Lianna

Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Kantine – Rilanja, Visas, Sarid, Laurin, Martarr, Joras, Tenia und Talery

Auf Talerys Erklärungen folgten zu ihrer Überraschung keine weiteren patzigen Worte, sondern auch ein Eingeständnis von Harzmoos, dass es ihr im Endeffekt ziemlich ähnlich ergangen war. Es klang ziemlich deprimiert als die Nullianerin zugab, dass bei ihr auf Lianna wohl bisher alles schief gelaufen war was schief gehen konnte. In dem Moment tat Talery Tenia sehr leid. Die Caamasi hatte immerhin in Großmeisterin Eowyn und der Kamino Aketos Gesprächspartner gefunden, bei denen sie sich vorstellen konnte in Zukunft öfters zu verkehren. Harzmoos hatte dieses Glück offenbar nicht gehabt. Das erklärte natürlich das zurückgezogene und frustrierte Verhalten der Frau. Ihren Groll gegen sie vergessend legte Talery ihr ihre gefiederte Hand ganz sanft auf den Arm.

"Weißt du, ich bin eine Tochter von zwei Händlern und sollte es gewöhnt sein mit vielen fremden Wesen zu tun zu haben und mir geht es auch nicht viel besser momentan. Ich fühle mich so verloren, das kann ich gar nicht in Worte fassen."

Sie schüttelte kurz ihren Kopf.

"Ich dachte, dass ich kein Problem damit hätte hier zu bleiben, aber dennoch ist mein Heimweh nach dem Frachter meiner Eltern so schwer zu ertragen. Allein das Wissen, dass meine Eltern in der Nähe waren reichte aus, damit ich mich sicher gefühlt habe. Aber nach Caamasimaßstäben bin ich eine junge Erwachsene und als solche sollte ich eigentlich mit so einer Situation umgehen können."

Natürlich war offensichtlich, dass es Talery sichtlich schwer fiel sich hier einzugewöhnen. Daher klangen ihre halbherzigen Worte alles andere als überzeugend.

"So eine Fülle an potentiellen Gesprächspartnern habe ich übrigens auch noch nicht gefunden, obwohl Caamasi ja überall für ihr diplomatischen Fähigkeiten bekannt sind. Wusstest du, dass Caamasi in vielen Sprachen so etwas bedeutet wie Freund von weit entfernt oder Fremder, dem man vertrauen kann? Ich bin dann wohl leider die Ausnahme, die die Regel bestätigt."

Für einen Moment verdeckte Talery frustiert ihr Gesicht mit ihren Händen. Allein diese Erkenntnis ihrer derzeitigen Fähigkeiten deprimierte die Vogelfrau ziemlich. Könnten Caamasi weinen, dann wären bei jetzt ihr bestimmt ein paar Tränen die Wangen hinunter gekullert. Aber so äußerte sich ihre Traurigkeit darin, dass ihre Gesichtsfedern regungslos blieben und sie kraftlos ihre Schultern hängen ließ.

"Von daher, willkommen im Club, Tenia."

Erwiderte Talery leise. Sie suhlte sich geradezu in Selbstmitleid. Ihren Stolz für eine kurze Zeit vergessend hatte die Caamasi ihrer Gesprächspartnerin, welche sie noch vor Momenten sitzen lassen wollte, doch aus einem Impuls heraus ihr Herz ausgeschüttet. Und es fühlte sich gar nicht so schlecht an.

"Was würdest du tun in so einer Stimmung zuhause wärst? Wie würdest du dich wieder aufbauen?"

Überlegte Talery laut. Es war zumindest ein Versuch etwas Trost zu finden, was ihr aber sichtlich schwer fiel. Kurz in Erinnerungen schwelgend beschrieb sie den Gedanken, der sogar für ein kleines Lächeln auf ihrem sonst traurigem Gesicht sorgte.

"Ich würde mir wahrscheinlich meine Lieblingskornwaffeln holen und eine ganze Packung auf einmal essen. Da sind 30 Stück drin und die sind bei mir ungefähr handtellergroß und goldbraun."

Dabei zeigte die Vogelfrau Tenia kurz ihre Hand. Allein die Vorstellung sorgte dafür, dass Talery das Wasser im Mund zusammenlief. Die Vorfreude darauf verflog jedoch recht bald als sich die Caamasi bewusst wurde, dass sie keine mitgenommen hatte.

"Das heißt, wenn ich welche dabei hätte..."

Enthüllte sie Harzmoos traurig.

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Vielleicht konnte man zu Gute halten, dass die Sache mit Nei halbwegs aus dem Weg geräumt war- Daran denken wollte Tenia aber lieber nicht mehr, denn die Sache war ihr schlichtweg peinlich. Wer schleuderte denn bitte einen Rucksack auf eine andere Person? Dabei war die Situation mit Rosita kein bisschen besser gewesen, und wäre das kleine pelzige Wesen, auch nur im Ansatz Tenias Mutter ähnlich, hätte sie Eowyn alles aufgetischt und dann wäre die Blamage wohl perfekt gewesen. Tenia wollte lieber nicht wissen, was die Caamasi, Rosita und die Russanerin über sie zu sagen gehabt hätten, wenn sie alle drei zusammen hockten um sich über andere Personen und deren Auftreten zu unterhalten. Einzig und allein Eowyn bot hier die goldene Ausnahme, denn wenigstens vor ihr hatte Tenia sich nicht die Blöße gegeben. Wobei man immer noch bedenken musste, dass Eowyn an der fast eskalierten Situation mit Nei nicht ganz unschuldig war. Was aber, und so wusste die Nullianerin es gut genug, eigentlich mehr eine Ausrede, als eine Entschuldigung für das eigene Verhalten war.

Als Talery schließlich ihre Hand ausstreckte, um sie Tenia sanft auf den Arm zu legen, ließ sie es geschehen. Diese Geste hatte etwas vertrautes, sorgte aber nahezu zeitgleich dafür, dass Tenia sich zusammenreißen musste, um nicht doch noch in Tränen auszubrechen. Wer hätte gedacht, dass es so schwer war, Tränen zurück zu halten, wenn man sie absichtlich und bewusst einsetzen konnte?
Die Caamasi erklärte, dass sie sich verloren fühlte, was die Nullianerin ihrerseits nur mit einem Nicken bestätigen konnte. So fühlte sie sich auch und man hätte davon ausgehen können, dass sie, als Touristenführerin ganz genau wusste, wie man mit Wesen sprach. Aber es war etwas anderes, Wesen Sehenswürdigkeiten zu zeigen, als ein Zimmer mit ihnen zu teilen. Tenia hasste Smalltalk, weil sie darin einfach nicht bewandert war. Größere Touristengruppen waren demnach perfekt geeignet, weil die meisten sich ohnehin unterhielten und überhaupt keine Informationen haben wollten. Wenn doch, war das auch wieder etwas anderes, denn Tenia wusste alles über Null und konnte demnach Stunden über ihre Heimat berichten, ohne auch nur ein einziges Mal etwas über sich preis zu geben oder nach einer anderen Person fragen zu müssen. Wenn man bedachte, dass sie eigentlich zu einem Volk der Jäger gehörte, war die Tatsache ihres mangelnden Kommunikationstalentes vielleicht nicht mehr ganz so abwegig. Schließlich sprach ein Jäger nicht auf seine Beute an…

Talery gelang es nicht unbedingt zu trösten, aber an und für sich, hatte es vielleicht doch etwas Tröstendes an sich, wenn man nicht komplett allein mit seinen Gefühlen war.

„Na ja, so schlimm bist du jetzt auch nicht“,
versuchte Tenia sich, mit einem Hauch von einem Lächeln, an ein paar aufmunternden Worten, als die Beschnabelte berichtete, dass der Name ihrer Rasse wohl auf das Wort Freund zurück ging.
„ Hm und von weit entfernt, stimmt doch schon mal zu hundert Prozent.“
Ein weiteres Halblächeln folgte, was schwer fiel. Wie sollte man auch lächeln, wenn man selbst lieber losheulen würde?

Die Nullianerin selbst gab nichts weiter von sich preis, schließlich hatte sie mit den vorangegangen Sätzen und der darin enthaltenen Geständnissen schon fast zu viel gesagt. Außerdem war Tenia sich sicher, dass ihr Kopf explodieren würde, würde sie nun gezielt anfangen zu erklären, was ihr fehlte, was genau schief gelaufen war und wie sehr sie Smon, ihren Vater vermisste. Die Tränen wären nicht mehr zurückzuhalten gewesen und so wenig Selbstbeherrschung wollte Tenia dann doch nicht an den Tag legen. Es war zwar immer recht angenehm gewesen, absichtlich vor jemanden in Tränen auszubrechen, damit man auch ja in Ruhe gelassen wurde und keine Kritik mehr einheimsen musste, aber das hier war letztendlich etwas anderes. Hätte Tenia jetzt ihren Gefühlen nachgegeben, wäre das kein Selbstschutz mehr gewesen, sondern Selbstoffenbarung und dafür war die Nullianerin eine Spur zu stolz. Nicht mal gegenüber ihrem Vater war sie immer ehrlich gewesen und hatte ihm, manche ihrer richtigen Gefühle, niemals preis gegeben. Wobei das hier, wohl sicher nichts gewesen wäre, was sie ihm verschwiegen hätte. Bis auf den Teil mit dem Rucksack und ihrem Verhalten Rosita gegenüber, verstand sich.
Dabei machte es im Grunde überhaupt keinen Sinn…

„Laufen. In den Wald gehen und laufen,“ antworte Tenia auf die Frage hin, was sie wohl auf Null getan hätte, wenn sie sich so fühlte. So lange, bis die Erschöpfung die ganzen Gedanken vertrieb und nur noch einen zuließ: Schlaf Oder aber, sie hätte sich an Smon gekuschelt, was sie noch weniger zugeben konnte, schließlich war sie kein kleines Kind mehr. Wobei das bei Nullianerin vielleicht alles ein wenig anders war, als bei anderen Rassen. Daher hätte sich Tenia vermutlich nicht mal zu schämen gebraucht. Aber Smon war nicht hier, nach ihrem Comm hatte sie noch nicht gesehen, aus Angst, dass es kaputt war und sie, falls dies der Fall wäre, weitaus wütender werden konnte und es dann kaum dabei belassen würde, einen Rucksack gegen eine Wand zu werfen. Was es hier scheinbar auch nicht gab, war ein Stückchen Wald, denn davon hatte sie noch nichts gesehen, nur Gebäude und gepflasterte Wege. Aber jetzt war es dringend nötig mit diesen trübseligen Gedanken aufzuhören, denn die Nullianerin spürte, wie sich doch Tränen anzubahnen versuchten, die sie sofort hinweg blinzelte und mit einem kurzen Blick auf die Tischplatte verbarg.

„Vielleicht kann man diese Korwaffeln irgendwo kaufen oder bestellen?, meinte Tenia schließlich und klang in ihren eigenen Ohren selbst so unglaubwürdig, dass es ihr beinahe selbst einen Stich verpasst hätte. Aber ihren Wald würde sie noch schlechter auf Lianna bekommen…

Schluss jetzt!

"Man kann sie bestimmt bestellen oder kaufen. Vielleicht übertreiben wir auch einfach? Als ich das erste Mal auf einen Baum geklettert bin und herunter fiel, hat mich das auch nicht umgebracht. Ich meine... ich bin trotzdem aufgesatnden und wieder geklettert."
Aber das konnte man überhaupt nicht vergleichen, denn das war auf Null gewesen. In einer vertrauten Umgebung und da war Smon gewesen. Hier war überhaupt nichts vertraut!
Wohlmöglich aber, fand sich hier ja früher oder später so etwas ähnliches? Zumindests sollte Tenia sich das einreden udn Talery täte sicher auch gut darin, schoss es der Nullianerin durch den Kopf.

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Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Ratssaal - NPCs, Eleonore, Sarid, Kestrel und Brianna

Zunächst lief noch alles wie geplant oder erhofft. Die maßgeschneiderte Robe wurde allseits bewundert und Sarid sprach ihr dafür ihr Kompliment aus.

„Danke,“

Erwiderte Brianna geschmeichelt lächelnd und verbeugte sich ein weiteres Mal. Sie hatte gehofft, dass die neue Kleidung sie in einem vorteilhaften Licht erscheinen ließe, und bisher war das auch eingetroffen. Von den übrigen Jedi, die alle mehr oder weniger standardisierte Kluft trugen, hob sie sich dadurch im positiven Sinne ab.

