Lianna

[Lianna City - Jedi Basis - vor dem Eingang] Bru-Th, Angelique


Auch Bru-Th nickte seiner neuen Schülerin freundlich zu, als sich diese von ihm verabschiedete, und zwar nach Art der Jedi.

"Schlaf gut, Angelique! ... Und möge die Macht auch mit dir sein!",

entgegnete der hochgewachsene Jedi Meister mindestens ebenso feierlich, wie seine Schülerin die Worte ausgesprochen hatte. Es waren einfache Worte, die einem jeden Jedi schnell über die Lippen kamen. All zu häufig ging der Sinn dieses Grußes dabei unter, dachte Bru-Th und drehte sich noch einmal vom Eingang der Basis weg, um in die kommende Nacht hinaus zu blicken. Nur wenige Sterne waren am Firmament zu sehen, bedingt durch die niedrigen Wolken und die Helligkeit der Stadt. Es war ein merkwürdiges Gefühl, dass ausgerechnet in diesem Gebäude, in dieser alten Wirkungsstätte der Schwerindustrie der Orden der Jedi wieder die Möglichkeit bekam, gefahrlos Luft zu holen. Es bedeutete nicht, dass die Tage des Krieges vorbei waren oder die Gefahren für Jedi geringer wurden, doch das Schicksahl schien es gut mit ihnen zu meinen, senierte Bru-Th.

Wieder stieg die Müdigkeit in ihm auf und Bru-Th befand nun endgültig, sich genau wie Angelique ein Quartier zu suchen. Er würde rasch ein paar Kleidungsstücke und Utensilien aus der Fat Trader holen und dann endlich Ruhe finden. Die wenigen Habseligkeiten, über die er gedachte mitzunehmen, waren rasch verstaut und so marschierte Bru-Th schnellen Schrittes wieder auf die Eingangstür der Basis zu. Soweit er den Gebäudeplan richtig in Erinnerung hatte, musste er sich nur rechts halten, dann würde er zu den kleinen Apartements gelangen, die für die Lehrer vorgesehen waren.

Doch als er in der Halle ankam, vernahm der corellianische Jedi Meister leises Gemurmel und Gesprächsfetzen aus der ihm gegenüberliegenden Seite des hohen Raumes. Zwei Personen (Joras und Talon) standen dort, von der zumindest die eine noch sehr jung zu sein schien. Ein wenig nervös, so schien es Bru-Th zumindest, sahen sie sich um und eben genau diese Körpersprache erweckte Bru-Ths Aufmerksamkeit. Seine Müdigkeit musste einer gewissen Neugierde weichen. Zielstrebig ging er auf die Kleinstgruppe zu. Das Kreuz durchgedrückt, den Blick auf den kleineren, der beiden Besucher fixiert, schritt Bru-Th federnden Schrittes durch die Halle. Er wollte Selbstbewusstsein ausstrahlen und dazu benötigte es als Jedi Meister nicht viel.


"Willkommen in der Vertretung der Jedi hier auf Lianna",

begrüßte er die Neuankümmlinge rasch, ohne jedoch auf eine Erwiderung zu warten.

"Es ist spät und die meisten Schüler ruhen bereits. ... Aber wie kann ich ihnen helfen?"

Dass Bru-Ths Augenmerk instinktiv auf dem jüngeren, der beiden Menschen lag, kam nicht von ungefähr, denn jetzt, wo er unmittelbar nebem ihm stand, spürte Bru-Th die latente Machtbegabung des Jungen. Er hatte so eine Ahnung, um welches Thema sich das kommende Gespräch drehen würde, doch angesichts der Tageszeit würde er es kurz halten. Der Tag war lang genug und zu späten Abendstunden waren seiner Geduld erfahrungsgemäß enge Grenzen gesetzt und die versuchte Bru-Th nach Möglichkeit seiner Umwelt nicht preiszugeben.


[Lianna City - Jedi Basis - Eingangshalle] Bru-Th, Joras, Talon
 
Lianna - Jedi Basis - Eingangshalle, Bruth, Talon, Joras

Joras hatte seine Binde mittlerweile abgezogen und sie in einer Hosentasche verstaut, seine Augen waren allerdings weiterhin geschlossen. Ein Seufzer war von ihm zu hören und er spürte bereits die große warme Hand von Talon auf seiner Schulter. Zufriedenheit und eine gewisse Geborgenheit durchströmten den blinden Jungen, er spürte, dass er hier - an einem solch fremden Ort - immer noch jemanden hatte, dem er vertrauen und dem er folgen konnte. Talon war sehr verlässlich und nie hatte Joras ihn anders gekannt - nicht einmal zu den Zeiten, wo sein Vater noch viel mit ihm gearbeitet hatte. Damals, als Joras noch ganz klein war und seine Familie noch frei war. Aber Dinge änderten sich, das Leben änderte sich - immer gab es wieder Überraschungen, manche waren gut andere schlecht. Joras hatte Glück gehabt vor 2 Jahren....oder vielleicht auch mehr als das? Wer konnte das nun schon ahnen? Er hatte viel Trubel erlebt, viel Schmerzen und doch auch Freude - er war noch jung und er wußte dass noch wesentlich mehr passieren würde....

In seinen Gedanken versunken bemerkte Joras die sich ihm nähernde Person erst garnicht, was ihn natürlich um so heftiger zusammen zucken lies, als selbige ihn ansprach. Er suchte die Quelle des Geräuschs und drehte seinen Kopf in etwa in die Richtung woher der Satz kam. Der Junge kam sich etwas merkwürdig dabei vor, was vielleicht auch damit zusammen hing, dass er den Ort hier einfach nicht kannte. Aber irgendwas sagte ihm, dass er auch weiterhin hier geborgen war - konnte es sogar sein, dass die fremde Person dieses Gefühl sogar bestärkte? Wenn ja, warum? Wie war das möglich. Dem blinden Jungen fiel keine wirkliche Antwort auf seine Überlegung ein, vielleicht war es auch einfach Intuition....und irgendwie fühlte er sich nun doch etwas beobachtet.

Die Stimme des Fremden klang sehr ruhig, sie machte auf Joras einen sehr sicheren, aber auch freundlichen Eindruck. Jedoch vernahm er auch einen trägen Klang in der Stimme und die Schritte der fremden Person waren schwer gewesen, genauso träge. Es musste wohl spät sein, langsam merkte auch der Junge, dass seine Aufmerksamkeit nachlies. Der fremden Mann hieß ihn dann schließlich in der Einrichtung willkommen und erneut runzelte Joras seine Stirn.


Hmm...danke...ich hoffe wir stören nicht bei so später Stunde.

antwortete er dann leise und etwas verlegen. Sein Kopf bewegte sich wieder langsam nach unten. Seine Augen waren noch geschlossen, jedoch bewegten sich die beiden Augenbrauen nach oben...so als wollte er seine Verlegenheit auch zeigen. Erneut spürte er wie seine Hände ein wenig feucht wurden, aber es war keine Angst. Unwissenheit machte sich in dem Jungen breit - Unwissen über seine Umgebung, über die fremde Person. Er fühlte sich auf einmal nicht mehr gut und begann ebenfalls leicht zu schwitzen. Wieder runzelte Joras die Stirn und schluckte dabei kaum merklich. Für einige kurze Sekunden schweiften seine Gedanken ab und er dachte an die Erlebnisse vor knapp 2 Jahren zurück. Die fremde Person fragte schließlich ebenfalls, wie er helfen konnte..

Der Freund meines Vaters, welcher mich auch begleitet, hat mir von einem Bericht über Jedi im Holonet erzählt. Meine Frage wäre, ob es vielleicht eine Möglichkeit gäbe, mich auszubilden?

fragte Joras eher mit einer bestimmten Stimme und auch ohne große Umschweife. Er wußte dass es bereits später war und wollte den Anfang des Gesprächs auf das Wesentliche verkürzen. Eher geduldig wartete er auf eine Antwort.

Lianna - Jedi Basis - Eingangshalle, Bruth, Talon, Joras
 
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[Lianna City - Jedi Basis - Eingangshalle] Bru-Th, Joras, Talon


Geduldig wartete Bru-Th, was der Junge, der ihm antwortete, zu seiner Entschuldigung zu sagen. Genau genommen störte er nämlich wirklich, denn er hielt ihn in diesem Moment davon ab, sein Gesicht in den hoffentlich weichen Daunen seines Bettes zu vergraben. Diesen Gedankengang aber auszusprechen, hätte Bru-Th niemals fertiggebracht, denn erstens war er dafür zu erfahren und zweitens konnte er sich die Situation dieses Jungen nur zu gut vorstellen.

"Die Möglichkeit etwas zu tun oder etwas nicht zutun liegt oft im Wesen der Dinge selbst",

referierte Bru-Th ein wenig kryptisch und blickte den Begleiter des Jungen an, der jedoch keine Anstalten machte, sich in das Gespräch einzumischen. Dies irritierte Bru-Th zunächst, doch lag es ihm fern, ihn hinein zu ziehen, wenn er doch nichts zu sagen hatte. Der Junge war ebenfalls, wenn man das sagen durfte, nicht ganz normal, denn er kniff die Augen unentwegt zu und klammerte sich ein Stück weit zudem an seinen Begleiter. Bru-Th, der gelegentlich durchaus ein Auge fürs Detail hatte, bemerkte, wie entschlossen der Griff war. Die Schlussfolgerung, dass der braunhaarige Knabe jedoch blind war, dauerte einige Momente, öffnete ihm nun aber die Augen.

"Ich bin Jedi Meister Bru-Th Agoch",

stellte er sich nun endlich vor und lächelte den beiden Besuchern freundlich zu, gleichwohl der Junge dies nicht sehen konnte. Dennoch war Bru-Th sich sicher, dass man auch an der Intonation der Stimme hören konnte, wie jemand 'aufgelegt' war.

"Es ist in der Tat schon recht spät, um nicht zu sagen zu spät, um über eine Frage von solcher Tragweite zu befinden, wie du sie mir gerade gestellt hast, Junge."

Bru-Th ging ohne Fragen zum 'du' über.

