Serie House of the Dragon

In den heutigen Zeiten, wo "alles" (vieles) irgendwann auf eine (meist unnötige) "Woke"-Debatte kommt, muss ich sagen, fand ich diesen Umstand bei HotD, das die Velaryons Schwarz sind, nicht mal wirklich störend oder hab das so wargenommen ala "ach war ja klar das es heute sowas geben muss". Die Velaryons stammen wie die Targaryens von nem anderen Kontinent aus einem untergegangenen Reich ab. Und wir habens chon dunkelhäutige Menschen in den Ländern dieses Kontinents gesehen. Von daher ist es für mich durchaus ganz plausibel, das die Velaryons halt schwarz ist.

Wenn hinter dem Cast da wirklich irgendwelche "Woken"-Gedanken hinterstehen, dann muss ich sagen, ist es mal wieder genau diese intelligente Art und Weise (was die Serie generell macht im Gegensatz zu gewissen anderen Produkten eines gewissen Mega-Medien-Konzerns....) mit solchen Themen umzugehen. Es ist da, es stört nicht und nur die verbohrtesten und engstirnigsten Menschen können sich an so nem Fakt wirklich aufhängen. Und die Figuren sind alle soweit recht gut erzählt.
 
Ich hatte auch nur gefragt weil ich gestern eine Diskussion hatte. Da wurde die Frage gestellt warum die Seeschlange schwarz sein "muss".
Ich hatte die Meinung vertreten das dies in einer fiktiven Welt egal ist.
Bevor mir gewisse Leute wieder was unterstellen wollen.
Schwieriges Thema, ich persönlich trenne zwischen Buch und TV. Die Verantwortlichen beider TV Serien haben selber gesagt, dass man Produktionsbedingt die Buchverlagen nicht 1 zu 1 umsetzen kann (Kosten, Zeit, Komplexität, etc.)

In meinem Kopfkanon sind die Velaryons Hellhäutig, aufgrund der bereits von mir genannten Gründe. Die Serie ist dann eben für mich was eigenes. Daher sind die dunklen Velaryons für mich eigentlich kein Thema, finde aber auch die Schauspielerische Besetzung überzeugend. Dennoch vergleiche ich die TV Serie mit der Buchvorlage, auch wenn ich der TV Serie gewisse künstlerische Freiheiten zugestehe.

Du hast damit recht, dass es ein Fiktives Werk ist und es unterm Strich egal ist. Das einzige was ich kritisch sehe, die Roman Vorlage "Das Lied von Eis und Feuer" so wie "Feuer und Blut" und da vor allem der Drachentanz, machen aber Themen wie Abstammung, Gene und Blutlinien zu einem Zentralen Thema: "Die Saat ist stark". Und die Serien greifen dies nunmal auf. Weshalb ich es als Fan der Bücher anfänglich auch kritisch sah, dass die Velaryons dunkel besetzt wurden. Aber der Freistaat Valyria war nunmal auf Essos und dieser ist für seine Dunkelhäutigen Einwohner durchaus bekannt. Warum sollten dann einige Valyra nicht auch dunkel sein? Und zumindest innerhalb des Serien Universum bin ich damit zufrieden. Die Velaryons zählen zu meinen Lieblingsfraktionen und die Schauspielerische Leistung der meisten Velaryons hat mich überzeugt.

Ja, helle Velaryons wären mir lieber gewesen, weil es zum meinem Kopf Kanon passt und die Bücher dies meiner Meinung nach implizieren. Wirkt es in der Serie Aufgezwungen oder Fehl am Platz? Ein Eindeutiges und ein entschiedenes Nein.
 
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Um meine Meinung zur zweiten Staffel von House of the Dragon abzugeben, die ich schon länger loswerden möchte:

Ich bin riesiger Fan von Game of Thrones. Für mich definitiv die beste Serie überhaupt, und ja, ich mochte auch die siebte und achte Staffel. Auch wenn es da Unzulänglichkeiten gab. Obwohl ich persönlich für das Ende auch einige Dinge anders entschieden hätte, kann ich mich zu den Glücklichen zählen, denen das Ende in Form von Staffel Acht die Serie nun nicht ruiniert hat. Obwohl ich sie auch für eine der schwächeren Staffeln insgesamt halte, das Gesamtpaket von Staffel Eins bis Acht stimmt für mich nach wie vor und stellt meine Lieblingsserie überhaupt dar.