Der große Paukenschlag folgte jedoch sogleich: Kestrel hatte sie angeschwindelt, was den Grund ihrer Vorladung anging, so dass sie ruckartig herumfuhr und die Coruscanti mit einem überraschten Blick bedachte. Im Nachhinein kam der Echani, dass die automatische Reaktion nicht gerade die taktisch klügste gewesen war, doch die plötzliche Eröffnung hatte sie völlig überrumpelt. Hätte sie es wissen müssen? Vielleicht. Ihre Meisterin hatte das Thema in den letzten Wochen immer wieder angeschnitten. Es schwebte bereits seit der letzten Mission im Raum, so dass das Thema – der Wunsch – in dieser letzten Zeit immer stärker in Briannas Gedankenwelt präsent gewesen war. Aber niemals hätte sie gedacht, dass es schon so bald der Fall sein würde – weil sie Sarids Frage intuitiv verneint hätte.

Die junge Frau, deren silberne Mähne mit der Robe um die Wette glänzte, rappelte sich wieder, obwohl sie erklären sollte, warum sie sich bereit für eine Beförderung hielt. Schlicht und einfach hatte sie von sich geglaubt, noch nicht reif dafür zu sein und vor allem an die Dinge gedacht, die sie nicht konnte. Manche hatte sie in der Überzeugung abgehakt, dass sie ihr nicht lägen. Von anderen dachte sie, sie noch lernen zu müssen, bis sie soweit war. Sie hatte nie wirklich die Zeit gefunden, zu stoppen und auf das Erreichte zurückzublicken, auch und gerade dann nicht, als ihre Beinverletzung sie am Trainieren gehindert hatte.

Hinzu kam allerdings, dass sie im Grunde genommen keine Ahnung hatte, was man von einer Ritterin erwartete. Es war ja nicht gerade so, als dass sie eine Liste mit Punkten bekommen hätte, die sie abzuhaken hatte. Für gewöhnlich verglich sie sich mit anderen Personen und fand Dinge oder Eigenschaften, die diese ihr voraus hatten. Doch nichts davon eignete sich als objektiver Maßstab für eine Ritterin – wonach sie daher ihre Eignung beurteilen sollte, war ihr schleierhaft.

Zum Glück war jedoch Kestrel zuerst gefragt worden, und sie antwortete auch als erste. Unerwarteterweise stellte die Ritterin zunächst überhaupt nicht darauf ab, welche Fähigkeiten Brianna beherrschte, sondern auf völlig andere Dinge, was sie zusammen erlebt, und gemeistert hatten. Die Padawan klebte an den Lippen ihrer Mentorin, sich fragend, was diese noch sagen würde, und was sie selbst sagen sollte. Denn niemand konnte behaupten, dass sie nicht sehr gerne eine Jedi-Ritterin sein wollte.

Das große Lob war Balsam für eine geschundene Seele, die vor langer Zeit aus anderen Gründen und unter völlig anderen Vorzeichen beschlossen hatte, die Wege der Macht zu erlernen. Zwar konnte sie immer noch nicht von sich behaupten, den Weg der Jedi allein aus altruistischen Motiven zu gehen, doch wer das von sich behauptete, lügte sich, davon war sie überzeugt, doch ohnehin in die Tasche. Das musste es auch nicht. Kein real existierendes Wesen konnte von sich behaupten, dass allein das Wohl anderer es kümmerte. Wichtig war doch, die richtigen Prioritäten zu setzen, sich selbst vor allen Dingen nicht zu wichtig zu nehmen.

Obwohl ihre gestrige Leistung sie sehr stolz machte, achtete sie nicht allzu sehr auf das Holo davon, welches sie ja ohnehin kannte. Viel spannender war es, die Gesichter der Anwesenden zu lesen und ein wenig Einblick in ihre Emotionen zu bekommen. Die Atmosphäre in diesem Raum war eine besondere, mit so vielen mächtigen Jedi in ihm versammelt, und sie machte es einfach, die auf diese Weise konzentrierte Macht auf sich wirken und durch sich zu lassen, sie zu nutzen.

Nicht dass sie Grund gehabt hätte, am gestrigen Urteil ihrer Freundin zu zweifeln, doch es wurde offenkundig, dass sie eine für eine Padawan beeindruckende Leistung vollbracht hatte und diese Anerkennung zu spüren, war gut für ihr Selbstbewusstsein. Jahrelang waren ihre Fähigkeiten in der Macht vermeintliche oder tatsächliche Hürde auf dem Weg zu einer richtigen Jedi gewesen, nun konnte sie anhand der Reaktionen ablesen, dass über diese gar nicht mehr groß diskutiert werden musste, und das gab Sicherheit. Sie erwiderte das Lächeln der dunkelhaarigen Ritterin geschmeichelt von ihren freundlichen Worten.

„Nun,“

Meinte Brianna, als sie schließlich an der Reihe war, und räusperte sich nervös. Sie wusste leider immer noch nicht, was sie sagen sollte.

„Nachdem ich all das gehört und gesehen habe, bin ich überzeugt davon, bereit für eine Beförderung zur Jedi-Ritterin zu sein. Endlich, wie vielleicht manche der Anwesenden finden mögen, denn es war ein langer Weg, soviel ist sicher, besonders, wenn man meine Zeit vor den Jedi miteinbezieht.“

Diese Tatsache schien ein wenig Humor zu vertragen. Nachdem sie die Lücke mit im Wesentlichen bereits bekannten oder zumindest erwarteten Worten gefüllt hatte, fand die Echani allmählich einen Faden, dem sie folgen wollte.

„Ich habe mich sehr verändert in dieser Zeit, soviel steht fest, und ich bin bereit. Nicht, weil ich denke, nichts mehr hinzulernen zu müssen und bereits die perfekte Jedi zu sein, sicher nicht. Wenn du denkst, mir nicht mehr viel beibringen zu können, hast du vermutlich recht, Kestrel meine Meisterin und Freundin – aber nur, wenn du meinst, als deine Padawan.“

Der Gedanke kam wie in plötzlicher Geistesblitz, eine Eingebung, und die weißhaarige Noch-Padawan sponn ihn weiter, eher von Kestrel zu sprechen als von sich selbst, und sie wandte sich den Räten zu, ihn auszuformulieren.

„Denn als Ritterin kann sie mich noch viel lehren. Auch sie ist eine ganz andere Jedi geworden in der Zeit, seit ich sie kenne, seit wir uns zum ersten Mal auf Loronar begegnet sind. Sie hat sich sehr weiterentwickelt seit damals, ist gewachsen und hatte sicherlich großen Anteil daran, dass ich nie wirklich aufgegeben habe, ganz gleich wie oft ich kurz davor stand. Dabei hatte sie selbst manchmal Grund zu verzweifeln, während der Gefangenschaft, manchmal auch an mir, nur, sie tat es nicht, sie ging unbeirrbar ihren Weg, den einer wahren Ritterin. Deshalb möchte ich auch weiterhin von ihr lernen, als mein Vorbild, und nach allem, was wir zusammen erlebt haben ist sie ein so gutes Vorbild, wie man es sich als Jedi nur wünschen kann. Ihrem Beispiel möchte ich folgen, denselben Weg gehen, für diese neue Herausforderung fühle ich mich bereit!“

Schloss Brianna und empfand den Moment als einen besonders erhebenden. Vielleicht war das der Maßstab, nach dem sie gesucht hatte: nicht, was sie schon konnte, sondern welchen Weg sie bereit und fähig war einzuschlagen. Kestrels Weg*– in ihre Fußstapfen wollte sie treten. Es war so offensichtlich und doch hatte sie lange gebraucht, um es zu sehen. Mit feuchten Augen verbeugte und bedankte sie sich vor dem Rat, ihr zuzuhören, und als die Anspannung von ihr wich, sah sie Kestrel, ihre Freundin an und ließ ein strahlendes Lächeln sich Bahn brechen.

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Während der blinde Chalacktaner immer noch auf die Antwort der beiden wartete, drangen ihm immer wieder Gesprächsfetzen unbekannter Personen in die Ohren und schienen ihn ein wenig stören zu wollen - was natürlich nicht wissentlich geschah. Davon abgesehen schien im Moment doch ein wenig Durchgangsverkehr im Tempel zu herrschen und der blinde Junge fragte sich, ob vielleicht nicht ein Großereignis anstand. Zumindest war es durchaus möglich, denn es waren einige hochrangige Jedi im Tempel anzutreffen - selbst in der Kantina. Joras runzelte die Stirn, als er eilige Schritte nicht weit von sich hörte, die sich von ihm entfernten. Da musste wohl jemand ganz schnell wohin und bei dem Gedanken daran, bildeten sich auf seiner Stirn erneut einige leichte Falten. Weder Martarr noch Laurin hatten bis jetzt etwas erwähnt, so wirkte Joras etwas irritiert. Wollte Laurin denn nun mitkommen zu den Trainingsräumen oder nicht? Aber vielleicht brauchte er auch einfach nur Zeit zu seiner Entscheidung. Martarr hingegen schien dem blinden Jungen jetzt ein verlockendes Angebot machen zu wollen und Joras brauchte erst einige Sekunden, um dieses vollends zu verarbeiten.

Ich...ich weiß nicht, wie ich damit zurecht kommen würde..

antwortete der blinde Junge zögernd und dann auch leicht kopfschüttelnd. Dieses Angebot war für ihn zwar schwer auszuschlagen, aber er hätte alles neu lernen müssen und sicherlich könnte er auch diverse Sachen nicht so einfach identifizieren.

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~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | Trainingsraum 4 | Gun Laosi, Kestrel & Brianna | ~


Mit stoischer Gelassenheit nahm der junge Nautolaner alle Kritik, jede Instruktion und jeden hilfreichen Ratschlag von Jedi-Ritterin Kestrel zur Kenntnis und entschied dann ganz eifrig, durch Tatenlosigkeit und Lethargie zu glänzen. In erster Linie, um der monologsüchtigen Vertreterin des Ordens keine weiteren Umstände zu machen und um die offenkundige Prüfung der silbermähnigen Brianna nicht zu stören. Gun wusste um die Bedeutung von Konzentration bei derartigen Wettbewerben. Ausserdem wirkte die Dame mit der weißen Haarpracht, als bräuchte sie jede Fokussierung - um ihrem Bestreben gerecht werden zu können. So schwieg der blauhäutige Amphiboide und betrachtete die kurz darauf dargebotene Leistung von Brianna. Die anschließende Selbstbeweihräucherung inklusive der vollmundigen Lobeshymnen durch die Jedi-Ritterin verdeutlichte dem Nautolaner klipp und klar, in was genau er hier geraten war. Gun Laosi war im Grunde ein toleranter, vorurteilsfreier und höflicher Zeitgenosse, auch wenn ihm manches Mal der Schalk im Nacken saß und seine Zunge lockerer war, als der Blaster eines Kopfgeldjägers. Und dennoch war er mit sich selbst prinzipiell im Reinen. Doch seit seiner Ankunft auf Lianna, seit dem etwas lapidar wirkenden Eintritt in den Orden der Jedi, hatte der Fischmensch von Glee Anselm das Gefühl, in einer Zuckerwattewelt zu existieren. Überall gab es überzogene Freundlichkeit, seltsam anmutenden Höflichkeit und vollkommen surreal wirkende soziale Interaktion. Natürlich hatten die Lehrer und Meister gewisse pädagogische Werte und Normen, denen sie sklavisch zu huldigen schienen - doch es wirkte alles bizarr fremdartig auf Gun. Prinzipiell wurde mit dem Amphiboiden gesprochen, als wäre er erst vor wenigen Tagen zum ersten Mal selbständig auf eigenen Beinen durch die elterliche Behausung gewatschelt. Dazu kam eine unsagbar erdrückende moralschwere Art der Artikulation - einer altbackenen, traditionsreichen Fakultät nicht unähnlich. Auf der einen Seite konnte der Nautolaner diese Art von Unterweisungsphilosophie verstehen, andererseits fehlte ihm schlichtweg eine gewisse würdevolle Erhabenheit. Von Friedenshütern und Seelsorgern hatte sich Gun mehr erhofft. Doch weder wurde er einer gewissen Weisheit gewahr, noch konnte er geschichtsträchtiges Verhalten vorfinden. Die wenig zufriedenstellende Begegnung mit Kestrel, der Meisterin der Monologe, tat das übrige zur jäh sinkenden Stimmung des Nautolaners bei.