"Wenn du mir deinen Namen und den deines Begleiters verrätst, will ich sehen, dass ihr diese Nacht hier verbringen könnt, damit morgen über dein Anliegen beraten wird. Dass du machtbegabt bist erkenne ich, doch bezweifele ich bei jedem Anwärter, dass er sich im Klaren darüber ist, was es bedeutet als Jedi zu leben. ... Sieh, aus dem Holonet, da hast du dein Wissen her?"

Unhörbar leise seufzte der große Corellianer und erinnerte sich auch an die Aufnahme von Angelique heute morgen. Irgendwie war es immer dasselbe, doch die Anwärter konnten dafür nichts. Ein wenig fahrig fuhr Bru-Th sich durch sein dichtes, dunkelblondes Haar, dann meinte er ohne Umschweife:

"Sei morgen früh pünktlich um acht Uhr auf der Dachterrasse des Gebäudes. Ich werde dann ebenfalls da sein und du wirst eine junge Frau kennenlernen, die erst heute zum Padawan ernannt worden ist. Dort besprechen wir alles weitere. ... Die Quartiere der Schüler und Novizen befinden sich hier rechter Hand. Die Wartungsdroiden verhelfen euch dort sich zu einem Lager für diese Nacht. ... Und genau das wünsche ich euch auch, eine gute Nacht."

Bru-Th war insgeheim gespannt auf den morgigen Tag. Er würde sicher für alle Seiten sehr ... hm, lehrreich sein. Was natürlich letztlich aus dem jungen Anwärter werden würde, hatte Satrek zu entscheiden.


[Lianna City - Jedi Basis - Eingangshalle] Bru-Th, Joras, Talon
 
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Lianna - Jedi Basis - Eingangshalle, Bruth, Talon, Joras

Joras
stand einfach nur da und hörte Bruth zu. Seine Stimme wirkte freundlich und beruhigend auf ihn ein, auch wenn dies der Jedimeister vielleicht nicht beabsichtigt hatte. Aber nur die wenigsten Lebewesen konnten wirklich ahnen, was eine Stimme oder eine Stimmlage eigentlich für Gefühle hervorrufen konnte oder wie unterschiedlich Stimmen alle waren. Für einen blinden Jungen waren sie so etwas wie Fingerabdrücke, an ihnen konnte Joras erkennen mit wem er sprach. Jeder Mensch verfügte über eine einzigartige Stimme und Gangart und auch wenn diese für die meisten gleich schienen, so waren sie für Joras doch nicht gleich. Doch fand er es faszinierend, denn es zeigte die Einzigartigkeit eines jeden Lebewesen, auch spiegelte die Stimme die ungefähre Herkunft durch Akzente und spezielle Laute wider, oft so strukturiert und verdeckt, dass dies meistens nicht bemerkt wurde.
Der Jedimeister erwähnte, dass Möglichkeiten, etwas zu tun oft beim Wesen selbst liegen, woraufhin Joras bestätigend nickte.


Das stimmt.


antwortete er mit leiser, etwas tiefer und nachdenklicher Stimme. Ein wenig senkte sich der Kopf des Jungen nach unten und er runzelte weiter die Stirn. Joras hatte dies selbst erlebt, nämlich bei der Trennung von seinen Eltern. Er hatte die Wahl gehabt - vielleicht hatten das andere nicht. Andere mussten ihrem Schicksal folgen, wohin es sie auch führen mochte. Und oft hielt das Leben unangenehme und auch angenehme Überraschungen bereit. Aber machte genau dieser Unterschied das Leben nicht lebenswert und zeichnete Individuen aus? War es nicht genau das, was die Handlungen eines Lebewesens wirklich bestimmte? Fast hätte Joras in den ganzen Überlegungen nicht mitbekommen dass sich der Jedimeister gerade vorgestellt hatte....der Junge nickte.

Bru-Th Agoch, woher kam wohl der Name? Joras begann nachzudenken, nachzukramen - er suchte nach ähnlichen Bezeichnungen in seinem Gedächtnis, doch finden konnte er schlussendlich keine. Nun eins stand für den Jungen schon mal fest, ein Chalactaner war der Jedimeister nicht, chalactanische Namen klangen anders. Er hätte ein Mensch sein können, wenn der Name den typischen Untertitel gehabt hätte den Menschennamen nunmal haben. Erneut nahm Joras einen sehr freundlichen Unterton in Bru-Ths Stimme wahr, als dieser antwortete, dass es wohl schon zu spät sei um diese Frage zu erörtern.


Natürlich, das kann ich verstehen.


antwortete er dann zerknirscht, er wollte schließlich nicht noch mehr stören und natürlich - es war schon spät. Bru-Th hatte vollkommen recht und war sicherlich genauso müde wie Joras, auch wenn zweiterer einen langen Flug hierher hinter sich hatte. Natürlich wollte der Junge den Jedimeister auch nicht von seinem Schlaf abhalten. Tragweite? Hmm...was er wohl mit Tragweite meinte? Von was redete nun der Jedimeister da? Während dem blinden Jungen solche und viele weitere Fragen durch den Kopf gingen und er nun etwas verwirrt dabei aussah, fragte Bru-Th schon nach seinem Namen und dem seines erwachsenen Begleiters.

Entschuldigung, das hätte ich auch natürlich vorher tun können....


sagte Joras leise und lies ein wenig den Kopf hängen. Ein wenig streng zu sich selbst war er schon, denn immerhin wäre es ein reiner Akt der Höflichkeit gewesen, sich vorzustellen. Aber jetzt konnte der blinde Junge es ja noch nachholen.


Der Mann, welcher mich begleitet ist Talon..Talon Jamos und ich bin Joras Semin. Nun aus dem Holonet habe ich das Wissen her, wo diese....hmm Basis in welcher wir sind, sich befindet.

antwortete der blinde Junge immernoch freundlich, wirkte aber doch ein wenig unsicher. Er fragte sich in dem Moment wie das Ganze hier wirklich weitergehen würde und was es mit dieser Beratung auf sich hatte, welche von dem Jedimeister erwähnt wurde. Erneut sprach Bru-Th etwas, was den Jungen wiederrum von seinem Gedanken ins Jetzt katapultierte und letztenendes zu einem bestätigenden Nicken veranlasste. Ein leichtes Lächeln war nun auf dem Gesicht des Jungen zu erkennen.

Dann wünsche ich...ihnen auch eine gute Nacht.

antwortete er leise und wartete darauf, ob noch etwas seitens des Jedimeisters kam.

Lianna - Jedi Basis - Eingangshalle, Bruth, Talon, Joras
 
[Lianna City - Jedi Basis - Eingangshalle] Bru-Th, Joras, Talon


Mit einer seichten Handbewegung wiegelte Bru-Th die Entschuldigungen von Jonas ab. Es gab nichts zu entschuldigen. Bru-Th nickte dem jungen Mann und seinem Begleiter zu, dann ging er zwei Schritte zurück und drehte sich um. Er hinterließ zwei fragende Gesichter und vermutlich einen spannungsgeladenen Anwärter, der morgen Früh sein möglichstes geben würde, um ihn zu beeindrucken. Bru-Th forderte dies auch, doch eigentlich hatte ihn Jonas bereits beeindruckt, und zwar dadurch, dass er als Blinder den Mut aufgebracht hatte sich einem Leben zu stellen, das auch ohne Behinderung nur schwer zu meistern war. "Ob er's schafft oder nicht, das sollte er auf jeden Fall wissen", raunte Bru-Th leise, während er auf dem Weg zu seinem Quartier war.

Das Quartier war keine Offenbarung an ästhetisch betuchte Ordensmitglieder, doch da Bru-Th sich ohnehin nicht dazu zählte, gefiel ihm die spartanische Ausstattung auch. Ein stabiles Bett, ein kleiner Schrank, eine Nasszelle sowie für Lehrer noch einen Schreibtisch. Hauptsächlich waren sehr dunkele Hölzer verarbeitet worden, die hier und da schlichte Einlegearbeiten aus schwarzem Klavierlack aufwiesen. Auf dem Boden, der aus einem soliden und warmen Stein war, lag ein ovaler Teppich, der zum Meditieren einlud. Das Wappen der Neuen Republik war darauf gewebt worden und Bru-Th würde es nicht wundern, wenn ein baugleicher Teppich auch in der ein oder anderen Kabine eines Offizieres der Streitkräfte liegen würde. "Auch das Budget des Ordens ist nicht unerschöpflich", schmunzelte er in Gedanken über die unfreiwillige Kooperation zwischen beiden Institutionen und legte sich wenige Minuten später schlafen.


... (Nacht) ...


Der nächste Morgen kam schneller als erhofft, aber dennoch hatten die sechs Stunden Schlaf sehr gut getan, befand Bru-Th, noch während er sich in der Nasszelle erfrischte um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Seine schmutzige Kleidung warf der corellianische Jedi in den Aufbereiter und parallel dazu nahm er sich eine der beigefarbenen Roben aus dem Schrank. Sie passte perfekt, wenngleich er nur ungern auf seine Fliegermontur darunter sowie seine schwarzen, aber eingelaufenen Lederstiefel verzichtete.

Rasch begab er sich dann aus seinem Zimmer und suchte ohne Umweg die Quartiere der Padawane auf. Einige, wenige Schüler waren bereits auf den Beinen, grüßten den großgewachsenen Menschen freundlich im Vorbeigehen, doch wirkten ansonsten noch sehr verschlafen. Bru-Th räusperte sich leicht und blieb schließlich vor Angeliques Zimmer stehen. Ein Protokolldroide hatte ihm freundlicherweise die genaue Nummer gegeben und so ergab es sich dann, dass Bru-Th zwei Mal schnell nacheinander auf den Türsummer drückte und lauschte, was sich hinter der Tür tat.

Angelique erwartete heute ein straffes Programm und Bru-Th hielt es daher für zwingend, dass sie sich schnell an die langen Tage gewöhnte. Für ihn selbst war es auch seit langem das erste Mal, dass nicht irgendein wirklich bedeutender Grund ihn aus den Federn trieb, sondern 'nur' Training. Wenn ihn sein Zeitgefühl nicht ganz im Stich ließ, müsste auch der jungen Anwärter vom gestrigen Abend bald auf dem Balkon sein. Auch für ihn würde es direkt beginnen. ... Noch einmal betätigte Bru-Th den Türsummer.



