Ich bin müde von "Star Wars"

S-3PO

zum Superhelden umformatierter Protokolldroide
Ich trage das schon länger mit mir rum, aber möchte gerne mal wissen, wem es sonst noch so geht.

Ich bin jetzt seit zwei Jahrzehnten in diesem Forum, schätze die Community, deshalb komme ich auch regelmäßig hierhin. Aber um ehrlich zu sein halte ich mich fast nur noch in der Sonstiges-Rubrik auf. Seit Jahren schon. "Projekt Star Wars" ist für mich inzwischen ein Forum, in dem ich mich hauptsächlich mit weiteren Film- und Serienliebhabern über andere Sachen austausche. Nur eben nicht (bzw. selten) über "Star Wars".

Bis zu diesem Jahr habe ich mir zwar noch den Content angeschaut, aber schon seit "The Acolyte" merke ich, dass ich es nicht mal mehr hinkriege auf den Play-Button zu drücken. Disney hat etwas geschafft, von dem ich mir vor 2015 nie erträumt hätte, dass es möglich ist. Ich bin müde von diesem Franchise.

Dabei ist Franchise schon das Wort, das mir aufstößt. Denn früher war "Star Wars" für mich eine galaktische Märchenreihe in Form von zwei Trilogien. Auch hier gab es schon qualitative Schwankungen: Die Prequel-Trilogie konnte nicht an den Charme und die erzählerische Finesse des Originals anknüpfen. Trotzdem hat sie auf mich eine Faszination ausgeübt, die keines der neuen Projekte einfangen konnte.

Ausnahmen sind hier lediglich "Rogue One"/"Andor", die als einzige einen wirklichen Mehrwert liefern. Die Projekte mag ich komischerweise aber aus anderen Gründen, eben weil sie so anders/düster sind und sich vom Stil der Ursprungsreihe abheben.

Ein Stück weit hat das ja auch immer mit Entmystifizierung zu tun. Wenn ich jedes Jahr mit drei neuen Serien zugeballert werde, die am Ende des Tages zwar neue, doch meist eher belanglose Geschichten erzählen, dann fühlt es sich an wie eine überlange Sidequest in einem Computerspiel, die nicht zum Ende kommen möchte und man deswegen das Spiel irgendwann zur Seite legt.

"Mandalorian" ist für mich das Paradebeispiel dafür: Die erste Staffel hat durch ihre Machart in mir noch viel Nostalgie ausgelöst, doch spätestens seit Staffel 3 habe ich bemerkt, wie unbeteiligt ich dem Geschehen nur noch folge. Auf dem Bildschirm agieren Abziehbilder bzw. Kopien der Figuren, die ich einst geliebt habe, die Altbewährtes rezipieren und den neuen Raum, der ihnen gegeben wird, zu keiner Zeit ausfüllen können. Dabei entsteht eine emotionale Leere, die mich kalt zurücklässt.

Hinzu kommen dann Ankündigungen von zahlreichen neuen, ebenfalls belanglos klingenden Projekten, die regelmäßig verschoben oder gecancelt werden. Filme, die schon entstanden sind, und egaler nicht sein könnten, mit belanglosen und austauschbaren Charakteren, nicht mehr zielführend. Andere Storylines werden aufgemacht ("Han Solo") und nie vernünftig zu Ende gesponnen. Es ist ja nicht mal so, dass diese Filme und Serien einem wehtun. Viel schlimmer: Sie sind mir einfach egal.

Ich verstehe aus wirtschaftlicher Sicht natürlich voll und ganz, dass ein Unternehmen wie Disney die Kuh melken will, solange es geht. Aus emotionaler Sicht geht mir jedoch der Bezug zu diesem Massenprodukt vollends verloren. Schlimmer noch: Damals habe ich "The Empire Strikes Back" mindestens einmal im Jahr gesehen. Inzwischen merke ich, dass mein Kopf diesen Film auf das Stichwort "Massenware" umlabelt, weil bei mir die Verknüpfung zwischen Original und "Fast-Watch"-Markenfranchise, das mir täglich um die Ohren gehauen wird, verschwimmt. Per se ja bescheuert, Filme können für sich stehen. Ich hoffe, dass ich das irgendwann auch wieder so sehen kann.