Als Brianna ihre Prüfung mit Bravour - wie sollte es auch anders sein - bestanden hatte, gab ihre Meisterin und Ausbilderin dem jungen Amphiboiden noch einige Sätze mit auf den Weg. Ohne Reue musste sich Gun Laosi eingestehen, der Dunkelhaarigen zwar gelauscht, aber kein einziges Wort realisiert zu haben. Kaum das er allein im Übungsraum war, zuckte der kecke Sportler mit den Schultern. Dann gönnte er sich den Luxus, den bereitgestellten Parcours des Duos eingehend zu studieren. Nicht aus tiefgründigem Interesse, sondern weil er erwartete, mehrere unterstützende Hilfsartikel und weitere Betrugswerkstoffe zu finden. Allerdings wurde Gun zu seiner eigenen Überraschung nicht fündig. Demnach musste die silberhaarige Brianna also talentierter sein, als bisher angenommen. Dennoch konnte sich der Nautolaner die genauen Abläufe der Prüfung nicht recht erklären. Auch, weil er bisher zu wenig Erfahrungen mit und in der Macht gesammelt hatte.

Da die Attraktivität des Parcours ohne permanente Zurechtweisung und Missachtung von getroffenen Aussagen rapide abfiel, beschloß Gun, ein wenig durch die Basis des Ordens zu streifen. Immerhin konnte er die Anlage ohne Begleitpersonal inspizieren - was seiner zukünftigen Orientierung sicherlich zuträglich war. Die ausladenden Flure, die endlos wirkenden Korridore und die gemeinhin eher praktikable Architektur der Basis überraschte den einstigen Fechter von Glee Anselm abermals. Nach wie vor erwartete er hinter einer Abbiegung einen tempelhaften Komplex zu finden, der in seiner Präsenz und Atmosphäre einem altehrwürdigen Ort der Spiritualität nahe kam. Doch nichts dergleich geschah. Gun stapfte in seinem sportiven Dress - er liebte die Bequemlichkeit dieser Kluft - durch die Gänge und betrachtete mit freudiger Neugierde ausgestellte Exponate des Ordensschatzes. Relikte und Artefakte, deren genaue Kräfte oder Bedeutungen dem Nautolaner unbekannt waren, zeugten von einer langen Geschichte machtsensitiver Personen. Gun bemerkte wieder einmal, wie wenig er mit dem Abläufen, den Traditionen und den Strukturen der Jedi vertraut war, baute jedoch auf die Hoffnung, noch früh genug in diese Themen eingeweiht zu werden. Natürlich war es dafür unabdingbar, einem entsprechenden Meister zugeteilt zu werden - soviel hatte er den Worten der Monolog-Meisterin entreissen können. Die Suche eines Ausbilders, eines Mentors, als solches schien dem jungen Burschen nicht allzu schwer, immerhin begegnete Gun fast im Minutentakt berobten Gestalten, die den Beschreibungen eines Jedi-Ritters ähnelten. Kurzerhand beschloß der Amphiboide, in der Folgezeit noch energischer und direkter aufzutreten. An Selbstvertrauen mangelte es dem Sportler nicht. Auch nicht an verbaler Durchsetzungsfähigkeit. Und wenn man seinen Worten auch lauschte, war er durchaus in der Lage, Informationen weiterzutragen. Mit einem schiefen Grinsen schlenderte Gun Laosi weiter durch die tiefen Eingeweide der Jedi-Basis - auf der Suche nach entsprechender Unterhaltung.



~ | Lianna | Lianna City | Jedi-Basis | endlose Gänge | Gun Laosi [allein, allein] | ~
 
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Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Ratssaal - Kestrel, Brianna, Eleonore, 3 weitere Jedi-Räte und Sarid

Die corellianische Jedi-Rätin saß wie ihre Ratskollegen recht bequem auf ihrem Sessel, während die Jedi-Ritterin Kestrel stehend vortrug, warum sie ihre Padawan für geeignet hielt zur Jedi-Ritterin erhoben zu werden. Vieles davon war Sarid ohnehin bereits bekannt von Naboo oder ihrem Aufenthalt auf Alzoc III. Es freute die Corellianerin auch zu hören, dass die Echanipadawan endlich ihre Blockade bei der Anwendung der Macht überwunden hatte und ihr wahres Potential zeigen konnte. Das von Kestrel gezeigte Holo mit einer Aufnahme des von Brianna absolvierten Trainingsparcours unterstrich die Worte der dunkelhaarigen Coruscanti deutlich. Allein mit Echanireflexen wäre Brianna nie in der Lage gewesen so eine Leistung zu zeigen. Das Lächeln zweiterer anderer Räte machte deutlich, dass Sarid gewiss nicht allein mit ihrer Meinung war. Andererseits war die Echani natürlich lange genug eine Padawan gewesen und die Corellianerin hatte schon seit einiger Zeit gehofft, dass sie endlich Fortschritte machen würde. Die Fähigkeiten dazu hatte Brianna schon seit langem, nur hatte sie sie lange nicht nutzen können. Die Bestätigung, dass endlich der Credit bei ihr gefallen war, empfang sogar Sarid als Erleichterung. Daher konnte sie gut nachvollziehen wie Kestrel und besonders natürlich auch Brianna sich fühlen musste.

Die Echani wiederum schien anfangs sehr überrumpelt zu sein von der Tatsache, dass ihre Meisterin vorschlug sie zur Jedi-Ritterin zu befördern. Ihre Nervosität und Überraschung war fast mit Händen greifbar für die Jedi-Rätin. Natürlich konnte sie sie nur zu gut verstehen. Aber je mehr Brianna sprach, umso mehr Fahrt schien sie aufzunehmen. Am Ende lobte gar die Padawan ihre Meisterin mit eloquenten Worten für all die Unterstützung und Anleitung, die sie von ihr erfahren hatte, was Sarid zu einem Lächeln verleitete.


"Ich weiß, dass ihr beide im Laufe der Zeit ein gutes Team geworden seid."

Ergriff die Corellianerin mit ruhiger Stimme das Wort nachdem die Echani zu Ende gesprochen hatte.

"Man wächst mit der Herausforderung und gilt sicherlich für euch beide. Auf jeden Fall kann ich denke ich für alle anwesenden Räte sprechen, wenn ich deine Fähigkeiten als einer Jedi-Ritterin würdig bezeichne, Brianna. Nicht nur dein Talent zur Machtheilung, sondern auch deine lange gesuchte und nun endlich erreichte tiefe Verbindung zur Macht, welche es dir ermöglicht deine Echanikenntnisse mit jenem Wissen der Jedi zu kombinieren. Weiter so!"

Dabei nickte die Jedi-Rätin anerkennend.

"Aber eine Sache möchte ich noch wissen. Wie sieht es mit dem Bau eines Lichtschwertes aus? Dies ist bei den meisten Padawanen eine der letzten Prüfungen ihrer Fähigkeiten. Hast du also ein selbst gebautes Lichtschwert vorzuweisen?"

Die Frage war recht simpel und an sich üblich bei Ritterernennungen. Deswegen wunderte sich die Corellianerin, dass weder Kestrel noch Brianna dies angesprochen hatten. Sollte sie in der Tat noch nicht dazu gekommen sein? So oder so, die anwesenden Räte hatten sich bereits bezüglich der nächsten Mission für die Echanijedi unterhalten. Heiler wurden dringend gebraucht. Keiner von ihnen hatte die Zustände und Nöte auf Denon vergessen. Immerhin hatte der Jedi-Orden Hilfe zugesagt und eine Vorhut war bereits aufgebrochen. Ein weiteres Schiff, die Thranta war momentan gerade dabei im Raumhafen von Lianna City beladen zu werden. Nur die Teilnehmerliste war noch nicht vollständig. Daher musterte die Corellianerin die zu prüfende Padawan aufmerksam in der Hoffnung auf eine positive Antwort.

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Es tat der jungen Caamasi unheimlich gut, dass Harzmoos als Reaktion auf ihre Tröstversuche im Gegenzug auf Talerys Worte bezüglich der Bedeutung des Wortes Caamasi einging und sie als nicht so schlimm bezeichnete. Sollten ihre Konversationsversuche doch nicht so vollkommen nutzlos gewesen sein wie sie befürchtet hatte? Jedenfalls zeigte die Mitjedipadawananwärterin endlich die Reaktionen, die sich Talery schon zu Beginn ihres Gesprächs erhofft hatte.

"Es ist nett, dass du das sagst, Tenia."

Brachte die Caamasi heraus, auch wenn sie natürlich trotzdem noch sehr niedergeschlagen war. Auch das, was Harzmoos zuhause tun würde, um sich aufzuheitern half Talery nicht weiter.

"Nein, viele Wälder hat Lianna wirklich nicht vorzuweisen. Aber was ich von Großmeisterin Eowyn gehört habe soll zumindest ein kleiner Park zwischen der jetztigen Jedibasis und dem derzeit noch renovierten Gebäude nebenan entstehen. Das wäre zumindest ein bisschen grün. Aber keine Ahnung wie schnell so etwas geht. Ich hatte noch nie mit modernen Baudroiden zu tun. Das ist nicht unbedingt mein Métier."

Talery hoffte, dass ihre Gesprächspartnerin dabei den kleinen Seitenhieb auf ihre eigene Kleidung verstand. Schließlich machte die Vogelfrau nicht wirklich den Eindruck eines körperlich arbeitenden Wesens, geschweige denn einer erfahrenen Handwerkerin. Dafür war sie viel zu eitel und auf ihr Äußeres bedacht. Streng genommen hatte sie ja eigentlich noch nie wirklich etwas gearbeitet. Ihr Beruf bisher war eigentlich nur Tochter, wofür sie sich jetzt schämte. Sie hatte so tolle und fähige Lehrmeister in Sachen Diplomatie zur Seite gehabt und was hatte Talery getan? Sie hatte meistens alles einfach über sich ergehen lassen ohne wirklich zuzuhören. Dass die Nullianerin währenddessen sogar kurz mit dem Tränen kämpfte entging der mit ihren eigenen Gedanken beschäftigten Caamasi.

"Meinst du wirklich?"

Erwiderte sie wenig hoffnungsvoll.

"Hm, die Marke der Kornwaffeln weiß ich, mal sehen..."

Harzmoos hatte ja recht damit, dass sie nach vorne sehen mussten. Nur in Trübsal zu versinken, das half auch niemandem. Vielleicht gab es tatsächlich ja einen Händler mit den entsprechenden Verbindungen.

"Nein, du hast recht. Es ist einfach der erste Schock, bis man sich etwas eingewöhnt hat, bei mir jedenfalls. Aller Anfang ist schwer. Ich verspreche dir hiermit, dass ich mich am Riemen reiße und mich bemühe dem allen hier etwas positiver gegenüber zu stehen."

Dabei mühte sich die Gefiederte halbwegs optimistisch zu klingen, was ihr jedoch nicht besonders gut gelang. Dennoch, allein der Vorsatz lenkte ihre Gedanken wieder auf positivere Wege, denn selbst hier gab es Dinge, denen Talery etwas Positives abringen konnte wie die vielen neuen Gerüche. Außerdem näherte sich sie auch Harzmoos langsam an. Es war schon bemerkenswert, dass die Braunhaarige diejenige war, welche mit dem Gejammer und dem Selbstmitleid aufhörte und sich dafür aussprach, dass sie metaphorisch gesprochen aufstehen und weitermachen sollten. Immerhin...

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Den wohlwollenden Gesichtern Sarids und der übrigen Personen, welche vermutlich über die Beförderung zu entscheiden hatten, konnte Brianna entnehmen, dass sie ihre Worte offenbar trotz der anfänglichen Unsicherheit gut gewählt hatte. Natürlich bedeutete das noch nicht allzu viel. Die Echani hatte noch nie eine Beförderung miterlebt, jedenfalls keine so förmliche in einem Ratssaal und keine, bei der das „ob“ noch zu klären war. Sie wusste also nicht, wie überzeugend sie sein musste – war es mehr eine Auslese oder eher reine Formsache? Die Echani hoffte aber, auch für ersteren Fall ausreichend Argumente zu haben.

