Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Eowyn, Shen, Elise, Siva, uvm. und Satrek
Nein. War das erste Wort Satreks, dass überhaupt nicht passte, weil sie doch gar keine Frage gestellt hatte. Nein? Pah! Wer war hier denn mit einem Mal so störrisch? War ja klar. Sie war diejenige, die sich das sagen lassen durfte, aber dass Satrek gar kein bisschen besser war, war mal ganz egal. Eben dieses Meister-Schüler-Ding. Oder auch das Eltern-Kinder-Ding. Dieses blöde: Iiiiiiich darf dich anmotzen, weil ich ja erwachsen/reifer/erfahrener bin und du hast die Klappe zu halten. Ah, wie sie das nicht leiden konnte. Wenn sie reden wollten, so der O-Ton Satreks, dann hier, denn sie hatten ja keine Geheimnisse voreinander. Interessante Aussage. Dann waren Meister-Schüler Gespräche also völlig nutzlos und sie konnte ebenso laut in die Weltgeschichte herum posaunen, dass Satrek Unterwäsche mit Herzchen trug, weil sie keine Geheimnisse hatten. Das war…das war so… Siva platzte fast, allein für diesen einfachen Satz, aber weil die junge Zabrak keine Ahnung hatte, was sie auf diesen Satz erwidern sollte, sagte sie schlicht und einfach nichts. Zumindest nicht für den Moment. Witzig war, dass sie mit ihm reden wollte und genau das Gegenteil geschah. Er redete mit ihr und hielt einen Monolog, in dem er herunter ratterte, welch große Enttäuschung seien Schülerin eigentlich war. Okay, man konnte ihm zugutehalten, dass er das Wort an sich gar nicht nutze, aber blöd war Siva eben nicht und was zwischen den Zeilen mitschwang, war so überdeutlich, dass Sivas Wut fast schon in Resignation umkehrte. Aber eben nur fast. Er hatte ja selber nur Vorwürfe übrig, sprach vom Universum und davon, dass dieses Siva nichts schuldete. Ach was. Hatte sie auch nicht gesagt! Sie hatte nie erzählt, dass sie pleite war und das die Schuld dafür, am Universum lag. Nein, aber allem Anschein nach musste Satrek kompensieren, dass er vielleicht selber nicht der beste Meister war und das klappte hervorragend, wenn man seinem Schüler sagte, dass er auch nicht hervorragend war. Dann konnte man sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und sagen: Ach, eigentlich bist du ja schon ziemlich blöde. Tz! Und so jemand war Rat! Ihr Humor war also Mittel um Probleme zu überspielen, Probleme hatte jeder, Humor war aber nicht immer eine Lösung. Ach was. Sie gab angeblich immer Widerworte, ließ ihn wie eine Witzfigur dastehen und stellte ihn in falsches Licht. Und nach seinem schier endlos Monolog, mit dem er wahrscheinlich jeden anderen gegen die Wand geredet hätte, durfte sie also noch sagen, was sie zu sagen hatte. Wie überaus nett. Sollte sie ihm dafür vielleicht die Hand küssen? Noch immer ziemlich wütend und sogar mit zuckenden Mundwinkeln –immerhin war sie ihm nicht ins Wort gefallen, was schon Herausforderung genug war- drückte sie den Kristall, der sich in ihrer Hand befand und unterdrückte dabei den dringenden Reflex, ihn doch noch als Wurfgeschoss zu missbrauchen. Okay. Tief durchatmen! Sie würde Satrek jetzt ganz sicher nicht das geben, was er brauchte. Nämlich seien blöde Bestätigung dafür, wie schlecht sie doch war und bla bla bla! Tief durchatmend, starrte Siva also erst einen Moment auf ihren Lichtschwertkristall, ehe sie ihn in ihrer Hosentasche verschwinden ließ. Sie würde nicht blaffen, nicht schreien, ihm nichts an den Kopf werfen, auch wenn das Gefühl, ihn auf der Stelle zu schütteln und zu würgen, so groß war, wie noch nie im Leben. Nicht mal die Sucht nach einer Droge war da je so stark gewesen, wie der Impuls jetzt!