[Lianna City - Jedi Basis - vor Angeliques Quartier] Bru-Th
 
[Lianna City - Jedi Basis - Quartier - Angelique]

Angelique wurde durch ein lautes Summen geweckt, das den Raum erfüllte. Verwirrt suchte sie nach dem Ursprung des Geräusches, als dieses ein weiteres Mal ertönte. Es kam von der Tür. Anscheinend wollte jemand, dass sie aufsteht. Und sie konnte sich auch schon denken, wer das wohl sein mochte.

"Einen Moment, bitte!"

Angelique sprang aus ihrem Bett, zurrte sich die Haare zu Recht und schaute in den Schrank hinein, in dem ein paar Ersatzklamotten bereit lagen. Schnell wechselte sie ihre Tunika und stürzte dann beim dritten Klingeln hastig zur Tür und riss sie auf. Meister Agoch schaute ausgeschlafen aus und blickte sie munter an. Sie konnte sich denken, das sie wohl noch ein sehr müdes und ulkiges Bild abgab.

"Guten Morgen, Meister!"

Sie machte einen Knicks, unterdrückte ein Gähnen und schloss die Tür hinter ihrem Rücken.
Die Gänge waren noch einigermaßen leer; ein paar wenige Schüler waren bereits auf den Beinen. Angelique kam es so vor, als wären alle wunderbar ausgeschlafen. Wie sie das bewerkstelligten war der Padawan nicht ganz klar, immerhin hatte ihr Rücken schon bequemere Möbel kennen gelernt als das Bett, das sie in ihrem Quartier hat.
Sie wusste nicht, was jetzt anstand. Normalerweise frühstückte sie zunächst nach dem Aufstehen. Doch dieses war heute so abrupt geschehen, dass ihr der Appetit vergangen war.
Sie würde sich lieber mit neuem Wissen ablenken. Der Gedanke an solches war der Gedanke, der sie überhaupt wach hielt.
Angelique merkte schon jetzt, das ihre früheren Schlafgewohnheiten wohl etwas zu großzügig ausgefallen waren. Sie musste sich dringend umstellen, sonst würde ihre Ausbildung schneller unangenehm werden als ihr lieb wäre.


"Verzeiht meine Müdigkeit. Ich muss mich erst einmal umgewöhnen."


Sie gähnte und schüttelte den Kopf um wieder munter zu werden, was ein wenig ihren Kreislauf in Schwung brachte. So oder so, wenn sie trainieren würden, würde sie das sowieso aufwecken.


[Lianna City - Jedi Basis - Quartier - Angelique, Bru-Th]
 
Lianna City - Jedi Basis - Eingangshalle/Quartiere - Bru-Th, Talon

Joras spürte die Hand Talons auf seiner Schulter und einen leichten Druck der davon ausging. Komm Joras, wir gehen schlafen.. sagte eine leise Stimme ganz nah an seinem Ohr und der Junge spürte allmählich wie müde er eigentlich war. Das Adrenalin, welches während dem Gesprächs durch seine Adern geschossen war, kam nun langsam zur Ruhe. Seine Sinne wurden schwerer, dem blinden Jungen wurde es zunehmend kälter. Langsam kroch ihm die Müdigkeit in die Knochen und er bemerkte, dass Schritte einer Person sich von seiner Position entfernten. Es war ein recht schwerfälliger Gang, welcher durchaus ebenfalls von Müdigkeit zeugte.

Joras nickte seinem Begleiter zu und spürte danach, wie Talon seine Hand ergriff. Kurz zuckte er etwas mit der eigenen Hand zurück, es war fast schon ein Schutzreflex, so nahm zumindest Joras an. Talon führte den blinden Jungen in die Nähe eines Wartungsdroiden und fragte diesen nach einem freiem Quartier. Nachdem der ältere Mann seine Auskunft erhalten hatte, brachte er Joras in das Quartier und zum Bett.
Hinter dir ist das Bett, ruhe dich aus, du musst morgen früh raus. Ich werde hier auf dem Boden schlafen. sagte er leise und legte Joras's Hand auf die Bettdecke. Der Junge zog seine Schuhe kurz aus und lies sich so mit der Kleidung auf sein Bett fallen. Er schloss unter seiner fest, aber nicht drückend anliegenden Binde langsam seine Augen.

....(Nacht)...

Joras wurde sanft aus dem Schlaf geweckt. Es war jedoch nicht Talon, welcher ihn weckte - naja nicht direkt. Er vernahm das Plätschern von Wasser in der Ecke und runzelte die Stirn. Dann hörte ein Tapsen und etwas, was an die Haut gerieben wurde. Der blinde Junge richtete sich halb auf und setzte sich nun auf die Kante des Bettes.


Ah, du bist wach? Guten Morgen, ich bin gerade mit dem Duschen fertig geworden....hier ist eine Art Nasszelle.

hörte er die Stimme seines Begleiters ertönen. Joras nickte und stand nun auf..langsam tastete er sich in die Richtung in welcher er die Nasszelle vermutete und begann nun seine Kleider wieder auszuziehen. Seine Binde, sowie seine anderen Kleider legte er erstmal auf dem Boden. Dann führte ihn Talon auch schon in die Dusche. Joras spürte wie das Wasser auf seine Haut tropfte. Es war kalt, es war feucht - er spürte mit jedem Hauthaar die Härte des Elements. Wenige Minuten später war er auch schon fertig und hatte sich bereits abgetrocknet. Der blinde Junge begann sich etwas langsamer, aber zielstrebig anzuziehen und tabste danach zum Bett um seine Schuhe nun zu ertasten und diese ebenfalls anzuziehen.

Talon führte den Jungen dann langsam wieder aus seinem Quartier hinaus in den Gang und suchte mit ihm zusammen wieder einen Wartungsdroiden. Der ältere Mann wollte wissen, wie man nun zum Dach gelangen konnte und auch darauf erhielt er dann eine Antwort. Er lief nun mit Joras zusammen in die angegebene Richtung und stieg zum guten Schluss langsam mit dem Blinden eine Treppe hinauf. Oben angekommen spürte Joras, wie ein leichter Wind ihm durch seine Haare wehte und mit den Schlingen seiner Binde spielte.

Hmm..noch niemand zu sehen Joras, ich denke wir warten hier.

sagte Talon leise, während er sich umschaute. Es war durchaus eine schöne Aussicht, wovon der Junge allerdings kaum was mitbekam. Einige Blumenbeete befanden sich auf dem Dach, die Blumen darin blühten gerade in ihrer vollen Pracht....


Lianna City - Jedi Basis - Dach - Talon
 
- Lianna-System - an Bord eines kleinen Frachters - mit zwei NPC -

"Sag mal, warum hast du dich eigentlich von dem Kerl breitschlagen lassen, diesen Umweg zu fliegen?"

"Ich bin der Captain und ich entscheide demnach, wann, wie und wohin wir fliegen, also halt deine große Klappe und tu, was ich dir sage!!"


Dan war gereizt. Der großgewachsene Mensch mit den kurz geschorenen Haaren saß in seinem Sessel und sah stur geradeaus, wo die hellen Striche in kürzester Zeit wieder zu einfachen leuchtenden Punkten am schwarzen Firmament wurden. Sie waren gerade aus Naboo gekommen. Eigentlich hatten sie ja ein anderes System angepeilt, doch irgendetwas an diesem Passagier und in Wahrheit wusste der Pilot des kleinen Frachters nicht einmal, was ihn da geritten hatte, zwang ihn dazu, seinen Plan zu ändern und einen anderen Kurs einzuschlagen. Markus saß derweil hinten im Frachtraum und schmunzelte, als er aus dem Fenster sah und einen Planeten entdeckte, der wohl Lianna sein musste. Sehr oft war es gar nicht schlecht, ein Jedi zu sein. Natürlich hatte er lange keine Gedankentricks mehr anwenden müssen, doch bei diesem Kleingeist von Piloten war es tatsächlich nicht schwer gewesen und er hatte ihn somit "überreden" können, einen kleinen Umweg über das Lianna-System zu machen, bevor sie nach Mon-Cal weiterflogen. Zugegeben, ein kleiner Umweg war es wirklich nicht, doch es würde die beiden Männer sicher nicht umbringen.

"Sag ihm, dass wir da sind!"

, meinte der Pilot grimmig zu dem gelbhäutigen Twi'lek und dieser parierte sofort.

"Aye Cap!!"

Grinsend machte er den Gurt los und stand auf, um sich nach hinten zu Markus zu begeben und ihm die freudige Nachricht zu überbringen. Es verging keine halbe Stunde, da hatten sie bereits Landeerlaubnis für Lianna City. Der Raumhafen war unspäktakulär, wie der Jedi-Ritter feststellte, als er die Laderampe hinunterging. Die beiden Handelspiloten sahen ihm nicht hinterher. Sie hatten es eilig, endlich weiterzukommen. Scheinbar standen sie nun unter Zeitdruck - das hatte Mark nun wirklich nicht beabsichtigt, doch freiwillig war niemand nach Lianna geflogen, jedenfalls nicht an dem Abend, an dem Mark eben losreisen wollte...

Da war er nun - Lianna City, eine große Stadt, welche er noch nie zuvor bereist hatte. Es gab immer wieder neue Orte zu entdecken, das war ein positiver Nebeneffekt des Jedi-Daseins. Gespannt, was ihn hier erwarten würde, ob er bekannte Gesichter wiedersehen würde oder es nur ein kleiner Zwischenstopp in seiner Reise war, ging er über die Landeplattform in Richtung der zahlreichen Gebäude und Gassen. Irgendjemand würde ihm schon helfen können...


- Lianna City - Raumhafen - Markus unter Zivilisten -
 
[Lianna City - Jedi Basis - vor Angeliques Quartier] Bru-Th


Die Tür öffnete sich und vor ihm stand Angelique. Sie wirkte noch etwas zerzaust, versuchte vergebens ein Gähnen zu unterdrücken und entschuldigte sich schließlich für die Müdigkeit, die sie unübersehbar noch umklammert hielt. Bru-Th zog gespielt streng eine Augenbraue hoch und schmunzelte der Chandrillianerin leicht amüsiert zu.

