Kumulieren und Pananschieren überfordert den Stimmbürger?

Direktmandate (also im Prinzip das amerikanisch/britische System) haben aber in meinen Augen ein massives Wahlgerechtigtkeitsproblem, da es da passiert das eben ein Großteil der Wähler eben nicht durch einen Abgeordneten repräsentiert ist.

Ein gerechtes Wahlsystem aufzustellen ist im übrigen nicht einfach (auch das deutsche ist es nicht). Mehr Info findet man zu diesem Thema übrigens hier: http://www.wahlrecht.de/
 
@lain
Aber ist das nicht Demokratie - wenn die Mehrheit entscheidet? Wenn in einem Wahlkreis nur eine Person gewählt werden kann, die diesen vertritt, dann eben durch die Mehrheit. Das dann bei 51% zu 49% ein sehr großer Teil nicht ihren gewünschten Representanten in der Volksvertretung hat, ist schade, aber nicht vermeidbar.

Meine Kritik bezieht sich übrigens hauptsächlich auf die angesprochenen Überhangmandate und vergleichbares, bei denen sich mir ein wirklicher Berechtigungsgrund wirklich entzieht....
 
Das mag ja vielleicht stimmen wenn du nur 2 Kanidaten hast weil ansonsten schon weniger als 50% der Wähler ausreichen um einen Kandidaten durchzubringen.
Und der Demokratiebegriff (reiner Entscheid der Mehrheit) gilt so hier bei uns zum Glück nicht, da auch hier die Minderheit an der Politik beteiligt wird.
 
Horatio d'Val schrieb:
Ich weiß, was du meinst, aber im Prinzip (wir scheinen richtige Prinzipienreiter zu sein :D ) ist es doch egal, ob man bspw. die SPD wählt oder den Kandidaten Adolf H. Mustermann.....der für die SPD antritt. Wenn man es so wie Du machen würde, müßte man als logische Konsequenz Partein verbieten. ;)
Jein, bei Parteiwahl bestimmt die Partei via Liste, wer einzieht und das Parteien ein Klüngelsystem sind, ist ja wohl bekannt.

Ein Direktkandidat muss sich zumindest in seinem Wahlkreis durchsetzen und ist von den Bürgern auch "greifbar" und auch "abwählbar"

lain schrieb:
Direktmandate (also im Prinzip das amerikanisch/britische System) haben aber in meinen Augen ein massives Wahlgerechtigtkeitsproblem, da es da passiert das eben ein Großteil der Wähler eben nicht durch einen Abgeordneten repräsentiert ist.

Ein gerechtes Wahlsystem aufzustellen ist im übrigen nicht einfach (auch das deutsche ist es nicht). Mehr Info findet man zu diesem Thema übrigens hier: http://www.wahlrecht.de/
Ja, aber wenn in meinem Wahlkreis der SPD-Mann nicht durchkommt, heißt das ja nicht, dass gar kein SPD-Mann ins Parlament einzieht, von daher stehe ich (mit "Partei-Sicht") nicht gänzlich unvertreten da.
 
Callista Ming schrieb:
Was bedueten die beiden Begriffe Kumulieren und Pananschieren eigentlich genau?

Also panaschieren (ohne zweites "n") heisst laut Wikipedia:

Unter Panaschieren (frz.: panacher = bunt machen, mischen) versteht man, dass bei einer Personenwahl mit mehr als einer Stimme pro Wähler, die Stimmen auf verschiedene Kandidaten mehrerer Listen/Parteien verteilt werden. Das Gegenteil von Panaschieren ist Kumulieren (Anhäufen).

Und kumulieren heisst:

kumulieren (von lat. cumulus – Anhäufung) oder Häufeln ist ein Begriff aus dem Wahlrecht.

Darunter versteht man, dass bei einer Personenwahl mit mehr als einer Stimme der Wähler mehr als eine Stimme auf einen einzelnen Kandidaten abgibt. Dadurch ist es möglich, einen Kandidaten auf einer Wahlliste zu bevorzugen, insbesondere auch Kandidaten vom unteren Ende der Liste „nach vorne“ zu stimmen.

Das Gegenteil von Kumulieren ist Panaschieren (Verteilen).
 
Prinzipiell halte ich Direktmandate für sehr sinnvoll, weil man so bestimmte Kandidaten innerhalb einer Partei fördern kann, wie das bei den Gemeinderatswahlen einiger Bundesländer möglich ist. Die Erststimme bei Landtags- oder Bundestagswahlen ist aber wirklich nicht gerecht und eigentlich fast unnütz, weil sie sich auf einen Kandidaten pro Partei und Wahlbezirk beschränkt.
 
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