Kashyyyk, Trandosha (Kashyyyk-System)

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Tanisha kämpfte sich durch das immer dichter wertende Unterholz. Teilweise gab es kaum ein durchkommen. Ihre leicht braun-bronzene Haut glänzte von dem Schweißfilm, der sich darauf gebildet hatte. Wie kleine Perlen auf glänzender Oberfläche rannen die Schweißtropfen über ihren schmalen Hals, ihrem Brustbein herunter bis zu ihrem flachen Bauch. Die Luft war so stickig und schwühl, dass es das Atmen erschwerte. Hinzukam noch dass das Blätterdach der hohen Bäume das fahle Licht des Mondes so gut wie keinen Einlass gewährte. Nur hier und da, wenn das dicke Blätterdach Lücken aufwies, erreichte das Mondlicht auch den Waldboden. Was der ganzen Sache eine düstere Atmosphäre verlieh. In der Ferne konnte man das Gebrüll und Grunzen der Bettvorleger hören, gemischt mit den anderen vorwiegend tierische Lauten.

Bodin klettert über große umgefallene Baumstämme, kroch durch das teilweise mit Dornen versehene Gestrüpp und verlor dabei keinen Gedanken an ihre Kameraden vom SLUT-Squad. Warum sollte sie auch. Diese schwanzdenkende und testosterongesteuerte Möchtegernsoldaten. Das Einzige was für die milchkaffeebraune Schönheit zählte war, dass sie von diesem verfluchten Planeten runterkam. Und das pronto. Denn sie hatte einen wichtigen „Geschäftstermin“ auf Pengalan IV – die letzte Station der „Expendables“ bevor die Dreadnought nach Kashyyyk beordert wurde. Es wartete eine Ladung Death Sticks auf Bodin, wofür sie bereits einen Abnehmer gefunden hatte. Die Anzahlung war bereits erfolgt und nach der Auslieferung sollte der Rest überwiesen werden. Und Tanisha wollte sich diese Stange an Credits nicht entgehen lassen. Mit solchen und ähnlichen Gedanken stolperte die milchkaffeebraune Schönheit durch das Unterholz von Kashyyyk – der Planet der Wookies. Und sie hasste es. Eine Schlingpflanze fand es wohl witzig, Tanisha ein „Bein“ zu stellen und die junge Frau landete bäuchlings im Dreck. Mit Flüchen auf den Lippen, die einem Mann hätte erblassen können, richtete sich die Combat-Medic wieder auf, nur um mit ihrer Vibroklinge wie wild auf diese Pflanze einzudreschen.

Nachdem sie ihren Frust abgelassen und die Pflanze zerstümmelt hatte, wischte sie die Klinge an ihrem Hosenbein ab und ließ diese dann mit einer geschmeidigen Bewegung zurück in deren Scheide gleiten. Mit einer energischen Handbewegung wischte sie genervt schwarze Haarsträhnen, die ihr wirr in das Gesicht gefallen waren, beiseite und setzte ihren Weg durch das Unterholz fort. Immer noch nicht ahnend, dass sie genau auf die Generatorstation und auf das HATE-Squad zuhielt. So langsam lichtet sich das Dickicht und eine Lichtung war zu erkenne, die durch den Schein des Mondes erhellt wurde. Schemenhaft konnte Tanisha einige Konturen ausmachen. Als sie allerdings auf die Lichtung stolperte, wurde sie von jemandem empfangen, mit dem sie überhaupt nicht gerechnet hatte: Einem testosterongesteuertem Männchen und es sprach zu ihr, naja es war eher ein Grunzen.

„Na, wenn das keine Überraschung ist. Du kommst genau richtig, kleiner Notstopfen!“

Die junge Frau hob erstaunt eine Augenbraue nach oben und fixierte das sich nähernde, hünenhafte Männchen (Daclif). Wie bitte? Notstopfen? Für diese Art von Beleidigung hatte sie schon ganz andere Kerle Sickbayreif geprügelt. Bei diesem hier würde sie auch keine Ausnahme machen. Sollte er sie auch nur minimal berühren, dann ... und das tat er just in diesem Moment. Er umfasste ihren Oberarm und wollte sie zu sich ziehen.

„Ich an Deiner Stelle würde das lassen.“

Ihre Stimme war emotionslos und kalt. Auch wenn Bodin diese Worte ruhig und ohne laut zu werden ausgesprochen hatte, es schwang eine Drohung mit. Doch das Männchen wollte wie es schien nicht hören, grinste nur breit und Sekunden später traf die kleine Faust der Combat-Medic auf seine Nase. Ein knirschendes und knackendes Geräusch war zu vernehmen. Der Hüne ließ sie los, griff sich mit beiden Händen an seine blutende Nase und sank auf die Knie. Die schwarzhaarige Schönheit umrundete langsam, wie ein Raubtier seine Beute das Männchen und ließ ihn nicht aus den Augen. Auf dem Boden, nicht unweit des Hünen fand sie dessen Waffe, überprüfte diese schnell und zielte damit auf seinen Hinterkopf.

„Wie viele von Deiner Sorte laufen noch hier herum und zu was für einem Dreckssquad gehörst Du, Süßer.“

Erneut war Tanishas Stimme emotionslos und kalt. Geduldig wartet sie auf seine Antwort.



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Die Welt war in Ordnung - nicht. Alles war im Grunde Anlaß genug, sein Mittagessen in die Gegend zu speien. Diese Welt hier, dieses System, diese laufenden Bettvorleger - alles. Und zudem noch diese verdammte Haufen von strafversetzten Soldaten. Und noch mehr nervte dieser Kommissar. Seine Heiligkeit Permabetonfresse. Der hatte sich in seiner kurzen Zeit mehrere Dutzend Blastersalven ins Gesicht verdient. Ada Kobashii brodelte innerlich vor Wut. Überall tauchten Reste von anderen, zerstörten Einheiten an. Diverse Squads hatten hier wohl ihr Ende gefunden. Und das sprach nicht gerade für die Qualifizierung dieser Soldaten. Wie konnte man gegen diese dreckigen, unbekleideten Waldbewohner verlieren? Mit einem abfälligen Lächeln wirbelte er die leichte Blasterpistole in der Hand und verstaute sie einer flüssigen Bewegung wieder im Holster. Eine gewisse Langeweile machte sich breit im Private. Und gegen Langeweile musste man etwas tun. Auch im Dienst. Ausserhalb des Dienstes hätte er eine Beschäftigung - was wieder zu einem weiteren Mäulchen zum durchfüttern geführt hätte. Ada war nun einmal ein potenter Zeitgenosse. Und ein gewitzter obendrein. Denn während seine Squad-Kameraden weiterhin irgendwelchen belanglosen Befehlen nachgingen oder sich ob der Anwesenheit weiblicher Soldaten ereiferten, suchte der windige kleine Nahkampfgott nach einer besonderen Beschäftigung. Kurzerhand überwand er einige weitere zerstörte, rußgeschwärzte Mauern und machte sich an die weitere Untersuchung des Aussenpostens. Schnell ließen sich einige Datenkarten finden. Dazu auch Flimsiplast-Streifen mit verschiedenen Befehlen, Fakten und Informationen. Im Grunde für einen einfachen Infanteristen unsagbar langweiliger Kram. Bedeutungsloser Schund. Nicht einmal Schmuddelheftchen ließen sich finden. Kurzerhand öffnete er einige Transportzylinder, die den Angriff der Wookiees scheinbar überstanden hatten. Sie enthielten - zur ausbleibenden Überraschung von Ada Kobashii - in erster Linie Versorgungsgüter, aber auch technische Ersatzteile. Wieso hatte das hier aufgeriebene Squad solches Equipment erhalten? Eine durchaus berechtigte Frage.

"Verdammter Blödsinn. Vetternwirtschaft, elende. Da hatte wohl jemand wieder einen besonders dicken Draht zur Obrigkeit."

Der Großmeister der fliegenden Fäuste hasste es, wenn jemand besonders einfühlsam behandelt oder eben bevorzugt behandelt wurde. Gleiches Recht für - nach dieser Einstellung erzog er jedes seiner geschätzt acht Millionen Kinder. Immerhin war sicherlich einer der kleinen Racker prädestiniert genug, der nächste Imperator zu werden. Dafür brauchte man, logischerweise, eine grundlegende Erziehung. Diesen Gedanken nachhängend, durchwühlte der Inbegriff von Kampfkunst die Zylinder. Die Ersatzteile waren nicht wirklich von Interesse. Auch nicht der meiste Rest. Allerdings einige schmackhaft aussehende Energieriegel. Selbige stopfte sich der Private in die Taschen seiner Hose - natürlich mit einem breiten Grinsen. Einen dieser komprimierten Kostbarkeiten-Snack schob er sich zwischen die Zähne und stapfte dann schmatzend in den Resten der Anlage umher. Nebenbei klaubte er einen Werbe-Flimsiplaststreifen auf, der an die Überreste einer Mauer gepinnt war. Die mandelförmigen Augen flogen über den Text und sofort huschte ein diabolisches Grinsen über sein Gesicht.

"Was für ein Schwachsinn. Was für ein hirnverfickter Dreck."

Welcher Idiot wollte bitte Urlaub in Kol Huro machen? In einem dümmlichen System irgendwo im Outer Rim. Da, wo niemand von Interesse wohnte. Ausser Weltraumschnecken vielleicht. Oder irgendwelches Inzest-Gesocks. Verdammte republikanische Urlaubs-Propaganda! Laut diesem Info-Streifen sollte das System mit diversen Monden und Planeten aufwarten. Bei einer Gesamtpopulation von über dreißig Milliarden Einwohnern. Natürlich! Im Outer Rim. Wo nur irgendwelche Aliens hausten. Lächerlich. Und dann Kol Huro III, genannt 'Kharon' - das Urlaubsparadies. Paradies? Am Arsch! Ada Kobashii konnte sich die 'paradiesischen' Zustände vorstellen. Weltraumschrott im Orbit, Verschmutzung und titanengroße, urlauberfressende Untiere am Boden. Und zwischendrin auch noch Ureinwohner, die sich mit Eigenblut bemalten. Lächerlich. Seiner eigenen Einschätzung nach - und der Private verfolgte die Geschehnisse in der Galaxis ganz genau - gab es in den populationsarmen System im äußeren Rand selten mehr als zweihundert, dreihundert Millionen Einwohner. Weshalb zog es jedes Lebewesen mit Verstand in die Kernwelten? Weil es da so schön beengt war? Sicher nicht. Weil dort Kultur, Reichtum und Zivilisation herrschte. Im Rand hausten Piraten, Abschaum und Ungeheuer. Jeder, jeder der etwas anderes behauptete war ein hirnverbrannter Wahnsinniger. Mit einer von Belustigung, aber auch Abscheu geprägten Miene riß der Mann mit den mandelförmigen Augen den Streifen zu Boden und pflanzte seinen Stiefel darauf. Dieser Dreck gehörte vernichtet. Womöglich war der Abgesandte auch noch ein Jünglich. Mit Zwölf im Senat der Republik.

Der HATE-Squad-Private genehmigte sich einen weiteren Energieriegel und stapfte wieder in Richtung seiner 'Kameraden'. Natürlich vertilgte er den kleinen Fund, noch ehe er auf einen der anderen Soldaten traf. Diese Errungenschaften wollte er keineswegs teilen. Doch, so schien es, niemand hatte etwas bemerkt.


"He, Kakao-Traum, wann gehts eigentlich weiter?"

Langsam war der Faustkampf-Gott dieser Station überdrüssig. Es war Zeit für Action. Es war Zeit erhöhten Unterhaltungswert. Es war an der Zeit für ein paar Blasterschüsse. Wookiees sollten sterben. Durch die Hand von Ada Kobashii. Durch konzentriertes Feuer. Endlich wieder ein bisschen Brutalität. Weg von dieser langweiligen Wanderschaft. Der geballte Zorn des Imperators sollte Kashyyyk treffen. Mit vollster Wucht.


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Wo Weiber auftauchten, gab es nur Ärger – das einer der Gründe, weshalb Trajan sich beim Militär gemeldet hatte, weil er gehört hatte, dass das Imperium nicht besonders auf Gleichberechtigung stand. Leider gab es aber dennoch ein paar unbelehrbare und hartnäckige Exemplare dieser Gattung, die meinten die große Ausnahme zu sein, weil sie ja alle so unglaublich tough und gleichzeitig so überaus gutaussehend und intelligent waren. Nicht einmal bei PAIN hatte er Ruhe vor ihnen gehabt, und nachdem es aussah, als ob der Rest dieser Versager dem Wookiee-Angriff zum Opfer gefallen war, hoffte er auf einen halbwegs entspannten Aufenthalt auf Kashyyyk, auch wenn er es mit einem hyperaktiven Squall und einem sprechenden Veermok zu tun haben würde. Mit ein paar Keksen würden die sich schon im Zaum halten lassen.

Der piepsige Squall hoppelte davon, und auch der Veermok hatte sich bereits wieder entfernt, als Trajan realisierte, dass seine Hoffnungen zunichte gemacht würden. Aus der Entfernung sah er, wie Veermok seinen Blaster auf etwas richtete, das eindeutig weiblich und humanoid aussah. Zu PAIN konnte die Frau nicht gehört haben, anscheinend rannten hier noch mehr Squads herum, die so etwas in ihre Reihen steckten. Allerdings konnte er seine Freude darüber nicht verhehlen, dass die kleine Krawallschachtel dem Veermok so eine langte, dass dieser Halbprimat auf die Knie sank. Dennoch hatte er keine Lust sich mit ihr abzugeben, und schlurfte zwischen Wookieeleichen weiter zur Generatorstation, wo er endlich zu erfahren gedachte, wie es mit ihm weiterging.

An einer Stelle des dichten Gestrüpps ragte ein nackter, rotglänzender Arm auf, der aufgrund seiner Länge nicht menschlich sein konnte – obwohl der von vielerlei Aasinsekten umschwärmte Kadaver bereits schon so stark am Verwesen war, dass er so erbärmlich stank, dass Trajan wieder gleich hätte kotzen können, trat er neugierig ein paar Schritte näher, und ihm wurde wieder richtig übel. Nicht, weil es sich um einen komplett gehäuteten Wookiee handelte, sondern weil ihm klar wurde, wer dafür verantwortlich war. Also war das Erisi-Miststück noch am Leben. Glaubte er schon, in der siebten Hölle gelandet zu sein, musste er feststellen, dass es doch die achte war. Gleich zwei verschissene Weibsbilder auf einmal…großartig.

Hinter der Generatorstation brabbelte jemand zusammenhangloses Zeug, irgendetwas über Seelenqualen, Schwellen und Blickwinkel, worauf das Gebrabbel mit einer Zusammenfassung endete, die sogar halbwegs sinnvoll klang. Eine Zigarette wurde daraufhin ins Dickicht geschnickt. Schon wieder einer von diesen Drecksjunkies...aber da er glaubte, dass der Nikotinsüchtige das Worte ‚Sarge’ in dem Mund genommen hatte, musste so etwas wie ein Vorgesetzter bei ihm sein, vielleicht sogar jemand mit Kompetenz.

Trajan trat absichtlich auf Äste und Zweige, damit er nicht aus Versehen erschossen wurde, wenn er zu Junkie und Sarge um die Ecke bog.

„Nicht in die Hose machen, Mädels, ich gehöre zu PAIN. Zumindest der gute Teil davon…“,

sagte er mit einem abschätzigen Blick auf die zusammen getragenen Kadaver. Einer der beiden Männer trug zu der Uniform einen kuriosen Hut, der den Gesamteindruck, den er von den anderen Squad-Angehörigen hatte, nicht unbedingt verbesserte.

„Anscheinend hat es meine reizende Kameradin Erisi leider geschafft, aber was mich mehr interessiert, ist, bei welcher Elite-Einheit ich hier gelandet bin. Veermok und Squall konnten keine zusammenhängenden Sätze hervorbringen…“


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Ein verdammt gesprächiger Haufen dieses Hate-Squad, besser gesagt Drecks-Squad. Dumme Sprüche, aber witzig große Worte und wenig Gehirn. Passte ja wunderbar zu einem solchen Haufen von männlichen Möchtegern Helden in Uniformen, deren Gehirn seinen eigentlichen Platz verfehlt hatte. Eine Spezies wie sie es war konnte ja nur überleben, wenn ihr Gehirn tief genug saß, dass es von den Beinen halbwegs geschützt werden konnte. Besser wäre es noch gewesen, sie hätten eine Knopf, welchen man in Notfall drücken konnte, damit das gute Stück in Sicherheit befördert wurde. Die Laune der Natur hatte dies allerdings untersagt. Wobei ganz ehrlich gesagt dies mehr als nur praktisch war.

Erisi hatte nicht sonderlich viel Lust darauf, dass ihre beiden bisherigen Gesprächspartner mit ihrer verschießen großen Klappe, sich endlich mal zu Wort meldeten. Zeit war kostbar und ihr Kommissar Glatzkopf vertrödelte ihrem Geschmack nach zu viel Zeit. Sie könnten schon längst weiter sein, aber nein, Disziplin kannte der Haufen wohl nicht und dieser Kommissar schien auch noch zurückgeblieben zu sein. Gott, wenn sollte man hier eigentlich mehr bedauern, Mister Hackfresse oder die Mitglieder dieses Squads!? Genau betrachtete wohl eher die einzelnen Mitglieder, welche sich den Arsch abfrieren würden, sollte die Nacht hereinbrechen. War ja im Grunde nicht ihr Problem, einziger Vorteil für sie wäre, dass sämtliche Gehirne bis auf das ihre, jegliche Funktion einbüßen würden. Da wären sie mal wieder bei dem fehlenden Schalter. Also wirklich, wenn es so weiter ging würden sie hier Wurzeln schlagen, die tiefer reichen würden als die der Bäume.

Am liebsten hätte sie dem Kommissar mit der Hackfresse einen Hieb versetzt um ihn endlich in Bewegung zu setzen. Glaubte er eigentlich mit seiner Masche irgendetwas wirkungsvolles zu erzielen!? Scheinbar, denn der gute war ja in seinen manisch depressiven Zustand versunken. Fu..ck wurde Zeit, dass ihn jemand erlöste und zwar schnell. Nicht zu glauben dass das Imperium solche Geschöpfe überhaupt duldete und dann auch noch als Kommissar einer Einheit. War wohl die ganz widerliche Art und Weiße dafür zu sorgen, dass „Sträflinge“ eins aufs Dach bekamen. Bei den schwarzen Knochen des Imperators, entweder dieser Typ mit seiner verdammt hässlichen Visage bewegte sich endlich, gab seine Shit Anweisungen oder er würde Bekanntschaft mit der Besonderen Art bekommen.