Die Corellianerin, die für den Rat zu sprechen schien, bestätigte, was für ein gutes Team Kestrel und sie geworden waren. Brianna nickte und freute sich über das Kompliment, auch wenn es zur Sache nichts aussagte. Die folgenden Worte taten es dagegen schon eher, dass ihre Fähigkeiten einer Jedi-Ritterin würdig waren nämlich. Die eindeutige Ansage ließ die ewig zweifelnde Skeptikerin in der Silberhaarigen leiser werden, die sich nun auf das Argument zurückzog, dass ausschließlich von ihren
Fähigkeiten die Rede gewesen war. Brianna wusste, dass es noch andere Kriterien gab, doch der Rest von ihr war optimistisch und bezog sich darauf, dass diese, ihre spezifischen Schwächen in der Machtnutzung wohl das Haupthindernis zur Beförderung waren. Der Rest war bestimmt weniger kritisch, so wie Sarid sich auf die neuen Herausforderungen bezog, denen die Padawan sich erklärtermaßen stellen wollte, und ihr Machtnutzungsproblem als überwunden ansah. Innerlich wurde der Gedanke, diesen Raum als Ritterin zu verlassen, immer konkreter und nach außen hin strahlte sie weiter, als sie sich ein weiteres Mal verneigte und antwortete.

„Ich danke dir, Sarid, und nehme dieses Lob als Ansporn, den eingeschlagenen Weg beizubehalten und nicht nachzulassen.“

Mehr konnte sie noch nicht sagen, jedenfalls nicht, bevor die Beförderung tatsächlich ausgesprochen war. Die Echani-Padawan war klug genug, angesichts der unverhofften Beförderung nicht jetzt noch einen Fehler zu machen, indem sie zu voreilig wurde oder sich sonstwie unangemessen in der recht förmlichen Runde verhielt. Sie glaubte, dass sie es nicht gut verkraften würde, falls man ihre Beförderung doch ablehnte. Mit Sicherheit würde sie eine solche Entscheidung nicht durch ihr Verhalten hier provozieren.

Doch es kam eine Nachfrage, auf die Brianna nicht vorbereitet war: sie musste ein eigenes Lichtschwert bauen, um eine Ritterin zu werden! Darüber war sie sich grundsätzlich im Klaren, aber sie trat nicht aus eigener Entscheidung vor den Rat (und hätte es vermutlich auch nicht getan, hätte sie geahnt, warum man sie sprechen wollte) und hatte nicht dran gedacht, seitdem sie vor ihm stand. Oh nein! Das Lächeln verschwand. Die Echani versuchte, nicht geschockt zu wirken und gab sich einige Sekunden, um tief durchzuatmen und möglichst ruhig zu antworten. Es war eine Tatsache, sie konnte ohnehin nichts daran ändern.

„Nein, das habe ich nicht,“

Entgegnete die 24jährige, nach außen hin von der zurückgekehrten Nervosität unbeeindruckt und schüttelte den Kopf.

„Du weißt es vielleicht nicht, Sarid, doch immer, wenn mir etwas besonders gut gelingt, gibt Kestrel mir ein oder mehrere Lichtschwertteile, so zuletzt gestern Abend nach dem Hinternisparcours, den wir gerade gesehen haben. Nach allem, was ich gelesen habe, fehlen mir immer noch einige, vor allen Dingen die drei Adega-Kristalle, und ich habe keinen.“

Möglicherweise war auch noch nicht alles verloren, denn auch Kestrel hatte bis nach der gemeinsamen Sith-Gefangenschaft kein selbstgebautes Lichtschwert besessen. Auf jeden Fall hoffte sie, dass man ihre Worte nicht als Vorwurf an ihre Meisterin interpretieren würde, als ihren Fehler. Natürlich konnte man der Padawan hingegen allerdings vorhalten, mit den Teilen noch nicht mehr gemacht zu haben außer sie anhand der Manuskripte zu identifizieren und in einem Beutel zu sammeln und dass sie infolgedessen auch keinen Lichtschwertrohling vorzuweisen hatte, sondern gar nichts. Brianna hoffte, dass das noch nicht das Ende und die Frage nach der Jedi-Waffe kein Showstopper war, sah den Gedanken, hier und heute eine Ritterin zu werden, jedoch allmählich sterben. Die skeptische Stimme in ihr wurde lauter und sie mühte sich, gegen das beginnende vorauseilende Gefühl der Enttäuschung anzukämpfen.

Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Ratssaal - NPCs, Eleonore, Sarid, Kestrel und Brianna
 
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Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Kantine – Rilanja, Visas, Laurin, Martarr, Joras, Tenia und Talery

Tenia lächelte, als Tlery erklärte, dass die Worte der Nullianerin nett gewesen seien. Demnach war heute nicht komplett alles schief gelaufen. Aber ob ein netter Satz reichte, all das andere in Vergessenheit geraten zu lassen, was bisher geschehen war? Eher nicht…

Ein kleiner Park klang leider alles andere als tröstend und so fiel Tenia erstmals auf, dass sie vermutlich auch zu denen gehörte, die sich mit nichts zufrieden gab. Aber ein Waldplanet war eben etwas Besonderes. Ein kleiner Park? Vielleicht gerade so groß, wie diese Kantine? Tenia blickte sich um und bemühte sich, die Enttäuschung nicht allzu offensichtlich erscheinen zu lassen. Vielleicht war der Park ja auch etwas größer? Und wer wusste schon, ob Jedis nicht Ausflüge oder etwas in der Art unternahmen.

„Ach, bestimmt“,
bekräftige die Nullianerin noch einmal ihre Worte. Ihre Mutter hatte erzählt, dass man auf anderen Planeten, die städtisch waren, alles bestellen konnte, was man nur wollte. Sogar Essen, das schon fertig und noch warm war. Etwas, das es auf Null ganz sicher nicht gab. Demnach würde es sicher möglich sein, Waffeln zu bestellen. Notfalls konnte Talery ja immer noch ihre Eltern kontaktieren und um eine Notration bitten? Was Tenia betraf, so konnte sie ihren Vater unter Umständen darum bitten, ihr etwas getrocknetes Moss von null zu schicken? Irgendetwas, das sie mit ihrer Heimat verband und ihr ein Stück des Waldes brachte, den sie so vermisste. Da hatte sie unbedingt von Null weg gewollt und jetzt kam es ihr, wie der größte Fehler schlechthin vor. Wieder ein Punkt mehr, der ziemlich sicher zeigte, dass auch Tenia sich ncith mit dem zufrieden gab, was da war. Zwecks dieser Erkenntnis hätte sie beinahe die Augen über sich selbst verdreht, wäre ihr nicht im letzten Moment der Gedanke gekommen, dass Talery das vielleicht in den falschen Hals bekommen hätte. Nicht, dass Tenia sonst vorsichtig mit ihrer nonverbalen Kommunikation war. Aber sie konnte alles, außer einem weiteren Streitpunkt gebrauchen.

„Na das klingt doch mal nach einem Wort“ , kommentierte die Nullianerin das Versprechen der Caamasi und beschloss im Stillen auch zu versuchen, der neuen Situation ein wenig offener und gelassener entgegen zu blicken. Schließlich hatte Smon ihr mehr als einmal versucht zu erklären, dass man mit der Herausforderung nur wachsen konnte. Wäre Tenia auch nur ein wenig zynisch gewesen, hätte sie ihm wohl entgegnen können, dass sie bisher, nichts dazu gebracht hatte, wirklich zu wachsen und deswegen hasste sie dieses Sinnbild.

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Die Antwort der Echanipadawan, dass sie noch kein Lichtschwert gebaut hatte, gefiel der corellianischen Jedi-Rätin nicht, was man ihr bestimmt auch ansah. Dass Brianna von Kestrel immer Lichtschwertteile als Belohnung für besondere Leistungen bekommen hatte, das hatte die Corellianerin auf Alzoc III so nicht mitbekommen. Aber dies war eine Sache rein zwischen Meisterin und Padawan, daher war das schon in Ordnung, da es scheinbar der Motivation der Echani dienlich gewesen war. Allerdings war auch offensichtlich, dass die versammelten Räte davon ausgegangen waren, dass die Echanijedi bereits über ein eigenes Lichtschwert verfügte. Man konnte deshalb förmlich zusehen wie Briannas Vorfreude angesichts ihrer erhofften Beförderung in sich zusammensackte und einer tiefen Enttäuschung wich. Derweil tauschten sich die anwesenden Jedi-Räten für einen Moment wispernd aus. Ein Konsens war schnell gefunden.

"Brianna, im Normalfall wird schon erwartet, dass Padawane sich ein eigenes Lichtschwert gebaut haben, bevor sie zu Jedi-Rittern ernannt werden. Aber begründete Ausnahmen gibt es immer wieder."

Begann die Corellianerin und sprach absichtlich mit einem ruhigen Tonfall, um der Echani nicht noch mehr Angst zu machen. In dem Fall war das fehlende Lichtschwert jedenfalls kein Beinbruch. Es gab Dringenderes für Brianna zu tun als sich die nächsten Wochen dem Lichtschwertbau zu widmen.

"Du bist ein wertvolles Mitglied des Jedi-Ordens. Besonders auch Heiler werden dringend benötigt. Sagt dir der Planet Denon etwas? Wenn nicht, dort fand bist vor kurzem eine große Schlacht statt, die die Republik für sich entschied und dadurch den Planeten aus der imperialen Herrschaft befreite. Da es sich allerdings um einen Stadtplaneten handelt und da noch zusätzlich ein imperialen Supersternzerstörer abgestürzt sind, ist dort der Bedarf unter anderem an medizinischer Unterstützung sehr groß. Der Jedi-Orden hat bereits eine Vorhut entsandt und ich kann im Namen der anwesenden Jedi-Räte sprechen mit dem Wunsch, dass du ebenfalls nach Denon aufbrichst. Du kannst dort viel Gutes bewirken."

Kurz lächelnd zögerte die Corellianerin, bevor sie die endgültige Entscheidung des Rates enthüllte.

"Daher bist du ab sofort eine Jedi-Ritterin, Brianna Kae. Allerdings wird dir auferlegt, dass du dir so bald wie möglich ein eigenes Lichtschwert baust. Für die Denonmission kannst du dir allerdings noch eines aus der Waffenkammer geben lassen. Daher ist es mir ein Vergnügen dir im Namen des Jedi-Rates zu deiner Beförderung gratulieren zu können, Brianna. Und übrigens, ich habe mir den Kristall angesehen, den ich von den Talz für die Hilfe gegen die Bad Wolf Piraten geschenkt bekommen habe. Dies ist ein Permafrostkristall, der sich als Fokuskristall für ein Lichtschwert durchaus eignet. Daher müsstest du das Exemplar, dass du bekommen hast mit dem entsprechenden Schliff ebenfalls für dein zukünftiges Lichtschwert verwenden können."

Gab Sarid der frisch gebackenen Jedi-Ritterin als Tipp mit auf den Weg. Außerdem hatte Sarid dasselbe mit ihrem vor, da sie selbst ja nur noch ein funktionstüchtiges Lichtschwert besaß.

"Aber das ist noch nicht alles."

Hob Sarid ihre Stimme als die Gespräche begannen lauter wurden.

"Kestrel, du bist schon seit geraumer Zeit eine Jedi-Ritterin. Du hast mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt, viele Missionen für den Jedi-Orden und die Republik durchgeführt und selbst eine Sith-Gefangenschaft überstanden. Außerdem ist es dir gelungen alle Probleme, die deine ehemalige Padawan hatte zu meisterin und ihr erfolgreich all das Wissen zu vermitteln, das sie benötigt hat, um eine Jedi-Ritterin zu werden. Daher erhebe ich dich im Namen des Jedi-Rates in den Rang einer Jedi-Meisterin. Herzlichen Glückwunsch!"

Nach diesen Worten erhob sich die Corellianerin mit breiten, freudigen Grinsen. Sie hatte ja schon so viele Beförderungen durchgeführt, aber wenn es sich um die Beförderung einer eigenen Padawan handelte, so war es doch noch immer etwas Besonderes für sie. Immerhin war Kestrel vor einer gefühlten Ewigkeit genau dies gewesen und jetzt war sie selbst eine Jedi-Meisterin. Sarid umarmte die etwas kleinere Coruscanti kurz und wiederholte dasselbe mit der neben ihr stehenden Echani.

