Lianna

Lianna - Lola-Curich - Straße zwischen Jedi-Basis und Raumhafen - Rilanja, Zasuna und Talery

Interessanterweise hatte Hornschuppe nach ihrem trotz allem noch glimpflich verlaufenen Zusammenprall mit den Rotwesten immer noch Hunger. Auch konnte sich der Besitzer der ruinierten Fischschnitzerbude ein kleines Lächeln abringen, als ihm die Falleen noch einen Snach abkaufte. Das war zumindest etwas. Da Rosenhaar es auch ablehnte sich von dem Medidroiden behandeln zu lassen begaben sie anschließend sehr schnell auf dem Rückweg. Talery hatte wie sie nach etwas Fußmarsch feststellte auch noch etwas Hunger. Zudem hatten sie ja das Angebot auf diesem Straßenzug jetzt schon gesichtet, so dass sie sich für klein geschnittenes Gemüse und Nerfstückchen mit heller Soße in einer kleinen Schüssel entschied, welches nach ihrem feinen Geruchssinn ganz gut roch. Sie war nach dem ersten Bissen auch zufrieden, dass die Anpreisungen der modisch gekleideten Duroverkäuferin halbwegs der Realität entsprachen. So gestärkt schlenderte sie mit Rilanja und Zasuna zurück zur Jedibasis. Unterwegs stellte die olivgrüne Jedi-Ritterin auch die Frage, warum sie sich eigentlich noch siezten. Rosenhaar kam dies sonderbar vor, der Caamasi hingegen nicht.

"Meine Meisterin und ich duzen uns auch. Gut, das liegt vielleicht auch daran, dass ich Brianna kennengelernt habe, als sie noch Padawan war. Kurz darauf wurde sie dann befördert. In meiner Zeit bei den Jedi habe ich sowohl sich siezende als auch sich duzende Meister-Padawan-Pärchen getroffen. Daher denke ich, dass obliegt allein der Entscheidung des höherrangigen Jedi."

Dabei rümpfte sie kurz ihre purpurnen Gesichtsdaunen und warf dann Hornschuppe lächelnd einen Blick zu.

"Das werde ich, Rilanja."

Der Weg zurück zur Basis war angenehm ruhig, so dass die Caamasipadawan nebenbei ihren Eintopf gemütlich löffeln konnte, der die unangenehmen Gerüche Liannas zumindest ein bisschen überdecken konnte. An der Jedibasis angekommen verabschiedete sich die Padawan von ihren Begleiterinnen, da mittlerweile ihre Meisterin womöglich wieder Zeit für sie hatte.

"Rilanja, Zasuna, es war ein überaus kurzweiliger Spaziergang. Schön, dass ihr euch die Zeit mit mir vertrieben habt. Aber ich sollte mich nun wieder nach Brianna umsehen. Ich werde Brianna auch einen Gruß von dir ausrichten",

fügte sie an die Adresse von der Falleenjedi hinzu. Dann schritt die junge Händlerstochter in die Jedibasis. In der Eingangshalle befand sich wieder immer der Empfangsdroide, den sie prompt ansteuerte. Es konnte ja gut sein, dass die Echanijedi in der Zwischenzeit hier vorbei gekommen war.

"Entschuldigung, aber hast du in der letzten Stunde Jedi-Ritterin Brianna Kae hier vorbeikommen sehen?"

fragte sie Caamasi entsprechend der ihr anerzogenen Höflichkeit. Außerdem gehörte sich dies so für Möchtegerndiplomaten.

"Ritterin Kae kam hier vor über einer halben Standardstunde vorbei. Sie hat die Eingangshalle in Richtung der Kantine verlassen",

erwiderte der Droide wie aus dem Blaster geschossen. Lächelnd bedankte sich die Caamasi und machte sich sogleich auf in die Kantine. Der Weg war nicht weit und auch hatte sie Eisblume dort bald entdeckt. Sie unterhielt sich gerade mit ihrer früheren Meisterin, Windnelke. Allerdings zögerte Talery sich den beiden zu nähern, da Briannas Lautstärke ziemlich hoch war. Offenbar waren die beiden gerade nicht einer Meinung und da sie nicht auch noch irgendwelche verärgerten Kommentare ihrer Meisterin abbekommen wollte wartete die Caamasi in respektvollem Abstand. Das war sonst eigentlich nicht so Talerys Art - sie fiel immer gleich lieber mit der Rampe ins Raumschiff - aber hier erschien ihr dies definitiv sinnvoller.

Lianna - Lola-Curich - Jedi-Basis - Kantine - Kestrel, Brianna und Talery
 
Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian

Skeptisch sah Eowyn Ian an. Richtig geschlafen? Das hier konnte nicht bequem gewesen sein, auch wenn es im Gegensatz zu Va'art natürlich einen nicht unwesentlichen Vorteil gehabt hatte - sie hatten nicht darauf achten müssen, ob irgendjemand oder irgendetwas sie in den nächsten Minuten umbringen wollte. Abgesehen von dieser Kleinigkeit... Ein Bett hätte ihm besser getan. Sie seufzte. Nun, dann drücke ich es anders und direkter aus. Vielleicht willst du noch ein wenig wirklich bequem in deinem Bett schlafen, nachdem ich es nicht mehr besetze?
Sie grinste, als er von sich als "Egoist" sprach. Hatte sie nicht erst gestern noch darüber überlegt, wie weit der eigene Egoismus gehen durfte? Diese kleine Sache gehörte definitiv unter die Dinge, die in Ordnung waren, beschloss sie, bevor ihr Grinsen zu einem sanften Lächeln wurde. Ian, das ist nicht kompliziert, und ich habe es dir angeboten, rief sie ihm ins Gedächtnis. Wir fangen einfach langsam an, in Ordnung? Die Kantine wäre wohl ein wenig der Sprung ins kalte Wasser. Wir werden später Joseline suchen, wenn es dir damit besser geht, und ich kann dir ein wenig die vielleicht nicht ganz so belebten Orte zeigen. Wir tasten und einfach an alles heran, es wird sich schon zeigen. Sanft zog sie ihn ein wenig an sich. Ein neuer Tag, ein neuer Beginn, und auch sie fühlte sich ein wenig gelassener. Die Ruhe würde zurückkehren, und vielleicht fand sie heute auch ein wenig Zeit, um zu meditieren. Sie hatte das in den letzten Monaten sträflichst vernachlässigt, auch wenn es nie Teil ihrer Routine gewesen war. Weshalb auch? Meditation war nicht für alles eine Lösung. Jetzt jedoch... schaden konnte es ganz sicher nicht.

Sie griff nach dem Blatt Flimsi, das Ian in die Luft hielt und runzelte die Stirn. Viel stand nicht darauf, und wenn Ians Handschrift normalerweise ordentlich und akkurat war (was sie ihm durchaus zutraute), so schien er hier tatsächlich schon ein wenig müde gewesen zu sein. Ich weiß ja nicht... wiegte sie zweifelnd den Kopf hin und her, und das einzige Anzeichen, dass sie ihn auf den Arm nahm, waren womöglich ihre Augen. Aber rosa Banthas auf Hoth? Viel Sinn ergibt das nicht wirklich. Mit kraus gezogener Stirn und nachdenklicher, kritischer Miene betrachtete sie abwechselnd Ian und weiter das Blatt, ohne überhaupt eine Ahnung zu haben, was dort überhaupt stand. Was er konnte, konnte sie schon lange - auf Va'art hatte er schließlich ein ähnliches Spielchen mit ihr gespielt, in der Höhle, am Morgen nach... nun ja, an diesem einen Morgen eben.

Tschuldigung, kicherte sie schließlich übermütig, als er ihr auf die Schliche kam und ging vorsichtshalber ein wenig in Deckung. Aber ich habe dich vor meinem Humor gewarnt. Das hatte sie tatsächlich, also durfte er sich darüber nicht beschweren. Sie wurde wieder ernst.
Dann mache ich mich auf den Weg. Schlaf noch ein wenig, oder ruh dich aus... oder kontrolliere meinetwegen, ob da irgendwo ein Bantha in deinem Bericht vorkommt. Ich komme wieder, sobald ich das Nötigste erledigt habe, in Ordnung? Diesmal war sie es, die Ian einen kleinen Kuss auf den Scheitel gab - daran könnte sie sich gewöhnen - und sich der Tür näherte. Kurz bevor sie sie öffnete drehte sie sich noch einmal kurz um und sah Ian verschmitzt an. Und stell nichts Dummes an, ja? erinnerte sie ihn scherzhaft, bevor sie den Raum mit dem Servierwagen und dem zerbrochenen Teller verließ - schnell, bevor noch ein Kissen oder Ähnliches sie treffen konnte.

