Es ist bestimmt sogar schwer so etwas anzuerkennen, wenn deine Erinnerungen verwurstet werden, und das nicht so wie du es dir gedacht hast.
Wenn es um
meine Rechte an
meinem geistigen Eigentum geht, so kannst du mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass ich meine Rechte vernünftig wahrnehme, wenn ich damit Geld machen will. Dann wird da auch nichts getan, was ich nicht will, ansonsten wird das unglaublich kostspielig für die dafür verantwortliche Rechtsperson werden.
Lothar Günther Buchheim hat dies beim Verkauf der Filmrechte offensichtlich versäumt, also ist die Schuld dafür auch einzig und alleine bei ihm selbst zu suchen.
Ähäm, dir ist aber schon klar, dass es schleppend sein soll? Das dadurch rüberkommen soll wie es hauptsächlich auf den Fahrten zuging? Warum heissen die Kapitel sonst "Gammelfahrt". Willst du "Unterhaltung" schau dir U-571 an....... das wird dir eher entsprechen.
Buchheim wollte keinen Unterhaltungsfilm, er wollte eine Aufarbeitung der Geschichte.
Und jetzt will ich deine ehrliche Meinung haben: Sind das Buch und dessen Verfilmung wirklich eine Aufarbeitung der Geschichte?
Meines Erachtens nicht, denn hier haben wir ein fiktives Werk vorliegen, welches lose auf wahren Begebenheiten beruhen
soll. Einen Beleg für die Authenzität dieser Erinnerungen gibt es nicht. Alles, was "Das Boot" daher überhaupt nur vermitteln kann, ist ein Eindruck von der damaligen Situation. Aber auch das Buch hat bei mir nicht den Eindruck hinterlassen, eine historisch bedeutende Quelle zu sein.
PS: Mit welchem Recht maßt du dir bitte an, mir zu sagen, was ich sehen soll und was meinen Interessensgebieten entspricht?
Kann sein das es unter Mannschaften üblich ist, aber ich denke nicht das a) der Kaleu als Rang unter den Mannschaften zu suchen ist und b) wird wohl gerade ein anderer Kapitän auf so etwas offensichtliches achten.
Sicherlich stellt das Buch ein Teil seines Lebens dar, trotzdem wahrt er ja durch die Wahl des Namens "Werner" eine gehörige Portion Abstand.
Ich erwähne es gerne nochmal: Weder wäre ein Kriegsberichterstatter derart tölpelhaft knipsend durch den Bugraum gerannt, noch wäre der Öllappenschmeisser derart leicht davongekommen.
Betrachtet man nun das ganze unter "Aufarbeitung der Geschichte" verstehe ich Bucheim sehr wohl.
Ich habe mich missverständlich ausgedrückt: Mit dem Unsinn, der durch die Mannschaften praktiziert wird, meinte ich solche Sachen, wie "das homoertoische Tanzen im Bugraum mit Orangen als Busenersatz und nem Bananenröckchen" um dich selbst zu zitieren.
Der Kapitän zur See hat auf das offensichtlichste Zeichen reagiert, welches er gesehen hat: Die Uniform des I. WO. Der I. WO war der Einzige, der eine Uniform anhatte, also wird dies nach Ansicht des Kapitäns zur See wohl der KaLeu sein, mit dem er sich treffen soll.
Der Rest der Bande ist unrasiert und ungewaschen aufgetreten und damit ist es sicher alles andere, als die korrekte Einhaltung des Dienstweges. Wenn es überhaupt Anlass zur Kritik gibt, dann ist es Tatsache, dass diese Seeleute ohne Uniform zu einem offiziellen Treffen erschienen sind.
Was sagt denn das Buch zu dieser Szene? Ne kleine Schilderung wäre da sehr hilfreich.
Ein Offizier ist zuallererst mal ein Mensch und damit nicht unfehlbar. Das galt ganz bestimmt auch im Dritten Reich und wer etwas anderes behauptet, der lügt sich damit selbst in die Tasche.
Was meine persönliche Erfahrung, gerade mit höheren Offiziersdienstgraden, angeht, so kann ich nur sagen, dass einige ebenso lasch vorgehen, wie der Kapitän zur See in dem Film.
Aber mal was anderes: Was schätzt du, wieviele Leute in der Lage sind, aus dem Stehgreif den richtigen Dienstgrad eines vor ihnen stehenden Polizisten richtig zu benennen? Ich glaube, dass bei einer repräsentativen Gruppe diese Zahl die 20 Prozent nicht übersteigt.
Ich wäre mal auf die Reaktion gespannt, wenn im Film Schindlers Liste die Zahl der getöteten Jude auf die Hälfte reduziert wurde. Oder die Transportwaggons der Juden mit Sitzgelegenheiten und Heizungen ausgestattet wären. Da würde natürlich ein Aufschrei losbrechen, aber frag nicht nach Sonnenschein.....
Aber das wäre natürlich ganz etwas anderes.........
Interessant, dass du ausgerechnet Schindlers Liste als Argument hier anbringst. Dieses Machwerk ist weit davon entfernt, historisch korrekt zu sein. Ich habe diesen manipulierenden Streifen einmal gesehen und das reicht mir.
Stephen Spielberg ist meines Erachtens nicht in der Lage, kritisch und ohne schwarz-weiß-Malerei an die Nazi-Zeit heranzugehen. Weitere Beispiele dafür sind "Der Soldat James Ryan" und "Indiana Jones I & III", wo der deutsche Soldat als Synonym für das Böse herhalten musste. Spielberg ist eindeutig in Hollywood zuhause und das merkt man auch sehr deutlich. In seiner Welt gibt es nur Helden und Monster. Ich persönlich finde das weitaus verwerflicher als die hier angesprochenen Problemchen. Aber das gehört nicht hier her.