Lianna

Lianna, Lola Curich - Jedi-Basis, Ratssaal - Q'Tahem, Markus, Kestrel und Rornan


Kestrel nickte zur Bestätigung zu dem Ratsmitglied, als dieser von den Artefakten sprach und sah dann kurz zu Q’Tahem rüber, welcher sich leicht verspätet hatte. War er von Jemandem aufgehalten worden? Bei seiner Frage zu seinem Lichtschwert hatte sie nur genickt. Sie hatte nach allem was sie zusammen durchgestanden hatte durchaus genug Vertrauen in ihm, dass er den Lichtschwertkristall wirklich aus dem Lichtschwert ausbauen konnte und ihr auch geben würde.


Doch dann konzentrierte sich die Jedi-Meisterin wieder auf das Ratsmitglied.



„Nein, wir hatten nicht nur das Millitär bei uns, sondern auch eine Zivilistin. Eine Archäologin namens Zoey Liviana. Ich hatte sie extra als Expertin für diese Mission angeheuert, was vom Rat auch bestätigt worden war. Sie kommt von Naboo und ist sehr bekannt für ihre Arbeit. Niemand hat angenommen dass die Mission soo verlaufen würde. Mit Sith war nicht zu rechnen gewesen. Aber…man muss scheinbar immer auf alles vorbereitet sein. Nichts ist unmöglich.


Außerdem hatten wir noch eine blinde Passagierin bei uns. Eine machtsensible junge Frau namens Elise und einen Droiden, welcher behauptet, in ihm stecke ein Twi’lek Mädchen von Ryloth und sie wäre Opfer eines Experiments.“



Meinte Kestrel und lauschte dann den Worten von Markus, welcher die beiden Namen der verstorbenen Soldaten nannte. Betrübt sah die Jedi-Meisterin in dem Moment zu Boden.


Es tat gut zu hören, dass der Jedi-Rat durchaus Verständnis für die Mission hatte und vor allem ihnen Beiden anerkannte, dass sie durchaus mit mächtigen Sith zu tun hatten. Kestrel entspannte sich bei den Worten von Rornan und lächelte ihn an. Er sah ihre Mission auch nicht als gescheitert an, sondern, dass sie trotz allem ein gutes Ergebnis erzielt hatten. Wieder nickte Kestrel, wenn auch zögerlich. Immerhin hatte sie sich selbst andere Ziele gesetzt gehabt, doch er hatte durchaus recht.


Die Information, dass Anakin Solo kein Ratsmitglied war, war Kestrel nicht neu. Es war bereits zu ihr durchgesickert, doch weitere Fragen oder Anmerkungen hatte sie zu dem Thema nicht. Deshalb schüttelte sie den Kopf. Es war jede Menge schief gelaufen durch größere Missverständnisse, aufgrund von Stress und das Zutun der Sith. Das wusste Kestrel genauso gut wie wahrscheinlich auch Anakin.

"Ich stimme da Markus zu. Nach der Mission haben sich alle Probleme irgendwie gelegt. Alle Gemüter haben sich beruhigt und manches erscheint mit klarem Kopf gar nicht mehr so schlimm wie es sich in dem Moment angefühlt hat. Ich habe viel während der Rückreise und der Quarantäne meditiert und ich kam zu dem Schluss, dass jedes Handeln nur ein Resultat gewisser Umstände war und keinesfalls mutwillig."

Als Rornan von den Holonachrichten sprach, wurde Kestrel deutlich röter im Gesicht und auch als er einen Vergleich zu ihrer Padawan Brianna zog. Ja, in diesem Punkt waren sie sich wohl wirklich mal ähnlich.Was wohl Brianna darüber dachte? Sie hatte immerhin noch keine Gelegenheit gehabt mit ihr darüber zu reden. Seit Thearterra hatte sie ihre Freundin noch nicht gesehen.


„Nun…ich kann mir das auch nicht so recht erklären. Ich schätze, da will jemand mich und die Jedi in Verruf bringen. Ich werde versuchen das auch nach zu recherchieren und wieder in Ordnung zu bringen und es richtig stellen. Das kann und will ich nicht auf mir sitzen lassen.“


Äußerte sich Kestrel und war froh, dass sie Unterstützung von Experten des Geheimdiesntes bekommen würde.


Und was machen wir wegen dem Kopfgeld? Ich schätze die Leute vom Militär und wir Jedi können uns schützen vor möglichen Attentätern. Doch was ist mit der Zivilistin Zoey? Ich hatte ihr den Schutz des Ordens angeboten, doch ich fürchte sie ist bereits weiter gereist.“


Erklärte Kestrel ein wenig in Sorge um die Archäologin.

Als Markus schließlich auf Elise kam, um über ihr weiteres Schicksal zu entschieden, hielt sich Kestrel im Hintergrund. Markus hatte mehr Zeit mit ihr verbracht und konnte deshalb besser Aussagen über sie treffen als sie.



Lianna, Lola Curich - Jedi-Basis, Ratssaal - Q'Tahem, Markus, Kestrel und Rornan
 
Lianna - Jedi-Basis - Bibliothek - Talery, Zasuna und Rilanja

Rilanja kämpfte gegen eine leichte Gelbfärbung ihrer Schuppen an als ihr klar wurde, dass sie sich nicht mal vorgestellt hatte. Kein Wunder, dass ihr Gegenüber etwas förmlich wirkte, so unhöflich wie sie gewesen war, Rang hin oder her.

Ich bin Rilanja Xulian, Jedi-Ritterin von, ich meine, Jedi-Ritterin.

antwortete sie auf die Frage, was sie denn in Meister Nackls “heiligen Hallen” tat. Das Timing ihrer Vorstellung hätte besser sein können, und die eigentliche Antwort wurde von zwei Dingen verzögert. Zum einen war ihr eine Frau (Zasuna) aufgefallen, die eben merkwürdigerweise aufgestanden war - vielleicht aufgrund der Erwähnung der Todesfedern? Die Falleen hatte sich nichts dabei gedacht, immerhin war sie mittlerweile eher bereit ihr “Wissen” auf den Prüfstand zu stellen und nicht zu erwarten, dass noch jemand außer ihr darüber verfügte, aber dass sich die Miraluka unverrichteter Dinge wieder setzte kam der Jedi dann doch komisch vor.
Immerhin konnte Rilanja froh sein, dass sie nicht mehr an die Geschichten über diese Spezies glaubte, nachdem sie mehrere Vertreter davon kennengelernt hatte die sich als weitaus weniger tödlich erwiesen hatten als es in manchen Filmen propagiert worden war. Ob wohl jemals ein Miraluka diese Filme gesehen hatte? Wahrscheinlich nicht, sonst hätte es sicherlich einen Aufschrei der Empörung oder so etwas gegeben.
Der andere Punkt, der Rilanjas Antwort auf Talerys Frage verzögerte, war die Formulierung “heilige Hallen”. Steckte hinter dieser Bibliothek mehr als nur eine Ansammlung von Büchern und wie sie eben gelernt hatte auch Holocrons? War das hier vielleicht die Stätte eines Grabes uralter Wesen, deren Aura das Wissen der Bibliothek schützte? Oder hatten die Jedi besondere Rituale durchgeführt - Rilanja versuchte dabei nicht an das gängige Opfern dressierter kowakianischer Affenechsen zu denken - um diese Hallen zu weihen? Oder sickerte aus den hier gelagerten Holocrons und Büchern etwas gefährliches in das Raum-Zeit-Gewebe, und die eigentliche Aufgabe der Jedi war es bereit zu sein wenn dieses Etwas Bewusstsein erlangte?
Sie schüttelte den Kopf. Ein Rückfall. Die Jedi lächelte die Caamasi an.


Ich war auf der Suche nach ein paar Büchern, also ich lese gerne, ich meine über die Jedi. Und die Wahrheit.

Ihre innere Stimme, jene, die ihr in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Mal geholfen hatte, flüsterte etwas davon, dass sie dringend mehr unter Leute kommen musste.](i]

Ich kenne Brianna,

fuhr sie fort, und bemühte sich wahrscheinlich etwas zu sehr um einen Plauderton.

Ist sie immer noch so streng und dehnbar?

In dem Moment berichtigte sich ihre innere Stimme dahingehend, dass sie vielleicht doch erst mal vorm Spiegel üben sollte wie es war unter Leuten zu sein.
Tatsächlich fühlte sie sich wieder wie eine Padawan - unsicher und plapperhaft, und jede Spur von jediger Authorität verloren. Wie schaffte es Sarid, in jedem Raum so zu wirken als ob er ihr gehörte? Nun, als Rat in der Jedi-Basis stimmte das vielleicht sogar, und war sicherlich hilfreich dabei...


Hättest du Lust etwas zu trainieren? Oder eher auf einen Kaf?

Eine Mission. Eine Aufgabe. Irgendwas… Im Zweifel würde Rilanja ihre Meisterin fragen ob es nicht irgendwo etwas zu tun gäbe, und ob sie ihr nicht den wohl benötigten hoffentlich nur sprichwörtlichen Tritt dazu verpassen könnte.
Die Jedi warf noch einen Blick zu der Miraluka. Bildete sie es sich nur ein, oder war Talery deren merkwürdiges Verhalten auch aufgefallen?


Ach ja, es ist mir eine Freude dich kennenzulernen. Und deine Federn, ich meine, das sind sehr schöne Federn. Es würde mich brennend interessieren wie du sie pflegst wenn ich auch welche hätte…


Lianna - Jedi-Basis - Bibliothek - Talery, Zasuna und Rilanja
 
[ Lianna - Lola-Curich - Jedi-Basis - Bibliothek ] Zasuna in der Nähe von Rilanja und Talery


Zasuna hatte sich wieder hingesetzt ohne ein Wort gesagt zu haben. Allerdings ließ das Verhalten der beiden Unbekannten vermuten, dass Zasus ruckartiges Aufstehen nicht vollkommen unbemerkt geblieben war. Sie war einfach zu schnell aufgesprungen. Wenn sie sich einfach noch ein Buch aus dem nächstgelegenen Regal geholt hätte, dann wäre sie zumindest etwas unauffälliger gewesen. Sie strich sich mit einer Hand über ihr violett-rotes Haar. Während ihr gesenkter Kopf vermuten ließ, dass sie sich wieder auf das Stück Flimsiplast vor ihr konzentrierte, verstärkte sie mit Hilfe der Macht ihr Gehör um bei dem Gespräch der beiden Unbekannten auch ja kein Wort zu verpassen.

Die Caamasi war also eine Padawan und hieß Talery It'Kles. Zum Glück hatte sie die Vorstellungsrunde nicht verpasst. Was die beiden dann besprochen hatten, bevor sie sich einander vorstellten, blieb fürs Erste offen.„Sith-Holocron“ war das nächste Wort, welches sie aufschnappte. Sehr merkwürdig, da gerade dieses in „die blauen Federn von Alderaan“ auch eine entscheidende Rolle gespielt hatte, war es doch schließlich im Film der Auslöser des Amoklaufs der Caamasi gewesen. Zumindest konnte man das mit einigem Interpretationsspielraum so deuten. Bestand hier ein Zusammenhang?

Zasuna hatte die Auren der beiden Unbekannten oberflächlich untersucht. Jede tiefergehende Analyse wäre bei geschulten Machtnutzern nicht unbemerkt geblieben. Ihr war nichts besonderes aufgefallen. Aber ihr Verhalten war so merkwürdig. Wie viel Wahrheit steckte in dem besagten Holovideo? Sie hatte es bisher immer als völligen Unsinn abgetan. Aber andererseits hatte sie auch diese Ewok-Triologie für einen Witz gehalten. Kleine Bärchen die Elite-Sturmtruppen des Imperiums verprügelten waren für sie vollkommen unvorstellbar gewesen. Erst viel später hatte sie erfahren, dass die Filme auf wahren Begebenheiten beruhten. Also wie konnte sie sich so sicher sein, dass nicht auch in „die blauen Federn von Alderaan“ etwas Wahrheit steckte?

Das Gespräch ging weiter. Keine Todesfedern? Und wenn doch? Zasuna war bestimmt nicht paranoid und normalerweise äußerst zurückhaltend, aber die Vorstellung, dass sich zwei Jedi unter diesen Umständen in der Bibliothek begegneten, um über ein Holovideo längst vergangener Zeiten zu diskutieren, erschien ihr dann doch ein wenig unglaubwürdig. Verwendeten sie vielleicht eine Geheimsprache?

Die andere Unbekannte stellte sich als Rilanja Xulian vor. Eine Jedi-Ritterin. Sie war hier in der Bibliothek auf der Suche nach... der Wahrheit? Nun, da war sie mit Sicherheit am richtigen Ort. Schließlich war Zasuna auch jeden Tag hier auf der Suche nach Wissen... und natürlich ging sie davon aus, dass es sich dabei um die Wahrheit handelte. Die Miraluka bemerkte nun, dass sie nervös mit dem rechten Fuß auf dem Boden herumtippte. Sie erkannte sich garnicht wieder. Die behutsame, zurückhaltende, nachdenkliche Miraluka war unruhig und wollte sich aus irgendeinem Grund den sie noch nicht verstand in das Gespräch einmischen.