Draußen hatte die Wache gewechselt - eine Barabel stand vor der Tür, und Eowyn lächelte ihr verlegen zu, bevor sie einen guten Morgen wünschte und sich auf den Weg zum Turbolift machte. Na, wenn das Gerüchte nicht noch weiter anheizte. Aber letzten Endes war es ihr mittlerweile auch egal. Und wahrscheinlich hatten die meisten Jedi mit dem Virus im Kopf ohnehin anderes zu tun, als Gerüchte zu verbreiten.
Eowyn brachte den Wagen zur Kantine, wo sie sich die wohl verdiente Schelte für den zerbrochenen Teller abholte und einen Thermobecher Kaf mitnahm, bevor sie zu ihrem Zimmer ging. Sie fand es vor, wie sie es gestern verlassen hatte - ihre starke Vermutung hatte sich als bestätigt, Aketos war noch nicht zurück. Eowyn streichelte kurz Yaro, der eines ihrer geheimen Süßigkeiten-Verstecke gefunden zu haben schien. Das kleine Päckchen Schokolade lag zerrissen auf dem Boden und war halb leer, die Figda-Bonbons hingegen hatten ihn wohl kaum gereizt. Eowyn lächelte leicht und hob das vollgefressene, wieder schlafende Tier ein wenig hoch, um die letzten Packungsschnipsel hervorzuziehen und wegzuschmeißen. Selber schuld. Sie hatte ihn schließlich länger alleine gelassen, als sie hätte sollen... Hoffentlich vertrug Yaro Süßigkeiten.
Sie nahm eine lange Dusche, ordnete gefühlt ebenso lange ihre Haare und schlüpfte dann in Kleidung, die ihr passte. Danach sah sie sich endlich genauer ihr Komgerät an - viele Nachrichten von Aketos, die sich nach und nach besorgter anhörten. Stang, sie hätte ihr gestern gleich schreiben sollen. Oder hatte sie? Sie konnte sich nicht erinnern. Nein, sie hatte nur dem Jedi-Rat geschrieben.

~~~Nachricht an Aketos Tuosis~~~
Hallo Aketos,
es tut mir Leid, dass ich bisher nicht geantwortet habe. Leider lief nicht alles wie geplant, und Ian Dice und ich sind auf einem ziemlich unbekannten Dschungelmond abgestürzt. Ich bin erst kürzlich wieder auf Lianna angekommen und bin noch dabei, alles zu klären, es ist einiges passiert. Ich hoffe, es geht dir gut, und deine Suche geht gut voran. Bitte melde dich, wenn du Hilfe benötigst, und eigentlich auch sonst, ich möchte sichergehen, dass alles in Ordnung ist. Wenn du mich brauchst werde ich kommen und dir helfen, zögere nicht, es mir zu sagen. Aber ich habe Vertrauen in dich, dass du alles so schaffen wirst, wie du es möchtest.
Ansonsten - möge die Macht mit dir sein.
Eowyn El'mireth
~~~Ende der Nachricht~~~
Sie hoffte wirklich, dass alles so lief, wie die Kamino es sich vorstellte. Den Kristall eines Lichtschwertes zu holen war eine wichtige und besondere Aufgabe... hoffentlich machte es ihr Mut, mit dieser Waffe umgehen zu können, nicht das genaue Gegenteil.

Als Nächstes nahm sie die doch ein wenig ramponierten Datenkarten in die Hand und verließ ihren Raum wieder - nicht, ohne sich vorher ein anderes Paar Schuhe angezogen zu haben als das, das sie die ganze Zeit getragen hatte. Sie würde es noch gründlich putzen müssen...
In der Bibliothek war noch wenig los, für Studien war es den meisten wohl doch noch zu früh, auch wenn mittlerweile die Sonne schon längst aufgegangen war. Sie hatte aber auch ein Glück... nur Marvin war anzutreffen, Meister Nackl war nicht anwesend. Kurz überlegte Eowyn, später noch einmal zu kommen... sich mit Marvin herumzuschlagen war meistens keine angenehme Aufgabe, und außerdem wollte sie die Datenkarten in sicheren Händen wissen. Aber was sollte schon passieren? Immerhin konnte sie sichergehen, dass Marvin zuverlässig war, wenn schon nicht freundlich oder zuvorkommend. Also gab sie sich die Freude einer Unterhaltung mit dem mürrischen Bibliotheksdroiden, der ihr schließlich zusagte, die Datenkarten sofort an den Bibliothekar weiterzuleiten und sie darüber hinaus zu informieren, wenn bei der Untersuchung etwas Wichtiges herauskam.
Erst, als sie wieder aus der Bibliothek kam wurde ihr klar, dass das auch bedeuten konnte, dass sie niemals informiert werden würde - nämlich dann, wenn nichts Wichtiges herauskam. Vermutlich würde sie ewig warten, denn was wichtig war und was nicht war Ansichtssache, und wenn
Marvin darüber entschied... Nun ja, sie musste in ein paar Tagen oder Wochen vielleicht einfach selber nachfragen.

Zurück in ihrem Zimmer packte sie den Rucksack aus. Dann setzte sie sich an ihr Datapad und begann mit ihrem Bericht, während sie ihren noch lauwarmen Kaf, der ihren ein wenig kratzenden Hals hervorragend beruhigte, trank. Den Bericht unterbrach sie allerdings, als ihr Magen immer vehemmenter knurrte. Nun ja, dann würde sie ihn später abschließen. Keiner konnte erwarten, dass ihr Bericht innerhalb von nicht einmal einem Tag fertig war. Und dieser Tag war noch lang.
Bevor sie ihr Zimmer verließ fiel ihr Blick auf Yaro, und sie lächelte. Warum eigentlich nicht?
Noch einmal machte sie sich auf den Weg in die Kantine, um ein Frühstück für sie beide zusammenzustellen. Verflixt, sie hätte Ian fragen sollen, was er gerne aß und trank... Ein wenig ratlos stand sie vor der Auswahl, bevor sie schließlich beschloss, eine Kleinigkeit von mehreren Dingen mitzunehmen, inklusive sowohl Kaf als auch anderer Getränke. Aber es würde schon wegkommen... Zur Not war da noch das kleine verfressene Tierchen, und auch die Wache würde etwas zu trinken sicher nicht ablehnen.
So waren es zwei vollbepackte Tablette, die Eowyn schließlich zu Ian transportierte, eines levitierend, eines in ihren Händen, und auf ihrem Rücken Ians Rucksack mit dem Überraschungsgast. Den Rucksack ließ sie seelenruhig von der Barabel untersuchen, die leicht zischte, als sie das Tier darin entdeckte und ihr einen seltsamen Blick zuwarf. Eowyn zuckte nur mit der Schulter und klopfte schließlich wieder an Ians Tür.


Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, davor, mit Ian darin
 
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Lianna, Jedi-Basis - Cantina - Kestrel und Brianna

Brianna hatte lang und breit erklärt, wie es um sie und Janus stand, oder etwa nicht? Sogar der Teller vor ihr war darüber kalt geworden und Kestrels Antwort war… nichts? Einfach gar nichts? Das schlimmste von allem war, dass ihre Freundin dabei äußerlich völlig ruhig blieb und immer gelassener wirkte. Die Echani war alles andere als gelassen. Das Thema Janus hatte das so an sich, man konnte nicht ruhig und gleichmütig über ihn reden, im positiven oder negativen versetzte er Brianna jedesmal wieder in Aufruhr. Kestrel sah natürlich nur seine negativen Seiten und es waren einige, oh ja, das waren sie wirklich. Aber das war nicht alles an ihm, es gab auch noch die andere. Wenn er nur einen Weg finden, oder sie ihn dazu bringen könnte, sie tatsächlich zu lieben, dann würde ihn diese Liebe unweigerlich auf die helle Seite führen, davon war die derzeit Blondierte überzeugt. Natürlich gab es nichts, was Kestrel dazu beitragen konnte und vielleicht war sie deshalb blind für Janus' andere Seite – er zeigte sie Kestrel schlichtweg nicht. Aber abzustreiten, dass etwas existierte, nur weil man sie selbst subjektiv nicht sehen konnte, war dumm, und über Dummheit regte Brianna sich genauso auf wie über diese enervierende Unerschütterlichkeit. Die Echani war verärgert und in einer solchen Stimmung würde sie sich gleich besser fühlen, wenn dies auch für ihre Umgebung gälte, aber Kestrel blieb ruhig und das reizte die Jedi-Ritterin nur noch mehr.

Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum, nachdem selbst das erhoffte Reizwort Anakin reaktionslos verklungen war. Wenn die Coruscanti lieber wortlos mit ihrer alten Padawan am Tisch sitzen wollte, bitte – Brianna hätte kein Problem damit und überlegte, ihrer ehemaligen Meisterin dies um die Ohren zu schlagen und so manches andere mehr. Dann schwiegen sie sich eben an, pah! Aber sie sollte nicht glauben, dass sie damit als Jedi-Meisterin gut dastand, zuerst ihre einstige Schülerin in Aufruhr zu versetzen, die hier eigentlich nur essen und ein wenig plaudern wollte, schließlich hatte man sich ja lange nicht mehr gesehen, und dann gesprächsmäßig auf Tauchstation zu gehen. Gerade als die 26jährige es nicht mehr aushielt und beinahe mit allem zugeschwallt hätte, was ihr spontan über die Lippen kam, aber dann machte Kestrel den Mund auf. Und sagte einen lausigen Satz, seelenruhig. Und klappte ihn dann wieder zu. Und dieser Satz war auch noch erstunken und erlogen!!!


„GEKÜSST?!?“

Explodierte die Echani. Eine derart heftige Reaktion war von ihr nicht beabsichtigt gewesen, aber es war nicht schwer herauszulesen, dass Kestrel darin so etwas wie eine frevelhafte Tat sah und dann war es einfach passiert. Heftig schnaubend brachte Brianna sich erst wieder unter Kontrolle, bevor sie auf normaler Lautstärke, aber mit vor Aufregung zitternder Stimme weitersprach.


„Janus und ich haben uns niemals geküsst, aber ich will gar nicht verhehlen, dass es zwischen uns Momente gab, an denen ich es mir gewünscht hätte. Zudem weiß ich, dass auch er diese Momente hatte, und trotzdem ist es nie passiert, dafür ist die Kluft zwischen Jedi und Sith einfach zu groß und zu viel ist zwischen uns vorgefallen! Denkst du, dass ich jemals vergessen werde, was auf Korriban passiert ist?! Und selbst wenn, denkst du nicht, dass so etwas Privatsache wäre und keine Angelegenheit für die Ordens-Tugendwache, die dann prompt feststellt, dass ich eine schlechte Jedi bin, weil ich einen Sith küssen wollte? Als ob ich nicht schon oft genug gehört hätte, eine schlechte Ritterin zu sein, das öffentliche Bild des Ordens zu beschädigen und so weiter, ich kann es nicht mehr hören! Da halte ich es mit Anakin und sage, wir bemühen uns, dem Orden nach bestem Wissen und Gewissen dienlich zu sein, das Leben einer Jedi zu leben, aber wenn ihr uns als Personen nicht akzeptiert. Wir können nicht aus unserer Haut und tief drinnen nicht ändern wer wir sind! Uns ist egal, was ihr dazu sagt!“

Damit, dass Anakin, der zumindest Brianna gegenüber überhaupt nichts in der Richtung gesagt hatte, als eine Mischung aus Kronzeuge und Geisel genommen wurde, machte der Echani, so sehr wie sie sich gerade in ihren Monolog hineingesteigert hatte, nichts aus. Wenn man sie gebeten hätte, vor dem Rat für ihn zu sprechen, so oder so ähnlich hätte sie ihre Verteidigungsrede formuliert. Jedi-Räte waren sowieso alle verbohrt, vielleicht abgesehen von Sarid und Dhemya und Anakin und Eleonore und ein paar anderen, aber nun, da der erste verbale Sturmangriff ausgestanden war, kamen nun die Worte nach, die Brianna tatsächlich durchdacht hatte, bevor sie aus ihrem Mund kamen und sie tat dies schon fast flehentlich.

