icebär schrieb:
Aber wenn er dies täte, würde er jegliche demokratische Grundprinzipien über Bord werfen, weil er dann ja anderen vorschreiben würde, wie sie sich zu verhalten haben.
Das kommt auf die Art an, wie er auf sie einwirkt, - er muß ihnen ja nichts vorschreiben.
Das Einfachste, was Yoda tun kann um diesen unhaltbaren Zustand aufzuheben ist schlicht zurückzutreten und in Rente zu gehen.
Dann könnte sich die anderen Jedi nicht auf ihn zurückziehen und müssten lernen eigene Entscheidungen herbeizuführen.
Es ist nun einmal so, dass Yoda wohl der weiseste Jedi im Rat ist und dass die anderen Ratsmitglieder klug genug sind, zu erkennen, wenn Yoda Recht hat.
Yoda ist vielleicht der weiseste Jedi, aber er ist nicht unfehlbar, wie Obi Wan auf Nachfrage auch einräumt.
Trotzdem erlauben die Jedimeister ihm im Zweifelsfall die Entscheidung, obwohl sie eigentlich von ihrer eigenen Meinung überzeugt sind. Ein solches Verhalten halte ich bei einen Entscheidungsträger einfach nicht für angemessen.
Zu Leute wie Qui-Gon, Dooku, Anakin abwürgen.. man muss immer im Auge behalten, dass diese drei Personen im Unrecht sind.
Sind sie ?
Durch Qui-Gons Starrsinn wurde Anakin ausgebildet und damit die Waffe geschmiedet, die den Untergang des Jedi-Ordens herbeiführte.
Die Waffe zum Untergang des Jedi - Ordens wurde von Darth Plagues geschmiedet. Man darf Anakins Rolle da nicht überbewerten, der Jedi - Orden wird durch Darth Sidious zu Fall gebracht, Anakin ist nur mit dabei.
Letzlich erweist sich, dass Qui Gon recht hatte. Es war letzlich richtig, dass Anakin ausgebildet wurde. Oder nach Mace Windu "Wenn Anakin der ist, der geboren wurde um diesen Krieg zu gewinnen, spielt es keine Rolle, ob alle anderen Jedi sterben."
Und so passiert es, Anakin tötet als Darth Vader den Imperator. Wer hätte den Imperator getötet, wenn Anakin nicht ausgebildet worden wäre und somit niemals zu jenen Darth Vader geworden wäre ?
"Die neue Hoffnung" also anakins Kinder hätte es wohl auch nicht gegeben, wenn er nicht ausgeildet worden wäre.
Und sorry, den mächtigsten Machtnutzer aller Zeiten auf die Straße zu setzen, auf der Sithlords ihre Nachmittagsspaziergänge machen, ist wohl kaum eine weise Entscheidung.
Der Orden muß sich um Anakin kümmern.
Qui Gon hat ferner mit seiner ganzen philosophischen Ausrichtung recht.
"Fühlen nicht Denken,....." ist einer der schönsten Aussagen von Qui Gon in Ep I. Er ist aber auch der einzige Jedi, der etwas derartiges in den ersten beiden SW - Teilen sagt. Allgemein gilt im Jediorden "Gehorchen nicht denken und erst recht nicht fühlen."
Der PT - Jediorden funktioniert über Dogmen und einstudierten leeren Sprüchen, deren schwachsinniger Höhepunkt wohl "Jauchzet und frohlocket, für alle die in die Macht eingehen....." ist.
Und dann läßt Yoda Anakin einfach so gehen, obwohl klar ersichtlich ist, dass er Anakin nicht geholfen hat. Ein sehr seltsames Beispiel für die angebliche Weisheit von Yoda.
Ich denke Qui Gon hätte durch seine Menschlichkeit und sein Einfühlungsvermögen hier weit mehr zu bieten gehabt als "Jauchzet und frohlocket".
Aber Obi Wan und Yoda lernen und nach 20 Jahren Lehre bei Qui Gon reden sie in der OT genauso wie er.
Qui gon ist wohl einer (vielleicht DER) der weisesten Jedi der alten Republik, aber er ist nicht im Rat, weil er eine andere Meinung hat, - das sagt Obi Wan in Ep I.
Aber auch Yoda erkennt am Ende von ROTS, wie weise Qui Gon ist.
Qui Gon ist in Besitz der Antwort wie man das Böse bekämpft: "Liebe ist die Antwort auf die Dunkelheit"
Die anderen PT - Jedi können das Wesen Wahrer Liebe gar nicht begreifen (Obi Wan bekommt es in ROTJ immer noch nicht hin). Liebe führt zu Bindungen, Bindungen führen zu Gefahr. Aber das ist nur eine halbe Wahrheit Bindungen können auch zu unglaublicher Stärke führen. Es ist schließlich die Liebe zu seinen Angehörigen, die der Imperator bei Vader nicht vernichten konnte und es ist die Bindung zu seinen Sohn, die ihn diesen retten und den Imperator vernichten läßt.
Dooku verlässt den Orden, weil er seine Ansichten nicht unterstützt sieht... und verfällt prompt den Dunkle Seite-Lehren der Sith.
Dooku wird durch die Untätigkeit der Ordensführung aus dem Orden und dann in die Arme eines Sithlords getrieben.
Dookus Anaylse ist korrekt, die Galaxis geht vor die Hunde.