Die erste Staffel von HoTD erfüllte als riesen GoT-Fan zunächst praktisch all meine Erwartungen und Hoffnungen. Was war ich gehyped auf die Serie. Jeden Montag, als die erste Staffel veröffentlicht wurde, hatte ich eben nicht den Gedanken: Heute kommt die neue HoTD-Folge, sondern: Heute kommt die neue GoT-Folge. Für mich war das ein- und dasselbe, der gleiche Hype sozusagen, das gleiche Hinfiebern. Doch blieb am Ende der ersten HoTD-Staffel, die ich nach wie vor sehr gut finde, das Gefühl: Ok, das war nun der Vorgeschmack, nächste Staffel geht es dann richtig los.

Das Problem: Genau diesen Eindruck hinterlässt die zweite Staffel auch wieder. Dabei fing alles so gut und vielversprechend an. Ich möchte sagen: Die erste Hälfte der Staffel war bzw. ist wirklich top von vorne bis hinten. Es gab bei der Veröffentlichung der jeweiligen Folgen schon viel Kritik über zu langsames Tempo, zu wenig Action etc. Da war ich noch derjenige, der sagte: Leute, auch bei GoT stand das politische Ränkespiel, die Dialoge, die Intrigen etc. im Vordergrund. Und immerhin gab es in Folge Zwei der zweiten Staffel einen längeren Schwertkampf, und in der vierten Folge dann eine große Schlacht bzw. einen Drachenkampf. Derartige Szenen kamen bei GoT nun auch nicht in jeder Folge vor, sondern eher in jeder zweiten oder vielleicht dritten. Mir hat da bis zur Staffelmitte gar nichts gefehlt.

Das Problem ist aber das Gesamtbild der Staffel. Das Highlight ist mit Folge Vier schon erreicht. Denn ja, auch Kämpfe und Schlachten gehören zum GoT-Universum schon dazu, doch kommt dann in der Staffel hierzu ziemlich genau nichts mehr. Damit begeht die Staffel einen aus meiner Sicht ähnlichen Fehler wie schon die erste. Wir erinnern uns: Am Ende der dritten Folge der ersten Staffel kam es zur Schlacht gegen die Triarchie. Diese Schlacht war zwar nicht so groß wie bei GoT beispielsweise die Schlacht der Bastarde oder die Schlacht an der Schwarzen Festung. Doch bei der ersten Staffel dachte ich mir noch: "Oh mein Gott... wenn DAS schon die dritte Folge ist, wie wird das in der neunten oder zehnten Folge abgehen?" Aber die hier gesetzten Erwartungen wurden dann nicht erfüllt.

Nun hat die zweite Staffel ein ähnliches Problem: In Folge Vier sehen wir die Schlacht bei Rook`s Rest. Eine wirkliche Schlacht zwischen Soldaten gibt es jedoch nicht, abgesehen von ein bisschen Pfeile hin- und her schießen. Das fand ich, als Fan epischer Filmschlachten, schon etwas enttäuschend, ich konnte aber auch verstehen, dass man die Kampfszenen um die Drachen atmen lassen wollte. Und die waren auch wirklich gut gemacht und packend.

Ich finde es auch beeindruckend, wie die Story in den ersten Folgen konsequent auf genau dieses Highlight hinarbeitet und dann eben der Pay-Off zum Set-Up geliefert wird. Aber wie kommt man auf die Idee, ein eben solches Highlight in der Mitte der Staffel zu liefern, ohne dieses dann nochmal zu wiederholen oder gar zu überbieten? Die übrigen vier Folgen fallen dann zwangsläufig eben ziemlich ab. Dabei ist nichts, was die zweite Staffel zeigt, schwach - im Gegenteil. Von Anfang bis Ende punktet die Staffel in Sachen Atmosphäre, Kulissen, Schauspiel, Dialoge. Das ist alles wirklich Oberklasse und wohl jeder anderen gegenwärtigen Serie weit voraus. Insofern kann man auch nicht davon sprechen, dass die Staffel "schlecht" gewesen sei. Dafür ist die allgemeine Qualität viel zu hoch, das darf man nicht vergessen.