Kestrel! Verstehst du denn nicht, dass alles, was Janus dir über mich gesagt hat, einzig und allein dem Zweck diente, dich gegen mich aufzubringen? Er will einen Keil zwischen uns zu treiben und du bist ihm voll auf den Leib gegangen. Er will mich von dir isolieren, weil er hofft, mich so leichter auf die dunkle Seite ziehen zu können, nicht mich töten. Er würde auch dich nicht töten, solange er noch eine andere Verwendung für dich hat und das ist auf alle Fälle, solange ich lebe. Wir müssen zusammenhalten und dürfen uns von ihm nicht auseinanderdividieren lassen! Er würde sich zweifellos köstlich amüsieren, wenn er uns hier so sähe.“

Heute war sicherlich nicht Briannas Tag der ungetrübten Selbsterkenntnis, aber zumindest fühlte sie sich nun besser. Seit der Ankunft auf Lianna ging es nun schon so. Die hellblonde Tönung, die sich partout nicht auswaschen ließ, die Mechaniker, die ihr die TARDIS wegnehmen wollten, Padawane, die Shien angeblich schneller lernten als sie, die Erkenntnis, dass der Rat sie gegen ihren Willen nach Coruscant schicken wollte und nun das. Der erste Lichtblick war nun, dass Talery gerade die Cantina betreten hatte. So konnte sie ihrer Padawan gleich sagen, dass sie sich gar nicht erst mit dem Auspacken aufzuhalten brauchte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen winkte sie der Caamasi zu und bedeutete ihr, zu kommen.


Lianna, Jedi-Basis - Cantina - in der Nähe: Talery – Kestrel und Brianna
 
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[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres :]

Dass sich Allison so einfach ablenken ließe, hatte Ima-Gun nicht erwartet. Den Fremden Besucher hatte er voller Konzentration erstmal gar nicht bemerkt, erst nachdem er ihr einen Schlag verpasst hatte, von welchem er hoffte er sei nicht zu stark gewesen, und sie vor ihm lag blickte er um sich. Er warf dem Zuschauer einen Kurzen Blick zu, beachtete ihn jedoch nicht weiter. Sollte er doch zuschauen, er musste ihn ja schließlich nicht sofort ansprechen. Nachdem sie dann Lautes Gelächter verfiel, warf er ihr kurz einen Fragenden Blick zu, und verstand nicht weshalb sie dies Komisch fand. Hatte sie vielleicht geplant zu verlieren? Oder lachte sie über seine Kampffertigkeiten? Erst nachdem sie ihm ein paar Aufklärende Worte zuwarf verstand er letztlich, und konnte ihr so auch antworten:"Achso, na gut. Klar werden wir das wiederholen müssen, schließlich willst du mir wohl auch einen Schlag mit dem Ding geben?", so streckte er ihr die Plastikwaffe vor und zeigte darauf:"Und klar können wir die Lichtschwerter verwenden - wir sind schließlich Jedi", warf der Nikto noch Humorvoll raus, um ihre Verlegenheit auszugleichen.
Anscheinend fühlte sich Allison wohl dauerhaft unsicher in ihren Handlungen, und hatte meistens wohl Angst sie würde etwas falsch machen, so schätzte der Nikto sie jedenfalls ein. Schließlich fiel es ihm schon mehrfach auf dass sie in manchen Situationen verlegen war, doch dass störte ihn eigentlich auch nicht. Denn nun sprach Allison den Beobachter an, und Ima-Gun wollte es ihr Gleichtun.

"Ich bin Ima-Gun Di, ich grüße dich", womit der Nikto mit dunkler Stimme den Jungen (Qan) ebenso musterte und es Allison gleich tat. Anscheinend war er noch nicht so alt gewesen, und die bitte seiner Partnerin den Beobachter ebenfalls in die Übungen einzubeziehen störte Ima-Gun nicht. Nein, es erfreute ihn sogar. Wenn sie vielleicht zu dritt in einem "Frei-für-Alle" Kampf stehen würde, käme da glatt sogar noch mehr Spannung ins Spiel - vor allem da sie nun mit Lichtschwertern hantieren würde - zugegeben, diese waren nur zum Trainieren Gedacht und verursachten bei einer Berührung nur Leichte Schmerzen und keinen Abgehackten Arm, allerdings war Lichtschwert eben Lichtschwert. Und das war schon Aufregend genug.
Plötzlich ertönte eine Stimme am Eingang zum Trainingsraum. Ein Mann (Jeg Harkness) schenkte ihnen allen ein Kurzes "Hallo" und wandte sich sogleich zu den anderen Personen, anscheinend Begleiter oder Bekannte des Mannes (Joseline, Raiken), und sprach mit ihnen. Den genauen Wortlaut konnte der Nikto nicht vernehmen, nein, dafür war er zu weit weg. Er kannte auch keine der Personen, weder den Grüßenden, noch den Rest. Also folgte er einfach wieder Allison, wiederholte ihr:"Hallo", und wartete einfach darauf was als nächstes geschah. Vielleicht suchten sie ja jemanden aber fanden ihn nicht, oder sie inspizierten die Räume. Oder aber sie kämen extra zu ihnen drei? Das wusste Ima-Gun schließlich nicht, wie auch - über die Gegebenheiten auf Lianna konnte er nur Vermutungen anstellen, und da er noch ein purer Neuling war konnte er nichts darüber wissen.

Als nächstes wandte er sich von den Personen an der Tür ab, und wartete einfach Gespannt auf die Antwort des eigentlichen Besuchers, ihres Beobachters. Wollte er irgendetwas bestimmtes von ihnen? Vielleicht war er ja auch ein Neuling, wie Ima-Gun und kam erst frisch nach Lianna. Seinem Äußeren zu Urteilen war er eben sehr jung, vielleicht in Allisons Alter. Obwohl er ihres zugeben auch nicht genau kannte, hatte sie ihm das nicht vielleicht schon gesagt? Er hatte es vergessen, keine Ahnung, dachte er sich. Das war auch belanglos, das Alter entschied grundsätzlich nicht über die geistige Reife einer Person, oder darüber wie man zu jemandem Stand. Der Nikto schätzte grundsätzlich jede Person als genauso wertvoll ein wie sich selbst, vorausgesetzt diese Person schätzte ihn ebenfalls so ein. Und obwohl er selbst von einer ziemlich rauen Wüstenwelt wie Kintan stammte, war er beileibe nicht Bösartig, Grausam oder einfach nur Herzlos - nein, er war das genaue Gegenteil davon. Vermutlich eignete er sich auch deshalb, so seine Einschätzung, als Jedi. Schließlich war Nächstenliebe ja eine Tugend der Jedi. Doch manchmal packte ihn auch Frust und Trauer, manchmal in seinen Träumen, oder wenn er in Erinnerungen schwelgte - an den Hutten der so viel Leid über seine Familie und sein Volk brachte. Eigentlich taten dies alle Lebenden Hutten, aber Remno ganz besonders. Wieso nur? Sollte er denn nicht eigentlich verzeihen, vergeben und vergessen? Nicht, dass er eines Tages noch seine Heimat aufsuchen würde um dort alle Verbliebenen Handlanger zu ermorden welche seiner Sippe so viel Leid angetan hatten....

[: Lianna-System | Lianna | Jedi-Basis | Trainingsraum :||: Ima-Gun Di, Allison Neldres, Qan - An der Tür: Joseline, Raiken, Jeg]
 
Lianna - Jedi Basis - Trainingsraum mit Jeg, Ima-Gun, Allison, Jo und Raiken

"Hi", erwiderte Qan zu allen dreien, aber der Zeltron hatte sich schon wieder umgedreht. Er erinnerte Qan an einen unsterblichen, zeitreisenden Prinzen aus dem Holonet, der allemöglichen Kreaturen vor bösen Menschen verteidigte. Die Serie war nicht wirklich abgesetzt, doch es wurden schon lange keine neuen Folgen mehr produziert. Für den Fall, dass es sich bei dem Zeltron um einen Meister handelte, wollte Qan ihn im Grunde nicht unterbrechen, aber gleichzeitig wäre es wahrscheinlich unhöflich auf die beiden Kämpfer, die ihm ihre Aufmerksamkeit schenkten, nicht zu reagieren. So antwortete er kurzerhand: "Äh, Ich bin Qan. Also wegen mir braucht ihr nicht aufhören." Er sah zu den dreien nahe der Tür. Wenn er richtig gehört hatte, handelte es sich bei der fast ungesund dünnen Frau um ein Mitglied des Rates. Qan war sich nicht sicher, ob er gegen Allison oder Ima-Gun gewinnen konnte. Vor einem Mitglied des Rates wollte er sich lieber nicht blamieren. Sobald er diesen Gedanken zuende gebracht hatte, wusste er, dass es falsch war. Stolz war ein Weg zur dunklen Seite. Der dritte am Eingang zur Halle war ein Junge, der vielleicht ein paar Jahre älter war als Qan selbst. Beunruhigt starrte er auf das Narbengesicht. Ein dunkler Schatten umgab ihn so wie Rauch auf Feuer folgte.