„Du hast mich schon mehr als einmal vorgeführt“, war das erste was sie sagte, was nicht einmal vorwurfsvoll klang, sondern so beängstigend ruhig, als spräche hier gar nicht Siva, sondern jemand anders. „Das hast du vor Radan und vor Alisah gemacht und alle beide haben ihre gemeinen Kommentare gemacht und du hast mitgemacht.“ Was schon ein bisschen vorwurfsvoller klang. „Da ist es schon ziemlich interessant, dass ich diejenige sein soll, die dich zu einer Witzfigur macht, wo du derjenige bist, der es nicht lassen kann, seien Witze über mich, vor anderen zu machen.“ Wahrscheinlich stritt er das jetzt ab oder erklärte, dass das ja aaaaalles gar nie so gemeint gewesen war. Ja, natürlich nicht! Alisah und Radan hatten sie beleidigt und waren undankbar wie noch was gewesen. Sie hatte diesen blöden Spint getragen, den Satrek genauso gut hätte tragen können, aber sie war diejenige, die herumkommandierte? Bah! Sie hasste den gesprächsverlauf schon jetzt, denn auf was lief das denn hinaus? Satrek würde keine Einsicht zeigen und sich aus der Affäre ziehen, so wie er glaubte, dass sie das tun würde. Und so würden sie sich nur gegenseitig Dinge an den Kopf werfen und am Ende würde sie frustrierter sein als er, weil er ja älter und der Meister war. Was hieß, dass er das ganze hier gewinnen würde und sie wundertoll wie der Trottel dastehen würde, der so störrisch war, dass man ihn nicht weiter ausbilden konnte. Gut, gut, jetzt mischte sich viel Resignation zur Wut.
„Probleme zu überspielen, hilft genauso wenig dabei sie zu lösen, wie sie gar nicht erst anzusprechen. Wäre vielleicht auch deine Aufgabe gewesen, dass zu tun. Natürlich. Ich hätte ja auch kommen können, ist mir schon klar.“ Nur damit das gleich gesagt war und er nicht mit diesem Blödargument kam.
„Und mir ist egal, was es für Meister gibt, weil das alles nicht meine Meister waren. Und noch viel weniger interessiert mich, was die getan hätten. Außerdem ist das überhaupt gar keine Argumentationsgrundlage!“ Sie kam hier auch nicht an mit ‚Andere Schüler hätten sich das nicht gefallen lassen‘ Bla, bla, bla! Satrek musste da ja nur sagen, damit sie ein schlechtes Gewissen bekam, sich auf die Knie warf, ihn um Entschuldigung anflehte und er seine heile Welt bekam, die er brauchte. Nämlich die, in der er der fehlerlose, unantastbare Meister beziehungsweise jedi-Rat war, der die Weisheit mit Löffeln gegessen hatte!
„Du hast,“ und was waren sie so toll bei Du-Botschaften, „auch gar nichts anderes im Sinn, als mir ständig irgendwelche Dinge vorzuwerfen! Dass ich so und so enden werde, dass ich nur Widerworte geben würde und was weiß ich. Hast du dich auch mal so reflektiert, wie du das stellvertretend für mich tust? Und du glaubst jetzt wirklich, dass das, was du sagst, mich so erreichen soll, dass ich zu allem sage: ‚Oh, du hast so recht, das werde ich gleich ändern?‘“ Hach mei, was klang sie mit einem mal so erwachsen, in ihren eigenen Ohren. War ja fast schon unheimlich!
„Ich wollte ein Vieraugengespräch mit dir und dabei geht es überhaupt gar nicht, jemanden herumzukommandieren. Aber du erkennst nicht mal, wie wichtig mir so ein blödes Zweiergespräch ist. Aber von mir aus, sag ich das eben alles laut, vielleicht kannst du dir dann am Ende Bestätigung von allen umstehend holen, wie lange du doch gebraucht hast, um jemand so frechen wie mich, vor die Tür zu setzen!“ Ja, allein das war doch die Taktik. Lass die anderen erleben, wie schlimm deine Schülerin ist, damit du am Ende nicht erklären musst, warum du sie rausgeworfen hast. War ihr jetzt auch vollkommen egal, ob sie ihm Unrecht tat! Er hatte ja auch nur einen Vorwurf nach dem anderen gemacht. Sie konnte das auch! Und sie hatte das, ganz im Gegensatz zu ihm, noch gar nie getan!
„Meine Worte sind gut genug überlegt, denn ich hatte genug Zeit und wenn das hier alles nichts bringt und du mich nicht weiter ausbilden willst, dann soll das so sein, denn ich kann auch entscheiden, was ich will und ob ich mich noch weiter ausbilden lassen will, oder nicht.“ Nur, damit hier mal völlig klar war, dass sie ja auch die Option hatte, die er hatte! Nämlich zu sagen: Ey, ich hab keinen Bock mehr auf dich! Außerdem was sollte das? Warn sie heir vor Gericht? Jedes Wort kann und wird gegen sie verwendet werden! Tz!
