[Kult] Dune

Auf Feyd-Rautha freue ich mich schon. Finde es absolut richtig, dass man sich seine Figur komplett für eine Fortsetzung aufgehoben hat, um da nochmal einen draufsetzen zu können.
Einzig Rabban kam mir tatsächlich etwas zuu kurz. Mit Bautista war er charismatisch besetzt und ich hätte mir etwas mehr gewünscht, dass man seine Grausamkeit in ein/zwei weiteren Szenen noch intensiver miterleben darf.

Ich denke mal, dass man von Rabban im zweiten Teil ebenfalls noch mehr sehen wird. Er wird ja von seinem Onkel als Verwalter nach Arrakis geschickt, mit dem Auftrag die Fremen auszupressen, und mit äußerster Grausamkeit zu behandeln. Da ihm aber schon bald die Kontrolle durch Pauls Guerillakrieg komplett entgleitet, und er auch keinen Zugriff auf die Wüsten-Fremen hat, reagiert er sich ja dann zunehmend an den Stadt - Fremen ab. Ich denke, da werden wir noch das ein oder andere von ihm zu sehen bekommen, was sinnlose Brutalität angeht.

C.
 
War letzten Samstag drin; bin dem „Hype-Train“ gefolgt. Sehr pompöse Bilder, starker Cast. Halt ein 2021-Ultra-High-Budget-Sci-Fi-Blockbuster. Da durfte man schon was erwarten - aber das hat man auch bekommen. Inhaltlich war der Film auch gut; hat wie ich finde, nur zwei bis drei Mal das Ende verpasst und wirkte dadurch recht lang. Aber wenn das keine vier bis fünf Filme werden sollen, muss man die Länge halt auch auf 2,5h bringen und kluge Absprungspunkte finden. Daher kann ich das schon verstehen.

Ich habe die Bücher nie gelesen und nur die TV-Adaption aus den 90er-Jahren geschaut. Damals wurde ich mit dem eigentlichen Inhalt und dem Worldbuilding von Dune überhaupt nicht warm, das war dieses Mal etwas besser. So richtig zum Dune-Fan werde ich jedoch vielleicht nie. Es war so ein bisschen wie bei Game of Thrones: Ich sitze da und denke mir „Hui, tolle Bilder! Viele Figuren, viele Intrigen. Danach sind die Leute also so verrückt. Ich denke, ich verstehe den Hype.“ Aber ich selbst fühle nicht viel.

Darüberhinaus nehme ich an, dass man in zwanzig Jahren auf diese Dune-Trilogie (?) zurückblicken wird, wie man heutzutage auf Der Herr der Ringe zurückblickt - als High-Budget-Benchmark für das jeweilige Genre. Also.....da wächst schon etwas Großes heran. Ich denke bloß, dass ich es nicht so mitfeiern werde können, wie es viele Leute aktuell können.
 
Mir kamen die Harkonnen demgegenüber schon etwas eindimensional und finster vor. Eben wie genuine Bösewichte, anders als die Mitglieder des Hauses Atreides, die wie gesagt eben keine genuinen Helden zu sein scheinen und auch gar nicht als solche präsentiert werden.

Die Verbindungen zwischen den beiden Häusern sind in der jüngsten Verfilmung nicht mal ansatzweise angekratzt worden. Dabei belasse ich es, weil das alles ein erheblicher Spoiler für den weiteren Verlauf der ganzen Story ist.

So wird ja direkt angesprochen, dass auch Leto Atreides aus wirtschaftlichen Interessen nach Arrakis kommt und es somit, auch wenn er sich anders präsentiert, zu befürchten ist, dass er genau so ein Ausbeuter sein wird wie die Harkonnen.

Leto geht nach Arrakis, weil der Imperator es so will. Die ganze Entourage (alles, was im Imperium Rang und Namen hat, ist dort vertreten!), die auf Caladan eintrifft, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass dieses Lehen anzunehmen eben nicht Optional ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Frage an Kenner der Buchvorlage: Ändert sich das noch im Laufe der Erzählung? Es ist jetzt nicht so, dass ich das ganz fürchterlich finde, aber es ist eben das, was mir als einzig nennenswerter Kritikpunkt so auffiel.

