Lianna

Lianna City - Vor der Jedi-Basis - Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Reenya, Kaiba, Breela'a, Chesara, Tara und Wes

Wie zu erwarten bekamen sie beide die Rüge von Chesara. Kaiba knirrschte mit den Zähnen und schluckte die Wahrheit herunter. Zunächst sollten sie, quasi als "Bestrafung", eine neue Bank beschaffen. Das war auch nicht weiter schwer, in den Kellern der Basis lag noch allerhand herum. Danach erkundigten sich Breela'a und er selbst nach dem Standardequipment eines Jedi. Sorgfältig verstaute der junge Mann die ihm anvertrauten Sachen: Lichtschwert, Robe und Kommlink. Einen Augenblick lang wog er das Schwert in der Hand. Es war etwas klobig und unhandlich, aber es war mehr als der Padawan erwartet hatte. Die Robe allerdings, steckte der Ex-Schmuggler ein. Dafür war er noch nicht bereit, es stand ihm außerdem nicht wirklich, befand er. Noch nicht jedenfalls.

Kaum befand sich das Komm in seinem Besitz, erhielt er schon eine Nachricht. Offenbar stand ihre erste Mission bevor: Rettungshilfe auf Bandomeer. Kaiba selbst war nie dort gewesen, es würde sicherlich interessant sein, wenn die Umstände nicht so schrecklich wären. Aber er konnte das tun, weshalb er eigentlich ein Jedi werden wollte: anderen helfen. Was ihm weniger gefiel, war der Umstand, dass er wohl nicht mit der "Prime" und seinem besten Freund Triggs fliegen würde. Seufzend spurtete er los, um sich alles was er brauchte aus seinem Schiff zu holen.

Jedesmal wenn er die "Phoenix Prime" erblickte, war es, als würde er ein Stück seines zu Hauses sehen. Flugs ging er an Board und erzählte dem ungeduldigen Triggs, alles was sich ereignet hatte.

"Ich werde also meine erste Mission auf Bandomeer beginnen. Flieg zu Onkel Odron zurück und erzähl ihm alles. Sei unbesorgt, ich werde auf mich aufpassen."

"Das will ich hoffen", knurrte der Lannik, "oder ich reiß dir den Hintern auf. Dein Onkel wird mich enthaupten wenn er erfährt das du allein mit Jedi unterwegs bist."

"Ich komm schon klar. Pass du besser auf dich und die 'Prime' auf. Sobald es was neues gibt melde ich mich. Grüß Odron von mir."

Kaiba wandte sich zum Ausgang des XS-Frachters.

"Mach ich. Möge die Macht mit dir sein... Padawan", spottete Triggs süffisant.

Ein vernichtender Blick traf den besten Freund des Jedi-Schülers, aber zu gleich grinste Kaiba. Die Kabbelein würden ihm fehlen.

Bepackt und voller Vorfreude folgte der junge Curox den Anweisungen seiner Meisterin, die ihn schließlich zum Hangar des Frachters führten, mit dessen Hilfe sie nach Bandomeer gelangen würden. Zu seiner ersten Mission als Padawan.


- Lianna – Jedi-Basis – Hangar – Frachter der Wingston Corporation - Ches und Kaiba
 
[ Lianna – Lianna-City – Innenstadt – Park | Adrian und Nylia ]

Adrian hatte nach seinem kurzen Monolog und der Offenbarung, dass er es gewesen war, der schlussendlich nichts von seiner Schwester hatte wissen wollen, auf eine Reaktion von Nylia gewartet. Verurteilung, Verwirrung, Verständnis – im Prinzip hätte er alles verstehen können. Doch dazu kam es nicht, eine Reaktion der jungen Blondine wurde von dem Piepen einer eingehenden Com-Nachricht unterdrückt.

„Oh, entschuldige.“

Es kostete ihn einen Moment, bis er das kleine Gerät in seiner Hosentasche zu greifen bekam, zog es dann aber heraus und sah den Absender: ChesaraSyonette.

„Sieht wichtig aus.“

mutmaßte er und stand kurzerhand auf, ging zwei Meter von der Bank weg und startete die Audio-Nachricht. Es waren nur eine Hand voll Sätze, aber das unterstrich nur die Dringlichkeit der Worte. Es hatte ein Unglück auf Bandomeer gegeben und Chesara erbat seine Hilfe dabei. Auch Nylia sollte mitkommen. Unwillkürlich sah Adrian zu ihr hinüber, woraufhin sie neugierig in seine Richtung blickte. Merkwürdig. War die Padawan hier auf Lianna nicht viel besser aufgehoben? Nun, Chesara würde ihre Gründe haben. Und gegen Nylias Gesellschaft hatte er prinzipiell nichts einzuwenden. Nur was war auf Bandomeer vorgefallen? Adrian gingen blitzlichtartig verschiedene Szenarien durch den Kopf: Ein großer Angriff des Imperiums, ein Massaker der Sith, Terroranschläge von anderen Gruppierungen …

„Nylia!“

sagte er halblaut und unnötigerweise, sah die Padawan ihn doch ohnehin fragend an.

„Die Nachricht ist von Chesara. Es gab ein Unglück auf Bandomeer. In einer halben Stunde will sie dort hin fliegen – und wir beide sollen mitkommen.“

Auf Nylias Gesicht bildete sich unwillkürlich ein großes Fragezeichen. Adrian konnte nur ein Schulterzucken erwidern.

„Keine Ahnung was los ist. Wir sollen uns im Holonet informieren.“

Gemeinsam verließen sie den Park mit schnellen Schritten und steuerten die Jedi-Basis im Industriegebiet an. Im Gehen las Adrian die Holonet-News: Es hatte einen großen Tsunami gegeben, nach ersten Schätzungen mit 50.000 Toten. Fünfzigtausend. Adrian schluckte.
Aber das gehörte zum Leben eines Jedi dazu, war vielleicht sogar der essentielle Teil. Sie waren Hüter des Friedens. Das bedeutete nicht immer nur, gegen Sith oder das Imperium zu kämpfen. Manchmal war das überhaupt nicht nötig um Leid zu schaffen. Adrian klärte Nylia im Laufen über die Situation auf und stellte ein paar vage Vermutungen an, was sie dort wohl zu tun hätten. Der jungen Frau schien die ganze Sache noch nicht geheuer zu sein, auch wenn sie nichts in der Richtung sagte. Bei der Basis angekommen, trennten sie sich kurz, um in ihren Quartieren einige Sachen zusammenzupacken.

Fünfzehn Minuten später lief Adrian im kleinen Hangar der Basis auf den Frachter der Wingston Corporation zu. Vor der Laderampe hatte sich schon ein kleines Grüppchen gebildet. Chesara hatte offenbar zwei weitere Padawane dabei. Vermutlich ihre Neuen – seine Nachfolger also. Er konnte sich trotz der Situation ein Schmunzeln nicht verkneifen.


„Chesara.“

Er schloss zu der Gruppe auf und nahm die beiden Padawane jetzt genauer in Augenschein. Er erinnerte sich: Sie waren vorhin auch schon in Chesaras Nähe gewesen, als er den Twi’lek Jaa’ee zu ihr gebracht hatte. Bei den beiden handelte es sich um einen jungen Menschen in seinem Alter und eine weibliche Farghul, deren Alter Adrian nur schwer schätzen konnte. Sie schien ebenfalls eine junge Erwachsene zu sein, möglicherweise war sie aber auch erst eine Jugendliche oder schon im mittleren Alter. Ihr Verhalten während der Reise würde sicher Aufschluss darüber geben. Im Zweifelsfall konnte er sie auch einfach fragen.

„Hallo.“

sagte er schließlich in die Runde gerichtet. Der Höflichkeit halber wollte er sich erst den beiden Padawanen vorstellen, ehe er seine ehemalige Meisterin mit Fragen löcherte.

„Ich bin Adrian Reven, Jedi-Ritter. Frischgebacken sozusagen.“

Seine Züge umspielte ein schiefes Lächeln und er sah von dem Menschen zur Farghul und schließlich wieder zurück zu Chesara.

„In den Holonet-News steht etwas von einem Tsunami – hat die Regierung von Bandomeer unsere Hilfe angefordert? Um was genau geht es?“

Die erste Mission als ausgebildeter Jedi-Ritter. Er trug mehr Verantwortung auf den Schultern als bisher. Umso wichtiger schien ihm eine adäquate Vorbereitung. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass auch Nylia jetzt zur Gruppe stieß. Waren sie damit vollzählig? Die dreißig Minuten, die Chesara angesetzt hatte, waren bald abgelaufen.

[ Lianna – Lianna-City – Industriegebiet – Jedi-Basis – Hangar | Chesara, Kaiba, Breela’a, Adrian und Nylia ]
 
Lianna City - Jedi-Basis - Gänge auf dem Weg zur Bibliothek - Hoodah und Zolk Nackl

Ich würde dir gerne eine große, beeindruckende Bibliothek zeigen, aber die haben wir hier nicht und wird es wohl auch nie geben. Dafür ist dieses Gebäude einfach zu klein. Warst du schon einmal in einer richtig großen Bibliothek? Dann weißt du auch wie viel Platz solche eigentlich brauchen. Aber dennoch, auch hier gibt es schon einiges, von dem ein so junger Padawan wie du schon etwas lernen kann.

Der junge Padawan schüttelte den Kopf.

Nein, ich war noch nie in einer großen Bibliothek. Es gab einige kleinere, die ich besucht habe, aber die waren nicht wirklich Eindrucksvoll. Auch wenn man gerade in den kleineren Bibliotheken wahre Schätze finden kann.

Er lächelte als seine Gedanken zu der einen süßen Angestellten in der Bibliothek von Duros abschweiften. Es waren nur wenige Stunden die er mit ihr verbrachte, aber jetzt, so weit weg, konnte er fast noch ihre Haut unter seinen Händen spüren. Plötzlich änderte sich das Bild in seinen Kopf, das Gesicht der jungen Duros verschwand langsam und wurde durch Meister Nackl ersetzt. Ein schauer durchlief Hoodah, aber zum Glück hatte er die Fragen des Jedimeisters noch im Hintergrund mitbekommen.