Lianna - Jedi Basis - Trainingsraum mit Jeg, Ima-Gun, Allison, Jo und Raiken
 
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Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn


Ian winkte ab.
„Ich habe wirklich ausgeschlafen. Was bequeme Plätze zum Schlafen anbelangt, bin ich wirklich nicht wählerisch.“ Schlafen konnte er überall, das viel größere Manko war ohne Alpträume zu schlafen. Und die ließen sich nicht aufhalten. So wenig, wie der kleine egoistische Gedanke? Von Eowyns Warte aus, machte es natürlich Sinn und war vielleicht gar nicht egoistisch. Und selbst wenn, welche Rolle spielte das schon? Immerhin handelte es sich kaum um etwas Schlimmes. „Ich schätze, zu wissen, was ich hier darf und was nicht, wäre eine große Hilfe.“ Und Joseline war wohl die einzige, die ihm diesbezüglich helfen konnte. Vielleicht nicht bei der Frage, was er notfalls mit anderen sprechen sollte. Aber wenigstens, in wieweit es ihm gestattet war, irgendetwas zu tun. Dachte Ian länger darüber nach, war es nämlich äußerst seltsam im Orden zu sein. Anfangs hatte er einen Aufenthalt auch kategorisch ausgeschlossen und Ian wusste nicht zuletzt, weshalb: Er passte nicht an diesen Ort und er würde auffallen, ob er sich abschirmte oder verschleierte. Alleine schon, wenn er es tat und mehr noch, wenn er es eben nicht tat. Aber diese Gedanken schob er beiseite, denn Joseline war hier sicher die richtige Ansprechpartnerin. „Aber vermutlich wäre es wirklich gut, für den Anfang langsam zu machen“, lächelte er schief. Schon allein um sich irgendwie an diese neue Situation zu gewöhnen.

Als Eowyns Blick schließlich auf das Filmsi fiel und sie die Stirn kraus zog, sah das nicht unbedingt gut aus. Sie wusste ja nicht? „
Was ist?“, war da die passendste frage, als Ian alles aus dem Gesicht zu fallen schien. Rosa Banthas auf Hoth…? „Bitte, was?“, fragte Ian völlig irritiert. Das konnte er unmöglich geschrieben haben, egal wie müde er war, er hätte sicher nichts über rosa Banthas geschrieben. Eowyns Blick von Filmsis zu ihm und wieder zurück, waren viel zu glaubhaft, dass, was sie sagte hingegen nicht. „Zeig schon her“, klang da ein Fitzelchen Ungeduld mit, als er ihr das Filmsi abnahm um mit ebenfalls kraus gezogener Stirn zu lesen um schlicht festzustellen, dass da nichts stand. Zumindest nichts von seltsam anmutenden Wesen, auf ungemütlichen Planeten.
„Rosa Banthas“, wiederholte er, und ließ mit einem Kopfschütteln, das Filmsi wieder sinken. „Du bist eindeutig verrückt“, lachte er dann, „und furchtbar feige!“ Hatte sie sich doch allen Ernstes ein wenig von ihm entfernt, um sich in Sicherheit zu wiegen.

„Ach quatsch, ich werde das Bantha groß an die Wand pinseln, das geht nicht unter ‚etwas Dummes‘ durch, finde ich.“ Als Eowyn den Raum verließ, nutze Ian die Zeit dennoch, den Bericht noch einmal durchzulesen und die letzten beiden Seiten neu aufzusetzen. Danach veränderte er ein wenig die Zimmereinrichtung, tauschte den Platz von dem ein oder anderen Möbelstück, schließlich würde das hier auf unabsehbare Zeit so etwas wie sein … Zimmer werden. Erst danach setzte er sich, erneut mit einem Kopfschütteln und einem Grinsen an dem Tisch, um eine Kleinigkeit zu Kritzeln– ein rosa Bantha – und es wirklich an die Wand zu hängen. Gerade rechtzeitig beendet, klopfte es auch schon an die Tür und Ian glaubte sehr sicher zu wissen, dass es Eowyn war, auch ohne seine Machtfühler auszustrecken. Er irrte sich nicht, denn da stand sie vor der Tür, beladen mit gleich zwei Tabletts.
Oho“, entkam es ihm, das levitierte Tablett ergreifend. „Wird das eine Fressorgie?“ Zugegebenermaßen freute er sich riesig darauf, endlich wieder etwas zu essen, denn seit Va’art hatte er kaum etwas zu sich genommen, das Essen auf der Survial einmal abgesehen.
Das Tablett auf dem Tisch abstellend, machte er Eowyn Platz.
Dein Bantha * übrigens, habe ich gefunden“, grinste er ihr entgegen, einmal an die Wand deutend.



Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

In Anlehnung an das da ^^

 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris (Lorraine, R6-C2)

Kurz nachdem Noa gegangen war, hatte Cris damit begonnen, sich in der bestens ausgestatteten Kombüse der Empress of Blades nach Zutaten für ein Abendessen umzusehen und war sogar fündig geworden, als Lorraine mit R6 im Schlepptau in die Lounge zurückkehrte und den Droiden zu einer weiteren Runde Dejarik herausforderte. Das Fleisch und das tiefgekühlte Gemüse passten nicht exakt zu dem Rezept, das Selby ihm näher gebracht hatte, doch er verspürte die vage Hoffnung, etwas damit anfangen zu können. Seiner Konzentration half dabei Lorraines weitsichtige Entscheidung, ihre Musik auf dezente Hintergrundlautstärke herunter, sodass er wenig später nur noch das Brutzeln des Fleisches und das Geräusch der Belüftungsanlage hören konnte, die dafür sorgte, dass der schwere Bratgeruch nicht durch das gesamte Schiff zog.

Am Ende war er verhalten zufrieden mit dem Erfolg seines Kochversuchs und beäugte argwöhnisch Lorraines Reaktion, als er ihnen beiden eine erste Portion in die fast schon lächerlich überdesignten Teller füllte, die Selby wohl dereinst für recht schick gehalten und daher für das Schiff erworben hatte. Immerhin roch es recht annehmbar und als er sich das erste Stück Fleisch in den Mund schob, verspürte er immerhin keinen plötzlichen Würgereiz. Etwas motivierter begann Cris zu kauen – nur um dann festzustellen, dass er sich vielleicht darum hätte kümmern müssen, das Fleisch gründlicher von Fett und Sehnen zu befreien. Seine Zähne arbeiteten hart, bevor er es schließlich herunterschlucken konnte. Lorraine spießte derzeit einzelne Gemüsestückchen auf ihre Gabel und verspeiste diese manierlich.

„Und? Schmeckt’s dir?“, fragte er seine Tochter schließlich, nachdem sie eine Weile schweigend gegessen hatten und ihm aufgefallen war, dass sie vom Fleisch immer noch nichts angerührt hatte. Als Lorraine ihn ansah, war da etwas in ihrem Blick, das ihm schon im Voraus verriet, dass er wieder einmal irgendetwas Dummes getan hatte.

„Ist ganz okay.“

Zögerlich nahm sie nun auch einen der Fleischbrocken, tunkte ihn großzügig in die dazugehörige Sauce, und führte ihn rasch zum Mund. Es war nicht schwer zu erkennen, dass auch sie mit der Zähigkeit zu kämpfen hatte. Trotzdem nickte sie tapfer.

„Jopp.“

Als nächstes widmete sie sich mit ihrem Besteck wieder dem Gemüse, nachdem sie einen großen Schlug aus ihrem Wasserglas genommen hatte.

„Warum hat man dich bei der Arbeit rausgeschmissen?“

Die Frage traf Cris so unerwartet, dass er sich um ein Haar in die Wange gebissen hätte. Richtig… da war ja noch was. Über seiner Konzentration aufs Kochen hatte er vollkommen vergessen, dass er sich diesbezüglich noch eine gute Geschichte hatte einfallen lassen wollen. Er räusperte sich und tupfte sich den Mund mit seiner Serviette ab, um Zeit zu gewinnen.

„Weißt du… ich hab in letzter Zeit ein paar… Fehler gemacht.“

Was nicht unbedingt seiner Sicht der Dinge entsprach. Doch er hatte sich ja auch nicht suspendiert.

„Das hat… meinem Chef nicht so gefallen.“

Unbehaglich hob er leicht seine Schultern.

„Und jetzt muss ich mir was Neues suchen.“

Das Lächeln, das er Lorraine zuwarf, wirkte wohl mehr als gezwungen.

„Aber keine Sorge, das schaff ich schon.“

„Okay.“

Lorraine nickte langsam und konzentrierte sich wieder auf ihr Essen, doch befriedigt wirkte sie durch diese Antwort nicht.

„Dafür… hab ich noch eine Überraschung für dich“, fuhr Cris fort.

„Echt? Was denn?“

Jetzt schaffte Cris es, ein wenig aufrichtiger zu lächeln.

„Ich habe die Empress gekauft. Sie gehört jetzt uns.“

„Wooooooow!“

Dass Noas Reaktion diese Entscheidung zur Disposition gestellt hatte, erwähnte Cris nicht. Er wollte Lorraine nicht sofort wieder enttäuschen und vor allem wollte er sie nicht gegen Noa aufhetzen, schließlich würde er ihr einige Dinge über Noa erzählen müssen, damit sie verstehen konnte, welche Motive die Widerstandskämpferin in dieser Frage antrieben. Und das wiederum zu bestimmen, den Zeitpunkt solcher Erzählungen, war alleine Noas Recht. Für den Moment gehörte die Empress ihm – und er hatte Lorraine die Wahrheit gesagt.

Sie beendeten ihre Mahlzeit und während Cris sich aus Stolz dazu zwang, sein Fleisch bis zum letzten Bissen zu verzehren, schob Lorraine ihren lediglich vom Gemüse befreiten Teller mit einem entschuldigenden Lächeln über den Tisch. Dann überraschte sie ihren Vater ein wenig dadurch, dass sie anstandslos und unaufgefordert den Tisch abräumte und das Geschirr in den Reinigungsautomaten verbrachte. Vermutlich hatte in jenem Waisenhaus auf Coruscant, das lange ihre Heimat gewesen war, ein strenges Regiment geherrscht und die Kinder waren wie selbstverständlich an den regelmäßigen Arbeiten des Haushalts beteiligt worden.

Als der Automat summend seine Arbeit aufnahm, sah Lorraine Cris erwartungsvoll an.

„Spielst du ein paar Runden mit mir?“

Sie deutete in Richtung des Dejarik-Tisches, von dem R6 sich während die Organischen gegessen hatten zurückgezogen hatte.

„Biiiiitte!“

Kapitulierend hob Cris beide Hände.