"Ich freue mich für euch beide und bin sehr stolz auf euch. Wer hätte noch auf Naboo gedacht, dass ihr beide so bald schon befördert werdet? Aber Brianna, halte dich bereit in Kürze nach Denon aufzubrechen. Es ist wirklich sehr dringend und wir Jedi sollten dort helfen, wo wir unsere Kräfte am Besten einsetzen können. Es steht dir übrigens frei die Ausbildung einer Padawan zu übernehmen und diesen mit nach Denon zu nehmen, wenn du wünschst. Die vorgesehene Leiterin dieser Mission, Großmeisterin El'mireth wird dich kontaktieren, sobald euer Schiff, die Thranta am Raumhafen von Lianna abflugbereit ist."

Stellte die erfahrene Jedi-Rätin klar und informierte sie im Anschluss darüber, dass Brianna bereits die längste Zeit auf Lianna gewesen war. Viele Gelegenheiten, um sich zu erholen hatte sie wirklich nicht, aber besondere Zeiten erforderten eben auch besondere Maßnahmen. Da mussten persönliche Wünsche und Bedürfnisse zurückstecken.

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Talery konnte es gar nicht fassen, dass Harzmoos sie sogar richtig anlächelte. Anscheinend wurde die Nullianerin auch langsam etwas lockerer. Im Geiste ging die Caamasi bereits doch, wen sie ansprechen könnte, um an ihre Waffeln zu kommen. Der Gedanke an diese baute sie wirklich etwas auj. Das war etwas, was sie steuern konnte, was sie in der Hand hatte. Nicht wie diesen Machtdingen, bei denen sie noch so völlig hilflos und unwissend war, wie ihr Zimtgras schon gezeigt hatte. Gut, die wahrscheinlichste Variante war noch immer, dass sie bezüglich der Kornwaffeln einfach ihre Eltern kontaktierte. Aber sie stellte fest, dass es ihr Spaß machte im Geiste durchzuspielen, zu überlegen wie sie es sonst noch anfangen konnte. Ihren eigenen Kopf wirklich anzustrengen, das hatte die Vogelfrau zuvor doch ziemlich selten getan, da ihr das meiste schon sprichwörtlich in die Wiege gelegt worden war. Kurzzeitig schüttelte die Caamasi ihren Kopf, so dass sich ihre perlmuttfarbenen Federn etwas bewegten. Wie hilfreich war doch ihr Gespräch mit Harzmoos gewesen. Diese war mit ihrer zuvor schroffen Art viel schneller zu Talery durchgedrungen als Großmeisterin Eowyn mit ihren sanften Worten. Es war ein heilsamer Schock gewesen und sie war Tenia dafür so dankbar, dass sie ihr die patzigen Antworten bereits verziehen hatte.

"Du wirst schon sehen, irgendwann hab ich welche und dann darfst du gerne mal probieren."

Bestärkte sie ihren eigenen steigenden Enthusiasmus diesbezüglich. Auch Talerys Versprechen, dass sie sich am Riemen riss nahm die Nullianerin positiv auf. Zur milden Überraschung der Caamasi fügte diese ihrerseits weiter aber nichts hinzu. Allerdings konnte Talery sich denken, dass sich die doch wenig redselige und introvertierte Frau noch schwer tat sich so weit zu öffnen und offen auszusprechen, was Harzmoos für sich selbst vielleicht beschlossen hatte. Aber das war schon in Ordnung für die Caamasi. Gelernt hatte sie jedenfalls auch etwas daraus, das merkte Talery deutlich und das reichte ihr.

"Aber weißt du was? Es ist schon spät und langsam wird es Zeit fürs Bett für mich. Hast du Lust mich noch bis dahin zu begleiten?"

Die Einladung war völlig ehrlich gemeint. Talery würde sich wirklich freuen, falls Harzmoos sie begleiten wollte. Aber die Caamasi war müde und langsam auch gespannt wie ihre Zimmerkameradin so war. Vielleicht war diese ja auch so ein interessant riechendes Wesen, man wusste ja nie. Außerdem war sie mittlerweile wieder etwas besser aufgelegt, so dass sie sich vorstellen konnte auch mit dieser noch trotz der späten Stunde ein Gespräch anzufangen. Vielleicht fühlte sie sich dann langsam nicht mehr so allein und hilflos. Zudem war möglich, dass sie auch irgendwann einen oder eine Jedi traf, welcher es verstand die noch unentschlossene Caamasi so weit zu motivieren, dass sie sich wirklich aktiv dazu entschloss eine Jedi zu werden und nicht so wie jetzt sich in der Hinsicht einfach treiben zu lassen. In Sachen Diplomatie hatte sie ja schon entschieden, dass sie mehr lernen wollte, nachdem sie ihren Nachholbedarf dank Harzmoos erkannt hatte. Aber was die Macht betraf, was noch alles offen.

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Auch Tenia würde sich zukünftig am Riemen, reißen, dass nahm sie sich fest vor, wenn sie es auch nicht laut zugab. Das Problem mit Versprechen war, dass sie einmal gesagt, meist in Erinnerung blieben und man dann, unter Umständen, darauf aufmerksam gemacht werden konnte, wenn man sich nicht mehr daran hielt. Etwas, was Tenia vermeiden wollte. Außerdem hätte ein Versprechen ihrerseits bedeutet, dass sie sich laut etwas eingestand, wovon die Nullianerin ebenfalls nicht begeistert war. In wie weit es ihr gelingen würde, sich wirklich zusammen zu nehmen, stand ohnehin auf einem ganz anderen Filmsi. Ihr Problem war weniger, dass sie sich selbst bemitleidete. Nein, sie beleidigte andere, was viel schlimmer war. Und Tenia wusste, dass sie gerade diesbezüglich kein Versprechen geben konnte. Es wäre schlicht und einfach unmöglich gewesen, sich daran zu halten. Wenn Tenia kleinere Wesen sah, konnte sie nicht anders reagieren. Dabei wusste sie ganz genau, wie man sich in der anderen Rolle fühlte. Aber diese Erkenntnis brachte überhaupt nichts. Die Nullianerin aber empfand Versprechen als etwas Wichtiges. Welche zu brechen war in ihren Augen fatal. Dann versprach man lieber nichts…

„Gerne“ , kommentierte Tenia das Angebot, dass sie, sofern Talery die Waffeln ergattern würde, eine probieren durfte. Sie hatte in der Kantine zwar nichts gegessen, aber eigentlich probierte sie gerne fremde Speisen.
„Wenn ich mir von Null Früchte schicken lasse, kannst du sie auch gerne probieren. Zumindest bei den Flüstervögeln, sind manche davon sehr beliebt.“
Was bedeuten konnte, dass sie auch für Caamasi genießbar waren. Vielleicht hatten sie ja ein ähnliches Verdauungssystem? Talery würde das sicher erreichen.

Schließlich merkte die Caamasi an, dass es langsam aber sicher Zeit wurde, sich Schlafen zu legen. Tenia selbst war noch kein bisschen müde. Sie musste, bevor an Schlaf überhaupt zu denken war, erst einmal Sport machen. Ohne sich auszupowern würde sie niemals Schlaf finden. Außerdem war der Tag allgemein so anstrengend gewesen, dass es höchste Zeit war, sich zu bewegen. Stressige Situationen wurden viel besser, wenn man aktiv etwas tat. Lief oder kletterte. Bestimmt würde das auch gegen die rasenden Kopfschmerzen helfen. Frische Luft half bei so etwas immer. Na ja. Frische Null-Luft zumindest, demnach blieb die Hoffnung, dass auch Liannas-Luft den Kopf in bisschen frei machen würde.

„Okay“, nahm Tenia also die kleine Einladung an und schenkte der Caamasi ein weiteres Lächeln. Sie selbst würde allgemein lieber nicht so schnell in ihr Zimmer gehen wollen, denn Nei hatte alles andere als gut ausgesehen. Wahrscheinlich sorgte ihr Körper dafür, dass ihr Magen wieder leer wurde und das wollte Tenia weder hören, noch riechen. Demnach kam die Einladung Talerys ihr sehr gelegen. Außerdem hatte die Nullianerin so auch die Möglichkeit, sich noch ein wenig umzusehen und den Park zu suchen, der vielleicht doch zum Laufen taugte.

So erhob sich die junge Frau von ihrem Platz um ihre Bekanntschaft zu ihrem Quartier zu begleiten.


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Talerys Angebot, dass Harzmoos gerne eine Waffel probieren konnte nahm diese gerne an, was die Caamasi natürlich freute. Im Gegenzug bot die Nullianerin sogar an, dass die Gefiederte auch mal Früchte von Null probieren konnte, sobald Harzmoos welche zugeschickt bekam. Einen Moment lang kämpfte die Caamasi reflexartig mit dem Drang Tenia eine vorsichtige Ablehnung zu zwitschern, denn sie war in der Hinsicht schon sehr empfindlich. Sogar ihre Eltern hatten bisweilen wenig Verständnis dafür aufgebracht, dass Talery so viele Sachen verschmähte, da sie sie nach eigenem Bekunden nicht vertrug. Aber das Gespräch mit Harzmoos hatte sich nach großen Startschwierigkeiten so gut entwickelt. Das wollte sie nicht wieder aufs Spiel setzen. Daher riss Talery sich wie vorher versprochen am Riemen.

"Ich kann sie ja mal kosten..."

Formulierte sie vorsichtig und hoffte, dass Harzmoos ihre Skepsis nicht bemerkte oder schlimmer noch als abwertend empfand. Flüstervögel kannte die Caamasi nicht und hatte damit keinen Anhaltspunkt, ob dies für die Verträglichkeit der Früchte sprach oder nicht.

Dass die braunhaarige Frau ihr Angebot, sie auf ihr Quartier zu begleiten lächelnd annahm war ein weiteres Zeichen, dass sich zwischen ihren vielleicht doch noch so etwas wie eine Freundschaft entwickelte, entschied die junge Caamasi. Also war Aketos doch kein absoluter Einzelfall. Sollte ihre Zimmerkollegin auch noch halbwegs freundlich sein, dann endete dieser zuvor doch ziemlich katastrophale Tag zumindest ein bisschen versöhnlicher. Für das Befinden der sensiblen Caamasi war dies jedenfalls äußerst wichtig. Ohne ihre exklusive und teure Kleidung auf irgendeine Art und Weise bekleckert zu haben trug sie ihr Tablett zurück. Noch immer wie aus dem Ei gepellt aussehend verließ sie dann zusammen mit Tenia die Kantine.

Nach einem Gesprächsthema suchend fiel Talery ein, dass Harzmoos ja zuvor den Eindruck gemacht hatte, dass sie keine Ahnung davon gehabt hatte, warum die Vogelfrau auf das Stichwort der Anpassungsfähigkeiten der Caamasi so empfindlich reagiert hatte. Es war ein schwieriges Thema für Talery, denn der kollektive Schock ihres ganzen Volkes wegen der Zerstörung von Caamas prägte sie noch immer. Ihre Mutter hatte mit ihr als sie alt genug war ein Memnis geteilt, welches die Verwüstung Caamas zeigte und was Talery immer noch sehr zu schaffen machte. Aber dennoch, vielleicht wollte Tenia ja trotzdem wissen, was damals geschehen war, überlegte die junge Caamasi.


"Willst du eigentlich wissen, warum es nur noch so wenige Caamasi gibt?"

Fragte Talery in so wenigen Worten wie möglich. Dabei verspürte sie noch immer einen Kloß im Hals und ihre helle Stimme klang alles andere als fröhlich. Ihr Unwohlsein dabei zeigte sich auch dadurch, dass sich ihre schönen Nackenfedern aufstellten, welche sie reflexartig mit einer dreifingrigen Hand wieder glatt strich.

"Ich muss dich aber warnen, es ist keine schöne Geschichte, Tenia..."

Warnte sie Harzmoos zur Sicherheit vor, während sie den häßlichen Gang zur Eingangshalle entlang schritten. Es gab ja so zartbesaitete Wesen, auch wenn sie die Nullianerin spontan nicht so einschätzte.

Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Gänge – Tenia und Talery
 
[Lianna | Lola Curich | Gewerbegebiet | Rückweg zur Jedibasis] Lerameé und Nen-Axa


Lerameé musste blinzeln um das was Nen-Axa gesagt hatte zu verarbeiten. Ihr Meister hatte gerade seine Entscheidung und die von Großmeister Yeedle, Kadajj und Krizzlan mit zu nehmen, gerechtfertigt. E rechtfertigte sich gegenüber einer Padawan die noch nicht mal halb so lang im Orden der Jedi war wie er, geschweige denn das sie irgendwelche Rechte hätte eine solche einzufordern. In ihrem gesamten vorherigen Leben war ihr dies noch nie untergekommen. Es hieß immer nur Lerameé tu dies, Lerameé tu das. Die Momente in denen sie selbst entschieden hatte was sie wollte und nicht waren an einer Hand abzuzählen. Die bedeutendste davon war Zweifels ohne die, sich dem Jediorden anzuschließen. In ihrem Kopf wiederholte sie die Worte ihres Meisters um sicher zugehen das sie diese nicht falsch deutete. Aber egal wie oft sie das Gesagte in Gedanken wiederholte, es kam ihr immer wie eine Rechtfertigung vor. Auch wenn sie von Nen-Axa schon eine hohe Meinung hatte, so war doch ihr Meister in ihrem Respekt und Ansehen gewaltig gestiegen.

"Es steht mir nicht zu irgendeine eurer, oder Großmeister Yeedles, Entscheidungen zu kritisieren. Ich bin die Schülerin und ihr der Lehrer. Aber ich danke euch das ihr die Gedanken hinter dieser mit mir teilt."

Ein breites Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht der Lurmen ab. Wenn sie nicht alles täuschte hatte sie den besten Meister bekommen der sich diesseits von Maridun aufhielt. Sogar besser als ihre Eltern, weil diese hatten sich nie gegenüber ihrer Tochter erklärt. Alles lief nach strengen Regeln und der Tradition ab. Je länger Lerameé von ihrem Stamm getrennt war, um so mehr glaubte sie das sich etwas ändern sollte an dem Leben was die Lurmen auf ihrem Heimatplaneten führten.

Erst als Nen-Axa weiter sprach kehrte sie mit ihren Gedanken in die Gegenwart zurück. Das er erwähnte, dass sie nun mit der Ausbildung ihrer Machtfähigkeiten beginnen würden steigerte Lerameés Freude fast ins unermessliche. Zwar fand sie die Aufgabe die ihr Meister ihr stellte etwas merkwürdig aber eifrig nickte sie und präge sich so gut es ging ein was auf ihrem Weg lag. Da war eine Sitzbank, in regelmäßigen Abständen Laternen, ein paar Passanten, ein Gleiter der halb auf dem Gehweg stand...

So gut es eben ging prägte sie sich die Sachen ein und machte sich auf den Weg. Es war ein komisches Gefühl ohne etwas zu sehen drauflos zu laufen. Während sie sich langsam vor ran bewegte, dabei musste sie dem Drang wieder stehen die Arme weit auszustrecken um sich nötigen Falls den Weg zu ertasten. Während sie den noch ihr bekannten Weg ging war sie bemüht ihren Geist zu "leeren", wie sich Nen-Axa ausgedrückt hatte. Und in der Tat kamen ihr da die gelernten Meditationsübung zu gute. Mit allen Sinnen konzentrierte sich Lerameé darauf wie die Atemluft ihre Lungen füllte, wie sie wieder ausströmte. Langsam aber sicher senkte sich ihr Puls und sie vertraute darauf das Nen-Axa sie vor allzu großen Schäden bewahrte.

Es dauerte einen Moment, nachdem sie den "bekanten" Weg verlassen hatte und mit einem mal glaubte sie am Rande ihrer Wahrnehmung "Dinge" zu erkennen. Ohne großartig zu wissen um was es sich handelte wich sie einem ziemlich großen Objekt aus. Nur um mit etwas kleinerem, was sie nicht sofort bemerkt hatte zusammen zu stoßen. Wenn ihre Finger nicht logen handelte es sich dabei um einen Mülleimer oder etwas ähnliches. Kurz sammelte sie sich und ging weiter, dabei hielt sie die Augen festverschlossen.

An den "Schemen" die sie wahrnehmen konnte erkannte sie sogar Unterschiede, einige waren lebendig und "flackerten während andere immer dieselbe Form behielten. Im Allgemeinen konnte sie die flackernden Objekte besser erkennen als die "stillen". Es ging ein paar Meter noch gut, dann jedoch stieß sie mit etwas Metallischem zusammen was scheppernd, und zu ihrer Überraschung sprechend, zu Boden ging.


"Du meine Güte..."

Die künstlich klingende Stimme veranlasste Lerameé die Augen zu öffnen. Vor ihr auf dem Beton lag ein bronzefarbener Droide der wild mit den Armen ruderte. Unfreiwillig lachend, weil die Geste zu komisch aussah half sie dem Protokolldroiden, der zur 3PO-Serie gehörte, auf die Beine.

"Entschuldigung, ich lerne noch. Ich hoffe doch das du nicht beschädigt bist?"

Es sah so aus als ob der Droide eingehend über die Frage der Padawan nachdachte den er legte den Kopf leicht schief und schwieg ein paar Sekunden.

"Alle Systeme arbeiten mit 100%iger Leistung, danke der Nachfrage. Einzig alleine die Motivatoren weisen eine leichte Diskrepanz auf, aber ein Abgleich mit meinem Speicher hat ergeben das die Ursache dafür nicht der Zusammenstoß war. Wenn sie mich nun entschuldigen wollen, ich habe zu tun. Einen angenehmen Tag noch, Padawan."

Mit einem leisen "Auf Wiedersehn" verabschiedete Lerameé den Droiden und sah dann fragend in die unergründliche Miene ihres Meisters.


[Lianna | Lola Curich | Gewerbegebiet | Rückweg zur Jedibasis] Lerameé und Nen-Axa
 
-[Lianna - Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Kantine]-
Visas mit Sarid, Nei, Riljana, Talery, Tenia, Joras, Laurin und Matarr

Während Riljana sehr wissbegierig schien und Sarid mit weiteren Fragen löcherte, verabschiedete sich Nei bis morgen von der Gruppe, ihrer Meisterin und ihren Mitpadawanen. Bisher hatte Visas noch nicht wirklich den Draht zu ihr gefunden, aber musste man sich immer auf Anhieb verstehen? Es ging halt nicht bei jeder neuen Bekanntschaft. Irgendwie musste die Chemie stimmen. Die Miralkuka war nur froh, dass sie sich mit der Falleen auf Anhieb gut verstanden hatte und sie sich so gut im Training mit ihren Aufgaben zurechtgefunden hatten. Auf ihre neue Meisterin musste sich die Blinde natürlich auch erst einmal einstellen. Sowas ging auch nicht von jetzt auf gleich, aber endlich hatte sie wieder eine Meisterin. Visas hatte schon geglaubt, dass sich niemand mehr finden würde, dass irgendein Fluch auf ihr lastete und, dass sie die ewige Padawan sei.

Die Miraluka hatte die Jedi-Rätin auf eine wichtige Technik aufmerksam gemacht mit ihrem Einwurf. Und Sarid bestätigte die Aussage ihrer Padawan sogar und machte die Ankündigung, dass diese Technik morgen auf dem Trainingsplan stehen würde. Visas hatte es bisher noch nicht gelernt, weshalb sie überlegte, ob sie nicht vor dem Schlafengehen noch in die Bibliothek gehen sollte, um sich schon etwas einzulesen – oder einzuhören – in die Materie. Sie würde bestimmt etwas über Machttechniken finden und wenn nicht, gab es immer noch sehr hilfreiche Jedi und Droiden dort. Hoffentlich hatte 4O-77 nicht schon alle Droiden vor den droidenmeuchelnden Mörderluka gewarnt, denn dann konnte sie wohl eher nicht auf Marvins Hilfe vertrauen. Manchmal machten einem diese blechernen Gehilfen das Leben unnötig schwer, anstatt es zu erleichtern.

Sich halbherzig ihrem Salat zuwendend, lauschte sie der Beantwortung von Riljanas Frage über einen schwachen Geist. Und der Wissensdurst der Grüngeschuppten schien weiter ungestillt, denn Sarid wollte wissen, ob es noch etwas gab. Der Tag war für sie wohl auch recht anstrengend gewesen, da sie äußerte, dass sie sich gerne zurückziehen würde, was die Falleen dennoch nicht daran hinderte weitere Fragen zu stellen. Schließlich merkte auch Visas‘ Mitpadawan an, dass sie bald ins Bett gehen würde. Und wie aufs Stichwort verabschiedete sich Sarid von ihnen. Auch die restlichen verbliebenen waren in Aufbruchsstimmung. Die Menschin oder menschenähnliche Frau (Tenia) und das Vogelwesen (Talery)gingen zusammen und nun waren nur noch der Nebentisch, Riljana und die Miraluka in der Kantine. Es musste schon relativ spät sein.

„Ich werde auch schlafen gehen.“, log Visas, „Morgen gibt es bestimmt wieder ein anspruchsvolles Training und ich sollte ausgeschlafen sein. Schlaf gut!“, verabschiedete sie sich von Riljana, brachte ihren leeren Salatteller, sowie das Besteck weg und verließ dann die Kantine.

Anstatt jedoch zu ihrem Quartier zu gehen, schlug die blinde Padawan den Weg zur Bibliothek ein. Dort würde um diese Uhrzeit nicht mehr viel los sein und sie würde genug Ruhe haben.

Sie ging durch die Tür in den Raum, der in der Basis als Bibliothek diente. Wahrscheinlich war das kein Vergleich zu den Räumlichkeiten, die die Bibliothek damals beansprucht hatte, als Visas noch nicht im Orden war und die Jedi noch im Besitz des Tempels auf Coruscant waren.
Die Miraluka durschritt die Bibliothek und suchte die Reihen nach Marvin, dem Bibliotheksdroiden, ab, um ihn um Hilfe zu bitten, sofern er nicht Reißaus nahm.
Nach kurzer Zeit hatte sie den, aus Zahnrädchen und Bolzen bestehenden, Helfer gefunden.

„Guten Abend, Marvin. Ich weiß es ist spät, aber könntet Ihr mir helfen? Ich bin auf der Suche nach Aufzeichnungen über verschiedene Machttechniken. Gibt es dazu etwas in dieser Bibliothek?“

„Guten Abend.“, begrüßte der Droide sie freundlich, anstatt zu flüchten – ein Glück.

„In der Tat es ist schon spät, aber die Bibliothek ist auch für späte Studien da. Machttechniken sagtest du? Einen kleinen Moment bitte, Mistress Culu.“, bat der Bibliotheksgehilfe die Schülerin.

„Hier habe ich etwas gefunden, dass für Euch interessant sein könnte.“

„Vielen Dank, Marvin.“, bedankte sie sich, ging an einen der vielen freien Plätze, um die Aufzeichnungen zu studieren.

Sie durchforstete die Datei nach den Techniken, die beim Abendessen erwähnt wurden – die Technik, um in den Geist des Gegenüber einzudringen und zu manipulieren und die Technik, um seinen Geist abzuschirmen.
Nach einigen Minuten wurde Visas fündig und merkte kaum wie die Zeit beim Studieren der Aufzeichnungen verging. Die Miraluka war die letzte in der Bibliothek, denn es schien so, als wäre selbst Marvin nicht mehr hier. Und irgendwann übermannte sie die Müdigkeit und die blinde Padawan erwachte erst am nächsten Morgen schlaftrunken über ihren nächtlichen Studien.

Sie räumte schnell ihre Sachen fort, flitzte hoch in ihr Quartier, wo sie eigentlich Lerameé erwartet hatte, die aber nicht dort war. Wahrscheinlich war sie schon beim Training – was für fleißige kleine Wesen diese Lurmen waren. Aber darüber wollte sie sich nicht länger Gedanken machen, da sie viel zu spät dran war. Sarid und die anderen warteten bestimmt schon im Trainingsraum. Also wirklich Visas so etwas ist dir doch noch nie passiert. Wie kannst du einfach in der Bibliothek einschlafen?