Meister, auf der Schachtel steht, Vom Schwert zum Lichtschwert. Und noch ein paar Sachen, das Lichtschwert im Wandel der Zeit, Bau des Lichtschwertes und Praktische Anwendungen für das Lichtschwert außer dem Kampf.

Hoodah machte keinen Hehl daraus, das ihm das alles im Moment nicht interessierte. Daher machte er sich schnell dran, die anderen Fragen von Zolk Nackl zu beantworten. Er sprach jetzt nicht schnell, da er neben dem Reden, sich sehr genau überlegte was er Antwortete.

Gelesen habe ich einiges, Meister Nackl. Aber das meiste war sehr Oberflächlich. So wurde meistens Beschrieben was Jedis alles können. Da ist von Beeinflussen des Geistes, über außergewöhnliche Schnelligkeit vieles dabei gewesen. So wurde behauptet, dass Jedis Blitze aus den Händen verschießen können. Eine andere Quelle behauptet, Jedis können Unsichtbar werden.

Der junge Padawan machte eine Pause und sah den kleinen Jedimeister vor sich an.

Ich habe mir meine Gedanken gemacht. Ich glaube nicht dass man Blitze schleudern kann oder Unsichtbar wird. Den Geist beeinflussen, ja das glaube ich. Das schafft man ja auch manchmal schon ohne Macht. Körperliche Leistungssteigerung, sehr Wahrscheinlich und was Telekinese angeht, das glaube ich auf alle Fälle. Außerdem habe ich etwas über ‚Mesi Politanier‘ gelesen, oder so ähnlich. Das soll wohl eine Lebensform sein, du angeblich für die Macht verantwortlich ist. Ich habe so viel gelesen, aber irgendwie weiß ich gar nichts.

Der Duros blickte etwas enttäuscht über sich selbst zu Boden und scheinbar überlegte er ob er weiterreden sollte. Und ja, er fasste wieder Mut und erzählte weiter.

Ich habe in meinem Gepäck ein Datenpad über Lichtschwertkampftechnik. Das werden verschiedene Kampfstile vorgestellt und auf eines Besonders eingegangen. Geschrieben wurde dieses Werk von einem Watumbo Ojokomo. Das fand ich sehr Interessant und ein paar Schritte habe ich mal geübt. Vor allen eine Technik fand ich sehr Interessant, Soresu.

Inzwischen waren die beiden in der Bibliothek angekommen und man konnte dem jungen Padawan die Enttäuschung ansehen. Dieser Raum war nicht das, was er sich unter einer Jedibibliothek vorgestellt hat, obwohl Meister Nackl ihn vor gewarnt hatte. Er folgte weiter Meister Nackl in den Raum hinein und sah sich die relativ wenigen Regale, von denen nicht alle gefüllt waren an. Etwas Staub lag in der Luft und auch einige Regale hatten Anzeichen, das hier nicht so viel Abgeholt wurde. Hoodah drehte sich einmal im Kreis und lies den gewonnen Eindruck ein zweites Mal auf sich wirken. Es änderte nichts, er war etwas Enttäuscht.

Meister, ist das alles was gerettet werden konnte? Ich habe gelesen dass die Jedibibliothek der größte Wissenshort des Universums sei. Aber das hier, das ist, so wenig.

Lianna City - Jedi-Basis - Bibliothek - Hoodah und Zolk Nackl
 
- Lianna – Jedi-Basis – Hangar – Frachter der Wingston Corporation - Mit K aiba, Adrian, Nylia -

Die Padawane waren schneller da, als Chesara geglaubt hätte. Offensichtlich hatten sie ihre Sachen schnell zusammen, oder - was auch sehr wahrscheinlich war - sie hatten Seit ihrer Ankunft in der Jedi-Basis noch gar nicht wieder richtig ausgepackt und nun entsprechend wenig zu tun gehabt. Chesara war jedenfalls froh, die Farghul und auch Kaiba so schon so schnell wieder zu sehen, denn sie konnten sich gleich nützlich machen und dem Droiden helfen, die Vorräte, die sie für die Hilfsbedürftigen mitnehmen würden, an Bord zu laden. Als sie gerade dabei waren, kamen auch Adrian und Nylia und es sah so aus, als hätte Adrian sich entschieden, sie zu begleiten, was Chesara freute. Es war noch etwas ungewohnt, ihn nicht mehr ständig in ihrer Nähe zu wissen, aber für ihn war das ein großer und wichtiger Schritt. Der Schritt des Erwachsenwerdens und ein Schritt in die Selbstständigkeit.

"Hallo ihr Beiden, schön dass ihr da seid."

Begrüßte Chesara die beiden neu hinzu gekommenen und machte einen Schritt zur Seite, um dem Droiden den Weg zur Einstiegsrampe nicht zu versperren. Er hatte in sehr kurz Zeit sehr viele Kisten mit Medikamenten und auch warmen Decken organisiert.

"Bandomeer hat den Orden bisher nicht um Hilfe gebeten, aber ich halte es für notwendig, dass wir uns einschalten und in der Krise unsere Loyalität zeigen."

Antwortete Chesara und deutete auf die Kisten, die sie mitnehmen würden.

"Ich denke, der Planet kann jede Unterstützung gebrauchen, die er bekommt. Es ist schrecklich, was dort passiert ist."

Sie schüttelte den Kopf und warf einen Blick auf ihr Chrono.

"Wir warten noch auf Jibrielle. Sobald sie da ist, können wir los."

- Lianna – Jedi-Basis – Hangar – Frachter der Wingston Corporation - Mit Kaiba, Adrian, Nylia -
 
Lianna City - Vor der Jedi-Basis - Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Reenya, Kaiba, Breela'a, Chesara, Tara und Wes

Tara musste auf den Kommentar von Wes grinsen und musste nun auch auf die erschrockene Reaktion von Keeda herzhaft lachen.

„Nein, ich habe mir nicht getan. Keine Sorge!“

Meinte sie und rappelte sich auf und befreite sich von Gras und anderem Dreck.


„Also Wes, das nächste Mal warnst du mich bitte schön VORHER und nicht nachher, als wäre es dir gerade erst eingefallen. Gib es doch zu, du wolltest mich fallen sehen! Jaja, rede dich bloß nicht raus, ich kenne dieses Gesicht!“


Meinte Tara lachend und rieb sich kurz ihren Hintern.


„Zum Glück ist da was dran, sonst hätte es wohl doch weh getan“.

Meinte die Togruta grinsend. So gut ging es ihr lange nicht mehr. Ob das hier die Luft machte oder allgemein die Atmosphäre? Tara wusste es nicht, doch sie genoss es für den Moment und ihre Sorgen traten tatsächlich mal in den Hintergrund.
16 Jahre alt war die junge Togruta also, dass war wirklich noch sehr jung, wenn man bedachte wie früh sie ihr Elternhaus damit verlassen hatte, um einen eher männlichen Beruf zu erlernen. Aber es schien mehr dahinter zu stecken und Tara traute sich auch nicht so nachzubohren.


„ Ich bin 26 Jahre alt und auch bereits Mutter. Shili hat sich schon verändert. Durch das Imperium. Sie haben viel Schaden und Leid angerichtet, aber mehr möchte ich im Moment auch nicht dazu sagen. Vielleicht später, ok? Aber du kannst gerne nach Shili mitkommen, ich habe nichts dagegen.“

Sagte die junge Togruta und beobachtete dann das junge Mädchen, wie es versuchte ihre ersten Versuche zu tätigen, was die Levitation anbelangte, während Wes erneut mit Chesara sprach und irgendwie komisch wirkte. So verblüfft und teils sogar ein wenig blass. Hoffentlich war es nichts schlimmes, aber ihre Lekkuschwänze empfingen andere Gefühle auf, die zu seinem Äußerem irgendwie nicht passten. Tara zwang sich, dort nicht so hinzusehen, denn schließlich würde sie es wahrscheinlich eh bald erfahren.

Lianna City - Vor der Jedi-Basis - Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Reenya, Kaiba, Breela'a, Chesara, Tara und Wes

[Op] Ich hoffe, ich habe nichts und niemanden vergessen ]
 
]Lianna-System - Lianna City - Orden der Jedi - Jibrielles Zimmer - allein[

Ein dumpes Piepen und Brummen weckte eine Padawan mit steifem Genick und rot gedrückter Stirn, als sie ihren Kopf von der Tischplatte hob. Orientierungslos tasteten ihre Finger nach der Quelle des Lärms, fanden den Störenfried auch bald, packten ihn, stellten ihn aus, und warfen den Com-Link in die Ecke des Zimmers. Seufzend legte Jibrielle ihren Kopf wieder auf den Tisch, holte ein paar Mal tief Luft und fuhr auf einmal vor Schreck zusammen, wäre fast mit dem Stuhl umgekippt. Schnell sprang sie zu dem Com und guckte nach, wer ihr geschrieben hatte.

"Ohje ohje ohje!"

keuchte sie mit rauer Stimme und noch halb von Schlaf verklebten Augen und sah, was sie befürchtet wie gehofft hatte: Chesara. Ne tolle Padawan war sie - schmiss sie beinahe den niegelnagelneuen Com in den Müll, wenn ihre Meisterin nach ihr rief.
Während sich Jibrielle noch über sich selbst ärgerte und langsam die Nackenschmerzen zu spüren waren, registrierte sie erst den Inhalt der Nachricht. Was? Eine Naturkatastrophe auf Bandomeer? Und Chesara wollte dahin? In einer halben Stunde?