Das Kernproblem aus meiner Sicht ist, dass es statt zehn Folgen, wohl aus Budgetgründen, nur acht gab. Es ist ja mittlerweile bekannt, dass ursprünglich die Folgen Neun und Zehn dieser Staffel das große Finale hätten darstellen sollen, auch nochmal mit einer großen Schlacht. Das merkt man dem "Finale" der Staffel, so wie es nun ist, auch an. Dass man die Staffel gekürzt hat, ist die eine Sache. Eine andere ist es, dass man es dann versäumt hat, die letzten beiden Folgen nochmal so umzuschreiben, dass dennoch ein irgendwie zufriedenstellendes und rund wirkendes Finale zustande gekommen wäre. Stattdessen endet die Staffel deutlich spürbar einfach nach Folge Acht, ohne irgendeinen Ersatz für die beiden fehlenden Folgen zu finden.

Ein Problem in diesem Kontext sehe ich bei Daemon: Er ist an sich wohl der interessanteste Charakter der Serie, vor allem in der ersten Staffel. An sich ein riesen A-Loch, das man aber dennoch nicht hassen kann und mit dem man mitfiebert. Er wurde uns in der ersten Staffel ja auch als großartiger Schwertkämpfer vorgestellt. Frage: Warum ihn so darstellen, wenn man ihn in der zweiten Staffel dann nicht ein einziges Mal entsprechend in Aktion sehen darf? Ähnliches gilt für Criston Cole, der auch super kämpfen kann, das in dieser Staffel aber eigentlich auch nur off-screen tut.

Es ist ja Tradition bei GoT, dass in der vorletzten Staffelfolge ein großes Highlight stattfindet. Eben eine Schlacht oder auch ein besonderer Schockmoment, der Tod eines bedeutsamen Charakters etc. Und hier merkt man meines Erachtens nach ganz genau, dass HoTD in Staffel Zwei auf deutlich kleinerer Flamme köchelt als die Hauptserie. In Folge Sieben bekommen wir die "Rote Saat" zu sehen, bei der der Drache Vermithor alle unwürdigen Drachenreiter-Anwärter kurzerhand verbrennt oder verspeist. Ja, für sich genommen eine wirklich gut gemachte Szene. Aber muss ich fast eine ganze Staffel lang warten, um das dann als Highlight der vorletzten Folge zu sehen? Nein, ich denke nicht. Im Vergleich zu den Highlights aus GoT ist das eben eher ein Mid-Season-Moment.

Alles in allem bin ich nach wie vor hin- und her gerissen bei HoTD Staffel Zwei. Die oben erwähnten grandiosen Aspekte sind zwar da, ebenso aber die Enttäuschung. Und es tut mir weh, das sagen zu müssen, denn meine Erwartungen waren exorbitant hoch, wie damals eben bei jeder GoT-Staffel. Im Lauf der ersten Staffel konnte ich HoTD noch als absolut würdigen GoT-Nachfolger betrachten, wobei das Finale auch dort schon etwas Ernüchterung schaffte. Nach der zweiten Staffel muss ich leider sagen, dass HoTD nach jetzigem Stand nun doch eher wie die "kleine Schwester" der Hauptserie wirkt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Serie in ihrer dritten Staffel dann in die absolut richtige Spur kommt - Potenzial dafür ist anhand der Ausgangslage ja vorhanden. Nur hoffentlich verschießen sie das Pulver nicht gleich zu Beginn und liefern dann erneut eine Staffel, die fast NUR aus Dialogen und Politik besteht.

Alles in allem würde ich die zweite Staffel von HoTD wohl mit 6/10 bewerten. Zum Vergleich: Die erste Staffel hätte sich wohl eine 8/10 verdient. Wenn ich bedenke, welch ein Meisterwerk GoT für mich ist, ist da noch Luft nach oben. Nun ja, meine Hoffnungen ruhen auf der dritten Staffel. Wenn diese richtig stark wird, kann ich mir auch vorstellen, dass man die zweite Staffel rückblickend betrachtet, als Teil des großen Ganzen, mit etwas anderen Augen betrachten wird. Verdient hätte sie es sich anhand ihrer sehr guten Aspekte jedenfalls allemal.
 
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