-[Lianna -Lianna City - Lola Curich - Jedibasis - Quartier Nr. 4]-
 
[Lianna | Lola Curich | Gewerbegebiet | Rückweg zur Jedibasis] Lerameé und Nen-Axa

Aufmerksam ging Nen-Axa neben seiner Schülerin her. Lerameé führte seine Anweisung ohne zu zögern durch. Es schien ihr Freude zu bereiten, endlich mit den Übungen beginnen zu dürfen, auch wenn man kein Jedi sein musste, um ihre leichte Verwirrung über die Aufgabenstellung zu bemerken. Dennoch schloss sie die Augen und ging los. Zuerst zögerlich und unsicher, was nach einigen Schritten noch deutlich zunahm; vermutlich an dem Punkt, bis zu dem sie sich den Weg hatte einprägen können, und ab dem nun das Unbekannte begann. Doch sie widerstand dem Drang, die Augen zu öffnen oder den Weg mit den Händen zu ertasten, auch wenn diese leicht nach oben zuckten. Nen-Axa beobachtete dank seines feinen Temperatursinns, wie der Puls der Lurmen sich beschleunigte und ihr warmes Blut schneller durch ihre Adern pulsierte.

Dann jedoch konzentrierte sein Padawan sich. Lerameé kontrollierte bewusst ihre Atmung und brachte so ihren Kreislauf wieder ins Gleichgewicht. Sie ließ sich auf das Experiment ein und schritt tapfer voran. Der Arconier achtete genau darauf, ob sie die Augen öffnete, was nicht der Fall war; trotzdem drehte sie sich nach Dingen und Personen um, an denen sie vorbeiging, und schien durch die geschlossenen Lider auch entferntere Objekte zu beobachten. Nen-Axa vermutete, dass sich der kleinen Lurmen in diesen Augenblicken eine neue Wahrnehmung erschloss, eine ganz neue Welt von Sinneseindrücken. Doch wahrscheinlich machte sie sich nicht die geringste Vorstellung davon, wozu dieser Sinn in der Lage war. Auch er selbst konnte das noch lange nicht abschätzen.

Er sah, dass Lerameé , während sie einer Reklametafel auswich, auf einen Mülleimer zusteuern und wollte schon einschreiten, entschied sich dann aber dagegen. Das Objekt schien keine scharfen Kanten zu haben und Lerameé ging zu langsam, um sich zu verletzen oder etwas zu beschädigen. So ließ er es zu, dass sie an das Hindernis stieß, und nahm zufrieden zur Kenntnis, dass sie sich auch davon nicht dazu hinreißen ließ, die Augen zu öffnen und die Übung zu beenden. Sie betastete das Objekt kurz und ging dann weiter. Mit jedem Schritt schien ihre Selbstsicherheit zu steigen. Doch dann erreichte sie die nächste Hausecke, und ihr Weg kreuzte sich mit dem eines Hindernisses, dessen Gegenwart sie nicht rechtzeitig spürte. Auch Nen-Axa, der ebenfalls seine Machtfühler ausgestreckt hatte, bemerkte den 3PO-Droiden erst, als es bereits zu spät war, um die Kollision zu vermeiden.

Scheppernd und einen Schreckensruf ausstoßend fiel der braunmetallische Android zu Boden, und Lerameé öffnete nun selbstverständlich die Augen. Sie entschuldigte sich, erkundigte sich nach dem Befinden ihres Unfallgegners und bemühte sich, dem Droiden auf die Beine zu helfen: Ein Unterfangen, das wegen des Größenunterschiedes ziemlich niedlich aussah. Als sie sicher war, keinen Schaden angerichtet zu haben - ein löbliches Verhalten, das für ihr Verantwortungsbewusstsein sprach - wandte sie ihre großen gelben Augen dem Arconier zu.


»Das war sehr gut, wirklich«, lobte Nen-Axa aufrichtig. »Du hast einen Schritt in eine größere Welt getan.«

Dies war ein etwas abgedroschener Satz, den wohl schon Hunderte Jedi vor ihm zu ihren Padawanen gesagt hatten. Aber er traf es einfach. Aus diesem schlichten Grund würden ihn wohl auch noch Hunderte nach ihm benutzen.

»Du hast es weit geschafft und gut auf deine Umgebung reagiert. Das mit dem Protokolldroiden war unvermeidlich; wir haben ihn beide nicht rechtzeitig bemerkt. Es ist schwierig, Droiden richtig einzuschätzen: Lebendige Dinge sind in der Macht leichter auszumachen als unbelebte, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bei Unbelebtem, das sich wie Lebendiges verhält, noch einmal schwerer ist. Vielleicht liegt es daran, dass Fahrzeuge, Geschosse und andere Dinge zumindest noch dem Willen eines lebenden Wesens folgen, was sich ebenfalls in der Macht niederschlägt - während Droiden für sich selbst entscheiden.«

Eine interessante Frage, über die er sich noch nicht vollends im Klaren war. Doch natürlich hatte Nen-Axa nicht vor, dies nun mit seiner Schülerin zu erörtern. Aber er hoffte, dass sie später einmal zu solchen Gesprächen in der Lage sein würden.

»Versuche es gleich noch einmal - und erzähle mir dabei, wie du die Sinneseindrücke erlebst.«

Diesmal allerdings würde Nen-Axa nicht hinter, sondern neben ihr gehen, um besser auf plötzlich auftauchende Hindernisse reagieren zu können. Schließlich hätte die Kollision auch unschöne Folgen haben können, für die er die Verantwortung getragen hätte. Er schalt sich innerlich für einen Augenblick und mahnte sich zu größerer Weitsicht. Der Jediritter hatte selbst noch ebenso viel zu lernen wie sein Padawan.

[Lianna | Lola Curich | Gewerbegebiet | Rückweg zur Jedibasis] Lerameé und Nen-Axa
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Ratssaal - Kestrel, Brianna, Eleonore, 3 weitere Jedi-Räte und Sarid

Die Lobe, die ihre eigene Padawan über sie aussprach, ehrten Kestrel und sie war zufrieden und gleichzeitig erleichtert, dass Brianna die Nachricht, dass sie befördert werden sollte, so gut aufnahm. Gerade weil sie die arme Echani nicht darauf vorbereitet hatte und ins kalte Wasser geworfen hatte. Doch dies hatte sie aus taktischen Gründen getan, da sie gefürchtet hatte, dass Brianna sonst kurz vorher einen Rückzieher machen würde, da ihr über Nacht eventuell einfiele, was sie alles noch nicht könne. Wahrscheinlich hätte sie dann die silberhaarige Echani nur mit aller Macht in den Rat befördern können und dies hätte peinlich werden können, da ihre Padawan somit Zeit gehabt hätte, sich Gegenargumente für den Rat zu überlegen.
Doch zum Glück war all dies nicht der Fall, sondern Brianna bestätigte, dass sie sich bereit fühlte eine Ritterin zu werden. Kestrel lächelte zufrieden zu ihrer Padawan herüber und wurde augenblicklich rot im Gesicht, als die Echani so positiv über sie sprach.
Ihre Zuversicht, dass der Rat der Beförderung zustimmte, sowie das Lächeln auf ihrem Gesicht starb, als Sarid nach dem Lichtschwert fragte. Kestrel blieb das Herz wahrscheinlich genauso stehen, wie das ihrer Padawan. Der Ritterin war es äußerst peinlich, dass sie selbst nicht daran gedacht hatte und warf ihrer Padawan einen entschuldigenden Blick zu. Sie hatte nicht daran gedacht, denn sie selbst hatte damals auch keines vorweisen müssen. Doch seit dem hatte sich so viel verändert. Damals war sie noch zwischen Tür und Angel befördert worden und nicht so förmlich wie hier. Da war sie direkt etwas neidisch auf Brianna. Kestrel wollte schon etwas entschuldigendes vorbringen, um Brianna zu entlasten, denn irgendwie fühlte sie sich für diese Panne verantwortlich, auch wenn sie auch ein wenig enttäuscht war, dass Brianna mit den Teilen, die ihr bereits zur Verfügung gestanden hatten, noch nichts gebaut hatte, doch sie hielt sich zurück. Ihre Padawan rechtfertigte sich bereits selbst und nach einem kurzen Getuschel der Räte, klärte sich zum Glück diese Sache von alleine, ohne, dass Kestrel etwas dazu sagen brauchte. Der enttäuschte Gesichtsausdruck der Räte und insbesondere der von Sarid hatte auch Kestrel’s Herz stocken lassen. Als die Beförderung nun trotzdem ihren Lauf nahm, entspannte Kestrel sich wieder und atmete tief durch und freute sich über die lobenden Worte von Sarid, die an ihre Padawan gerichtet waren. Kestrel war stolz auf Brianna und freute sich mit ihr. Sarid sprach sogar von ihrer ersten alleinigen Mission. Kestrel war einerseits überglücklich, dass Brianna endlich eine Mission ganz für sich alleine bekam, doch ein Teil von ihr machte sich auch etwas Sorgen sie loszulassen. Als Meisterin und natürlich auch als Freundin, denn sie würde ihre Padawan für eine längere Zeit wohl nicht wiedersehen. Daher nahm Kestrel dies mit gemischten Gefühlen auf, doch sie drückte ihre Padawan und Freundin fest vor Freude und gratulierte ihr. Während Sarid ihrer Padawan noch Tipps für ihr neues Lichtschwert gab, holte auch Kestrel die restlichen Teile hervor. Hübsch verpackt in einem Säckchen und wie immer hatte sie Schokolade darauf gebunden.


“Hier, dass hast du dir verdient! Ich bin so stolz auf dich!!! Das kann ich kaum in Worte fassen!! Herzlichen Glückwunsch!”

Sagte Kestrel zu ihrer Padawan und drückte sie erneut fest und konnte dies gar nicht oft genug tun, so glücklich und stolz war die Ritterin auf ihre Padawan.

Plötzlich erhob jedoch Sarid erneut die Stimme und Kestrel löste sich von ihrer Padawan und stand somit wieder neben ihr. Die Worte, die Sarid aussprach, kamen völlig unerwartet. Sie trafen Kestrel wie ein Schlag, jedoch im positiven Sinne, denn auch diese Beförderung kam völlig unerwartet für sie. Ihr Mund stand für einen Moment ungläubig offen, ehe sie dies selbst bemerkte und wieder schloss, doch dafür fehlten ihr im ersten Moment, nach so viel Lob die richtigen Worte. Sie rang daher förmlich nach Worten und konnte sich nun in Brianna hineinversetzen, wie sie sich eben noch gefühlt haben musste, als sie so unerwartet befördert worden war. Jetzt passierte ihre das Selbe, denn sie hätte niemals damit gerechnet.


“Danke! Ich...weiß nicht was ich sagen soll! Ich bin echt überwältigt! Damit habe ich jetzt überhaupt nicht gerechnet! Ich nehme die Beförderung an. Ich fühle mich bereit dazu! Danke!”

Meinte Kestrel schließlich und war sichtlich gerührt bei so viel Lob. Gerade eben war sie ein wenig neidisch auf Brianna gewesen, nie so förmlich befördert worden zu sein und jetzt war sie es auf einmal doch. Und dies diesmal persönlich von ihrer Meisterin, was ihr damals nicht möglich gewesen war.

Als Sarid schließlich aufstand und sie als erstes umarmte, rang Kestrel etwas mit den Tränen, denn sie war so gerührt und so glücklich. Als sie schließlich auch Brianna in die Arme schließ, fing sich die frisch gebackene Jedi-Meisterin wieder. Es war so ein schöner Moment und diesen würde sie wohl für immer in Erinnerung halten.Ihre erste Padawan wurde befördert und diese war gleichzeitig ihre beste Freundin und gleichzeitig wurde sie auch noch eine Meisterin!


“Danke, Sarid! Mensch, diese Überraschung ist aber echt gelungen!”

Meinte Kestrel immernoch ziemlich überwältigt und strahlte über das ganze Gesicht.

“Auf Naboo hast du mir aber auch nochmal sehr gut helfen können! Ich bin echt froh, dass du damals so schnell kamst, als es mir so schlecht ging! Sonst würde ich heute wohl nicht schon als Meisterin vor dir stehen. Oh man, an den Titel muss ich mich aber auch noch gewöhnen. Meisterin... .”

Meinte Kestrel und es klang irgendwie so fremd in ihren Ohren, zumal sie noch so jung war.