"Und ich dachte, Köche müssten immer früh aus dem Bett",

bemerkte der große Corellianer stichelnd und wies in die Richtung, in die sie gehen mussten, um schließlich zu dem Balkon oder dem Dach - wie man wollte - zu gelangen, wo das morgentliche Training stattfinden würde. Bru-Th war gespannt, wie Angelique auf Joras reagieren würde. Auch dass sie nicht frühstückten, war geplant. Es war noch sehr früh und Bru-Th wollte mit beiden Schülern gemeinsam die Mahlzeit einnehmen. Der Orden musste auf beide noch fremd, kalt und vielleicht sogar bedrohlich wirken. Sich einzuleben, ... sich schnell einzuleben war wichtig. Miteinander vertraut zu werden gehörte dazu.

Der Weg führte sie zu einem Turbolift, der sie glüchlicherweise unmittelbar auf die Empore beförderte, auf der sie trainieren würden. Es war etwas windig, die Silouette der Skyline von Lianna war wolkenverhangen und es war noch recht kühl. Instinktiv schloss Bru-Th seine schwere Jedi-Robe, indem er die Arme vor der Bru-Th verkreuzte. Der Balkon war vielleicht zehn mal zwanzig Meter groß und sehr sauber. Der Boden war mit einigen rötlichen Streifen in verschiedene Felder eingeteilt und an den Wänden befanden sich diverse Trainingsgeräte, wie Kugeldroiden, Holzstäbe oder Trainingslichtschwerter. Auch gab es eine Reihe von Bänken, auf denen man sich niederlassen konnte. Joras war bereits da.


"Ah, ich sehe, wir sind nicht allein",

meinte er gespielt überrascht und nickte sowohl Joras, als auch seinem Begleiter zu.

"Joras Semin, dies ist Padwan Angelique Maladao, meine Schülerin",

stellte er beide einander vor und schritt zielstrebig zu einem der Ständer hin, in dem sich einige Holzstäbe befanden. Die Stäbe waren gute 1,20m lang, waren aus einem leichten, aber festem Holz und waren an einer Seite mit einem griffigem Lederriemen umbunden. Was man damit machen konnte, war wohl kein großes Geheimnis. Bru-Th reichte sowohl Angelique als auch Joras einen Stab.

"Das Lichtschwert, ist die Waffe der Jedi. Doch es zu beherrschen und sich damit nicht selbst zu verletzten, erfordert mannnigfalte Übung. Du Angelique wirst irgendwann dein eigenes Schwert konstruieren und sollte Meister Satrek zustimmen und dich in den Rang eines Padawans erheben, du auch Joras. ... Beginnen werden wir aber mit einfachen Stäben. Fragen soweit?"

Bru-Th wollte eigentlich keine weiteren Anweisungen oder Einschränkungen machen, zumindest vorerst. Auch dass Joras durch seine Blindheit ein enormes Handycap hatte, wusste er, doch ein Gegner würde sich darum auch nicht scheeren. Fragen wie, "hat der Junge gelernt damit umzugehen" oder "kann Angelique das Gelernte bereits anwenden", rauschten dem Jedi Meister durch den Kopf, während er beide Kombatanten fragend ansah.


[Lianna City - Jedi Basis - auf einem Dachbalkon] Bru-Th, Angelique, Joras (Talon)
 
Jedibasis - Jahntine - Visas, Qui-Gon, Satrek

Satrek sah den anderen beiden zu, wie sie mehr oder weniger lustlos ihr Essen zu sich nahmen. Keiner der beiden sagte etwas, und langsam bekam der Advisor das Gefühl, dass Qui-Gon zunächst einmal mit sich selbst ins Reine kommen musste, bevor er in der Lage wäre, sich jemand anderem anzuvertrauen.
Aber was mochte sein eigentliches Problem sein? Vielleicht wollte er nicht vor den Ohren seiner Schülerin über seine Erfahrungen mit der dunklen Seite reden. Während dieser Ansatz durchaus verständlich war machte es keinen Sinn, da die junge Frau doch von ihrem Meister lernen sollte, und wenn er einen Fehler gemacht hatte war es nur richtig, wenn sie daraus ihre Schlüsse ziehen und einen ähnlichen Fehltritt vermeiden konnte.
Falls er Angst hatte, sich seinem eigenen Fehlverhalten zu stellen, dann hatte er noch einiges an Arbeit vor sich, bis der dunkelhäutige Jedi dem Ritter wirklich helfen konnte, und diese Zeit wollte der Advisor nicht unbedingt in der Kantine sitzend verbringen. In seinen Jahren mit Fritz hatte er weiß die Macht genug Zeit damit vergeudet, dem Wollhufer beim Essen zuzusehen. So etwas härtete zwar ab, aber auf Dauer war es kein gesunder Zeitvertreib.
Was könnte es noch für Gründe geben, dass die beiden so beharrlich schwiegen?
Vielleicht - und das Verhalten von Qui-Gon bei dem letzten Versuch, ein Gespräch mit Satrek zu führen, bestätigte diese Ansicht ein Stück weit - wollte er trotz allem guten Willen einfach nicht mit dem altgedienten jedi reden, und fragte nur aus Verlegenheit immer wieder, um gerade diesen verdacht auszuräumen.
Nein, das machte keinen Sinn. Zumindest machte es genauso wenig Sinn wie die Alternativen, und gemäß den ungeschriebenen Gesetzen des Universums war es dann wohl die unwahrscheinlichste Alternative, die als die tatsächlich zutreffende einzuschätzen war.


Nun, wenn das so ist...

meinte Satrek schließlich, und rechnete nicht mit einer Antwort.

Ich gehe davon aus, das ich eine Vielzahl an Pflichten und Aufgaben habe, um die ich mich kümmern müsste, und ich schätze, dass ich sie irgendwo hier in der Basis finden könnte wenn ich nur wüsste, wo ich suchen muss. Ich denke daher liegt der Gedanke nahe, dass ich mich so bald wie möglich auf die Suche mache, um meine Verantwortung nicht warten zu lassen.

Der Advisor dachte mehrere Male über das eben gesagte nach, und befand es schließlich für sinnvoll genug, um es Visas und Qui-Gon zu überlassen, für sich persönlich einen Funken Weisheit oder Wissen heraus zu filtern.
Mit einer Verbeugung stand er auf und machte sich daran, die Kantine zu verlassen. Auf dem Weg nach draußen wies er den Droiden an, die beiden an seinem ehemaligen Tisch verbliebenen Personen regelmäßig mit Nahrung und preiswerten Getränken zu versorgen. Satrek rechnete damit, dass sie für ihre Überlegungen noch einige Zeit brauchen würden.


Jedibasis - Jahntine - Visas, Qui-Gon, Satrek
 
Lianna City - Jedi Basis - Dach - Talon, Angelique, Bru-Th

Joras hörte hinter sich Fussschritte von zwei Personen und etwas nachdenklich und geduldig drehte er sich um. Wer konnte das wohl sein? Auf der Stirn des blinden Jungen bildeten sich tiefe Falten...irgendwoher kannte er eines der Klangmuster. Der Junge konnte sie zwar nicht direkt zu ordnen, aber er hatte das Gefühl dass er diese schon einmal gehört hatte. Allerdings waren es nicht nur die Schritte, denn als Joras die Vorstellung hörte, wußte er, wer zumindest eine Person von zweien wirklich war. Etwas Erleichterung machte sich in dem Jungen breit und Joras nickte dorthin wo er die andere Person (Angelique) vermutete. Er kannte diese nicht, weder vom Hören noch vom Sprechen. Langsam entspannten sich seine Gesichtszüge wieder und er wurde etwas ruhiger.

Hmm..hallo.


sagte er mit freundlicher, aber bestimmter Stimme. Dann drehte er seinen Kopf in die Richtung in welche Bru'th fortging. Er wußte nicht wirklich was dieser vorhatte, demnach machte sich Ungewissheit in dem Jungen breit. Was würde jetzt wohl passieren? Wie würde das Training denn nun beginnen? Fragen über Fragen gingen dem blinden Jungen durch den Kopf. Joras spürte plötzlich, dass etwas seine Hand berührte. Blitzschnell, fast reflexartig, zuckte diese zurück und nur sehr vorsichtig ertastete der Junge dann das Ende des Stabes. Er fühlte hartes, stabiles aber auch leichtes Material, welches eine rauhe Oberflächenstruktur hatte und ziemlich unbearbeitet war. Der einzige Stoff, welcher sowas in natürlicher Form hatte, war Holz und so kam es dass Joras recht schnell das lange Ding abtastete. Am anderen Ende fühlte er dagegen etwas Weicheres, was dennoch eine rauhe Oberfläche hatte und schlangenartig um das Holz gewickelt war. Wieder war ein Runzeln zu erkennen, als er das umwickelte Ende des Stabes nahm und die Worte des Jedimeisterns hörte.


Wir sollen...kämpfen? Wie genau soll ich das denn anstellen? Ich habe bisher noch nie gekämpft...

fragte der blinde Junge dann ein wenig verwirrt und gleichzeitig überrascht. Er und kämpfen? Sollte das ein Witz sein? Gedanken um Gedanken gingen ihm durch den Kopf und sie verwirrten Joras noch mehr. So viel er auch überlegte, ihm fiel nichts ein, was ihm dabei helfen könnte...oder vielleicht doch? Joras kratzte sich am Kopf...


Hmm...ich könnte mich natürlich auf meine Ohren verlassen. Allerdings würde ich dennoch nie treffen können...

begann er laut zu grübeln. Es war die einzige Möglichkeit die Joras sah und selbst dann, gekämpft hatte der Junge noch nie. Aber irgendwann war immer das erste Mal und darum stellte sich Joras nun etwas seitlich und nahm den Holzstab in beide Hände. Er hielt den Stab etwas nach vorne geneigt und begann sich auf seine Wahrnehmung mit den Ohren zu konzentrieren. Joras war bereit auszuweichen...vielleicht verrieten ihm sogar die Schritte oder das leichte Zischen eines Stabes im Schwung, wo sein Gegner nun wirklich war.


Lianna City - Jedi Basis - Dach - Talon, Angelique, Bru-Th
 
[Lianna City - Jedi Basis - Padawan Quartiere - Bru-Th, Angelique]​

Die Chandrilianerin warf ihrem Meister einen gespielt bösen Blick zu.

