Leichenschmaus - Eure Meinung?

Was haltet ihr vom "Leichenschmaus"?


  • Umfrageteilnehmer
    26

Loki

Gott der Zwietracht
Da einer meiner Freunde dieser Tage seinen Vater zu Grabe trägt, und er mich heute zu der anschließenden Veranstaltung eingeladen hat, ist mir diese Frage wiedereinmal in den Kopf gekommen und ich wollte mal eure Meinungen dazu hören.


Es ist (leider) mal wieder soweit. Es wird einem Menschen die letzte Ehre erwiesen. Und danach kommt was kommen muss, der obligatorische Leichenschmaus.
Hier also die Frage: Wie steht ihr zu diesem Brauch?

Ich für meinen Teil stehe dieser "Festivität" sehr skeptisch, um nicht zu sagen ablehnend, gegenüber. Vom Prinzip her mag es ja eine gute Idee sein, nach der Beisetzung bzw. Trauerfeier noch gemeinsam irgendwo Zeit zu verbringen, Erinnerungen an den Verstorbenen auszutauschen, aufzuarbeiten oder einfach zu trauern. Aber meistens verkommt diese Veranstaltung doch eher zu einem großen Fressgelage auf Kosten der Hinterbliebenen, bei dem der Verstorbene - außer als Grund des Anlasses - keine große Rolle mehr spielt. Bei der Beerdigung meines Großvaters vor zwei Jahren musst ich wohl oder übel gute Mine zum bösen Spiel machen, da meine Großmutter viel Wert darauf (auf den Leichenschmaus) gelegt hat.
Bei Freunden die mich zu derartigen Anlässen einladen (einladen klingt in diesem Zusammenhang unpassend, aber mir fällt kein besseres Wort ein) habe ich natürlich auch kein große Wahl und gehe selbstverständlich, um des Freundes Willen hin.
Aber selbst, also für mich, will ich soetwas auf keinen Fall. Dann schon eher eine Leichenwanderung oder etwas in der Art, also eine Veranstaltung wo wirklich der Verblichene im Mittelpunkt steht und nicht die kulinarischen Genüße.

Edit: Ich hab das mit der Umfrage ein wenig verrafft, ist jetzt ne öffentliche.... :konfus:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist mir auch schon öfters aufgefallen.
ich musste mal eine zeitlang zu solchen sachen, als ich noch meßdiener war.

da sind dann meistens schon nach 3 Stunden die ersten raus geschwankt (bei den jüngeren aber nur)
 
Loki schrieb:
Da einer meiner Freunde dieser Tage seinen Vater zu Grabe trägt, und er mich heute zu der anschließenden Veranstaltung eingeladen hat, ist mir diese Frage wiedereinmal in den Kopf gekommen und ich wollte mal eure Meinungen dazu hören.


Es ist (leider) mal wieder soweit. Es wird einem Menschen die letzte Ehre erwiesen. Und danach kommt was kommen muss, der obligatorische Leichenschmaus.
Hier also die Frage: Wie steht ihr zu diesem Brauch?

Ich für meinen Teil stehe dieser "Festivität" sehr skeptisch, um nicht zu sagen ablehnend, gegenüber. Vom Prinzip her mag es ja eine gute Idee sein, nach der Beisetzung bzw. Trauerfeier noch gemeinsam irgendwo Zeit zu verbringen, Erinnerungen an den Verstorbenen auszutauschen, aufzuarbeiten oder einfach zu trauern. Aber meistens verkommt diese Veranstaltung doch eher zu einem großen Fressgelage auf Kosten der Hinterbliebenen, bei dem der Verstorbene - außer als Grund des Anlasses - keine große Rolle mehr spielt. Bei der Beerdigung meines Großvaters vor zwei Jahren musst ich wohl oder übel gute Mine zum bösen Spiel machen, da meine Großmutter viel Wert darauf (auf den Leichenschmaus) gelegt hat.
Bei Freunden die mich zu derartigen Anlässen einladen (einladen klingt in diesem Zusammenhang unpassend, aber mir fällt kein besseres Wort ein) habe ich natürlich auch kein große Wahl und gehe selbstverständlich, um des Freundes Willen hin.
Aber selbst, also für mich, will ich soetwas auf keinen Fall. Dann schon eher eine Leichenwanderung oder etwas in der Art, also eine Veranstaltung wo wirklich der Verblichene im Mittelpunkt steht und nicht die kulinarischen Genüße.


Ich war im letzter Zeit öfters auf einem Leichenschmaus (immer, wenn langjährige Vereinsmitglieder verstorben sind. Nicht selten wurde ich da auch zum Sargträger berufen). Aber das ganze wurde wirklich niemals zu einem "Fressgelage". Nicht annähernd.
 
Ich habe mich immer von solchen Veranstaltungen fern gehalten,da ich sie äusserst geschmacklos finde.
Allerdings,wenn der Tag gekommen ist,an dem mein Erzeuger in die Grube fährt,dann werde ich teilnehmen.
Und solange saufen bis der Doktor kommt.
 
Ich finde Leichenschmaus immer furchtbar, war zum Glück erst bei wenigen und das hat mir gereicht.
Aber meistens verkommt diese Veranstaltung doch eher zu einem großen Fressgelage auf Kosten der Hinterbliebenen, bei dem der Verstorbene - außer als Grund des Anlasses - keine große Rolle mehr spielt
So war des bei noch keinem wo ich anwesend war. Mich stört da eher, dass ich in meiner Trauer nicht einfach daheim sein und in mein Kopfkissen heulen kann, sondern mich nett und freundlich mit den Leuten unterhalten muss, obwohl mir garnicht danach ist.
 