Die Atreides und die Harkonnen sind sich insoweit ähnlich, dass sie natürlich beide Vertreter einer aristokratischen Oberschicht repräsentieren, die von dem herrschenden System profitieren, und natürlich auf ihren eigenen finanziellen Vorteil bedacht sind.
Leto ist zudem ein sehr hoch entwickeltes Exemplar der Zuchtprogramms der Bene Gesserit, dessen Talent es ist, Menschen zu zum Teil bedingungsloser Loyalität zu ihm zu bewegen, gut zu erkennen an Duncan Idaho und Gurney Halleck. Den Harkonnen fehlt diese Finesse, Menschen ihren Willen aufzuzwingen, ohne dass diese das merken, daher setzen sie darauf, ihre Ziele durch Gewalt, Angst, Erpressung und Grausamkeit zu erreichen.
Ohne zu viel von der weiteren Story vorweg nehmen zu wollen, werden sich das Talent und der Weg der Atreides, Menschen für sich zu gewinnen, für sehr viel mehr Menschen unermessliches Leid heraufbeschwören, als es die plumpe, direkte und abstoßende Grausamkeit der Harkonnen je getan hat.


Paul ist von der Prophezeihung der Fremen deshalb abgestoßen, weil er im Grunde weiß, dass diese ein Fake ist, vor Jahrhunderten von den Bene Gesserit dort platziert, die in anderen zeitlichen Dimensionen denken, und auf vielen Welten und bei vielen Völkern Religionen, Kulte und Prophezeihungen verbreiten, die ihnen einmal nützlich sein können. Paul sieht, was kommen wird, wenn er sich die Prophezeihung zu Nutze macht, um für sich und seine Mutter das Überleben bei den Fremen zu sichern, und er sieht ebenfalls, was passieren wird, wenn er die Prophezeihung erfüllt.

C.
 
@Admiral X

die Geschichte HAT die Harkonnen schon in den letzten 10.000 Jahren zu dem gemacht, was jetzt so ins Erscheinungsbild tritt. Die waren mal anders drauf und es gibt immer noch Teile des Hauses, die sich gemäßigter geben, die Spitze hat sich aber schon lange nach dem Motto "wenn uns eh alle für Monster halten, kömma auch die Sau rauslassen" orientiert...
 
@Admiral X

die Geschichte HAT die Harkonnen schon in den letzten 10.000 Jahren zu dem gemacht, was jetzt so ins Erscheinungsbild tritt. Die waren mal anders drauf und es gibt immer noch Teile des Hauses, die sich gemäßigter geben, die Spitze hat sich aber schon lange nach dem Motto "wenn uns eh alle für Monster halten, kömma auch die Sau rauslassen" orientiert...
Das noch dazu. Den Harkonnen haftet ja seit Butler's Jihad der Makel von Verrätern an, woran die Atreides ja nicht ganz unschuldig waren. In dem Zusammenhang habe ich eine Frage: Wie haben es die Harkonnen eigentlich geschafft, ein so wichtiges Lehen wie Arrakis zu erhalten? Ich kann mich nicht erinnern, dass das in den Romanen von Frank Herbert jemals ausführlich erwähnt wurde, und die Bücher von KJA & Brian Herbert habe ich irgendwann nicht weiterverfolgt. :verwirrt:
Es ist ja auf den ersten Blick nicht gerade einleuchtend, warum man ausgerechnet einem Haus, welches für Verrat, Feigheit und Grausamkeit in Verruf steht, den Abbau der wichtigsten Substanz des Universums überträgt.

C.
 
@Crimson
Ohne die Bücher zu kennen würde ich argumentieren dass auch im realen Leben viele wertvolle Rohstoffe in den Händen skrupelloser Menschen liegen (Öl, Edelmetalle, seltene Erden ..).
Außerdem sorgen grausame Herrscher wahrscheinlich eher für möglichst hohe Förderquoten und gehen wohl deutlich rigoroser und brutaler gegen Plünderer und Piraten vor und sorgen damit insgesamt für mehr Profit?
 
Die Kameraführung ist auch sehr geschickt
Schön bemerkt. Das ist Greig Fraser, der Kameramann von "Rogue One". Er schafft es in beiden Filmen, trotz gigantischer Kulisse, das man die menschlichen Momente nicht aus den Augen verliert. Und in beiden Filmen hat man das Gefühl, die Welt ist echt und man ist als Zuschauer dabei. Greig Fraser wird auch "The Batman" drehen, worauf ich schon sehr gespannt bin.
 
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Was ich mich frage:

Die Atreides schienen ja recht besorgt zu sein, die früheren Fördermengen von Spice nicht erfüllen zu können. Hatten sie da bloß Sorge um den Verlust politischer Macht oder fürchteten sie gar Vergeltungsschläge durch den Imperator?