Als ob es nicht reichte sich über diesen Dreckskerl aufzuregen, kam just aus diesem Moment ein weiteres Stück Dreck auf sie zu. Ein Gesicht welche Erisi gut kannte. Trajan Keller, einem Mann der nicht mal einen Heller wert war. Wundervoll, dieser Tag verwandelte sich schlagartig in das letzte vom aller letzten. Konnte dieser Sack nicht einfach das Zeitliche segnen!? Damit war sie also nicht die einzige Überlebende dieses verdammten Squads gewesen und ausgerechnet Mister super Sympathisch musste überleben. Die Glocken der Verzückung dröhnten in ihren Ohren. An seinen Worten würde er irgendwann noch einmal ersticken. Seine reizende Kameradin hatte in der Tat überlebt. Dieser verdammte Sohn einer billigen…, Erisi ermahnte sich im Geiste. Die beiden verband eine Hassliebe, wobei für Erisi eines ganz klar war, Mister Keller furchtbar Heller wollte sie ja nur in sein Bett kriegen um dann richtig angeben zu können mal wenigsten eine Frau in seinem bisherigen unwürdigen Leben gevögelt zu haben. Scheiß drauf, was sollte es. Er hatte überlebt.


Schick, wenigsten ein überaus charmanter Kamerad, der nicht die Kurve gekratzt hat. Ich bin Begeistert ausgerechnet dich zu sehen. Elite-Einheit?“

Erisi lachte und schüttelte dann den Kopf.

„Der Geschmacklose Haufen von Möchtegern nennt Hate-Squad. Eins ist klar, bis die ihren Arsch in Bewegung setzen könnten wir schon über alle Berge sein. Pain hat wenigstens so was wie Disziplin gekannt.“

Aerena verschränkte die Arme vor der Brust, behielt aber Blondie und Mister Stange im Auge. Bisher hatte keiner der beiden ein Wort gesagt und dabei hatte sie diesen beiden kleinen Jungs ein wenig mehr zugetraut. Fehlanzeige wie ihr schien. Ein Irrtum, der sofort korrigiert wurde.

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Die Luft war, wie schon die ganze Zeit, seit er sich auf Kashyyyk befand, feuchwarm und stank nach Dschungel und Verwesung. Ob es verwesende Pflanzen waren, tote Wookiees oder tote Menschen, der Geruch nach Fäulnis und Zersetzung von organischem Material war allgegenwärtig. Selbst die Generatorstation befand sich in einem Zustand ständigen Zerfalls, denn der Dschungel hatte sich das ansonsten widerstandsfähige Gebäude aus Durastahl und Permacret nach und nach zurück erobert – Schlingpflanzen und die permanente Feuchtigkeit, ob sie nun kalt, warm oder heiß war, hatten die Station zersetzt, als sich niemand mehr um sie kümmerte.

Genauso wie es die restliche Galaxis einen feuchten Mottfurz kümmerte, was aus solchen Squads wie PAIN wurde. Imperial HNN würde nie mit heroischer Musik untermalt darüber berichten, wie sie solche Außenposten auf einem von allen Himmlischen verlassenen Planeten sicherten. Kein aufgeblasener General oder Moff würde ihnen Orden verleihen, geschweige denn befördern oder eine Amnestie aussprechen. Sie waren entbehrlich, und durften die Drecksarbeit machen, wenn sie zu sonst nichts taugten – wie man ihnen immer wieder eingetrichtert hatte. Dabei hatte Trajan sein immer etwas gleichgültig wirkendes Gesicht zur Schau getragen, doch seine Wut darüber hatte gebrodelt wie ein Lavafluss auf Mustafar. Er war nicht ohne Grund Brevet Sergeant bei den Scharfschützen geworden, das Sandpanther Sharpshooter Squad hatte zu den Besten des gehört.

Er fasste sich unwillkürlich an die Stelle seines linken Oberarms, auf den die Tätowierung des SSS gestochen war, es beruhigte ihn, obwohl der Stoff des Ärmels dreckig und klamm war. Jedoch hielt die Ruhe nicht lange, denn eine wohlbekannte Stimme drang quäkend wie ein defekter Comlinkhörer an sein Ohr. Da er bereits Indizien gesehen hatte, die für eine quicklebendige Erisi sprachen, war er wenigstens nicht unangenehm überrascht. Der ehemalige Profikämpfer drehte sich zu ihr um – ja, sie war es wirklich, das knochige Elend mit den vermasselten Kollagenlippen, welches sich für so unwiderstehlich hielt.

„Soso, HATE nennt sich die Freakshow hier. Passt ja wie die Faust aufs Auge, und wirst bestimmt auch ne BFF hier finden, wo ihr bei Caf und Kuchen über Mädchenkram reden könnt – gerade wird eine für dich klargemacht…“,

meinte er gedehnt mit Hinblick auf das andere kleine Biest, das dem schwarzhäutigen Riesen eins auf die Halbprimatennase gegeben hatte. Das versprach zumindest einen Lichtblick in dieser trostlosen Situation, zwei unbefriedigte Armeezicken, die aufeinandertrafen – fantastisch. Trajan grinste bei dem Gedanken und ließ seine Halswirbel knacken. Er ließ seinen Blick über die versammelten Angehörigen des HATE-Squads wandern – derselbe Haufen Loser, wie er sie schon bei PAIN vorgefunden, inklusive eines Weibsbilds, das sogar in Honig getunkt nicht einmal von Ameisen umschwärmt würde. Mal schauen, ob das biestige Mokkaböhnchen wenigstens nicht ein netterer Anblick war, wenigstens hatte es von ferne so ausgesehen.


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In einem kleinen, dunklen Rinnsal lief sein Blut von der angeknacksten Nase über die schokobraune Haut in Richtung Mund. Zähneknirschend wischte sich der corellianische Hüne, Daclif Novar, über die Stelle, während sich sein gottgleicher Astralkörper vor dem recht zierlichen Notstopfen (Tanisha Bondin) schwerfällig erhob. Das laute Knacken im Oberschenkel – ein deutliches Zeichen für seine allgegenwärtige Jugend – überhörte er dabei geflissentlich. Hatte sie ihn, den größten Scouttrooper im gesamten Imperium, gerade tatsächlich geschlagen? Sich einfach so seinem unwiderstehlichen Körper – immerhin mit gigantischen einundzwanzig Zentimetern an der wohl wichtigsten Stelle am ganzen menschlichen Körper gekrönt – entzogen? Diese verstörende Unklarheit beschäftigte Daclif im Moment mehr als das Gelaber der Fremden. Was außer einer plötzlichen Entschuldigung konnte es auch sein?

„In deiner Ausbildung zur Kompanieerleichterung musst du was falsch verstanden haben“, knurrte er, nachdem das Rinnsal endlich ein Ende gefunden hatte. „Beim Bunga Bunga sollst du die Beine breit machen. Mehr nicht...“

Selbstverständlich war Daclif in dieser grünen Hölle großzügig genug, um der störrischen Kleinen ausnahmsweise Nachhilfe zu geben. Schließlich stellte solch eine schnelle Nummer für beide eine höchstprofitable „Win Win“-Situation dar. Immerhin kam der muskulöse Hüne dazu endlich einer „Frau“ – wollte man diesen Notstopfen wirklich so bezeichnen – etwas Vergnügen zu verschaffen und sie konnte im gleichen Atemzug auf Anhieb eine Menge von ihm, dem allmächtigen Gott in Sachen „Bunga Bunga“, lernen. Gönnerhaft grinste der ehemalige Scouttrooper. Doch irgendwie schien sich die Göre noch immer zu weigern. Sprach sie seine Sprache etwa doch nicht? Er fragte sich, ob sie zu den Frauen gehörte, die allgemein nicht wirklich viel auf dem Kasten haben, aber unerklärlicher Weise so etwas wie eine Senatorin oder Botschafterin sein wollten. Unbekümmert zuckte Daclif mit den Schultern. Er hatte im HoloNet schon einmal eine merkwürdige Vertreterin seiner Heimatwelt erlebt. Warum sollte auf diesem Hinterweltplanet also nicht auch so eine Gestalt ihr tragisches Leben fristen?

„Also?“, brummte der Hüne. „Was ist nun?“

Statt einer zivilisierten Antwort – wie sie dem kultivierten Soldaten zugestanden hätte – kreischte die Fremde bloß und ging mit einem Mal zu einen weiteren Angriff über. Jedoch hatte der kräftige Schwarze dieses Mal nicht so viel Verständnis für eine Frau in „gewissen Umständen“. Unter dem lauten Knacksen seiner jugendlichen Oberschenkel wich er dem Notstopfen gekonnt aus, holte mit der rechten Faust in einer raschen Bewegung aus und brachte seine zierliche Gegnerin letztendlich mit einem gezielten Hieb kaltblütig zu Boden. Das ganze brachte den dunklen Riesen höchstens zu einem müden Lächeln – gefolgt mit einem kurzen Luftschnappen. Flüchtig warf er einen Blick auf die hintere, rundliche Erhebung. Erneut musste er an die kleine Schauspielerin denken, die im ganzen Imperium für ihre langweiligen Seifenopern bekannt war. Erneut bemerkte Daclif beiläufig, dass mit etwas „Bunga Bunga“ jeder Streifen automatisch eine Aufwertung bekam. Jedoch schien das außer dem Blondchen Corusca Yaco-irgendwas niemand zu bemerken.

Doch bevor sich der gottgleiche Private dem wehrlosen Notstopfen richtig annehmen konnte, drang auf einmal eine bekannte Stimme aus dem Funkgerät – Eisenfresse Bommbassa.
„Novar, kehren Sie umgehend zur Station zurück.“

„Jawohl, Sir“, entgegnete der ehemalige Scouttrooper zähneknirschend. „Sir, ich hab' hier noch ein verdächtiges Sub... Subjäck... ähh... eine verdächtige Person.“

„Mitbringen“ – mehr entgegnete der kratzige Lautsprechern nicht. Begleitet von Flüchen griff der Strafsoldat nach dem Gör, warf es sich über die Schulter und kehrte dann, nachdem er auch seine geliebte Waffe wieder aufgenommen hatte, zur Generatorstation zurück. Auf dem Weg analysierte er noch ein bisschen das „Schmuddelvideo“ von dem Corusca-Blondchen. Selbstverständlich wäre der Streifen mit Daclifs Manneskraft auf Anhieb ein voller Erfolg gewesen, er wäre endlich reich und die Kleine wäre so etwas wie seine Frau – jedenfalls bis die ersten Falten kommen. Doch mit etwas Glück, so seine Gedanken, wäre Zeit in diesem Fall vernachlässigbar. Er hatte schon von so manchen Berühmtheiten gehört, die mittlerweile längst im hohen Alter sein müssten, sich aber noch immer für dreißig hielten. Erneut zuckte der Soldat mit den Schultern, während er weiter durch das Unterholz in Richtung Generatorstation ging.

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Ada Kobashii war sicherlich kein Mann der großen Worte. Wie auch, er war ja nicht groß. Allerdings war er auch kein Kind von Traurigkeit - davon zeugten seine geschätzt achteinhalb Millionen Kinder. Natürlich waren sie alle so schön wie Ada Kobashii und so klug wie er. Selten kamen sie nach den Müttern. Dafür war Adas Samen zu stark und seine Genstruktur zu dominant. Doch der Nahkampfgott hätte in diesem Moment alles dafür gegeben, ein eloquenter Redner zu sein - um diesem verdammten Zucca-Schweinehaufen von einem Trupp ordentlich die Leviten zu lesen. Der schwarze Bomber [Daclif] mit dem dicken Raketenwerfer geiferte die neuesten Versager des ausgeriebenen Squads voll, während der rest des inkompetenten Spinnervereins wahrscheinlich an sich selbst rumspielte. Alles lag wieder einmal in der Hand des wohl tödlichsten aller Soldaten - Ada Kobashii. Der manifestierte Traum aller einsamen Frauen ballte die kleinen Fäustchen - Ada #12 (die Kinder bekamen keine Namen, nur Nummern) hatte fast schon größere Hände, obwohl er erst 4 Standardjahre war - und war fest entschlossen, diesen Missstand zu beheben. Wenn nötig, mit Gewalt. Ganz gleich ob Messerklinge, Blaster oder - noch lethaler - per Handkante. Der Private war es leid, ständig der einzige mit halbwegs militärischem Anstand zu sein.

Während die seltsamen neuen Buckelvisagen - allen voran die Eopie-Fresse [Trajan]- den Hochmeister des Zweikampfes nicht störten, nervte ihn die Abwesenheit der restlichen Mitglieder des HATE-Squads immens. Wohin waren diese Flachzangen alle verschwunden? Wahrscheinlich schoben sie sich gegenseitig Hydrospanner in empfindliche Körperöffnungen. Ada schüttelte sich angewidert. Perverse Kerle. Bei der nächsten Sabacc-Runde an Bord der 'Expendable' musste er Handschuhe tragen. Keime ließen sich wunderbar über allerhand Gegenstände des Alltags übertragen. Nicht auszudenken, was man sich alles einfangen konnte. Die einfachste Möglichkeit, etwas Leben in die Einheit zu bringen, war eine kurze Wortmeldung beim Kommissar. Allerdings war das Durastahlgesicht bestimmt wieder mies gelaunt und hatte ganz furchtbar wichtige Sonderaufgaben. Und der Superfighter hatte keinerlei Interesse daran, Latrinendienst zu schieben. Das war indiskutabel.

Mit einem Schulterzucken machte sich Captain Turbofist dennoch auf, den Kommissar ohne Mimik und den Sergeant ohne Gesichtskontrolle zu finden. Das Duo Infernale war immerhin verantwortlich für den weiteren Werdegang. Und irgendwer musste schließlich Initiative zeigen. Nur logisch, das es der cleverste Mann im HATE-Squad machte. Ada war halt nicht nur potent, lethal und charismatisch - nein er war auch noch von übercorellianischer Schläue. Und selbige nutzte er nun effizient und höchst präzise.

Kommissar Bommbassa stand zusammen mit dem Sergeant nur etwas dreißig Schritte von Adas ursprünglicher Position. Beide begutachteten einen Haufen toter Wookiees, die nahe der Generatorstation lagen. Und ganz offenbar wollte das schwarze Ungetüm namens Daclif auch brillieren. Das Brennstoff-Opfer hatte den Wunderknaben der Armee sicher beim Rückmarsch gesehen und wollte nun etwas vom Kuchen abhaben. Verdammter Kerl. Oller Dunkelmensch!


"Sarge, Kommissar - da draussen ist viel totes Viehzeug. Und hier und da leben wohl noch einzelne Soldaten. Sollten wir nicht mal weiter?"

Wie klug er doch war. Und so überaus wortgewandt. Beneidenswert. Manchmal wünschte sich Ada Kobashii jemand anderes zu sein - um sich dann zu wünschen, er selbst sein zu können. So gut war er. Vielleicht sogar noch besser. Auf jeden Fall verdammt gut. Und damit um Längen tauglicher als jeder andere auf diesem verfluchten Planeten. Die knackig harte Stimme des Kommissar riss ihn aus seiner Träumerei.

"Richtig. Befehl zum sammeln geben. Wir rücken hier ab. Die einsatztauglichen Soldaten nehmen wir nicht. Alle die nicht einsatztauglich sind ... haben nicht überlebt. Klar genug ausgedrückt?"

Während der Sergeant über diesen Befehl sinnieren musste und Ada Kobashii sich fragte, wann ihm der Speichel wohl aus den Mundwinkeln laufen würde, salutierte der Superlativ des Kampfsports zackig. Dann drehte er sich um, schenkte dem Schwarzgesicht [Daclif] ein feistes, wie süffisantes Grinsen und sprang über die verkohlten Reste eines imperialen Soldaten. Mit einer flüssigen Bewegung zog er eine seiner leichten SE 14r Blaster und suchte die Umgebung nach möglichen kampfuntauglichen Strafsoldaten ab. Ein paar weitere Verluste taten dem Imperium nicht weh. Wichtiger war die Gesamt-Mission. Immerhin musste man wertvolle, ach was kriegsentscheidende, Dokumente sichern. Und Blödsinn wie die Jedi mit ihrer regenbogenfarbenen Lichtschwertklinge. Vielleicht ließ sich im letzten ehemaligen Aussenposten sogar noch mehr hirnverbranntes Zeug finden. Dem Mann mit den mandelförmigen Augen stahl sich ein Lächeln ins Gesicht. Wichtig war auch, ein paar der Mitbestraften des HATE-Squad noch übel mitzuspielen. Diese Pnner verdienten regelmäßige, züchtigende Nackenschläge. Und wer konnte die schließlich besser verteilen, als der Großmeister der Handkantenhiebe. Ada Kobashii war im Begriff, seinen Namen zu verewigen. Noch ein, zwei couragierte Anfragen beim Kommissar und der Beförderung zum Squadleader stand nichts mehr im Wege - nach seiner persönlichen wie bescheidenen Meinung.