Jedi-Ritterin Rilanja Xulian fragte nun, ob eine gewisse Brianna streng und dehnbar sei. Das Wort streng konnte Zasu verstehen. Aber "dehnbar"? Wieso dehnbar? Konnte das irgendwie mit ihrer Rasse zusammenhängen? Es gab die „Outer Rim-Adventure“ Verfilmung, in der eine Expedition aus jungen Jedi auf ein eigenartiges Wesen traf, das zwar namentlich nicht wirklich benannt wurde, aber man mit „humanoides Kaugummi“ ganz gut beschreiben konnte. Da war „dehnbar“ dann schon zutreffend.

Zasuna nahm ihren gesamten Mut zusammen, stand erneut auf und bemerkte dabei dass der langsam auf dem Steinboden zurückgeschobene Stuhl diese Bewegung auch mit der entsprechenden Geräuschkulisse untermalte. Ohne zu zögern oder sich ihre Unsicherheit anmerken zu lassen ging sie direkt auf die beiden zuvor belauschten Personen zu. Sie blieb in einem ihrer Meinung nach angemessenen Abstand zu den beiden stehen und war sich daraufhin sicher, dass sie die ungeteilte Aufmerksamkeit genoss.


„Entschuldigt bitte. Ich habe mich bei meinem Studium von Eurem Gespräch ein wenig ablenken lassen und ein paar Wortfetzen haben mein Interesse geweckt. Bitte seht es mir nach, dass ich so neugierig bin, aber...“

sie wandte sich zunächst an die Camaasi

„...warum bringt Ihr ein Sith-Holocron hier her in die Lehrstätte der Jedi? Warum wurde es nicht einfach zerstört? Und...

nun schaute sie hinüber zu Rilanja Xulian.Sie war sich nun sicher, dass es sich um eine Falleen handelte. Diese spielten auch oft Rollen in Holovideos, wobei vor allem die männlichen Vertreter ihrer Spezies für ihre Pheromone bekannt waren. Ob die Frauen ähnliche „Kräfte“ besaßen?

„... was meint Ihr mit „dehnbar“? Gibt es die humanoiden Kaugummis wirklich?“

Sie vertraute dabei darauf, dass sie die „Outer Rim-Adventure“ ebenfalls kannte. Erst in diesem Moment fiel ihr auf, dass sie sich noch nicht vorgestellt hatte.

„Verzeiht meine Unhöflichkeit. Ich bin Jedi-Padawan Zasuna Zahary, Padawan von ... naja... ich fürchte mein Meister ist mir seit einiger Zeit abhanden gekommen. Aber das ist ein anderes Thema..."


[ Lianna - Lola-Curich - Jedi-Basis - Bibliothek ] Zasuna in der Nähe von Rilanja und Talery
 
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[Lianna – Lola Curich – Jedi-Orden – Meditationsraum] - Skyan

Das sonore Summen des Lichtschwertes und die unregelmäßig abgefeuerten zischenden Schüsse des Kampfelematen waren die einzigen Geräusche in dem Trainingsraum und Skyan hatte sich schon so an diese Geräuschkulisse gewöhnt, dass er heftig zusammenzuckte als sich die Tür zum Meditationsraum zischend öffnete . Nur mit Mühe und Not konnte er sein Lichtschwert schnell herum reißen, um den Schuss auf seine Schulter zu blocken. Der Padawan warf einen schnellen Blick zum Eingang und erkannte wie Sarid den Raum betrat. Skyan fischte den Trainingsapperat aus der Luft und schaltete ihn aus. Auf ihre mit hochgezogener Augenbraue vorgetragenen Bemerkung hin warf er einen kurzen Blick auf das Chrono, das an der Wand befestigt worden war. Tatsächlich war von dem Tag bisher mehr vergangen, als er erwartet hatte. Im Training verflog die Zeit eben wie im Fluge. Dem Padawan war in der Formulierung seiner Meisterin jedoch nicht entgangen, dass sie bemerkt hatte, dass er das Training pausiert hatte, was ihn etwas überraschte. Auf dem Weg zum Wasserspender war er ihr nicht begegnet, woher wusste sie also von seiner Unterbrechung? Über die Jedi erzählte sich die Galaxis reichlich Dinge und noch war er nicht imstande jedes Gerücht der Wahrheit oder Unwahrheit zuzuordnen. Auf Serenno und zuvor Corellia war er von so vielen Dinge Zeuge geworden, die er sich davor nicht einmal erträumt hätte. Vielleicht war es ja möglich, dass seine Meisterin seine Präsenz und damit seinen Aufenthaltsort permanent erspüren konnte, was eine recht gruselige Vorstellung war. Sarid schien jedoch definitiv nicht die Person zu sein, die diese Fähigkeit ausnutzen würde, so nickte er kurz um ihre offensichtliche Aussage zu bestätigen und verdrängte den Gedanken.

Während er den Ausführungen der braunhaarigen Rätin lauschte, legte er die Trainingseinheit in das Regal neben reichlich anderen, etwas seltsam anmutenden Geräten hin. Von jener Shana, dessen Beförderung Sarid durchgefuehrt haben soll, hatte er noch nie etwas gehört oder sie gesehen. So konnte er mit der Information, dass sie befördert worden war nicht viel anfangen und ließ sie unkommentiert. Stattdessen setzte er sich nahe seiner Meisterin in die gemütlichen, grossen Meditationssessel. Beinahe waren diese Sessel etwas zu gemütlich, er versank beinahe darin.

Er lauschte konzentriert den Ausführungen Sarids. Zwar war der Prinz stolz, aber nicht zu stolz um blind dafür zu sein, dass seine Fertigkeiten verbesserbar waren. Nur ein Narr haelt sich selbst für vollkommen. Der frische Padawan versuchte sein Training selbst zu analysieren und die Punkte, die Sarid angesprochen hatte, wiederzufinden. Tatsächlich, seine Abwehr der Blasterschuesse basierte vielmehr auf den Bewegungsabläufen im Fechten, als auf die Leitung der Macht. Wie sollte das im Endeffekt auch funktionieren? Wie konnte die Macht denn leiten? War sie nicht vielmehr ein Werkzeug des Jedis und nicht der Jedi ein Werkzeug der Macht?

Sarids Angebot ihm zu lehren Gegenstände ohne physische Einwirkung zu bewegen, klang äußerst spannend und auch der Nutzen in einem Kampf, obwohl das Bewerfen eines Feindes vielmehr ein dreckiger Trick ist und nicht unbedingt dem adeligen Ehrenkodex entsprach, war nachvollziehbar.

"Ich würde mich freuen mehr über die Macht und ihre Anwendung zu lernen. Telepathie klingt wirklich sehr spannend. Vermutlich wird mir das auch helfen mich mehr im Schwertkampf auf die Macht zu konzentrieren",

er blickte kurz auf den Schaft des Trainingslichtschwertes, das er locker in der Hand hielt.

"Zudem liebt wirklich jeder Kissenschlachten",

grinste er schief.


[Lianna – Lola Curich – Jedi-Orden – Meditationsraum] - Sarid, Skyan
 
Lianna, Lola Curich - Jedi-Basis, Ratssaal - Q'Tahem, Markus, Kestrel und Rornan

Auch Markus argumentierte mit dem großen Stress, dem die Thearterra-Gruppe ausgesetzt war, und brachte ein weiteres Detail ins Spiel: Anakin habe sich Arica gestellt, um die Gruppe zu schützen, und war dabei verletzt worden. In Gedanken ging Rornan die Aussagen der verschiedenen Personen vor dem Rat zu der ganzen verworrenen Geschichte nochmals durch, aber so deutlich hatte das noch niemand gesagt, auch der der »Meuterei« Beschuldigte selbst nicht. Im Sinne jedihafter Bescheidenheit war dies natürlich nur konsequent und da Kestrel ihrem Meisterkollegen recht gab, bedeutete dies wohl, dass der Rat einen Schlussstrich unter die ganze leidige Angelegenheit ziehen konnte.

»Demzufolge stelle ich hiermit fest, dass dem Jedi-Rat Anakin Solo kein schwerwiegendes Fehlverhalten nachgewiesen werden kann. Ich sehe diese Angelegenheit daher als erledigt an und werde ihn darüber in Kenntnis setzen,«

Erklärte der Quermianer förmlich, der über diesen Ausgang wohl nicht weniger erleichtert war als Anakin selbst. Zum Nachgeplänkel von Thearterra gehörte auch, dass sich jemand in einer Bar als Kestrel ausgegeben hatte, was die Betroffene nicht auf sich beruhen lassen wollte.


»Ja, Ihr könnt das ruhig tun, Kestrel. Diese Tat war offensichtlich gegen Euch persönlich gerichtet, wurde also von jemandem verübt, den ihr kennt oder dem ihr begegnet seit. Vergesst darüber aber nicht, dass Vergeltung nicht der Weg der Jedi ist und vergegenwärtigt Euch selbst, was Euer Motiv ist,«

Ermahnte Rornan die junge Meisterin. Aus Sicht des Rates gab es keine Veranlassung, in diesem Fall etwas zu unternehmen, aber er konnte den Wunsch der dunkelhaarigen Menschin nach Aufklärung verstehen. Der Ruf des Orden als solches hatte in Vergangenheit schon schlimmeres unbeschadet überstanden, auch betrunkene Jedi, die tatsächlich auf irgendwelchen Tischen tanzten. Schließlich warf die kleine Jedi-Meisterin die damit lose im Zusammenhang stehende Frage nach den Kopfgeldern auf.

»Ein imperiales Kopfgeld auf Repräsentanten der Neuen Republik auszusetzen könnte sehr wohl als Verstoß gegen den Friedensvertrag angesehen werden – ich denke, es ist Aufgabe der Diplomaten, sich damit zu beschäftigen. Davon abgesehen fürchte ich, dass wir nicht viel tun können. Dr. Liviana hat dem Rat gegenüber bereits eine ähnliche Forderung erhoben, aber wir haben nicht die Mittel, jemanden wie ihr eine Art Leibwache zur Seite zu stellen. Unsere Jedi werden anderswo in der Galaxis gebraucht. Unter anderem erreichen uns beunruhigende Meldungen aus Coruscant, die unsere Aufmerksamkeit erfordern. Davon abgesehen handelt die Doktorin nicht wie eine Person, die übermäßig um ihre Sicherheit besorgt ist«

Vielleicht konnte man ja einen Jedi-Diplomaten auf die Angelegenheit ansetzen, aber für die beteiligten Jedi änderte dieses Kopfgeld eh nicht viel und Rornans Einschätzung nach war nicht mal das Imperium dreist genug, zu diesen Zeiten ein Kopfgeld auf aktive Angehörige des republikanischen Militärs auszuzahlen. Damit war die Sache Thearterra für Rornan Elliundi eigentlich abgehakt, doch Markus brachte unerwarteterweise noch einen weiteren Punkt zur Sprache: Elise, die sich an Bord von Markus' Schiff geschmuggelt hatte. Der Quermianer überlegte eine kurze Weile, bevor er antwortete.


»Aus meiner Sicht bedarf es keiner zusätzlichen Disziplinierung. So wie ich es verstehe, hat Elise ja niemanden vorsätzlich in Gefahr gebracht. Wir können von jungen Anwärterinnen nicht erwarten, dass sie bereits die vollständigen Konsequenzen ihres Handelns vorab erkennen kann. Doch der Rat vertraut Eurem Urteil, Markus. Wenn Ihr denkt, dass eine Maßregelung erforderlich ist, dann zögert nicht. Hiermit erteile ich Euch die Aufgabe, Elise zu belehren und zu unterweisen, so dass sie ihren Fehler nicht wiederholen möge,«

Erklärte Elliundi, der fand, dass Markus für diese Aufgabe weitaus besser geeignet wäre als ein Rat, der nicht einmal dabei gewesen war und nicht wirklich wusste, wovon er sprach. Auch Anakin war nicht die ganze Zeit über dabei gewesen, abgesehen davon, dass er seinem wieder in Amt und Würden befindlichen Kollegen nicht gleich wieder diese langsam leidige Thearterra-Geschichte aufbürden wollte.


»Nun, wenn es keine weiteren Angelegenheiten gibt, die Ihr mit dem Rat besprechen wollt, will ich Euch nicht länger aufhalten…«

Lianna, Lola Curich - Jedi-Basis, Ratssaal - Q'Tahem, Markus, Kestrel und Rornan
 
Lianna-Jedi-Basis-Sahra´s Quartier- mit Nevis, Pec und Ty

Während sich alle über die Lasagne hermachten, beantwortete Nevis ihre Frage über Taris. Sie wusste tatsächlich ein paar Dinge, obwohl sie vieles wohl eher aus dem Geschichtsunterricht mitgenommen hatte. Die Zeit, in der Taris ähnlich aussah wie Coruscant , war schon lange vorbei.