"Na ja, als Chefköchin steht man etwas später auf. Da muss man nicht mehr selber putzen am Morgen!"

Sie lächelte müde und folgte Meister Agoch die Gänge entlang zu einem Turbolift, der sie auf einen großen Balkon beförderte, der in das Dach des Basiskomplexes eingelassen war.
Die frische Luft tat Angeliques Kreislauf sehr gut. Schlagartig wurde sie munterer und genoss einen Blick in Richtung der Skyline von Lianna City. Sie war beeindruckend, jedoch nahm die Faszination für architektonische Wunderwerke dieser Art ab, wenn man schon einige davon gesehen hatte.
Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich. Das Eintauchen in die unendliche Welt der Macht war ein äußerst erhebendes Gefühl.
Angelique konzentrierte sich auf ihre Sinne. Sie verdrängte ihre Gedanken an all das, was sie an diesem Morgen beschäftigte.
Und erst jetzt nahm sie die beiden anderen Personen war, die auf diesem Balkon standen. Die eine von ihnen war ruhig, doch die andere strahlte eine gewisse Unsicherheit aus.
Doch das war nicht alles; Angelique kannte dieses Gefühl nicht wirklich, dennoch wusste sie sofort, was es bedeutete.
Sie machte ihre Augen wieder auf und fixierte die beiden Fremden nun mit den Augen, wobei ihr Blick auf dem Jüngeren (Joras) hängen blieb. Er war, so hatte die Padawan es gespürt, Machtsensitiv.
Meister Agoch schien deren Anwesenheit erwartet zu haben, auch wenn in seiner Stimme eine Spur von Überraschung zu hören war, so glaubte Angelique nicht, das es sich hierbei um eine zufällige Zusammenkunft handelte.
Ihr Meister stellte den Jungen als Joras Semin vor.


"Guten Morgen!"


Angelique war, wie immer gegenüber Unbekannten, recht schüchtern. Der Augenbinde zu Urteilen, die der Junge trug, war er außerdem des Sehens nicht fähig, so wusste die Chandrilianerin nicht, ob sie ihm die Hand reichen sollte oder ob ihn unvorbereitete Berührungen zu sehr erschrecken würden.
Sie entschied sich dazu, es bei dem Morgengruß zu belassen. Meister Agoch hatte in der Zwischenzeit 2 Holzstäbe angeschleppt und an sie und Joras verteilt. Zu Angeliques Missfallen sollten sie dem Zweck dienen, den Kampf zu erproben.
Man konnte der jungen Frau ansehen, das ihr das überhaupt nicht schmeckte, sie verkniff sich jedoch einen Kommentar dazu. Es war unnötig, ihre Einstellung zum Kampf noch einmal vorzutragen, Meister Agoch hatte diese ja schon zu hören bekommen.
Was ihr jedoch überhaupt nicht in den Sinn kam war es einen blinden Jungen mit einen Holzstecken zu verprügeln.


"Aber Meister, er ist... blind!"

Sie warf einen entschuldigenden Blick zu dessen Begleiter (Talon). Sie wollte Joras deswegen nicht diskriminieren. Jedoch empfand sie es einfach als falsch.
Doch dann erblickte sie, dass der Chalactaner sich bereit machte. Angelique bewunderte die Art, wie er mit seiner Behinderung umging. Er schien es nicht als Unmöglich zu betrachten, trotz seines Handicaps jemand Sehenden zu bekämpfen.
Angelique biss sich auf die Lippe. Wie konnte sie es nur immer wieder vergessen? Nichts war unmöglich! Wieder einmal hatte sie sich ein Bild nach ihren gefestigten Vorstellungen gemacht.
Joras war machtbegabt. Vielleicht gleichte das die Blindheit bereits wieder aus?
Angelique wusste es nicht, jedoch erkannte sie, dass es Unfair wäre Joras deswegen anders zu behandeln.
So hob auch sie ihren Holzstab und war bereit. Es widerstrebte ihr anzugreifen, jedoch sagte ihr Gefühl, das Joras nicht den ersten
Schritt tun würde.

"Dann man los."

Sie sagte ihre Worte laut und deutlich, um ihm einen Anhaltspunkt zu geben, wo sie sich befand. Immerhin war dies ein Trainingskampf, da sollte ihm die Chance gegeben sein, ebenfalls Angriffe starten zu können.
Widerwillig schwang Angelique den Stab durch die Lüfte. Auch wenn sie sich dagegen sträubte, so war dies ein vertrautes, geradezu schönes Gefühl.
Die Padawan holte zu ihrem ersten Schlag aus, der prompt von Joras abgewehrt werden konnte.


[Lianna City - Jedi Basis - Dachbalkon - Bru-Th, Joras (Talon), Angelique]​
 
[Lianna City - Jedi Basis - auf einem Dachbalkon] Bru-Th, Angelique, Joras (Talon)


Sowohl der Anwärter Joras als auch Bru-Ths Padawanschülerin nahmen die hölzerne Waffe an, nicht jedoch ohne zu bekräftigen, dass sie die gestellte Aufgabe nicht mochten oder für undurchführbar hielten. Doch Bru-Th bestand darauf, dass beide sich mit dem Holzstab vertraut machten, jedoch auf ihre Weise ... und obwohl beide es annahmen, nicht auf die Weise, dass sie sofort gegeneinander kämpften.

Gerade, als Angelique eine erste, zaghafte Attacke gegen den blinden Joras fuhr, intervenierte Bru-Th, indem er dazwischen rief:


"Halt! ... Ich sprach davon, dass ihr euch mit der Waffe vertraut machen sollt. Von Kämpfen haben ich nichts gesagt!"

Bru-Th, der sich der Aufmerksamkeit der beiden Schüler nun sicher sein konnte, deutete mit der einen Hand auf den Boden und setzte sich im selben Moment auch hin.

"Setz dich, Joras!",

verbalisierte der corellianische Jedi seine Geste und legte sein Lichtschwert offen vor sich hin. Der mattschwarze Griff aus gebürstetem Durastahl glänzte nicht und wirkte auch ansonsten nicht so, als wäre er jemals geschont worden. Ein Händler hätte es vermutlich als 'gebraucht' beschrieben, doch änderte dies nichts an der Funktionsfähigkeit seines Lichtschwertes, wusste Bru-Th.

"Jedi meiden den Kampf",

begann er langsam und suchte zu beiden Schülern den Blickkontakt, um sein Anliegen noch eindringlicher erscheinen zu lassen.

"Doch ist die Entscheidung gefallen oder wurde gefällt, muss ein Jedi siegreich sein, ohne sich jedoch dabei zu verlieren. Dies bedarf für Anfänger wie euch einer hohen Konzentration und ernormen Disziplin. Desweiteren muss er seinen Körper, seine Waffe und die Macht beherrschen und als Einheit funktionieren. Das wars im Prinzip",

resümierte Bru-Th, wobei sich ihm jedoch ein kurzes Schmunzeln auf die Wangen stahl. Perfektion hier zu erreichen war eine Lebensaufgabe. Das Prinzip ist einfach, die Durchführung eine körperliche und mentale Tortur, die auch Bru-Th nur bereit war bis zu einem gewissen Grad zu gehen. Er war nicht einer der legendären Waffenmeister des Ordens, die durch Raffinesse, Kraft und Geschwindigkeit brillierten. Bru-Th war mehr ein Arbeiter, der wusste was er tut, ohne zu glänzen. Für Außenstehende musste es dennoch unglaublich sein.

"Beginnen wir also, uns mit der Waffe vertraut zu machen. ... Was schlagt ihr vor?",

wollte er wissen und sah fragend in die Runde.


[Lianna City - Jedi Basis - auf einem Dachbalkon] Bru-Th, Angelique, Joras (Talon)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna City - Jedi Basis - Dach - Talon, Angelique, Bru-Th

Etwas durchfuhr Joras, etwas dass er nie gekannt hatte. Es war beherrschend, aber nicht schädigend...es war fließend, aber nicht dringlich. Der blinde Junge wunderte sich darüber woher dies so plötzlich kam..irgendwie leitete es ihn und noch merkwürdiger war natürlich dass er den Schlag der anderen Padawanin abwehren konnte. Joras war überrascht. Wie konnte das passieren? Wieso wurde er nicht getroffen? Fragen über Fragen bildeten sich in dem Kopf des blinden Jungen und auf die meisten fand er keine Antwort. Er runzelte die Stirn, als er die Worte des Jedimeisters vernahm. Dann nickte er langsam...

Ich verstehe...

sagte er dann etwas kleinlaut und senkte seinen Kopf. Die Schlingen seiner Binde striffen ein wenig sein Hals während sein weißes Haar weiterhin leicht im Wind flog. Eigentlich wollte der Junge nicht gleich gegen irgendwelche Regeln verstoßen die er nicht kannte...Trotzdem ging ihm irgendwie die seltsame Energie im Kopf herum die ihn während der Verteidigung gegen den Stab durchflossen hatte. Joras runzelte seine Stirn.

Meister...was ist mit mir passiert, als ich diesen Stock abgewehrt hatte? Irgendwas...hat mich durchflossen...?

Der blinde Junge klang etwas verwirrt und die Furchen auf seiner Stirn entfernten sich nicht, im Gegenteil sie verstärkten sich noch und der blinde Junge setzte sich nun wie geheißen auf den Boden. Er begann damit seinem Meister zuzuhören und sich auf seine Stimme zu konzentrieren. Was ihm, in Anbetracht der Hintergrundgeräusche, eigentlich auch recht leicht fiel. Still saß er mit leicht gesenkten Kopf da, welchen er leicht in die Richtung von Bruth drehte. Er dachte nach, immerhin fragte nun sein Meister danach was sie jetzt tun könnten mit den Stäben. Was konnte man mit Stäben nur tun? Tasten? Oder noch anderes? Vielleicht was befestigen? Oder...

Hmm...man könnte Kampfbewegungen damit üben

antwortete der blinde Joras leise und eher nachdenklich. Ein wenig tastete er den Boden mit den Händen ab, es war jedoch auch eher unbewußt.