Jetzt könnte man sagen: Was heulst du hier rum? Ignorier doch einfach die Disney-Sachen. Tja, am Ende bin ich wohl doch noch "Star Wars"-Fan genug, dass es mich eben tangiert, was mit diesem Vermächtnis passiert. Aber lange wird das nicht mehr so sein. Ich befürchte, dass die zweite Staffel von "Andor" erstmal das letzte "Star Wars"-Projekt ist, was ich mir aufmerksam anschauen werde. Danach lege ich mich dann schlafen. Wer den x-ten Krieg der Sterne gewinnt, das interessiert mich nicht mehr so wirklich. Leider.
 
Die meisten hier kennen meine Einstellung, ich würde sie aber als Antwort auf deine ausführliche Erläuterung dennoch nochmal etwas ausrollen:

ich liebe SW und habe dies seit meiner Kindheit. Und als ich dann auch noch das Erweiterte Universum für mich entdeckte (erst durch Dark Empire und die Droid Comics, dann richtig extrem durch Tales of the Jedi, welches ich immer noch als mein "Herz" der Fiktion sehe), versank ich mehr und mehr in dieser Geschichte. Ich entdeckte das PSW, führte mich wie der letzte Depp hier auf, aber mit der Zeit konnte ich mich einleben und Freunde gewinnen. Viele Freunde. Dafür bin ich dem PSW überaus dankbar, genauso wie den meisten Nutzern, die hier täglich über SW und andere Themen sprechen.

Ich sammelte alles, was an Spielen, Comics und Romanen und auch Sekundärliteratur herauskam, habe diese Werke immer noch in unserem Bücherzimmer ausgestellt. Mit mir teuren Figuren, anderen Sammlerstücken und sehr, sehr guten Erinnerungen. Aber...

...schon vor der Übernahme von Disney hatte ich Ermüdungserscheinungen zum Thema. Weil von Zahn wieder ein Mara Jade Roman herauskam, andere Geschichtsstränge überstürzt eingestellt wurden und sich Lucas mit seltsamen Geschichten wie der TCW Serie langsam aber sicher von "meinem" Star Wars entfernte, obgleich ich in der Anfangszeit die Folgen doch überaus positiv aufnahm. Aber sie widersprachen sich mit den von mir heiß geliebten Geschichten rund um die Klonkriege und ich merkte, dass sich da etwas tat, was mir nicht so in den Kram passte.

Als Disney dann übernahm und ich erstmal die Idee einer Parallelgeschichte als äußert faszinierend empfand, bemerkte ich nach einigen Käufen und Sichtungen im Kino aber, dass mich Disneys Idee von SW nicht wirklich abholte. Ich verlor weiter das Interesse, die Ermüdungserscheinungen wurden heftiger. Also entschied ich mich dazu, den für mich sinnvollsten Schritt zu tun: mit dem Neuen Canon brechen und mich auf den Alten Canon konzentrieren. Die von mir geliebten Story Arcs wieder neu zu entdecken. Tiefer in die alte Materie tauchen. Und das, obgleich ich die jüngsten Romane (Mara Jade und andere) noch nicht mal wirklich gelesen habe. Weil mein Interesse nicht mehr das alte ist, in der ich alles sofort, super schnell und mit einer gewissen Priese Eifer aufsaugen musste. SW hat mir das gegeben, was ich brauchte. Solange ich es brauchte.

Jetzt ist es eine wunderschöne Erinnerung und eine Art Heiliger Gral in der Sammlung. Eine Fiktion, die ich immer wieder gerne besuche. Aber nicht mehr die Fiktion in meinem Leben, die neben oder sogar über Lord of the Rings und Dune steht. Dafür habe ich jetzt andere Fiktionen... habe zum großen Teil meine eigene Fiktion, an der ich mit meinen Freunden basteln kann. Ohne Grenzen, die mir fremde Autoren auflasten. Wir formen. Wir gestalten. Wir träumen.

Ja, ich kann deine Einstellung nachempfinden @S-3PO ...ich weiß, an welchen Punkten es liegt, auch wenn meine leicht bis stark verschoben sind. Aber du bist hier nicht alleine mit deiner Sicht. Und das ist genauso richtig, wie andere erst jetzt ihr Star Wars mit allen neuen Werken entdecken. Oder zurückschauen und alte Werke als ihr SW finden.
Das finde ich an dieser Community im Grunde das Schöne. Jeder definiert sein SW. Jeder genießt SW anders. Und bis auf ein paar Extremausfälle können alle dennoch zusammen weiter in dieser Blase existieren.