"Das was du sagst, Nevis,stimmt zu einem Taris nicht mehr. Tarus sieht leider grösstenteils nicht mehr wie Coruscant aus. Grossteile der Stadt sind zerstört worden. Aber wir werden einen Teil ansteuern, der schon wieder aufgebaut ist. Er ist in einen Schutzschild gehüllt, gegen die Gefahren, die sich auf dem Rest der Welt ausgebreitet haben. Aber eben, ihr müsst euch keine Sorgen machen. Der Bereich, in dem der Jedi-Turm restauriert wird, ist gesichert. Möglicherweise werden wir dort durchaus auf Jedi treffen. Mich würde es wundern, wenn dort keine währen."

Sie lächelte das Mädchen an, doch dieses Lächeln verging ihr, als ihr Sohn vorlaut prahlte, dass er schon ein Zimmer auf der Star-Explorer hatte. Das es Nevis missfiel, allein in einem Zimmer zu schlafen, konnte Sahra verstehen. Darum sah sie ihren Sohn mahnend an und natürlich verstand der Junge sofort und zog den Kopf ein.

"Erstens ist das im Moment MEIN Schiff und wenn, dann bestimme ich sowieso, wer wo schläft. Zweitens würde Nevis vielleicht tatsächlich gern bei mir im Zimmer schlafen. Schliesslich sind die ganzen Süssigkeiten bei mir im Zimmer unter verschluss und in der Küche liegen nur die, die ich sowieso freigegeben habe. "

Mit diesen Worten zwinkerte sie der kleinen Togruta zu.

"Ausserdem, Nevis, müsstest du dir keine Sorgen wegen dem anderen Zimmer machen. Ty´s Opa ist noch am Leben und soweit ich weiss, ist noch niemand an Board der StarExplorer gestorben. Du könntest also durchaus dein eigenes Zimmer bekommen. Ganz wie du möchtest. Ansonsten könnte ich noch ein Klappbett in Ty´s Zimmer stellen und du kannst bei den Jungs schlafen. Dann wär nur meine Sorge, dass Abends niemals Ruhe einkehrt bei euch. Und ihr braucht euren Schlaf, damit ihr gut lernen könnt. Kann gut sein, dass ich da also unterwegs sowieso noch Änderungen vornehme. "

Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, räumte Sahra noch die Küche auf, während die Kinder in Ty´s Zimmer verschwanden. Die Jedi hatte das Gefühl, das die Rasselbande irgendwas ausbrütete. Sie würde sehr aufmerksam sein unterwegs.
Nachdem alle erledigt war, scheuchte sie die Kinder aus der Basis raus und in ein Taxi, dass sie zum Raumhafen brachte. Als sie sich der Landebucht näherten, in der die Star-Explorer stand, runzelte Sahra die Stirn. Konnte das sein? Sie spürte eine Präsenz, die ihr mehr als bekannt war. Aber sie hatte sie schon so lange nicht mehr gesehen. Was machte sie hier?

Lianna-Lola-Curich- Raumhafen- mit Nevis, Ty,Pec und Birix
 
Lianna-Lola-Curich-Raumhafen- mit Sahra, Pec, Nevis und Birix

Er fand es gut, dass Nevis seine Mutter nach ihren Gaben fragen wollte. Seine Mutter mochte das Mädchen, das merkte er deutlich. So war die Wahrscheinlichkeit gleich ungemein höher, dass sie ihr etwas verriet. Also einigten sich die Kinder darauf, dass es so gemacht wurde. Er selbst würde sich um Birix kümmern. Der Jedi würde die Fragerei hoffentlich nur auf kindliche Neugierde zurückführen.

Die Ideen, die seine Mutter in Bezug auf die Schlafplatz-Lösung hatte, fand Ty irgendwie alle blöd. Mit zu ihnen ins Zimmer? Aber sie brauchten das Zimmer doch zum spielen! Und warum bunkerte seine Mutter die feinen Sachen überhaupt in ihrem Zimmer? Es überlegte, dass das wahrscheinlich der Grund war, warum seine Mutter oft stundenlang in ihrem Zimmer verschwand. Wahrscheinlich naschte sie dann heimlich. Na klar! Darum war sie danach oft so gut drauf!

Als sie endlich am Raumhafen ankamen, liefen die Kinder sofort vorraus. Ty und Pec wussten immerhin genau, wo die StarExplorer stand. Doch an der Passkontrolle wurden sie dann doch noch abgebremst, bis die Jedi die Ausweise der Kinder vorgewiesen hatte. Erst dann konnten sie weiter. Noch bevor sie zu ihrem Schiff kamen, erregte ein anderes Schiff Ty´s Aufmerksamkeit.

"Boa. Guckt euch mal das Schiff da an. Da sind ganz viele schwarze Flecken dran, als ob es gebrannt hätte. Das ist bestimmt ein Schmuggler- oder Piratenschiff. Vielleicht klauen die hier grad was und flüchten dann damit. "

Das fremde Schiff war auf jeden Fall besser bewaffnet als die StarExplorer. Grosse Geschütz-Stationen ragten aus den Seiten des Schiffes raus. Es sah so aus, als währe es nachträglich aufgerüstet worden. Während er das Schiff bestaunte, kam plötzlich ein Rodianer schimpfend aus dem Schiff. Ob die neugierigen Kinder das Ziel seiner Schimpf-Tiraden waren, konnte Ty nicht verstehen. Der Mann fluchte in einer Sprache, die der Junge nicht verstand. Aber eines verstand er sicher: Jetzt war ein guter Zeitpunkt, zu verschwinden.
Als sie sich der StarExplorer näherten, wurde seine Mutter plötzlich langsamer und sah sehr irritiert aus. Ty war immer alarmiert, wenn seine Mutter so reagierte. Dann nahm sie meistens etwas war, was ihr nicht gefiel oder sonst irgendwie nicht passte. Oder etwas, was sie nicht verstand. Automatisch hielt Ty dann auch Nevis und Pec zurück und die ganze Gruppe ging eher langsam in die Landebucht der StarExplorer. Am Schiff stand eine Frau mit langen, braunen Haaren. Eine Frau, die Ty in den letzten Jahren eigentlich nur über Holo-Nachricht gesehen hatte. Laut lachend lies er seine Freunde los und lief mit ausgestreckten Armen auf die Frau zu.

"Tante Firi! "

rief er erfreut und warf sich in ihre Arme.

Lianna-Lola-Curich-Raumhafen- mit Sahra, Pec, Nevis, Birix und Firedevs
 
Lianna-Lola-Curich-Raumhafen-allein

Firedevs hatte sich lange Zeit um ihren Vater gekümmert, dem es ganz lange Zeit nicht besonders gut ging. Der Macht sei dank, hatte sich der Mann in den letzten Monaten gut gefangen und man konnte ihn nun wieder alleine lassen. Firedevs nutzte die Chance, um zu ihrem Orden zurück zu kehren. Die Reise nach Lianna war mühsam gewesen. Sie hatte sich das Quartier mit einem Quarren teilen müssen, der allerhand berauschende Getränke zu sich nahm. Und das bis zur offensichtlichen Vergiftung. Als sie endlich auf der Planetenoberfläche aufsetzten, flüchtete die Jedi förmlich aus dem Schiff und atmete draussen erst einmal tief durch. Endlich angekommen. Auf dem Weg zum Ausgang fiel ihr ein anderes Schiff auf, dass in einer Landebucht stand. Das Schiff hatte sie selbst auch schon oft geflogen. Die StarExplorer. Anstatt nun zur Passkontrolle zu gehen, wandte sie sich an den Mann, der die Schiffe des Jedi-Ordens organisierte. Natürlich war die StarExplorer nie offiziell ein Schiff des Ordens gewesen. Aber da die Besitzer dem Orden angehörten, konnte man es fast so sehen.

"Entschuldigung. Mein Name ist Firedevs Kenobi. Dürfte ich wohl mal ihr Daten-Terminal benutzen?"

fragte sie und hielt dem Mann ihren Ausweis hin, der sie als Jedi identifizierte. Der Mann sah sie kurz an und nickte dann, trotzdem er nicht wirklich glücklich darüber zu sein schien. Firedevs bedankte sich und rief am Terminal den Status der Jedi-Ritterin Sahra Kenobi auf. Es war gemeldet, dass sie sich seid wenigen Minuten auf einer Reise befand. Als Schiff war "privat" angegeben, also würde sie wohl die StarExplorer nehmen. Es wunderte Firedevs schon ein wenig, das Sahra wieder beim Orden war. Die letzten Jahre hatte sich ihre Schwester schliesslich auf der Flucht befunden. Naja, sie würde sie wohl bald fragen können. Da sich Sahra offensichtlich auf dem Weg hierher befand, beeilte sich Firedevs, zur StarExplorer zurück zu kommen und wartete an der Rampe auf ihre Schwester. Ein Rumpeln im inneren erregte dann ihre Aufmerksamkeit. Sie griff in die Macht hinaus und entdeckte eine starke Präsenz in der Macht (Birix). Interessanter Weise wurde sie im gleichen Augenblick wahrgenommen , denn wer auch immer in der StarExplorer war, bewegte sich auf sie zu. Doch Firedevs kam nicht dazu, dem nachzugehen. Im dem Moment spürte sie auch, dass ihre Schwester in der Nähe war. Und sie war nicht allein. Kaum kamen sie um die Ecke, wurde Firedevs von ihrem Neffen entdeckt und der Junge rannte wild auf sie zu. Die Jedi bückte sich etwas, um den Jungen aufzufangen und kurz auf den Arm zu nehmen. Vor 3 Jahren, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war das aber wesentlich einfacher gewesen.

"Wooa. Hast du auf einer Streckbank geschlafen? Wie bist du so schnell so gross geworden? Und meine Schwester füttert dich zu gut. Du bist viel zu schwer!"

lächelnd setzte sie den Jungen wieder auf den Boden und ging dann auf die andere Jedi zu, um sie kurz zu umarmen.

"Sahra. Schön, dich wieder zu sehen. "

Firedevs sah die anderen beiden Kinder an, die die Gruppe vervollständigten. Ein kleiner Junge mit dunklem Haar ( Pec) und eine kleine Togruta ( Nevis) standen neben Sahra und sahen sie neugierig an. Sie blickte ihre Schwester grinsend an.

"Hast du einen Kindergarten aufgemacht? "

Dann hockte sie sich hin und sah die Kinder freundlich an.

"Ich bin Firedevs Kenobi. Wie ihr wohl schon mitbekommen habt, bin ich Sahras Schwester. Und wie heisst ihr?"

fragte sie den Ordens-Nachwuchs, bevor sie sich wieder an ihre Schwester wandte.

"Wo solls denn hingehen? Kannst du Hilfe brauchen? Ich habe vorhin bemerkt, dass jemand im Schiff ist? Deine Verstärkung?"

fragte sie neugierig. Mal wieder eine Reise mit Sahra zu unternehmen , war eine schöne Idee. Sowas hatten sie schon seid Jahren nicht mehr gemacht. Eigentlich sogar nur einmal in den vergangenen 15 Jahren. Firedevs fand, es war mal wieder Zeit für einen schönen Familien-Ausflug.

Lianna-Lola-Curich-Raumhafen-StarExplorer-mit Sahra,Birix,Nevis,Pec und Ty
 
Lianna - System | Lianna | Lola-Curich | Jedi-Basis | Trainingsraum | Salina, Brianna und Anakin

Salina beobachtete anmutig den Trainingskampf der beiden, doch sehr verschiedenen Kontrahenten.
Sie blieb bei ihrer Auffassung. Irgendwie hatte das alles, trotz einer gewissen vorherrschenden Brutalität, doch etwas von einem Tanzstil. Oder Pazaak? Schließlich wusste man nur schwer, welches Blatt der gegenüber spielen würde. Zumindest solange nicht bis dieser sein Blatt auf den Tisch legte.

Hin und wieder sah sie Angriffe die sie ebenso aus der Grundhaltung des ihr gezeigten Shii-Cho auch eben so gut ausführen konnte. Ebenso wie die beobachtete Beinarbeit der beiden. Durch Beobachtung war ihr, zumindest von der Theorie her klar, wie sie ungefähr wann und warum ihr Gewicht verlagern oder halten musste. Die Praxis allerdings musste sie definitiv üben und verfeinern. Ebenso machte ihr Kopf noch nicht ganz so mit, da das Lichtschwert an sich nur das Griffstück mit seinem Innenleben als Gewicht hatte, währen die Klinge, die Eigentlich das Gewicht und vor allem den Schwerpunkt verändert hätte müssen, jedoch keinerlei Gewicht hatte.
Das wollte in den Kopf der rothaarigen Padawan noch nicht so ganz reingehen.