„Meinetwegen. Aber dann musst du mir erst beibringen, wie das Spiel funktioniert…“

Erwartungsgemäß ging es nicht gut aus. Nicht für Lorraines Laune – diese amüsierte sich allem Anschein nach königlich, wie ihr Kichern immer wieder belegte, sondern für Cris‘ Aussicht darauf, aus dem Nichts zu einem respektablen Dejarik-Spieler zu werden. Immerhin meinte er, nach zwei krachenden Niederlagen zumindest die Eigenheiten der Spielfiguren erkannt zu haben, doch er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, als würden einige der kleinen Holofiguren ihn nahezu vorwurfsvoll anblicken, wann immer er einen Zug machen wollte. So hatte es fast den Anschein, als würde eine von ihnen – ein kintanischer Schreiter, wie Lorraine ihm wiederholt erklärt hatte – fast in Tränen ausbrechen, als er sie auswählte und anwies, sich zu bewegen. Zu spät – nämlich nach seinem Zug – wurde ihm klar, warum, als Lorraines Mantellianischer Savrip den Schreiter anscheinend mühelos vom simulierten Feld fegte.

„Schon wieder gewonnen!“, verkündete Lorraine mit ihrer glockenhellen Stimme und strahlte dabei so glücklich, dass Cris sich angesichts seiner mittlerweile fünften Niederlage in Folge keine Sekunde ärgern konnte.

„Ich bin müde…“, verteidigte er sich lahm, was zum Teil sogar der Wahrheit entsprach. Auch das Fleisch lag ihm einigermaßen schwer im Magen.

„Außerdem… woher weißt du, dass ich dich nicht habe gewinnen lassen, wie R6, hm?“

Lorraine sah ihn an, als habe er eben übergangslos angefangen, auf Bothese zu sprechen.

„Na weil du kein Droide bist! Und weil man merkt, dass du wirklich nachdenkst!“

„Offenbar nicht lange genug…“

Kopfschüttelnd stemmte sich Cris aus seinem Platz am Bett. Ein Blick auf das Chrono hatte ihm verraten, dass es mittlerweile schon recht spät war – für ihn und auf jeden Fall für eine Zwölfjährige.

„Also gut. Ab ins Bett mit dir. Hast du schon eine Kabine?“

Ein Nicken war die erste Reaktion.

Selby hat mich schon mal hier schlafen lassen.“

Sie lächelte, plötzlich wieder ein wenig schüchtern.

„Gute Nacht, Dad.“

Cris trat einen Schritt auf sie zu und drückte sie dann an sich.

„Ich hab dich lieb, mein Sonnenstrahl.“

Ein paar Herzschläge wartete er, doch als keine Antwort kam, ließ er sie los und fuhr ihr mit seiner Hand zärtlich übers Haar.

„Schlaf gut.“

Es war wohl sein Schicksal, dass er Frauen egal welchen Alters sein Herz ausschüttete und keine Antwort bekam.

Nachdem Lorraine in ihrer Kabine – eine der beiden kleineren an Bord – verschwunden war, suchte Cris nach R6, trug dem Astromech auf, die Yacht für die Nacht zu versiegeln, und begab sich selbst in die Hauptkabine, wo er auf dem für eine Person viel zu großen Bett zu schlafen versuchte. Die Erinnerung an die Zeit, die er mit Noa in diesem Raum verbracht hatte, war es schließlich, die ihm ins Land der Träume verhalf…

<<||>>

Am nächsten Morgen stand Cris zeitig auf, nicht nur, damit er die Besorgungen für das Frühstück machen konnte, das er Noa versprochen hatte, sondern auch, um Lorraine daran zu erinnern, dass sie in die Schule musste – auch wenn er selbst keine Ahnung hatte, wann die eigentlich anfing. So war es dann auch seine Tochter, die ihn bereits angezogen und vollbepackt mit einem leicht vorwurfsvollen Blick in der Lounge der Empress erwartete und sich von ihm verabschiedete. Anscheinend schien man im Schulsystem von Lianna die frühen Morgenstunden nutzen zu wollen.

Nach einer gründlichen Dusche suchte er eine nahegelegene Einkaufsmeile auf und kam mit all den Dingen zurück, von denen er meinte, dass sie Noa gefallen würden – frischer Sonnenfruchtsaft, eine Packung kleiner Marzipanleckereien (in Form von Lichtschwertern, was angesichts der Nähe des Ordens keine Überraschung war), allerlei nahrhaftes und – als Tüpfelchen auf dem I – eine Falsche Smaragdperlwein, die er jedoch vorerst in der Kühleinheit beließ.

Er schaffte die Vorbereitungen, ehe Noa an Bord des Schiffes erschien – in dieser Situation profitierte er also davon, dass sie gerne etwas länger schlief, und machte sich daher daran, die Nunaeier vorzubereiten…

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris
 
Lianna – Jedi-Basis – Sitzbank im Eingangsbereich – mit Jeg Harkness und Joseline

Ruhig und gelassen folgte er den Worten der Rätin und begleitete diese. Die Rätin hatte ihren Rang wirklich mehr als verdient. Ihre Art und Weise zu artikulieren ,war unbeschreiblich und nicht du das. Sie wurde von der Macht regelrecht durchströmt. Er spürte das Licht in ihr. Es strahlte heller als bei seinem ehemaligen Meister. Zumal ihre Stimme auch sanft auf ihn einwirkte. Er hatte sehr großen Respekt vor ihr. Auf die Frage, wie langer er nicht mehr hier war, musste er kurz überlegen um die richtige Antwort finden zu können.


"Nun, dass ich noch gar nicht so lange her. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen. Um ehrlich zu sein, ich weiss es nicht mehr. Es ist zu viel passiert. "

Ruhe zu finden, war auf jeden Fall sehr wichtig. Die letzten Tage waren ein Albtraum gewesen. Dann wurde auf die Mission der Republik angesprochen. Er ging kurz in sich. Um nicht emotional zu werden. Die Tauer um seine gefallenen Kameraden war zu groß.


"Mein Meister. Ich vermisse ihn. Er ist wie ein Vater für mich. Ich habe ihn leider nicht mehr gesehen, aber ich weiss, dass er noch am Leben ist. Ich habe seine Präsenz gespürt. Was diese Mission betrifft. Es war eigentlich eine geheime Mission. Jedoch wurden wir in einen Hinterhalt gelockt. Viele starben. Als ich auf Tatooine meine Fehler gemacht habe, konnte ich herausfinden, dass dies der Hinterhalt eines Sith - Lords war. Der mit den Piraten einen Pakt hatte. "



Schweigend ging er weiter. Er versuchte ,dass Geschehene zu verarbeiten. Und verfolgte dabei die Konversation zwischen Jeg und der Rätin. Dann wandte er sich an Jeg.

"Ihr habt Recht. Werde die Zeit nutzen um wieder zu mir zu finden. Was auf Tatooine passiert ist, war ein gewaltiger Fehler. Auch wenn ich immernoch denke, dass sie dieses Ende verdient haben, bereue ich diese Tat. Dadurch werden meine Eltern nicht wieder lebendig. "

Schließlich erreichten sie einen Trainingsraum, indem sich mehrere Personen befanden. Er bemerkte schnell die Blicke eines Jedis. Dieser wusste ganz genau , was los war. Er konnte seine dunkle Aura spüren. Wie er sie einst bei Amy gefühlt hatte. Seine Blicke machten ihn etwas wütend. Jedoch konnte er sich beruhigen. Seinen Zorn zügeln. Sein Hass sollte nicht mehr die Macht über ihn haben. Er nickte einfach und fügte sich.

Plötzlich regte sich was. Er konnte es spüren. Eine Person. Die dunkle Seite der Macht. Jemand befand sich in den Arrestzellen.

Lianna – Jedi-Basis – im Trainingsraum: Qan, Ima und Allison – an der Tür: Joseline, Raiken und Jeg Harkness
 
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Lianna – Jedi-Basis, vor der Arrestzelle, mit Ian und Barabel (NPC)

Ian öffnete die Tür, und Eowyn übergab ihm dankbar das zweite Tablett. Zugegeben, manchmal war es wirklich ganz schön praktisch, die Macht nutzen zu können, und sei es für so triviale Dinge wie den Fakt auszugleichen, dass sie nur zwei Hände hatte. Verlegen zuckte sie mit den Schultern, als sie eintrat und die Tür hinter sich schloss. Ich wusste nicht, was du magst, also dachte ich mir, ich nehme einfach von vielem ein bisschen was. Also lautet wohl die nächste Sache - ich wüsste gerne deine Lieblingsessen, angefangen beim Frühstück. Und außerdem... Sie stellte ihr Tablett auf dem Tisch ab und sah sich verwirrt um. Irre ich mich, oder sah es vorhin noch anders aus hier? Dann folgte sie Ians Handbewegung und starrte erst ungläubig an die Wand, dann zu Ian und brach schließlich in schallendes Lachen aus. Und du sagst, ich sei verrückt? japste sie endlich, als sie wieder halbwegs Luft bekam. Sie näherte sich dem Bild und betrachtete es näher. Herrje, sieht das niedlich aus. Wo hatte es sich denn versteckt? Dann warf sie Ian einen Blick zu. Künstlerisch begabt sind wir also auch noch, ja? Wie er dieses lebendige Bantha so spontan aufs Flimsi bekommen hatte... Lächelnd schüttelte sie den Kopf, als ihr durch unruhige Bewegungen auf dem Rücken einfiel, was sie vorhin eigentlich hatte sagen wollen.

Ach ja, richtig. Das viele Essen.
Jetzt setzte sie Ians Rucksack auf den Boden und öffnete ihn. Ich habe dir außerdem einen Gast mitgebracht, der aus Erfahrung ziemlich verfressen sein kann... Yaro krabbelte heraus und sah sich neugierig im Zimmer um. Ich dachte mir, ich lasse ihn bei dir, bis wir uns überlegt haben, was wir mit dem Kerlchen anstellen... Aber nur unter einer Bedingung. Auffordernd sah sie Ian an. Das musste sich doch verhandeln lassen. Haustier gegen Haustier - Bantha gegen Yaro. In Ordnung?

