[Kult] Dune

Fliege gerade nach Mexico und habe mir da den ersten Teil nochmal angeschaut. In der Beschreibung stand mit klarem Arabischen touch/Thema lustig.

Andere Frage sind die Harkonnen in den Büchern auch eher blasse hässliche Bösewichter oder wird dies noch vertiefter angeschaut ?
Was mir auch aufgefallen ist. Der Heimatplanet der Artreides gibt es ja noch. Wieso kommen von dort keine Verstärkungen etc. Oder war wirklich 100 % ihrer Armee auf Arakis ?
 

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Fliege gerade nach Mexico und habe mir da den ersten Teil nochmal angeschaut. In der Beschreibung stand mit klarem Arabischen touch/Thema lustig.

Andere Frage sind die Harkonnen in den Büchern auch eher blasse hässliche Bösewichter oder wird dies noch vertiefter angeschaut ?
Was mir auch aufgefallen ist. Der Heimatplanet der Artreides gibt es ja noch. Wieso kommen von dort keine Verstärkungen etc. Oder war wirklich 100 % ihrer Armee auf Arakis ?
Im Buch kommt das so rüber als ob wirklich der gesamte Hofstaat nach Arrakis umsiedelt. Leto sinniert dann auch darüber dass er Calladan wohl nie wieder sehen werde.
 
Andere Frage sind die Harkonnen in den Büchern auch eher blasse hässliche Bösewichter oder wird dies noch vertiefter angeschaut ?

Nur in den Prequelbüchern wird wirklich näher auf die Harkonnen eingegangen (da spielen auch große Teile auf Giedi Prime und anderen Harkonnen-Planeten), die optische Darstellung im Film ist aber halt eine klassische Vereinfachung und Charakterisierung, wie man sie oft in solchen Geschichten sieht. Im Buch wird extra noch das rote, lockige Haar der Harkonnen erwähnt. Nur die Adelsfamilie versteht sich, die normalen Bewohner der Planeten kommen ja eher normal daher...
 
Die roten Haare hätte ich auch gerne gesehen, da gefällt mir die Interpretation von Villeneuve so gar nicht-ich fand‘s passend dass Feyd im Buch als sehr attraktiv beschrieben wird, das hat es nicht so eindimensional gemacht.
 
Habe ihn eben nochmal im Kino geschaut, und ich lege mich fest: Es ist eine 10/10.

Audio-Visuell auf jeden Fall. Hab ihn inzwischen auch noch mal geschaut, und muss sagen, dass ich inhaltlich mittlerweile ein paar Probleme mit Teil 2 habe.
Es wird wirklich null auf das Spice eingegangen, und auch nicht auf den Zusammenhang zwischen Wurm und Spice. Das ist absolut sträflich, und führt zu der platten Lösung, dass Paul die Zerstörung des Spice mit Atomwaffen androht, um seine Ansprüche auf den Thron zu rechtfertigen. Das ist vollkommener Blödsinn. Jedes große Haus besitzt Atomwaffen, und Arrakis wird seit Jahrhunderten von wechselnden großen Häusern kontolliert, und da ist noch keins auf die Idee gekommen, die Zerstörung einer Wüste mit Atomwaffen (wie lächerlich ist allein das...) in betracht zu ziehen, um das Imperium zu erpressen. :rolleyes: Im Buch ist es immerhin ein zentraler Punkt, dass Paul durch seine Visionen die komplette Natur des Spice durchschaut, und den Weg dieses mit dem Wasser des Todes für alle Zeit zu zerstören entdeckt. Das ohne durch diesen Atomwaffen-Bullshit zu ersetzen ist jetzt eher so mittel.
Das zweite ist der Faktor Zeit. Im Buch erstreckt sich Pauls und Jessicas Aufenthalt bei den Fremen auf über zwei Jahre, im Film auf ca. 8 Monate, wenn man die Schwangerschaft Jessicas als Indikator nimmt. Acht Monate, in denen Paul die kompletten Gebräuche der Fremen lernt, das Wasser des Lebens trinkt, und zum Anführer eines fanatisierten Volkes wird....come on

. :crazy

C.
 
Mir ist der Film auch zu gerafft. Dass man manchen Punkt aus den Büchern hat unter den Tisch fallen lassen, finde ich an sich nicht problematisch. Mich stört da auch eher, dass sich der zweite Teil allenfalls über acht Monate erstreckt.

Grüße,
Aiden
 
Es wird wirklich null auf das Spice eingegangen, und auch nicht auf den Zusammenhang zwischen Wurm und Spice.


Mit viel Wohlwollen kann man das aber aus dem Film doch noch extrapolieren: Ordinäres Wasser tötet den Babywurm und dieser produziert dadurch das blaue(!) & giftige Wasser des Lebens. Dieses löst dann die sprechend benannte Gewürzagonie aus, deren Nebeneffekt bei Überleben auch die selben blauen Augen sind, die durch langjährigen Gewürzkonsum auftreten.
 