Star Wars ist für mich nicht mehr das Star Wars, welches mich durch einige harte Zeiten gebracht hat. Es ist etwas anderes geworden. Und ich liebe es als solches.
Ich bin froh, dass du in dieser Community bist :)
 
Aber nicht mehr die Fiktion in meinem Leben, die neben oder sogar über Lord of the Rings und Dune steht.

Da bin ich ganz bei dir! "Star Wars" war bei mir früher klar über "Lord of the Rings", inzwischen ist es genau anders herum. "Dune" ist auch schon lange Teil meines Lebens, aber erst dank Villeneuve hat es bei mir dieses Feuer entfacht, welches ich früher für "Star Wars" hatte und ja: "Dune" ist gewisserweise mein neues "Star Wars".

Ja, ich kann deine Einstellung nachempfinden @S-3PO ...ich weiß, an welchen Punkten es liegt, auch wenn meine leicht bis stark verschoben sind. Aber du bist hier nicht alleine mit deiner Sicht. Und das ist genauso richtig, wie andere erst jetzt ihr Star Wars mit allen neuen Werken entdecken. Oder zurückschauen und alte Werke als ihr SW finden.
Das finde ich an dieser Community im Grunde das Schöne. Jeder definiert sein SW. Jeder genießt SW anders. Und bis auf ein paar Extremausfälle können alle dennoch zusammen weiter in dieser Blase existieren.

Schönes Schlusswort. Ich denke, das trifft es ganz gut.

Ich bin froh, dass du in dieser Community bist :)

Aww danke dir :blush: Das kann ich nur zurückgeben! <3
 
Ich konnte meinen Frieden mit Star Wars machen als ich für mich entdeckt habe, dass mich nicht jedes (neue) Projekt oder die Entwicklung des neuen Kanons ansprechen muss. So wie schon zu Lucas' Zeiten stütze ich mich einfach mehr auf meinen Head Canon und blende alles andere aus.

Darüber hinaus darf man sich in der heutigen Zeit nicht zu sehr von toxischen Fans und Touristen jagen lassen. Nicht jede Produktion ist schlecht, weil sie entweder im Vorfeld oder im Laufe der Veröffentlichungen von einer lauten Minderheit schlecht geredet wird. Star Wars ist mittlerweile leider genauso ein Schlachtfeld im (westlichen) Culture War wie andere Franchises auch. Davon darf man sich sein Hobby aber nicht abspenstig machen.

Grüße,
Aiden
 
Ignorier doch einfach die Disney-Sachen.
Liegt es wirklich nur allein an Disney oder schwingt da noch etwas anderes mit? Veränderungen im Leben…

… dass die zweite Staffel von "Andor" erstmal das letzte "Star Wars"-Projekt ist, …
Für mich nicht. „Star Wars: Skeleton Crew“ ist sehr erfrischend und spricht … das Kind im erwachsenen Menschen an. Selbst als Erwachsener oder älterer Mensch ist man immer noch ein Stück weit Kind. Jedenfalls ist das mein Empfinden von Filmen, die sowohl junge als auch ältere Zuschauer ansprechen. Ganz wie Star Wars, E.T. , Die Goonies, Super 8,…
 
Darüber hinaus darf man sich in der heutigen Zeit nicht zu sehr von toxischen Fans und Touristen jagen lassen. Nicht jede Produktion ist schlecht, weil sie entweder im Vorfeld oder im Laufe der Veröffentlichungen von einer lauten Minderheit schlecht geredet wird. Star Wars ist mittlerweile leider genauso ein Schlachtfeld im (westlichen) Culture War wie andere Franchises auch. Davon darf man sich sein Hobby aber nicht abspenstig machen.

Darauf gebe ich auch nicht viel. Mein Topic beruht nur auf meinen persönlichen Erfahrungen mit dem, was ich gesehen habe. Dass ich mir "The Acolyte" nicht anschauen wollte, hat damit zu tun, dass mich die Serien davor schon nicht abholen konnten.

Liegt es wirklich nur allein an Disney oder schwingt da noch etwas anderes mit? Veränderungen im Leben…

Liegt es nur an Disney? Ganz klares Nein, natürlich. War auch nicht als Schuldzuweisung gedacht, sicher haben auch Faktoren damit zu tun, auf die kein Filmverleih Einfluss hat. Aber es macht trotzdem einen Teil aus, denn dieses Kind in mir - von dem du ja auch sprichst - ist immer noch voll und ganz da.
Siehe die erwähnten "Dune"-Filme, die bei mir genau das wieder ausgelöst haben. Diese kindliche Freude, nachts vor dem Kinogang nicht schlafen können, das hatte ich damals auch bei "Star Wars".