Wie vom Blitz getroffen schoss Jibrielle hoch, rannte zum Bad, stieß sich den großen Zeh an der Schreibtischkante, fluchte wie selten zuvor, wobei sie Wörter benutzte, die sie vor ihrer Begegnung mit dem devaronianischen Taxifahrer auf Ord Mantell nicht gekannt hatte, und humpelte so geschwind und würdevoll wie möglich ins Bad. Und noch nie hatte sich eine Padawan und langhaarige Person schneller im Bad fertig gemacht. Schon nach ein wenigen Minuten sprang Jibrielle frisch geduscht aus der Nasszelle und scannte ihr Zimmer nach sauber Kleidung ab. Rasch schlüpfte sie in Unterwäsche und Socken, zog eine hellbeige Stoffhose über, dazu eine schlichte weiße Chiffon-Bluse, weil das das Erstbeste war, was sie fand - doch verzichtete dabei aber auch bewusst auf die Jedi-Robe. Sie wusste spontan nicht wo Bandomeer lag und ob es nicht vielleicht Imperial war. Außerdem hatte sie sich bislang noch nicht daran gewöhnt, die Jedi-Uniform zu tragen. Dazu war es noch nicht an der Zeit irgendwie.

Fünfzehn Minuten nachdem Jibrielle die Nachricht erhalten hatte stand sie also gestriegelt und gebügelt in ihrem Zimmer und warf alles, was halbwegs nützlich war, in ihre große Reisetasche - nicht zuletzt die ganzen Lichtschwertbauutensilien. Ohjeee das gab bestimmt ärger, dass sie noch nicht mit der Konstruktion fertig war. Andererseits hatte Chesara doch gesagt, sie solle erst schlafen, oder? So verschwendete die Padawan keine weiteren Gedanken daran, war es doch nun erstmal wichtig, Chesara nicht warten zu lassen oder gar den Abflug zu verpassen. Die Tasche über die Schulter geworfen lief Jibrielle den Flur der Wohnräume entlang und lächelte mit jedem Schritt froher und erwartungsvoller. Endlich würde sie wieder mit Chesara auf eine Mission gehen, endlich würde sie wieder von ihr lernen können und mit ihr Zeit verbringen. Soviele Mission standen ihnen noch bevor, soviele Aufgaben, soviele Lektionen. Was sie wohl als nächstes erwarten würde?

Da kam Jibrielle wieder der Grund des plötzlichen Aufbruchs in den Sinn und ihr Blick blieb an einem der Holobildschirme kleben, die in einem der Foyers des Ordens flimmerten. Die Bilder, die Szenerien, die verletzten Lebewesen, das Leid ... all das schoss in stetigen, konstanierten Aufnahmen über den Schirm und in Jibrielles Verstand, viel schneller und eindringlicher als sie es in diesem Moment verarbeiten konnte. Bis sie schließlich wirklich begriff, das furchbare Ausmaß, die Machtlosigkeit, die Willkür.


"Das gibt es nicht. Es gibt keine ... es gibt keine lebendige Macht ..."

sagte die Padawan, doch wusste sie selbst nicht so genau, was sie da sagte. Sie konnte jetzt auch gar nicht wirklich darüber nachdenken. Sie musste hier weg, durfte nicht auf diesem Fleck wie festgefroren stehen bleiben. Langsam legte sie die Hände vor den weit geöffneten Mund, während sie versuchte, sich nicht von dem Gesehenen überwältigen zu lassen, nicht schon wieder, nicht schon wieder weinen. Sie schluckte, schluckte einen gewaltigen Kloß hinunter, doch floß keine Träne. Tränen halfen hier niemanden, auch ihr nicht. Sie würde sich selbst am besten helfen, wenn sie diesen armen Seelen half. Chesara war ganz die große Jedi-Rätin des Ordens, als sie doch offenbar keine Stunde nach dem Unglück schon zum Aufbruch geblasen hatte. Sofort wandte sich Jibrielle wieder um und hechtete den Gang weiter. Sie musste in diesem Moment das Leid herunterschlucken. Jetzt half es nicht mitzuleiden. Jetzt musste sie konzentriert sein, oder? Für Schmerz war später noch Zeit.

Als die Padawan den Hangar erreichte, spürte sie ein ums andere Mal die Präsenz ihrer Meisterin lange bevor sie sie sah. Chesara stand etwas weiter weg in der Nähe eines Raumschiffes und einer Ansammlung anderer Personen, die nach Jibrielle erstem unbewussten Instinkt wohl ebenfalls Jedi waren. Chesara führte also eine richtige Hilfsmission an. Großartig! Ob die Padawan an der Seite ihrer Meisterin auch würde ein bisschen helfen können? Bestimmt, jede Hand würde gebraucht werden. Außerdem: Dies war eine perfekte Chance, selbst endlich das Handwerk der Machtheilung von Chesara zu lernen - von ihrer Lehrerin, von der sie alles gelernt hatte, was sie war.
Freudestrahlend lief Jibrielle bis auf weniger Meter zu Chesara heran, bevor sie langsamer wurde und schließlich keuchend zum halten kam, die Hände in die Hüften stützte und erstmal verschaufen musste.


"Da - bin - ich - hab - soschnell - gemacht - wieich - konnte - ... - binich - zuspät?"

keuchte Jibrielle schaute ihre Meisterin erwartungsvoll an und ließ den Blick kurz über die anderen schwenken. Und die erste andere Person die sie erkannte, war Nylia.

"Nylia!"

rief Jibrielle, verschluckte sich dabei fast vor Schreck und Luftmangel, ging aber ohne zu zögerna auf die Blondine zu und nahm sie fest in den Arm.

"Du bist ja - auch hier!"

sagte die die brünette Padawan, was jedoch weniger eine Frage als vielmehr eine begeisterte Festellung war, in deren Stimme die große Freundschaft zu der Ordensschwester mitschwang, die sie doch eigentlich so wenig kannte.

]Lianna-System - Lianna City - Orden der Jedi - Hangar - mit Nylia, Adrian, Kaiba, Breela´a und Chesara[
 
Lianna-System - Lianna City - Orden der Jedi - Hangar - mit Nylia, Adrian, Kaiba, Breela´a und Chesara

Kaum hatte sich der Padawan mit Breela'a zum Hangar begeben und dort auf weitere Instruktionen gewartet, gesellte sich eine weitere Person zu ihnen hinzu. Es war ein junger Mann, etwa im gleichen Alter wie Kaiba selbst. Das konnte von Vorteil sein, vielleicht jemand zu dem er einen besseren Draht finden konnte. Auf den ersten Blick wirkte er aufgeschlossen und freundlich, sofort begrüßte er die beiden und stellte sich vor. Sein Name war Adrian und anscheinend war er erst kürzlich zum Jedi-Ritter ernannt worden. Unwillkürlich durchzuckte Kaiba der Gedanke, dass er wohl früher zu den Jedi hätte gehen sollen.

"Hallo ich bin Kaiba Curox, frischgebackener Padawan", antwortete er und erwiderte das Grinsen, kam sich im selben Moment aber dämlich vor. Während Adrian schon ein Jedi war, war er selbst noch grüner hinter den Ohren als ein Duro.

Während sie die Vorräte und Medikamente einluden, merkte Chesara an, dass noch eine weitere Person fehlen würde, die sie auf ihrer Rettungsmission nach Bandomeer begleiten würde. Nach allem was der Ex-Schmuggler mitbekommen hatte, war der Tsunami verheerend gewesen und hatte zehntausenden das Leben gekostet. Dort musste das pure Chaos herrschen und jede Hilfe, insbesondere die der wohl besten Heilerin des Ordens, wäre wohl mehr als willkommen. Die Zeit drängte, jede Minute zählte!

Die Jedi-Rätin schaute bereits auf die Uhr, da kam wie ein Wirbelwind jemand zum Hangar gespurtet und blieb schnaufend vor ihnen stehen, um Luft zu schnappen. Beinahe hätte Kaiba die Kiste die er gerade trug fallen gelassen, als er die junge Frau ansah. Sie war bemerkenswert hübsch, von schlanker trainierter Statur. Unter einem Vorhang leicht welliger, brünetter Haare, blickten strahlend grüne Augen zu der Gruppe auf. Auch sie mochte, wie Adrian, in seinem Alter sein, wohlmöglich ein wenig älter. Die leicht gebräunte Haut hob ihre ebenmäßigen Züge noch hervor.

Kaiba setze an sie zu begrüßen, irgendetwas witziges, nettes oder wenigstens interessantes zu sagen. Doch alles was er herausbrachte war ein gekrächztes:

"Hallo, ich bin Kaiba. Alles klar?"

'Starr sie nicht so an, du Trottel', hallte es in seinem Kopf und er wandte sich schnell ab, damit niemand etwas mitbekam. Normalerweise hatte er überhaupt kein Problem mit Frauen zu sprechen, auch nicht mit sehr attraktiven. Aber aus irgendeinem Grund schien sein Gehirn einen Moment auf stand by gewesen zu sein. Er verstand nicht recht, warum er sich gerade wie ein pubertierender kleiner Junge verhalten hatte. Im Geiste hörte er bereits Triggs Stimme sagen: 'Na das war ja ein perfekter erste Eindruck'.

In der Zeit, die das beladen des Schiffes noch in Anspruch nahm, versuchte er nicht noch einmal in Jibrielles Nähe zu kommen, um nicht ein weiteres Mal wie der wahrscheinlich größte Idiot im Universum auszusehen.

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Chesara klärte Adrian nach seiner Frage darüber auf, dass Bandomeer nicht offiziell um Hilfe gebeten hatte. Es war also eine Eigeninitiative des Rats oder sogar von Chesara selbst. Adrian nickte seiner Meisterin entschlossen zu. Das war es, was er an ihr so mochte: So hatte die Möglichkeit Notleidenden zu helfen und tat dies auch, ohne sich extra darum bitten zu lassen. Sie spürte, wo Hilfe gefragt war und dort ging sie hin.
In der Kürze der Zeit hatte sie eine ganze Menge Kisten, vermutlich mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und sonstigen Hilfsgütern, organisiert, die jetzt in den Frachter eingeladen wurden.

