem Osten kommt mit jedem Tag näher und nun muss jeder für sich entscheiden, auf welcher Seite er kämpfen wird.
Aron ist eine unabhängige mittelalterliche Phantasiewelt. Wenn man die technologischen, sozialen und kulturellen Umstände beachtet lässt sich unsere Welt in vielerlei Hinsicht mit dem Hochmittelalter vergleichen, jener geschichtlichen Epoche die das 11. bis 13. Jahrhundert umfasst.
Wo aber im Mittelalter Geister und Dämonen, Feen und Einhörner, Wunder und göttlich herbeigeführte Katastrophen, ja sogar Magie und Zauberrituale auf den damaligen Irrglauben zurückzuführen sind, sind diese Dinge in Aron Realität und Bestandteil des täglichen Lebens.
In Aron kann ein toter Rabe auf der Straße das Zeichen eines vergangenen Unwetters sein, aber auch eine göttliche Warnung. Eine Frau die aus einer Kristallkugel liest kann eine Hochstaplerin sein, oder wirklich mit der Gabe beseelt sein, die Zukunft zu sehen. Und wenn jemand im Wirtshaus behauptet er hat in der letzten Nacht den Dryaden und Satyren bei ihrem wilden Treiben zugesehen so mag er durchaus die Wahrheit sagen. Und gerade deswegen ist der Aberglaube in Aron noch weiter verbreitet als im irdischen Mittelalter.
Aron ist eine Welt in der die Aufklärung der Neuzeit noch nicht stattgefunden hat. Werte wie sie seit der Französischen Revolution Gemeingut sind, sind in Aron noch unbekannt. Ein Bauer ist weniger wert als ein Adeliger und es ist so gut wie ausgeschlossen, dass die beiden je gleichwertig sein werden. Es gibt Unfreie und Sklaven. Es wird erwartet das sich die Unterschicht von jenen in den Dreck wirft, die von den Göttern erlaucht wurden etwas besseres darzustellen. Drakonische Strafen bei geringen Verbrechen sind normal. Gerechtigkeit ist ebenfalls so eine Sache über die man heute streiten würde, aber den meisten Bürgern Arons würde dergleichen nie in den Sinn kommen. Der Takt der Welt wird von den Hufen der Pferde vorgegeben und von der Geschwindigkeit der eigenen Beine. In etwa 85 % der Bevölkerung sind Bauern und ihr Überleben hängt im direkten Maße von ihrer Muskelkraft ab, dem Wetter, der Fruchtbarkeit des Bodens und der Gesundheit ihrer Tiere. In vielen Kulturen wird der Wert der Frau angezweifelt.
In Aron werden Informationen entweder per Zauber, per Brieftaube oder zumeist von Mund zu Mund weiter gegeben. Was jenseits des eigenen Erfahrungsbereiches liegt wird nicht selten mit großen Misstrauen beäugt. Der alte Seppl meint also, die im Dorf nebenan Opfern ihre Kinder den Dämonen? Und die im Dorf dahinter sind die leibhaftigen Dämonen? Na, vielleicht hat der alte Seppl ja recht... Bei so viel Vorstellungskraft soll es nicht verwundern, dass oft dutzende Versionen des gleichen Geschehens in einer Kleinstadt kursieren. Aron ist eine Welt in der die Wahrheit auch nach belieben verdreht und verzerrt wird, je nach dem welches Interesse verfolgt wird, denn so etwas wie solide Berichterstattung ist unbekannt. Die wahren Gräuel des Krieges sind demnach nur jenen Präsent, die sie selbst gesehen haben. Durch die Existenz einer Kriegerkaste (dem Adel), jeder Menge glorifizierender Geschichten, Sagen und Lieder über ruhmreiche Schlachten wird Krieg von den meisten als legitimes, ehrbares und notwendiges Mittel angesehen. In Aron wird keiner fragen was denn mit den Waisen des Gegners passieren wird oder wie viele Unschuldige sterben werden, wenn man eine Stadt erobert oder gar nieder macht. Auch hier ist es üblich die eigenen Truppen drei Tage lang plündern zu lassen. Wenn in Aron der Feldherr in die Menge brüllt, dass die Armee ausziehen werde um alle Feinde abzuschlachten, dann wird die Menge lediglich begeistert jubeln.
Magier, Zauberer und Hexen gehören wie Elfen und Zwerge zur Bevölkerung, bilden aber eine kleine Minderheit in den Menschenreichen und werden demnach mit entsprechend großer Aufmerksamkeit bedacht. Je nach momentaner Meinung steht die allgemeine Bevölkerung ihnen mehr oder minder freundlich gegenüber. Dies kann auch von Dorf zu Dorf wechseln, von Stadt zu Stadt. Mal mag man ihnen mit Hochachtung begegnen, mal mit Verachtung. Kalt lassen wird einem so ein Treffen aber nicht.
Die große Masse der Bevölkerung ist weitgehend ungebildet. Lesen und Schreiben sind Künste die nur wenigen reichen Bürgern, dem Adel und einigen Gelehrten vorbehalten sind. Die meisten Bauern und Handwerker geben ihre Künste mündlich oder als Teil ihrer Ausbildung an ihre Kinder oder Lehrlinge weiter.
Es gibt einige Druckereien mit relativ fortschrittlichen Druckverfahren wie austauschbaren Lettern aber insgesamt sind die meisten Bücher sehr teuer und wertvoll. Ebenso verhält es sich mit den meisten alltäglichen Gegenständen. Alles wird von Hand erstellt und ist mit einem dementsprechenden Zeitaufwand verbunden. Das gilt auch für Textilien. Gegenstände werden nur selten weg geworfen. Fast alles wird immer und immer wieder repariert.
Exotische Dinge wie Gewürze, Gold, Perlen und Edelsteine, Gifte und mache Kräuter, Elfenbein und edle Hölzer, aber auch heutzutage alltägliche Dinge wie Farben für die Kleidung oder Schminke sind in Aron selten und dementsprechend teuer. Eine Bauerstochter wird an ihrem Hochzeitstag keinen goldenen Ring am Finger tragen und das einfach Volk ist schon durch die Naturtöne ihrer Kleidung vom Adel, den Reichen oder von Magiern zu unterscheiden.
Aron ist auch eine Welt in der die Zeit stehen geblieben ist. Gerade die verheerenden Kämpfe gegen die Feinde der guten Rassen, aber auch die Streitigkeiten innerhalb dieser Rassen macht den technologischen Fortschritt immer wieder zunichte. So lebten die Menschen vor tausend Jahren in Aron schon so wie heute. Und sie werden in tausend Jahren immer noch so leben.
Andererseits gibt es in Aron Dinge die es nur dort gibt: So gut wie jede Fabelkreatur die man sich erdenken kann. Und auch wenn kaum einer je einen Drachen zu Gesicht bekommen hat bevölkern abertausende von ihnen die Weiten des Kontinents in dem Aran nur eins von vielen Königreichen, und Aron selbst nur eine von vielen bedeutenden Städten ist.
Aron ist auch eine Welt der Kontraste. Bitterste Armut ist nur einen Steinwurf von erschreckendem Reichtum entfernt, Dummheit liegt ganz nahe an funkelnder Intelligenz. Es gibt fast nichts, das es nicht gibt, und so starr die Welt erscheinen mag, werden doch hier so oft wie nirgends sonst Träume wahr.