Aber wenn du sagst, dass "Skeleton Crew" dir etwas gibt, vielleicht schaue ich ja mal rein. Ist ja schön zu hören.
 
Ich kann dir da nur zustimmen @S-3PO . Ich möchte mir das Besondere an Star Wars aber nicht kaputt machen und wähle daher nun genauer aus, was ich mir an neuen Inhalten anschaue.

Ich werde die nächste Andor-Staffel schauen, ansonsten aber erstmal nichts mehr. Ich habe keine Lust mehr, mir einzelne Episoden schönzureden, wenn das richtige Feeling für mich einfach nicht da ist.

Außerdem habe ich auch keine Zeit und Kraft, den ganzen Content zu verarbeiten und mich quer zu informieren, wer da jetzt was gesagt und gemacht hat.

Auf Kulturkämpfe habe ich absolut keine Lust und sehe sie als ein großes Übel unsrer Zeit an. Ich werde mir weder pflichtschuldig etwas anschauen, was mir schon vom Trailer her nicht zusagt. Noch kategorisch etwas ausschließen, weil es "zu divers" ist. Da gehe ich nach meinem eigenen Kompass und ignoriere so gut es geht diesen ganzen Hate.

Ich habe mir die Herr der Ringe Serie auf Amazon nicht angesehen und bin auch mit dem neuen Rohirrim-Film sehr vorsichtig. Mag sein, dass ich dadurch etwas Gutes verpasse. Aber ich möchte mir dann doch lieber die alten Filme im Herzen bewahren und "mein" Universum nicht erweitern.

Vielleicht bin ich auch einfach schon alt im Kopf und daher weniger aufgeschlossen. Ich muss und möchte nicht mehr alles mitmachen und höre besser auf mich selbst.

Deswegen gehören die alten Star Wars Filme definitiv noch in mein Allzeit-Kinoprogramm und die neuen Sachen kann ich dann gut ausblenden.
 
Noch kategorisch etwas ausschließen, weil es "zu divers" ist.

Da sprichst du etwas an. Für mich ist sogar der klare Pluspunkt der neuen "Star Wars"-Projekte, dass sie Diversität abbilden. Grundsätzlich bin ich offen dafür, wenn Stoffe modern gedacht bzw. weiterentwickelt werden.
Aber inhaltlich treten diese ganzen Sachen gefühlt auf der Stelle bzw. ernähren sich von ausgesaugter Nostalgie und mir fehlt die spannende Geschichte, der ich folgen möchte.
 
Bin mittlerweile kaum mehr im Forum aktiv. Das hat neben einer gewissen SW Müdigkeit auch andere Gründe, aber gehe mal auf Ersteres näher ein:

SW hat einfach das selbe Problem wie Marvel und Co. Es gibt einfach zu viel. Wenn es drei neue Serienstaffeln pro Jahr gibt, ist es nichts Besonderes mehr. Acolyte war mies, aber die finale Staffel Bad Batch und jetzt der Auftakt zu Skeleton Crew waren durchaus gut, aber eben nichts mehr, auf das ich hinfiebere.

Selbiges gilt für Lord of the Rings. Ich weiss nicht ob es an dem schwachen Ringe der Macht oder daran, dass es ein Anime ist, liegt, aber für das, dass nächste Woche ein neuer Mittelerde Film ins Kino kommt, bin ich null gehypt.

Gehypt war ich heuer vor Dune und Gladiator 2. Wobei auch bei Dune, so genial Teil 2 war, war mir die Serie eher egal (dabei fand ich die ersten 3 Folgen durchaus gelungen).

Mit diesen Endlosreihen (zu denen mittlerweile auch Star Wars gehört) tut sich Hollywood einfach keinen Gefallen, gibt es so kaum "Events" mehr und floppen über die Hälfte der jeweiligen Grossproduktionen.

Sprich, das neue Star Wars ist grossteils IMO nicht schlecht, aber einfach nur zu viel.
 
Ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst. Für mich war Star Wars immer etwas ganz besonderes und auch wenn ich etliche andere Franchises konsumiere und genieße und mich darin verlieren konnte, war Star Wars für mich doch immer auf Platz 1.
Ich möchte die Schuld jetzt auch gar nicht per se auf Disney schieben, denn ich habe damals schon irgendwie gehofft, dass das zu der Zeit eher schläfrige Franchise zu neuem Leben erwachen wird und hatte mich natürlich auch auf eine Rückkehr der alten Helden gefreut.

Und ich glaube damit ging für mich persönlich der Zauber von Star Wars, bzw. der neuen Star-Wars-Fanfiction-Ära verloren: Das Fehl-Handling der Lore und des Storytellings. Versteht mich nicht falsch, ich lese und schreibe gerne Fanfictions und sehe in vielen Fanfictions einen großen Unterhaltungswert, aber dennoch ist es eben nicht das Original, egal wie gut mir das gefällt - egal, ob ich eventuell sogar besser unterhalten bin als bei manchen offiziellen Releases (z.B. des damaligen EUs).

Leider hat die ST so dermaßen viel falsch gemacht, so viel zerstört, so viele Widersprüche (sowohl in sich, als auch zu originalem Material) erzeugt, dass für mich dieser Bereich von Disney-Star Wars nicht mehr genießbar war, bzw. ich das meiste davon einfach nicht ernst nehmen konnte. Vergleich: Ich lese eine Fanfiction, die vielleicht stellenweise ganz unterhaltsam ist, aber zum Ausgangs-Material einfach nicht mehr passt, deren Erzählweise unstimmig ist, in verschiedenen Schreibstilen, die sich untereinander beißen formuliert ist - dann ist das kein angenehmes Lese-Erlebnis und die meisten Verlage würden eine solche Buchreihe auch nicht bei originellen Romanen durchwinken.
Disney hat das aber leider getan und mich damit als begeisterten Fan verloren. Ich war dem Projekt gar nicht mal negativ gestimmt, auch als das EU abgesäbelt wurde, vielleicht, so dachte ich, würde es ja eine ganz nette Alternativ-Geschichte geben und vor allem: Luke, Leia und Han wieder in neuen Abenteuern zu erleben, gespickt mit einer neuen Generation, die sich langsam in mein Herz kämpft - das hätte wirklich gut werden können.
War es dann aber leider nicht.

Trotzdem habe ich mich aber nicht ganz von Star Wars abgewandt, das meiste lässt mich kalt, aber ich müsste lügen, wenn ich die *Idee* der Kenobi Serie nicht spannend gefunden hätte - war nur leider absolut grottig umgesetzt. Rogue One fand ich sehr unterhaltsam, hat mir damals auch Hoffnung gegeben, aber dann kam TLJ und Solo und ROS und das hat sämtliches Interesse wieder gemindert.

Und damit ich unter den ganzen Enttäuschungen nicht verbittere halte ich es zur Zeit (kann sich natürlich auch wieder ändern) so: Wenn mir etwas gefällt (z.B. bisher Skeleton Crew), das freut mich und das verfolge ich gerne weiter, wenn ich etwas mittelmäßig aber zumindest interessant finde wäge ich ab, wenn ich etwas schlecht finde, entscheide ich ob ich die Zeit invenstiere und es aus "Hate-Watch"-Gründen schaue (auch damit ich weiß worüber manche YouTuber reden) und einiges weckt vielleicht meine Neugier, weil ich nicht glauben kann, dass eine Produktionsfirma wie Disney so etwas niveauloses produziert bekommt (wie z.B. The Acolyte).

Und Abschließend muss ich aber gestehen: Hätte ich nicht sowieso Disney+ aus diversen anderen Gründen, hätte ich vermutlich keine der Serien, die in den letzten Jahren entstanden sind jemals gesehen ^^.
 
Ich persönlich denke dazu, dass meine Begeisterung wohl zusammen mit Carrie Fisher gestorben ist. Ihren posthumen Auftritt in Rogue One fand ich einfach nur komplett gruselig.* Zusammen mit dem ebenso schaurigen Auftritt von Peter Cushing war das für mich absolut sinnbildlich für den Niedergang des Franchises, bei dem man auf Anstand und Pietät pfeift und statt die Rollen einfach neu zu besetzen lieber buchstäblich CGI-Leichenfledderei betreibt. Und dabei mag ich Rogue One wirklich und denke, dass der Film noch mit ganz weitem Abstand das Beste von Disney gewesen ist. Und als man dann TATSÄCHLICH alte Rollen mit guten und passenden Darstellern neu besetzt hat, wurde ein unfassbar schlechter Plot dazu gesponnen und das Personal nach dem Flop von Solo direkt wieder in die Wüste geschickt. Aus diesem Tief ist man bis zum heutigen Tage nicht wieder rausgekommen...

