Vorin Al Jevarin
• just a spark of belief •
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Die Beschreibung von Toms' Tod wirkte irgendwie surreal. Vielleicht weil es so ein gewöhnlicher, vollkommen unspektakulärer Tod war. Ein simples Ungeschick? Unnötig war irgendwie nicht das richtige Wort. Unwürdig wäre wohl passender. Immer wieder musste Mara solche Dinge miterleben. Wurde Teil ihres Geschehens und konnte nichts dagegen tun. Doch sie war gewachsen, war in ihren Ansichten weitergekommen. Sie konnte und durfte sich nicht für jemanden halten, der über Leben und Tod entschied. Selbst wusste er auch nicht, inwiefern Visionen hilfreich waren wenn sie doch unabänderbar waren. Doch würde diese Gabe nicht existieren wenn sie die Empfänger bloß sinnlos leiden ließ. Möglicherweise erforderte sie Erfahrung im Umgang mit ihr und vielleicht auch Lebenserfahrung um die Belastungen ertragen zu können. Wie dem auch sei, Mara war nun einen großen Schritt voran gekommen. Sie wollte diese ihrer Eigenschaften nicht mehr verfluchen und sich dem Unkontrollierbaren stellen. Dies erforderte Mut und diesen hatten sie nun gefasst. Genau dies hätte er ihr auch geraten, doch hatte er in dieser Richtung nicht pushen wollen, denn solange sie nicht bereit dafür gewesen war, hätte er sie nur gegen sich aufgebracht. Sie wollte verstehen lernen, erkennen welchen Zweck die Kraft hatte und wie sie das Gegebene sinnvoll verwenden konnte.
Natürlich hatte sie sich in all der Zeit bestimmt immer wieder selbst bestraft, weil sie nicht hatte verhindern können was sie gesehen hatte. Doch dies war Unsinn. Tom war irgendwo in einem Wald gestorben? Wie hätte sie überhaupt erfahren können, wo dies war? Und selbst wenn, hätte sie rechtzeitig dort sein können? Im Nachhinein mit dem Finger zu zeigen konnte jeder. Dies war für ihn kein Vorgehen von intelligenten, neutral bewertenden Personen. Sicherlich gab es Fälle von klar vorliegendem Leichtsinn und Sorglosigkeit, aber dies war in Mara's Fall absolut nicht zutreffend. Selbstkritik und -vorwürfe waren das natürlichste der Galaxis, doch sollten diese in gesundem Rahmen bleiben. Jedenfalls ließ sie sich davon nicht mehr abschrecken und wollte sich der Macht "ausliefern". Zumindest klang es ein wenig so, für ihn, der keinen Bezug zu dieser Art von Fähigkeit hatte. Aber wenn dies notwendig war um größeres Verständnis zu erlangen, würde er seine Freundin unterstützen. Dem nachzugehen bedeutete für sie als Rettungsanker zu fungieren. Wenn er sonst nichts unternehmen konnte, dies war das Einfachste was er für sie tun konnte. Die Zufriedenheit, die ihn nun durchströmte war nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erkennen, doch wer ihn besser kannte, würde diese durchaus herauslesen können. Der Druck der weiblichen Hand wurde erwidert.
"Finde ich gut. Sich einer Sache zu stellen, die einen bisher immer nur beherrscht und zu seinem Opfer gemacht hat erfordert Mut. Ich denke dein Vorhaben ist genau der richtige Schritt. Man kann immer im Nachhinein mit dem Finger zeigen oder sich in Selbstvorwürfen verlieren. Ob Visionen oder nicht, niemand kann die Zukunft wirklich kontrollieren. Sie sind mit Sicherheit eine Gabe auch wenn die aus ihnen resultierende Verantwortung wie eine Bürde erscheinen mag. Meiner Meinung nach ist dies eine Fähigkeit die viel Erfahrung erfordert. Wenn ich mir dagegen Telekinese anschaue; dort bewegt sich Gegenstand x von a nach b. Das sind die Grundrechenarten, während Visionen eher als Kalkulationen im Bereich der Hyperraumphysik anzusiedeln sind. Nur um mal eine ganz simple Analogie zu verwenden.
Es wird sicherlich nicht leicht sein, doch ich helfe Dir so gut ich kann. Du hast lange genug gehadert. Immer wieder gab es Rückschläge, Schicksalsschläge oder einfach emotionale Überlastung. Es ist nicht immer möglich sofort mit allem klar zu kommen. Doch da Du nun die Courage gefunden hast, sollten wir auch keine Zeit mehr verlieren. Keine der hier vorhandenen Gaben sollte verschwendet werden. Und wie Du schon sagst, das Ganze muss einen Zweck haben."
Vorin blickte kurz auf sein Glas hinunter, welches so gut wie geleert war. Der restliche Inhalt wurde mit einem letzten Schluck hinunter gekippt.
"Wenn Du magst können wir sofort loslegen." , lächelte er. Damit schien sie einverstanden zu sein, denn sie erhob sich vom Tisch und bewegte sich in Richtung Kantinen-Ausgang. Vorin nickte Selina zu und folgte dem blonden Engel. Während sie durch die Gänge schritten auf der Suche nach einem geeigneten Raum, sog der Jedi-Meister die Eindrücke in sich auf. Die Basis war ganz anders als Corellia, und doch besser als alles Vorangegangene.
"Man ist das lange her, dass ich in einer echten Basis unterwegs war. Neben der Ausbildung eines Schülers sollte ich mich auch mal wieder um meine eigene Entwicklung kümmern, hier ist dies endlich wieder möglich." Sie wanderten noch ein Stück bis sie einen kleinen bis mittleren Raum erreichten. Bis auf einen Stoffsitz, Fenster und Beleuchtung war in dem Raum nicht viel zu sehen. Dies sah fast wie ein Meditationsraum aus. Selbst wenn nicht, eignete er sich dafür hervorragend. Es würde auf dem Rück- und Armlehnenfreien Sessel etwas eng werden, aber das machte ihnen ja nichts aus. Bevor sie reingingen und loslegten, zog Vorin seine Freundin näher zu sich heran. Ein kleiner Teil von ihm wollte das Folgende verhindern, obwohl er genau wusste, dass es das Richtige war. Vielleicht so eine urzeitliche Männer-Beschützer-Nummer, die sich manifestieren wollte.
"Ich habe es in der letzten Zeit viel zu wenig und viel zu selten gezeigt und gesagt, aber ich liebe Dich. Wenn andere dabei sind, will ich immer professionell und objektiv verantwortlich wirken, aber meine Gefühle sind deshalb nicht weg. Und da es kein Geheimnis ist, dass Männern schnell des Prädikat der Emotionskälte verpasst wird, wollte ich Dich nochmal erinnern."
Nun zog er die noch junge Ritterin ganz nah an sich heran um ihre Lippen miteinander verschmelzen zu lassen. In der letzten Zeit hatte er wirklich einiges verdrängt und ein wenig vergessen wie gut sie es miteinander hatten. Wieviel Gutes sie einander gaben. All das Unterdrückte ließ er nun in einem sehr leidenschaftlichen, aber nicht ausufernd langen Kuss Form annehmen, während seine rechte Hand ihre seidigen Haare streichelte. Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, sog er noch einmal tief die Luft durch die Nase ein, dabei ihren Duft aufnehmend. Dann ließ er die Luft entspannt wieder heraus und grinste frech.
"Dann legen wir mal los, oder?" Er ging hinein und setzte sich auf die Kante des überdimensionierten Sitzkissens.
"Ok, wie läuft das jetzt? Ich sitz nur da und konzentriere mich auf die Verbindungslinie?"
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