Aufmerksam beobachtend fragte sie sich bei den ein oder anderen akrobatischen Einlagen, gerade die Brianna vorführte, wie sie dies den machte? Salina würde sich vermutlich alleine beim Versuch diese nachzuahmen wahrscheinlich mehrere Wochen auf der Krankenstation verbringen dürfen.
Jedenfalls brauchte sie dringendst Training. Vielleicht würde sich auf der Coruscant-Mission dafür genügend Möglichkeit bieten.
Nach einiger Zeit des aufmerksamen Beobachtens wurde sie von Brianna angewiesen, sich eine Gegnerin vorzustellen und die gesehenen Bewegungsabfolgen zu verinnerlichen.
Salina fragte sich nur, warum es eine Gegnerin sein musste? Lag die Wahrscheinlichkeit höher auf einen feindselig gestimmte, Lichtschwertschwingende Frau zu stoßen unverhältnismäßig höher?

Sie suchte sich eine stille Ecke im Trainingsraum und achtete penibel darauf, nicht in unmittelbarer Reichweite der beiden Kämpfer geraten zu können.
Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass sie definitiv mehr als ausreichen Platz hatte griff sie nach ihrem Trainingsschwert und aktivierte es.
Mit dem typischen Zischen baute sich die bläuliche Klinge vor ihr auf. Sie entschied sich die Grundhaltung einzunehmen die Anakin vor gemacht hatte und übte erst mal einige der defensiven Bewungsabläufen. Dabei versuchte sie immer wieder ein wenig das Tempo zu steigern und die Schwierigkeit zu erhöhen, in dem sie die ein oder anderen Offensiven die sie sich merken konnte, in die Übung mit einbrachte. Sie merkte hierbei auch schnell, wie wichtig gute Beinarbeit war, da sie gerade, wenn sie versuchte von der defensive in die Offensive zu gehen, dass ein konzentrierter Schrittwechsel und Schwerpunkt ihr sehr beim halten des Gleichgewichts half. Zudem konnte sie durch einen guten Stand den Druck und Schwung in einem Hieb noch verstärken und dem Gegner gegenüber einen höheren Druck entgegenbringen.
In ihrer Übung verpuffte der Schwung allerdings ins nichts, was sie zunehmend mahnte auf ihr Gleichgewicht und Schwerpunkt zu achten, da sie sonst relativ einfach aus dem Gleichgewicht kommen würde.
Wohl wissend, dass sie akrobatisch nicht mit der Echani mithalten konnte, versuchte sie sich eher an der Nachahmung von Anakins Bewegungen.

Lianna - System | Lianna | Lola-Curich | Jedi-Basis | Trainingsraum | Salina, Brianna und Anakin
 
Lianna, Lola Curich, auf dem Weg zum Raumhafen: Sahra, Ty, Pec, und Nevis


Es ging in ein Gleitertaxi. Nevis setzte sich neben Sahra. Sie war augenblicklich so etwas wie ihre Verbündete. Ihr hatte es auch nicht gefallen, was Ty am Mittagstisch geäußert hatte. Sie hatte ausdrücklich betont, dass es ihr Schiff wäre und sie zu bestimmen hätte, wer dort wo schlafen würde. Das beruhigte Nevis sehr, doch sie würde erst richtig zufrieden sein, wenn sie sehen würde, dass ihr Zustellbett in Ty`s Zimmer geschoben werden würde. Nevis hatte nämlich sofort, als sie von dieser Möglichkeit erfuhr, gesagt, dass sie unbedingt auch bei Ty und Pec schlafen wollte. Süßigkeiten zogen sie nicht und konnten sie nicht überzeugen, bei Sahra zu schlafen. Aber, bei den Jungs würde ganz sicher etwas los sein. Sie würden schon genug Schlaf abbekommen. Schlafen konnte man genug, wenn man tot war! Deshalb hatte sie sofort ihren Wunsch aus- und Einiges versprochen:

“Wir schlafen ganz viel und sofort ein, versprochen Meisterin Kenobi, aber ich will unbedingt bei Ty und Pec schlafen!”

Und, wenn Nevis mit bei Ty im Zimmer war, konnten die Jungs nichts ohne sie machen. Von wegen anklopfen und so ein Blödsinn! Natürlich war es dennoch beruhigend, dass der Opa in keinem der Betten gestorben war, sondern noch quicklebendig durch die Gegend lief. Nevis würde solange an Sahra kleben bleiben, bis ihr Zustellbett an Ort und Stelle in Ty´s Zimmer geschoben werden würde! Außerdem musste sie unbedingt eine Möglichkeit finden, Sahra aus zu fragen, wie sie es versprochen hatte. Aber, jetzt schien dies unpassend zu sein, denn sie kamen gerade am Raumhafen an. Nevis ihre Aufregung stieg in die Höhe! Ihre Lekkus begannen zu zittern! Gleich würden sie ein riesiges Raumschiff besteigen und in ferne Welten aufbrechen! Und, Taris schien super interessant zu werden, denn es sollte dort alles unter einer Kuppel sein, so hatte Nevis dies zumindest verstanden.

Als sie ausstiegen und die beiden Jungs anfingen, los zu stürmen, hielt Nevis dann doch nichts mehr bei Sahra und die Kleinste und Jüngste rannte ihnen hinterher. Doch dann mussten sie die Kinderausweise zeigen. Sahra hatte ihren. Er war entweder im Schulsekretariat oder in der Jedibasis deponiert gewesen. Nevis wusste es nicht genau. Gut, dass Meisterin Kenobi immer an alles dachte.

Wieder rannten die Jungs los und Nevis folgte ihnen. Wo rannten sie denn hin? Ty und Pec liefen auf ein komisches Schiff zu und Nevis dachte schon besorgt, dass sie mit so einem Schrottschiff fliegen würden. Doch Ty sagte dann, dass es ein Piratenschiff wäre und Nevis atmete auf und er meinte, dass es schon mal gebrannt hätte. So sah es auch aus! Vor Schreck hielt sich Nevis eine Hand vor den Mund. Piraten, Feuer?! Wow, das ging ja wirklich schon spannend los. Nach dem ersten Schreck lächelte sie verschmitzt beide Jungen an.


“Vielleicht kommt ja ein Pirat mal heraus? Ich würde gerne mal Einen angucken. Ob sie grimmig ausschauen? Aber, was sollen die Piraten denn hier auf Lianna klauen wollen?”

Nevis hielt ihr Kinderlichtschwert, welches sie am Gürtel trug, vorsichtshalber gut fest. Dies war immer noch ihr bestes Stück! Kaum hatte Nevis ihren Wunsch ausgesprochen, kam ein Pirat aus dem Schiff. Und, ob der grimmig war! Er schien sie aus zu schimpfen, weil sie hier herum standen. Er hatte sicherlich Angst, dass sie etwas beobachten könnten, was sie nicht sehen sollten! Waren alle Piraten grün und sprachen so merkwürdig? Man verstand kein einziges Wort!

“Kommt lieber weg hier!”,

und Nevis zog an Ty´s Ärmel. Der Pirat flößte ihr Angst ein! Wie die Wilden flitzten sie so schnell sie konnten einem Schiff zu. Das schien ihr Schiff zu sein! Nevis bekam Seitenstiche. Plötzlich hielt Ty Nevis und Pec zurück. Was war denn jetzt los? Kamen noch mehr Piraten? War der Raumhafen von Piraten umzingelt? Erstaunt schaute Nevis erst Ty an und dann durch die Gegend.

"Was ist los?",

flüsterte sie ihm leise fragend zu. Langsam gingen sie weiter. Nevis`Herz klopfte aufgeregt! Sie sah aber nur eine junge hübsche Frau vorm Schiff stehen, als sie um die Ecke kamen. War sie eine Piratenbraut? Also, dass die Reise so spannend gleich beginnen würde, hätte Nevis ja nicht gedacht.


Doch jetzt rannte Ty wie wild los, rief etwas wie "Tante" und sprang ihr ungestüm in die Arme, die sie liebevoll ausgebreitet hatte. Was war denn jetzt los? Wer war das denn? Tante?! Nevis rannte Ty hinterher. Ty sah überglücklich aus, diese Tante zu sehen. Sie schien wohl sehr nett zu sein, wenn er sich so freute, sie zu sehen. Auch seine Mami freute sich sehr. Jetzt wandte die Tante sich auch freundlich Nevis und Pec zu. Sie war also Sahras Schwester. Nevis hatte keine Schwester. Einen Bruder auch nicht!

Sie stellte sich ihnen natürlich auch mit ihrem Namen vor, doch Ty hatte sie vereinfacht Tante Firi genannt. Das klang gut! Sie hatte schöne lange dunkle Haare und ein schönes Lächeln wie Sahra. Sie fragte natürlich auch nach den Namen der Kinder. Nevis antwortete zuerst:


“Ich bin Nevis Li und bin schon sechs Jahre alt. Wir wollen vereisen. Kommst du mit uns mit?”

Nevis zeigte zeitgleich sechs Finger in die Höhe, als sie antwortete. Dann war Pec an der Reihe. Wie es schien, wollte sie auch mitkommen. Die Reisegruppe wurde immer größer.

Ty, ist deine Tante auch eine Jedi?”,

fragte Nevis leise ihren Freund. Hoffentlich würden sie jetzt das Schiff gleich betreten!? Ungeduldig schaute Nevis zur StarExplorer hinüber.


Lianna, Lola Curich, im Raumhafen vor StarExplorer: Nevis, Sahra, Ty, Pec, Firedevs und im Schiff: Birix
 
Lianna-Lola-Curich- Raumhafen bei der StarExplorer- mit Firedevs, Nevis, Pec, Ty und Birix

Damit hätte Sahra jetzt am wenigsten gerechnet. Die Wege der Macht waren wirklich manchmal wirr. Das ihre Schwester gerade heute an der StarExplorer auftauchte, war schon fast zum brüllen. Aber gut, warum eigentlich nicht.

"Wenn du nichts Besseres zu tun hast, kannst du uns gerne begleiten. An Board erwartet uns Birix Zhon. Er ist in der Tat meine Unterstützung und die kann ich auch gut gebrauchen. Wir sind gerade auf den Weg nach Taris um dort den Jedi-Turm zu besichtigen."


Mit diesen Worten machte sie eine Geste zum Schiff, wo Birix bereits die Rampe runter lies, um sie an Board zu lassen. Die Startvorbereitungen waren soweit abgeschlossen und sie mussten eigentlich nur noch abheben. Dem entsprechend hielt der Ishi Tib sie auch ein wenig zur Eile an. Das Zeitfenster für den Start war sehr klein bei dem regen Flugverkehr auf Lianna.

"Also, alle man einsteigen."


Sie führte die Gruppe ins Schiffsinnere und dort erstmal zur Sitzgruppe, wo man sich auch anschnallen konnte.

"Setzt euch hier hin und schnallt euch bitte an, bis wir im Hyperraum sind."

Das Gepäck, das noch nicht gesichert war, brachte Sahra in einen der Frachträume und befestigte es dort hinter einem Netz an einer Wand. Dann ging sie zu Birix ins Cockpit, wo der Jedi die Landekufen der StarExplorer bereits eingefahren hatte. So alt das Schiff war, es war immer zuverlässig. Beinahe sanft wie eine Feder erhob es sich aus seinem Nest und glitt dem strahlend blauen Himmel entgegen, bis dieser sich langsam in das Schwarz des Weltalls verwandelte.

"Wir werden etwa 4 Tage unterwegs sein. Dieses Schiff hat einen starken Hyperantrieb. Wurde er nachgerüstet?"


Fragte Birix, während seine Hände geschickt über die Konsolen flogen.

"Ja, vor ein paar Jahren habe ich ihn nachrüsten lassen. Ich musste schnell weg kommen und da war es besser, dem Schiff einen Antrieb zu verpassen, den man ihm so eigentlich nicht zutraut."

Sahra grinste breit und erhob sich gleich wieder, als die Sterne zu Streifen wurden und die StarExplorer in den Hyperraum eintrat. Schliesslich musste sie sich um ihre Gäste kümmern.

"So. Ihr könnt euch jetzt wieder frei bewegen. Nevis, ich habe über dein Versprechen nach gedacht. Ich gebe euch ne Chance. Aber sollte es sich zur Gewohnheit entwickeln, dass ihr nach der Schlafens-Zeit noch ewig rumalbert, kommt jeder von euch in ein eigenes Zimmer. Und glaubt nicht, ich würde das nicht merken! Einer schläft im schlimmsten Fall im Oma-Zimmer und einer bei Birix im Aquarium. Mein Zimmer werde ich mir - wie früher- mit meiner Schwester teilen."