„In der ganzen Ausbildungszeit hab ich überhaupt noch nie, nicht ein einziges Mal einen Vorwurf an dich gemacht und ich hab nicht ein einziges Mal gesagt, dass du, oder sonst wer, an sonst was schuld sind und ich hab auch nie gesagt, dass ich nie schuld an was bin. Das Gegenteil zwar auch nicht, aber das ist gar nicht wichtig!“ Fakt war: Sie hatte ihm keinen Vorwurf gemacht, sich nie selbst bemitleidet und damit waren seine Argumente hoffentlich entkräftet. So wie ihre Geduld.
„Du schickst mich weg, mit der blöden Frage, was ich aus meinem leben machen will und das, obwohl ich dir die Antwort schon geben habe! Schon allein damit, dass ich hier her zurück gekommen bin, was ich ja gar nicht hätte tun müssen. Ich bin nicht hier, weil ich es so lustig finde. Ich bin vielleicht hier, weil ich nicht so ganz viele Optionen hab, wo ich hin kann“, was sie hier ja jetzt gerade offen zugab, „aber glaub mal nicht, dass es so hochproblematisch gewesen wäre, mich weiter in der Galaxis rumzutreiben. Da lernt man nämlich, wie man an Geld kommt. Auch ohne komischen Körperkontakte!“ Musste extra betont werden, nicht das Satrek hier falsche Schlüsse zog. Wobei das vielleicht auch egal war.
„Ich bin hier her zurück gekommen, weil ich eine Jedi werden will und ich habe gesagt, ich will im MOMENT noch nicht ausbilden und nicht, dass ich es nie tun will. Aber anstatt zu erkennen, was das bedeutet, hast du ja nur im Kopf ‚Siva-gibt-ja-eh-nur-Widerworte‘. Ich mein, wenn du vielleicht mal zwei Sekunden drüber nachdenken würdest, was das bedeutet, wäre dir vielleicht aufgefallen, was das bedeutet.“ Öhm ja. Und was bedeutete es? „Nämlich, dass ich ganz bestimmt nicht zu denen gehöre, die nur darauf warten, befördert zu werden um dann blöde und unreife Sachen, an ihre Schüler weiter zu geben!“ War das jetzt hoffentlich in sein Kleinhirn gelangt? Oder doch nur im Großhirn geblieben? Würde sich zeigen.
„ich finde es gemein, wie du zu mir bist und noch viel gemeiner, wie du zu mir bist, wenn andere dabei sind. DAS wollte ich dir sagen. Und mit Gemeinheiten kann man, ganz wie mit Humor, auch ganz viel überspielen.“ Dabei sollte man nur doofe MP312’s überspielen!
„Weißt du, warum wir gar nie weiter kommen? Weil du mir gar nichts weiter beibringen willst, weil du überzeugt bist, dass ich gar nichts lernen will. Und wenn du mir überhaupt nie die Chance gibst, mich weiter zu entwickeln, passiert das auch nicht. Weil ich ja gar nichts machen kann, was mich ehrausfordert.“ Und eine blöde Beförderung war da ja wohl nicht das Richtigem, denn hier ging es darum, machtbegabten etwas beizubringen und sie von dunklen pfaden fern zu halten.
„Hör auf, gemeine Witze zu machen, wenn andere dabei sind. Und allgemein, wäre es nett, wenn du dich weniger über mich lustig machen würdest.“ So, damit hier auch klar war, was sie überhaupt wollte.
„So wie du mich weg geschickt hast, um zurück mit Antworten zu kehren, hättest du mich auch vielleicht nur einfach zu dir rufen und mir Fragen stellen können. Aber das war vielleicht der einfachere Weg für dich.“ Auf die Idee war Meisterlein aber gar nie gekommen. Warum auch? Hatte ja jeder seine Problemchen, wenn man nur genau genug hinsah. Joa! Deswegen sah man halt besonders bei den Schülern weg. Weil bei anderen war das ja viel, viel, viiiiiiiiiiiel schlimmer.
„Und weißt du was“, und jetzt war da keine Wut und keine Resignation, nein, so viel Klarheit und Ernst, wie sie überhaupt nur aufbringen konnte: „Wenn es dir so oder so egal ist, ob ich befördert werde oder nicht, können wir das Ganze auch gleich lassen. Denn wenn du nicht willst, mach das alles gar keinen Sinn. Ich will mich gar nicht mit dir streiten, sondern dass du mich verstehst. Aber wenn du mich aufgegeben hast, dann suche ich mir besser jemand anderen, der das vielleicht nicht so schnell tut.“ Was kein Vorwurf war. Sondern todernst gemeint.
Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Eowyn, Shen, Elise, Siva, uvm. und Satrek