Ich war erst auf drei Beerdigungen und auf keiner habe ich etwas gegessen oder getrunken.
Ich mag solche Veranstalltungen überhaupt nicht und finde sie geschmaklos.
 
@ Beck'sche und Arthious
War nur meine bisherige Erfahrung. Habe mich vielleicht etwas zu absolut ausgedrückt. Denkt euch einfach noch ein IMO dazu ;)
 
Ich finde Leichenschmäuse auch irgendiwe krass. Vor allem, weil manche Leute, vor allem die, die der/dem Verstorbenen nicht so nahe standen, manchmal richtig vergnügt und lustig dabei sein können.

Wenn eine mir sehr nahe Person sterben würde, könnte ich das glaube ich nicht aushalten. Der Gang zur Beerdigung ist ja schon sehr schwer.
 
Ich habe für "Ist mir egal" gestimmt, weil ich hier schon allerhand erlebt habe. Generell bin ich nicht unbedingt dagegen, zumal es viele Leute gibt, die wirklich Wert darauf legen. Aber ich habe schon einen Leichenschmaus erlebt, bei dem nicht nur kräftig gefuttert, sondern auch pausenlos gekichert wurde. An einem gewissen Punkt war mir die gute Laune einiger Anwesenden wirklich peinlich. Zum Glück gehörten die betreffenden Personen nicht zu meiner Familie....
 
der letzte Leichenschmaus, an den ich mich erinner, war für ein Kind, dass 24 Stunden nach der Geburt gestorben ist.

Dieser war sehr gelungen (blödes wort, ich weiß), da viel Raum auch für öffentliche BEiträge war und es somit weit mehr als nur Essen war.

So in der Art finde ich die Trauerfeier wesentlich angenehmer!

(Übrigens, das Wort "Leichenschmaus" klingt irgendwie widerlich)
 
Nun ja ich betrachte den Leichenschmaus nicht als Leichenschmaus, auch wenn es so heißen möge. Als mein Großvater damals starb, habne wir uns auch danach getroffen, gegessen und getrunken. Aber ich sah das eher als Gelegenheit, mit der Verwandschaft über den Verlust zu reden. gemeinsam zu trauern und sich da nicht sinnlos vollzufressen. Für mich war es einfach die Möglichkeit mit ihnen zusammenzusitzen und über den Großvater zu reden, sich zu erinnern und sich gegenseitig zu trösten.

Und das finde ich dann nicht geschmacklos.... ich denke es kommt drauf an, wie man den "leichenschmaus" aufzieht..obwohl ich einzig den Namen geschmacklos finde. rein für die Psyche, hat diese Zusammenkunft großen Wert....
 
@ Callista
Das ist ja auch genau das was diese Veranstaltung sein sollte, nur leider ist sie das (wie man auch an einigen Posts sehen kann) manchmal nicht.
@Soraya
Ich bin mir jetzt nicht sicher ob du mcih richtig verstanden hast? Es geht mir nicht um die Trauerfeier (Kirche, Grab, etc) sondern um die Veranstaltung danach, die meistens in einer Gaststätte oder Restaurant stattfindet. Aber vielleicht hab ich dich auch grade nciht verstanden...
 
@Loki:

Ja das gehört zur Trauerfeier dazu ;) Man nennt es nur unbedingt nicht Leichenschmaus, weil es wirklich makaber ist, sondern Trauerfeier im engsten keis ;)
 
@Loki:

Ja Leichenschmaus is ja auch nur ein Teil der zeremonie der Trauerfeier... ob man das nun in die Oberkategorie packt oder so nennt wie dieser Teil heißt... is ja wurscht...
 
Ich finde es ehrlich gesagt nicht schlecht, es soll sich niemand wagen auf meiner Beerdigung kein Essen auszuteilen, es muss wenigstens streuselkuchen geben und die Musik leg ich auch noch vorher fest. Mein ich jetzt Ernst, ist kein Scherz
 
Den Leichenschmaus finde ich wirklich gut. Man kann sich dann über die schönen Seiten des Lebens der Person unterhalten. Man kann noch mal über Sachen Lachen die man mit ihm erlebt hat. Man trifft Leute wieder die man vielleicht Jahre lang nicht gesehen hat und nimmt gemeinsam Abschied. Ohne den Leichenschmaus könnte man nicht gemeinsam Abschied nehmen. Ausserdem wissen einige Leute noch Anektoten die man selbst vergessen hat.

Man erweisst dieser Person die letzte Ehre indem man alles nochmal Revue passieren lässt und man kann leichter von dieser Person lassen. Auf der Beerdigung von meiner Oma gings mir und den anderen Leuten ziemlich mies und auf dem Leichenschmaus haben wir alle gelacht und haben uns mit Freude an eine wichtige Person in unserem Leben errinnert. Ohne den Leichenschmaus wäre ich die nächsten Tage noch fertig mit der Welt gewesen, durch den Leichenschmaus gings mir am selben Tag wieder besser.

Wer natürlich nur zum Leichenschmaus geht damit er sich den Bauch vollschlagen kann ist auf der falschen Veranstaltung.

cu, Spaceball
 
Nun, ich bin eigentlich gegen soetwas wie den Leichenschmaus. Man begegnet Menschen, denen man nie zuvor begegnet ist, höchstens als Säugling...und die bohren dann zusätzlich noch in der offenen Wunde, die der gerade erst Verstorbene hinterlassen hat.

Mal abgesehen davon, dass der Pfarrer meiner Familie und mir nicht die Hand geben wollte und anfragte, ob wir wirklich bei der Beerdigung dabei sein müßten, da wir ja nur evangelisch sind...
Da bleibt einem wirklich schon der Leichenschmaus im Halse stecken!
 
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