Der männliche Padawan an Chesaras Seite hieß Kaiba Curox und griff in seiner Vorstellung Adrians Formulierung auf: Frischgebackener Ritter, frischgebackener Padawan. Adrian lächelte, wusste aber nicht, was er davon halten sollte. Der Typ schien ganz nett zu sein, aber instinktiv fragte er sich, ob er ihn nicht doch auf den Arm nehmen wollte. Aber wie hieß es noch? Man sollte immer vom Positiven im Menschen ausgehen. Auch etwas, das seine Meisterin ihm vermittelt hatte. Und Kaiba war neben ihm der einzige Kerl auf dieser Reise. Irgendwie waren sie also eine Art Brüder im Geiste.

Jibrielles stürmische Ankunft komplettierte die Truppe. Adrian runzelte die Stirn, ob dieses Auftritts seiner ehemaligen Mitpadawan. Er hatte schon darüber nachgedacht, dass sie jetzt, wo er Ritter war, ihren Konflikt beilegen sollten. Aber wenn sie immer derart theatralisch und aufmerksamkeitsheischend auftrat, machte sie es ihm nicht leichter. Der junge Ritter zwang sich zu seinem Lächeln, auch wenn Jibrielle im ersten Moment nur Nylia mit einer Begrüßung bedachte.


„Hey Jibrielle.“

Aus den Augenwinkeln nahm Adrian wahr, wie klein der Stapel an Kisten schon geworden war. Sie konnten gleich aufbrechen. Auch Chesara schien langsam ins Innere des Schiffes gehen zu wollen. Adrian folgte ihrer stummen Aufforderung und auch die anderen Padawane setzten sich in Bewegung. Im Gehen wandte er sich noch einmal zu Jibrielle um. Sie beide hatten sich so lange nicht gesehen, ein paar Sätze mussten sie da doch austauschen.

„Wie lief deine Mission?“

Während er selbst mit Chesara unterwegs gewesen war, hatte Jibrielle eine alleinige Mission aufgetragen bekommen. Bei ihrem Aufbruch war Adrian der Gedanke gekommen, sie könnte noch vor ihm die Ausbildung abschließen, genau wie Steven. Anscheinend war das aber nicht der Fall - Jibrielle war wohl erst seit kurzem wieder hier auf Lianna und Chesara hatte sicher noch keine Zeit gehabt sie zu ernennen.

„Du wirst sicher auch bald deine Ausbildung abgeschlossen haben.“

sagte er gutmütig und deutete ein Lächeln an. Erst jetzt kam ihm der Gedanke, dass Chesara vielleicht noch warten und Jibrielle während der Aufbauarbeit auf Bandomeer prüfen wollte. Aber das auszusprechen wäre unhöflich gewesen. So lächelte er nur weiter stumm in ihre Richtung, driftete gedanklich aber schon nach Bandomeer ab, wo eine viel größere Herausforderung auf sie wartete, als zwischenmenschliche Jedi-Beziehungen ins Lot zu bringen.

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Lianna City - Vor der Jedi-Basis – Wes, Tzun, Fye'alat'i, Reenya, Kaiba, Breela'a, Chesara, Tara und Keeda

In Gedanken versunken bekam Keeda mit, wie Tara nochmals lachte und versicherte, sie habe sich nichts getan. Die ältere Togruta richtete sich auf, wandte sich an Keeda und beantwortete die Frage über ihr Alter. Kurz war Keeda erstaunt und sah die Togruta verwundert an. 26 Jahre schon? 10 Jahre älter als sie selbst! Und trotzdem... sie verstand sich gut mit Tara. Keeda fragte sich, wo ihr Kind war, doch eine solche intime Frage wollte sie nicht stellen. Schließlich gab es Privatsphäre.

Kurz erzählte Tara auch von Shili. Keedas Gesichtsausdruck wurde ernst, als sie hörte, dass das Imperium seinen Weg nun nach Shili gefunden hatte. Umso stärker wurde ihr Drang, Shili zu sehen. Aber die Ausbildung hier auf Lianna ging vor.


„Aber du kannst gerne nach Shili mitkommen, ich habe nichts dagegen.“

fügte Tara noch hinzu und die Stimmung der Jüngeren hellte sich auf. Vielleicht könnte man auf Shili den Leuten etwas helfen! Auch wenn nicht, wenigstens sah sie ihre Heimat wieder.

„Danke, Tara!“

Schließlich versank Keeda in ihrem Versuch, ruhig zu werden. Entfernt, wie durch eine dichte Schicht, nahm sie ein komisches Gefühl war. Ein paar Meter entfernt von der Gruppe...Wes? Schnell öffnete sie die Augen und sah zu dem Jedi hinüber, aber es schien nichts Schlimmes vorgefallen zu sein. Dennoch waren die Ausdrücke auf seinem Gesicht etwas widersprüchlich: Freude, leichte Benommenheit, Entschlossenheit? Keeda konnte nicht sagen, ob dies alle Gefühle waren, wandte sich aber wieder ab. Für eine Anfängerin wie sie fand sie es unhöflich, zu sehr in den Gefühlen anderer herumzuforschen. Schließlich ließ Keeda sich wieder in die ruhige Schicht sinken, die sie vorher erreicht hatte.

Nach einer Weile drang die Stimme von Tzun zu ihr hindurch. Er erzählte ihr, dass er selbst ein Genetiker war und mit den besten unter ihnen gearbeitet hatte.


„Ist es sehr schwierig, Lebewesen zu klonen? Entschuldige meine Frage, aber ich habe von solchen Dingen noch nicht viel gehört. Bei uns in Shili wusste man, dass es möglich war, zu klonen. Aber wir kannten auch nur ein paar Informationen darüber und einiges ist wahrscheinlich durch Gerüchte durcheinander geraten.“

antwortete Keeda einige Sekunden nach der Frage, da sie sich erst einmal aus der Ruhe, die sie umgeben hatte, lösen musste.
Sie lenkte ihren Blick auf Fye'alat'i, die inmitten der Gruppe stand.


„Entschuldige? Du bist eine Diathim, oder? Wie bist du darauf gekommen, die Macht nutzen zu können?“

Aus den Augenwinkeln sah die kleine Togruta, wie Kaiba und Breela'a in die Jedi-Basis liefen und Chesara auch ihres Weges ging.

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Ziemlich aufgeregt und gehetzt stieß Jibrielle als letzte zu der Gruppe, die vor dem Frachter der Wingston Corporation stand und einerseits darauf wartete, dass sie vollzählig waren und andererseits, dass die Droiden die vielen Kisten einluden, die sie mit nach Bandomeer nehmen würden. Es war einiges, das sie an Medikamenten und Lebensmitteln zur Verfügung hatten, aber Chesara hatte auch warme Decken und Kleidung gesehen, als sie ein paar der Transportbehälter geöffnet hatte. Natürlich war es längst nicht genug, um die Not aller Leidenden auf Bandomeer zu lindern, aber es war ein Anfang.

„Jibrielle, gut, dass du da bist.“

Begrüßte Chesara ihre Padawan, die gerade Nylia um den Hals gefallen war. Die beiden hatten sich zuletzt auf Coruscant gesehen und obwohl sie etwa im gleichen Alter sein mussten, hatte Jibrielle, so schien es jedenfalls Chesara, eine gewisse Fürsorge gegenüber dem zerbrechlichen Mädchen mit den blonden Locken entwickelt.

„Wir sind dann fast startbereit. Habt ihr euch jetzt alle schon kennen gelernt?“

Fragend sah sie in die Runde, war kurz davor noch einmal alle Namen zu nennen, um die Padawane – und Adrian – einander vorzustellen, besann sich dann eines Besseren und ging schonmal vor die Rampe hinauf. Die Padawane waren schließlich keine kleinen Kinder mehr und würden sich schon selbst miteinander bekannt machen können.

“Kaiba war so freundlich, sich dazu bereit zu erklären, unser Pilot zu sein.“

Sagte Chesara, als sie alle zusammen den Frachter betraten.

„Jibrielle, vielleicht möchtest du ihn ein wenig im Cockpit unterstützen, falls er einen Co-Piloten braucht?“

Schlug sie vor. Sie war sich nicht sicher, ob die brünette Padawan Flugerfahrung hatte, möglicherweise hatte sie auch während ihrer Reise nach Ord Mantell etwas dazu gelernt, doch wenn nicht, dann war jetzt der passende Moment, um sich von Kaiba etwas beibringen zu lassen. Es konnte nicht schaden, wenn sie ungefähr wusste, wie man ein Raumschiff steuerte. Chesara hatte dies sehr spät gelernt und war auch heute noch entsprechend unsicher. Die Gruppe von Jedi betrat den Korridor, in dem die Quartiere lagen. Schon von ihren vorangegangenen Reisen wusste Chesara, dass nicht genug Zimmer vorhanden waren, damit jeder ein Einzelzimmer bekam. Tatsächlich gab es insgesamt drei Räume, was bedeutete, dass sie teilen würden.

„Es gibt drei Quartiere mit mehreren Betten, mit denen wir uns arrangieren müssen.“

Sprach Chesara und öffnete eine der Türen, damit Jibrielle, Breela'a und Kaiba einen Blick in eines der Zimmer werfen konnten.

„Der Einfachheit halber machen wir ein Mädchen-, ein Jungenzimmer und eins für die alte Dame.“

Scherzte sie und trug ihre Tasche den Gang hinunter zu dem letzten Quartier. Dies war der Raum, den sie auch zuvor schon bezogen hatte, als sie mit Adrian alleine und zwischendurch mit ihm und Akemi unterwegs gewesen war. Sie hatte die Tasche noch nicht in ihrem Quartier abgestellt, als der Droide im Eingang des Schiffes erschien um Meldung zu machen, dass alle Kisten verladen waren. Wunderbar, dann konnten sie starten.

„Kaiba, bist du so weit?“

Fragte Chesara in Richtung ihres Padawans. Wenn niemand etwas vergessen hatte, konnten sie die Rampe hoch fahren und sich auf den Weg machen, in Richtung Bandomeer, wo die bebende Erde ihre Macht über alles Leben demonstriert hatte.