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[Kashyyyk - Thonodors Heim - Garten] – Thonodor, Firûsha, Enirux

Es roch nach Erde. Viel Erde. Thonodor liebte den Geruch des Waldes. Es beruhigte ihn und ließ ihm Zeit zum Nachdenken. Zwei Tage sind vergangen, seit sie wieder zurückgekommen sind. Es waren zwei Nächte, in denen er von Alpträumen gequält wurde. Firûsha machte sich Sorgen. Deswegen ließ sie ihn für heute allein. Allein mit sich, seiner Heimat, seinen Erinnerungen und auch seinem Gewissen. Denn sein Gewissen verursachte seine seelischen Qualen. War er ein Mörder? War er ein Mörder, nur weil er aus Notwehr getötet hatte? Ein Mörder tötet willentlich. Er befriedigt sein inneres Bedürfnis damit oder macht es sonstwie freiwillig. Sein Ziel ist es seinem Gegenüber endgültig das Leben zu nehmen. Das war auch Thonodors Ziel. Er wollte es. Er wollte es in diesem Moment. Mit jeder Faser seines Körpers und ohne Zweifel an seinem Tun. War er damit ein Mörder? War sein Ziel einzig das Töten dieser Person? Die Antwort war ungenau: Es war teilweise sein Ziel. Sein Primärziel war Firûshas Überleben. Einzig ihr Überleben war ihm wichtig. Und in diesem Moment, gab es für ihn nur diese Möglichkeit. Sicher gab es auch andere Wege, aber viele davon hätten zum Tod des Kommandanten geführt. Und für alle anderen hat ihm sowohl die Zeit gefehlt, noch hat er sie überhaupt in Erwägung gezogen. Ließ ihn dieses fehlende Denken zu einem Mörder werden? Eigentlich schon, aber sein Ziel war edelmütig gewesen. Der Weg zum Ziel hingegen in keinster Weise. Ein gutes Ziel kann eine schlechte Tat nicht entschuldigen, aber zumindest aufwerten. Außerdem stellt sich ihm die Frage, ob er in seinem oder in dem Interesse von jemand anderem gehandelt hat. War es sein Interesse, dass der Kommandant stirbt? Ja. Er war darin interessiert, dass er ihnen nichts mehr antun konnte. Aber woher kann er wissen, ob das auch in Firûshas Interesse war? Das bleibt ihm verwehrt. Auch wenn er sie fragen würde, könnte er nicht erkennen, ob ihre Antwort der Wahrheit entspricht. Sie würde es ihm so leicht wie möglich machen mit seinem Tun abzuschließen. Über diesen Weg würde er keine Antwort finden. Er wollte also im Sinne einer anderen Person handeln, wobei er nicht mal wusste, ob es in ihrem Sinne war. Hat er also egoistisch gehandelt, da er ja auch wollte, dass sie überlebt? Wäre es ihm somit egal gewesen, wenn er gestorben wäre und sie hätte überlebt? Hätte er sein Ziel erreicht? Ja. Sein Ziel hätte er erreicht, aber er musste sich selbst auch eingestehen, dass er selbst auch überleben wollte. Denn immerhin hat ihn sein Inneres dazu getrieben seine Liebe zu verteidigen. Also war es unter anderem doch auch sein Ziel gewesen. Er hat nicht einzig und allein in ihrem (vielleicht vermeintlichen) Interesse gehandelt.
Über Enirux war er sich sicher. Enirux war immer noch ein Tier. Ein ziemlich intelligentes Tier, aber immer noch von seinen Trieben gesteuert. Also auch von dessen Überlebenswillen. Also hat er, wenn es Firûshas Interesse war, im Interesse von zweieinhalb Personen gehandelt. Und hat dabei drei Leben gerettet, und im Gegenzug ein Leben ausgelöscht. Allein diese Tatsache rechtfertigt sein Tötungsdelikt, aber war er trotzdem ein Mörder?
Wenn jemand staatlich hingerichtet wurde, dann ist der, der den Angeklagten hingerichtet hat auch ein Mörder. Denn der Mord ist das vorsätzliche Töten. Dieser „Henker" hat vorsätzlich getötet. Also muss man zwei Arten des Mordes unterscheiden. Einmal das unbefugte Töten einer Person und die Handlung zum Bewahren des Rechts, da der Wille des Getöteten nicht mit dem Willen der Allgemeinheit harmonisierte. Also stellt sich die Frage: War Thonodor befugt? Wer ist also die Allgemeinheit? In der Umgebung, in der der Mord stattgefunden hat, waren vier Personen und ein Droide (Hier muss man die Programmierung beachten) auf Seiten des Talortais und nur drei auf Seiten des Kommandanten. Also war es in dieser Situation der Wille der Allgemeinheit. Über die gesamte Galaxis gesehen konnte er keine befriedigende Antwort finden. Also musste er gezwungenermaßen seine selbst aufgestellte Allgemeinheit nutzen.

Dieser Gedanke nahm viel Druck von Thonodors Brust. Er war ein Mörder. Diese Tatsache nagte an Ihm, aber er war ein „guter Mörder". Nun öffnete er wieder die Augen. Die Welt hatte wieder an Farbe gewonnen. Er nahm gesamt seine Umgebung viel schärfer und detaillierter wahr. Er hörte das Zwitschern der Vögel und das Rauschen der Gräser. Es war idyllisch und seine Seele fand die Ruhe in diesem Frieden der Natur. Er beobachtete Enirux, wie er durch die Baumstämme segelte. Seine Flügel gaben kein Geräusch von sich, dass das sonstige Leben störte. Langsame, ruhige Schritte näherten sich ihm von hinten, umrundeten ihm und endeten direkt vor ihm. Thonodor und Firûsha blickten sich auf gleicher Höhe in die Augen. Dann setzte sie sich auch hin und lehnte sich gegen ihn.

So verbrachten sie den Rest des Tages, bis die Nachtkälte sie einholte und sie sich zu Bett begaben. Der Tag hat Thonodor stark geholfen.

[Kashyyyk - Thonodors Heim - Garten] – Thonodor, Firûsha, Enirux
 
CF: Weltraum(Imperium)
[Kashyyyk-System - Im Raum vor Trandosha - Fury von Darth Hybris - Cockpit - Sharoh, Hybris und Yelm(NPC)]

Als die Fury den Hyperraum verließ, standen Meister und Schüler im Cockpit, das Licht abseits der Konsolenbeleuchtung erneut gedimmt. Der letzte Tag war, und da waren sich Sith Lord und Apprentice wohl einig, zwar interessant gewesen, doch wirklich alltagstaugliches hatte sich dabei nicht ergeben. Sie wussten zwar nun wo Sharoh besser und wo weniger gut war, doch mehr als im Hinterkopf behalten würde er dieses Wissen nicht. Kämpfe in Raumschiffen mit eingeschränkt arbeitenden Trägheitsdämpfern würde er wohl nicht allzu oft bestreiten müssen und die wenigsten seiner zukünftigen Ziele würden Giftgas einsetzen. Aber nun wussten sie es immerhin. Beide Männer hatten sich dabei aber kaum bis gar nicht verausgabt, sodass sie Trandosha fast vollständig regeneriert betreten würden. Die letzte Prüfung des Trandoshaners wartete auf ihn, wartete darauf mindestens unterdrückt, wenn nicht vernichtet zu werden. Wenn es nach Hybris ging, dann kamen sie, sprachen mit ein oder zwei seiner Verwandten, nahmen sich den Hinweis und verschwanden dann wieder. Doch die Natur dieses Rätsels ließ einen solch gewaltfreien Pfad eigentlich nicht zu. Sharoh würde im Namen seines Herren und Meisters verletzen, verstümmeln, und wenn notwendig, auch morden. Wie es laufen würde konnte Hybris nur schlecht voraussehen. Die Vorteile seiner Ignoranz bezüglich der Vergangenheit seiner Schüler mochten überwiegen, doch es bereitete ihm eben hin und wieder auch Probleme. Nun konnte ihm nicht einmal mehr die Macht sagen wie genau Sharoh vorgehen und was er empfinden würde. Hybris Defizite im sozialen Bereich, seine mangelnde Fähigkeit sich bis ins Detail in seine Mitmenschen und Schüler hineinzuversetzen, behinderten ihn dabei. Nicht umsonst war er lieber Alchemist als Inquisitor geworden, obwohl letzterer Zirkel auf Grund des geballten Wissens mehr Macht anhäufen konnte als er. Doch man musste mit dem, was einem gegeben wurde, arbeiten und nicht zwanghaft versuchen etwas anderes zu sein. Deshalb konnte er die Empfindungen, welche er von Sharoh auffing, nicht auf die Weise interpretieren, dass er sicher sein konnte. Musste er aber auch nicht, denn nicht umsonst war er mitgekommen. Er hätte ihn ja auch wie Rake alleine lassen können. Viele Meister taten dies, doch Hybris Unzulänglichkeiten und Paranoia ließen es noch nicht zu. Er hatte diesem dreckige Reinblut schon zu viele Freiheiten gewährt und was hatte es ihm gebracht? Nur Verluste...

Er wusste also nicht sicher was er von Sharoh erwarten durfte. Von Trandosha und seinem „Bruder“ Kashyyyk hingegen wusste er genug und ein Planet war auch deutlich leichter zu entschlüsseln als ein intelligenter Humanoid. Als sie nun also aus dem Hyperraum sprangen, war er nicht überrascht die moosgrüne Kugel vor sich zu sehen. Ebenso wenig sein Nachbar, welcher trotz deutlich höherer Bäume dennoch eher Corellia ähnelte. Viel Zeit um die Aussicht zu genießen blieb jedoch nicht, denn kaum waren sie aus dem bläulichen Wirbel heraus gesprungen, leuchtete ein kleines rotes Dreieck auf und Yelm wies sie daraufhin, dass sich ein unbekanntes Schiff in der Nähe befand. Eines welches nicht nur direkt auf sie zukam, sondern sie auch bereits ganz offen scannte. Die Abwehrmaßnahmen der Fury verhinderten dies zwar, doch der Akt an sich war schon Provokation genug.


„Wer oder was ist das“wollte Hybris in einem ruhigen Tonfall wissen. Er machte sich keine echten Sorgen. Solange sie nicht von einer Fregatte oder größerem angegriffen wurden, hatten sie nichts zu befürchten. Und dieses Schiff gehörter wohl eher zu Kategorie Frachter oder Shuttle.


„Das fremde Schiff kann eine Identifikation erfolgreich verhindern. Klasse und sichtbare Modifikationen lassen jedoch auf ein häufig von trandoshanischen Piraten und Sklavenhändlern genutztes Schiff schließen. Die abgestrahlte Energie legt außerdem den Schluss nahe, dass die Waffensysteme aktiviert wurden.“

„Sind uns solche Schiffe überlegen?“
„Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.“
„Ohne mich mit Wahrscheinlichkeiten und Zahlen zu überhäufen: Wäre es sinnvoll sich einem Kampf zu stellen, anstatt weiter nach Trandosha zu fliegen?“
„Negativ.“

Hybris nickte kaum merklich und warf Sharoh dann einen Seitenblick zu. Erst als dieser es bemerkte und zurück schaute, sah der Sith Lord wieder nach vorne.


„Wir werden uns dennoch darum kümmern. Ich habe keine Lust auf den Weg nach unten ständig von diesem Typen beschossen zu werden. Stört er alle unsere Sensoren?“
„Positiv.“
„Sharoh, diese Situation überlasse ich dir. Du weißt das ein direkter Zeitkampf im Raum entweder sehr lange dauern oder mit unserer Zerstörung enden könnte. So viel Zeit habe ich nicht, das Risiko ist es auch nicht wert. Analysiere die Situation, entwerfe einen Plan und handle danach – ohne mich vorher zu fragen. Yelm, was auch immer er befielt, solange es nicht unsere Vernichtung bedeutet, du wirst es tun.“
„Sehr wohl, Herr.“

Hybris tauschte noch kurz einen Blick mit dem Trandoshaner aus, dann setzte er sich auf den mittleren Stuhl. Die Hände vor dem Mund zusammengefaltet, starrte der Sith Lord einerseits auf die zum Teil polarisierte Frontscheibe – am rechten Rand befand sich der Stern dieses Systems, welcher ihnen wohl gerne die Netzhaut von den Augäpfeln brennen würde – und auf die Konsolen und Schirme. Die Scanner durchdrangen zwar weder die Hülle noch Schilde, doch Yelm hatte dennoch anhand der sichtbaren Merkmale des Schiffes einen baugleichen Typ aus der Datenbank genommen und benutzte diesen um bestimmte Werte und Informationen darzustellen. So war das gerne von Piraten, Schmugglern und Sklavenhändlern genutzt Schiff zwar länger als die Fury, dafür schlanker, vermutlich aber mit einer besseren Bewaffnung ausgestattet worden. Und vor allem mit Waffensystemen, welche auf Enterung und Störung von Schiffssystemen ausgelegt war. Hybris wusste dies nicht wirklich, er hätte es nur selber so gemacht, wäre er jemand der andere Schiff überfiel und dessen Besatzung lebend und die Fracht unbeschädigt haben wollte. Wenn er weiter raten müsste, würde er davon ausgehen dass das Schiff eine höhere Reichweite besaß und womöglich sogar die Flucht in den Hyperraum vereiteln konnte. Es gab Gravitationsprojektoren, doch ob solch kleine Schiffe welche besaßen, wusste der Sith nicht. All dieser technische Kram interessierte ihn ohnehin nur bedingt. Nur ein völlig schwachsinnig Idiot von Sith würde sich freiwillig den Großteil seiner Zeit im leeren Raum aufhalten. All die gesammelte Macht konnte einen nicht retten, wurde einem das Schiff unter dem Hintern weggeschossen.

Hybris sollte Recht behalten. Noch lange bevor die Schirme anzeigten, das sie selber in Schussweite waren, prallte auch schon die erste bläuliche Entladung auf ihre Frontschilde. Als wolle der Pirat sie einschüchtern, hatte er sogar direkt auf das Cockpit gezielt, sodass die elektrischen Entladungen kunstvoll vor ihren Augen über die Schildblase tanzten. Yelm ließ sie wissen welche Art von Waffe das war und aktualisierte auch sogleich seine wenigen Informationen, welche er vom anderen Schiff besaß. Den ganzen Fachjargon mal bei Seite gelassen, handelte es sich um eine typische Ionenwaffe für die Neutralisierung von Schilden und elektrischen Systemen. Langweilig und vorhersehbar, wie Hybris fand. Um seinen Schüler nicht zu behindern, verzichtete der Lord darauf sich in der Macht auszudehnen. Erst wenn dieser offensichtlich nicht dazu in der Lage war das Richtige in der kurzen Zeit zu tun, würde er eingreifen und die Sache beenden. Ihre Schiffe mochten gleichwertig sein, doch an Bord der Fury befand sich eine Macht, gegen die sich im Zweifel nur ein anderer Sith Lord oder Jedi Rat zur Wehr setzen konnte...


[Kashyyyk-System - Im Raum vor Trandosha - Fury von Darth Hybris - Cockpit - Sharoh, Hybris und Yelm(NPC)]
 
[ Weltraum / Kashyyyk System / Raum vor Trandosha /Fury / Cockpit ]Sharoh, Hybris sowie Yelm

Endlich. Nach einem letztem Tag diverser Tests seitens Hybris waren sind schließlich angekommen. Trandosha. Ein Gefühl von Heimat überkam den Reptiloiden. Hier kannte er sich aus, zumindest in der Umgebung seiner Heimatstadt Varic, dessen ungefähre Position man selbst von hier bereits erahnen konnte. Es gab nicht viele Wüsten auf dem dominant von Urwald überzogenen Planeten, entsprechend war es nicht schwierig den die Küstenverläufe, dessen Hinterland in die gelb der Wüste überging zu erahnen. So richtig konnte er sich jedoch nicht freuen. Hybris suchte nach seinem Hinweis und er würde alles dafür tun müssen, ihm diesen zu liefern. Bevor er sich jedoch in diesen Gedanken vertiefen konnte meldete der Droide an den Steuerkonsolen des Schiffes ein Schiff, dass anscheinend auf Konfrontationskurs war. Nichts ungewöhnliches soweit, auch die Tatsache, dass es sich wohl nach der Auffassung von Yelm um ein Bautypen handelte, der von Piraten oder Sklavenhändlern genutzt wurde, war nichts neues. Viele seiner Rasse betätigten sich in diesen Berufen, es war die einfachste Möglichkeit sich seinen Ruf zu ernten. Doch direkt über dem Planeten Feindseligkeiten auszutauschen war gewagt. Auch wenn die meisten Trandoshaner als eine Bande von Gesetzlosen und Räubern ansah, hatten sie ihre eigenen Gesetze und Regeln. Sie mussten sie bereits zuvor verfolgt haben, davon ab sah die Fury tatsächlich nach fetter Beute aus. Luxusyacht war wohl der passendste Begriff für dieses Schiff.

In Anbetracht der Notlage ,und wohl um den Trandoshaner ein weiteres mal zu prüfen, übergab Hybris Sharoh das Kommando, er sollte sich darum kümmern. Zunächst gab es jedoch erst einmal gar kein Problem. Das Schiff scannte sie, beiderlei Seiten blockierten dies und es verging eine kurze Zeit. Währenddessen hatte sich Hybris auf einen Frontsitze gesetzt, neben den Droiden, während Sharoh weiterhin das Szenario von hinten betrachtete. Sharoh wollte gerade den Befehl geben, einfach ohne weiteres den Kurs auf Varic fortzusetzen, da erdreistete sich dieser Abschaum tatsächlich eine Ionen Ladung auf sie abzufeuern. Das Schild flackerte unter dem blauen Blitzen der Energieladung, es war ihm wohl nicht vergönnt diese ganze Situation einfach so vorbeistreichen zu lassen. Sharoh legte sein Schwert auf den verbliebenen Sitz und stellte sich zurück in die Mitte des Raumes.

" Yelm. Kommunikation aufnehmen. Holoübertragung, achte darauf nur mich darzustellen. "

Der Droide machte sich daran die Aufgabe zu erfüllen und wenige Sekunden später erschien direkt vor ihm das Abbild einer ganzen Gruppe von bis an die Zähne bewaffneter Trandoshaner. Er selbst stand in strammer Pose, fast schon einem imperialen Offizier ähnlich und ergriff das Wort, natürlich in der hier angebrachten Sprache, Dosh.

" Ich halte eine solche Begrüßung nach einer langen Reise für nicht Angebracht, erklärt euch. "

Die Gruppe, oder eher Bande, schien ein wenig verwirrt in Anbetracht der lockeren Reaktion des Trandoshaners. Doch nach einigen Sekunden drängelte sich ein größerer Trandoshaner, mit einer Narbe quer über den freien Oberkörper nach vorne und öffnete seinen Mund.

" Wir reden nicht mit unserer Beute, Herr. Wollte ihr sofort andocken, oder müssen wir euch eure schöne Scheibe zerkratzen, bevor ihr euch in unsere Obhut begebt. "

Die versammelte Gruppe brach in Gelächter aus. Keinerlei Respekt. Sharoh wurde aufbrausend und erwiderte in harschem Ton:

" Ihr wollt tatsächlich ein ehrenwertes Mitglied der Gorash-Familie attackieren ? Mein Freund ich macht euch mächtige Feinde. "

Die Mannschaft schaute sich verwirrt an. Anscheinend schien dieser Name nicht auf Respekt oder sonst etwas zu treffen. Eventuell hatte er ein wenig hoch gepokert, seine Familie war bekannt in seiner Stadt, seiner Heimat. Doch irgendwelche Sklavenjäger ? Nein wohl nicht.