Ja wenn man richtig reingeht findet man auch andere inhaltliche Ungereimtheiten, die nicht vollends eingeordnet werden für Leute, die das Buch nicht kennen:

Zum Beispiel dass Stilgar Jessicas Träne wegwischt, weil es vergeudetes Wasser ist selbst wenn man um Tote trauert, in Teil 1 aber den Atreides zum Gruße auf den Tisch spuckt.

Ich finde auch, dass einem reinen Filmzuschauer, der das Buch nicht kennt, die Beweggründe von Gaius Helen Mohiam nicht ganz klar werden: Erst will sie das Haus Atreides vernichten, bittet aber dann den Baron Jessica und Paul zu verschonen, ist dann wiederum geschockt, dass er noch am Leben ist. Wirkt relativ unbeholfen für die Vorsitzende eines Jahrtausende alten Ordens.


Aber für mich sind das inhaltliche Nadeln im Heuhaufen wie sie fast jeder Film hat, die das Gesamterlebnis nicht schmälern.

Das zweite ist der Faktor Zeit. Im Buch erstreckt sich Pauls und Jessicas Aufenthalt bei den Fremen auf über zwei Jahre, im Film auf ca. 8 Monate, wenn man die Schwangerschaft Jessicas als Indikator nimmt. Acht Monate, in denen Paul die kompletten Gebräuche der Fremen lernt, das Wasser des Lebens trinkt, und zum Anführer eines fanatisierten Volkes wird....come on
.
:crazy

Das z.B. fand ich gar nicht so schlimm. Gerade wie schnell das alles geht verdeutlicht wie gravierend der Fanatismus in der Fremen-Kultur verankert ist. Und in dem Kontext funktioniert dann Chani als Gegenpol auch sehr gut.
 
Mit viel Wohlwollen kann man das aber aus dem Film doch noch extrapolieren: Ordinäres Wasser tötet den Babywurm und dieser produziert dadurch das blaue(!) & giftige Wasser des Lebens. Dieses löst dann die sprechend benannte Gewürzagonie aus, deren Nebeneffekt bei Überleben auch die selben blauen Augen sind, die durch langjährigen Gewürzkonsum auftreten.

Von da aus wäre es dann im Prinzip nur noch ein kleiner Schritt gewesen, die Zerstörung des Spice durch das Wasser des Todes zu erklären, anstatt auf die Atomwaffen-Lösung zu setzen. :zuck:

Zum Beispiel dass Stilgar Jessicas Träne wegwischt, weil es vergeudetes Wasser ist selbst wenn man um Tote trauert, in Teil 1 aber den Atreides zum Gruße auf den Tisch spuckt.

Kommt aber beides auch so in der Volage vor. Das vor jemandem Ausspucken ist eine bewusste Entscheidung, um RRespekt zu zollen. Das unwillkürliche Weinen ist in der Fremen-Kultur hingegen als Verschwendung von Wasser verpönt.

Ich finde auch, dass einem reinen Filmzuschauer, der das Buch nicht kennt, die Beweggründe von Gaius Helen Mohiam nicht ganz klar werden: Erst will sie das Haus Atreides vernichten, bittet aber dann den Baron Jessica und Paul zu verschonen, ist dann wiederum geschockt, dass er noch am Leben ist. Wirkt relativ unbeholfen für die Vorsitzende eines Jahrtausende alten Ordens.

Sie will die Blutlinie erhalten und so retten, was zu retten ist. Das Haus Atreides ist ihr im Prinzip egal, ebenso Herzog Leto. Sie will beim Baron lediglich erwirken, dass das Genmaterial Pauls sowie das von seiner ungeborenen Schwester zu erhalten, um das Zuchtprogramm doch noch zu einem guten Ende zu bringen. Dass sie angesichts des noch lebenden Paul schockiert ist speist sich aus der Tatsache, dass der Orden Paul nicht kontrollieren konnte, und das Kwisatz-Haderach-Projekt somit vorerst an die Wand gefahren war.

C.
 
Sie will die Blutlinie erhalten und so retten, was zu retten ist. Das Haus Atreides ist ihr im Prinzip egal, ebenso Herzog Leto. Sie will beim Baron lediglich erwirken, dass das Genmaterial Pauls sowie das von seiner ungeborenen Schwester zu erhalten, um das Zuchtprogramm doch noch zu einem guten Ende zu bringen. Dass sie angesichts des noch lebenden Paul schockiert ist speist sich aus der Tatsache, dass der Orden Paul nicht kontrollieren konnte, und das Kwisatz-Haderach-Projekt somit vorerst an die Wand gefahren war.

Ergänzend dazu:

Die Bene Gesserit sind vielleicht davon ausgegangen, dass man unter gewissen Umständen Paul und Jessica (insgeheim wie Thufir oder andere Atreides) gefangen nimmt. Dann hätte ihnen beider Genmaterial für weitere Zuchtzwecke noch zur Verfügung gestanden.