Und er hat auch recht wenn er sich darüber ausläßt, wie der Jedirat weiterhin behaupten kann, dass die dunkle Seite alles verhüllt, obwohl Sithlords am hellen Tag über die Straße gehen und Jedi abschlachten.
Die Untätigkeit des Jedirats muß schirr unerträglich sein und die tun 13 Jahre NICHTS !
Auch Sifo Dyas ist nicht zu vergessen. Er gibt am Jedirat vorbei eine Klonarmee in Auftrag: Könnte sinnvoll sein, wenn Sithlords damit beginnen große Armeen unter den Einsatz von Strohmännern, wie Nute Gunray, unter ihre Kontrolle bekommen.
Aber er kann mit niemand anderen im Rat darüber sprechen und so wird er ermordet und der Sithlord nutzt die Armee für seine Zwecke.
Das hätte nicht passieren müssen.
Dann sind da noch zwei Jedi, die die Idee haben, die Senatsmitglieder auf Midichlorianer zu testen. Auch keine ganze schlechte Idee, worauf man im Rat auch mal kommen könnte. Aber die beiden Jedi können nichtmal mit ihm darüber sprechen und gehen daher direkt zu Palpatine. Sidious ermordet sie und der Plan gerät in Vergessenheit. Der Rat der Jedi übt sich weiterhin im Nichtstun.
Das sind alles Opfer einer Führung, die den Kontakt zu nicht unerheblichen Teilen der Basis und deren Vertrauen (zu recht) verloren hat.
Es ist auch nicht wichtig, ob gewisse Freidenker nicht ganz richtig liegen, sie müssen im Rat aber repräsentiert sein. Alle, die ähnlich denken, wie Dooku müssen jemanden haben der im Rat ihre Interessen vertritt. Ist dies nicht so, brechen diese Teile des Ordens unter dem Rat einfach weg.
Anakin wettert gegen den Rat und will nicht auf die Jedi hören, als sie ihn vor Palpatine warnen. Und was stellt sich später heraus?
Anakin ist erstmal natürlich jünger, unerfahrener und weniger gefestigt, als Qui Gon oder Dooku, aber er ist ein Freidenker mit eigenen Kopf.
Er denkt eigenständig. Klar macht er dabei Fehler, aber er könnte ein großer Jedi werden, wenn man diese Eigenständigkeit fördert und in die richtigen Bahnen lenkt.
Aber eigenständiges Denken ist im Orden nicht gerne gesehen und so wird massiv versucht ihn zu unterdrücken, was natürlich zu zunehmender Unzufriedenheit führt.
Am Ende des Krieges wacht der Rat nun endlich aus seinen Dornröschenschlaf auf und reagiert panisch. Da kommen dann auf einmal komische Ideen auf den Plan. Mace geht soweit einen Putsch in Erwägung zu ziehen. Der Rat beginnt den Kanzler zu beschatten, was - wie Anakin richtig bemerkt, Verrat ist. Mace bricht den Kodex bei dem Versuch den Sithlord zu töten.
Es mag verwundern, dass ich hier die neue Tätigkeit der Jedi nicht begrüße, wo ich sie eben ja noch gefordert habe. Tja nun, die Jedi hatten aber eben 13 (und mehr Jahre) Zeit tätig zu werden ohne dass ihr objektives Handeln als verräterisch gegenüber der Republik einzustufen wäre. Dinge, wie Kanzlerspionage, Kanzlermord, Putsch gegen den Senat usw.... sind Verrat und nicht ohne weiteres zu rechtfertigen und zu entschuldigen.
13 Jahre Untätigkeit lassen sich nunmal nicht in 6 Monaten (so lange dauert die Jagd nach Darth Sidious nachdem die Jedi durch die Dummheit von Nute Gunray auf eine Spur stoßen) oder ein paar Tagen (so lange dauert ROTS) wieder gut machen.
Was die Sache um Anakin angeht, hier hat nur ein einziger Jedi recht und das ist Obi Wan. Der gute Einfluß von Anakin und Qui Gon began in den letzten Kriegsmonaten zu wirken und Obi Wan wurde eigenständiger und gefühlsbetonter. Er warnt den Rat, davor Anakin als Spion einzusetzen. Er weiß, was seinem Freund damit angetan wird. Er fleht den Rat an, Anakin nicht zu zwingen zwischen Palpatine und ihn (Obi Wan) wählen zu müssen.
Darauf meint ein Ratskollege gehäßig: "Warum, fürchtet ihr zu verlieren."

Das soll weise sein ? Das ist fies und unangemessen, aber damit ist Obi Wans richtige Einschätzung unterdrückt und er beugt sich.
Der Rat läuft in sein Verderben, da Palpatine diesen Umstand zu seinen Vorteil ausnutzen wird.
Anakin ist zu einem Gutteil ein armes Bauernopfern, das zwischen den Kanzler und dem Jedirat einfach zerquetscht wird.
Wenn man von der Weisheit des Rates spricht, so sollte man sich bewußt sein, dass er vor allem in ROTS immer einen oder zwei Schritte hinter dem Sithlord zurück sind und genauso handeln, wie er es von ihnen erwartet.
Der Weg des Rates führt direkt in den Untergang des Ordens und somit hat er versagt. Yoda beichtet auch gegenüber dem Geist von Qui Gon, dass er zu arrogant war und den Orden nicht in einer sich verändernden Zeit entsprechend angepaßt hat.