“Werde ich eigentlich irgendwo gebraucht? Ansonsten würde ich mich erstmal um die Padawane hier auf Lianna kümmern. Hier gibt es einige, die noch keinen Meister haben und auch bisher kaum bis gar nicht unterrichtet wurden. Vielleicht kann ich da einigen ein paar Grundlagen beibringen, damit sie, sobald sie einen Meister finden, nicht gleich so ins kalte Wasser geworfen werfen, denn die meisten Jedi sind momentan ja immer gleich auf Mission und die Padawane werden förmlich mitgeschleift. So hätten die Neulinge wenigstens eine Grundlage.”

Schlug Kestrel vor und spätestens jetzt musste der frisch gebackenen Ritterin wohl klar sein, dass sie sie bei ihrer ersten Mission nicht begleiten würde. Es war schon etwas besonderes alleine auf die erste Mission zu gehen und dies gehörte zur Entwicklung einer Jedi dazu. Als Meisterin und leider auch als Freundin, musste sie hier loslassen. Dies bedeutete ja nicht, dass sie nie mehr zusammen kämpfen würden, aber mindestens eine Mission musste Brianna alleine bewerkstelligen, dass wusste Kestrel.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Ratssaal - Kestrel, Brianna, Eleonore, 3 weitere Jedi-Räte und Sarid
 
Hyperraum in Richtung Lianna – ISD II Reconciliation – mit Summer und der ganzen Delegation

Viele Kontakte gab es auf ihrer Rückreise nicht, jeder der Delegierten war wohl mit sich und mit dem Bericht über ihre Mission beschäftigt und so sah man sich nur ein oder zwei Mal beim Essen. Die restliche Zeit verbrachte auch Jo vor allem damit mit Summer zu lernen. Dabei natürlich nicht nur Jedidinge. Sie gab sich Mühe, so wie sie es auf Hapes begonnen hatte, den Trainingsstunden auch allgemeine Informationen einfließen zu lassen, die gerade Bezug zu dem hatten, was sie übten und wo sie sich befanden. Es bot sich ja geradezu an einen der Ensign’s, die ihnen als Hilfe abgestellt waren, über die Geschichte des Schiffes aus zu fragen, auf dem sie reisten. Und wenn Jo ehrlich war, lernte auch sie selbst sehr fiel dabei.
So musste es aber auch sein. Auch ein Lehrer hörte nie auf zu lernen.
Naturgemäß brauchte ein Kind in Summer‘s Alter mehr Schlaf als Jo und so nutzte sie die Zeit, während Summer schlief, dazu ihren Bericht an den Rat zu verfassen und eine neutrale Einschätzung der Lage ab zu geben. Sie gab sich dabei möglichst große Mühe sich auf die reinen Fakten zu konzentrieren und die wie auch immer gearteten Seitenhiebe und Anfang‘s sogar beinahe als Schmähungen gegen sie und die Padawane zu empfindenden Äußerungen außen vor zu lassen.
Auch wenn es Jo doch geärgert hatte, tat dies hier nichts zur Sache.
Als Letztes hob sie noch einmal lobend die Mannschaft des ISD II Reconciliation und deren Unterstützung hervor. Dann schloss Jo ihren Bericht ab, speicherte das Dokument und Verpackte all ihre Sachen da sie bald auf den kleinen Transporter umsteigen würden, der sie und Summer dann endgültig zurück zur Jedibasis bringen würde.


Wir sind wieder Zuhause!

Sagte Jo leise, aber mit einem beinahe sehnsüchtigen Unterton, als sich die kleine Flugmaschine durch die Luftschichten Lianna’s hinab senkte.

Wenn nichts Unerwartetes geschieht bleiben wir jetzt auch erst mal ein Weilchen hier.

Lianna – kleiner Transporter - Landeanflug auf die Jedibasis – mit Summer
 
Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Gänge – Tenia und Talery

Tenia bemerkte nicht, dass Talery zwecks des Angebots einer Frucht, alles andere als begeistert war. Vielleicht, weil Tenia ganz ähnlich reagiert hatte, als Nei ihr das corellianische Kartoffelstäbchen angeboten hatte? Außerdem war der Satz für die Ohren der Nullianerin völlig legitim. Wenn man etwas probierte, konnte man entweder feststellen, dass man es mochte um es wieder zu essen, oder aber, man entschied für sich, dass man es bei diesem einen Mal belassen würde.
Tenias Familie hatte immer viel Wert darauf gelegt, dass ihre Tochter alles probierte. Besonders dann, wenn sie zum Essen eingeladen wurden. Im Laufe der Zeit hatte die junge Frau so eine ganze Reihe an verschieden zubereiteten Speisen zu sich genommen. Denn es schien, als hätte jede nullianische Jägerfamilie eine andere, geheime, familientraditionelle Zutat. So hatte Tenia gelernt, dass verschiedene Gewürze, in der sonst völlig identischen Rezeptur, den Geschmack enorm verbessern oder aber für das komplette Gegenteil sorgen konnten. An letzteres dachte die junge Frau lieber ungern zurück. Denn neben dem Höflichkeitsgebot alles zu probieren, was auf den Tisch kam, war es für ihre Familie und nahezu alle anderen Nullianer auch, undenkbar, ein kredenztest Gericht zu verschmähen.

Mit dem Gedanken an Null, verließ Tenia schließlich zusammen mit der Caamasi die Kantine, die schließlich frage, ob Tenia die Geschichte über den Planeten Caamas doch noch hören wollte. Gleichzeitig warnte sie die andere vor, dass es keine schöne Geschichte sei.
Hoffentlich erwartete Talery nicht, dass Tenia viel zu der ganzen würde. Für traurige Geschichten und richtige Worte zusammen, war Tenia aber völlig ungeeignet. Sie brauchte viel zu lange, bis sie wusste, was sie auf solche Dinge erwidern konnte. Die wenigstens gaben ihr diese Zeit und zuweilen hatte man Tenia schon vorgeworfen, entweder nicht zugehört, oder sich überhaupt nicht für das Erzählte interessiert zu haben.
Die Nullianerin war schlicht und einfach introvertiert, hatte demnach nicht sofort die richtigen Worte parat, sondern benötigte mehr Zeit um das vermeintlich Richtig zu sagen. Außerdem war die Nullianerin allgemein ziemlich ungeübt in Gesprächen, in denen es in irgendeiner Weise darum ging, das Herz ausgeschüttet zu bekommen. Denn richtige Freunde, hatte die braunhaarige auf Null einfach nicht gehabt…

„Okay“,
gab Tenia also einsilbig von sich. Denn Talery hätte wohl kaum angeboten die Geschichte zu erzählen, wenn sie es nicht wollte. Demnach würde auch von der Waldlpanetenbewohnerin kein Satz kommen, der etwas beinhalten würde, wie: Ja, wenn du erzählen möchtest

Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Gänge – Tenia und Talery
 
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Lianna – Lola Curich – Jedibasis – Gänge – Tenia und Talery

Talery war dankbar dafür, dass sich Harzmoos doch als recht verständnisvoll erwies. Sie hatte ihr nicht krumm genommen, dass die Caamasi so skeptisch war was das Probieren unbekannter Lebensmittel betraf. Auch als ihr sie anbot zu erzählen, was mit Caamas geschehen war beschränkte sie sich auf ein einfaches, klares Okay. Das war Talery lieber als 1000 salbungsvolle Worte. Dennoch waren es natürlich für sie alles andere als angenehme Erinnerungen. Sich grob an den Weg zu ihrem Quartier erinnernd sammelte sie sich für die Schilderung des Schicksals von Caamas während sie den Turbolift zum vierten und obersten Stock anvisierte. Im Lift schließlich fühlte sich die Caamasi bereit. Hier war zudem auch niemand, der noch zuhören konnte, denn für die Gefiederte war dies eine sehr persönliche Sache und sie allein entschied mit wem sie darüber sprechen wollte und mit wem nicht.

"Weißt du, die Katastrophe, die Caamas heimsuchte passierte vor mittlerweile über 20 Jahren, bzw. genauer gesagt kurz nach meiner Geburt. Zuvor war Caamas ein wunderschöner, vor Leben nur so strotzender Planet. Neben Milliarden von Caamasi beherbergten die fruchtbaren rollenden Hügel, weitläufigen Dschungelgebiete, Steppen und Marschländer eine Unzahl von Pflanzen und Tieren. Aber das war einmal..."

Dabei stockte Talery kurz die Stimme. Allein der Gedanke daran wie schön ihre Heimatwelt einst gewesen sein musste führte ihr wieder vor Augen wie tragisch diese Katastrophe für sie war. Auch wenn sie keinen Groll oder Wut hegte, so konnte sie ihre tiefe Traurigkeit nicht leugnen, dass sie dieses schöne Caamas nur von alten Bildern und Hologrammen her kannte.

"Heute existiert nach einer planetaren Bombardierung durch das Imperium nichts mehr von alledem. Von den Caamasi haben lediglich jene überlebt, die zu diesem Zeitpunkt nicht auf Caamas waren. Von der Flora und Fauna ebenfalls existiert praktisch nichts mehr, denn selbst die robustesten Lebewesen und Pflanzen mutierten durch die freigesetzten Gifte so stark, dass sie nicht mehr wiederzuerkennen sind. Die Ozeane sind heute eine leblose, stinkende, bräunliche Masse, die Landmassen waren zu vergifteteten und lebensfeindlichen Wüsten geworden. Die Luft wurde mangels Sauerstoff produzierender Pflanzen für Caamasi nicht mehr atembar. Die einzige Stadt, die dort wieder von einigen mutigen und unbeirrbaren Caamasi unter einer schützenden Kuppel errichtet wurde beherbergt gerade mal etwas über 200 Wesen und es gibt auch keine Hoffnung, dass man Caamas jemals wieder so herstellen könnte wie es war. Viel zu viel ging verloren."

Ein Schauer durchlief Talery, so dass ihr blau lackierter Schnabel einige Male leise klapperte. Aus dem Lift tretend brauchte die Caamasi einen Moment, um sich zu orientieren, aber sie fand den richtigen Weg zu dem Quartier, dass sie sich mit einer anderen, ihr derzeit noch unbekannten Padawan (Brianna) teilen musste.

"Die heute noch lebenden Caamasi sind die letzten Überlebenden einer einst blühenden Welt, ein Trauma, das tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Ich verstehe noch heute nicht wie Lebewesen so grausam sein können und einen vor Leben nur so wimmelnden Planeten einfach auslöschen können. Aber damit müssen wir Caamasi leben. Es gibt keinen Weg zurück, wir können nur nach vorne sehen und haben deshalb auf drei anderen Planeten winzige Kolonien errichtet, denn mehr Caamasi haben die Bombardierung nicht überlebt."

Wie von der sie bei den Gedanken an ihre Heimatwelt überwältigende Traurigkeit niedergedrückt schien ihr ganzer Körper um ein Stückchen kleiner und kraftloser zu sein. Sie wusste einfach keine andere Art und Weise wie sie ihre Ohnmacht und Frustration deswegen ausdrücken konnte. Auch ihr Tonfall verriet die momentane Stimmung der Caamasi sehr deutlich.

"Aber wie gesagt, das geschah vor über 20 Jahren und das Leben geht weiter. Meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt zum Glück nicht auf Caamas. Sonst wäre ich gar nicht hier, Tenia. Und bitte, du brauchst mich deswegen nicht zu bedauern oder dein Mitleid kund zu tun. Es ändert nichts und ich muss ganz allein damit klar kommen. Ich wollte nur, dass du dies weißt, bevor du meinen unangepassten Magen kritisierst. Der urspüngliche Herkunftsort von Caamasiessen existiert schließlich nicht mehr."

Wehrte Talery ab. Anschließend schloss die Caamasi kurz ihre Augen und holte tief Luft, um sich wieder etwas zu beruhigen. Es war schon eine Leistung für sie gewesen, dass sie diese tragische Geschichte ohne größere Unterbrechungen hatte erzählen können. Vor ihrem Zimmer schließlich stehen bleibend machte sie dann Anstalten, sich für heute zu verabschieden.

"Aber ich geh dann mal ins Bett. Es würde mich freuen, wenn wir uns morgen wieder über den Weg laufen würden..."

Lianna – Lola Curich – Jedibasis – 4. Stock vor Briannas und Talerys Zimmer – Tenia und Talery
 
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