Brianna Kae
Silbermähne
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Cantina - u. a. Kastalla, Talery und Brianna
Es wurde schnell offensichtlich, dass Talery nicht gerne vom Schicksal ihrer Heimatwelt und ihrer Rasse sprach. Ihre Stimme wurde leise, brüchig, als sie in Kurzfassung berichtete, was das Imperium damals vor zwanzig Jahren auf Caamas angerichtet hatte. Der knappe Abriss warf eine Menge Fragen auf, die beantwortet werden wollten, doch es erschien Brianna, deren Magen sich plötzlich so anfühlte, als wäre er ein Eisklotz in ihrem Bauch, nicht angebracht, sie dem Vogelwesen zu stellen, so zurückhaltend wie sie mit der Geschichte herausgerückt hatte. Was hatten die Caamasi getan, um bombardiert zu werden? Hatten sie auf der Seite der Republik gestanden und es hatte deshalb eine Schlacht um das System gegeben? Oder aus welchem Grund dann? Die Echani konnte sich diese Vogelrasse, soweit Talery irgendein Maßstab war, beim besten Willen nicht als Krieger vorstellen und spürte den Ärger in sich aufsteigen. Vielleicht hatte Sarid ja doch recht und das Imperium war tatsächlich wie die Sith, so dass sie Akte unvorstellbarer Brutalität aus nichtigen Gründen begingen. Die junge Jedi verspürte den Drang, genau herauszufinden, was geschehen war, und es erschien ihr nicht opportun, ihre arme Zimmerkollegin, die ihr zunehmend leid tat, darüber auszufragen. Sie musste in die Bibliothek gehen und dort nachlesen, und obwohl Talery kein Mitleid wollte, ergriff Brianna tröstend ihre dreifingrigen Hände. Caamasihände fühlten sich seltsam an – als würde man einem Vogel die Hand schütteln – aber die Silberhaarige hoffte, dass die Geste eine ähnliche Wirkung entfaltete wie beim galaktischen Durchschnitt.
„Und trotzdem hast du mein Mitgefühl,“
Erklärte die Echani mit sanfter Stimme.
„Auf jeden Fall bringst du die richtige Einstellung mit. Ich hatte immer wieder Phasen in meinem Leben, in denen ich mir vor allem meinem Selbstmitleid hingab, doch es bringt einen nicht weiter. So hart es auch sein mag, man muss über diese Hindernisse hinweg schreiten und seinen Weg weiter gehen. Nur so kann man Großes erreichen. Stell' dir vor, du bist wahrscheinlich die einzige Caamasi-Jedi, die es noch gibt – es wäre doch eine Schande, dieses Talent wegzuwerfen und einer Vergangenheit nachzutrauern, die nun einmal unwiederbringlich vorbei ist. Deine Eltern scheinen weise Caamasi zu sein – du kannst froh sein, dass du sie hast.“
Als sie von Talerys Eltern sprach, fühlte sich Brianna mit einem Mal unverkennbar in eigener Sache schlecht. Auch ihre eigene Vergangenheit, die Zeit, als sie noch ein glückliches und unbeschwertes Echani-Mädchen gewesen war, war unwiederbringlich vorbei. Anschließend traf Eowyns Komnachricht ein, und so wie die weißhaarige Ritterin das beginnende Gespräch zwischen der Vogelfrau und dem zierlichen rothaarigen Mädchen (Kastalla) unterbrochen hatte, ließ sich auch dieses nicht beirren und blieb bei ihrem ursprünglichen Thema. Auf die 24jährige machte sie spontan einen eher wenig sympathischen Eindruck.
„Nicht, dass sich Menschen an diesem Tisch befänden,“
Brummte die Echani, die diese Tatsache rein vorsorglich klar gestellt haben wollte, leicht verdrießlich. Es gab gerade wesentlich bedeutsamere Themen, die sie diskutieren wollte, als diese oder jene Spezies. Abgesehen von ihnen dreien befanden sich, etwas abgesetzt noch ein Twi'lek, eine Duro und eine gelbhäutige Menschenähnliche mit schwarzen Haaren, allesamt in Jediroben gekleidet und sich ebenfalls angeregt unterhaltend.
„In diesem Fall irrst du dich aber, meine Kleine,“
Konterte Brianna die Aussage der Rothaarigen, welche äußerlich den Eindruck machte, locker einen halben Zentner leichter zu sein als sie, die kraftstrotzende Musterathletin.