Lianna City - Jedi Basis - Dach - Talon, Angelique, Bru-Th

(iwie krieg ichs heut net so gut zustande - denk des geht aba noch :) )
 
[Lianna City - Jedi Basis - Dachbalkon - Bru-Th, Joras (Talon), Angelique]

Die Padawan lies betröppelt den Holzstab sinken. Sie war zu ungestüm vorgegangen. Natürlich war nicht die Rede vom Kampf gewesen. Sie hatte die Aussage ihres Meisters lediglich so interpretiert und sich dabei geirrt. Gut, Irren war zwar menschlich, doch sie hätte es besser wissen müssen.

"Tut mir Leid!"


Angelique setzte sich neben Joras. Ihr Blick fiel auf das Lichtschwert, das Meister Agoch auf den Boden vor sie legte. Ihm war anzusehen, dass es schon einige Kämpfe gesehen hatte. Trotzdem strahlte der Griff eine gewisse Eleganz und - soweit das bei einer Waffe überhaupt möglich war - Rechtschaffenheit aus. Lichtschwerter waren ein Symbol für die Gerechtigkeit; leider haben die Sith einen großen Teil dazu beigetragen, dass dieser Ruf am bröckeln ist.
Die Chandrilianerin hörte ihrem Meister zu, und auch wenn die Aussagen darüber, dass die Jedi den Kampf mieden, für sie nichts Neues waren, so könnten sie dies für Joras sein.
Angelique wusste nicht, in wie Weit er über die Gegebenheiten bei den Jedi informiert war. Es gab zu viele Geschichten, die sich zu stark widersprachen, um sich als Außenstehender ein wahrheitsgetreues Bild über das Leben und die Philosophie eines Jedi-Ritters bewusst zu werden.
Angelique kam es wie eine Rückblende vor. Gerade erst gestern war sie in Joras Situation gewesen. Es kam ihr vor, als wäre es schon Tage, wenn nicht Wochen her. Zu viele Informationen waren auf die junge Frau eingeprasselt; zu wenig Schlaf hatte sie gehabt, um diese zu verarbeiten.
Als Joras sein Gefühl beschrieb, das er hatte, als er ihren Schlag abgewehrt hatte, musste sie breit grinsen. Wie ähnlich er es beschrieb...


"Du hast die Macht gespürt!"

Sie antwortete, obwohl die Frage an Meister Agoch gerichtet war. Für genauere Erklärungen war sie jedoch die falsche Person, das überlies sie gerne ihrem Meister.
Die Frage, die sie sich stellte, war jedoch, wie man die Macht überhaupt erklären sollte. Eine wirklich zufriedenstellende Antwort konnte ihr auch Meister Agoch nicht geben, zu Groß war ihre Neugierde.
Die Padawan kam zu dem Schluss, dass es wohl nicht wirklich möglich war, das Wesen der Macht vollständig zu erklären, wenn man sie selbst nicht wahrnehmen konnte oder im Umgang mit ihr geschult war. Mit der Zeit würde sie ihre eigenen Erkenntnisse gewinnen müssen, davon war sie überzeugt.

Sie sollten sich mit den Waffen vertraut machen. Doch wie, wenn sie nicht kämpfen sollten? Angelique vermutete hinter dieser Frage eine simple Antwort: Meister Agoch hatte davon gesprochen, dass der Jedi-Ritter und seine Klinge eine Einheit werden mussten; sie mussten in der Macht verschmelzen, um das volle Potenzial dieser Waffe ausschöpfen zu können.

"Ähm... vielleicht sollten wir zu Erst einmal versuchen...nun ja..."Eins" mit den Stöcken zu werden, also...ähm...ich meine, wir sollten die Macht dazu nutzen, uns mit den...Waffen... vertraut zu machen."

Ein zaghafter Blick wanderte von ihr hinüber zu ihrem Meister. Sie wollte nicht schon wieder etwas falsch machen. Dass sie einen Kampf starten wollte, war schon Fehler genug gewesen.


[Lianna City - Jedi Basis - Dachbalkon - Bru-Th, Joras (Talon), Angelique]

(OP: Tut mir Leid, dass ich erst jetzt poste. Habe momentan viel um die Ohren wegen Schulprüfungen. In 3 Wochen ist das dann aber vorbei und dann werde ich auch wieder schneller antworten können :) )
 
- Lianna City - Raumhafen - Markus unter Zivilisten -

Markus nahm sich die Zeit, um sich in Ruhe umzusehen und mit der Gegend vertraut zu machen. Er ging durch viele Gassen, umringt von hohen, imposanten Gebäuden aus hellem Stein oder ähnlichen Materialien. Beeindruckend war auch, dass er hier in einer Stadt war, welche frei von allen imperialen Soldaten schien. Er hatte jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt noch keine einzige weiße Rüstung gesehen und hoffte, keine dieser unbehaglichen Begegnungen machen zu müssen. Es schien alles friedlich. Die Leute schienen friedlich und recht gut gelaunt. Naja, zumindest normalen Verhältnissen entsprechend. Jeder hatte seine Sorgen und auch hier würden die Menschen über den Krieg Bescheid wissen und sich immer auf dem Laufenden halten, was dies anbetraf. Und doch war es einfach anders, als auf Tatooine oder Naboo. Diese Präsenz war nicht wahrzunehmen.
Markus trug immer noch den langen Mantel über seinen Sachen. Er trug ihn vor der Brust verschlossen und die Arme fest davor ineinander verschränkt. Unnötige Aufmerksamkeit musste er nicht auf sich ziehen, auch wenn nichts darauf hinwies, dass er in Gefahr wäre, so wusste er auch die Anonymität in den Zeiten des Krieges zu schätzen. Früher war man gerne als Mitglied des Jedi-Ordens erkannt worden, doch seit Corellia angegriffen worden war und die Jedi von dort vertrieben... Markus hatte seitdem nie wieder unbedacht gehandelt.
So ließ sich der Jedi einfach von seinem Bauchgefühl leiten und siehe da, was er fand - Eine Art Kneipe. Auf jedem Planeten gab es diese zu Hauf und genau diese Lokale waren die besten Orte, um etwas Wissenswertes zu erfahren. Ob man nun von Gästen, Personal oder dem Barbesitzer selbst etwas herausfinden konnte, war egal. Hauptsache war doch, dass man überhaupt an Informationen kam, die weiterhalfen und Mark war guter Dinge, als er über die Türschwelle trat. Er saß keine halbe Stunde am Tresen, wo er sich beim Barkeeper einen Drink bestellt hatte - natürlich antialkoholisch, schließlich war es noch mitten am Tag und er kein Säufer, wie manche Piloten in der Galaxis den Anschein machten...


"Meinst du, sie bauen ihre neue Armee hier auf, um gegen die..."

Der Lianner warf Markus einen misstrauischen Blick zu, nahm sein Glas Scotch und wandte ihm den Rücken zu, womit er ihn am Lauschen hindern können glaubte. Er endete seinen begonnenen Satz einen Tick leiser und tatsächlich hatte der Corellianer seine Schwierigkeiten, dem Gespräch auf natürliche Weise zu folgen. Mit Hilfe der Macht war es doch umso leichter, dem Nuscheln einen Sinn zu verleihen.

"... gegen die 'Bösen' vorzugehen? Ich weiß, es hört sich dumm an, aber ich traue diesem Verein nicht."

"Ich denke nicht, dass sie die Bewohner des Planeten in unnötige Gefahr bringen werden. Jeder weiß, wo sich die Basis befindet. Es ist kein Geheimnis! Sicher weiß das Imperium ebenfalls Bescheid... Wobei... Ach, ich weiß es nicht."


Also stimmte es wirklich. Es gab eine neue Jedi-Basis hier auf Lianna. Ein paar weitere Gespräche und er konnte auch ungefähr sagen, wo sich dieser Ort befinden müsste. Direkt nachfragen hätte er wahrscheinlich auch können, doch warum auf die leichte Tour, wenn es auch umständlich ging... Vor allem aber wollte er weiter den Schein wahren und nicht in Schwierigkeiten kommen. Man konnte sich ja nicht immer darauf verlassen, dass Jedi gern gesehene Leute waren, vor allem in diesen Zeiten...

Drei geleerte Gläser später verließ der corellianische Jedi-Ritter das Lokal und machte sich auf den Weg zu besagtem Ort, worin er auch sein vorläufiges Ziel der langen Reise sah. Hoffnungen machten sich in ihm breit. Vielleicht konnte er hier wieder auf seinen ehemaligen Padawan treffen, wenn er denn noch lebte nach der verheerenden Schlacht auf Corellia, aber darüber wollte er sich in diesem Moment keine weiteren Gedanken machen. Es würde noch genügend Zeit dafür geben, wenn er erst einmal angekommen war.


- Lianna City - auf der Suche nach der Jedi-Basis - allein -
 
- Lianna City - auf der Suche nach der Jedi-Basis - allein -

Die Wände des Gebäudes machten von außen nicht sehr viel her. Es war alt, das konnte man auf den ersten Blick erkennen. Ein ehemaliges Fabrikgebäude wahrscheinlich. Unsicher, was darin womöglich alles hergestellt worden war. Die Jedi hatten ihre Ansprüche über die Jahre zurückgeschraubt. Sicher, ein Jedi sollte sich nichts aus Prunk und Schönheit machen, doch wenn man Vergleiche zog... Erst ein großer Tempel mit fünf weißen Türmen, guter Ausstattung der Räume und hochentwickelte Technik wohin das Auge blickte. Dann folgte eine Basis, dessen Bauten nicht soviel hergaben wie der mächtige Tempel auf Coruscant und doch konnte man sich über dessen Räumlichkeiten nicht beschweren. Und nun? Ein altes Fabrikgebäude, von außen eher schäbig, denn prächtig. Was ihn in seinem Inneren erwartete, wusste Markus noch nicht und er wollte auch gar nicht genau darüber nachdenken. Wofür sollte er lange sinnieren, wenn er sich doch selbst ein Bild machen konnte - ein reelles Bild wohl gemerkt!
Der Corellianer atmete tief durch, ehe er es wagte, den Eingang aufzusuchen. Es kostete einige Überwindung, über die Schwelle zu treten und doch schaffte er es schließlich. Große Sicherheitsvorkehrungen waren nicht getroffen worden, das hatte die Basis mit ihren Vorgängern jedenfalls gemeinsam. Es war einladender, als verschlossene Türen. In Corellia waren täglich hunderte von Menschen, Twi'lek oder anderen exotischen Rassen durch die Eingangshalle gewandert. Markus hatte es genossen, sich in einer freien Minute hinzusetzen und die fremden zu beobachten. Niemand hatte jemals den Eindruck gemacht, als würde er sich wirklich unwohl fühlen. Der Ort hatte immer eine Ruhe und Wärme ausgestrahlt, wie man sie von kaltem Stein und Durabeton nicht erwartet hätte. Doch in dieses Bildnis der Vergangenheit schlich sich noch ein anderes. Es zeigte denselben Ort, dieselbe Halle derselben Basis auf seinem Heimatplaneten, nur dass sie in Trümmern lag. Markus hatte damals hinter einer umgestürtzten Säule Schutz gesucht, als das Blasterfeuer ihn umgeben hatte. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Es schmerzte, daran zu denken. Es schmerzte und er wusste, dass es noch lange schmerzen würde, an damals zu denken. Er durfte dieses Gefühl nicht in Hass, Wut und Zorn umwandeln. Er war ein Jedi und als Jedi nahm er den Schmerz an. Er akzeptierte ihn und ließ ihn gehen!