Generell sind mir die Machtverhältnisse nicht ganz klar. Harkonnen und Atreides werden als die größten Häuser beschrieben. Wieso stellt dann keiner von beiden den Imperator?
 
@Dr. Sol
Verlust politischer Macht, Bloßstellung, Einbüsen von Ehre (den Atreides außerordentlich wichtig). Dazu der Gesichtsverlust vor dem Imperator, dem sie trotz des Wissens eines möglichen Verrats komplett loyal gegenüber sind (wieder: Ehre).

Es gibt viele Große Häuser und auch welche, die sich dem Löwenthron entgegen gestellt haben. Keines hat es überlebt. Vor allem wegen den Sardaukar. Der Landsraat überwacht sich da zudem selber und ein abtrünniges Haus kann schnell mit Sanktionen belegt werden (auch durch die Gilde etc). Alles recht komplex und verwoben.

Zudem verfügt noch jedes grössere Haus über Atomics, deren Einsatz zwar illegal ist, aber die alle irgendwie in Schach halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich mich frage:

Die Atreides schienen ja recht besorgt zu sein, die früheren Fördermengen von Spice nicht erfüllen zu können. Hatten sie da bloß Sorge um den Verlust politischer Macht oder fürchteten sie gar Vergeltungsschläge durch den Imperator?

Generell sind mir die Machtverhältnisse nicht ganz klar. Harkonnen und Atreides werden als die größten Häuser beschrieben. Wieso stellt dann keiner von beiden den Imperator?

Naja, das Spice muss halt fließen. Ohne Spice keine Raumfahrt, ohne Raumfahrt kein interstellarer Handel. Würde das Spice knapp werden - und damit auch noch teurer, als es ohnehin schon ist - würden die großen Häuser des Landsraads, die Gilde und sämtliche anderen Institutionen, die vom Spice abhängig sind, dem jeweiligen Haus, welches mit der Förderung betraut ist, aufs Dach steigen. Im zweiten Teil wird man dann ja auch sehen, was passiert, wenn Gilde und Imperator mit der geförderten Spicemenge unzufrieden sind.

Das militärische Machtverhältnis im Imperium funktioniert nach einem Gleichgewicht der Kräfte. Die hohen Häuser haben idR eine Privatarmee, von der keine stark genug ist, es mit dem Imperator (der seit der Schlacht bei Corrin immer von der Familie Corrino gestellt wurde) und seinen Sardaukar aufzunehmen. Bei einem direkten Angriff des Imperators auf eines der großen Häuser würden die anderen Häuser jedoch ihre Armeen bündeln, und wären so stark genug, die Sardaukar zu besiegen.
Auch auf anderen Gebieten wird versucht, ein Gleichgewicht zu erschaffen, dadurch, dass sich verschiedene Organisationen gegenseitig belauern und kontrollieren. So besitzt die Gilde zwar ein Monopol auf interstellare Reisen, allerdings ist sie bei der Versorgung mit Spice auf den Imperator und die hohen Häuser angewiesen, die den wichtigen Rohstoff fördern, und den Handel damit über ein Wirtschaftskonsortium (die MAFEA, bzw CHOAM im Original) ebenfalls monopolisiert haben.

C.
 
Das militärische Machtverhältnis im Imperium funktioniert nach einem Gleichgewicht der Kräfte. Die hohen Häuser haben idR eine Privatarmee, von der keine stark genug ist, es mit dem Imperator (der seit der Schlacht bei Corrin immer von der Familie Corrino gestellt wurde) und seinen Sardaukar aufzunehmen. Bei einem direkten Angriff des Imperators auf eines der großen Häuser würden die anderen Häuser jedoch ihre Armeen bündeln, und wären so stark genug, die Sardaukar zu besiegen.

Und Atomwaffen. Die spielen in der Verfilmung im Moment gar keine Rolle, waren aber im Buch eine wichtige Größe (Stichwort Schildwall) .

Was ich auch etwas schade fand, war dass man anscheinend das Problem von Strahlenwaffen und der verheerenden Wechselwirkung mit Schildern komplett gestrichen hat.
 
Und Atomwaffen. Die spielen in der Verfilmung im Moment gar keine Rolle, waren aber im Buch eine wichtige Größe (Stichwort Schildwall) .

Was ich auch etwas schade fand, war dass man anscheinend das Problem von Strahlenwaffen und der verheerenden Wechselwirkung mit Schildern komplett gestrichen hat.