„Du bewegst dich nicht wie ein Mensch. So leicht lassen sich Echani-Augen nicht täuschen.“
Allerdings wusste sie nicht, womit sie die Kleine vergleichen konnte. Das einzige, was ihr einfiel, war eine vage Ähnlichkeit zu Gun, dem schleimtriefenden Anselmianer, was ihr allerdings wirklich seltsam vorkam. Währenddessen erzählte ihnen die neugefundene Gesprächspartnerin, sie würde eine wunderschöne, weise Meerjungfrau werden, wenn sie groß wäre. Ganz schön eingebildet – die Jedi-Ritterin warf ihrer Zimmerkollegin einen vielsagenden Seitenblick zu. Außerdem, eine Meerjungfrau? Brianna kannte diese nur aus Kindergeschichten und hielt sie für Märchengestalten.
„Was wurde daraus, eine tapfere und weise Jedi zu werden?“
Fragte die alabasterhäutige Jedi, die die Rothaarige (Kastalla) bis dato für ein naseweises Jünglingsmädchen hielt, von denen es auf Lianna auch eine Handvoll zugeben schien. Stattdessen erzählte die Kleine davon, eine Melodie zu sein, ebenfalls etwas sehr seltenes, nämlich ein Wesen, das im Begriff war, sich in eine Meerjungfrau zu verwandeln. Brianna interessierte sich sehr für fremde Rassen und hätte unter normalen Umständen zweifellos nachgefragt, doch ihr missfiel die Art, wie die Rothaarige sich in den Vordergrund drängte, wo ihr doch Denon durch den Kopf ging. Sie beschied sich damit, dass Rancorbisse ebenfalls selten waren – trotzdem betrachtete man sie nicht dadurch schon als angenehm, wenn sie einer widerfuhren. Zum Glück waren Echani keineswegs selten. Überraschenderweise gelang der halben Portion plötzlich der Ausbruch aus ihrer egozentrischen Welt und stellte die selbe Frage, welche Brianna Talery gerne schon vor fünf Minuten beantwortet hätte.
„Nun, ihr habt wahrscheinlich von der Schlacht um diese Stadtwelt Denon und den ganzen Verwüstungen gehört. Wo diese ganzen Militärs zugelassen haben, dass das Wrack eines Supersternzerstörers auf die Stadt stürzt,“
Erklärte die Echani und sah dabei vor allem ihre Caamasi-Zimmerkollegin an.
„Jedenfalls entsendet der Jedi-Orden eine Hilfsmission zu diesem Planeten unter der Leitung von eben eurer Großmeisterin Eowyn El'mireth. Als Jedi-Heilerin werde auch ich daran teilnehmen und meinen Beitrag dazu leisten, den Wesen dort zu helfen, so gut ich kann. Obwohl es eigentlich keiner gesonderten Erklärung bedarf, warum die Zeit drängt, hätte ich damit gerechnet, etwas mehr Zeit hier auf Lianna verbringen zu können, aber ich werde gebraucht. Tatsächlich hat der Rat mich nur deshalb zur Ritterin befördert, obwohl die Voraussetzungen streng genommen noch nicht vorliegen, weil meine Talente auf dieser Mission dringend benötigt werden,“
Brüstete sie sich und wandte sich vollends allein der Caamasi zu.
„Es tut mir leid, Talery. Ich hätte dir gerne geholfen, die Basis kennenzulernen und dich bei den Jedi einzuleben, doch wie es scheint, gönnen uns die galaktischen Ereignisse diese Zeit nicht. Ich habe schon darüber nachgedacht und die einzige Lösung, die mir einfällt wäre, dass du mich begleitest. Das, so denke ich, könnte ich nämlich arrangieren,“
Schlug sie vor – als ihre Padawan nämlich. Ihre Padawan konnte sie mitnehmen, wohin sie wollte, sie hatten kein Recht, sie daran zu hindern, ganz abgesehen davon, dass sie durch ihre Heilbegabung über ein gewisses Druckmittel verfügte. Außerdem hatte ihr Sarid hochoffiziell nahegelegt, nunmehr eine eigene Schülerin zu nehmen. Rein pro forma natürlich, Talery und sie verstanden sich zwar auf Anhieb, doch ob sie als Meisterin und Schülerin füreinander geeignet waren, stand keineswegs fest. Brianna war letzten Endes vor allen Dingen eine Kämpferin. Auf diesem Gebiet und im Sport brillierte sie, und hier traute sie sich auch zu, eine gute Lehrerin zu sein. Doch sie konnte einer Padawan schlecht Dinge beibringen, die sie selbst kaum beherrschte. Nicht, dass das ein Problem würde: sie mochte die Caamasi und wollte ihr die Chance geben, bei ihr zu bleiben. Sie spürte die Unsicherheit in ihr, die Angst, bei den Jedi alleine gelassen zu werden. Hier konnte sie ihr helfen – um ihre Jedi-Ausbildung konnte sich nach der Denon-Mission immer noch jemand anderes kümmern.
