Es geht schon hauptsächich um Mandos, wenn sie dir nicht gefallen, werden die Bücher ziemlich öde für dich sein...
@masterTschonnes: Wenn du was gegen Mandalorianer hast, dann lies die Bücher doch nicht
Das ist einfach so, als würde man ein Buch aus der Sicht eines Sith schreiben - da sind die Jedi garantiert auch die "Bösen" und die Dunkle Seite der einzig wahre Weg. Würde man dann dieselbe Geschichte aus der Sicht eines Jedi schreiben, wäre es genau umgekehrt. Kommt alles auf den "gewissen Standpunkt" an
Darum geht es mir ja auch gar nicht. Ich möchte ja nicht, dass in jedem Buch nur der helle Weg der Jedi angepriesen wird und alle heiter und fröhlich das gute anstreben. Bücher wie Darth Maul - Der Schattenjäger oder die Bane-Bände zeichnen ebenfalls ein Bild der Dunkelheit, auf eine Art, die die Dunkle Seite und ihre Mentalität hervorhebt und an denen an vielen Stellen gesagt wird: Die Dunkle Seite ist viel mächtiger als das Licht weil... und auch ein diesbezügliches Bild vermittelt wird. Aber sowohl bei Maul als auch bei Bane gibt es IMMER entsprechende Gegengewichte. Die Dunkle Seite spielt die Hauptrolle aber es gibt immer auch Vertreter der Gegenseite, die ein wenig Kontra geben und die Aussagen der finsteren Hauptakteure widerlegen. So ist es auch bei den Büchern, die aus der Sicht der Jedi spielen, beispielsweise bei "Yoda - Dark Rendezvous" (eine geniale Ansprache über die natur der dunklen Seite von Ventress) oder ganz intensiv in der New Jedi Order. Die positive Weltanschauung der Jedi wird hier erschüttert, in Frage gestellt, teilweise Kompromisse geschlossen und Alternativen gefunden.
In den RC-Romanen von Traviss wird alles aus der Sichtweise von Skirata oder seinen Mando-Klonen geschildert. Die einzigen anderen Sichtweisen sind die von ein paar Jedi oder Zivilisten, die aber auch alle sofort diesem Zauber der Mandos erliegen und diese kultur ohne irgendwelche widerstrebungen annehmen. Niemals gibt es eine Textpassage aus der Perspektive von Mando-Gegnern, Aussagen, die die der Mandos relativieren oder einschränken. Denn gerade die mandalorianer führen ja eine Kultur, über die man durchaus streiten kann und die ihre Licht- und Schattenseiten hat. Und so wie in den original SW-Filmen oder in vielen EU-Werken Weltanschauungen nicht glorifiziert, sondern eben auch kritisch betrachtet werden, so würde ich mir das auch in Traviss Romanen wünschen.
Für sie scheinen die Mandalorianer aber DIE Kulturgruppe der Galaxis zu sein, pausenlos werden die gute Familienbeziehung, der Kampfgeist und der Zusammenhalt gepriesen und Verweise auf Schattenseiten der Mandokultur werden allerhöchstens mal in einem nebensatz erwähnt, auf den wieder ein Hauptsatz mit den positiven Aspekten folgt.
Was ich mir für IC wünschen würde ist einfach mal ein Gegengewicht zu den Mandalorianern, vielleicht Nicht-Mando-Klone, aus deren Sicht geschildert wird, wie obskur und merkwürdig sie doch ihre Kameraden mit Mando-Herzen finden und wie wenig sie dieses verhalten doch verstehen und tolerieren. Danach kann ruhig wieder ein Kal Skirata auftauchen und von Mando-Kultur schwärmen, denn dann hat man da eine Art Gleichgewicht erzeugt, wie es immer existieren sollte, wenn man eine Weltanschauung genauer beleuchtet.
Ich habe nichts gegen Mandalorianer, ich finde sie sogar recht interessant aber dieses ständige geschwärme ohne Relativierung ist mir dann einfach zu viel.
Mal davon abgesehen - und das ist einer der Gründe, warum ich Traviss Bücher auch weiterhin lesen werde - macht die Autorin ja auch viele Sachen ziemlich gut und verbindet mit ihren Werken viele EU-Werke. Allein in "Order 66" finden sich Verweise auf die "Callista-Trilogie" auf das Szenario mit Palpatines Wiedergeburt in "Dark empire" und auf die Spaarti Kloning Tanks, die man aus der Thrawn-Trilogie kennt. Und sowas finde ich immer wieder super und dafür ein Riesen-Lob an Traviss.
Sie ist eine fähige Autorin, nur ergreift sie einfach zu sehr Partei.