Die Überraschung rührt eher daher, dass man beiden keine Überlebenschancen in der Wüste ausgerechnet hat. Beide galten als tot und Mua'dib erschien ihnen als Freme.


Grüße,
Aiden
 
Sie will die Blutlinie erhalten und so retten, was zu retten ist. Das Haus Atreides ist ihr im Prinzip egal, ebenso Herzog Leto. Sie will beim Baron lediglich erwirken, dass das Genmaterial Pauls sowie das von seiner ungeborenen Schwester zu erhalten, um das Zuchtprogramm doch noch zu einem guten Ende zu bringen. Dass sie angesichts des noch lebenden Paul schockiert ist speist sich aus der Tatsache, dass der Orden Paul nicht kontrollieren konnte, und das Kwisatz-Haderach-Projekt somit vorerst an die Wand gefahren war.

Ich weiß, aber auch nur weil ich das Buch gelesen habe. Finde einem Zuschauer wird es nicht so klar.
Das mit Stilgar und der Träne hatte ich anders in Erinnerung, kann aber sein dass es schon zu lange her ist. :D
 
Das ist absolut sträflich, und führt zu der platten Lösung, dass Paul die Zerstörung des Spice mit Atomwaffen androht, um seine Ansprüche auf den Thron zu rechtfertigen. Das ist vollkommener Blödsinn. Jedes große Haus besitzt Atomwaffen, und Arrakis wird seit Jahrhunderten von wechselnden großen Häusern kontolliert, und da ist noch keins auf die Idee gekommen, die Zerstörung einer Wüste mit Atomwaffen (wie lächerlich ist allein das...) in betracht zu ziehen, um das Imperium zu erpressen. :rolleyes:
Weil diese Drohung von den anderen Häusern keine Wirkung hat. Paul spricht aber als Freme, deren ganze Handlung, für die anderen Häuser, darauf ausgerichtet ist den Spice-Export zu verhindern. Da fehlt der monetäre Ansatz, der jedes Haus welches Arrakis verwaltet hat, unermesslich reich gemacht hat. Eine solche Drohung von anderen Häusern verpufft ja, weil niemand außer den Fremen Arrakis als Heimat sieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie will die Blutlinie erhalten und so retten, was zu retten ist. Das Haus Atreides ist ihr im Prinzip egal, ebenso Herzog Leto. Sie will beim Baron lediglich erwirken, dass das Genmaterial Pauls sowie das von seiner ungeborenen Schwester zu erhalten, um das Zuchtprogramm doch noch zu einem guten Ende zu bringen. Dass sie angesichts des noch lebenden Paul schockiert ist speist sich aus der Tatsache, dass der Orden Paul nicht kontrollieren konnte, und das Kwisatz-Haderach-Projekt somit vorerst an die Wand gefahren war.

C.

Ich weiss nicht ob das hier im Thread schon geschrieben wurde: Ich meinte mich zu erinnern, dass es im Buch hiess, dass Paul eigentlich ein Mädchen werden sollte aber Jessica dies aus Liebe zu Leto das Geschlecht zu einem Jungen geändert hat.
 
Ich weiss nicht ob das hier im Thread schon geschrieben wurde: Ich meinte mich zu erinnern, dass es im Buch hiess, dass Paul eigentlich ein Mädchen werden sollte aber Jessica dies aus Liebe zu Leto das Geschlecht zu einem Jungen geändert hat.

Wird ja sogar im ersten Film so gesagt. Und dieses Mädchen wäre dann mit Feyd-Rautha gepaart worden und hätte dann den Kwisatz-Haderach zur Welt bringen sollen...
 
Weil diese Drohung von den anderen Häusern keine Wirkung hat. Paul spricht aber als Freme, deren ganze Handlung, für die anderen Häuser, darauf ausgerichtet ist den Spice-Export zu verhindern. Da fehlt der monetäre Ansatz, der jedes Haus welches Arrakis verwaltet hat, unermesslich reich gemacht hat. Eine solche Drohung von anderen Häusern verpufft ja, weil niemand außer den Fremen Arrakis als Heimat sieht.

Letztlich dürften auch die Fremen kein Interesse an der Zerstörung des Spice haben, da sie allein durch die hohe Spice-Konzentration allesamt hochgradig abhängig von dem Zeug sind, und das Verschwinden der Melange ihnen übele Entzugserscheinungen verpassen würde, die bei vielen zu einem qualvollen Tod führen würde. Insofern wäre die Zerstörung des Spice - egal ob durch Atomwaffen oder Wasser des Todes - sehr wahrscheinlich mit dem Ende der Fremen-Zivilisation verbunden.
Nichtsdestotrotz wäre die Zerstörung des Spice aus sich selbst heraus eine wesentlich elegantere Lösung gewesen, als die Atomwaffen, weil man irgendwie vergessen hat, die Natur des wichtigsten Stoffes im Universum im Film näher zu beleuchten.


C.
 
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