Sie setzte sich an den Tisch, nahm sich ihre nun zweite Tasse Kaf und griff nach einer Pta-Frucht, die sie vorsichtig zu essen begann. Der süße Saft lief wohltuend ihre Kehle hinab und sie seufzte genussvoll auf. Greif zu. Guten Appetit... Daran konnte sie sich schnell wieder gewöhnen - essen, so viel sie wollte, und dazu auch noch Essen, das nicht nach nichts schmeckte. Den Eintopf gestern hatte sie verschlungen, heute konnte sie mehr genießen. Mh, übrigens... sie schluckte herunter, ich habe beim Raumhafen nachgefragt. Die "Nightmare" ist sicher angekommen. Darum brauchst du dir also keine Sorgen mehr zu machen. Eowyn lächelte ihm zu. Immerhin, einmal gute Neuigkeiten. Bist du mit deinem Bericht fertig? Sie langte nach einem Stück des rodianischen Früchtekuchens und brach sich immer wieder ein kleines Stückchen ab. Wenn du bereit wärest, dann könnten wir nachher vielleicht eine kleine Runde drehen. Aber wir können auch noch warten, wenn dir das lieber ist. Allerdings würde es wohl keinen Unterschied machen. Irgendwann würde er einmal raus müssen, sonst drehte er wirklich noch durch. Sie würde jedenfalls.

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian
 

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn

Von vielem ein Bisschen was? Eowyn war gut, denn ein wenig sah das Tablett aus, als hätte sie die ganze Kantine geplündert, doch Ian war keinesfalls undankbar, denn sein Magen fühlte sich mehr, als nur ausgehungert an.

„Alles was ist süß ist“, war die erste, spontane Antwort, denn seine Begeisterung für Süßigkeiten war unstillbar. Für sehr viel mehr zu sagen, hatte er ohnehin nicht die Zeit, denn Eowyns Blick huschte schon durch das veränderte Zimmer und Ian nickte nur noch um Eowyn schlussendlich mit unterdrücktem lachen anzusehen, als ihr Blick vom Bild zu ihm hinüber glitt. Ein paar Sekunden verstrichen, ehe sie in lautes Gelächter ausbrach, das den ganzen Raum erfüllte. Ian selbst gab sich gar nicht erst die Mühe, sein eigenes lachen zu unterdrücken und zuckte schließlich unschuldig mit den Schultern. „Deine Idee, nicht meine.“ Sie war diejenige gewesen, die von rosa Tieren auf Eisplaneten gesprochen hatte – die in seinem Bericht zu finden seien. Er hatte bloß ihre Idee umgesetzt und auf Papier gekritzelt. „Ach, ich glaube, hinter einem hässlichen alten Noghri, und seinem über zwei Meter großen, grobschlächtigen Anhänger." Nergal, einer der wenigen, der selbst Ian um zwei Köpfe überragte. „Ich dachte mir, ich hole es lieber da weg.“
Dann folgte erneut ein Lächeln, denn seine künstlerische Begabung, reichte vielleicht aus, ein Bantha aufs Filmsi zu pinseln. Aber das hätte jedes Kind wahrscheinlich mindestens genauso gut hin bekommen. Dennoch gab er sich betont gelassen. „Eines meiner vielen, verborgenen Talente.“ Selbstverständlich.

Die Überraschung lag dann auf Ians Seite, als Eowyn Yaro aus dem Rucksack zauberte. Irrwitzigerweise freute sich Ian über das Mitbringsel des kleinen Pelztieres, wie ein kleines Kind und er musste einfach zugeben, dass Yaro wirklich so etwas wie ein Freund geworden war. Vielleicht auch, weil es Eowyn und ihn durch die halbe Zeit auf Va’art treu begleitet hatte? Bestimmt, immerhin war er gerade in den kritischen Situationen stets dabei gewesen. Vielleicht konnten sie hier auch herausfinden, was für ein Tier Yaro überhaupt war.
„Haustier gegen Haustier?“ Der Dunkelhaarige lachte und betrachtete Yaro einen kurzen Moment. „Ich glaube, da mache ich den bessern Tausch, dein Haustier mag pflegeleichter sein, aber Yaro besticht durch seinen lebendigen Charme.“ Ein ehemaliger Sith mit einem niedlichen, glupschäugigen Haustier. Oh, hätte vor ein paar Monaten jemand davon erzählt, Ian hätte den Kopf geschüttelt und die Person als verrückt abgestempelt.

Eowyns Beispiel folgend, setzte sich auch Ian an den Tisch, als er die ganzen Leckereien auf dem Tablett betrachtete. Wann hatte er das letzte Mal richtig gegessen? Nicht nur nicht alleine, sondern an einem Tisch mit einer solchen Auswahl? Ian hatte nicht den Hauch einer Ahnung. Ihr ebenfalls einen guten Appetit wünschend, suchte Ian sich vermehrt das heraus, was er erwähnt hatte: süßes. Kuchen jeglicher Art waren sein absoluter Favorit, je süßer, desto besser. So sparte er auch nicht, allerlei Marmelade auf den Kuchen zu schmieren.

Die Nightmare war also bereits auf Lianna, immerhin.

„Gut, wenn sie schon hier ist“, konnte er in den Momenten, in denen er nicht aß, sagen. Allerdings war damit das Problem, was mit dem Schiff gemacht werden sollte, noch immer nicht geklärt. Es zu Verkaufen war seine Idee gewesen, für die er, nach und nach an Sympathie verlor. „Um ehrlich zu sein, weiß ich trotzdem nicht, ob es nicht klüger wäre sie zu verkaufen.“ Das Essen nun doch beendend, lehnte Ian sich ein wenig zurück. „Es ist nur ein Schiff, ich weiß. Aber es ist das einzige, was ich noch besitze. Ich schätze, das, was sich auf Bastion befindet, werde ich nicht zurück holen.“ Nicht, dass er dort sonderlich viel besessen hätte. „Auf der anderen Seite darf ich den Orden ohnehin nicht verlassen und das Schiff wieder auf Reisen zu schicken? Ich weiß nicht.“ Die Idee gefiel ihm einfach nicht. Zwar war die Nightmare schnell und sicher – nicht so wie die Sandkorn – aber gerade diese Attribute und die Tatsache, dass es sich um sein Schiff handelte, das auch auf Bastion gestanden hatte… Nun das machte es einfach nicht besser. Auch dann nicht, wenn sie das Logbuch veränderten.
„Der Bericht ist fertig, ich musste nur die letzten beiden Seiten – die mit dem Bantha,“ grinste er, „noch mal schreiben.“ Mit ernsterem Gesichtsausdruck fügte er nach: „Und ich habe mir Mühe gegeben, alles so detailgetreu wie möglich aufzuschreiben.“ Dann wieder ein schiefes Lächeln, das seine Augen nicht ganz erreichte. „Bloß ohne die ganze Schuldfrage.“

Eine kleine Runde zu drehen, klang da schon wieder gut, aber bereit? Bereit war Ian dazu sicherlich nicht. Warten machte da wenig Sinn, denn er war sicher, dass er sich nie wirklich bereit fühlen würde, den Orden zu… erkunden? „
Wir werden eine Runde drehen.“ Die mangelnde Begeisterung in seiner Stimme war allgegenwärtig. „Ich glaube, je länger wir warten, desto schlimmer wird es. Das einzige,“ nein, sicher nicht das einzige, „was mir nicht gefällt, ist, dass ich einfach nicht weiß, wie ich reagieren soll, wenn mich irgendjemand anspricht.“ Zurückblickend war das Gespräch mit Joseline – ehe er wusste wer sie war – äußerst unangenehm gewesen und Ian sah keine Alternative. Es würde unangenehm bleiben, viel eher noch unangenehmer werden. „Wenn ich mich abschirme und verschleiere, wirkt es, als habe ich etwas zu verbergen. Mache ich keines von beidem, dann…“ er stockte, denn wie sollte er es ausdrücken? „Wird in jedem Fall klar, dass ich kein Jedi bin.“ Vielleicht wirkte er nicht mehr, wie ein abgrundtief böser Machtnutzer, aber Ian war sich sicher, dass das ‚Makel der Dunklen Seite‘ ihm noch irgendwie anhaftete. Nicht allein durch die Narbe auf dem Handrücken, über die er in jenem Moment strich, nein. Auch durch das, was er in der Macht ausstrahlte. Außerdem war da noch die kleine Tatsache, dass er nicht sicher war, ob es ihm gefiel, ständig zusammen mit Eowyn gesehen zu werden. Nicht wegen ihm, sondern wegen ihn. Gerüchte würden entstehen, da war Ian sich fast sicher und zumindest Eowyn wollte er davon fern halten. Die Krümel auf seinem Teller aufsammelnd – eindeutiges Zeichen dafür, dass ihm das, was er als nächstes zu sagen hatte, mehr als nur unangenehm war – sah er Eowyn vorsichtig an. „Was wird passieren, wenn die ersten anfangen zu sprechen? Ich meine… hältst du das aus?“ Auf Bastion hatte es nur kurze Zeit gedauert, bis man auf ihn und Alisah aufmerksam geworden war. Sicher, hier war Lianna, hier waren die Jedi und dennoch, die Situation würde nicht einfach werden. Aber was er gesagt hatte klang, jetzt da er die Worte noch einmal durchging, völlig missverständlich. „Das klingt, als traue i dir gar nichts zu, aber das meine ich nicht.“ Erneut suchte Ian Eowyns Blick, ohne seine Unsicherheit zu überspielen. „Ich will hier nur so wenig Ärger wie möglich machen, verstehst du?“Vor allem wollte er ihr so wenig ärger wie möglich machen.


Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn und Yaro
 
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Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian und Yaro

Meine Idee? Eowyn schüttelte grinsend den Kopf. Das stand doch auf deinem Blatt. Und ja, es war wohl gut, dass du es von dort gerettet hast. Es ist viel zu süß, um dort zu bleiben. Sie lächelte, als Yaro durch das Zimmer kroch - vermutlich auf der Suche nach etwas Essbarem - und mit seinen großen Augen alles beobachtete. Ian schien sich wirklich zu freuen, und es war gut, wenn er zumindest nicht vollkommen alleine war, wenn sie nicht da war. Doch, das war eine gute Lösung... Ach, ich glaube, dieser Tausch macht sehr viel Sinn... Bei mir würde Yaro sich doch nur langweilen und weiter meine sorgsam gehüteten Notfall-Vorräte plündern. Sie warf dem Tier einen strengen Blick zu und stemmte die Arme in die Hüften. Soll er das ruhig bei dir tun, wenn du dir welche angelegt hast...