- Lianna – Jedi-Basis – Hangar – Frachter der Wingston Corporation - Mit Kaiba, Adrian, Nylia, Breela'a, Jibrielle -
 
Lianna City - Vor der Jedi-Basis - Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Tara und Wes

Irgendwie fühlte man sich nicht so wirklich anders als Advisor, als Mitglied des Jedi-Rats, fand Wes, doch das tat es nie. Auf ein Mal zählte er zu den bedeutendsten Jedi des Ordens und somit der Galaxis, und jetzt… was eigentlich? Der soeben beförderte Taanaber hatte den Eindruck, dass von jetzt an alles anders und besser zu laufen hatte, doch was musste sich eigentlich ändern? Die Antwort würde sich hoffentlich im Laufe der Zeit ergeben. Beruhigend war immerhin, dass Chesara ihm vertraute und erzählte, dass es ihr seinerzeit auch nicht anders ergangen war. Stimmt, sie musste damals ja wirklich noch sehr, sehr jung gewesen sein. ›An seinen Aufgaben wachsen,‹ dachte Wes. ›Ich schätze, das werde ich dann wohl.‹

Kurz darauf war die Rätin samt ihren Padawanen verschwunden und ließ ihn ihn mit seinem gewachsenen Aufgabenfeld zurück, was in diesem Fall wohl die Betreuung der Padawane Tara und Keeda – letztere wusste ja noch gar nichts von ihrer möglicherweise zweifelhaften Ehre – und der beiden Neulinge Tzun und Fye'alat'i bedeutete, falls man die Bezeichnung bei der bisher recht unverbindlich wirkenden Diathim benutzen wollte. Entsprechend introvertiert kehrte er zu den Vieren zurück, die sich miteinander unterhielten, und wartete, bis die Gespräche verstummten. Tara hatte ihre kleine Bruchlandung ja mittlerweile verschmerzt, auf einen Kommentar zu ihrem Hintern verzichtete er allerdings wohlweislich und beschränkte sich darauf, sie anzugrinsen. Er räusperte sich, als er ihrer aller Aufmerksamkeit hatte. Ihm war nicht entgangen, dass Keeda bereits erfolglos versucht hatte, die Vorführung der älteren Togruta zu imitieren, doch mit etwas Glück wären sie alle bald auf dem richtigen Weg dazu.

»Ich könnte jetzt zweifellos viele Worte darüber verlieren und den Rest des Tages darüber reden, was als Neulinge im Jedi-Orden auf euch zu kommt, was ihr dürft, was man von euch erwartet, was man euch beibringt. Aber anstatt lange zu erklären, wie es ist, ein Padawan zu sein, versuche ich euch zu zeigen, wie es sich anfühlt. Wir beginnen also direkt mit einer Übung, einer kleinen Atemübung mit Meditation.«

Erklärte er seinen Schützlingen, schnappte sich vier kleine Steine und legte diese in einem Viereck ins Gras.

»Jeder von euch setzt sich hinter einen der Steine. Fye'alat'i, du kannst gerne mitmachen, wenn du möchtest. Auf diese Weise erfährst du bestimmt am meisten. Dafür ist der vierte Stein gedacht, ich werde euch nämlich von außerhalb beobachten.«

Meinte er und hoffte, dass das fremdartige Geschöpf sich beteiligen würde. Immerhin wollte er sie auch nicht gerne einfach stehen lassen. Als sich alle versammelt hatten, fuhr er fort.

»Ihr könnt euch hinsetzen, wie es euch gefällt, Hauptsache es ist euch bequem. Das Gras müsste ja trocken genug sein. Schließt die Augen, konzentriert euch auf euren Atem und versucht, möglichst an nichts anderes zu denken.«

Damit begann Wes die Übung – er lief um den Kreis, den seine Schüler gebildet hatten, beobachtete sie und gab ihnen mit ruhiger Stimme einige Gedanken zum Thema Macht mit, wie sie ihm gerade so einfielen. Das eine oder andere entstammte bestimmt irgendwelchen Holos. Hoffentlich klang es wenigstens ordentlich advisormäßig.

»Fühlt euren Atem, wie er kommt und geht.

Achtet darauf, wie ihr langsam ein- und ausatmet.

Er ist langsam, weil ihr ruhig und entspannt seit. Ihr seit bei den Jedi, und was immer euch zuvor beschäftigt hat, soll euch für eine Weile nicht kümmern.


Emotionen, und dennoch finden wir Frieden.

Ignoranz, und dennoch erlangen wir Wissen.

Leidenschaft, und dennoch verfügen wir über Gelassenheit.

Chaos, und dennoch herrscht Harmonie.

Tod, und dennoch begleitet uns die Macht.


Was euch bedrückt, es ist nicht wichtig. Eure Atmung ist wichtig.

Versucht, tief und lange einzuatmen. Beobachtet, wie sich euer Brustkorb hebt und senkt, aber auch euren Bauch.

Man kann den Atem als eine Art Lebensenergie sehen. Wir können die Atmung kontrollieren, doch nicht auf sie verzichten. Fühlt diese Energie, wie sie euch durchströmt!

Allerdings gibt es noch eine andere ›Lebensenergie‹, eine noch wichtigere, die Macht. Bestimmt hat jeder von euch sie schon einmal gefühlt, die meisten allerdings nicht bewusst.

Es gibt Lebewesen, die existieren können, ohne zu atmen, doch keine, die ohne die Macht existieren können.

Sie ist allmächtig,…

Allgegenwärtig,…

Sie umgibt uns…

Sie durchdringt uns…

Sie hält die Galaxis zusammen!

Sie durchströmt euren Körper auf ähnliche Weise wie die Atemluft, jede eurer Zellen, und auch den Raum dazwischen.

Sie ist da, sie war immer da. Ihr wisst, dass sie da ist, ihr könnt sie fühlen.

Das sonderbare Gefühl, das ihr schon immer kanntet und doch nie erklären konntet. Ihr spürt es jetzt.

Ihr spürt die Macht.«

Der Advisor konzentrierte sich und ließ eine kleine, sanfte Welle der Macht über sie hinwegstreichen, so dass hoffentlich auch wirklich jeder wusste, worauf er zu achten hatte.

»Wer sie spüren kann, nickt kurz.«

Lianna City - Vor der Jedi-Basis - Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Tara und Wes
 
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{Lianna City/Vor der Jedi Basis}Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Reenya, Tara,Wes

Direkt nachdem die Togruta gefragt hatte ob es schwer wäre zu klonen wollte Tzun antworten doch Meister Wes wollte sofort eine kleine Übung beginnen. Tzun setzte sich an einen der Steine, der Kaminoaner setzte sich im Schneidersitz mit kerzengeradem Rücken ins Gras. Auf Aufforderung des Meisters schloss er die Augen und hörte genau den Worten des Jedi zu und versuchte sie zu verinnerlichen. Nach diesen Worten spürte Tzun etwas ähnliches wie ein kleines Kribbeln am Ganzen Körper was ihn zusammenzucken ließ. Dieses Merkwürdige Gefühl verebbte schnell wieder aber immernoch war Tzun leicht irritiert. War das die Macht? War dies das Gefühl wenn man sie nutzt? Kurz musste der Kaminoaner sich sammeln um wieder die Kühle Kontrolle über sich zu erhalten bevor er zögerlich nickte. Ein wirklich sonderbares Gefühl was der Jedi da ihn ihm heraufbeschworen hatte, war es überhaupt der Meister gewesen? Hatte das Tzun unbeabsichtigt selbst heraufbeschworen?

{Lianna City/Vor der Jedi Basis}Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Reenya, Tara,Wes
 
]Lianna-System - Lianna City - Orden der Jedi - Hangar - mit Nylia, Adrian, Kaiba, Breela´a und Chesara[

Nicht zu fassen, Nylia war auch hier! Ja aber warum? Und warum war es so schwer zu fassen. Na klar war sie hier besser aufgehoben als auf Coruscant, vor allem wenn sie noch keinen neuen Meister hatte. Dort auf dem Stadtplanet würde sie nur wieder entführt und befreit werden müssen, da war sie hier schon sicherer und konnte immerhin schonmal gut was üben und lernen. Aber eigentlich waren die Gründe ja auch nebensächlich, immerhin freute sich Jibrielle einfach nur sie wieder zu sehen. Zuletzt hatten sie sich gesehen, bevor Jibrielle nach Ord Mantell aufgebrochen war. Damals hatte ihr Jibrielle erklärt, dass sie immer für Nylia da sein wolle, dass die Blondine keine Angst davor haben brauchte, allein zu sein. Und einsam war sie offenbar wirklich nicht - sie war hier im Herzen der Republik, im Orden der Jedi und unter Freunden.

Nylia schien sich ebenso über das Wiedersehen zu freuen, fand aber noch nicht wirklich die richtigen Worte. Doch anscheinend war sie mit Adrian schon ein bisschen auf Lianna rumgelaufen und neue Bekanntschaften geschlossen. Großartig. Jibrielle spürte, dass die blonde Padawan fiel leichteren Gemüts war, als sie sie je auf Coruscant erlebt hatte. Sie fühlte, wie sich offenbar nach und nach der Schatten von Nylia hob. Erleichtert atmete Jibrielle durch, knuffte Nylia in die Wange und sah die anderen der Gruppe an, die anscheinend mit nach Bandomeer kommen sollten. Als erstes sprach sie ein unbekannter junger Mann an, doch verstand die Padawan nicht viel mehr als ein dumpes "Hallo", weil er das andere wegzunuscheln schien. Irgendwas mit Kleber? Keine Ahnung. Jibrielle lächelte aber freundlich, winkte ihm kurz, doch als er sich auf einmal einfach bloß wegdrehte, als hätte er plötzlich was wichtig zu tun, zuckte Jibrielle mit den Achseln, grinste und erkannte als nächstes Adrian, der direkt neben Chesara stand.