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Cantina - u. a. Kastalla, Talery und Brianna
Es wurde schnell offensichtlich, dass Talery nicht gerne vom Schicksal ihrer Heimatwelt und ihrer Rasse sprach. Ihre Stimme wurde leise, brüchig, als sie in Kurzfassung berichtete, was das Imperium damals vor zwanzig Jahren auf Caamas angerichtet hatte. Der knappe Abriss warf eine Menge Fragen auf, die beantwortet werden wollten, doch es erschien Brianna, deren Magen sich plötzlich so anfühlte, als wäre er ein Eisklotz in ihrem Bauch, nicht angebracht, sie dem Vogelwesen zu stellen, so zurückhaltend wie sie mit der Geschichte herausgerückt hatte. Was hatten die Caamasi getan, um bombardiert zu werden? Hatten sie auf der Seite der Republik gestanden und es hatte deshalb eine Schlacht um das System gegeben? Oder aus welchem Grund dann? Die Echani konnte sich diese Vogelrasse, soweit Talery irgendein Maßstab war, beim besten Willen nicht als Krieger vorstellen und spürte den Ärger in sich aufsteigen. Vielleicht hatte Sarid ja doch recht und das Imperium war tatsächlich wie die Sith, so dass sie Akte unvorstellbarer Brutalität aus nichtigen Gründen begingen. Die junge Jedi verspürte den Drang, genau herauszufinden, was geschehen war, und es erschien ihr nicht opportun, ihre arme Zimmerkollegin, die ihr zunehmend leid tat, darüber auszufragen. Sie musste in die Bibliothek gehen und dort nachlesen, und obwohl Talery kein Mitleid wollte, ergriff Brianna tröstend ihre dreifingrigen Hände. Caamasihände fühlten sich seltsam an – als würde man einem Vogel die Hand schütteln – aber die Silberhaarige hoffte, dass die Geste eine ähnliche Wirkung entfaltete wie beim galaktischen Durchschnitt.
„Und trotzdem hast du mein Mitgefühl,“
Erklärte die Echani mit sanfter Stimme.
„Auf jeden Fall bringst du die richtige Einstellung mit. Ich hatte immer wieder Phasen in meinem Leben, in denen ich mir vor allem meinem Selbstmitleid hingab, doch es bringt einen nicht weiter. So hart es auch sein mag, man muss über diese Hindernisse hinweg schreiten und seinen Weg weiter gehen. Nur so kann man Großes erreichen. Stell' dir vor, du bist wahrscheinlich die einzige Caamasi-Jedi, die es noch gibt – es wäre doch eine Schande, dieses Talent wegzuwerfen und einer Vergangenheit nachzutrauern, die nun einmal unwiederbringlich vorbei ist. Deine Eltern scheinen weise Caamasi zu sein – du kannst froh sein, dass du sie hast.“
Als sie von Talerys Eltern sprach, fühlte sich Brianna mit einem Mal unverkennbar in eigener Sache schlecht. Auch ihre eigene Vergangenheit, die Zeit, als sie noch ein glückliches und unbeschwertes Echani-Mädchen gewesen war, war unwiederbringlich vorbei. Anschließend traf Eowyns Komnachricht ein, und so wie die weißhaarige Ritterin das beginnende Gespräch zwischen der Vogelfrau und dem zierlichen rothaarigen Mädchen (Kastalla) unterbrochen hatte, ließ sich auch dieses nicht beirren und blieb bei ihrem ursprünglichen Thema. Auf die 24jährige machte sie spontan einen eher wenig sympathischen Eindruck.
„Nicht, dass sich Menschen an diesem Tisch befänden,“
Brummte die Echani, die diese Tatsache rein vorsorglich klar gestellt haben wollte, leicht verdrießlich. Es gab gerade wesentlich bedeutsamere Themen, die sie diskutieren wollte, als diese oder jene Spezies. Abgesehen von ihnen dreien befanden sich, etwas abgesetzt noch ein Twi'lek, eine Duro und eine gelbhäutige Menschenähnliche mit schwarzen Haaren, allesamt in Jediroben gekleidet und sich ebenfalls angeregt unterhaltend.
„In diesem Fall irrst du dich aber, meine Kleine,“
Konterte Brianna die Aussage der Rothaarigen, welche äußerlich den Eindruck machte, locker einen halben Zentner leichter zu sein als sie, die kraftstrotzende Musterathletin.