" Gorash Goarsch Scheiß egal, dockt an oder wie zerschroten euch in kleine Stückchen. "

Das war nun zu viel. Sollten sie doch andocken, was wollten sie gegen einen Sith machen ?! Mit Wut entstellter Fratze wandte sich Sharoh an Yelm.

" Yelm ! Andocken! Und mach die verschissene Übertragung aus! "

Die dunkle Seite peitschte ihn an, mit übermäßiger Kraft riss er sein Schwert wieder zurück in seine Hand und begab sich in Richtung Tür. Der Droide meldete sich noch einmal, bevor der Trandoshaner außer Hörweite und an der Luftschleuse war.

" Fremdes Schiff leitet ebenfalls Andockmanöver ein. "

Hybris erhob sich von dem Sessel im Cockpit und folgte seinem Schüler, bis zur letzten Ecke vor der Luftschleuse. Von da aus beobachtete der hohe Sith aufmerksam die Reaktionen des Reptiloiden. Ob er nun glücklich mit dieser Lösung war oder nicht, war in der Macht alles andere zu erkennen. Er hatte seine Aura wie eigentlich nahezu immer versteckt, während Sharoh gerade nicht wirklich einen hehl aus seiner Wut machte. Solche lächerlichen Witzfiguren! Selbst wenn Sharoh nun kein Sith gewesen wäre, wäre es eine lächerliche Beute gewesen. Kaum Besatzung und wohl noch weniger Gegenwehr. Er hatte keinen Respekt vor diesen Idioten. Ein knarzendes Geräusch und ein Zischen postulierte, dass das Andockmanöver soweit zu Ende war. Sharoh fing an kleine aufwärmende Hüpfer zu vollführen, die Trandoshaner würden wohl nicht unbewaffnet das Schiff betreten. Wenn sie es über die Schleuse schafften. Er versetzte sich bereits in die Rage, die dunkle Seite floss durch seine Adern wie heiße Magma, machte ihn stärker, schneller, tödlicher, als jeder von seinen Gegner sein würde. Ein weiteres Zischen und die schwere Tür öffnete sich langsam. Bevor sie auch nur einen halben Meter geöffnet war, warf Sharoh seine Kriegsklinge hindurch. Er hatte den Leib einer der Sklavenjäger erblicken können und dieser wurde ohne, dass er schreien konnte aufgespießt. Mit der Macht riss er die Klinge zurück und drehte sie leicht, wodurch das Geschoss diverse Blutspritzer und anscheinend auch einen Unterarm durch den Gang fliegen ließ. Nun war die Tür offen und Sharoh sprang hindurch, fing die Klinge wieder auf. Sofort eröffneten die Piraten, Sklavenjäger oder was auch immer sie für ein Abschaum waren das Feuer. Es waren anscheinend zu Anfang sechs gewesen, zumindest diejenigen, die auf dem Hologramm gewesen sind. Einer lag verblutend auf dem Boden, einen klaffendes Loch im Brustpanzer. Ein zweiter kniete auf dem Boden, den Stumpf seines Armes in der Hand. Alle anderen Vier bedienten verschiedene Arten von Vollautomatischen leichten Blastern. Die heißen Geschosse regneten nur so auf ihn ein, doch alle prallten gänzlich nutzlos an seinem Schuppenpanzer ab, verkohlten lediglich seine Kleidung an diversen Stellen. Es dauerte nur wenige Augenblicke, da war er über ihnen, jedoch hatte er aufgrund der enge des Ganges nicht wirklich die Möglichkeit weite Hiebe auszuführen. Also griff er das Schwert an der hälfte der Klinge, und benutzte es eher wie einen langen Dolch. Übermenschlich schnell rammte er dem ersten Rassengenossen die Klinge durch den Hals, drehte das Schwert in der Bewegung und nutzte die Griffsektion als eine Art Kriegshammer und dem nächsten ein Loch in die Schädeldecke zu schlagen. Nun standen die letzten beiden nicht schon verletzten rechts von ihm, er drehte sich, warf dabei das Schwert dem hinteren in die Hüftgegend und konzentrierte die Macht um seine Hände. Wie ein Wilder stürzte sich Sharoh auf den letzten feuernden Piraten und hämmerte ihm immer und immer wieder mit Machtverstärkter Kraft in seine hässliche Fratze. Es war der Anführer der Mannschaft, derjenige mit der Narbe auf dem Oberkörper. Er versuchte die Hiebe zu parieren, doch es gelang ihm nicht, diverse Schüsse in die Bauchregion des Siths endeten nur darin, dass er sich selbst einen Streifschuss verpasste. Sharoh schlug gnadenlos zu, bis vom Kopf seines Gegenübers nicht viel mehr übrig war als ein Haufen Matsch.

Er wollte sich gerade aufrichten, da schlug sein Machtsinn Alarm. Der letzte Armlose Trandoshaner hatte sich aufgesetzt und richtete eine Waffe auf ihn, doch keine gewöhnliche! Gerade hatte Sharoh den Elektroshocker, der gerne von Sklavenjäger verwendet wurde erkannt, da schoss der Verwundete schwerfällig eine Ladung auf ihn ab. Sharoh warf sich noch zur Seite, doch es erwischte seinen linken Unterarm. Spastisch fing dieser an zu zucken, während die Schmerzen seinen Körper durchrüttelten. Er brach zusammen. Die Welt wurde schwarz um ihn herum und er hörte die Schritte des Verwundeten, seine leises Fluchen und das Aufdrehen eines Schalters an dem Gewehr. So diskret wie möglich Griff Sharoh nach seinem Schwert, mit der Macht natürlich. Das unsichtbare Tentakel hatte den Griff der massiven Waffe umschlossen, doch sie schien festzustecken. Er hörte das Summen der Waffe näher kommen, da löste sie sich. Mit aller Kraft riss er die Waffe in Richtung des Geräusches und mit einem schmatzenden Geräusch und einem warmen Schwall Blut, der ihn auf seinem Rücken landete hauchte der letzte Pirat sein Leben aus. Schwerfällig erhob sich Sharoh. Er lag inmitten von diversen Lachen Blut. Sie schienen alle tot zu sein. Der letzte stand halb aufgerichtete mit dem Schwert von hinten durch den Bauch gestochen genau vor ihm. Er war ebenfalls tot, doch das Schwert verhinderte, dass der Leichnam hinfiel. Sharoh riss seine Waffe aus ihm heraus und versuchte wieder Kontrolle über seinen Arm zu erlangen. Dieser qualmte ein wenig, doch langsam kam das Gefühl zurück. Er überprüfte noch einmal den Rest des Schiffes und ging zurück auf die Fury, wo Hybris ihn bereits mit kalten Augen anblickte.

" Alle Problemquellen ausgeschaltet. "

Dieser nickte fast unmerklich. Nachdem abgedockt worden war und Yelm Kurs auf Varic genommen hatte, begab sich Sharoh noch einmal kurz in die Dusche und wechselte seine Klamotten. Von seinem Muskelshirt war so gut wie nichts übrig geblieben und seine ganze blau schimmernde Haut war von Ruß überzogen gewesen. So konnte er nicht in seiner Heimat auftauchen. Er wurde rechtzeitig fertig und konnte noch den Anflug auf den Raumhafen der Stadt werfen. Die Flora der Umgebung war geprägt von Steppengräsern und nur an einer Seite der Stadt grenzte sie wirklich an die Wüste des Hinterlandes. Im Westen erstreckte sich das Meer, mit einem sanften Gebirge kurz vor diesem. Bis auf die Berge reichten die Gebäude und die teuersten befanden sich auf der Meer zugewandten Seite. Das Stadtbild war geprägt von zunehmend flach gebauten Häusern aus dem hier sehr einfach zu findenden Sandstein. Ganz anders als Center wurde hier nicht in großem Maße in die Höhe gebaut, wozu auch es war ja genug Fläche da. Varic war im allgemeinen diverse Tausend, wenn sogar nicht Zehntausend Einwohner ärmer als Center. Aus Richtung der Wüste war eine Wolke aus gelb-beigen Sand zu erkennen, es zog anscheinend ein Sandsturm auf. Trotz der günstigen Lage und der guten Anbindung an Wasser in dieser trockenen Region wurde Varic immer wieder von Sandstürmen geplagt, da die Winde meist so schlecht standen. Sharoh hatte mal vor Jahren in der Schule gelernt wie genau die Atmosphäre diese Stürme verursachten, doch er hatte es um ehrlich zu sein vergessen. Langsam bewegten sie sich auf den Raumhafen zu.

[ Weltraum / Kashyyyk System / Über Varic /Fury / Cockpit ]Sharoh, Hybris sowie Yelm
 
[Kashyyyk-System - Im Raum vor Trandosha - Fury von Darth Hybris - Cockpit - Hybris und Yelm(NPC)]

Sharohs Vorgehen unterschied sich – wenig überraschend – von der des Lords beziehungsweise von der, die dieser gewählt hätte, hätte er sich eingemischt. Aber das mochte nicht nur an ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten, sondern auch an der zur Verfügung stehenden Macht liegen. Hybris hätte Yelm die Fury nur einen Anflug auf das Piratenschiff fliegen und dann jedem einzelnen verdammten Trandoshaner das Hirn im Schädel auf die Größe einer Faust schrumpfen lassen. Sein Schüler war hingegen mit seiner Klinge in den Gegner hinein gesprungen und hatte dabei nicht wenig Blut vergossen. Einerseits ziemlich plump und nicht ungefährlich, war ein Sith doch in der Lage aus sicherer Distanz solche Gegner auszuschalten, doch andererseits kannte Sharoh nun eine weitere Schwachstelle seiner neuen Haut. Gegen betäubende oder paralysierende Stromschläge schirmte sie ihn nicht ab. Diesen kleinen Wink des Schicksals würde er nicht vergessen und in Zukunft besser aufpassen. Außerdem hatte ihn das kurze Gemetzel auch gezeigt wie angreifbar er immer noch war. Ob Hybris es nun direkt aussprach oder nur andeutete, dem Apprentice sollte klar sein, dass sie sich dort unten auf dem Planeten nicht mit ganzen Dörfern und Hundertschaften anlegen konnten. Sobald man es mit Gegnern zu tun hatte, die kein Problem damit hatten wenn die neben ihnen stehenden Kameraden starben, konnte es brenzlich werden. Jedi wie Sith nutzten gerne Gerüchte und Halbwissen aus um Kämpfen und Situationen, welche sie nicht meistern konnten, zu umgehen. Half dies nicht, demonstrierten sie ihre Macht, wobei natürlich meist Sith diesen radikalen Schritt wagten und nicht selten irgendwer dabei zu Schaden kam oder starb. Aber töte mal einen Trandoshaner, wenn die einhundert anderen schwer bewaffneten Echsen um ihn herum diesen Akt als Herausforderung ansahen. Die mächtigsten Jedi und Sith waren nicht deshalb so relativ lange an der Spitze, weil sie reihenweise Gegner platt machen, sondern solche Situationen zu vermeiden wussten. Auch Sharoh würde lernen müssen das seine Macht und neuen Schuppen ihn nicht automatisch zum Sieger eines Duells erhoben. Doch was sollte er dem Apprentice nun sagen? Ein „gut gemacht“ erschien dem Lord unpassend, schlecht war es aber auch nicht gewesen. Ausreichend? Okay? Kann man machen? Nicht mein Weg, aber okay? Da sein Schüler sich erst einmal die Überreste der Piraten vom Körper waschen wollte, hatte der Lord im Cockpit der Fury ein wenig Zeit um darüber nachzudenken.


Wieder im mittleren Sitz niedergelassen, die Hände vor dem Mund gefaltet, starrte Hybris aus der Frontscheibe, ließ seinen Blick aber in diesem Moment nach rechts wandern, wo ein kleiner Schirm das Piratenschiff zeigte. Yelm hatte soeben einen kurzen Anflug durchgeführt und eine Salve giftgrüner Turbolaserstrahlen in den Hyperraumantrieb gejagt. Da das Schiff für das Andocken seine Schilde hatten senken und keiner der Besatzung diese wieder hatte reaktivieren können, durchschlugen die Plasmablitze die dünne Außenhülle, fraßen sich durch weitere Verkleidungen und Abschirmungen und brachten dann den eigentlichen Kern augenblicklich zur Explosion. Die Primärexplosion brach als schnell vergehende orange-weiße Kugel aus dem Heck aus, zerfetzte Durastahl wie Papier und löste dabei Sekundärexplosionen aus, welche schließlich auch das Cockpit in Stücke rissen. Die letzten, weiß glühenden Überreste kühlten im Vakuum schnell ab und verschwanden damit vom Schirm und aus Hybris Augen. Die Piraten hatten sie erfolgreich gescannt, also zu dem Zeitpunkt wo auch sie für das Andockmanöver ihre Schilde hatten senken müssen, und an diese Daten durfte niemand gelangen. Nachdem der letzte Funken vergangen und damit die Show vorbei war, starrte Hybris wieder nach vorne Richtung Trandosha. Die kurzweilige Lightshow hatte ihn jedoch nicht davon abgehalten darüber nachzudenken, was er Sharoh sagen würde, sodass er ein paar Minuten später in einem neutralen Tonfall sagen konnte:


„Deine Methode zur Lösung dieses Ärgernisses war zwar effektiv, doch du hast dabei in Kauf genommen, dass wir gescannt wurden. Beim Andocken muss man seine Schilde senken. Wären die Trandoshaner übermütig oder lebensmüde gewesen, sie hätten uns ein Loch in den Rumpf schießen können. Denk nächstes mal darüber nach oder umgebe dich mit Leuten, die dich im Zweifel darauf hinweisen. Du kennst die Physiologie der Trandoshaner. Nutze dein Wissen um die Grundlagen der Macht … was mag deine Artgenossen wohl eher einschüchtern? Ein großes Schwert oder wenn du sie scheinbar nur mit dem Zucken deiner Klaue töten kannst?“


Um ehrlich zu sein kannte Hybris die Antwort auf diese Frage gar nicht. Trandoshaner waren für ihn nicht per se primitiv, doch er konnte sich dennoch vorstellen, dass sie auf die Macht noch einmal anders reagierten als zum Beispiel Menschen. Aber was auch immer. Sharoh würde eh seinem eigenen Weg gehen.


„Setze dich. Wir müssen uns unterhalten. Yelm, bring uns nach ...-“Hybris warf einen kurzen Blick auf das aktive Pad in seinem Schoß.“-...Varic. Verschleiere weiterhin unser ID und lass den Raumhafen wissen das Lord...-“Der Sith Lord warf Sharoh einen Blick zu, doch der starrte nur zurück.

„... Sharoh der Eigentümer ist und das sie nicht zu neugierig sein sollten. Kümmere dich um die notwendigen Formalitäten.“

Mit Formalitäten waren vermutlich Bestechung und dergleichen gemeint, doch das sollte nicht Hybris Problem sein. Er hatte seinen mittleren Sitz inzwischen umschwenken lassen, sodass er nun seinen Schüler direkt gegenüber saß. Den Kopf immer noch tief in seiner viel zu schwarzen Kapuze verborgen, war der bisherige neutrale Tonfall vom Lord durch einen leiseren, eher nachdenklichen ersetzt worden.


„Du kennst dich mit dem Ort, deinen Artgenossen und ihrer Kultur besser aus, weshalb du in dem folgendem Schauspiel den Herren und ich den Diener spielen werde. Ich bleibe auch weiterhin in der Macht verborgen und auch wenn ich deiner Muttersprache nicht mächtig bin, so werde ich dich und alle anderen Trandoshaner doch mit meinen Sinnen erfasst haben. Deine Handlungen bestimmen wie wir diesen Ort wieder verlassen werden. Und wie weit die Bevölkerungszahl danach nach unten korrigiert werden muss. Denk dir eine entsprechende Geschichte aus, Lord Sharoh. Ob vom Orden der Sith oder sonst woher ist deine Sache.“

Sein Schüler schien für einen Augenblick mehr unsicher als überrascht zu sein, doch schon wenige Sekunden später verschwanden beide Gefühle und wurden durch Ernsthaftigkeit und Nachdenklichkeit ersetzt. Herausforderung angenommen. Hybris sah wieder nach vorne und konnte somit gerade noch sehen wie Yelm sich für die beiden Machtnutzer unhörbar mit dem Raumhafen unterhielt. Dort wo bei den meisten Humanoiden der Mund saß, gab es bei dem Pilotdroiden eine Art Gitter und in dieses waren winzige Lumas eingearbeitet worden. Diese leuchteten nun in scheinbar wahlloser Reihenfolge auf und erloschen wieder und waren der einzige Hinweis darauf was er gerade tat. Ob irgendwer auf dem Planeten die kleine Auseinandersetzung bemerkt und sich darüber echauffiert hatte, ließ Yelm sie natürlich nicht wissen. Hybris würde schon nachfragen müssen, interessierte sich gerade aber nicht dafür. Solange dort unten kein Fangstrahl von der Größe und Stärke eines kapitalen Schlachtschiffes aufgebaut worden war, würden sie es so oder so in den Hyperraum schaffen. Und irgendwie bezweifelte der Lord das eine so relativ kleine Stadt ein solches Monstrum besaß. Varic war … nun, das erste Wort was dem Sith in dem Sinn kam, war „warm“. Natürlich gab es auch in Center auf Bastion solche Farbtöne, doch das Unterbewusstsein wusste stets das sie künstlich waren und nur dazu dienten Kunden in Geschäfte zu locken. Der Flair dieser Siedlung wirkte ganz anders auf den vermummten Menschen, schaffte es aber dann doch nicht ihm ein Gefühl abzuringen. Im letzten Jahr war er noch tiefer in die Dunkelheit abgedriftet, sodass er solche Dinge nur noch wahrnahm und kategorisierte, sie aber nicht mehr nach ästhetischen Gesichtspunkten betrachtete und daran erfreute. Aber selbst er musste zugeben, dass Varic lebendiger wirkte als Center mit seinen Millionen von Einwohnern und vermutlich mindestens genau so vielen Speedern, Gleitern und anderen Transportern auf den Straßen zwischen den Wolkenkratzern. Der Raumhafen war das zweitgrößte Gebäude und sah mit all seinen Antennen, Schüsseln und Durastahlanbauten deutlich moderner aus als der Rest der Stadt. Allzu viele Landeplätze gab es nicht, doch im Augenblick waren fast alle frei, sodass sie sofort landen konnten. Als bei der Landung ein Ruck durch das Schiff ging, drehte sich Hybris wieder um und erhob sich kurz darauf.