Ian hatte sein Essen schon beendet, Eowyn hingegen hing noch an den letzten Löffeln ihrer Yuma-Flakes und hörte Ian zu. Schließlich schüttelte sie den Kopf. Es ist nicht nur ein Schiff, Ian. Es ist viel mehr... Und ich kann das gut verstehen. Das Haus meiner Eltern steht auch noch immer leer. Ich hätte es verkaufen können... Ich hätte es ja überhaupt einmal ausräumen können. Sinnierend schwang sie den Löffel hin und her. Aber es ist eine Zuflucht. Und dein Schiff bedeutet dir vermutlich noch wesentlich mehr als mir dieses Haus. Erneut schüttelte sie den Kopf und sah Ian an. Du musst das nicht heute entscheiden. Bald zwar, aber nicht sofort. Sie runzelte die Stirn. Im Zweifelsfall... Ich bin nicht wirklich die beste Pilotin, wie du bemerkt haben dürftest, aber ein Schiff starten und landen kriege ich hin. Wenn du willst, dann fliege ich es irgendwo anders hin. Ein paar Tage wirst du es wohl ohne mich hier aushalten. Prüfend sah sie Ian an und überlegte. Vielleicht lag sie wieder falsch. Aber so wie sie Ian kannte... Und mir wird dabei auch nichts passieren, falls du diese Bedenken hast. Dieses klitzekleine Risiko ist es auf jeden Fall wert. Nein, das war nicht sehr überzeugend, aber sie sah es tatsächlich so. Sie fand es nicht gut, wenn Ian sein Schiff verkaufte. Er hatte schon so viel verloren - jetzt auch noch sein Schiff? Irgendetwas musste ihm doch bleiben.

Sie nickte, als Ian vom Bericht sprach.
Das klingt gut, du warst schneller als ich... Dann können wir ihn Joseline gleich abgeben, falls wir sie sehen. Aber ich bin mir sicher, sie hätte auch gerne vom Hoth-Bantha gelesen. Das hätte sie sicher ebenfalls brennend interessiert... Die Schuldfrage. Eowyn verhinderte gerade so noch ein Seufzen. Sie beide hatten wohl wenigstens einen Punkt am anderen, der sie zur Verzweiflung brachte, und das war ihrer. Mit der freien Hand drückte sie nur kurz Ians Hand - das Thema würden sie jetzt nicht wieder aufrollen. Irgendwann, ja, aber momentan machte es einfach noch gar keinen Sinn.

Zugegeben, die letzten Löffel ihrer Flakes fielen ihr doch ein wenig schwer, aber schlussendlich lehnte sie sich doch satt und zufrieden zurück. Tatsache, die Tabletts waren relativ leergegessen, und Eowyn nahm ein Stückchen Brot, mit dem sie Yaro anlockte.
Sie konnte ihn ja nun verziehen, wenn Ian jetzt für ihn verantwortlich war...
Sie nickte, als sie Ians Widerwillen spürte. Es war verständlich, völlig... Wenn sie sich vorstellte, nun auf Bastion zu sein... Gut, die Situationen ließen sich
vielleicht nicht völlig vergleichen, um nicht zu sagen, so gut wie gar nicht, aber... Sie wollte trotzdem nicht in seiner Haut stecken.
Mit dem Löffelende tippte sie abwesend auf dem Tablett, während sie über das Problem nachdachte. Was war die bessere Lösung? Offen damit umgehen? Es verbergen? Es verbergen würde nichts nutzen, denn irgendwann sprach sich
alles herum. War es da nicht besser, gleich mit offenen Karten zu spielen und ehrlich zu sein? Andererseits würde es so vielleicht länger dauern, und die Welle würde langsamer anrollen, vielleicht gar nicht wirklich ins Rollen kommen. Blieb er allerdings offen war alles schon quasi vorprogrammiert.
Sie seufzte, merkte, was sie mit dem Löffel tat und legte ihn wieder hin. Was sollte sie ihm raten?
Ian hingegen hatte wohl noch immer etwas auf dem Herzen, wie sie bemerkte, als sie ihn ansah, und da rückte er auch schon heraus mit der Sprache. Ob sie das
aushielt? Stirnrunzelnd sah Eowyn ihn an. Herrje. Anstatt sich um sich Sorgen zu machen, machte er sie sich um sie... Keinen Ärger machen? Sie schnaubte und sah Ian fest an. Du bist nicht verantwortlich für irgendwelches Gerede. Das sind nur die, die reden... Und meinetwegen sollen sie reden, sie haben doch keine Ahnung. Es kümmert mich nicht. Es hat mich noch nie gekümmert, wer weiß, worüber schon ohnehin alles getratscht wird. Ruhig ergriff sie Ians Hand. Es sind Jedi, Ian. Mehr als reden werden sie nicht tun. Und vermutlich werden sie irgendwann reden. Ich weiß nicht, zu was ich dir raten soll, zum offenen Umgang oder zum Verstecken, es hat beides seine Vor- und Nachteile. Aber sei dir sicher, dass du dich nicht wegen mir verstecken musst. Ich komme damit klar. Es gibt wirklich Schlimmeres, weißt du? Sie lächelte vorsichtig und drückte seine Hand. Dazu gehörte zum Beispiel sicher auch, sich aus Angst zu verkriechen, oder sich aus Furcht nicht gemeinsam blicken zu lassen. Sie verbrachte ohnehin viel Zeit hier in seinem Zimmer, und davon würde sie keiner abhalten können.

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian und Yaro
 
- Lianna - Lianna City -

Doctor Shiwasko verabschiedete Noa mit guten Nachrichten. Normalerweise war die Frühsprechstunde regelmäßig ausgebucht. Berufstätige, die Schwierigkeiten hatten, sich tagsüber für einen Termin frei zu nehmen, kamen gerne in den ersten Morgenstunden in die Praxis. Noa war da eigentlich flexibler, doch als eine Patientin ihren Termin abgesagt hatte und die Lücke für Noa frei geworden war, hatte sie natürlich trotzdem schnellstens zugesagt und hatte somit den ohnehin notwendigen Arztbesuch noch vor ihrer Verabredung mit Cris hinter sich gebracht. Ihre Verletzungen verheilten gut. Auf Naboo hatte man sie mit einer hohen Dosis Bacta behandelt - ein Segen für ihren Rücken. "Der Heilungsprozess schreitet gut voran. Wenn es für Sie angenehm ist, brauchen Sie den Verband nicht mehr zu tragen.", hatte die Ärztin Noa mitgeteilt. Und noch eine Prognose hatte sie abgegeben: "Es ist unwahrscheinlich, dass große Narben zurück bleiben werden. Der lange vertikale Riss ist der kritischste, doch viel mehr als eine dünne weisse Linie wird man nicht sehen und in einem Jahr vielleicht nicht mal mehr die." Jules Agathon. Er war Teil von Noas Erinnerungen, das war schlimm genug. Sie wollte ihn nicht auch noch auf ihrer Haut mit sich tragen, gebrandmarkt wie ein Tier. Entsprechend erleichtert und gut gelaunt war Noa, als sie anschließend noch kurz im Büro vorbei schaute und mit Robin, der noch keinen ausführlichen Bericht von ihrer Reise erhalten hatte, einen Termin für den Nachmittag vereinbarte. Das wiederum würde zwar ein schwieriges Gespräch werden, doch Noa fühlte sich bereit. Sie wusste, was sie erzählen wollte - was sie von Robin wollte - und was sie für sich behalten würde. Vom Büro aus fuhr Noa schließlich direkt zum Raumhafen. Sie hoffte, dass Cris nicht vergessen hatte, das Sicherheitspersonal der privaten Landebuchten über ihre Ankunft zu informieren. Am Tag zuvor hatte sie sich ausweisen müssen, um Zugang zur Empress zu erhalten. Sollte das jetzt immer so laufen, war sie jetzt schon genervt. Das war ja, als wolle man einen Promi besuchen. Glücklicherweise dauerte das Prozedere auch heute nicht lange und als Noa die Empress erreichte, fand sie die Gangway herunter gelassen vor. R6 erwartete sie bereits. Sein Pfeifen klang munter.

"Na R6, hat er einen Butler aus dir gemacht?"

Fragte sie den Droiden und tätschelte im Vorübergehen seinen hablkugelförmigen Drehkopf.

"Lass dich bloß nicht ausnutzen nur weil ihm auf einmal das Schiff gehört."

Noa ging an Bord. Wenn Cris den Astromech wirklich nach draussen geschickt hatte, um das Empfangskommité zu spielen, dann war er wahrscheinlich in der Küche und bereitete Noas Frühstück vor, oder machte sich gerade erst fertig, obwohl Cris eigentlich nicht der Typ dafür war, Stunden vor dem Kleiderschrank zu stehen. Normalerweise tat Noa das auch nicht, ein bisschen Mühe hatte sie sich heute aber trotzdem gegeben - nicht dass es besonders notwendig gewesen wäre: Bevor Noa gezwungen gewesen war ihre Wohnung auf Coruscant Hals über Kopf zu verlassen, hatte Cloé ihr beim Packen geholfen und darauf bestanden, dass Noa vor allem seriöse Kleidung einpackte. Dank Cloé war fast alles, das sie an Kleidung zur Auswahl hatte, ordentlich und chic. Alles, was ihrer Schwester nicht gefallen hatte, war entweder in die große Spendentüte gewandert oder in Noas Wohnung zurück geblieben, was quasi bedeutete, dass es für immer verloren war. Das Imperium hatte Noa sicher kein Schließfach eingerichtet, von wo die ihr zurück gelassenes Hab und Gut eines Tages würde abholen können. Für ihre Verabredung mit Cris trug Noa ein senfgelbes Kleid, knielang, in einer weiten Silhouette und darüber ein dunkles Jackett. Sie hatte sich nicht nur für ihn so angezogen, auf den Gedanken brauchte er gar nicht erst kommen, sondern auch für die Arbeit, aber es schadete nicht, dass sich beides miteinander verbinden ließ. Das Schlimmste an ihrem Outfit waren die Schuhe. Noa trug Absätze, nicht besonders hoch, aber hoch genug um unbequem zu sein für jemanden der dies nicht gewöhnt war. So wie sie zum Beispiel. Und Cris? Der stand tatsächlich in der Kombüse und brutzelte etwas in einer Pfanne. Noa hatte es schon gerochen, als sie das Deck betreten hatte. Der Tisch in der Lounge war reichlich gedeckt, genau so wie sie es gewünscht hatte. Für zwei. Hatte sie bis zum letzten Moment erwartet, dass Lorraine doch mit dabei sein würde? Vielleicht, doch sie war nicht hier. Noa stellte ihre Tasche auf einem der Stühle ab und vergrub ihre Hände in den Taschen ihrer Jacke. Sie räusperte sich.