Die Jedi grinste ihre Schwester an und machte sich dann auf, das dritte Bett ins Kinder-Zimmer zu verfrachten. Das Gestell war klobig und wehrte sich mit aller Kraft dagegen , aufgebaut zu werden. Doch gegen die Beharrlichkeit einer Jedi hatte es keine Chance. War Beharrlichkeit eigentlich nicht einfach ein anderes Wort für Sturheit? Sahra musste über diese Gedankengänge etwas schmunzeln, während sie das Bettzeug für die kleine Togruta bezog und alles hinlegte, damit sie am Abend schnell ins Bett konnte.

"Bist du zufrieden damit Nevis? Das Bett ist bequem, ich hab auch schonmal drauf geschlafen. "


Sie lächelte das Mädchen an und lies sie das Bett austesten. Das Bett sollte sogar ein wildes Drauf-Rum-Gehopse überleben. Es hatte einen stabilen Rahmen und eine neue Matratze. Bei Kindern wusste man halt nie.

"Und jetzt. Hmm, wie wärs mit einem kleinen Spiel? Ich müsste es nur kurz vorbereiten. Ihr könntet so lange schonmal in den zweiten Frachtraum links neben der Einstiegsrampe gehen. Den hab ich immer als Trainingsraum genutzt. Der ist leer. Ty, möchtest du deine Tante fragen, ob sie mitspielen will? Schliesslich braucht ja jeder von euch einen Partner."

Mit einen Augenzwinkern verschwand die Jedi aus den neu gestalteten Kinderzimmer und machte sich auf in den Frachtraum, der tatsächlich als solches genutzt wurde. Dort hatte sie auf Flohmärkten allerhand nützliche Spielzeuge gefunden, die man für kleine Trainings-Einheiten nutzen konnte. Darunter auch drei grosse Magnet-Tafeln. Gut, sie bräuchte jetzt nur zwei. Aber eben, man wusste ja nie, was kam. Bunte Magnete waren in Beuteln an jeder Tafel befestigt. Praktischerweise liessen sich die Tafeln einfach auf Rollen bewegen und sie standen im Handumdrehen im "Trainingsraum". Dann holte sie noch ein langes Seil und einige Zettel und Sicherheitsnadeln, die den ersten Teil des "Beschäftigungs-Programmes" darstellten. Sahra grinste ihre Schwester und Birix an. Firedevs musste ahnen, was sie vorhatte. Das war früher mal ein beliebtes Spiel auf ihren Geburtstagspartys gewesen. Die Schwestern hatten meistens gewonnen. Komisch.

"Firedevs, magst du unsere Variante des Ringkampfes mal erklären?"



Weiter im Hyperraum ( Neue Republik) - Richtung Taris -StarExplorer- mit Nevis, Ty, Pec,Firedevs und Birix
 
Lianna - Jedi-Basis - Bibliothek - Rilanja, Zasuna und Talery

Talery glaubte eine leichte Farbänderung der grünen Schuppen ihrer Gesprächspartnerin wahrgenommen zu haben. Aber da musste sie sich doch getäuscht haben, oder? Gab es Echsenwesen, welche ihre Farbe ändern konnten? Sie musste dies schon aus reiner Neugierde unbedingt in Erfahrung bringen. Vielleicht bot sich ja auch eine Gelegenheit Rilanja selbst danach zu fragen. Der Grund ihrer Anwesenheit in der Bibliothek hingegen war äußerst banal - Hornschuppe wollte einfach ihr Wissen über die Jedi erweitern. Vielleicht wollte die grünschuppige Jedi ja auch einmal in der Bibliothek arbeiten, kam der Caamasi in den Sinn. Andererseits war es gewiss auch nicht immer so angenehm Meister Nackl als Chef zu haben, so grießgrämig wie der alte Sullustaner des öfteren war. Als Talery ihre Meisterin erwähnte stellte Hornschuppe fest, dass sie sie ja sogar kannte und fragte auch gleich nach. Allerdings war sich die Padawan nicht sicher wie sie genau antworten sollte. Schließlich konnte Rilanja in der Theorie sofort alles Brianna weitererzählen was Talery gesagt hatte. Ihre Worte mussten also wohlüberlegt sein.

Da die wunderschön schimmernde Caamasi bei ihrer Antwort zögerte stellte ihr die Jedi-Ritterin auch gleich noch einige weitere Fragen, so dass sie für einen Moment ein paar Mal mit ihren orangenen Augen blinzelte, um die Reihenfolge ihrer Antworten zu sortieren. Ehe sie damit fertig war ihre Gedanken zu ordnen hatte stand die Frau mit der auffälligen Augenbinde hörbar auf und gesellte sich zu ihnen. Auch empfand es Talery nicht als unhöflich, dass sie ihrem Gespräch etwas zugehört hatte. Schließlich waren Hornschuppe und sie auch nicht wirklich leise gewesen oder hatten irgendwelche Geheimnisse ausgeplaudert.


"Es stört mich überhaupt nicht mit Ihnen ebenfalls zu unterhalten",

begann sie wahrheitsgemäß. Bei dem Thema Sithholocron konnte sie die Rot-Violetthaarige aber auch nur mit großen Augen ansehen.

"Das Holocron selbst zerstören? Nie im Leben! Schon allein es zu halten war furchtbar ungenehm. Dieses dunkle, schreckliche und furchterregende Gefühl war so schon schlimm genug. Ich möchte wirklich nicht wissen wie es sich anfühlt, wenn es explodiert. Diese Aufgabe überlasse gerne ich den Meistern, also ob sie das Holocron behalten oder es zerstören. Allerdings möchte ich bei einer möglichen Zerstörung nicht in der Nähe sein."

Allein der Gedanken daran ließ Talery frösteln. Dass Zasuna bei Rilanjas Beschreibung von der Echanijedi als "dehnbar" gleich ein ganz anderes Bild vor Augen hatte als das, was Hornschuppe eigentlich gemeint hatte, verwunderte Talery nicht. Es war auch etwas missverständlich, wenn man Eisblume nicht kannte. Rosenhaar, wie Zasuna in Talerys Gedanken jetzt hieß kannte Brianna Kae ganz offensichlich nicht.

"Nein, meine Meisterin gehört zu keiner so dehnbaren Spezies. Was Ritterin Xulian meinte ist, dass sie eine Echani ist, welche ja traditionell sehr, sehr sportlich und daher extrem beweglich sind und das ist sie natürlich noch immer. Aber groß abgefärbt auf mich hat es wie man sieht nicht, obwohl sie sich durchaus bemüht hat. Ich bin eher bei geistigen Kräften begabt. Insofern..."

Dabei blickte Talery wieder zu der Falleen.

"...würde ich eigentlich nicht sagen, dass meine Meisterin so streng. Sie stammt aus einem ganz anderen kulturellen Hintergrund, so dass wir uns erst besser kennenlernen mussten, um einander zu verstehen. Seitdem kommen wir recht gut miteinander aus."

Damit beschönigte Talery zwar die zahlreichen Konflikte, welche sie mit ihrer Meisterin gehabt hatte. Aber letztlich hatten sie sich wirklich zusammengerauft, was sie auch auf Eriadu gezeigt hatten. Insofern entsprach dies durchaus der Wahrheit. Anschließend versuchte sie sich noch an die anderen Fragen zu erinnern, welche Hornschuppe an sie gehabt hatte. Ach ja, Federpflege...

"Ich kann Ihnen auch ausgesprochen gerne schildern wie ich meine wirklich nicht verschießbaren Federn pflege, um sie so schön schimmern zu lassen. Ich bin wirklich stolz darauf und der angenehme Duft meiner vielen Pflegemittel ist auch nicht zu verachten. Aber ich weiß nicht, ob dies Zasuna hier wirklich so interessiert",

gab Talery mit Blick auf Rosenhaar zurück.

"Daher wäre die Kaffvariante wohl die Angenehmste, da uns auch aufgrund der Lautstärke auch schon einige missbilligende Blick zugeworfen worden sind. Trainieren können wir später auch nicht, da meine Meisterin ja auch keine Zeit hat für mich momentan."

Dabei warf die Caamasi einen mitfühlenden Blick zu Rosenhaar, da sie glaubte es ihr nachfühlen zu können.

"Womit ist Ihr Meister beschäftigt oder ist das geheim?"

Man konnte ja nie wissen.

Lianna - Jedi-Basis - Bibliothek - Rilanja, Zasuna und Talery
 
Lianna - Jedi-Basis - Meditationsraum - Skyan und Sarid

Während Sarid redete setzte sich der braunhaarige Skyan in einen Meditationssessel in ihrer Nähe, so dass die Jedi-Rätin ihren Kopf etwas drehen musste, um ihn weiterhin im Blick zu haben. Jedenfalls war er ganz offensichtlich von der Idee einer Kissenschlacht angetan. Es war verständlich, dass er nach dem vielen Üben mit dem Trainingslichtschwert auch mal etwas anderes lernen wollte. Daher nickte Sarid zustimmend, während sie ihre Hände locker auf ihre Beine legte.

"In Ordnung, Skyan. Auch das Bewegen von Gegenständen mit der Macht, genannt Telepathie, festigt und verstärkt deine Bindung zu ihr. Je öfter du eins mit der Macht wirst, desto leichter wird es dir fallen es das nächste Mal wieder zu tun. Die Intensität deiner Verbindung wird sich im Laufe der Zeit ebenfalls steigern, sprich deine Fähigkeiten werden sich auch aus dem Grund verbessern und du ermüdest später, weil du dich Stück für Stück an die Anstrengung gewöhnst."

Dann schloss die Corellianerin ihre Augen und konzentrierte sich selbst auf die Macht.

"Nun werde eins mit der Macht, greife nach ihr, fühle sie. Sie verbindet dich auch mit den Kissen hier im Raum. Du weißt auch, wo die Kissen liegen. Also greife mit deinen Gedanken danach, versuche es zu bewegen, egal welche Richtung. Sie zielgerichtet lenken zu können kommt mit der Zeit, ebenso wie das Gefühl dafür wie stark du sie bewegst. Eine präzise Kontrolle hingegen gelingt kaum einem Padawan am Anfang. Dafür brauchst du viel Übung und Gefühl, also sei nicht enttäuscht, wenn sich das Kissen nicht ganz so bewegt wie du möchtest. Außerdem kann ich dir versichern, dass ich mich schon zu schützen weiß vor herumfliegenden Kissen, also nur zu."

Bei ihren letzten Worten stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Die Idee einer Kissenschlacht gefiel ihr selbst, denn sie verband oftmals hartes und ermüdendes Training mit etwas Lockeren, was den meisten jungen Leuten Spaß machte. Außerdem gab es genügend Sessel mit Kissen in dem Raum. Für reichlich Munition war also gesorgt. Allerdings wäre es gewiss noch lustiger mit weiteren Padawanen. Aber angesichts der Rivalität zwischen Salina und Skyan war die momentane Variante wohl die Bessere, vermutete die Corellianerin. Wie sie es schon so häufig getan hatte ergriff Sarid anschließend mit ihren Fühlern in der Macht ein Kissen von dem Sessel, der ihr gegenüber stand. Gleichmäßig erhob sich das blaue Kissen und drehte sich leicht um die eigene Achse. Dabei öffnete Sarid halb ihre Augen, um sich zu versichern, dass es auch genau dort war wo sie es haben wollte. Langsam ließ sie es dann zu Skyan hinüber schweben, welcher noch daran arbeitete ein eigenes Kissen zu bewegen. Bequem in dem Meditationssessel sitzend wartete die Jedi-Rätin daher erst einmal ab, ob das Prinzchen von Serenno überhaupt wahrnahm, dass sich ihr Kissen auf ihn zubewegte.

Lianna - Jedi-Basis - Meditationsraum - Skyan und Sarid
 
Lianna - Jedi-Basis - Bibliothek - Talery, Zasuna und Rilanja

Die Falleen sah Zasuna an als diese sich ins Gespräch einschaltete und sich vorstellte. Sollte sich Rilanja erneut vorstellen? Immerhin hatte sie das bereits - wenn auch verspätet - getan, und die Miraluka hatte doch schließlich mitgehört, oder? Wäre es unhöflich ihr zu unterstellen sie hätte gelauscht, und damit ebenso unhöflich sich nicht gesonders vorzustellen, oder am Ende noch unhöflicher, weil man sich sowohl nicht vorstellte als auch der anderen Person Unhöflichkeit unterstellte?
Die geschuppte Jedi zwang sich aus dieser Gedankenspirale und lächelte die federlose Padawan an. Konnte sie das eigentlich überhaupt sehen? Funktionierte ihre Wahrnehmung so, dass sie die Mimik anderer überhaupt erkennen konnte? Und wie konnten Mitglieder ihrer Spezies überhaupt lesen oder Holofilme anschauen?
Alles weitere Fragen, mit denen sie sich jetzt aus Gründen von Zeit und Höflichkeit nicht befassen wollte.