„Ich zieh mich um und lasse mein Schwert hier. Du wirst uns zu dem Hinweis führen. Finde einen deiner Sippe welcher es weiß oder zumindest die Richtung kennt. Verrate so wenig wie möglich. Sollte ich das Gefühl haben irgendwer weiß zu viel, dann werde ich mich doch einmischen müssen. Offiziell waren wir nie hier, verstanden?!“

Noch ein letzter ausgetauschter Blick und der Lord schob sich an dem großen Trandoshaner vorbei in den Aufenthaltsraum. Dort legte er seine Robe ab, machte sich danach aber nicht die Mühe sie zu verstauen. Sein Schwert ließ er auch einfach unbeachtet auf der Couch liegen und holte sich dann aus seinem Quartier die einzige Robe, welche ihn weder als Alchemisten, noch als hohes Mitglied des Sith Ordens auswies. Der schwarze Stoff war intakt und sauber, doch nicht sonderlich gut verarbeitet und kostspielig. Also genau das was man einem Diener geben würde, der nur auf den ersten Blick nicht zu schäbig aussehen sollte, aber gleichzeitig auch nicht auf die Idee kommen sollte er sei mehr als das Notwendigste wert. Diese Robe zu tragen störte Hybris nicht, im Grunde war es ihm egal, wobei er gerne zugab, dass ihm seine neue Zirkelgroßmeister-Robe gefiel. Nicht das er an ihr sein Herz verlieren würde, so wie manch anderer Machtnutzer an sein Lichtschwert hing, doch wichtiger als seine früheren Roben war sie ihm schon. Für das in Kürze beginnende Schauspiel passte sie jedoch nicht, zog sie doch unweigerlich alle Blicke auf sich. Am heutigen Tag, und falls es schlecht lief auch noch morgen, war Sharoh der Meister. Ein paar Minuten später trafen sich beide an der noch geschlossenen Schleuse. Die Rampe war bereits heruntergefahren worden, musste aber noch ein paar Minuten auf die Füße der beiden Machtnutzer warten. Hybris, der nun deutlich kleiner als Sharoh war, weil er absichtlich zusammengeschrumpft dastand und auch gehen würde, sah seinem Schüler und temporären Pseudo-Meister in das schuppige Gesicht. Die Kapuze dieser Robe vermochte es nicht sein Gesicht zu verbergen, sodass sie sich ganz normal in die Augen schauten konnten. Dabei fiel dem Apprentice auch auf, das Hybris die glühenden Kohlen, welche an die Augen der Höllenprinzen der corellianischen Höllen erinnerten, durch einfache dunkelbraune ersetzt hatte. Die exzessive Nutzung der dunklen Seite hatte sein Gesicht ohnehin gezeichnet und oberflächlich altern lassen, sodass er im Augenblick tatsächlich wie ein alternder Diener aussah.

„Auf Trandosha wirst du deine letzte Prüfungen bestehen müssen. Sobald wir wieder von hier verschwinden, wird es nichts mehr geben das ich dich noch zu lehren brauche und von dem ich mich überzeugen muss. Ich bin jetzt dein Diener. Sprich mit mir und behandle mich wie es dir beliebt. Solange du keine größeren Knochen brichst oder Körperteile abschlägst, darfst du mir zur Aufrechterhaltung dieser Scharade alles antun. Ich behalte mir selbstverständlich vor sie zu einem von mir gewählten Zeitpunkt zu beenden und den Rest auf meine Weise zu Ende zu führen. Sollte es dazu kommen, darfst du davon ausgehen dass du nicht bestanden hast.“

Sharoh nickte verstehend und drehte sich dann wie Hybris zum Schott um. Letzterer betätigte den Öffner und die versiegelte Tür glitt in die Decke. Fast sofort traf die beiden Männer eine heiße Woge und ließ den „Diener“ kurz die Luft anhalten. Hitze. Wie er sie hasste...

[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic - Raumhafen - Fury von Darth Hybris - Ausgang - Sharoh und Hybris]
 
[ Weltraum / Kashyyyk System / Über Varic /Fury / Cockpit ]Sharoh, Hybris sowie Yelm

Der Plan stand fest. Hybris würde als Diener getarnt auftreten, ohnehin wäre sein Rang in Anbetracht der Tatsache, dass er kein Wort Dosh sprach. Ehrlich gesagt gefiel Sharoh diese Aufgabe nicht. Er war nie der charismatischste gewesen. Eigentlich gab er sich meist Wortkarg. Er sagte nur etwas, wenn er gefragt wurde, oder eine Frage hatte. Doch sollte das die letzte Prüfung sein und er würde sich bestehen. So oder so. Der massige Trandoshaner richtete seine Kleidung, schwang sein Schwert auf die magnetische Befestigung auf seinem Rücken und wartete, dass Yelm den Landungsanflug beendete. Hybris Verkleidung war zugegeben äußerst gut. Eine simple Robe, wie sie einem Jünger zuzuordnen wäre oder im Falle seiner Familie irgendeinem Diener und dazu hatte er sogar seine Augenfarbe zu etwas mehr normalem verändert. Sanft landete die Fury im kleinen Raumhafen seiner Heimatstadt. Es fühlte sich für den Reptiloiden wie eine Ewigkeit vor, dass er hier war. Also in Varic. Der festgetretene Sandboden war so viel angenehmer als der kalte Marmor des Sith-Tempels und selbst als der feuchte Boden des Dschungels, desselbigen Planeten. Einige Formalitäten wurden durchgeführt, auch wenn sie hier auf Trandosha waren wurden Anreisende erst einmal kontrolliert, bevor sie in die Stadt gelassen wurden und dann ging es auf die belebten Straßen der Stadt. Zugegeben nicht so belebt wie Center, vorallem in der Vertikalität war der Verkehr hier nicht so sehr ausgeprägt, doch waren vor allem in der Nähe des Raumhafens massig Trandoshaner zu sehen. Direkt neben dem Raumhafen stand ein großes Garnisonsgebäude der imperialen Truppen hier vor Ort. Doch eine wirkliche militärische Macht lag diesem Gebäude nicht inne, denn das Imperium hatte auf Trandosha im allgemeinen nur einen sehr schwachen Griff. Es war eher eine Beziehung von gegenseitigem Vorteil. Die Trandoshaner werden ihres größten Feindes, der Wookies entledigt und das Imperium kriegt einen permanenten Strom aus Sklaven für ihre Mienen. Nicht ohne Grund nannte man die Trandoshaner die besten Sklavenjäger des Universums.

Dieser Wirtschaftszweig war auch in Varic gut zu erkennen. Überall an der Hauptstraße, die immer mit einer leichten Steigung in Richtung der Gebirgskette führte, die Varic und den Blick auf das Meer verwehrte, wurden Sklaven aus allen bekannten Systemen vorgestellt. Rassen waren irrelevant, jeder wurde versklavt, war er zu schwach sich dagegen zu wehren. Das Anwesen der Gorash Familie lag auf der anderen Seite des Berghanges, dort war es ein wenig feuchter und die Ländereien größer. Der Weg dauerte nur knapp dreißig Minuten, weshalb Sharoh davon abgesehen hatte ein Taxi bis dorthin zu nehmen. Auch die Sklavenjagd hatte seine Familie reich gemacht. Das unterstützte auch der Blick auf die diversen Gebäude des Anwesens, das nun ab von der Hauptstraße an einem eigenen Weg lag, in Sicht gekommen war. Eigentlich alle Gebäude waren in einem ähnlichen beigen Sandstein gehalten, aus dem die meisten der Gebäude der Innenstadt gebaut waren. Da die Zufahrtsstraße von oben in das Anwesen führte, konnte man es bereits früh betrachten. Diverse Baumhaine und Felder umringten das Ensemble, welches zu großen Teilen aus offenen Säulenhallen bestand. Bei dem schwülen Wetter und den wenigen aber kräftigen Regenfällen war es einfach angenehmer. Der Haushalt versorgte sich größtenteils selbst, außer einigen Luxuswaren, von den Obsthainen, dem Vieh auf den Weiden und dem Getreide auf den Feldern. Auch jetzt waren die abgeschufteten Feldsklaven bei der Arbeit. Umringt wurde das ganze Anwesen von einer sanften Mauer von vielleicht drei Metern Höhe. Wirklich Angriffe hatte es schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben, weshalb eine größere Befestigung nicht nötig gewesen war.

Am Tor angekommen wurden sie von zwei Wächtern begrüßt. Davon ein Rodianer und der andere ein Trandoshaner, zwei der Sklavenjäger, die sich im Dienste seines Vaters als nützlich erwiesen hatten und nun hier für eine gute Bezahlung auf dem Anwesen leben durften. Ihre Namen waren ihm aber entfallen. Wenn man so zwischen Sklaven und Dienern aufwuchs blendete man meist die Anwesenheit von Wachen oder Hausdienern aus ihre Namen waren unwichtig, auch wenn sie selbst wohl nicht dieser Meinung waren. Kurz hinter der Eingangshalle fegte eine Twi'lek Dienerin die Einfahrt frei von Blättern. An ihren Namen erinnerte sich Sharoh jedoch. Tora hieß sie, ein hübsches Ding. In einfacher Kleidung gewandet trug sie den so typschen Sklavenring um den Hals, der einen Sprengsatz erhielt, nur für den Fall. Inzwischen war es zwar möglich eine solche Bombe zu implantieren, doch hatte es auf Trandosha eher einen symbolischen Charakter um Sklaven und Freie direkt voneinander trennen zu können. Als sie sich näherten erhoben sich die beiden Wächter von ihren Stühlen und fragten nach ihrem Begehr.

" Ich wohne hier. Ihr könnt froh sein, dass ich heute guter Laune bin und das nicht an meinen Vater weitergebe, wenn ihr mich nun in Ruhe lasst. "

Seine Miene blieb gänzlich kalt. Etwas verwirrt guckten sich die beiden an, doch Tora verstand. Sie murmelte leise seinen Namen und die beiden Wächter begaben sich stramm zurück auf ihre Positionen. Sie waren klug genug, nicht danach zu fragen, warum sich die Farbe seines Schuppenkleides geändert hatte. Statt mit diesen beiden Idioten zu sprechen wandte er sich an Tora, sie war inzwischen einer der höheren Haussklaven und war mit Sharoh aufgewachsen, entsprechend verband sie so etwas wie eine "Freundschaft" , wenn man eine Beziehung zwischen Meister und Sklave so beschreiben konnte. Er hatte sich öfters schon ihrer bedient und das würde er wohl auch als erstes tun, wenn er die Zeit dafür hatte. Auch wenn er dafür schon komische Blicke und bissige Kommentare erhalten hatte, dass er sich das Bett mit einer anderen Rasse teilte, so war es doch interessant. Trandoshanerinnen hatte er schon genug gehabt und auch andere Reptiloiden gab es genug Haussklaven, die sich für einen Platz einer Art Mätresse erhofften und die er schamlos ausgenutzt hatte. Warum also nicht etwas anderes probieren ?

" Führe mich und meinen Diener Iskaral nach drinnen. Ist Vater oder Onkel vor Ort ? "

Die Twi'lek stellte hastig ihr Werkzeug zur Seite und antwortete:

" Nein sowohl euer Vater Goron als auch euer Onkel Skarsk sind heute auf der Jagd in den östlichen Gräsern, doch sie sollten bis heute Abend zurück sein. "

Eine wenig erfreuliche Nachricht. Waren die beiden wohl diejenigen, die alle Fäden in der Hand hielten. Sein Vater mit ausgeklügelten Plänen und Schachzügen und sein Onkel mit simpler Gewalt. Sharoh hatte wirklich nicht viel von seinem Vater geerbt. Der dicke alte Trandoshaner konnte gerade mal so noch auf einem Speeder sitzen, ohne ihn zu überlasten. Das er noch auf Jagd ging war eine Parodie an sich. Er hatte sich seine Sporen verdient, als er jünger war, doch heute sprach er mehr mit dem Haushofmeister und Finanzberater, einem Snivvianer namens Heisenberg, als das er sich in den Kampf warf. Nun irgendjemand musste sich ja um die Finanzen kümmern. Sie folgten dem verschlungenen Weg an diversen Feldsklaven und Hainen voller Früchten vorbei zum Hauptkomplex des Ensembles. Durch ein Säulentor ging es in den Innenhof des in einer U-Form angelegten Gebäudes. Neben diversen Speedern und einigen Reittieren war auf dem sandigen Platz auch Sharohs ältere Schwester Kephess auszumachen. Sie sprach mit Borbik einem knapp zwei einhalb Meter großen Houk, der ebenfalls zur Sippe gehörte. Beide waren in Kampfausrüstung und schwer bewaffnet. Seine Schwester war deutlich kleiner als Sharoh, doch schlanker Statur und mit zwei kleinen Blasterpistolen ausgerüstet, mit denen sie laut einigen Gerüchten auf mehrere hunderte Meter noch einen flüchtenden Sklaven in den Fuß schießen konnte.

" Ist das etwa mein Bruder Sharoh ? Was ist denn mit dir passiert, bist du in ein Farbfass gefallen ? "

Herzlich kam die Trandoshanerin auf ihn zu. Sie war einer der wenigen Anlaufpunkte für ihn gewesen, während er von seinem Onkel ausgebildet worden war. Auch wenn sie ihm nie wirklich geglaubt hatte, dass Sharoh zur Strafe einen Finger oder manchmal auch mehrere abgehackt bekommen hatte. Für sie war es immer ein unglücklicher Zufall gewesen.

" Hallo Schwester. "

Antwortete er kurzerhand und bewegte sich auf sie zu. Kephess kannte ihn nicht als sonderlich gesprächig und noch viel weniger als humorvoll. Entsprechend lachte sich in sich hinein und das Grüppchen begab sich in eine von Säulen eingeschlossene Vorhalle, die an den Platz grenzte. Hier waren einige Tische und ohne danach zu fragen brachten einige Diener Wasser und etwas kleines zu Essen. Tora half natürlich fleißig mit.

[ Weltraum / Kashyyyk System / Varic Randgebiet / Gorash Anwesen / Hauptgebäude des Anwesens ]Sharoh, Hybris , Kephess, Borbik und einige Diener
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic - Raumhafen - Fury von Darth Hybris - Ausgang - Sharoh und Hybris]

Trandosha schien sie nicht hier haben zu wollen. Das ungleiche Duo war kaum zehn Schritt gegangen, da hatte der verkleidete Sith Lord schon wieder genug von dem Planeten. Hitze. Es gab kaum etwas das er mehr hasste. Sharoh ging sie freilich am geschuppten Hintern vorbei, doch der in einer dicken schwarzen Robe gehüllte Mensch dampfte. Nicht sinngemäß, sondern tatsächlich. Dennoch musste er Schritt halten und so tun, als würden ihn seine im Vergleich zu den Klauenfüßen seines Schülers eher kleinen Füße nicht so schnell voran bringen wie diesen. Also schien er hinter seinem Meister herzueilen, was unfreiwillig komisch aussah, weil er sich zugleich kleiner machen musste als er war. Da er dabei den Kopf senken musste, bekam er eigentlich gar nicht so viel von seiner Umgebung mit, ließ es sich aber nicht nehmen seine Machtsinne auf Wanderschaft zu schicken und alles und jeden zu sondieren. Etwa drei Minuten lang konnte er das auch ungestört tun, doch plötzlich spürte er eine Vibration auf der rechten Seite seiner Hüfte. Sein vorsorglich stumm geschalteter Kommunikator. Er nahm ihn raus, sah sich kurz um ob ihn wer beobachtete und achtete gleichzeitig darauf, ob die unzähligen Sklaven um ihn herum etwas ähnliches taten, doch als er nichts dergleichen sah, schaute er dennoch auf das handliche Stück Hardware. Vielleicht durften die armseligen Kreaturen mit ihren Halsbändern solche Dinge nicht nutzen, doch er dann halt schon. Sein Schüler würde das schon irgendwie erklären können. Was er dann laß, ließ ihn innerlich kurz die Stirn runzeln. Ein Schiff war im System angekommen und es gehörte wohl ihm oder flog zumindest in seinem Namen. Passagiere: Einer. Hybris dachte zwar sofort an die Togruta, welche Rake vorbei schicken wollte bzw. sollte, doch das konnte eigentlich nicht sein. Selbst bei gleich starkem Antrieb, so hatte der Lord vor über einer Woche geglaubt, würden die Jüngerin erst in zwei oder drei Tagen ankommen und nun war sie schon da? Wie hatte es Rake geschafft ein Schiff zu finden, welches sogar noch schneller war als seine Fury? Oder waren sie eine kürzere, dafür aber gefährlichere Route geflogen? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen den Lord für die eine oder andere Minute, dann tat er es mit einem kurzen Schnalzen seiner Zunge ab. Sie war nun da und musste irgendwie zu ihnen gelangen.