Nach ein paar tiefen Atemzügen und der Erkenntnis, dass es ihm besser ging, wenn er seine Gefühle akzeptierte, öffnete er wieder die Augen und trat weiter in die Halle. Es gab keine Pforte, die mit einer Auskunftskraft besetzt war - zumindest sah er niemanden - und so beschloss er, die Räumlichkeiten selbst zu erforschen. Die ehemalige Fabrik war nicht so groß wie auf Corellia und doch ließen sich mehrere Orte mit der anderen Basis vergleichen. Es gab eine Bibliothek - ebenfalls kleiner, doch wer hatte auch damit gerechnet, die alte so schnell räumen zu müssen? Trainingsräume, Privatquartiere und nicht zuletzt eine Kantine. Das Herzstück einer jeden Basis, ob Schul-, Arbeiter- oder Militär-Kantine - Keine Institution durfte auf jene verzichten. Ein Lächeln schlich sich ins Gesicht des Jedi-Ritters ein und er fasste den Entschluss erst einmal dort nach bekannten Gesichtern zu suchen, als ihm unerwarteterweise ein nicht ganz unbekannter Jedi entgegenkam.


"Meister Taphon?"

Eigentlich hätte Mark nicht überrascht sein sollen auch jemandem vom Jedi-Rat hier zu begegnen, doch ihn überraschte in diesen Tagen so ziemlich alles. Er hatte sich zu lange damit beschäftigt, was in dem Krieg alles passiert sein mochte oder wer dem Krieg bereits erlegen war.

"Entschuldigt, wir kennen uns nicht persönlich. Ich bin Markus Finn!"

Zumindest namentlich konnte sich der ältere Jedi vielleicht etwas unter der Person vor ihm vorstellen. Er hatte ja damals auch mit Markus' Meisterin zu tun gehabt. Chesara Syonette war nicht ganz so unbekannt, wie ein einzelner Ritter.

"Ich bin vor ein paar Stunden auf Lianna angekommen. Vielleicht könnten wir uns etwas unterhalten und ihr klärt mich über die momentane Lage auf?! Im Exil auf Tatooine habe ich sehr viel verpasst, denke ich."

- Lianna City - Jedi-Basis - Kantine - mit Satrek -
 
[Lianna-City – vor Jedi-Basis] mit Zero(NPC)


Ungeduldig klopfte sie mit dem Fuß auf den Boden, während sie dabei zusah wie Zero, ihr Droide, das Gepäck aus dem Taxi lud. Ein Taxi! Welch tiefer Fall. Neti seufzte.

Ihr Blick fiel auf ihren Ehering, den sie noch immer am Finger trug. Eine kleine Sentimentalität, die sie sich selbst gestattete. Gedankenverloren spielte sie mit ihrem Ehering. Sie vermisste Ilar. Nicht den, der sie betrogen hatte, sondern den Mann, in den sie sich damals verliebt hatte. Es schmerzte, ihn nicht mehr an ihrer Seite zu wissen.


My Lady? Euer Gepäck ist ausgeladen. Teilte ihr Zero mit und riss sie dabei aus ihren Gedanken.

Beinahe sofort war die Nautolanerin wieder im Hier und Jetzt. Na worauf wartest du dann? Bezahl den Mann und bring meine Sachen hinein.

Sehr wohl. Mit einer knappen Verbeugung machte sich der Droide an die Arbeit. Neti sah sich ihr zukünftiges Heim an. Sie wusste ja, dass es kriegsbedingt im Moment nicht allzu rosig für die Jedi aussah, aber das? Sie war nicht die einzige, die tief gefallen war. Wenn sie an den Jedi-Tempel auf Coruscant dachte, dann war diese Basis hier wirklich ein schlechter Scherz. Völlig prunklos, ein 0815 Fabrikgebäude,… Die junge Frau seufzte erneut. Sie hatte keine Wahl. So ungern sie es auch zugab, sie brauchte die Hilfe der Jedi. Eine Tatsache, die ihr durchaus missfiel.

Früher hatte sie keine Hilfe nötig. Sie hatte sich alles leisten können, was ihr Herz begehrt hatte. Jetzt? Jetzt hatte Zero ihr letztes Bargeld diesem zwielichtigen Taxifahrer gegeben. Sie war mittellos. Zero hatte es gewagt vorzuschlagen, einige ihrer Habseligkeiten zu verkaufen, um so an Geld zu kommen. Welch lächerlicher Vorschlag! Niemals würde sie sich von ihren geliebten Kleidern, Schuhen, Taschen und all ihren liebgewonnen Kostbarkeiten trennen!

Lieber würde sie hungern! Eine Fastenkur zwischendurch war schließlich nichts Schlechtes. Im Gegenteil so konnte sie das ein oder andere ungeliebte Pölsterchen loswerden. Nicht, dass sie das nötig hätte.


My Lady? Ihr solltet nun besser hineingehen. Besorgt wandte sich Zero nun an sie.

Was? Oh, natürlich. Beinahe hatte sie diese unschöne Sache schon vergessen. Ihr Leben war verwirkt, sollten Ilars Freunde sie aufspüren. Der eigentliche Grund für ihre Reise zu den Jedi.

Neti sah sich ein letztes Mal um, bevor sie die Kapuze ihres schneeweißen, langen Mantels tiefer ins Gesicht zog und in die Basis hineinging.

Die Eingangshalle war genauso schmucklos wie die Außenfassade vermuten ließ. Sicher ließ sich das auch auf den Rest des Gebäudes übertragen. Vielleicht wurde sie aber auch überrascht. Die Nautolanerin hoffte natürlich auf Letzteres.

Kurz blickte sie sich in der Eingangshalle um, konnte aber nirgends etwas erkennen, dass wie eine Art Empfang aussah. Waren sie hier denn überhaupt nicht auf Besucher vorbereitet? Missbilligend schüttelte sie den Kopf und wandte sich dann an ihren Droiden.


Erkundige dich wer hier zuständig ist und wo er oder sie sich aufhält. Bevor Zero ihren Auftrag ausführen konnte, überlegte es sich die junge Frau anders. Wenn sie darüber nachdachte, war es ihr nicht recht allein zurück zu bleiben. Jedi-Basis hin oder her, diese Eingangshalle war für ihren Geschmack zu offen gestaltet. Es schien als ob hier jeder ein- und ausgehen konnte. Eindeutig nicht sicher genug. Abgesehen davon hatte sie keine Lust zu warten bis Zero zurückkam.

Warte, hielt sie deshalb ihren Droiden zurück, nimm das Gepäck und folge mir.

Sie musste sich nicht noch einmal umdrehen, um zu wissen, dass Zero dicht hinter ihr sein würde. Wie er es allerdings schaffen würde ihre unzähligen Taschen zu tragen, das war ihr egal. Er würde einen Weg finden. Hauptsache er machte ihr keinen Kratzer in ihre neuen Prana Koffer!

Laut klapperten die Pfennigabsätze ihrer Pumps auf dem glattpolierten Boden während sie dem Gang folgte, der von der Eingangshalle abzweigte. Nach einer Weile kam ihr ein junges Mädchen entgegen, das Neti sogleich anhielt und nach dem Aufenthaltsort der hier zuständigen Person fragte. Sie hatte Glück. Das Mädchen erklärte ihr, dass es soeben aus der Kantine käme und Jedi-Rat Taphon sich dort befände.


Dank einer knappen Wegbeschreibung kam Neti wenig später genau dort an. Bevor sie die Kantine betrat, strich sie sich die Kapuze vom Kopf und ließ sich von Zero darüber aufklären, welcher der anwesenden Jedi der gesuchte Rat (Satrek) war. Nun erwies es sich als äußerst nützlich, dass sie den Droiden die Datenbanken hatte durchsuchen lassen nach sämtlichen Informationen, die er über Jedi finden konnte, bevor sie geflohen waren. So konnte ihr Zero weiter sagen, wer der Mann (Markus) war, mit dem sich der Rat gerade unterhielt.

Zielstrebig ging sie zu den beiden Männern und deutete eine knappe Verbeugung an. Schließlich kam sie als Bittstellerin, so sehr ihr dies auch missfiel, und sie waren Jedi, da war ein bisschen Höflichkeit und Respekt sicher nicht verkehrt.


Werte Jedi, entschuldigt die rüde Unterbrechung, begann sie förmlich, Rat Taphon, Ritter Finn, begrüßte sie beide nochmals einzeln, mein Name ist Neti Tam und das ist mein Butler Zero, sie zeigte auf ihren Droiden, der auf ihre Anweisung hin an der Tür stehen geblieben und mit ihren Taschen behängt war. Ich komme zu euch in Zeiten großer Not. Man trachtet mir nach dem Leben für etwas, das ich nicht getan habe. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit ganz auf Satrek. Ich ersuche den Schutz der Jedi. Bitte gewährt mir Asyl in euren ehrwürdigen Hallen.


