Ich hab den Film zwar noch nicht gesehen, aber ne sehr miese Filmkritik auf
MovieGod entdeckt:
Eine Truppe vermummter Vampire bahnt sich ihren Weg durch die Wüste Syriens. (Woran man erkennt, dass es Vampire sind? Sie zeigen der Sonne den Stinkefinger.) Ihr Ziel: Das Grab des Vampirfürsten Dracula, mit dessen Hilfe sie die Apokalypse herbeiführen wollen.
Damit Blade ihnen dabei nicht in die Quere kommt, arrangieren sie einen kleinen Unfall, der ihn auf die Fahndungsliste des FBI bringt.
Nun muss der chronische Einzelgänger schon wieder Hilfe annehmen, dieses mal von den sogenannten Nightstalkern, die Mentor Whistler (Kris Kristofferson) mit genug Technik ausgestattet hat, um im Falle von Blades Ausscheiden einen adäquaten Ersatz bieten zu können. Also machen sich Blade und die beiden Nightstalker Hannibal (Ryan Reynolds) und Abigail (Jessica Biel), Whistlers Tochter, auf, um Dracula und seiner Meute Einhalt zu gebieten.
Auch wenn es zu erwarten war, ist es doch ein bisschen traurig, diese vielversprechende Serie den Bach runtergehen zu sehen.
Blade war ein ein frischer Wind im in Samt und Seide erstickenden Vampir-Genre und bewies, dass die mächtigste Spezies auf Erden noch immer für mehr taugt, als sich selbst für ihre Unsterblichkeit zu bemitleiden.
Blade 2 war schon nicht mehr jedermanns Geschmack, konnte aber vor allem Dank Ron Perlman mit einer gesunden Portion Selbstironie punkten.
Blade Trinity wirkt nun wie das letzte, verzweifelte Aufbäumen einer Filmreihe, die längst den Weg in die hinteren Ecken der Videotheken hätte finden sollen.
Die Zeichen des Verfalls ziehen sich durch den gesamten Film.
Wesley Snipes´ Titelfigur wird völlig an den Rand gedrängt. Die Nebenfiguren haben so viel Platz, dass man nur noch am Filmtitel erkennt, wer denn nun Hauptfigur der Geschichte ist.
Snipes scheint sich dieser Diskrepanz schmerzlich bewusst gewesen zu sein und spielte Blade missmutig und gelangweilt, was ihn über die Maßen unsympathisch werden lässt. Die Sonnenbrille, die er fast die gesamte Zeit über trägt, soll vermutlich vor der Kamera verbergen wie er genervt die Augen verdreht.
Ryan Reynolds ist als Hannibal King eine furchtbare Nervensäge. Er hangelt sich von einem schlechten Witz zum nächsten und sieht aus, als habe sich Ben Affleck einen Vollbart wachsen lassen um männlicher zu wirken.
Jessica Biel lässt sich gut anschauen, wirkt aber in den Actionszenen weniger wie eine Kämpferin, sondern eher als würde sie ein Fitnessprogramm absolvieren. Vielleicht liegt dies auch an dem weltweit bekannten mp3-Player, den sie sich vor ihren Prügeleien werbewirksam in die Ohren klemmt.
Größter Schwachpunkt seitens der Figuren ist ausgerechnet Dracula, gespielt von Dominic Purcell. Auch wenn Purcell die darstellerischen Fähigkeiten besitzt, um böse dreinzublicken, wurde die Konzeption seines Charakters so dermaßen verhunzt, dass Autor und Regisseur David Goyer sich kaum noch traute, ihn bei seinem richtigen Namen zu nennen. Der die meisste Zeit "Drake" genannte Supervampir kann sich zwar ohne Sonnenmilch vor die Tür wagen, besitzt darüber hinaus aber keine beeindruckenden Kräfte - es sei denn, man zählt seine Verwandlungsfähigkeit dazu, die plottechnisch ohne jede Bedeutung bleibt. So beginnt er seinen Kampf gegen Blade, indem er vor ihm davonläuft. Auch wenn er weiterhin selbstsicher und böse dreinblickt, muss er sich schließlich sogar eines Babys als Geisel bemächtigen, um ohne eine Tracht Prügel davonzukommen.
Es ist eine der bösartigsten Krankheiten des modernen Vampirfilms, dass jeder einzelne glaubt, etwas grundlegend neues zum Mythos beitragen zu müssen. Leider gehört Blade Trinity zu der Sorte, die in ihrem unstillbaren Drang nach Modernität jeglichen Respekt gegenüber der Tradition vergisst und sich damit selbst aushebelt. Ich bin noch immer unentschlossen, ob ich diese Demontage der Figur Dracula einfach nur als traurig im Hinblick auf den gescheiterten Film oder als handfeste Beleidigung gegenüber jedem empfinden soll, der schon mal ein Buch in der Hand hatte.
David Goyer, sicher nicht der unfähigste Autor von Trivialunterhaltung, den Hollywood derzeit zu bieten hat, übernahm sich mit diesem Projekt heillos.
Seine Regie ist unsicher, über Gebühr hektisch und völlig ineffektiv. Die optischen Spielereien aus dem `Actionregie für Dummies´-Handbuch stehen selten in erkennbaren Zusammenhang zur jeweiligen Szene und verpuffen ohne jegliche Wirkung. Als Gegenpol zur reisserischen Action versucht er für einen kurzen Moment, die ruhige Melancholie des ersten Teils heraufzubeschwören, versagt jedoch so kläglich, dass man geradezu Mitleid mit ihm haben muss. Fast möchte man ihm etwas Geld für einen Regiekursus an der Volkshochschule zustecken.
Auch das Drehbuch strotzt vor unnötigen und auf Dauer enervierenden Fehlern. In welcher Wüste wurde beispielsweise Dracula ausgegraben? In Syrien oder im Irak? Selbst die Charaktere scheinen sich da nicht ganz einig zu sein. Ob die Tatsache, dass Whistlers Tochter noch lebt, als Continuity-Fehler gezählt werden darf, darüber könnte man ebenfalls diskutieren. Aber die Whistlers hatten ja schon immer eine ganz eigene Beziehung zur Sterblichkeit.
Auch der dritte Teil kommt nicht ohne die üblichen Gimmicks aus. Die Krönung ist dieses mal eine Art Lichtschwert, dessen Klinge "halb so heiß [wird] wie die Sonne." Dass es sich nach Gebrauch bequem in die Hosentasche falten lässt, spiegelt den gut durchdachten Geist des Filmes perfekt wieder.
Man kann es drehen und wenden wie man will, Blade Trinity ist eine herbe Enttäuschung. Wenig mehr als eine Einleitung zu einer Reihe von Spinoff-Filmen, und Dank der schlampigen Durchführung nicht mal eine gute.
Flex
Das hört sich ja nicht so dolle an. Hab auch von vielen anderen gehört, dass der Film schlecht sein soll. Also versteht dies als Warnung

. FInde das übrigens sehr traurig, dass die in Hollywood aus einem sehr guten Film immer noch profit rausschlagen wollen und dann weitere Teile in Auftrag geben, bei denen ihnen der Plot wahrscheinlich total egal ist

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