Rilanja Xulian. Freut mich,

sagte sie schließlich freundlich zu Zasuna, und hoffte, dass die Pause dabei nicht zu lange gewesen war.

Ich habe zwar nicht viel Erfahrung mit dem Thema, ich meine wer hat das schon, also wenn es um das Zerstören von Holocrons geht, aber ich denke es is thinlänglich bekannt, dass wirkliche Sith-Holocrons nur durch die Magensäure tausendjähriger Sarlaccs zerstört werden kann, und bekanntlich ist das Imperium gut dabei diese Kreaturen auszurotten wo es sie findet. Wahrscheinlich ist es weitaus sicherer diese Relikte zu verwahren. Tief in der Dunkelheit der Bibliotheks-Gewölbe versteckt, nicht verwendet. Es sei denn, die allerhöchste Not verlangt es. Oder so.

Humanoide Kaugummis - wie lange hatte sie davon nicht mehr gehört? Lange genug, um das Wissen über diese elitäre Sekte von Machtanwendern, die ihre Fähigkeiten nutzten um jeglicher Form physischer Belastung widerstehen oder ausweichen zu können, beinahe vollständig verdrängt zu haben. Natürlich passte Brianna gut in dieses Schema, und im Nachhinein war die Falleen froh die Echani nicht gefragt zu haben, wann sie sich denn dem “Mahlwerk des Rancors” unterziehen würde, jener barbarischen wie eindrucksvollen Prüfung für Meister der Sekte, die immer wieder - zumindest nach Rilanjas Kenntnisstand - zu Protesten von Naturschützern und Rancorliebhabern führte, darunter immer mindestens ein Hutte.
Eigentlich wäre sie bereit gewesen einen Großteil ihrer gut fundierten Holo-Halbbildung als erfunden anzusehen, bis sich ihr das Gegentiel bewies, aber wenn Zasuna ebenfalls davon gehört hatte… Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Personen aus unterschiedlichen Ecken der Galaxis in der Bibliothek des ehrenwerten Jedi-Ordens aufeinander trafen und sich auf den gleichen Holofilm beriefen war doch astronomisch gering, oder?
Aber wenn die Geschuppte gezwungen war ihren Standpunkt zu den Hum-Gumms zu ändern, was mochte sie dann noch alles falsch einsortiert haben? Gab es die Halbmenschen von Myrddraal etwa auch? Oder die Weltraumschnecken, die in so vielen Filmen Raumschiffe verschlangen, aber offensichtlich nur billige Spezialeffekte waren?
Die Falleen kämpfte einen Anflug von Angst vor dem Unbekannten nieder, der mit einem Hauch von Rosa auf ihren Schuppen einher ging. Nein, sie wusste genug um zu wissen, dass sie sich vor nichts von dem was sie nicht wusste zu fürchten brauchte.
Hoffte sie jedenfalls.
Der Kommentar der Caamasi über ihre Federpflege holte Rilanja dankenswerterweise wieder zurück in die Realität. Tatsächlich musste sie sich darauf konzentrieren Talerys Geruch wahrzunehmen, denn die Bibliothek war so schon angefüllt mit allerlei Gerüchen die die junge Echsin allgemein mit “alt” bis hin zu “vermodert” assoziierte, auch wenn sie das Meister Nackl nie so direkt sagen würde. Wahrscheinllich ließ es sich nicht vermeiden wenn so viel Wissen an einem Platz lagerte, unübliche Dareichungsformen wie uralte Flimsibücher eingeschlossen, dass es irgendwann roch wie in der Krypta eines fanatisch Nicht-Duschers.
Das blumig anmutende Aroma der Gefiederten wirkte dagegen wie ein Abraumhammer gegen die Nase, vor allem wenn es sie unvorbereitet traf wie es hier als Kontrast zu der drögen Umgebung der Fall war.
Rilanja blinzelte und schaffte es grade so keinen Schritt zurück zu machen, und kanalisierte ihre Grimasse dann in ein freundliches Lächeln.


Das ist aber ziemlich aufwändig, oder, Talery? Das müssen doch… zwei… vier… wenn nicht mehr, ich meine viele verschiedene Produkte sein, also das dauert sicher eine Ewigkeit. Lohnt sich das denn?

Gemessen an dem, was ihr noch alles eingefallen war konnte Rilanja froh sein, dass ihr Mundwerk nicht noch weiter mit ihr durchgegangen war. Allerdings fragte sie sich wirklich was für eine Art Jedi die Caamasi dann wohl war, wenn sie so viel Wert auf ihre Pflege legte. Zu einer Kämpferin, die sich wenn es die Situation verlangte auch mal im Schlamm wälzte oder den Kamps bis in Kläranlagen und öffentliche Erleichterungszentren trug, passte sowas sicherlich nicht.
Als die anderen ihre abwesenden Meister erwähnten hätte ihnen die Geschuppte beinahe beigepflichtet, doch dann wurde ihr bewusst, dass sie selbst genauso gut eine Meisterin sein könnte - sie war Jedi-Ritterin, und demnach in der Lage - oder besser gesagt berechtigt - die beiden anderen jungen Frauen auszubilden.
Der Gedanke traf sie in etwa so wie Talerys Gewächshaus eben. Wie sollte sie damit umgehen? Konnte sie sich jetzt nicht mehr so verhalten wie “Padawane unter sich”? Über Meister im allgemeinen zu lästern stand damit sicher auch nicht mehr zur Debatte.
Umgekehrt, war es jetzt ihre Pflicht darauf zu achten, dass diese beiden Padawane etwas lernten? Musste sie sie unterrichten, notfalls auch gegen deren Willen? Gab es so etwas wie Trainingspflicht? Sie hatte zumindest in diesem Orden noch nie Stempelkarten an den Trainingsräumen gesehen, und automatisierten Nahrungsentzug für Schüler, die ihr Pensum nicht erfüllten...
Und diese Filme waren nicht mal gut gewesen. Niemand würde trockene grüne Kekse essen die aus unfähigen Padawanen gemacht waren.


Sollen wir uns in der Kantine die Droidenbrühe antun oder gehen wir nach draußen und schauen ob ein Straßenverkäufer seinen Wagen in der Nähe geparkt hat? Es hat sich ja mittlerweile rumgesprochen, dass Jedi immer für Kaff und Küchlein zu haben sind,

meinte sie, und hatte dabei das Gefühl es mit der Freundlichkeit und Kameradschaft zu übertreiben - wahrscheinlich um ihre Unsicherheit bezüglich ihres Verhältnisses zu niederen Padawanen - da war schon wieder eins dieser Worte, die sich einfach so einschlichen - ihres Verhältnisses zu ehemaligen Mitpadawanen, das klang besser - jedenfalls um dieses Verhältnis zu überspielen.
Niemand hatte ihr je gesagt, dass es so schwer sein würde jedig zu sein, vor allem wenn man selbst nicht wusste was genau das richtige “jedig” war…


Lianna - Jedi-Basis - Bibliothek - Talery, Zasuna und Rilanja
 
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Die Worte des Ratsmitglieds waren eindeutig. Markus nahm die Entscheidung hin, aber zufrieden war er nicht wirklich. Natürlich ließ er sich davon nichts anmerken, so gut es ging zumindest, auch wenn seine Augen vermutlich Bände sprachen. Augenblicklich senkte er das Haupt, richtete den Blick zu Boden und nickte ergeben.

"Wie Ihr wünscht, Meister."

Im Anschluss an die Entscheidung Rornans wurden die Jedi aus dem Ratssaal entlassen. Markus ging allen voraus. Er dachte bereits darüber nach, was er nun als nächstes tun würde. Einerseits sollte er vielleicht einmal nach der Anwärterin sehen, andererseits hatte das sicher auch noch Zeit. Wenn sie noch auf der Quarantäne-Station lag, würde er nicht viel ausrichten können. Er konnte zumindest veranlassen, dass er benachrichtigt wurde, wenn sich ihr Zustand änderte, sie entlassen wurde oder - weiß der Geier, was genau mit ihr geschah.
Ein anderes Thema, das sich erst vor wenigen Minuten in seine Gedanken eingeschlichen hatte, war Shana. Sie war nun Jedi-Ritterin und er hatte kaum Zeit gehabt, sich mit ihr zu unterhalten. Es wäre interessant zu wissen, wie es ihr ging, wie sie ihre letzten Monate verbracht hatte, wer sich überhaupt ihrer angenommen hatte... So viele Fragen, aber als er sich umsah, war sie, wie auch Sarid, bereits verschwunden. Natürlich! Er hatte nicht erwartet, dass seine ehemalige Padawan hier draußen auf ihn warten würde.

"Hast du bereits Pläne für die nächsten Tage?"

, fragte er schließlich an Kestrel gewandt, als er seinen Schritt verlangsamte und damit zu ihr zurückfallen ließ.

"Erholung von den Strapazen der Mission? Training? Das nächste Abenteuer?"

Der Corellianer schmunzelte und warf ihr einen flüchtigen Blick zu. Er bezweifelte, dass sie sich und ihre Padawane so schnell in das nächste Abenteuer stürzte. Zu viel war passiert, zu viel hatten sie gelitten und verloren, um so einfach darüber hinweg zu sehen. Vielleicht würden sie die letzten Monate erst einmal aufarbeiten und eine Mischung aus Meditation und Training bevorzugen. Markus dachte daran, dass er selbst erst einmal einiges an Arbeit vor sich hatte. Automatisch sah er bei dem Gedanken zu seiner künstlichen Hand hinab, beobachtete, wie die Faust sich öffnete und wieder schloss. Es war ein komisches Gefühl. Nicht zu fremd, aber doch noch nicht ganz passend. Vielleicht bildete er sich dies auch nur ein. Vielleicht war nichts anders, bis auf seine Einstellung zu dem kybernetischen Körperteil.


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[ Lianna - Lola-Curich - Jedi-Basis - Bibliothek ] Rilanja, Talery und Zasuna

Zasuna empfand die Situation, das Gespräch der beiden einfach so gestört zu haben, alles andere als höflich und angenehm. Daher war sie positiv überrascht, wie ihr Auftreten von der Padawan und der Ritterin aufgenommen wurde. Aus der Diskussion wurde ohne weiteres eine 3-er Runde und Zasu fühlte sich auf Anhieb willkommen. Einzig problematisch war nur, dass sie gleich mehrere Themen in die Runde geworfen hatte, während Talery und Rilanja eigentlich auch noch über andere Themen sprachen.

Zunächst kam das Thema Sith-Holocron zur Sprache. Nach ihren Erfahrungen auf Felucia konnte Zasuna sehr wohl nachempfinden, dass Gegenstände wie dieses Holocron eine dunkle Aura ausstrahlten, was jedem Jedi Unbehagen bereiten musste. Rilanja ergänzte zudem, dass zur Zerstörung die Magensäure tausendjähriger Sarlaccs benötigt wurde. Ein weit verbreiteter Irrglaube, zumindest nach Zasunas Einschätzung. Als Sene Seeker hatte sie sich darauf spezialisiert die dunkle Seite aufzuspüren und auszumerzen. Koste es was es wolle. Natürlich bekam man es auf Alpheridies weniger mit ausgebildeten Sith und mehr mit ein paar einfachen Unruhestiftern zu tun. Aber dennoch war sie überzeugt davon, dass sie gerade ihre Rolle als Sene Seeker auch als Jedi weiter ausüben sollte. Nur eben in einem ganz anderen Maßstab.


"Ich denke es ist möglich, es mit der Macht zu zerschmettern. Aber dazu bedarf es mit Sicherheit eines erfahrenen Meisters. Und Sarlaccs gibt es ja schon auch noch einige. Wobei ich kürzlich auf Felucia war und dort keinem begegnet bin."

Das klang vielleicht etwas komisch, handelte es sich bei Sarlaccs schließlich nicht um Wesen, denen man an irgendeiner Straßenecke über den Weg ließ. Aber nach der Enzyklopädie der "außergewöhnlichen Kreaturen und Monster", einer Buchreihe mit reichlich Bildern und vielen Verschwörungstheorien, lebten Sarlaccs in erster Linie auf Tatooine, Dathomir und Felucia.

"Ich fühle mich trotzdem nicht wohl bei dem Gedanken daran, dass wir mit dem ganzen Wissen hier die größten Schätze des Jedi-Ordens bewahren und hinter irgendeiner verschlossenen Tür um die Ecke lagert ein Arsenal an Sith-Artefakten. Was passiert, wenn diese Sammlung in die falschen Hände gerät?"