Kurz darauf kamen sie jedoch schon bei der Villa der Familie seines Schülers an und er musste den Kommunikator wieder wegpacken. Zuvor gab er noch die Anweisung raus, das sie einfach erst einmal landen und behaupten sollten, sie gehörten zu Sharoh Gorash und dann, eigentlich schon in Sichtweite der Wachen des Anwesens, schrieb Hybris noch eine Nachricht an den nur einen Meter vor ihm gehenden Apprentice und klärte ihn darüber auf das er nun noch eine Dienerin, mit dem Namen Deira, besaß. Hybris kannte sich nicht wirklich mit den Gepflogenheiten der trandoshanischen Sklavenhaltergesellschaft aus und tat daher von sich aus lieber weniger als zu viel. Man versperrte ihnen kurzzeitig den Weg, doch nachdem Sharoh etwas in seiner Muttersprache gesagt hatte, ließen sie sie passieren. Da er den blauschuppigen Trandoshaner noch nie so hatte sprechen hören, konnte er nicht einmal anhand der Tonlage raten was er gesagt hatte. Emotional war sein Schüler seelenruhig gewesen, weshalb Hybris einfach mal davon ausging das er sich vorgestellt hatte. Nun trug er blaue Schuppen, weshalb er diesem Zustand wohl dem einen oder anderen erklären musste. Danach kamen sie zu einer Twi'lek Sklavin, die deutlich besser aussah als jene Leibeigene, die Hybris auf den Straßen gesehen hatte. Wie in jedem System galt auch in dem der Sklaverei, dass man aufsteigen konnte, war man gut in dem was man tat. Die Gefühle dieser jungen Frau und seines Schülers waren nicht leicht zu lesen und eigentlich war Hybris auch nicht wirklich daran interessiert was sie verband. Wesen wie sie, die sich aufgegeben und lieber in Knechtschaft lebten, waren ohnehin unter seiner Würde. Die beiden sprachen kurz miteinander und es fielen wieder viele unverständliche Worte, doch zwei hatte sich angehört, als hätte es Namen sein können. Goran und Skarsk. Es dauerte dann eine weitere Minute bis Hybris auffiel, das diese beiden Worte Namen ähnelten, welche Sharoh ihm in Basic mitgeteilt hatte. Ersterer war wohl der Vater, letzterer der Onkel. Nur mit dem Vielleicht-vielleicht-auch-nicht-Namen Iskaral konnte der Lord nichts anfangen. Er ließ ihn mehrfach über die Zunge rollen, konnte sich aber beim besten Willen an kein Familienmitglied erinnern, welches so hieß. Mal davon abgesehen das er nicht trandoshanisch klang, also wohl eher einem Sklaven oder Diener gehörte. Und an deren Namen würde er sich sicherlich eh nicht mehr erinnern.


Sie ließen die junge Sklavin zurück und marschierten weiter durch die Obstgärten und Felder. Von oben hatte die Stadt ja schon „schön“ beziehungsweise stimmig gewirkt, doch nun da er hier war, fand Hybris sie noch besser. Als hätten die Sklaven unter der harten Hand der Trandoshaner ein Kunstwerk in die Landschaft gepflanzt und garnierend noch ein paar Bauwerke dazu gestellt, wirkte alles sehr gut aufeinander abgestimmt. Was den Lord verwunderte, war er doch davon ausgegangen das die humanoide Echsen deutlich primitiver oder zumindest weniger ansehnlich leben würden. Aufgeheizter, dreckiger und rostfleckiger Stahl, gegerbte Häute und Felle, so etwas hatte er erwartet. Und nicht so etwas. Zumindest die Familie seines Schülers stieg dadurch ein paar Punkte in seinem Ansehen, wobei er sich keinerlei Illusionen hingab. Sollte sie sich quer stellen, er würde sie alle – wenn auch nicht öffentlichkeitswirksam – abschlachten. Sie kamen schließlich zu einem Innenhof samt Speedern und lebendigen Transportmöglichkeiten. Dort befand sich außerdem eine relativ kleine Trandoshanerin, welche Sharoh seinen Gefühlen nach kennen musste. Außerdem ein großer Houk, eine Rasse, bei der sich Hybris schon länger fragte, ob es Vertreter dieser Spezies gab, welche dünn waren und deshalb kein vierfaches Doppelkinn bzw. diesen übergroßen Kinnsack besaßen. Sie begrüßten einander wohl, wobei Sharoh wortkarg blieb, dann gingen sie zu nahegelegenen Tischen in einer Vorhalle, wobei Hybris freilich hinter seinem Meister stehenblieb und so tat als wäre es die Erfüllung seiner feuchtesten Träume, das er bei dieser Höllenhitze stehen musste und nichts trinken durfte. Wie ihm dabei auffiel, sah sein Schüler kurzzeitig auf seinen Kommunikator. Ob er irgendwie darauf reagieren wollte, ließ sich nicht sagen, denn als die Trandoshanerin das Gespräch fortführen wollte, steckte sein Schüler ihn wieder weg. Er hatte schon verstanden...


[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic - Gorash Anwesen - Hauptgebäude des Anwesens - Sharoh und Hybris, weibliche Trandoshanerin, ein Houk, eine Twi'lek Sklavin und ein paar weitere Diener]
 
CF: Weltraum, Imperium

[Trandosha, Raumhafen, kleiner Weltraumkreuzer, Deira]


Endlich, endlich setzte das Klappergestell im Cockpit zur Landung an und Deira konnte durch das kleine Fenster erkennen, dass die Stadt, die der Droide ansteuerte, recht überschaubar war. Der Raumhafen war klein, die meisten Häuser nicht über alle Maßen riesig. Das Schiff setzte mit einem Rumpeln auf und die Togruta plumpste, von dem plötzlichen Gewackel überrascht rücklinks von der Bank, auf welcher kniend sie aus dem Fenster gesehen hatte. Fluchend setzte sie sich auf und rieb sich den Nacken.

„Wenn ich diesen Droiden in die Finger kriege“

Schoss es ihr genervt durch den Kopf. Da erschien auf dem Bildschirm, der neben der Cockpittür angebracht war und den Deira die letzten Tage einfach wissend ignoriert hatte, eine Nachricht. Sie stammte von Darth Hybris. Unbewusst schluckte die junge Togruta kurz und ging hinüber um die Nachricht zu lesen. Sie war kurz und enthielt nicht viel mehr als die Information, dass sie sagen sollte, dass sie zu einem gewissen Sharoh Gorash gehörte, damit man sie passieren ließ. Wer auch immer Sharoh Gorash nun wieder war. Allerdings fand sie, dass der Name recht passend für jemanden klang, der von hier kam, aber das würde sie sicherlich bald herausfinden.


Die Tür des kleinen Raumschiffes zischte, als sie sich öffnete und die steile Rampe klappte nach unten. Im Stillen beglückwünschte sich Deira dazu, dass die beiden Leichen immer noch im Nebenraum versteckt waren. Im nächsten Moment schon schnappte die violette Togruta einmal kurz nach Luft. Unbändige Hitze schlug ihr entgegen, Hitze, die sie zuletzt auf Nar Shaddaa in diesem Ausmaß gespürt hatte. Einer Eingebung folgend, steckte sie ihr Laserschwert in ihre Hosentasche und band sich ein schlichtes, schwarzes Tuch darüber, damit man nicht einmal ein bisschen was von dem Griff sehen konnte. Das Licht vor dem Kreuzer war grell und die Luft staubig. Kurz verzog sie ihr hübsches Gesicht, dann trat sie langsam aus dem kleinen Kreuzer heraus. Natürlich fiel die Togruta sofort auf. Nicht nur, weil sie keine anderen Vertreter ihres Volkes ausmachen konnte, sondern auch aufgrund ihres Aufzuges und ihrer Hautfarbe. Und vielleicht auch aufgrund des letzten Restes des Geruches nach Blut, der noch in ihrer Kleidung haftete, die sie auf dem Flug zwar gewaschen hatte, allerdings nicht hatte großartig wechseln können.


Zwei riesige Houkwächter verstellten ihr den Weg, als sie das untere Ende der Rampe erreicht hatte. Sie verließ das kühle Metall und trat auf den warmen, festgetretenen Sand hinaus. Die Rampe schloss sich hinter ihr von selber und irgendwo war sie darüber froh, sie hatte keine große Lust zu erklären, warum sie mit zwei Leichen im Schlepptau flog.


„Was wollt ihr in Varic?“

Sprach sie der rechte Wächter an. Sein Basic war recht gut, wenn auch seine Stimme sehr dunkel war und er unwahrscheinlich nuschelte. Kurz dachte Deira über ihre Antwort nach.

„Ich gehöre zu Sharoh Gorash, er sagte mir, ich solle ihm hierher folgen. Mein Schiff musste eine andere Route nehmen, daher habe ich seine Ankunft wahrscheinlich verpasst“

Antwortete sie schließlich. Ihre Stimme war klar, jedoch wie immer emotionslos und auch ihr Gesicht zeigte keine Regung.

„Sharoh Gorash?“

Wiederholte der linke Wächter fragend. Die Togruta nickte nur. Die beiden Houk sahen einander an und wechselten Worte in einer Sprache, die Deira nicht verstand. Es dauerte eine Weile, bis sich die beiden massiven Fleischberge wieder zu ihr umwandten.

„Sharoh Gorash ist hier. Das Anwesen seiner Familie liegt dort oben auf der anderen Seite des Berges. Geh dorthin, Sklavin, dein Herr wird dort sein“

Meinte nun wieder der rechte Wächter. Das Wort Sklavin hinterließ einen bitteren Nachgeschmack und fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengrube. Kurz schloss sie die grünen Augen, verneigte sich und wurde von den Wächtern durchgelassen.


Keine zehn Schritt entfernt erkannte sie sofort, warum der Wächter sie Sklavin genannt hatte. Trandosha war ein Planet der Sklavenhändler. Sie erkannte hunderte von ihnen in den Straßen. Teils weil sie dort arbeiteten, teils weil sie zum Verkauf angeboten wurden. Unbewusst fasste Deira sich an den Hals, wo bis vor gar nicht allzu langer Zeit ebenfalls ein solcher Sklavenkragen gelegen hatte. Der Sith, der sie zum Tempel geschickt hatte, hatte ihn ihr abgenommen.


Die junge Togruta machte einige tiefe Atemzüge, dann machte sie sich einfach auf dem Weg in die Richtung, die ihr der Houk angegeben hatte. Der Berg war nicht weit entfernt und die Straßen von Varic waren längst nicht so voll wie die, die Deira aus anderen Systemen kannte. Doch es waren genug Lebewesen unterwegs, dass sie keine drei Schritte tun konnte, ohne angestarrt zu werden. Die violette Togruta war die Blicke längst gewöhnt. Ihre rechte Hand lag allerdings über dem Tuch, das das Schwert in ihrer Hosentasche verbarg. Innerlich bemitleidete sie keinen der Sklaven, die sie unterwegs traf, sie empfand höchstens Abscheu. Abscheu, weil sie sich nicht wehrten.


Der Weg war nicht weit, doch aufgrund der nicht Hitze, die Deira nicht allzu angenehm fand, ging sie langsam und war sicherlich eine Stunde unterwegs, bis sie eine Ansammlung von Gebäuden erreichte. Sie waren gesäumt von Grünflächen und bestanden zum Großteil aus großen, von Säulen getragenen Hallen. Umgeben war das Ganze von einer etwa drei Meter hohen Mauer, die die kleine Togruta nicht überblicken konnte. Einzig die Tatsache, dass man von oben herab auf das Anwesen zuging, hatte ihr einen Einblick hinter die Mauern gewährt. Dies war unverkennbar das Anwesen von jemandem, der mit den Sklaven reich geworden war. Deira rümpfte die Nase, wo hatte sie sich da nur wieder reingeritten?


Vor dem Tor standen zwei Wächter, beides reptilienartige Wesen. Auf Anhieb erkannte Deira nur, dass einer von ihnen etwas kleiner war und der andere, der definitiv mit seinen Zähnen und den Klauen gefährlicher aussah, überragte die Togruta um einiges. Sie sprachen sie in einer Sprache an, die Deira nicht verstand und so starrte sie die Wächter nur offen fragend an, ohne etwas zu sagen.


„Wer bissst du und wass wilssst du?“

Wandte sich nun der größere Wächter an sie. Sein Basic klang zischend und Deira dachte unwillkürlich an eine Schlange.

„Mein Name ist Deira und ich gehöre zu Sharoh Gorash. Mein Schiff hatte Verspätung“

Antwortete sie ruhig und sah fest in die orange-roten Augen des Reptils hinauf.

„Dasss werden wir überprüfen“

Zischelte es und wandte sich um. Hinter dem Tor entdeckte Deira eine Twi’lek, dem unverkennbaren Kragen nach eine Sklavin, die einen Besen in der Hand hielt. Das Reptil wandte sich an selbige und schien ihr irgendwelche Anweisungen zu geben, zumindest soweit die Togruta das ausmachen konnte. Die Twi’lek nickte, legte den Besen fort und rannte beinahe schon davon. Jetzt hieß es warten. Lautlos ließ die Togruta einen schnaubenden Atemzug entweichen und stellte sich in den Schatten.

[Trandosha, Varic, vor dem Anwesen der Gorash, Deira und zwei Wächter, ein Rodianer und ein Trandoshaner]
 
[ Weltraum / Kashyyyk System / Varic Randgebiet / Gorash Anwesen / Hauptgebäude des Anwesens ]Sharoh, Hybris , Kephess, Borbik und einige Diener

Das kleine Familientreffen wurde zu einem elendig langen nutzlosen Smalltalk. Hier wurde von dieser Jagd geprahlt dort von jener und Sharoh musste natürlich in alter Manier dagegen halten. Er hasste dieses dauerhafte Kräftemessen mit seinen Geschwistern, doch musste es sein. Während dieser Zeitverschwendung kam auch noch eine Meldung auf seinem Kommunikator. Hybris kündigte noch eine Dienerin an, die anscheinend gerade auf dem Weg hier hin war. Wie auch immer. Es verstrich noch einiges an Zeit, es wurde etwas getrunken und gequatscht während Hybris nur neben den dreien Stand. Nachdem Sharoh sich erfragt hatte, wo nun genau sein Onkel und sein Vater auf Jagd waren hieß es nur noch auf diese Deira zu warten. Diese sollte auch bald eintreffen. Er würdigte die andere Schülerin keines Blickes, stattdessen schnappte er sich ein Speederbike, deutete Hybris und ihr dasselbe zu tun, verabschiedete sich von seiner Schwester und machte sich auf den Weg in die Steppe östlich der Stadt, wo seine Schwester ihn hin gelotst hatte. Die beiden folgten auf dem Schritt und Sharoh stochte wie er es liebte über den kleinen Feldweg zum Ausgang des Anwesens.

Ein gute halbe Stunde waren sie unterwegs, bis sie durch die Berge und das Stadtgelände endlich auf dem Land angekommen waren. Um sie herum war ein Meer aus hohem Grass gesäumt mit einen krummen Bäumen, die kleine grüne Früchte trugen. Plötzlich stärkte sich ohne, dass er es wollte sein Griff um das Gaspedal am Lenker seines Speederbike. Seine Arme verkrampften sich und er beschleunigte unkontrolliert. Verzweifelt versuchte er den Griff zu lösen, doch stattdessen lösten sich rötlich schwarze Blitze von seiner Haut und ließen Stück für Stück den Rest seines Körpers krampfen, bis er gänzlich die Kontrolle verlor. Er kippte zur Seite und schlug mit der Schulter zuerst auf dem Boden auf. Glücklicherweise wurde er sofort Ohnmächtig bevor die Nervenbahnen den Schmerz gänzlich an sein Gehirn leiten konnten. Eine wohlige wärme umfing ihn, als er in das ewige Land der Träume fiel.

Tut mir Leid, dass der Post so kurz ist. Nur das ist nun offiziell der Punkt an dem ich Sharoh inaktiv werden lasse. Euch noch viel Spaß und legt ihn bitte auf eine Nette Station, wo er im Koma liegen kann ja :3

[ Weltraum / Kashyyyk System / Varic Steppe]Sharoh, Hybris , Deira
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic - Gorash Anwesen - Hauptgebäude des Anwesens - Sharoh und Hybris, weibliche Trandoshanerin, ein Houk, eine Twi'lek Sklavin und ein paar weitere Diener]

Das Gespräch zwischen den Trandoshanern zog sich schier endlos in die Länge. Da Hybris kein Wort verstand, ja nicht einmal versuchen konnte etwas zu verstehen, drifteten seine Gedanken recht schnell ab und er erwischte sich schon nach recht kurzer Zeit dabei, wie er mit dem Gedanken spielte doch alles und jeden abzuschlachten. Und je länger Sharoh diese Unterhalten andauern ließ, desto reizvoller wurde auch sein blutiges Ende. Erst als sich die zweite „Dienerin“ ankündigte, Deira, wandelte sich der Strom aus verspritzten Körperflüssigkeiten und Knochenfragmenten zu einem ruhigen Bach. Nach außen hin gleichgültig, empfing er die Togruta und wies schlicht mit seiner rechten Hand neben sich auf den Boden, wo sie sich auch hinstellte und stumm und ebenso unbeteiligt stehenblieb. Sie sahen beide stur nach vorne, doch in Wirklichkeit musterte der ärmlich wirkende Sith Lord die junge Frau mit der Macht. Rake hatte sie gelobt, etwas das eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Der Feeorin schaffte sich Rivalen und Todfeinde, aber doch keine … was auch immer sie nun für ihn war. Sie war kleiner als seine bisherigen Schüler und jetzt wo er so daran dachte, fiel ihm auf mit wie vielen relativ großen Dienern und Schülern er sich immer umgeben hatte. Nun würde es also eher etwas kleines sein. Was gut oder schlecht sein konnte, das würde sich noch zeigen. Ansonsten war sie – und wen wunderte es, war sie doch nun bei den Sith – körperlich angegangen worden und hatte so einiges mitmachen dürfen. Hybris würde daraus wenn möglich Kapital schlagen, vielleicht auch indem er ihr anbot ihre Wunden, seien sie nun äußerlich oder innerlich, zu heilen. Alles andere sie betreffende war für den Augenblick irrelevant. Nur eine Sache nicht. Wo im Namen der sieben corellianischen Höllen war der verdammte Alchemist abgeblieben? Hybris konnte ihn nicht spüren. Und er war definitiv nicht mächtig genug um sich vor ihm zu verbergen. Dieser Gedanke war dem Lord gerade erst in den Sinn gekommen, da musste er sich auch schon dazu zwingen die Togruta nicht anzustarren und zur Rede zu stellen. Sie wusste ja vermutlich eh nichts...

Es vergingen noch einmal viel zu viele Minuten, dann ging es endlich los. Sie nahmen sich Speeder und verließen schließlich das Anwesen. Laut integriertem Chronometer brauchten sie fast eine halbe Stunde um in der Wildnis anzukommen. Wie man schon vom Schiff aus gesehen hatte, gab es hier vor allem hohes Gras und kleine, krumme Bäume mit irgendwelchen Früchten. Okay, letztere hatte man aus der Luft freilich nicht sehen können, so mickrig wie sie waren. Vermutlich eh giftig, dachte Hybris und war froh darüber Proviant dabei zu haben. Im Notfall konnte er zwar nicht nur die Fury rufen, sondern auch mit Hilfe der Macht binnen weniger Minuten viele Kilometer überbrücken, doch er wollte ja eigentlich unerkannt bleiben. Die Spione des Imperiums und die Inquisitoren waren überall und einen Zirkelgroßmeister wollten sie sicherlich nicht unbeobachtet lassen. Im Augenblick waren sie aber noch alleine und das durfte durchaus gerne so bleiben.