Wurden die Atomwaffen nicht zumindest am Rande mal erwähnt, als die Atreides nach Arrakis umziehen? :verwirrt: Bin gerade nicht sicher, werde aber am Wochenende beim zweiten Besuch mal darauf achten. Da jedes große Haus offenbar Atomwaffen besitzt, deren Einsatz - zumindest gegen menschliche Ziele - aber streng untersagt ist, sind diese allerdings fast schon obsolet in der Praxis, das das militärische Gleichgewicht ja durch das Patt bei den Armeen des Imperators vs. die Armeen des Landsraads bereits auf konventioneller Ebene besteht. Man darf gespannt sein, wie man die Atomwaffen, die ja für das Alte Tor gebraucht werden, im zweiten Teil einbauen wird. Jemand (Gurney?) muss die ja gesichert haben, als der Angriff der Harkonnen erfolgte.

Die Schild - Lasgun - Interaktion wurde jetzt mW nicht explizit erwähnt, das stimmt. Allerdings wurde gezeigt, dass es durchaus Laserwaffen gibt, die meisten Kärmpfe aber mit Schwertern Mann gegen Mann ausgetragen werden. Der Grund warum hätte mE in den Film gehört.

C.
 
Die Schild - Lasgun - Interaktion wurde jetzt mW nicht explizit erwähnt, das stimmt. Allerdings wurde gezeigt, dass es durchaus Laserwaffen gibt, die meisten Kärmpfe aber mit Schwertern Mann gegen Mann ausgetragen werden. Der Grund warum hätte mE in den Film gehört.

C.
Ich kenne kein einziges Buch, nicht den Lynch Film und kann mich nur sehr wage an die TV Serie erinnern. Aber es gab eine Szene in der klar gemacht wird, dass langsame Objekte die Schilde durchdringen, schnelle aber eben nicht, und das war für mich Erklärung genug wieso gegen Menschen weder Laser- noch Projektilwaffen eingesetzt werden.
Wobei ich schon gerne wissen würde was passiert, wenn so ein großer Harkonnen-Schiffslaser auf einen mit Schilden geschützten Menschen zielt.
 
Ich kenne kein einziges Buch, nicht den Lynch Film und kann mich nur sehr wage an die TV Serie erinnern. Aber es gab eine Szene in der klar gemacht wird, dass langsame Objekte die Schilde durchdringen, schnelle aber eben nicht, und das war für mich Erklärung genug wieso gegen Menschen weder Laser- noch Projektilwaffen eingesetzt werden.
Wobei ich schon gerne wissen würde was passiert, wenn so ein großer Harkonnen-Schiffslaser auf einen mit Schilden geschützten Menschen zielt.

Lasguns und Körperschilde erzeugen zusammen eine heftige Resonanz, was in einer katastrophalen nuklearen Explosion endet, die sowohl den Schützen, als auch das Ziel umbringt. Deswegen sind Lasguns fast nirgendwo anzutreffen, weil man halt ziemlich leicht selbst dabei drauf gehen kann.
 
Im Film sieht man ja wie Duncan Idaho in einem Ornithopter entkommt und er dabei von einer Strahlenwaffen von einem Landungsschiff angegriffen wird. Der hatte definitiv die Schilder an, weil er davor von Raketen getroffen wurde. Wenn man nach den Büchern geht, könnte ganz Arrakeen zerstört werden, wenn der Strahl ihn so getroffen hätte. Auch die Fremen nutzen am Anfang Strahlenwaffen um einen Carryall auszuschalten, wobei die sicher keine Schilde benutzt haben um keine Würmer anzulocken.
Im Buch haben die Harkonnen aus Angst vor Schildern sogar antiquierte Artillerie die mit Projektilen schießt wieder einsatzbereit gemacht, um Arrakeen zu beschießen. Und ich glaube Gurney Halleck hat zumindest einmal im Buch eine solche Explosion provoziert um diese Artillerie auszuschalten. Scheint alles keine Rolle zu spielen im Film.

Allerdings könnte man die Sache mit Duncan Idahos Flucht mit einem übereifrigen Kanonier erklären und im nächsten Teil besteht ja auch die Möglichkeit das noch einzubauen, eben wenn Gurney das nutzt um Harkonnen zu überlisten.
 
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Bin grad sehr befremdet. Wollte in meinem Kino Karten holen und stelle fest: kein einziges Werbeplakat außen, nichts.

Dachte zuerst sie haben ihn gar nicht im Programm, aber er läuft. Aber nur Nachmittagsvorstellungen, keine einzige Abendvorstellung. Wenn er jetzt noch in Kino 3, dem Wohnzimmer läuft, werde ich wohl untreu werden.
 
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