*Ich hatte den Film erst am ersten Weihnachtstag 2016 gesehen, als die Nachrichten von Fishers sehr schlechtem Gesundheitszustand schon die Runde machte. Selten schlechtes Timing.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sprich, das neue Star Wars ist grossteils IMO nicht schlecht, aber einfach nur zu viel.
Oh ja, genau so sehe ich es auch.

Ich weiß noch, wie ich mich auf die 2. Staffel The Mandalorian gefreut habe und dann auf die The Book of Boba Fett. Diese Serien bzw. Staffeln habe ich immer noch ein zweites Mal geschaut, bevor Disney+ wieder abgelaufen ist.
Dann kamen Obi-Wan Kenobi und Andor, die beide in unterschiedlichen Epochen spielten. Ab diesem Punkt wurde es dann aber zu viel, was danach folgte wurde mir immer gleichgültiger. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das auf die Veränderungen in meinem Leben zurückzuführen ist.

Es ist imo nicht alles so schlecht, wie es dargestellt wird, aber das besondere Gefühl, warum man sich darauf freut, ging verloren. Zwischen TM und TBOBF lagen ein ganzes Jahr.

Heute:
"Jujuu, neue Serie!"
*4 Monate später*
"Neue Serie, hmm..."
 
Ich kann dir da nur zustimmen @S-3PO . Ich möchte mir das Besondere an Star Wars aber nicht kaputt machen und wähle daher nun genauer aus, was ich mir an neuen Inhalten anschaue.

Ich werde die nächste Andor-Staffel schauen, ansonsten aber erstmal nichts mehr. Ich habe keine Lust mehr, mir einzelne Episoden schönzureden, wenn das richtige Feeling für mich einfach nicht da ist.
Wobei ich da auch zumindest für mich sagen muss:

Bei den TV-Serien habe ich auch einfach nie die Erwartung gestellt, dass ich da das Star Wars-Feeling bekomme, was die für mich besten Filme der Reihe ausgelöst haben.

Wie soll das auch gehen?
2008 waren es einfach einfach 22 Folgen einer Animationsserienstaffel pro Jahr. Seit 2019 kommen noch live action-Serien dazu, wo wir in den Output schwächeren Jahren vielleicht knapp unter 22 Folgen sind im Vergleich zu damals. (Und ich werfe da live action und Animationsmedien in einen Topf, weil halt überwiegend dieselben Macher (speziell Filoni) dahinter stehen primär.)

Wenn da im Schnitt alle 2-3 Wochen eine neue Star Wars-Folge kommt seit über 15 Jahren, kann ich ja nicht erwarten, dass es die Film- und Serienlandschaft von Grund revolutioniert wie die OT dazumals. (Und selbst da kann ich nicht mitreden, weil ich mit Jahrgang 2000 zu jung bin, um diese Einläutung des New Hollywood aus erster Hand miterlebt haben zu können. Ich kann da nur beschreiben, wie die Filme auf mich in jungen Jahren gewirkt haben und wie ich heute dazu stehe.)

Ich persönlich fühle mich einfach sehr wohl im Star Wars-Setting. Und diese Komfortzone ist mir so „heilig“, dass da auch Filme und Serien, mit denen ich wenig bis gar nichts anfangen kann, einfach eine „Schwamm drüber. Mal schauen, ob mich die nächste Idee überzeugt.“-Haltung einnehmen kann.

Darüber hinaus: Die Hauptautoren mit Lucas und Filoni haben „nur“ auch immer von Projekt zu Projekt gedacht und die aktuelle Geschichte über Storyübergreifende Konsistenz gestellt. (Hat auch Vorteile: Mehr erzählerische Freiheit bei den einzelnen Projekten.) Sie haben andere Prioritäten gesetzt als die Erhaltung der Lore. Und dementsprechend habe ich kein Problem meine Erwartung insofern anzupassen und zu schauen, ob ich mich mit dem anfreunden kann was den Autoren wichtig war zu präsentieren. (Einfach nach was zu geiern, was nicht angeboten wird und Jammern, dass ich es wiederholt nicht bekomme … Das finde ich nicht zielführend. Dass man sich dann stattdessen aus dem Franchise zurückzieht, kann ich dann komplett verstehen.)