Und plötzlich schrie etwas auf. Nicht hörbar, aber spürbar. Hybris, gerade noch in seiner eigenen kleinen Welt in seinem Kopf, ließ selbigen schlagartig in Sharohs Richtung zucken, als von diesem eine abartige, machtgeschwängerte Aura abgestrahlt wurde. Als wäre die Macht krank geworden und würde stückchenweise Erbrochenes von sich geben, platzte sie aus dem Trandoshaner hervor. Zuerst unsichtbar, doch schon nach wenigen Herzschlägen kamen schwarz umrandete rote Blitze aus seinem Leib, züngelten über die Schuppen hinweg und lähmten ihn, noch während er bei fast voller Geschwindigkeit mit dem Speeder unterwegs war. Eine der Entladungen ließ ihn schließlich von dem Gefährt fallen und ungebremst, und deshalb entsprechend hart, aufschlagen. Und Sharohs Bewusstsein verschwand schlagartig aus der Macht, ganz so als hätte man eine Luma mit voller Wucht gegen eine Wand geschmettert. Zuerst war Hybris noch kühl berechnend und auf wissenschaftliche Weise neugierig auf seinem Speeder geblieben, doch als sein Schüler schließlich zu Boden gegangen war, war er einfach abgesprungen und kam nun schnellen Schrittes auf den blauschuppigen Trandoshaner zu. Sein Speeder bemerkte den fehlenden Fahrer schließlich und wurde von alleine langsamer, bis er irgendwo weiter vorne außer Sichtweite stehenblieb. Einen Meter von Sharoh entfernt streifte der Lord seine Robe ab, sah sich nochmals in der Umgebung um, sah aber außer Deira – die auch abgestiegen war und nun näher kam – niemanden und beugte sich dann zu Sharoh hinunter. Seine Schulter war natürlich ausgerenkt worden und da er danach den Boden mit dem Gesicht entlang geschlittert war, sah dieses auch nicht sonderlich heil aus, bluten tat er jedoch nur ein wenig an der Wange. Noch bevor Hybris den Rest in Augenschein nehmen konnte, schaufelte er den Dreck aus dem Maul der humanoiden Echse, vergewisserte sich das er noch atmen konnte und sah erst dann nach ob er sich nicht doch etwas gebrochen hatte. Dies dauerte dank der Macht nur wenige Sekunden. Seine blauen Schuppen hatten fast alle äußerlichen Einflüsse kompensieren, ihn also vor einer offenen Wunde schützen können. Doch innerlich hatte der Aufprall ordentlich Schaden angerichtet und ihm ein halbes Dutzend kleinerer Knochen gebrochen. Und seine Schulter war nicht nur ausgerenkt, sondern auch angeknackst worden.


So viel zu den unwichtigen Verletzungen.

Einen Körper konnte Hybris leicht reparieren bzw. heilen, dafür interessierte er sich also wenig. Auch nahm er zufrieden zur Kenntnis das die Schuppen seines Schülers nur an einer Stelle auf einer Länge von nur rund zwei Zentimetern durchbrochen worden waren. Aber viel wichtiger war natürlich die Ursache für diesen Unfall. Die abnormalen Blitze, sofern es denn überhaupt natürliche Blitze gab, welche aus einem Körper abgegeben werden konnten, erinnerten Hybris zwar an den Lebensentzug, doch damit hatten sie nichts zu tun gehabt. Weder beherrschte irgendwer unter dem Rang und Können eines Executors diese, noch wurden die Technik so eingesetzt. Und selbst für den unwahrscheinlichen Fall, das Sharoh das Ausnahmetalent der letzten zehntausend Jahre schlechthin war, das war kein Lebensentzug gewesen. Die ungewöhnliche Aura, diese abgegebene Energie. Es hatte sich falsch angefühlt. Selbst wenn man mit der Macht ungeheuerliches tat, zum Beispiel Mord oder noch schlimmeres, fühlte es sich nie falsch an. So funktionierte die Macht normalerweise nicht. Tat sie es nun aber doch, wie gerade eben zweifelsfrei bewiesen, musste etwas schief gelaufen sein. Und Hybris ahnte schon wer dafür verantwortlich war. Nämlich er selber.


Ich habe sie zu stark verdreht.


Für das Ritual, für die Umwandlung der Schuppen hatte er seine Technik zur Manipulation von Materie anpassen müssen. Stark anpassen müssen. Das war schon keine Manipulation mehr gewesen. Er hatte den Programmcode fast vollständig umgeschrieben gehabt. Nur das er dies zuvor eben noch nie in dem Maße getan hatte.

Mir ist ein Fehler unterlaufen und es macht keinen Sinn das irgendwie schön zu reden. Meine Investitionen


Er hatte so viel in diesen Schüler hineingesteckt, ihm so viele Geschenke gemacht. Nicht nur die Schuppen, sondern auch das Schwert, von dem sogar die meisten Krieger nur träumen konnten. Dann all die Annehmlichkeiten, die der Schüler eines Lords und Zirkelgroßmeisters genießen durfte. Das Jahr im Dschungel, all die Prüfungen und Tests. Die Zeit … all diese Zeit und Mühen. Hybris spürte wie der sich aufbauende Frust sich verfärbte, wie er von dunkelrot zu schwarz wechselte und sich Wut dazu gesellte. Zuerst war er wütend auf Sharoh, weil der es nicht geschafft hatte dagegen anzukämpfen. Doch nur wenige Herzschläge später hasste er sich selber. Für seinen Fehlschlag, für seine falschen Einschätzungen und Kalkulationen. Und nicht zuletzt dafür, dass er versagt hatte. Das Ritual … es hatte sich so … perfekt angefühlt!


Nur eine verfluchte Täuschung. Über ein Jahr lang war er damit herum gelaufen und nun bricht es durch. Wie … wie … ein Tumor.

Inzwischen stand Deira neben ihm. Innerlich wie äußerlich ungerührt, beobachtete sie einfach nur. Was gut für sie war, hätte doch jedes falsche Wort, egal aus welchem Grund ausgesprochen, ihren Tod bedeuten können. Noch war sie ein Niemand, noch keine Schülerin, ja nicht einmal ein Sklave. Hybris war aber noch besser als sie darin. Er kochte innerlich und verspürte den Drang danach sie zu häuten oder wenn möglich sogar eine noch langsamere Folter, äußerlich war er aber ruhig. Sharoh, seine wichtigste Investition in die Zukunft, sein Glanzstück, sein zukünftiger Todesbote … war … ja was war er überhaupt? Der Lord war derart mit denken und wütend sein beschäftigt gewesen, das ihm erst jetzt, als er sich wieder erhob, auffiel, das Sharoh nicht bewusstlos war. Sondern in eine Art Koma. Kein echtes, denn dafür gab er noch zu viel von sich, sein Gehirn war dafür noch zu aktiv, doch er war nah dran. Vorerst konnte er den Trandoshaner also vergessen. Kein einfacher Reboot und ein paar psychischen Reparaturen und weiter ging es. Der Apprentice musste in eine „Werkstatt“. Und so wie Hybris das sah, würde er in sein Labor auf Bastion gebracht werden müssen. Nein, nicht Bastion, fiel ihm fast sofort ein. Nichts derart öffentliches. Das Deira von diesem Fehlschlag wusste, war schon zu viel. Wäre sie keine potenzielle Schülerin, er hätte sie allein deshalb schon noch an Ort und Stelle getötete und ihr Gehirn unwiederbringlich vernichtet. Stattdessen sah er sie nun an. Sie ließ sich immer noch nichts anmerken, hatte inzwischen aber mitbekommen das ihr zukünftiger Meister „womöglich ein wenig erregt war“. Nicht das sie es spüren oder an seinem Gesicht ablesen konnte. Doch falls sie kein Rake 2.0 war, sondern wie Sharoh ein bisschen nachdenken konnte, hatte sie das Schweigen unlängst richtig interpretiert. Deshalb spielte Hybris die Situation auch nicht herunter, sondern sagte:

„Keiner von uns ist vor Fehlschlägen sicher. Wir arbeiten und wirken in den höchsten Sphären, also müssen wir auch mit mehr Problemen rechnen. Vergiss niemals, das wir unmöglich alles kontrollieren und vorhersehen können. Ich habe so viel in ihn investiert und nun könnte alles dahin sein. Doch ich nehme mir vorher alles was ich gebrauchen kann. Was auch du schon sehr bald lernen wirst...“


Hybris sah sie noch eine Sekunde länger an, dann zückte er seinen Kommunikator und rief Yelm mit der Fury zu ihrer Position. Sharoh konnte sie nicht länger durch seine Verwandten zu dem Hinweis führen. So gerne der Lord dessen Familie auch abschlachten und durch Gedankenmanipulation beeinflussen wollte, noch war der trandoshanischen Apprentice nicht tot und sein Blut damit nicht nutzlos geworden. Solange er atmete, und sei es nun aus eigener Kraft oder nicht, konnten seine Verwandten auf Trandosha noch nützlich sein. Sie würden leben. Und Hybris Plan B nehmen. So ungern er diesen auch in Anspruch nah. Nicht umsonst war er nicht Plan A.


„Solange wir warten, kannst du mir mal erzählen wieso ich den Alchemisten, welcher dich herbringen sollte, nicht spüren kann und wieso er sich nicht gemeldet hat. Und tue dir selber den Gefallen und belüge mich nicht, was auch bedeutet das du - bewusst - keine Details auslassen solltest.“

Das was die Togruta würde verstehen müssen war nämlich, dass er immer zu seinem Lohn kam. Einmal in etwas investiert, und das hatte er allein schon dadurch, dass er Deira hatte herbringen lassen, würde er damit auch Gewinn machen wollen. Sharoh würde in seine Bestandteile zerlegt werden, sollte er doch nicht mehr erwachen können. Und Deira … ihre Seele würde in Hybris Schwert landen und der Körper … in einem Reagenzglas...


[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Deira, Hybris und ein komatöser Sharoh]
 
[Trandosha, Varic, vor dem Anwesen der Gorash, Deira und zwei Wächter, ein Rodianer und ein Trandoshaner]

Es dauerte eine ganze Weile, bis die Dienerin zurückkehrte. Wieder wechselte sie Worte in einer Sprache mit dem trandoshanischen Wächter, von denen Deira keines verstand. Dann wandte sich der Wächter wieder an sie.

„Du darfsssst passssieren, Sssssklave“

Zischte er. Deira erwiderte nichts, sondern folgte einfach stumm der Twi’lek, welche sie zu einer Art Versammlung im hinteren Teil des Anwesens geleitete. Dort befanden sich mehrere Trandoshaner im Gespräch und einige Sklaven wuselten um sie herum. Ein Anblick den die junge Togruta so oder so ähnlich in den vergangenen Jahren oft gesehen hatte. Sie entdeckte Darth Hybris in einer schlichten Robe am Rand stehend und folgte seiner stummen, kaum sichtbaren Aufforderung sich neben sie zu stellen. Hier war Schatten und es ging ein leichter Wind. Auch wenn Deira es mehr ahnte als wirklich spürte, ging sie davon aus, dass der Mann zu ihrer linken sie mit der Macht musterte. Doch dagegen konnte sie sowieso nichts machen, also ließ sie es stumm über sich ergehen und vertrieb sich mit Gedanken an die letzten Tage die Zeit bis nach einer scheinbaren Ewigkeit die Echsen sich erhoben und auch Darth Hybris sich in Bewegung setzte. Deira folgte ihm und der blauen Riesenechse, wohl Sharoh, unauffällig wie es einer Dienerin würdig war.

„Warum sind die immer alle so riesig?“

Schoss es ihr unwillkürlich durch den Kopf als sie sich auf Speeder schwangen und das Anwesen wieder hinter sich ließen. In ihrem ganzen Leben hatte Deira bisher nur einmal auf so einem Ding gesessen und sie war ganz froh, dass niemand etwas dazu sagte, dass sie sich doch recht ungeschickt damit anstellte. Doch nach einigen Minuten Flug hatte sie endlich den Dreh raus und fürchtete auch nicht mehr bei der nächsten Kurve hinunterzukippen. Sie fuhren eine ganze Weile, über eine halbe Stunde, bis aus dem trockenen Sand eine grünere Wildnis mit krummen Bäumen und hohem Gras. An manchen Bäumen wuchsen seltsame Früchte, die der Togruta nichts sagten und die nicht besonders vertrauenswürdig aussahen. Deira ließ den Blick schweifen und verlor sich in Gedanken bis sie plötzlich ein unschöner Schlag traf. Suchend sah sie sich nach der Quelle dieses seltsamen Gefühls um und entdeckte, dass aus dem Trandoshaner schwarz-rote Blitze hervorzuckten und sich wie zitternde Schlangen über seinen blauen Körper schlängelten. Angenehm sah das nicht aus und wie zur Bestätigung kippte die Echse in voller Fahrt stocksteif von dem Gefährt und schlug auf dem staubigen Boden auf.

Kurz darauf sprang Hybris von seinem Speeder und ging auf den Gefallenen zu. Der Speeder fuhr alleine weiter, doch Deira wusste er würde irgendwann stehen bleiben. Sie brachte ihrerseits den ihrigen zum Stehen und ging zu den beiden hinüber. Darth Hybris hatte seine Robe abgeworfen und den Anblick einen schmalen, älteren, blassen Menschens enthüllt, der sich nun über die blauschuppige Echse beugte und dessen Verletzungen begutachtete. Kurz stockte Deira in ihrem Schritt bei dem Anblick des Großmeisters, doch dann ging sie einfach weiter. In angemessener Entfernung blieb sie stehen. Sie schwieg und wartete ab. Sie wäre jetzt keine große Hilfe und sie wusste aus Erfahrung, dass man bei solchen Dingen nicht störte. Und obwohl auch Darth Hybris kein Wort sprach, merkte sie dass seine Laune sich binnen weniger Minuten deutlich verschlechterte. Innerlich wunderte sie sich darüber, doch ihr Gesicht blieb so ausdruckslos wie immer.

Nach eingehender Untersuchung erhob sich der Mensch und sprach die junge Togruta an. Sie verstand seine Worte, antwortete jedoch lediglich mit einem Nicken. Dann zückte er einen Kommunikator und sprach mit jemandem. Er holte irgendwen her. Die Namen sagten der Violetten nichts. Als Hybris sie erneut ansprach, kam er auf das Thema zu sprechen, das unweigerlich hatte zur Sprache kommen müssen, das Fehlen desjenigen mit dem sie in Bastion aufgebrochen war.

„Er ist hier, allerdings fehlt ihm schon seit einigen Tagen die Möglichkeit sich irgendwo zu melden und das wird er auch nie wieder können. Seine Leiche befindet sich gemeinsam mit der seines Sith-Spawns im hinteren Laderaum des Kreuzers, mit dem Rake uns hergeschickt hat.“

Begann sie und sah dabei nach wie vor ausdruckslos in das Gesicht des Menschen in dem sie nicht lesen konnte. Als er nicht direkt antwortete, sprach sie noch etwas weiter.

„Er hat einen Kampf provoziert und den Kürzeren gezogen. Der Spawn war zu dem Zeitpunkt bereits ramponiert, was ebenfalls auf mein Konto geht. Ich weiß nicht, wie viel man von den beiden noch retten kann. Ich habe den Laderaum nicht mehr geöffnet, seit ich sie dort hinein verfrachtet habe.“

In ihrer Stimme schwang weder Arroganz noch Mitleid oder sonst irgendein Gefühl mit. Sie sprach davon auf dieselbe Art und Weise wie man normalerweise vielleicht über das Wetter sprach. Mit leicht verschränkten Armen und aufmerksamem Blick erwartete sie eine Reaktion ihres Gegenübers. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde und wünschte sich kurz Rake gegenüber zu stehen, den man recht gut einschätzen konnte, was so etwas anging. Bei dem Gedanken musste sie allerdings zugeben, dass sie sich auch nicht sicher war, wie er darauf reagiert hätte.

[Trandosha, Varic, Steppe, Deira, Hybris und Sharoh(außer Gefecht)]
 
[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Deira, Hybris und ein komatöser Sharoh]

Er war also tot und so wie sie es sagte, schien er keinen allzu große Herausforderung gewesen zu sein. Oder war sie tatsächlich derart kaltblütig? Hybris starrte sie noch einen Augenblick lang länger an, dann sah er nach vorne, etwa in die Richtung aus der die Fury kommen müsste, hatte Yelm sich an den Befehl gehalten. Der Tag, so schien es dem Lord, entwickelte sich langsam aber sicher zu einen von diesen Tagen, die man nur allzu gerne vergessen wollte, wären sie denn nicht zugleich so lehrreich. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, den Kopf leicht angehoben, sodass es so aussah als wolle er sein Gesicht dem Stern zuwenden – welcher jedoch in ihrem Rücken stand -, sprach der Sith Lord genau so ruhig wie die Jüngerin.

„Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ein unbedeutender Schüler einen meiner niederen Alchemisten getötet. Besagter Toter wäre ohnehin zu keinem brauchbaren Diener geworden, er war entbehrlich. Und doch war er mein Eigentum, und doch wäre er vielleicht irgendwie nützlich gewesen. Was habe ich also getan?“

Jetzt sah er Deira an und als sie den Blick erwiderte, erkannte sie das seine glühenden, orangeroten Sith Augen zurückgekehrt waren.


„Ich habe ihm die Haut in Streifen vom Körper gelöst und die offenen Stellen mit Säure eingesprüht. Doch zuvor hatte ich ihn mit Chemikalien und Medikamenten vollgepumpt, sodass er weder ohnmächtig werden, noch sich an den Schmerz gewöhnen, noch gedanklich hatte abschweifen können. Stundenlang hatte er es ertragen müssen, ohne Chance auf die süße Erlösung des Todes. Sith, und das solltest du dir gut merken, nähren sich an dem Leid Anderer. Es gibt ihnen Kraft und Macht und nicht nur im übertragenen Sinne. Ich hatte ihn also zu einer Batterie umfunktioniert.“

Nun drehte er sich vollständig zu ihr um, überbrückte die letzten Meter zwischen ihnen und starrte auf sie herab.

