Also ich war gestern im Kino und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich den Film schlecht finde. Er hat fast nichts mit dem Buch gemeinsam, geht eher auf die Sensationsgeilheit der Zuschauer. Ich meine, was soll das denn mit der Schießerei am Ende?
Ich finde, dass man bei so einem Film nicht mehr dazu schreiben darf "nach einer wahren Begebenheit", weil es einfach nicht so passiert ist. Wie viele Leute gehen in den Film, ohne das Buch gelesen zu haben und glauben dann "Woah und da hat sich der Junge umgebracht"...
Außerdem kommt es zu wenig raus, dass der Lehrer den Schülern eigentlich die Situation der Leute in dieser Zeit klar machen wollte. Im Buch zieht er das richtig durch. Die Disziplin kommt richtig raus! Die Schüler müssen immer aufstehen, immer kurz und knapp antworten, immer "Sir" dazu sagen. Im Film wurde das alles zu locker gemacht und die Schüler haben sich zu sehr verselbstständigt. Im dritten Reich war alles durchorganisiert und im Buch war der Lehrer wirklich der Lehrer und hatte von anfang an die Kontrolle, sodass am Schluss besser rausgekommen ist, wie er diese verliert. Im Film hat man den Eindruck, der Lehrer sei unkompetent und hätte nie wirklich die Kontrolle über das ganze Experiment gehabt.
Außerdem wurden die Grundsätze der "Welle" nicht oder nur ungenügend hervorgehoben!
Macht durch Disziplin!
Macht durch Gemeinschaft!
Macht durch Handeln!
Sicher, man sieht es an der Tafel stehen, aber die Einführung der Grundsätze allein ist schon zu beiläufig gewesen. Im Buch werden die Grundsätze immer gemeinschaftlich wiederholt, bei jedem Gruß dazugesagt!
Nein Leute, ich kann den Film nicht leiden. Ich saß von anfang an drin und dachte mir "So ein Scheiß!"
Im Buch beginnt das Projekt mit dem Film zum Thema, der sehr erschreckend auf die Schüler gewirkt hat und dann eben die Fragen aufgeworfen hat, wie die Leute einfach darüber hinweggesehen wurden, dass andere ins KZ verschleppt wurden...
Der Lehrer wollte deshalb dieses Experiment starten, um ihnen zu zeigen, dass das jederzeit wieder passieren kann und das Ende im Buch würde ich keinesfalls als "Kuschelende" ansehen! Es ist erschreckend für die Jugendlichen, plötzlich Hitler als ihren Führer vorgestellt zu bekommen und das ist noch ein Kritikpunkt für den Film! Im Buch erklärt der Lehrer seiner Frau, wie auch dem Direktor, dass er das Projekt nicht einfach beenden kann,weil die Schüler dann in der Luft hängen und nicht mehr weiter wissen. Ich finde, das wird im Film auch nicht dargestellt. Im Prinzip hängen sie da nämlich in der Luft - Sieht man ja, wie der eine so fragt: "und was ist jetzt mit der Welle?" und wie dieser Außenseiterschüler austickt. Ich finde das schlecht gemacht!! Und ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass dem echten Lehrer der Film gefallen würde.
Ach und nebenbei noch: Im Buch ist nicht David der Außenseiter, sondern Robert!