Insgeheim musste sie zugeben, dass sie das Holocron gerne mal gesehen hätte. Allein der Anblick hätte sie schon interessiert, natürlich hätte sie es niemals aktiviert. Die dunkle Machtaura auf Felucia hatte sie neugierig gemacht. Und ganz nach der Strategie "kenne deinen Feind" musste man die dunkle Seite erst verstehen, bevor man sie vernichten konnte, oder? Solche Fragen waren es, die sie gerne mit ihrem Meister ausdiskutiert hätte. Diesen Punkt hier vor Talery und Rilanja anzusprechen traute sie sich nicht. Oder doch?
Die rothaarige Miraluka schaute sich kurz um, um sich zu versichern ob auch sonst niemand in Hörweite war. Sie setze kurz an, um ihre Gedanken zu äußern, verstummte dann aber wieder.


"Vielleicht sollten wir anbieten das Holocron doch zu einem Sarlacc zu bringen."

Das Gespräch wanderte zum nächsten Thema, während Zasunas Gedanken noch eine Weile um diese Vorstellung schweiften. Die Theorien zum humanoiden Kaugummi wurden mit einer recht einfachen Erklärung widerlegt. Bei einer Echani machte das natürlich ebenso Sinn. Sie waren für ihr Körperbeherrschung bekannt und belegten in den Holofilmen die Rolle der Nahkämpfer. Sie wurden gerne auch als ebenbürtiger Gegner der Jedi dargestellt, wenngleich sin in der Regel eher auf derselben Seite kämpfte. In der eher als Komödie gedachten Verfilmung des Buches "Ein Manda kommt selten allein" eilte eine Echani einem Jedi-Ritter namens Kaledden zur Hilfe, nachdem diese sich im Kampf plötzlich gleich mehreren Mandalorianern gegenübersah.
Ehe Zasuna weiter darauf eingehen konnte, fuhr die Caamasi mit ihren Ausführung fort und offenbarte ihnen gegenüber ihr Verhältnis zu ihrer Meisterin. Eine interessante Frage. Was hätte sie wohl geantwortet, wenn man sie nach ihrem Verhältnis zu Adrian befragt hätte? Sie hatte die Beziehung stets als sehr vertraut und harmonisch angesehen. Als einer der möglichen Erben des Wingston-Imperiums wurde er natürlich auch von der Boulevardpresse stets beobachtet und nach ihrem gemeinsamen Besuch auf der Siegesfeier hatte man ihnen sogar eine Liebesbeziehung nachgesagt. Davon waren sie sicher weit entfernt. Dennoch musste sie sich über das Verhältnis auch nochmal Gedanken machen, nachdem er so lange nichts hatte von sich hören lassen. Das war für sie nach wie vor unvorstellbar. Vielleicht wollte er, aber konnte nicht?

Ihre Überlegungen hatten sie so sehr beschäftigt, dass sie das Thema zur Federpflege vollkommen verpasst hatte. Für sie war das körperliche Erscheinungsbild nicht so maßgeblich wie die Aura in der Macht, aber dennoch war ihr natürlich nicht entgangen, dass die Federn der Caamasi überaus beeindruckend waren. Selbst ihr derzeit wieder etwas längeres, rot-violett strahlendes Haar konnte da hinsichtlich der Farbenpracht nicht mithalten.


"Ich bin für jede Beschäftigung zu haben, egal ob hier in der Basis oder draußen. Meinen Trainingsplan gestalte ich momentan sowieso selbst. Nur sollten wir die Bibliothek wirklich verlassen, wenn wir weiterreden möchten."

Sie wandte sich wieder an Talery, um ihre letzte Frage zu beantworten.

"Leider habe ich keine Ahnung, womit mein Meister derzeit beschäftigt ist. Ohne ein Wort ist er von einem auf den anderen Tag verschwunden. Er hat mir lediglich eine Nachricht hinterlassen, dass ich mein Training fortsetzen soll und dass er bald wieder da sei. Und das war vor über 7 Wochen.
Ich kann nicht verstehen, warum er sich nicht bei mir meldet. Ich spüre, dass er sich nicht mehr hier auf Lianna aufhält, bin mir aber nicht sicher, ob er in Gefahr ist. Ich denke..."


... eine Vermutung? Sie stockte kurz und dachte darüber nach, was sie sagen wollte. Sollte sie über ihre Träume sprechen? Die beiden waren zwar überaus nett, aber Zasuna kannte sie noch nicht wirklich.

"... naja, als Padawan bleibt mir ja auch nicht viel anderes als hier zu warten und zu hoffen, dass er bald wieder auftaucht."


[ Lianna - Lola-Curich - Jedi-Basis - Bibliothek ] Rilanja, Talery und Zasuna
 

~ Ruusan ~ Schiff ~ Tenia ~ alleine



Der Tod von Neis Mutter würde zu den Dingen zählen, die die Nullianerin sicher niemals vergessen würde. Seit sie die Entscheidung getroffen hatte, zu den Jedi zu kehren, hatte sie viel erlebt, aber kaum etwas hatte sie so stark mitgenommen, wie der Tod der Mutter ihrer Freundin. Und alles die Schuld eines Sith… Die Waldbewohnerin hoffte inständig, dass es Nei irgendwie gelingen würde, ihrem Peiniger zu verzeihen, obwohl sie sich absolut sicher war, dass sie es an Neis statt nicht gekonnt hätte. Dem Mörder eines geliebten Menschen verzeihen? Völlig ausgeschlossen. Aber diesen Gedanken hatte sie für sich behalten, denn Tenia wusste selbst, dass einem Jedi solche Gefühle fremd sein sollten. Dabei machte das keinen Sinn. Demut dieser Art war nichts, was erstrebenswert war, zumindest nicht in den Augen der jungen Ritterin. Zion hatte Dione ohne mit der Wimper zu zucken getötet. Wie konnte man so etwas verzeihen? Er war schuldig auf der ganzen Linie und hatte nicht verdient, dass man ihm verzieh. Schlussendlich hatte Tenia das Okay von Nei abgewartet, um schließlich zurück nach Lianna zu reisen. Denn da war nichts mehr, was sie für ihre Freundin, die zu einer neuen Mission aufgebrochen war, hätte tun können.


Auf dem Schiff hatte die Nullianerin endlich die Möglichkeit, sich eingehender um ihre Verletzung zu kümmern. Das Tuch von Nei hatte die gröbsten Schmerzen gelindert, aber Tenia hatte es bevorzugt, sich noch einmal in einen Bactatank zu begeben. Nicht, dass ihr der bleibende Geschmack der elendigen Brühe unbedingt gefallen hätte, aber was war schlechter Geschmack im Mund, im Vergleich zu schlechtem Aussehen? Nichts!
So verging die Rückreise nach Lianna schnell und ereignislos


~ Hyperraum nach Lianna ~ Schiff ~ Tenia ~ alleine


3 Tage später


~ Lianna ~ Jedibasis ~ Tenias und Neis Zimmer ~ Tenia ~ alleine



Es hatte nicht geholfen! Keines der vielen Bactabäder, kein Kolto-Tuch, nichts, nichts hatte verhindert, dass Zions Angriff keine bleibenden Spuren hinterlassen hatte! Vorsichtig und voller Wut, betastetet Tenia ihre linke Geschichtshälfte. Neben ihrem linken Auge und darunter zog sich eine große Narbe über die gesamte Schläfe und den oberen Wangenknochen. Eigentlich hätte sie dankbar sein sollen, dass Zion nicht ihr Auge getroffen und sie damit blind gemacht hatte. Aber Tenia sah nur die Narbe, die sich über ihr eint makelloses Gesicht zog, sah die Hässlichkeit dieser Narbe und diese Tatsache schürte ihre Wut, weckte ihren Zorn. Er hatte sie verunstaltet! Der Versuch die Narbe zu überschminken schlug ebenso fehl, wie der Versuch, die Haare so zu frisieren, dass sie über die Narbe fielen. Wenn sie ihre Haare nicht an der Wange festklebte, würde sie immer auffällig sein, schlimmer noch, auffällig bleiben. Und für was? Für ein elendiges Tal! Das Tal der Jedi, mit dem Tenia überhaupt nichts verband. Dione war gestorben! Tenia selbst war verunstaltet worden und für was? Für nichts! Wieder und wieder betastete die junge Frau ihr Gesicht, weine Tränen der Trauer und Tränen der Wut und jede Träne, die sie verlor, bestärkte sie nur in einem einzigen Gefühl: Rache.


~ Lianna ~ Jedibasis~ Tenias und Neis Zimmer ~ Tenia ~ alleine


14 Tage später


~ Lianna ~ Jedi Basis ~ Werkstatt ~ Tenia ~ alleine


Der Kampf auf Ruusan war der Waldbewohnerin eine Lehre gewesen und ob sie wollte oder nicht, war da diese scheußliche Narbe, die sie immer daran erinnern würde. Gegen Zion hatte sie kaum eine Chance gehabt, schlicht, weil ein Lichtschwert nicht zu den Waffen zählte, mit denen sie gut umgehen konnte. Die Axt war um einiges besser gewesen, hätte doch nur die Legierung nicht gefehlt! Was sie benötigte, war eine Lichtlanze! Und so hatte sich Tenia in die Werkstätten der Basis zurückgezogen, um eine Waffe zu bauen, die ihrer würdig war, eine Waffe, mit der sie umzugehen vermochte. Eine Waffe, mit der Zion und kein anderer ein leichtes Spiel haben würde. Im Stockkampf war sie gut gewesen und was war einem Stock ähnlicher, als eine Lanze? Mit der richtigen Legierung war der ganze Griff fähig, nicht nur die Klinge eines Lichtschwerts zu parieren, sondern auch gegen andere Arten von Angriffen – wie die von Blitzen – Stand zu halten. Es kostete sie Stunden der Arbeit, Stunden der Mühe, aber die Waffe nahm immer mehr Form an und das Letzt, was fehlte war der Kristall. Ja, der Kristall, den sie bei sich trug, war nicht der gewesen, den sie eigentlich hatte haben wollen, aber Tenia hatte entschieden, dass der Kristall den sie letztendlich mitgenommen hatte, seinen Zweck genauso erfüllen sollte. Indigoblau schimmerte er in ihren Händen und löste ein seltsames Kribbeln in ihrem Körper aus, ein schwer einzuordnendes Gefühl. Als wäre sie… mächtiger. Sicher, war all das nur Einbildung und vielleicht lag es schlicht an Tenias Arroganz, die sie nie zur Gänze abgelegt hatte. Sie hatte eine seltene Waffe konstruiert und allein diese Tatsache sorgte schon für ein Gefühl, dass sie eigentlich nicht empfinden durfte. Aber sie hatte etwas Besonderes geschaffen und war es so falsch, dieser Tatsache ins Auge zu sehen? Nein, daran konnte nichts falsch sein. Nicht, solange sie sich nicht über die anderen stellte. Vor ihr lag nur ihre Waffe, die sich von den anderen unterschied und die leise Stimme, die ihr zuflüsterte, dass so auch sie sich letztendlich von den anderen unterschied, vermochte Tenia zu ignorieren. Sie setzte das letzte fehlende Stück, den Kristall, der die Waffe erst lebendig machen würde, in diese.

In beiden Händen wog Tenia ihre Lanze. Mit dieser Waffe, so war sie sicher, würde sie nicht so schnell besiegbar sein. Einen Moment genoss sie das Gefühl in ihren Händen, dann erst zündete sie die Waffe, die zischend und indigoblau zum Leben erwachte. Jetzt galt es, zu trainieren, härter als jemals zuvor. Eine neue Form des Lichtschwertkampfes musste geübt werden, eine, die mehr dem Naturell ihrer neuen, eigen konstruierten Waffe entsprach.


~ Lianna ~ Jedi Basis ~ Werkstatt ~ Tenia ~ alleine




 
Jedi-Basis ~ Trainingsraum ~ mit Salina & Brianna

Ein etwas unorthodoxes Manöver hätte den Jedi in Bedrängnis bringen können, zumal sich die Echani zusehends so elegant zu bewegen begann, wie er es erwartet hatte. Aufgrund der noch so ungewohnten Technik, waren Briannas Bewegungsabläufe trotzdem noch immer recht holprig und sie verlief noch häufig, je länger ein Manöver dauerte. Einen kurzen Schlagwechsel oder einzelne Hiebe führte sie jedoch vorbildlich aus, als würden sie schon seit Tagen oder gar Wochen trainieren.

Plötzlich jedenfalls, hatte Anakin nicht mehr die hoch gewachsene Jedi als solche vor sich, sondern sah nur noch das hellblonde Haar und roch den noch frischen Schweiß in ihrem Nacken. Abgesehen davon war ihm die Sicht versperrt und ob sie es bemerkte oder nicht, er war genauso überrumpelt von ihrem Versuch, wie sie es scheinbar war. Oder konnte es sogar Absicht gewesen sein? Darauf ankommen lassen, konnte und wollte der Jedi Rat es jedenfalls nicht. So deaktivierte er die Klinge seines Lichtschwertes und verharrte einfach in dieser Position. Sein Körper entspannte sich im selben Moment, in dem auch das Zischen des sich abschaltenden Lichtschwertes abklang. Es war aufgrund der sich berührenden Körper absolut unmöglich für Brianna dies nicht zu bemerken. Doch anstatt zu versuchen sich zu lösen, legte Anakin seinen Kopf auf die Schulter der Echani ab.