Damit kann ich dann problemlos mal ein Werk wirklich furchtbar finden wie beispielsweise TROS … Ich habe aber trotzdem kein Problem damit, das nächste Projekt für sich alleinstehend gut finden zu können. Und wenn es in die Kontinuität für mich passt, umso schöner.

Wem es da nicht so geht wie mir: Kann ich vollkommen verstehen. Ich bin da einfach froh, dass ich am anderen Ende des Ufers stehe.

Sprich, das neue Star Wars ist grossteils IMO nicht schlecht, aber einfach nur zu viel.
Star Wars hatte schon vor der Disney-Übernahme einen sehr hohen Output, der für mich stark Hit & Miss war. Mit der Disney-Übernahme kamen nur die Budgets, mehr in Medien für die breite Masse (Live action-Medien) zu expandieren. Die Quote was mir gefällt und was nicht … ist aber ziemlich gleich geblieben bislang.

Damit bin ich ein sehr dankbarer Konsument für Lucasfilm und Disney, ja. Aber ich habe meine grundsätzliche Freude an SW, die regelmässig befriedigt wird. (Und wenn man dann überrascht ist, warum mich der Fan-Service in den aktuellen Medien stört: Ich bin schon ausreichend emotional manipuliert, wenn ich das Setting wiederkenne. Alles Weitere, was oben drauf plakativ ist, verursacht bei mir dann einfach eine „Überdosis“.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir ist das sicher auch ein Stück weit Eskapismus. Es macht mich regelrecht krank, wenn ich mir ständig diese Kommentare in Social Media reinziehe. Also lasse ich es und mag mich einfach auch nicht mit dem Zankapfel auseinandersetzen.

Es gibt nach wie vor wunderbare Filme und Serien, die einfach sehr gut sind. Die mich emotional abholen, mich staunen, lachen und bibbern lassen. Star Wars Serien gehören da einfach nicht dazu und diesen Anspruch habe ich nicht (mehr).

Ich schaue mir immer gerne Neues an; kommentiere ja auch hier regelmäßig meine Film- und Serienerlebnisse. Ich ziehe mich aber auch gerne gemütlich in ein sicheres Reich zurück, wo Herr der Ringe, Star Wars, Harry Potter... etc. so sind wie sie immer schön waren und da soll bitte nix dran herumgepfuscht werden. Ich will auch keinen neuen "Kevin allein zu Hause" Film mit einem Mädchen, der Gleichberechtigung wegen. Der Film soll so bleiben und ich lache jedes Mal an den gleichen Stellen. Für echte Emanzipation brauche ich keine schiefe Neuverfilmung, sondern da müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft das ganz große Rad drehen.
 
Das einzige, was hch an Star Wars noch mag ist das PSW und das Rollenspielforum.
Ich glaube, ich fand Star Wars zwar schon immer irgendwie gut, aber nie total genial - ich hab das Forum aber damals entdeckt und hier tolle Erlebnisse und Verbindungen gehabt.
Nach und nach wurde SW für mich immer uninteressanter, weil mir die Filme nicht mehr gefielen und ich Teile des neuen Canons schlecht fand.
Mich haben auch einige Bücher und Charaktere wie Mara Jade überhaupt nicht abgeholt.

Dabei hat mir R1 total gefallen und auch Andor hat vieles gut gemacht.
Aber das meiste andere war für mich einfach nur ... seichte Unterhaltung, maximal.
 
Ich bin nicht müde von Star Wars, ich bin müde von Star Wars Fans. Nicht von allen, eigentlich nicht mal von den meisten, sondern einfach nur von einem recht kleinen, aber dafür sehr lauten Teil. Ansonsten hat sich für mich gegenüber diesem Franchise nichts geändert. Es gibt Produkte, die feiere ich, es gibt Produkte die ich unfassbar scheiße finde und manchmal ändere ich auch meine Meinung. Aktuell machen mir vor allem Solo und Outlaws Spaß und ich bin deshalb auch stärker in Star Wars investiert als noch vor einigen Monaten, wenn nicht Jahren. Wenn mich das irgendwann nicht mehr über Wasser hält, kommt vielleicht was anderes oder ich warte halt wieder, bis es soweit ist. Das ist okay. In der Zwischenzeit gibt's halt auch noch genug andere Welten, die mich bei Laune halten. :)
 
Müde von Star Wars bin ich grundsätzlich nicht. ich mag die PT und die OT immer wieder gerne schauen. Ich hänge mich aber nicht mehr so rein wie früher. Das hat verschiedene Gründe.

