Und ich denke, man sollte dieses ganze "gehate" sein lassen und zwar in Form dieser Emotionalitätsunterstellung. Natürlich, es sind ja nie alle Hater ABER, es kommt natürlich immer ein aber, dann gibt es ja doch noch diejenigen die es ja dann doch sind. Es gibt keine Hater, es gibt auch kein Haten, es gibt einfach nur Kritik und wenn man die nicht lesen kann oder will, sollte man entsprechende Mittel nutzen und sich nicht darüber beschweren. Es ist immer fragwürdig, wenn aus Diskussionen über einen Gegenstand wie einem Film oder Inhalte eines Films, Diskussionen über Menschen werden.
Grundsätzlich hast du nicht Unrecht mit dem, was du sagst, insbesondere deinen letzten Satz supporte ich. Allerdings muss ich dir in dem Aspekt widersprechen, den ich fett markiert habe: Aus meiner Sicht gibt es sehr wohl "Hater" und "Haten" sowie einen trennscharfen Unterschied zwischen "(fundierter/sachlicher/konstruktiver) Kritik" und "Haten". Für mich existiert beides, was im Umkehrschluss natürlich bedeutet, dass nicht jeder, der Kritik übt, gleich ein Hater für mich ist.
Es kommt aus meiner Sicht auf die Kritik selbst an, auf die Art und Weise, wie sie formuliert ist. Es gibt, nicht unbedingt hier aber generell, viele Beiträge, Kommentare etc. zu Produkten wie Filmen, aber auch Musik etc. denen man anmerkt, dass sich der Urheber schlichtweg nicht wirklich mit der Materie auseinandergesetzt hat und entweder provozieren will oder aus ganz persönlichen Gründen schlecht darüber redet. Ein Beispiel: Es gibt im Musikbereich "Reviews", wo man direkt in den ersten Sätzen merkt, dass vom Rezensenten eine enorme Antipathie gegen die Person(en) hinter der Musik ausgeht. Eine Beurteilung jener Musik, die auf solch einer Disposition gefußt ist, kann ich nicht als seriöse Kritik durchgehen lassen, sorry. Wenn ich schon im Vornherein weiß, dass ich das Album schlecht bewerten werde einfach weil ich die Band, den Sänger/die Sängerin etc. nicht mag, dann bin ich als Rezensent nicht qualifiziert und sollte es bleiben lassen. Dass man so etwas auch immer wieder bei durchaus renommieren Musik-Magazinen vorfindet (wobei ich mich da jetzt in erster Linie auf den Metal-Bereich beziehe und daher konkrete Beispiele mal außen vor lasse solang nicht danach gefragt wird, weil es sonst zu weit weg führen würde und für den Großteil der hier Mitlesenden und -diskutierenden sicher keinen Mehrwert hätte), macht die Sache natürlich nicht besser.
Und dann ist nicht zu vergessen, dass es auch Reviews gibt, in denen objektiv feststellbare Unwahrheiten verbreitet werden. Werden wir hier konkreter, in vielen Beurteilungen zu Game Of Thrones ist bzw. war vor allem zur Anfangszeit der Serie immer wieder davon die Rede, dass sich die Serie in erster Linie um Erotik drehe. Das ist eine oftmals veräußerte Kritik, die jedoch schlicht und ergreifend
sachlich falsch ist. Solch ein Kritikpunkt kann eigentlich nur den Federn derjenigen Kritiker entspringen, die nur in entsprechenden Szenen aufmerksam waren. Denn die Unwahrheit dessen ließe sich schon rein arithmetisch aufzeigen, indem man die Folgenlänge von durchschnittlich 50 Minuten misst, sich darin den konkreten Anteil erotischer Sequenzen ansieht und ganz einfach feststellen wird, dass diese pro Folge (durchschnittlich) nicht mehr als drei bis vier Minuten von diesen 50 ausmachen - was bereits sehr hoch geschätzt ist und zudem die Folgen, die keinerlei erotische Inhalte zeigen und die es auch schon von Beginn an gab, noch gar nicht einschließt.
Nun ja, und dann gibt es natürlich noch die "Kritiken", die einfach auf den Hate-Train aufspringen, der grade vorbei fährt. Ich sage nur 2 Millionen Dislikes oder wie viele es waren als der Trailer zu Call Of Duty: Infinite Warfare erschien, und das in kurzer Zeit. Und warum? Weil der Trailer wirklich so unfassbar schlecht war? Nein, weil es halt ganz einfach "In" ist, CoD scheiße zu finden, genau so wie es in kurzer Zeit "In" wurde, Mass Effect: Andromeda scheiße zu finden, einige Leute fangen damit an, andere sagen sich "boah cool da machen wir jetzt mit, wir haben das Spiel zwar nie selber gespielt aber wenn so viele das sagen, sagen wir das jetzt auch" (und nein, natürlich gehört nicht jeder, der das Spiel negativ beurteilt, zu dieser Menge, aber es gibt durchaus viele Leute, die schlecht darüber reden und sogar zugeben, es nie gespielt zu haben), diese machen einen auf Borg-Kollektiv und assimilieren immer weitere Leute so wie sie zuvor assimiliert wurden (ja, vielleicht gucke ich zu viel Star Trek in letzter Zeit
), die Zahl der Fahrgäste in besagtem Hate-Train steigt somit exponentiell an und schwuppidiwupp haben wir es diesen Leuten zu verdanken, dass ein Spiel wie Mass Effect: Andromeda keine Fortsetzung bekommen wird (was ich immer noch sehr schade finde, ich sehe mich jetzt auch nicht als oberste Beurteilungsinstanz, habe am Spiel aber nach wie vor trotz etwaiger Unzulänglichkeiten sehr, sehr viel Spaß, hätte richtig gerne die Geschichte meiner Figur weitergespielt und bin ehrlich gesagt traurig, dass es dazu nicht kommen wird... aber naja, das ist jetzt subjektiv).
Das sind jetzt mal drei Typen von, sagen wir "Bewertungen", die ich persönlich beim besten Willen nicht als "Kritik" ansehen kann. Natürlich gehört nicht jeder Kritiker in eine dieser Sparten und ich bin der Letzte, der eine fundierte und sachliche Kritik zu etwas, das er selber mag, nicht gerne liest und nicht akzeptieren könnte (mir wurde auch schon das Gegenteil unterstellt, aber da bin ich selbstbewusst genug um sagen zu können, dass ich mich da besser kenne). Das ändert aber nichts daran, dass diese Arten der Bewertung existieren. Und DAS, schlussendlich, lässt sich aus meiner Sicht dann mit Fug und Recht als "Hate" ansehen