Gar nicht so unbequem, sprach er lediglich im Gedanken zu sich selbst. Er wusste wie der Ausdruck Briannas aussah, noch bevor er sich in ihrem Gesicht abzuzeichnen begann. Als sie seinen Arm endlich frei gab, versuchte Anakin so gut es ging, nicht an ihr kleben zu bleiben. Dabei rechnete er damit, einem auf seine Nieren oder andere, eher als weich und verletzlich geltende Körperteile abzielenden Reflex der Echani ausweichen zu müssen.

"Ich denke das reicht für heute."

erklärte Anakin, so als wäre nichts gewesen, als sie sich schließlich wieder gegenüber standen.

"Du bist ausgesprochen talentiert Brianna, aber man merkt dir an, dass dir noch immer ein Gleichgewicht zwischen deiner Echani Kampfkunst und dem Lichtschwertkampf fehlt. Das ist etwas, was du von Anfang an hättest lernen müssen und was dir wahrscheinlich jetzt, wo du eine neue Lichtschwerttechnik und du komplexe Bewegungen neu erlernen musst, im Wege steht. Abgesehen davon bringst du alles mit, was du benötigst."

Kreativität, Körperkraft, Eleganz und nicht zu vergessen eine vorteilhafte Statur, fügte Anakin stillschweigend im seinem Kopf hinzu, um der blassen Blondine nicht zu viele Komplimente auf einmal aufzutischen. Sie war von Natur aus eine Kämpferin und mit Sicherheit in der Lage, diese Punkte selbst zu erkennen und zu vergegenwertigen, sofern dies nötig wäre.

"Es gibt nichts, was ich dir zeigen kann, bevor du dieses harmonische Gleichgewischt nicht selbst gefunden hast."

Er befestigte sein Lichtschwert schließlich wieder an seinem Gürtel und ging an seine Tasche, die er lieblos in eine Ecke des Trainingsraumes befördert hatte, als er vorhin hier her gekommen war. Doch selbstverständlich verschwand er jetzt nicht einfach, sondern holte ein etwas mitgenommen wirkendes Datapad hervor und reichte es der Echani.

"Darauf findest du einige wertvolle Lektionen für den Umgang mit Shien oder Djem So, darunter auch eine Fassung von Do Djem So - Der Weg des Krayt vom alt-ehrwürdigen Meister Kor Loré und einige Abhandlungen zu diesem bedeutenden Werk der Jedi-Kampfkünste."

Mit gestrecktem Arm hielt er ihr das Datapad hin.

"Ich habe ein paar Kommentare eingefügt, vielleicht helfen sie dir. Aber bedenke, dass du deine eigene Mitte finden musst. Wie zu jeder Kampftechnik gehört ebenso viel geistiges und mentales Training, wie auch körperliches. Das brauche ich dir aber wahrscheinlich nicht zu sagen."

In das Gesicht des Jedi Rates trat ein verschmitztes Lächeln, dass man als Kompliment aufnehmen konnte, wenn man es wollte oder wenn man ihn gut genug kannte.

"Du hast eine exzellente Meisterin gefunden, Salina."

erklärte Anakin, bevor er gedachte sich zu verabschieden.

Jedi-Basis ~ Trainingsraum ~ mit Salina & Brianna
 
Com-Nachricht nach Lianna von der StarExplorer von Nevis Li an Meisterin Brianna Kae:

“Halo! Kanzt du mir mal schnell einen Tipppp gäben, denn der Ty will nischt mähr mein Fräund sein. Wir sind unterwegs im Weltahll. Bitte schreibe schnell! Was soohl ich nur machen? Dabei habe ich gahr nichts gemacht!
Deine Nevis”
Nachricht Ende



 
Lianna, Jedi-Basis - im Trainingsraum - Salina, Anakin vs. Brianna

Zum Glück für Briannas Stolz endete ihr improvisiertes Rettungsmanöver nicht damit, Anakins rote Klinge in den Rücken zu bekommen oder schlimmeres. Dabei wusste sie nicht, ob er nicht konnte oder nicht wollte – immerhin konnte sie den Jedi-Rat nur aus den Augenwinkeln sehen. Sie hätte gekonnt, selbst aus dieser Position, wo sich ihre Körper bereits berührten, doch sie wollte nicht wirklich. Wieder die Wärme einer anderen Person zu spüren in einer Galaxis die voll war von Kälte, Hass und Tod, war angenehm, ja behaglich. Besonders die Wärme eines Mannes… immerhin war die Hassliebe zu Janus (Brianna fragte sich, ob das das richtige Wort dafür war, denn Hass war ein zu starkes Wort) das, was seit einer ganzen Weile einer Beziehung am nächsten kam und man wandte Janus niemals den Rücken zu, unter keinen Umständen. Man wusste nie, was man bekam, doch bei Anakin war es anders. Er war ein guter Mann, der zwar sicherlich keinen Deut angepasster als sie selbst war, aber das Herz am rechten Fleck hatte, wie sie jetzt wusste. Die Echani wusste nicht, was sie getan hätte, wäre die Initiative von dem Jedi-Rat ausgegangen. Wahrscheinlich wäre sie zurückgezuckt, oder drastischer. Aber sie hatte sich selbst in diese Situation gebracht und sie verdiente es nicht, durch einen Ellenbogenstoß beendet zu werden (effektiv hatte die Kampfkünstlerin ja einen Arm frei) oder mit einem Stoß des Gesäßes (womit sie Anakin geradewegs gegen die nächste Wand hätte befördern können, was aber vor allem eine Frage der Beweglichkeit und weniger der Kraft war), oder diversen Varianten von Fersentritten oder Fußsicheln. Ihr Trainingspartner hätte sicherlich ebenfalls ein, zwei Dinge in petto gehabt und setzte sie nicht ein.

Nachdem die Untätigkeit durch beiderseitigen Konsens bereits mindestens einen Augenblick zu lange gedauert hatte, legte Anakin plötzlich seinen Kopf auf Briannas starke Schulter. Sie hatte gewusst, dass er dies tun würde, von dem Moment an, an dem die ersten vorbereitenden Bewegungen begonnen hatten. So eng aneinander konnten ihre Echani-Sinne jede Aktion vorhersagen, allein durch die Bewegungen, die der Mensch über ihre Berührung übertrug. Anakins Kopf auf ihrer Schulter und an ihrem Hals spüren zu können, wirkte beruhigend, wie jemand, der nicht nur im wörtlichen Sinne hinter ihr stand. Erstaunt beobachtete sie, wie ihrer beider Auren zumindest für ihre Machtwahrnehmung miteinander verschmolzen. Sie konnte ihre eigene nicht mehr eindeutig von der viel stärkeren des Jedi-Rates trennen. Dennoch überstrahlte seine die ihre nicht. Sie empfand sie eher als einen Teil von seiner. Den Moment genießend, begann Brianna zu lächeln, und sie tat es Anakin gleich und deaktivierte ihr Lichtschwert. Bestimmt war es falsch, dergleichen als Jedi zu tun, und sowas wie Blasphemie, die Macht so zu interpretieren. Was würde Kestrel sagen, käme sie just in diesem Moment zur Tür herein? Oder Talery? Was dachte Salina, die immer noch bei ihnen war? Etwas falsches zu tun hatte sich noch nie so gut angefühlt…


Auch dieser Moment ging vorbei und etwas widerwillig gab sie Anakins Schwertarm frei. Sie lösten sich voneinander, wobei Brianna peinlich genau darauf achtete, sich jetzt keine Blöße zu geben, sich keinen hinterhältigen kleinen Angriff einzufangen mit dem der erfahrenere Jedi sie lehrte, allezeit wachsam zu bleiben, doch nichts dergleichen passierte und als sie sich wieder gegenüber standen, beendete der Jedi-Rat das Training, als wäre nie etwas gewesen. Brianna nickte einverstanden – es konnte nicht besser werden als das, auch wenn sie nichts gegen ein letztes Sparring unter geänderten Vorzeichen gehabt hätte. Es war an der Zeit. Sie hatte bereits eine Menge gelernt, vieles, was wiederholt und automatisiert werden musste und würde damit für eine Weile beschäftigt sein. Anakin hatte ein gutes, anspruchsvolles Training gehalten, so wie die Echani es mochte, mit einem teilweise unerwarteten Fazit. Bis zum „aber“ war es erwartet ausgefallen. Ihr fehlte es an Balance zwischen Echani-Kampfkunst und Lichtschwerttechnik? Überrascht zog sie die Augenbrauen ein wenig hoch, denn das hatte ihr noch niemand gesagt. Sie war sich nicht einmal ganz sicher, ob Anakin es so meinte, aber es stimmte, dass sie ihr ganzes Leben lang den Echani-Kampfstil praktiziert, aber vergleichsweise wenig Lichtschwerttraining genossen hatte. Es gab andere, die mit der Plasmaklinge technisch besser waren als sie, das hatte sie auch während ihres Kampfes auf Taris gemerkt, und für gewöhnlich füllte sie die Lücken mit Echani-Wissen und ihrer körperlichen Überlegenheit, aber in Grenzfällen geriet sie in Schwierigkeiten. Wenn sie erst einmal in Shii-Cho so sicher und versiert wie in Echani war, dann konnte sie in Shien und Djem So so gut werden wie Anakin es von ihr erwartete und vielleicht, nur vielleicht, war die Dilettanterie in Ataru, Shien und Juyo gleichzeitig zuviel für sie. Zumindest bei ihren eigenen Ansprüchen, dem Wunsch, Echani nicht zu vernachlässigen und den Zwängen eine Padawan auszubilden.

„Ich danke dir für das ausgezeichnete Training und deine ehrliche Einschätzung,“


Entgegnete sie freundlich, bewusst auf das Du gewechselt habend, und gab Anakin dabei ein kleines Küsschen auf die bärtige Wange.

„Mir fehlt es wohl an einem geordneten Lichtschwerttraining von der Pike auf. Ich geriet in Gefangenschaft, bevor meine Padawanzeit wirklich begonnen hatte und danach war es Lernen durch Anwendung, immerzu auf Mission. Wirst du mir helfen, dieses harmonische Gleichgewicht zu finden, sollte sich erneut eine Gelegenheit zum gemeinsamen Training ergeben?“

Womit der Jedi-Rat ihr auf jeden Fall half war, dass er ihr ein unscheinbares, reichlich abgenutztes Datenpad überreichte. Der Inhalt hatte es aber in sich: es gab nichts besseres als von den Erfahrungen es Anderen zu profitieren und während die Jedi-Bibliothek eine erschlagende Menge an Literatur über Lichtschwertkampf bereithielt, manches davon besser, manches schlechter oder zumindest nicht ihren Interessen entsprechend, manches auch nur sehr theoretisch. Brianna war ganz klar eher die praktische als die geistig-mentale Sorte, obwohl sie diesen Aspekt der Echani-Kampfkunst sehr wohl auch beherrschte. Zudem las sie gute Werke über Kampfkunst tatsächlich sehr gerne, vielleicht halfen ihr die Lehren also auch dabei.


„Danke, ich werde dieses Wissen mit Freuden verinnerlichen,“


Erwiderte sie lächelnd. Nur… Anakin hatte Salina gerade ihre Padawan genannt! Wie kam er denn darauf?

„Das ist ein großes Kompliment, aber Salina ist nicht meine Padawan. Ich kümmere mich lediglich um sie, während Sarid, ihre Meisterin, mit Ratsangelegenheiten beschäftigt ist. Jedenfalls… ich danke dir nochmals. Mach' es gut, ich hoffe, wir laufen uns bald wieder über den Weg!“


Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von Anakin und kaum hatten ihrer Wege sich getrennt, piepte Briannas Kom. Nevis hatte ihr eine weitere, vor goldigen Rechtschreibfehlern nur so strotzende Nachricht geschickt, die in üblicher Manier mehr Fragen aufwarf, als sie beantwortete. Nevis hatte also nichts gemacht? Jaaa klar… aber wer war Ty überhaupt und, viel wichtiger: wie kam es, dass sie verreiste? Sie wusste nicht einmal davon und hoffte, dass Tara im Bilde war! Mit wem war sie überhaupt unterwegs?

„Fällt dir etwas ein, womit sich ein kleines Mädchen bei einem Jungen an Bord eines Raumschiffs einschmeicheln kann?“


Fragte sie Salina, die sie immer noch bei sich wähnte, nach dem Schreiben der Nachricht.


Lianna, Jedi-Basis - Gänge - Salina und Brianna
 
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