1. Ich habe nicht mehr soviel Zeit um mich intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen
2. Meine interessen haben sich verlagert.
3. Bin ich schlichtweg überfordert mit den vielen neuen Sachen, welche Disney da raushaut.

Star Wars wir immer einen grossen Platz in meinem Herzen haben, ich habe dadurch diese tolle Community kennengelernt. Ich hatte eine wirklich tolle Zeit, als ich mich mit dem EU beschäftigt habe, aber man wächst manchmal einfach raus. Ich habe ausser ein paar sekundären Quellen alle Bücher weggegeben, die Comics aus dem alten EU habe ich immer noch, aber das wars dann.
 
Müde würde ich nicht sagen. Aber ich muss zugeben , wenn nun eine neue Serie kommt bin ich nicht so euphorisch wie damals noch bei The Mandalorian S1.
Ich schaue sie mir zwar an , es gibt auch durchaus noch emotionale Momente, aber die Überflutung an Serien nimmt irgendwann den Reiz.

Da ist aber immer noch der kleine Junge in mir , der damals fast jede Woche einen Teil der OT auf dem VHS Rekorder meines Vaters gesehen hat. Der diese Filme auswendig mit sprach.
Dieser Junge wird bis zu seinem Tode nicht müde davon .

Aber auch dieser kleine Junge hat nun selber 2 Jungs, von daher ist Star Wars auch nur noch Nebensache .

Aber die Macht ist mit mir. Immer . ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Erde dreht sich weiter… Wasser wird weiterhin die Flüsse hinunter fließen…

Für mich gab‘ es auch mal „nur die“ Alien-, Star Wars-, Indiana Jones-, Stirb langsam- oder die Beverly Hills Cop- Filme. Also die drei ursprünglichen Filme für sich stehend. Wobei ich diese Filme sogar noch aus den Entstehungsjahre kenne, mit ihnen aufgewachsen bin.

Aber je älter man wird, desto mehr wird einem bewusst, dass sich vieles wiederholt. Musik wird zum Teil gecovert, oder wurde gecovert, was man zu früheren Zeiten nicht mal wusste. Wie etwa bekannte Lieder. Filme werden neu verfilmt. Meistens nach zwei, drei Jahrzehnten.

Erst letztens habe ich die Neuverfilmung „Twister (s)“ gesehen. Das Original stammt aus dem Jahr 1997 und stellte damals in Sachen FX fast etwas bahnbrechendes dar. Mir hat der neue Film gefallen, obwohl das Original doch etwas besser ist.

Dennoch muss man sagen, dass in den 70er-, 80er- und 90-Jahren einige der besten Filme entstanden sind.

Nostalgie ist etwas schönes. Ich möchte aber nicht nur an alte Sachen festhalten oder in der Vergangenheit leben. Auch heute noch erscheinen gute Filme und Serien, besonders „kleine“ Filme. Keine große Produktionen. Man muss nur danach suchen oder Ausschau halten.

Es sind einfach zu viele Firmen auf den (lukrativen) Streaming-Zug aufgesprungen und haben dadurch den Markt bis zur Sättigung überflutet. Obwohl heute wirklich hochwertiger Content dabei ist. Muss man dazu sagen.

Da verhält es sich wie mit dem Festessen, oder Kaviar: Wenn man das häufige vorgesetzt bekommt, ist es nichts besonderes mehr.
 
@S-3PO Sehr schön zusammengefasst.

Und insgesamt ist ein wenig tröstend zu lesen dass es euch auch so geht....bei jedem ein wenig anders. Insgesamt lasse ich mir Star Wars als mein liebstes Franchise nicht madig machen. Die Gefühle, die ich beim sehen von EP1-6 habe, werden immer größer sein als bei anderen Filmen.
Also bespicke ich diese 6 Filme ab und an mit Heir to the Empire, Clone Wars, Andor und R1 natürlich.

Mehr brauche ich ja eigentlich gar nicht, auch wenn ich immer wieder schimpfe. Mein Kanon ist soweit abgeschlossen dass es fürs erste reicht. Für eine weitere Trilogie die wirklich beigeistern kann, ist es mMn sowieso zu spät.
 
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