---POV Zero---


Zero beobachtete Neti aus einiger Entfernung. Seine Herrin war wirklich ein komplexes Wesen. Es erstaunte ihn immer wieder wie schnell die Nautolanerin scheinbar ihre Persönlichkeit verändern konnte. Gerade zeigte sie ihr Gesellschafts-Ich. Er hatte es für sich so getauft, weil seine Herrin es immer anlegte wenn sie, nun ja, in feiner Gesellschaft war. Sie war höflich, respektvoll, charmant und man könnte sagen angepasst. Besonders wenn sie etwas wollte und brauchte. Doch er kannte noch eine andere Seite an ihr. Ihr Kind-Ich. Sie war dickköpfig und launisch, besonders, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf ging. In diesen Zeiten erinnerte er sie an seinen früheren Herrn. Vor Neti war er im Dienste eines verzogenen Knaben gewesen, der ihn sogar schon einige Male hatte demontieren lassen, weil er seinen Wünschen nicht schnell genug nachgekommen war. Soweit war die junge Frau nie gegangen. In ihren schwachen Momenten hatte sie es ihm wohl angedroht, aber sie hatte die Drohung nie wahr gemacht.

Zero war ihr treu und loyal ergeben und das nicht nur weil es ihm seine Programmierung vorschrieb. Warum? Weil er gesehen hatte wie verliebt Neti und Ilar waren, wie bestürzt sie war, als er starb und wie verzweifelt, als man sie verdächtig hatte ihren Mann umgebracht zu haben und wie verängstigt, als sie die erste Morddrohung erhielt. Es gab noch ein drittes Ich, das selten zum Vorschein kam, aber es war da.



[Lianna-City –Jedi-Basis – Kantine] mit Satrek Taphon, Markus Finn und Zero(NPC)



OP: Ich hoffe, es stört euch nicht, dass ich in eure Unterhaltung reingeplatzt bin. :)
 
Jedibasis - Kantiné - Markus und Satrek

Satrek betrachtete noch einen Moment länger, wie sich Visas und ihr ebenso schweigsamer Meister Qui-Gon gegenseitig beim Essen oder was auch immer sie grade taten anstarrten, und schüttelte langsam den Kopf. Scheinbar war die Krankheit, die schon seinen alten Freund Fritz ereilt hatte, doch nicht so ungefährlich, wie die Mediziner ihm versichert hatten. Wenn die beiden morgen noch am selben Tisch saßen würde der Advisor jemandem Bescheid geben, die beiden auf die Liste der regelmäßig abzustaubenden Jedi setzen zu lassen.
Grade als er den Raum verlassen und sich andere Aufgaben suchen wollte betrat jemand die Kantine, den Satrek glaubte vom Sehen her zu kennen. Das so beliebte Nachgrübeln, woher man eine Person nur kennen mochte, blieb ihm glücklicherweise erspart, als sich der Jedi als Markus vorstellte. Wahrscheinlich hatte er ihn früher im Vorbeigehen gesehen, in einer der vergangenen Basen in vergangenen Tagen.


Wie es scheint haben Fahndungsplakate etwas für sich, jeder scheint mich zu kennen,

witzelte der dunkelhäutige Mann, und fragte sich gleichzeitig, ob es im imperialen Raum tatsächlich öffentliche Fahndungsholos der Mitglieder des Jedi-Rates gab. Die Sicherheitskräfte kannten sicher die Gesichter aller Räte und Advisoren, aber hingen tatsächlich Bilder von ihnen in Raumhäfen und Gemischtwarenläden?

Eine zweifelhafte Ehre, würde ich sagen. Aber ich denke, du hast hier auf Lianna bereits genug gesehen, um dir ein Bild der Lage zu machen. Diese Basis ist zweifellos unser Tiefpunkt, und wahrscheinlich ist das Grund zur Hoffnung - jetzt kann es nur noch aufwärts gehen,

fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.

Wie die Lage der Jedi ansonsten ist... In alle Winde zerstreut, würde ich sagen, mit viel zu vielen, die für den Krieg gestorben sind, und zu wenigen, die für den Frieden leben können. Sehr philosophisch, nicht wahr? Stell dir vor wie schwierig diese Zeiten erst sind für jemanden, der sich nicht zwischen Zweckoptimusmus und Zynismus entscheiden kann...

Sein Blick fiel auf eine weitere Gestalt, die die Kantine betrat, und für einen Moment fragte er sich, was er davon halten sollte. Entweder war sie das Ergebnis eines halluzinogenen Abfallproduktes einer nachlässig zubereiteten Süßspeise, oder eine Kandidatin für den Titel der für den Zustand dieser Basis am unpassensten gekleideten Person. Diese schneeweiße Robe würde keine fünf Minuten in den staubigeren Gängen der wenig genutzten Bereiche des Lagerhauses überleben.
Die Nautolanerin, die das Kleid bewohnte, kam zu den beiden Jedi herüber, und ihre Bewegungen vermittelten genauso wie ihre Kleidung den Eindruck von hohem Stand oder zumindest dem damit oft verbundenen Dünkel. Immerhin kannte sie die Namen der beiden Anwesenden, und die Tatsache, dass sie einen Buttler-Droiden mitführte überraschte den Advisor nicht im Mindesten.


Ich denke es erübrigt sich, und vorzustellen, wenn ihr uns bereits so gut kennt, Neti - Entschuldigung, ich meine natürlich Frau Tam.

Satrek achtete interessiert auf eine Reaktion auf diesen absichtlichen Fehltritt, die wahrscheinlich mehr über den Charakter dieser Frau aussagen würde als alles, was sie über sich selbst erzählen würde. Das einzige Problem war, dass er nicht viel Erfahrung damit hatte, Nautolaner zu lesen, und wahrscheinlich konnte er aus ihrer Reaktion erst im weiteren Verlauf des Gesprächs etwas heraus deuten.

Nun, es ist eigentlich nicht üblich, das wir Asyl gewähren - nicht in der Form von, sagen wir, Schutzhaft. Aber wir werden helfen, wenn es unsere Möglichkeiten erlauben. Es wäre nur gut zu wissen wer euch nach dem Leben trachtet, und für was.

Der Advisor hatte nicht das Gefühl, dass Neti log, auch wenn diese Wahrnehmung, die ihm gleichsam selbstverständlich durch die subtilen Schwingungen der Macht zufloss, nie wirklich das widerspiegelte, was tief im Inneren eines Person vor sich ging. Vielleicht glaubte sie fest an eine Lüge, oder wusste es nicht besser. Das einzige, was er sicher sagen konnte, war, dass von ihr im Moment keine Gefahr ausging.

Und falls ihr nach eurer Reise medizinische Versorgung benötigt... Ich meine, es scheint schlecht bestellt zu sein um euer Augenlicht - ich sehe hier nämlich keine ehrwürdigen Hallen.

fügte er mit einer trockenen Mischung aus Zweckoptimismus und Zynismus hinzu.

Jedibasis - Kantiné - Neti, Markus, Zero und Satrek
 

- Lianna City - Jedi-Basis - Kantine - mit Satrek -


Markus folgte dem Blick des dunkelhäutigen Jedi und erkannte eine der beobachteten Personen als Qui-Gon. Gut, kennen wäre zuviel gesagt, doch zumindest wusste er so ungefähr, wer sich dort an dem Tisch befand. Er kannte seinen Namen, hatte er vor einiger Zeit doch beiläufig mit ihm zu tun gehabt...
Satrek war nicht lange abgelenkt. Er wandte sich Mark recht schnell wieder zu und begegnete ihm mit scherzhaften Worten. Der Corellianer bedachte diese mit einem Lächeln, auch wenn es unangenehme Ironie war, die in den Worten des Jedi-Rates mitschwang.


"Meister, ein Jedi-Ratsmitglied erkennt normalerweise jeder, der Teil des Ordens ist oder war."

Der Rat der Jedi sollte ja normalerweise noch bestehen, zumindest hatte Sarid auf Naboo erwähnt, dass sie kontaktiert worden war und zur Advisorin ernannt wurde. Anhand der Reaktion Taphons würde Markus höchstwahrscheinlich mehr herausfinden, so dachte er zumindest. Desweiteren hörte er nur etwas, worüber er ja bereits Bescheid wusste und zwar, dass die Jedi in alle Himmelsrichtungen verteilt waren, wenn sie nicht den Tod erlitten hatten. Einige hatte er ja bereits getroffen und über andere musste er erst noch in Erfahrung bringen, was aus ihnen geworden war - zum Beispiel Caleb!

"Ihr wisst nicht zufällig..."

, begann der Jedi-Ritter, wurde aber prompt in seiner Frage gestört, als eine Nautolanerin auf die beiden zukam und sie ansprach. Markus verschob sein Anliegen auf später, wie er es nun schon öfter getan hatte. Offensichtlich war es der jungen Frau wichtig, jetzt mit ihnen bzw. besonders mit dem Rat zu sprechen, so wandte er sich ihr zwar zu, doch vorerst schweigend. Stattdessen wurde die Frau in ihrem schneeweißen Mantel genau gemustert - unauffällig versteht sich, schließlich wollte der Corellianer nicht unschicklich auf sie wirken. Sie musste recht wohlhabend sein oder zumindest gewesen sein, denn ihren Erzählungen zufolge war sie auf der Flucht. So war das während Kriegszeiten. Sogar die reichen und höhergestellten Köpfe der Gesellschaft blieben nicht davon verschont. Ihre Wortwahl fiel ihm besonders auf. Sie blieb höflich und sachlich - versuchte nicht zu viel Emotionen in ihre Ausführungen zu legen. Wahrscheinlich schickte es sich für eine Frau ihrer Herkunft nicht, sich Fremden zu öffnen.
Markus senkte für einen Sekundenbruchteil den Blick, als Taphon die Frau auf ihr Augenlicht ansprach und sie somit verbesserte, dass dies keine ehrwürdigen Hallen seien. Er hatte Recht, denn genau das war Marks erster Gedanke gewesen, als er die Fabrik betreten hatte. Kein Vergleich zu Coruscant oder Corellia... Die Jedi waren, wie schon zuvor gesagt, auf ihrem Tiefpunkt angelangt.



- Lianna City - Jedi-Basis - Kantine - im Gespräch mit Satrek und Neti -
 
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