Instinktiv stieg in ihr auch bei seinem Anblick - dem Anblick des Padawankollegen, mit dem sie sich nie richtig verstanden und sogar schlimmen Streit gehabt hatte - Wiedersehensfreude auf, doch da sie um seine Befindlichkeiten und Empfindlichkeiten wusste, gab sie ihm nur grinsend die Hand und erwiderte seine Begrüßung. Kurz huschte ein unwillkürlicher Gedanke durch ihren Sinn, dass er sich irgendwie verändert hatte. War es was mit seinen Haaren? Oder war er ein Stück gewachsen? Waren es die kleinen Bartstoppeln? Oder hatte er was mit seinen Augenbrauen gemacht? Trug er vielleicht Kontaktlinsen? Waren es die Klamotten? Keine Ahnung. Jibrielle wusste einfach nicht warum, aber er schien ihr für einen Augenblick geradezu wie ausgewechselt. Pff, was sie wieder hatte. Bestimmt hatte er einfach nur viel erlebt und war reifer geworden oder so.


"Hi Adrian, wie gehts dir?"

fragte sie ihn aufrichtig interessiert, so als wäre nie etwas zwischen ihnen gewesen. Dabei wusste sie selbst nichtmal genau, weshalb sie plötzlich keine echte Zurückhaltung ihm gegenüber empfand. War es wegen dem, was sie auf Ord Mantell erlebt hatte? Wegen der Illusionen? Schon möglich. Jedenfalls fühlte sie sich nicht mehr von ihm bedroht und sah in ihm nur noch einen bemühten Kollegen, der viel durchgemacht hatte, aber ein guter Kerl war. Er schien ihr den Streit auch nicht mehr übel zu nehmen, fragte er sie sogar nach der Mission. Die ganze Chronik der Geschehnisse raste vor ihrem inneren Auge vorbei, doch begnügte sie sich erstmal mit der Kurzfassung.

"Puh, weißt du, es war sehr ... ereignisreich. Teils erfolgreich, teils weniger. Aber davon erzähl ich dir lieber zu einem späteren Zeitpunkt mehr. Ist ne ziemlich lange Geschichte."

sagte Jibrielle und zuckte lachend mit den Schultern, um die Schmerzen zu verdecken, die sie bei den Gedanken an Ord Mantell, in ihrem Inneren fühlte. Jetzt bemerkte sie erst richtig, dass es noch etwas dauern würde, bis sie das alles wirklich verdaut hatte. Doch sie hatte es bewältigt, schon jetzt. Jetzt konnte sie nur noch daran wachsen, ganz bestimmt. Inzwischen hatte sich die Gruppe bereits in Bewegung gesetzt und betrat nach und nach das Schiff, während Jibrielle neben Adrian herging. Dieser sprach bereits weiter und stellte Jibrielle irgendeine Frage, die sie aus den Gedanken riss. Ausbildung abgeschossen wer?

"Ausbildung abgeschlossen wer wie wiebitte? Du? Heißt das du wurdest ... zum Jedi-Ritter ernannt?"

fragte Jibrielle verdattert, als ihr Gehirn dem Gesagten endlich gefolgt war, und schaute Adrian verdutzt an. Doch damit er nicht dachte, sie würde ihn nicht dafür geeignet halten - und tatsächlich waren ihr zuerst Zweifel wegen seiner Tendenz zur dunklen Seite gekommen - setzte sie ganz schnell eine viel freudigere Miene auf und kehrte die Verwirrung in heitere Überraschung.

"Wow! Herzlichen Glückwunsch!"

rief sie, freute sich schließlich auch tatsächlich für ihren - nun anscheinend ehemaligen - Mitpadawan und hielt sich diesmal nicht in ihrer natürlichen Art zurück und gab Adrian eine kurze Umarmung. Also eine Beförderung ohne Umarmung kam jawohl nicht infrage!

"Da ist ja ganz schön was los gewesen in meiner Abwesenheit, was? Noch irgendwer befördert worden, von dem ich nichts weiß?"

meinte Jibrielle und lachte, als sie schließlich Chesaras Instruktionen hörte. Offenbar sollte irgendwer mit dem Namen Kaiba der Pilot sein und Jibrielle ihm als Co-Pilotin zur Seite stehen. Sie? Co-Pilotin? Beinahe hätte Jibrielle laut "Ich?" gerufen, doch Chesara wusste schon was sie tat. Und tatsächlich würde es nicht schaden, was über die Fliegerei zu lernen. Das bisschen was sie sich bislang von Dashiell, Jace und Sikiro abgeguckt hatte, reichte kaum um ein ferngesteuerten Spielzeuggleiter zu steuern. Jibrielle drehte sich um und sah zu demjenigen, den Chesara Kaiba genannt hatte, und erblickte den Nuschler. Ach Kaibaaaaaa, klar.

"Dann übernehmen wir zwei Hübschen also das Cockpit, was? Ich bin Jibrielle, freut mich dich kennen zu lernen Kaiba."

sagte Jibrielle und reichte ihm die Hand. Ne Umarmung musste jetzt nun nicht unbedingt sein. Als sie Adrian damals gleich bei der ersten Begegnung umarmt hatte, hatte er sich maximal pissig gezeigt. Und Steven hatte sich prompt in sie verknallt. Das musste ja nicht wieder sein, weder das eine noch das andere. Übrigens war dieser Kaiba auch schon wieder auffällig hübsch, wie anscheinend so ziemlich jede wichtige Person, die seitdem sie bei den Jedi ist in ihr Leben trat. Eine komische Welt war das.

]Lianna-System - Lianna City - Orden der Jedi - Hangar - mit Nylia, Adrian, Kaiba, Breela´a und Chesara[
 
Lianna City - vor der Jedi-Basis - Reenya, Tzun, Fye'alat'i, Tara, Wes und Keeda

Frustriert verwarf Keeda einen erneuerten Versuch, ihre Gedanken zu verdrängen. Hatte sie es verlernt? All die Jahre... Ärgerlich über sich selbst beobachtete sie die inzwischen kleinere Gruppe und stand leise auf. In ihren Versuchen hatte sie lediglich verschwommen die Gefühle der Gruppe gespürt, kein besonders großer Schritt nach vorne. Aber immerhin ein Anfang!
Tzun wollte gerade auf ihre Frage antworten, als Wes sagte, sie würden nun eine Übung machen.
Genauer: Eine Atemübung mit Meditation. Mal sehen.
Schnell setzte sich Keeda hinter einen der Steine. Als sie hörte, es wäre egal, in welcher Lage sie sich setzte, ging sie in ihren bevorzugten Lotossitz über. Bevorzugt, da er mit etwas Übung bequem sein konnte. Die jüngere Togruta folgte den Anweisungen von Wes, schloss die Augen und versuchte, sich auf ihren Atem zu konzentrieren. Was nicht gerade eine leichte Aufgabe war!


„Was soll ich machen? - Keine Gedanken! - Warum denn? - …“


Eine wohlbekannte Diskussion und eher ermüdend. Kurz flackerte ein Bild vor ihrem Auge auf. Wie bei... Stopp!


„Du sollst dich auf deinen Atem konzentrieren!“,

tadelte sie sich still. Aber damit musste man sich wahrscheinlich abfinden, wenn man anfangs versuchte, ruhig zu werden. Mit Mühe wandte sie all ihre Sinne auf ihren Atem und lauschte dem Rhythmus.
Einmal darauf konzentriert, war es nicht mehr so schwierig, sich nicht ablenken zu lassen. Wes Stimme rückte etwas in den Hintergrund, Keeda nahm sie am Rande noch wahr.
Nach einer Weile durchfuhr sie ein elektrisierendes Gefühl, dass nicht von ihr stammte. Vielleicht von Wes? Könnte sein. Keeda ließ sich wieder 'sinken' und spürte, erst in der Ferne, dann deutlicher, ein gleichartiges Gefühl, nur etwas schwächer. Es nahm ihren gesamten Körper ein und war ihr vertraut.
Sie nickte kurz, um zu verdeutlichen, dass sie etwas spüren konnte.


Lianna City - vor der Jedi-Basis - Reenya, Tzun, Fye'alat'i, Tara, Wes und Keeda
 
Lianna – Jedi-Basis – Hangar – Frachter der Wingston Corporation - Chesara, Kaiba, Adrian, Nylia, Breela'a, Jibrielle

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie alle Hilfsgüter für die Bewohner von Bandomeer eingeladen hatten. Medikamente und andere Dinge waren dort dringend nötig. In der Zeit des Einladens versuchte Kaiba so wenig wie möglich an den peinlichen Ausrutscher zu denken und ging schweigend seiner Arbeit nach.

Nachdem auch die letzte Kiste sorgsam verstaut war, erklärte Chesara, dass er sich bereit erklärt hatte, das Schiff während ihrer Mission zu steuern. Endlich ging es los und was noch wichtiger war, endlich konnte er sich von hübschen Frauen und allem ablenken und etwas tun was er liebte: das Fliegen. Etwas was er konnte und was ihn beschäftigen würde, solange der Flug dauern würde, etwas.... sein Herz machte einen Aussetzer, als hätte er beim Treppensteigen eine Stufe verpasst. Jibrielle sollte als Co-Pilotin fungieren? 'Hab ich heute wieder ein Glück', dachte er sich.

Wenigstens waren sie dann in "seinem" Metier, da würde er sich gewiss intelligenter anstellen... hoffentlich. Die schöne junge Frau wandte sich gleich ihm zu und meinte, dass sie "beiden Hübschen" wohl das Cockpit übernehmen würde. Fast hätte er gesagt, dass wohl eher sie die hübsche war, aber er wollte nicht gleich so wirken als ob er sie anmachen wollte.

Deshalb grinste er lediglich, ergriff ihre weiche Hand, schüttelte sie und sagte: "Sieht wohl ganz so aus. Freut mich ebenso dich kennenzulernen."