„Du bewegst dich nicht wie ein Mensch. So leicht lassen sich Echani-Augen nicht täuschen.“
Allerdings wusste sie nicht, womit sie die Kleine vergleichen konnte. Das einzige, was ihr einfiel, war eine vage Ähnlichkeit zu Gun, dem schleimtriefenden Anselmianer, was ihr allerdings wirklich seltsam vorkam. Währenddessen erzählte ihnen die neugefundene Gesprächspartnerin, sie würde eine wunderschöne, weise Meerjungfrau werden, wenn sie groß wäre. Ganz schön eingebildet – die Jedi-Ritterin warf ihrer Zimmerkollegin einen vielsagenden Seitenblick zu. Außerdem, eine Meerjungfrau? Brianna kannte diese nur aus Kindergeschichten und hielt sie für Märchengestalten.
„Was wurde daraus, eine tapfere und weise Jedi zu werden?“
Fragte die alabasterhäutige Jedi, die die Rothaarige (Kastalla) bis dato für ein naseweises Jünglingsmädchen hielt, von denen es auf Lianna auch eine Handvoll zugeben schien. Stattdessen erzählte die Kleine davon, eine Melodie zu sein, ebenfalls etwas sehr seltenes, nämlich ein Wesen, das im Begriff war, sich in eine Meerjungfrau zu verwandeln. Brianna interessierte sich sehr für fremde Rassen und hätte unter normalen Umständen zweifellos nachgefragt, doch ihr missfiel die Art, wie die Rothaarige sich in den Vordergrund drängte, wo ihr doch Denon durch den Kopf ging. Sie beschied sich damit, dass Rancorbisse ebenfalls selten waren – trotzdem betrachtete man sie nicht dadurch schon als angenehm, wenn sie einer widerfuhren. Zum Glück waren Echani keineswegs selten. Überraschenderweise gelang der halben Portion plötzlich der Ausbruch aus ihrer egozentrischen Welt und stellte die selbe Frage, welche Brianna Talery gerne schon vor fünf Minuten beantwortet hätte.
„Nun, ihr habt wahrscheinlich von der Schlacht um diese Stadtwelt Denon und den ganzen Verwüstungen gehört. Wo diese ganzen Militärs zugelassen haben, dass das Wrack eines Supersternzerstörers auf die Stadt stürzt,“
Erklärte die Echani und sah dabei vor allem ihre Caamasi-Zimmerkollegin an.
„Jedenfalls entsendet der Jedi-Orden eine Hilfsmission zu diesem Planeten unter der Leitung von eben eurer Großmeisterin Eowyn El'mireth. Als Jedi-Heilerin werde auch ich daran teilnehmen und meinen Beitrag dazu leisten, den Wesen dort zu helfen, so gut ich kann. Obwohl es eigentlich keiner gesonderten Erklärung bedarf, warum die Zeit drängt, hätte ich damit gerechnet, etwas mehr Zeit hier auf Lianna verbringen zu können, aber ich werde gebraucht. Tatsächlich hat der Rat mich nur deshalb zur Ritterin befördert, obwohl die Voraussetzungen streng genommen noch nicht vorliegen, weil meine Talente auf dieser Mission dringend benötigt werden,“
Brüstete sie sich und wandte sich vollends allein der Caamasi zu.
„Es tut mir leid, Talery. Ich hätte dir gerne geholfen, die Basis kennenzulernen und dich bei den Jedi einzuleben, doch wie es scheint, gönnen uns die galaktischen Ereignisse diese Zeit nicht. Ich habe schon darüber nachgedacht und die einzige Lösung, die mir einfällt wäre, dass du mich begleitest. Das, so denke ich, könnte ich nämlich arrangieren,“
Schlug sie vor – als ihre Padawan nämlich. Ihre Padawan konnte sie mitnehmen, wohin sie wollte, sie hatten kein Recht, sie daran zu hindern, ganz abgesehen davon, dass sie durch ihre Heilbegabung über ein gewisses Druckmittel verfügte. Außerdem hatte ihr Sarid hochoffiziell nahegelegt, nunmehr eine eigene Schülerin zu nehmen. Rein pro forma natürlich, Talery und sie verstanden sich zwar auf Anhieb, doch ob sie als Meisterin und Schülerin füreinander geeignet waren, stand keineswegs fest. Brianna war letzten Endes vor allen Dingen eine Kämpferin. Auf diesem Gebiet und im Sport brillierte sie, und hier traute sie sich auch zu, eine gute Lehrerin zu sein. Doch sie konnte einer Padawan schlecht Dinge beibringen, die sie selbst kaum beherrschte. Nicht, dass das ein Problem würde: sie mochte die Caamasi und wollte ihr die Chance geben, bei ihr zu bleiben. Sie spürte die Unsicherheit in ihr, die Angst, bei den Jedi alleine gelassen zu werden. Hier konnte sie ihr helfen – um ihre Jedi-Ausbildung konnte sich nach der Denon-Mission immer noch jemand anderes kümmern.
Lianna - Lola Curich, Jedi-Basis - Cantina - u. a. Kastalla, Talery und Brianna