„Er hat einen Jünger getötet, das was auch du bist. Kaum mehr als ein Sklave, nein, eigentlich genau das. Doch wenn ein Sith nicht fähig ist sein Eigentum zu schützen oder zumindest all jene zu vernichten, die sich an diesem vergriffen haben, dann wird er nicht lange überleben.“

Langsam, ganz langsam ließ Hybris die Verderbtheit seiner Präsenz aus sich heraus sickern und über die Togruta legen. Wo er zuvor in der Macht völlig unsichtbar gewesen war, verseuchte er nun Millimeter für Millimeter die Atmosphäre um sich herum. Insekten unter ihnen und in der Luft stoben plötzlich auseinander, als ihnen ihr Instinkt zur Flucht riet. Die Luft wurde kälter und gerade als er sah wie der Jüngerin ein Schauer über den Rücken jagte, sprach er weiter.

„Du bist nur ein nicht ausgebildeter Jünger. Rake als Schüler ist dir so weit überlegen, das du nicht einmal hoffen kannst ihn zu besiegen, macht er ernst. Der Krieger, den du getötet hast, und ich glaube dir das du das getan hast, war wiederum so viel mächtiger als Rake, das der keine Chance hätte. Danach kommen die Executoren, die ausgebildeten Sith Meister und danach kommen die Lords. ICH bin ein Lord und nur noch der Imperator steht über mir, der mich wiederum nach Lust und Laune umbringen könnte. Wenn du also sagst, er hat einen Angriff provoziert und du hast ihn dann umgebracht, dann will ich schon wissen wie du das fertig gebracht hast. Und wieso es überhaupt so weit gekommen ist. Er wusste das er dich lebend abliefern soll!“

Jetzt kam er noch näher und selbst wenn die Togruta hätte zurückweichen wollen, dafür war es zu spät. Die Aura des Lords hatte sie bereits vollständig eingenommen und jeder Muskel war starr vor Angst. Ab einem gewissen Punkt, ab einer gewisse Stärke und Größe eines Monsters, flüchtete man nicht mehr. Man wartete nur noch darauf das man zerquetscht wurde. Für ein paar Sekunden lang hielt dieser Zustand noch an, dann zog sich Hybris Aura so weit zurück, das die deutlich kleinere Togruta wieder normal atmen und sich bewegen konnte. Nichts desto trotz starrte sie in diesem Augenblick eine Kreatur an, die ihre eiskalte Grausamkeit zur Perfektion erhoben hatte.

„Ihr wollt genau wissen, warum er in dem Lagerraum ist? Wir waren noch keine drei Tage unterwegs, da hat er begonnen, mich als seine Gespielin sehen zu wollen. Er hat mich bewusstlos geschlagen und unter dem Tisch angekettet. Als er mich frei ließ und mich wieder angefasst hat, habe ich mich gewehrt. Niemand fasst mich an“.

Kurz schien sie die Beherrschung zu verlieren, doch es war nur ein kurzes Aufflackern und als sie weiter sprach, hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Wäre Hybris nicht so sehr damit beschäftigt gewesen die gesprochenen Worte zu verarbeiten, er hätte sich an ihrer ruhigen Art erfreuen können.

„Der Wicht war kein guter Kämpfer, er ließ sein Leben im Kampf. Dabei hat er eine ziemliche Sauerei hinterlassen, ich habe sicher drei Tage gebraucht bis ich sein Blut und die Flüssigkeiten des Spawns einigermaßen beseitigt hatte. Seitdem liegt er in dem Lagerraum und er liegt dort auch jetzt während wir reden und müffelt vor sich hin."


Sie schloss ihren Monolog mit einem schlecht unterdrückten Schulterzucken, dann sah sie den Lord einfach nur noch an. Der starrte zurück und ließ sich Zeit. Ihre Worte an sich wischte er schnell bei Seite, denn sie bestätigten nur etwas, was er ohnehin schon vermutet hatte. Wenn ein Jünger einen – wenn auch nicht vollständig – ausgebildeten Sith töten konnte, dann musste besagter Sith irgendwie abgelenkt worden sein. Die Macht, genauer gesagt der Machtsinn, war ein wunderbares Werkzeug, doch er nahm einem nicht die Arbeit ab. Er warnte einen, doch reagieren musste man schon selber. Und das hatte der Alchemist offenbar nicht hinbekommen. Und das nur weil er sie hatte ins Bett bekommen wollen? In diesem Augenblick war Hybris tatsächlich wütender auf diesen Schwachkopf als auf die Togruta. Er hätte nach seiner Machtübernahme definitiv alle Alchemisten kastrieren lassen sollen. Was eine Verschwendung! Aber obwohl er so dachte, sagte er etwas anderes:


„Das ist alles? Er wollte dich nur vergewaltigen und du riskierst lieber dein Leben, wirfst es lieber weg, anstatt solche eine Lappalie zuzulassen? Du hast offensichtlich keine Ahnung was für Schrecken dich bei den Sith erwarten, was du noch zu erdulden hast!“

Er entfernte sich wieder von ihr und als hätte Yelm nur darauf gewartet, das er sich von ihr abwandte, tauchte die Fury im nächsten Moment hinter dem größten Hügel der Umgebung auf. Hybris hatte die Hände wieder hinter dem Rücken und sah sich nach einer geeigneten Landestelle um. Diese lag etwa zwanzig Meter links von ihm und als er bemerkte, dass auch sein Pilotdroide diese Stelle anflog, fixierte er kurz Sharohs regungslosen Leib, ließ seine Macht zu diesem wandern, umschließen und anheben und dann ging er langsam Richtung Landeplatz. Deira folgte ihm, schwieg aber noch. Da die Repulsoren und Impulstriebwerke zu laut waren, als das sich eine Fortführung des Gesprächs gelohnt hätte, warteten die beiden bis die Fury gelandet war. Da die Krachmacher jedoch nicht abgeschaltet wurden, bestiegen sie das Raumschiff umgehend und erst als die Drucktür geschlossen war und plötzlich jedes Geräusch abgeschnitten wurde, sprach Hybris die Togruta nochmals an.


„Bleib hier vorne im Aufenthaltsraum und warte.“

Sharoh wurde ohne große Sorgfalt in sein altes Quartier verfrachtet und dort liegengelassen. Die Ausrüstung der Fury erlaubte ohnehin keine umfassende medizinische Versorgung, sondern höchstens das man sein Fleisch in Reagenzgläsern auflöste. Da der Trandoshaner noch selber atmen konnte, würde sein Noch-Meister ihn vorerst einfach in diesem Raum belassen, wenn auch auf dem Bett und nicht dem Boden. Noch im Raum betätigte Hybris das Intercom und ließ Yelm zurück nach Varic fliegen. Sie mussten einkaufen.

All das hatte höchstens fünf Minuten gedauert und als Hybris wieder im Aufenthaltsraum war, stand die Togruta noch. Er setzte sich seinerseits, bemerkte dabei das er seine Tarnrobe vergessen hatte, was er mit einem innerlichen Schulterzucken abtat und richtete seinen Körper dann auf Deira aus. Nach vorne gebeugt, die Hände ineinander verschränkt, sah er von unten zu ihr hinauf.


„Gut, meinetwegen, er hat den Tod verdient. Dafür werde ich dich nicht bestrafen. Wofür du jedoch leiden wirst, ist der Grund für deine Entscheidung dich zur Wehr zu setzen. Es gibt für mich zwei Möglichkeiten dich auszubilden. Die eine folgt dem Weg der Jedi, was in etwa so wäre als würde ich einen Felsen in einen Fluss werfen und abwarten bis er glatt poliert worden ist. Ich bevorzuge jedoch den, wo ich dich in das tiefste und finsterste Loch stoße das ich finden kann. Und wenn du dort unten angekommen bist, so fern jeder Hoffnung, das du nicht einmal hoffen kannst sterben zu dürfen, werde ich dir das Werkzeug hinunter werfen, mit dem du dich nach oben arbeiten kannst. Doch noch stehst du oben, noch hängt zu viel von deinem alten Leben an dir.“

Nun lehnte er sich zurück und machte eine Geste, als wolle er das Deira ihm etwas vorführte.


„Und du wirst dich selber an den Rand des Loches stellen. Du wirst mir jetzt erzählen wovor du dich so sehr fürchtest, das du eher sterben würdest als er zu ertragen. Falls du nicht ehrlich zu dir selbst sein und es mir erzählen kannst, werde ich diesen Part übernehmen. Dann werde ich einfach ALLES an dir ausprobieren, so lange, bis ich deine Schwachstelle gefunden habe. Und während du darüber nachdenkst: Zieh dich aus und dreh dich dann einmal im Kreis.“


Rake mochte ihre körperliche Stärke und Geschicklichkeit gelobt haben, doch sein Wort alleine genügte freilich nicht. Außerdem wollte Hybris mit eigenen Augen sehen, was er mit der Macht schon entdeckt hatte. Außerdem konnte er so auch gleich herausfinden was sie störte. Er konnte keinen Schüler gebrauchen, welcher Angst davor hatte im Zweifel nackt herumlaufen zu müssen...


[Kashyyyk-System - Trandosha - Varic Steppe - Hybris Fury - Aufenthaltsraum - Deira und Hybris]
 
[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Eingangsbereich / Gunno (NSC)

Erhobenen Hauptes marschierte Gunno durch den Eingangsbereich der Festung von Vigo Zasshis, wobei der in eine schlichte graue Jacke und schwarze Hosen gekleidete Sullustaner deutlich sichtbar seine Blasterpistole an der Hüfte zur Schau stellte. Zasshis war ein grimmiger, stolzer Jäger, ganz so, wie man es von einem Trandoshaner erwartete, und in seiner Festung durften nur die Waffen tragen, die sich dieser Ehre als würdig erwiesen und im Namen der Black Sun und des Vigo Blut vergossen hatten. Stolz grinste Gunno, als er die Jagd zurückdachte, die ihm diese Ehre verschafft hatten. Zusammen mit einer Gruppe Sklavenjäger waren sie nach Kashyyyk gereist und hatten dort Jagd auf Wookies gemacht. Anfangs waren die anderen Jäger, nahezu ausschließlich Trandoshaner, ihm gegenüber sehr skeptisch gewesen, doch das hatte sich geändert, nachdem Gunno einem besonders wildem Wookie, der einem der Jäger mit bloßen Händen die Arme ausgerissen hatte, mit einem herumliegenden Stein erschlagen hatte. Der Sullustaner lachte leise, als er daran dachte, wie er danach ausgesehen hatte, völlig verdreckt von Schmutz und dem Blut des haarigen Biests, dessen Kopf nur noch eine blutige Masse gewesen war. Es war eine gute Jagd gewesen, denn im Anschluss hatten sie gefunden, was der Wookie so verzweifelt zu schützen versucht hatte: Fast ein halbes Dutzend von dem...Nachwuchs dieser Ungetümer. Die lebten nun entweder in der Sklaverei oder schmückten mit ihrem Fell die Wände. Ja, war wirklich eine gute Jagd gewesen.

Zufrieden summte der Pateessa vor sich hin, ein altes Marschlied, das die Beine in Bewegung brachte. Gunno stammte nicht aus dem Imperium oder der Neuen Republik, sondern von einer abgelegenen, neutralen Welt und hatte sein Handwerk in der planetaren Miliz gelernt. War eine tolle Zeit gewesen, viel Alkohol, Bewegung an der frischen Luft und dank des Bürgerkriegs auf dieser Welt hatte es immer was zu tun gegeben, immer ein Dorf zu plündern oder ein paar Rebellen zu erledigen. Die „Blutige Kompanie“ hatte man seine Einheit genannt, und den Namen hatten sie sich redlich verdient, sie waren eine verschworene Gemeinschaft gewesen, Einheimische und von der Regierung angeheuerte Söldner aus der halben Galaxis. Gunno hatte so eine Menge über die verschiedenen Spezies der Galaxis gelernt, hauptsächlich, wie sie fluchten, tranken, kämpften und starben. Aber die goldenen Zeiten hatten nicht ewig gewährt, eines Tages schlossen Regierung und Rebellen Frieden und die „Blutige Kompanie“ war arbeitslos geworden. Schlimmer noch, die Regierung, die ihre Dienste so lange und so gerne in Anspruch genommen hatte, wollte auf einmal nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Sie liefen Gefahr, als Geste der Versöhnung allesamt für Kriegsverbrechen exekutiert zu werden.

Verächtlich spuckte der Söldner auf den Boden, alter Zorn glomm in seinen großen Augen. Zum Glück hatten sie rechtzeitig bemerkt, woher der Wind wehte, und die „Blutige Kompanie“ war geschlossen desertiert, hatte ein Vorratslager geplündert, ein Schiff gestohlen und als Abschiedsgeschenk die Kanalisation der Hauptstadt mit Sprengstoff versehen und das halbe Regierungsviertel in die Luft gejagt. Ha, das war eine verdiente Lektion gewesen für diese Heuchler! Nach ihrer Flucht hatten sie sich rasch in alle Himmelsrichtungen zerstreut und Gunno war schlussendlich bei der Black Sun gelandet, als Söldner hatte er das Wohlwollen von Vigo Zasshis erlangt und war zum Pateessa aufgestiegen. Jetzt oblag es ihm, Neulinge und Gäste einzuweisen und ab und an ging er auch noch selbst auf Missionen.

Noch einmal studierte der Sullustaner sein Datenpad. Er erwartete einen Gast, einen Attentäterdroiden der HK-47-Baureihe, der auf den possierlichen Namen „Pumpkin“ hörte. Gunno hoffte, dass er Name daher stammte, weil er seine Feinde wie Kürbisse platzen ließ. Der Pateessa schlenderte zum Eingang der Festung, hinter einem großen Tor lag die riesige Eingangshalle, an deren Wände zahllose Köpfe, Felle, Zähne und teilweise ganze Skelette vom Ruhm der Jagd und den Erfolgen des Vigo kündeten. Das Tor öffnete sich und tatsächlich, da stand der Droide. Gunno forderte ihn mit einer Handbewegung auf, einzutreten, und musterte ihn prüfend.


„Willkommen in der Festung von Vigo Zasshis, Meister der Jagd, Sammler der Köpfe, Schrecken der Wookies und Diener der Zählerin. Ich bin Gunno, Pateessa der Black Sun. Man sagt, Sie wären auf der Suche nach Arbeit...gut. Wir könnten hier zusätzliche Wachen gebrauchen, es hat in letzter Zeit ein paar Fluchtversuche von Sklaven gegeben.


Begrüßte Gunno den Droiden, nickte ihm knapp zu und bedeutete ihm, neben ihm die Halle entlang zu gehen.


[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Eingangsbereich / Gunno (NSC), Pumpkin
 
[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Eingangsbereich / Gunno (NSC), Pumpkin

Nachdem der letzte Auftrag geplatzt war, da er durch ein Dach gestürzt war, um dort tagelang inaktiv zu "hausieren", während seine Beute verschwand, erhoffte er sich durch diesen Auftrag etwas mehr Fortschritt. Noch immer besaß er seinen Blaster – was wohl sein einziger Besitz war – und musste vom Planeten verschwinden, da er komplett mittellos auf diesem Outer-Rim-Planeten festhing. Doch glücklicherweise konnte er sich mit einem Frachter vom Planeten schmuggeln – natürlich ohne des Wissens des Piloten – und kam somit über Umwege nach The Wheel, von wo er dann diesen Auftrag erhielt. Ein "Wachauftrag" klang einfach. Notfalls Fleischsäcke über den Haufen zu schießen, wenn diese rein oder raus wollten, stellte für den Droiden keine Probleme dar, da er so oder so eine gewisse Aversion gegen Organische hatte.

Wieder reiste er als "fremdes Frachtgut" auf Schiffen mit, bis er auf Trandosha ankam. Das Kashyyyk-System war ihm ein Begriff, doch selbst war er hier noch nie. Aufgrund einiger Datenfetzen konnte er sich an eine Mission erinnern, wo er mit einem Wookie sprach und als Übersetzer dienen sollte. Der Fleischsack verstand den Wookie nicht und schnell war es dem Droiden überdrüssig, ständig übersetzen zu müssen, worauf er dies auch glatt unterließ. Zu diesem Zeitpunkt war der Droide bereits frei und besaß keinen Meister, für den er arbeiten musste, doch der Fleischsack dachte wohl, dass es für den ehemaligen Protokolldroiden ein selbstverständnis wäre, dies zu tun. Doch wenn er sich an eines erinnern konnte war, dass Wookies sehr stark waren.

Nichtsdestotrotz kam Pumpkin endlich am Planeten an und verschwand so schnell wie möglich aus dem Schiff, zwischen den Kisten und vom Landefeld. Sein Ziel war nun die Festung des Vigo's Zasshis's zu erreichen und dort von einem "Gunno" im Empfang genommen zu werden. Dem Blaster auf dem Rücken verstaut, kaum sichtbar, schländerte er durch die Stadt und kam irgendwann an der Festung an, dessen Ziel hiermit erreicht war.

Aufgrund seiner orangenen "Haut", war er wohl das auffälligste Objekt weit und breit. Seine roten Photorezeptoren starrten leblos gen Tor, dass sich dieses öffnete.

Nach einer Weile, öffnete sich auch das Tor und ein Sulustanner winkte ihn rein, worauf Pumpkin prompt seine Protokollgeräte aktiviert, um nicht nur jegliches Wort und Bild aufzusaugen, um dies auch später verarbeiten zu können, sondern auch den Eingang zu analysieren und einen Eindruck über das Innenleben des Versteckes zu bekommen. Wissen ist immens wichtig für spätere taktische Feldzüge, seien sie für Angriff oder Verteidigung.

Als sich der Sullustaner vorstellt und indirekt fragt, ob Pumpkin nach Arbeit sucht, antwortet dieser – mit seiner typisch mechanischen Sprachboxstimme - nur knapp:

"Aussage: Positiv."

Da der Sullustaner andeutet, neben ihm zu geben, kommt Pumpkin dem nach und schritt neben ihm den Eingangsbereich nach, um sich etwas umzuschauen. Pumpkin war nie sonderlich der Gesprächigste, nur wenns Nötig und wenn es das richtige Thema war. Zunächst hörte er den Instruktionen genau zu und wollte genau wissen, was sein Auftrag war.

"Frage: Was genau ist meine Aufgabe?",

fragte er kurz und knapp nach. Gleich zum Thema und ohne Hindernisse. Seine kalte Logik und Zielsetzung hatte keine Verwendung für sinnlose Kommunikation.

[Kashyyyk-System / Trandosha / Festung von Vigo Zasshis / Eingangsbereich / Gunno (NSC), Pumpkin
 
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