Der Moment in dem sie sich in die Augen blickten, verging als Chesara fragte ob er bereit sei. Kaiba riss sich von ihren grünen Augen los und sagte schnell:

"Von mir aus kann's losgehen, Meisterin"

Der Ex-Schmuggler wandte sich gleich in Richtung Cockpit und schwang sich in den Pilotensessel, um sich erst einmal einen Überblick über die Steuerung zu verschaffen. Jedes Schiff hatte doch seine Eigenarten und war anders zu bedienen.

"Hach, wenn man das mit dem vergleicht was ich schon alles mit 'Prime' durch hatte, wird die Mühle zu fliegen ein wahres Kinderspiel", meinte er mehr zu sich selbst, als zu Jibrielle.

Anscheinend war das ein teurer Transporter, alles wirkte wie neu, anders als in der alten 'Prime', seinem modifizierten XS-Frachter. Nach nur wenigen Sekunden war sich der Padawan sicher, alles erkannt zu haben und leitete sofort alles nötige für den Start an. Die Landestützen fuhren ein und dröhnend erwachte das Triebwerk zum Leben. Bemüht vorsichtig zu fliegen, gab er nur wenig Schub. Der Wingston Frachter erhob sich langsam aus dem Hangar und steuerte Richtung Orbit.

Ohne Komplikationen trat das Schiff aus der Atmosphäre von Lianna aus. Kaiba programmierte den Sprung nach Bandomeer ein und drückte dann den Hebel für den Hyperraumsprung nach vorn. Die Sterne zogen sich Linien gleich über das Sichtfeld und sie rasten in Richtung ihrer Rettungsmission davon.

Die ganze Zeit über herrschte Schweigen zwischen dem jungen Mann und der erfahrenen Padawan. Innerlich fragte er sich, ob er wohl etwas Smalltalk anfangen sollte um das Eis zu brechen. Allerdings wollte er auch nicht wie jemand wirken, der jede Frau anbaggert, die ihm vor die Nase lief. 'Sag irgendwas', schoss es ihm durch den Kopf. Ihm fiel kein Thema ein, der Verzweiflung nahe, erinnerte er sich an das, was die Jedi-Rätin gesagt hatte.

Er räusperte sich und sagte an Jibrielle: "Nun, willst du irgendwas wissen? Hast du eine Frage zu irgendwelchen Instrumenten?"

Es war nicht gerade das beste, aber immerhin ein Anfang. Kaiba war einfach nicht der Typ zum Flirten und er hasste Zurückweisungen, deshalb beließ er es dabei.

Lianna - Orbit über Lianna Frachter der Wingston Corporation - Mit Jibrielle im Cockpit und den anderen hinten im Schiff Chesara, Adrian, Nylia, Breela'a

[OP: weiter gehts im Weltraum (Republik) Thread. Ich bin dann erstmal vom 4. bis zum 8. in London im Urlaub. Viel Spaß schon mal ;) /OP]
 
*******Comnachricht an Adrian Reven*******

Ehm, Hallo!

Das hier ist. Also, das hier ist mein Test ob du mich mit der Comnummer nur verarscht hast oder ob du wirklich wieder Kontakt willst.
Ich, also, ich weiß nicht was ich sagen soll!
Hm!
Hast du Mama gegrüßt?
Was hat Dad gesagt?
Wie geht’s ihnen?
Und dir?
Na ja, du wirst von mir ja nichts wissen wollen, weil die doofe Sithschwester dir ja nich wichtig ist, so lange sie nicht macht was du willst.
Ach Mist, vergiss den letzten Satz. Ich will nicht mit dir streiten.
Ich wollte nur wissen, ob wir wenigstens auf dem Weg wieder Kontakt haben können. Du musst dir auch keine Gedanken machen, ich hab ein extra Com mit einer eigenen Nummer, nur für Nachrichten an dich alleine, gekauft und sende die Nachricht während des nächsten Zwischenstopps ab. Das is so sicher wie’s nur irgend geht! Denn auch wenn du mir nicht glaubst, mein Meister is gefährlich und es macht ihm Spaß alles zu zerstören, was ich liebe!
Sooo, ich mach jetzt erst mal Schluss für Heute.

A.

*******Comnachricht Ende*******​
 
Lianna City - Vor der Jedi-Basis - Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Tara und Wes

Die Gespräche in der Gruppe verstummten schnell, als Wes sich näherte, so dass sie sofort zur Tat schreiten konnten. Wie sich Tzun, der lange, dürre Kamino, zu sitzender Position zusammenfaltete war zumindest für des Advisors Augen ein komischer Anblick, doch er ließ sich – hoffentlich – nichts anmerken. Keeda konnte sich noch viel kleiner machen, was an und für sich nicht überraschend war, doch sie wählte den Lotos als Sitzhaltung. Ihn zu beherrschen war eine Sache, ihn bequem zu finden dagegen noch eine ganz andere. Ihm imponierten Leute, die dazu in der Lage waren, und im Orden wusste er von Brianna und einer Reihe anderer, fast ausschließlich weiblicher Jedi, die dazu in der Lage waren. Obwohl man sich auch ohne arrangieren konnte, war Gelenkigkeit doch eine recht nützliche Fähigkeit im Lichtschwertkampf.

Dass die Kleine ein bisschen vorlaut und drauf und dran war, eine Diskussion über das Beiseite Schieben sämtlicher Gedanken anzuzetteln, ließ Wes grinsen, besonders als sie sich dann selbst unterbrach. Die Übung begann sodann ohne weitere Fragen oder Anmerkungen.

Während der Jedi die Worte sprach, beobachtete er seine vier Schützlinge, wie sie sich machten. Tzun hielt sich auffällig aufrecht, oder vielleicht auch steif, bei der ihm recht wenig vertrauten Spezies vermochte er es nicht zu sagen. Er nahm sich vor, den Kamino anschließend darauf anzusprechen. Allerdings stellte sich heraus, dass der hochgewachsene Anwärter definitiv etwas spürte, als Wes die Macht-Welle aussandte, so wie er zusammen zuckte. Schließlich beantworteten er und Keeda die Frage des Advisors mit einem Nicken.

»Sehr gut! Jetzt wisst ihr, worauf ihr achten müsst. Versucht, dieses Gefühl noch weiter zu ergründen und es euch so gut einzuprägen, wie ihr könnt.

Wenn ihr fertig seit, könnt ihr die Augen öffnen.«

Gab er den Vieren auf, die sich für Padawane auffällig brav verhielten – dergleichen war er schon gar nicht mehr gewohnt. In der Regel erwartete man bei Gruppen dieser Größe, dass früher oder später einer mit einer Frage ankam und die anderen in der Konzentration störte, doch diese war ungewöhnlich diszipliniert. Vielleicht war es auch nur die Advisor-Beförderung, die auf ihre Weise bereits wirkte.

»Der Sinn der Übung ist, dass ihr den richtigen Zustand eures Geistes leichter wieder erlangen könnt, wenn ihr euch merkt, wie es sich angefühlt hat. Mit einiger Übung wird euch das so automatisch gelingen, dass ihr es schon fast nach Belieben einfach einschalten könnt wie mit einem Schalter. Klingt vielleicht komisch, aber es funktioniert tatsächlich, und um den Effekt noch zu verstärken möchte ich, dass ihr beschreibt, was ihr gespürt hat.«

Erklärte er den Beteiligten, nachdem sie alle die Augen geöffnet hatten. Anschließend wandte er sich speziell an Tzun.

»Entschuldige die Frage, aber ist diese extrem aufrechte Sitzhaltung bequem für einen Kamino? Ich hatte schon befürchtet, dass du dich zu sehr verkrampfst, aber da du recht deutlich auf meinen Machteinsatz reagiert hast, habe ich es dann gelassen. Wichtig ist, dass du entspannt bist, welche Haltung und ob du sitzt, stehst oder liegst ist dabei zweitrangig.«

Fragte er den Kamino und war gespannt auf die Antworten der Übenden, besonders angesichts der bunten Truppe, die er vor sich hatte.

Lianna City - Vor der Jedi-Basis - Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Tara und Wes

[OP]
Ich hatte den letzten Post vielleicht etwas ungeschickt geschrieben, aber gedacht war es zum einen so, euch eine Gelegenheit zu geben, die Gespräche noch zu Ende zu führen. Deswegen hat Wes gewartet. ;)
Außerdem hatte ich echt nicht mit so braven, folgsamen Padawanen gerechnet, sonst hätte ich den Post mit einer Aufforderung zum Reden beendet, das gilt jetzt aber als nachgeholt. :konfus:
[/OP]
 
{Lianna City/Vor der Jedi Basis}Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Reenya, Tara,Wes

»Sehr gut! Jetzt wisst ihr, worauf ihr achten müsst. Versucht, dieses Gefühl noch weiter zu ergründen und es euch so gut einzuprägen, wie ihr könnt.
Wenn ihr fertig seit, könnt ihr die Augen öffnen.«
sprach Wes und Tzun tat wie ihm geheisen wurde, er versuchte das merkwürdige Gefühl nocheinmal zu reflektieren und erneut zu durchleben. Der Kaminoaner erinnerte sich an das Kribbeln, dieses Merkwürdige Gefühl wie eine Energieentladung in seinem Körper und versuchte sich darauf zu konzentrieren, das Gefühl nahm etwas an Stärke zu aber nicht unbedingt viel. Eher als würde es kurz Stärker werden und dann wieder an Stärke verlieren. Nichtsdestotrotz fühlte sich das...Beruhigend an. Der Kaminoaner atmete nocheinmal ein und öffnete dann die Augen. Als alle die Augen geöffnet hatten redete der Jedi einige Worte über den Zustand den sie gerade erreicht haben und sagte dann das sie beschreiben sollten was sie fühlten. Bevor Tzun antwortete wand sich der Meister jedoch zu ihm und fragte ihn ob die Körperhaltung für einen Kamino bequem war.

Sie ist die einzige Sitzhaltung die ich kenne Meister Wes. Zusammensinken oder andere Sitzhaltungen sind ein Zeichen von Faulheit und können Defekte verursachen. Defekte sind auszumerzen, dies ist das erste was man als Kloner lernt

sprach der Kamino bevor er nochmal neu ansetzte um zu beschreiben was er fühlte.

Undieses Gefühl, nun es ist schwer zu beschreiben. Ein Kribbeln oder sowas wie ein leichter Stromstoß kommen dem am nächsten, jedoch verursacht es keinen Schmerz sondern eine Art innere Ruhe, Stress, Aufregung oder ähnliches spüre ich kaum noch Meister Wes.

erklärte der Kaminoaner zu dem Menschlichem Jedimeister und blickte sich dann zu den anderen um um zu sehen was sie sagen würde.


{Lianna City/Vor der Jedi Basis}Tzun, Keeda, Fye'alat'i, Reenya, Tara,Wes

[Op] Geredet wird in den Pausen, nicht im Unterricht @Wes^^[/OP]
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna City - vor der Jedi-Basis - Reenya, Tzun, Fye'alat'i, Tara, Wes und Keeda

Auf ihr Nicken folgte eine neue Anweisung von Wes. Sie sollten sich das Gefühl einprägen und möglichst nicht mehr vergessen. Dann schlug Keeda die Augen auf und musste mehrmals blinzeln, um wieder klar zu sehen. Verdammt! Hätte sie in der letzten Nacht nur mehr schlafen können!
Aber mit der Müdigkeit musste sie sich nun abfinden, ob sie wollte oder nicht. Wie hier die einzelnen Zimmer aussahen? Das Bett? Lieber nicht daran denken.. sonst schlief sie womöglich noch ein!


„Der Sinn der Übung ist, dass ihr den richtigen Zustand eures Geistes leichter wieder erlangen könnt, wenn ihr euch merkt, wie es sich angefühlt hat. Mit einiger Übung wird euch das so automatisch gelingen, dass ihr es schon fast nach Belieben einfach einschalten könnt wie mit einem Schalter. Klingt vielleicht komisch, aber es funktioniert tatsächlich, und um den Effekt noch zu verstärken möchte ich, dass ihr beschreibt, was ihr gespürt hat.“

sagte Wes und Keeda versuchte sich an das Gefühl genauer zu erinnern. Was hatte sie gespürt?
Tzun antwortete als Erster auf die Fragen. Kurz ließ sich Keeda noch einmal die Beschreibung durch den Kopf gehen, ergriff danach das Wort:


„Hmm, es war jedenfalls ein komisches Gefühl, als ob man gleichzeitig schlafen würde und doch hellwach ist. Ich kann es nur mit einem 'Versinken' erklären, aber alle Sinne sind trotzdem konzentriert. Wie Tzun gesagt hat, wäre es vergleichbar mit einem schmerzlosen leichten Stromschlag.“

Keeda verstummte, sah dann die kleine Gruppe an und wartete, was sonst noch zu Sprechen käme.
Es war interessant, wie Tzun das Ganze wahrnahm und war er über die Sitzhaltung erzählte. Über seine Art kannte sie noch nicht viel.


Lianna City - vor der Jedi-Basis - Reenya, Tzun, Fye'alat'i, Tara, Wes und Keeda

[OP] Werde jetzt zwei Wochen lang im Urlaub sein, allerdings mit Internet. Vielleicht werde ich trotzdem ein paar Tage nicht erreichbar sein^^[/OP]
 
~ | Lianna | Lianna City | beim Raumhafen | Gun Laosi | ~


Der junge Nautolaner blickte mit seinen ölschwarzen Augen auf das Leben in den Straßen Lianna Citys. Die vorwiegend helle Architektur ließ ihn schützend die linke Hand erheben, während er in der Rechten weiterhin die wasserabweisende Reisetasche hielt, in der er seine kläglichen Besitztümer mit sich trug. Erst vor wenigen Augenblicken hatte er den Raumhafen der Stadt verlassen, nachdem er die lange Reise - seine erste im Hyperraum - hinter sich gebracht hatte. Zum ersten Mal überhaupt in seinem jungen Leben hatte er Glee Anselm verlassen. Und das nun auch noch allein. Komplett auf sich gestellt zu sein, fernab der Geborgenheit seiner Familie und seiner nautolanischen Heimat, war etwas, dass mit einem gewissen Unbehagen einher ging. Seine fleischigen Tentakeln, alle mit kleinen schwarzen Bandarolen verziert, zittern als Zeichen seiner nervösen Anspannung. Nur das gute Zureden einiger Fremder hatte ihn dazu bewegt, mit Hilfe der elterlichen Finanzen, nach Lianna zu reisen. Diese Fremden, Gäste seines Vaters, waren zugleich reisende Jedi gewesen. Und sie hatten bei dem Besuch des Elternhauses festgestellt, dass Gun Laosi stark verbunden war mit etwas, das gemeinhin 'die Macht' genannt wurde. Ob es eben jene mysthische Kraft war, die dafür gesorgt hatte, dass die Jedi ausgerechnet zu Shebim Laosi und seinen archäologischen Forschungen gingen oder ob es nur schicksalsbehafteter Zufall war, konnte der junge Nautolaner nicht sagen. Sein Anliegen und sein Streben galt nun jedoch einzig und allein der Tatsache, die hiesige Jedi-Basis aufzusuchen. Die Gesandtschaft, die seine Familie besucht hatte, hatte konkrete Beschreibungen abgeben. Anscheinend war es hier üblich, dass mögliche Schüler der Macht aufs geratewohl zur Basis stapften und um Einlaß baten. Nun, Gun Laosi war es nur Recht. Je schneller und unkomplizierter es von statten ging, desto besser.

Der muskulöse Nautolaner - ein Körper geformt durch übertrieben sportliche Aktivitäten in nahezu jedem Bereich - bahnte sich kurzerhand seinen Weg durch Passanten, Fußgänger und abgestellte Fahrzeuge. Immer wieder erblickte er neuartige Formen des Lebens und wahnwitzige Konstruktionen - zumindest für die Augen eines jungen Amphiboiden, der noch niemals die eigene Wasserwelt verlassen hatte. Der blauhäutige Nichtmensch, angetan in der enganliegenden schwarzen Kleidung, die er so liebte, schaffte es ohne große Mühe und mit nur wenigen Rückfragen bei Passanten und Reisenden, den Ort anzusteuern, an dem sich die Jedi-Basis befinden sollte.

Während seiner Wanderung keimten Bilder der Vergangenheit in seinem Geist auf - Gesichter, Situationen und fröhliches Lachen. All das würde er für lange Zeit nicht mehr sehen, nicht mehr erfahren. Die traute Friedlichkeit der Heimat würde für lange Zeit nur ein Schleier des Erlebten sein. Kaum das er dieser traurigen Gewissheit gewahr wurde, versteifte sich der sportive Nautolaner. Eine grimmige Entschlossenheit bemächtigte sich seiner und mit ihr kam auch die Verfärbung seines Gesichts. Das satte Blau wich einem weichen Weiß - eine Pigmentstörung seiner äußeren Epidermis und häufig ein Zeichen dafür, dass er dem Kommenden stolz und mutig zugleich entgegen treten würde.

Die pechschwarzen Augen erfassten schnell einige Bewegungen vor dem mächtigen Gebilde, das wohl die Basis des Jedi-Ordens darstellen sollte. Wo die übrigen Passanten sich der allgemeinen Hektik hingaben, schien dies hier ein Ort der Ruhe und der Ausgeglichenheit zu sein. Zumindest war dieses Gefühl in Gun vorherrschend, als er sich umsah. Er selbst war ein glühender Verfechter beruhigender Atem-Methoden. Nichts war entspannender, als sein inneres Ich zu suchen, den Strömungen des Wasser zu lauschen, in selbigen zu 'riechen' und sich vom eigenen Körper zu lösen. Eine ideale Vorbereitung fürs Plankenfechten. Und wieder ergoß sich ein Schwall Erinnerungen - an die letzte Städte-Meisterschaft dieser latent kombattiven Sportart. Wie er mit schnellen Angriffen Punkt um Punkt erzielt hatte. Wie er zur Freude über den Sieg sein Muschelkalkamulett geküsst hatte. Damals ...

Die Realität bemächtigte sich seiner, als ein Repulsorfahrzeug eine schlingernde Ausweichbewegung machen musste, um den jungen Nautolaner nicht anzufahren. Der Fahrer schrie einige wüste Beschimpfungen in einer Sprache daher, die Gun nicht verstand. Mit einem Schulterzucken überbrückte der junge Amphiboide die letzten Meter bis zur Basis. Hier gab es eine Vielzahl Gestalten und Kreaturen, die er noch nie in seinem Leben erblickt hatte. Ein gewisses Unbehagen schien seiner Herr zu werden, doch noch konnte er sich im Zaum halten. Schnell, wobei er einen gewissen Stolz über sich selbst empfand, konnte er eine Person ausmachen, deren bloße Präsenz ihn zum Lehrer dieser Wesen machte. Er war ein Mensch - selbige hatte Gun des öfteren gesehen - und ihm war eine Ausstrahlung zu Eigen, die seines scheinbar gehobenen Ranges entsprach. Zwar konnte der Nautolaner an Land nicht wirklich gut Geruchsstoffe aufnehmen, aber sein gesunder Alienverstand sagte ihm, dass er hier richtig war. Die Beschreibung der Basis stimmte mit jener der Jedis überein, die damals ins Haus seiner Eltern gekommen waren. Und die aufmerksamen Blicke, die die verschiedenen Wesen und Kreaturen dem Menschen zukommen ließen, sprachen ebenfalls Bände. Der junge Amphibienmann nahm all seinen Mut zusammen.


"Seid gegrüßt ..."


~ | Lianna | Lianna City | bei der Jedi Basis | Gun Laosi | ~


OP: Geduld ist eine Tugend - leider nicht meine. Hoffe das ist okay, hier reinzuplatzen. Ich lasse mich natürlich auch gern in die Basis schicken. :)
 
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