"Guten Morgen."

Selbst wenn es nicht so köstlich gerochen hätte, hätte sie Hunger gehabt.

"Was muss man tun, um hier etwas zu essen zu bekommen? Ich warte schon seit Stunden."

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -
 

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn und Yaro


„Da hörst du sie“, wandte Ian sich direkt an Yaro. „Erst erfindet sie ein Bantha auf mein Filmsi, jetzt überlässt sie mir, dir auszutreiben Vorräte zu plündern, um dich am Ende doch nur wieder zu sich zu holen.“ Von Yaro zu Eowyn blickend, schüttelte er den Kopf. „Oh ja, ich habe dich durchschaut und weiß genau, was du vorhast. Und Yaro weiß es auch!“ Ein bedeutsamer Fingerzeig zu dem Tierchen. Seine Freude überwog aber tatsächlich und wenn die Zeit zu lang werden würde, war es vielleicht möglich, Yaro irgendetwas beizubringen. Auch, wenn es nur das Suchen und Finden von irgendwelchen Vorräten war.

Es war nicht nur ein Schiff, sie hatte ja recht und so seufzte Ian um zerknirscht,
„Ich weiß“, zuzugeben. „Es ist das einzige was ich noch habe, aber so widersprüchlich es scheint, es erinnert mich vor allem auch, an die Zeit als Sith.“ Und was den Namen betraf, hatte Ian bereits mit offenen Karten gespielt. Demnach verband ihm zweierlei mit dem Schiff. Eine Art Sehnsucht und eine Art Abneigung. Doch Eowyn lag erneut goldrichtig. Noch musste er nicht sofort entscheiden, was die beste Lösung war, immerhin war ihm hier auf Lianna vorerst vor allem eins gegeben: Zeit. Ihr Angebot, das Schiff woanders hinzufliegen ehrte sie zwar, aber Gefallen konnte Ian an diesem Vorschlag gar nicht finden. „Das wäre reine Zeitverschwendung.“ Ohnehin, Eowyn würde früher oder später ihren Verpflichtungen nachgehen müssen. Er war bereit, sie für ihre Verpflichtungen gehen zu lassen, aber sicher nicht wegen seiner paranoiden Angst, um das Schiff. „Nein. Es hat funktioniert, es hier her zu schaffen und so wird es auch funktionieren, es hier wieder weg zu schaffen.“ Eine einfache Gleichung. „Und ich weiß, dass du auf dich aufpassen kannst“, schob er mit einem Lächeln hinterher. Beschützersinstinkte hin oder her, nach allem was geschehen war, war das Fliegen eines Schiffes wohl das allerletzt, was im Kopfzerbrechen bereiten würde. Die Nightmare war ein sicheres Schiff, das ihm bisher immer treu gewesen war. Wären sie mit ihr geflogen, wären sie vermutlich ohne Umschweife, direkt von Coruscant nach Lianna gelangt.


Der Bericht war eine andere Sache, die Dringlichkeit viel wichtiger und deswegen hätte es völlig außer Frage gestanden, zu lange mit dem Anfertigen zu warten. „
Schenk ihr doch dein Haustier“, schlug Ian vor. Dabei konnte er sich fast vorstellen, dass Joseline tatsächlich irgendwelche Geschichten lesen würde. Vielleicht nicht von rosa Banthas, aber Geschichten sicher, schließlich hatte sie, bevor Eowyn ihren Rang verraten hatte, von ihrer Neugierde erzählt. Seine eigene Neugierde den Orden zu erkunden, hielt sich hingegen absolut in Grenzen. Alle Gedanken, die zwangsläufig damit einhergingen – nicht zuletzt die Angst, mit einem Jedi sprechen zu müssen, ohne zu wissen, über was – teilte Ian Eowyn mit. Schließlich hatte Va’art deutlich gemacht, wie wenig Sinn es ergab, sich auszuschweigen. Ein unausweichliches Gespräch war aber noch harmloser im Vergleich zu dummen Gerede, von dem Ian befürchtete, dass es kommen würde.
Unwirsch sah er schließlich auf den Tisch, als Eowyn zu argumentieren begann, aber seine Sicht dazu, war völlig anders. Natürlich war er verantwortlich, immerhin war er kein Jedi und auch nicht, in den zu verlieben sich Eowyn gewünscht hatte. Jemand, der ihr keine Schwierigkeiten bereitete, in dem was einer Familie am nächsten kam. Sie hatte es doch selbst gesagt, auf Va’art noch und ob es fair war oder nicht, er machte ihr diesen Satz ja nicht einmal zum Vorwurf.
„Ich weiß“, sagte er zerknirscht, noch immer auf die Tischplatte sehend. Aber das es schlimmeres gab, war nicht der springende Punkt. Bloß… wenn er jetzt mehr sagte… Der Dunkelhaarige seufzte, so kamen sie nicht weiter, nicht wenn man ihm ohnehin ansehen konnte, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen war. Es tat unheimlich gut, als Eowyn in diesem Moment nach seiner Hand griff.
Eowyn“, begann Ian dann leise und überwand sich dazu, ihr in die Augen zu sehen. „Das Problem ist doch ein anderes… Ich weiß, dass Leute reden, wenn sie wollen. Ich weiß, dass Jedi dir nicht auf die Art der Sith versuchen werden, etwas auszureden.“ Die Augen verdrehend, warf er die freie Hand in die Luft. „Darum geht es mir nicht, das ist mir egal.“ Nun, egal nicht, aber es war nicht seine Hauptbefürchtung. Was aber war es dann? Vielleicht doch die Angst, dass sie ihr etwas ausreden konnten? Das sie Eowyn zur Vernunft bringen konnten? Nein. Nicht nein, aber das war nicht der Hauptgrund, auch wenn er, zugegeben, doch schwerer wog, als Ian zugeben wollte.
„Wird das nicht deinem Ruf schaden?“ Und Ians Stimme war kaum mehr, als ein Flüstern. Ja, es gehörte zu den Themen, die Eowyn sicher nicht leiden konnte, aber diesmal ging es nicht darum, ob er sie nicht verdient hatte. Oder doch? „Ich meine…“ Er war nun einmal kein Jedi, nicht einmal irgendwer, den man stolz als seinen Partner vorstellen konnte. Ja, er war ganz sicher nicht derjenige, der auch nur im Ansatz dem nahe kam, was Eowyn sich wüschen konnte – sich gewünscht hatte - und diese Erkenntnis traf und schmerzte fürchterlich. Allein schon deshalb, weil sie hier auf ganz andere Art damit konfrontiert werden würde. Hier, bei den Jedi, wo er sich nur noch deutlicher abhob, wo nur noch deutlicher wurde, was er alles nicht war. Ach, es war zum Haare raufen!

„Tut mir leid“, murmelte er dann, denn am Ende legte Eowyn das als Vorwurf aus, oder nahm es als Anlass, ungehalten zu werden und das konnte der Dunkelhaarige in dieser Situation am wenigsten gebrauchen.


Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn und Yaro

 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Auf Cris‘ Lippen erschien ein freudiges Lächeln, als er plötzlich Noas Stimme hinter sich hörte, doch glücklicherweise besaß er die Geistesgegenwart, die Pfanne mit den vor sich hin bratenden Nunaeiern von der Kochplatte zu nehmen und abzustellen, bevor er sich zur Quelle umdrehte.

Dann wurde er überrascht – Noa hatte sich für ein gelbes, recht weites Kleid entschieden und damit nicht für jene Art praktischer Garderobe, die er eigentlich (mit wenigen Ausnahmen) an ihr gewohnt war. Seine Augen weiteten sich interessiert – war sie ein wenig größer als sonst? Dieses Mysterium löste sich schnell auf, als sein Blick für einen Moment der Versuchung nachgab, ihren attraktiven Beinen zu folgen, bis hin zu ihren Füßen, die in Schuhen mit hohen Absätzen steckten. Auch das war neu – der einzige Anlass, zu dem er sich vorstellen konnte, dass sie derart hohe Schuhe getragen hatte, war der Siegesball, doch auf der Promise hatte es noch ganz andere Dinge an ihr gegeben, die ihm den Kopf verdreht hatten, weswegen ihr Schuhwerk kaum im Zentrum seiner Aufmerksamkeit gewesen war.

Nach der kurzen Pause, die durch diese Gedanken verursacht worden war, schenkte er Noa ein strahlendes Lächeln und ging rasch auf sie zu.

„Zwei Stunden? Das tut mir furchtbar Leid… der Koch ist leider ein recht unbegabter Quereinsteiger, aber er ist alles, was wir hier haben…“

Er schloss sie in seine Arme und küsste sie vorsichtig zur Begrüßung, bevor er seinen Blick ein weiteres Mal an ihr entlanggleiten ließ.

„Guten Morgen. Du siehst wunderschön aus.“

Natürlich tat sie das immer und vermutlich mochte sie es auch nicht, ein Kompliment wegen eines Kleides zu bekommen, allerdings stellte sich dann zwangsläufig die Frage, warum sie es überhaupt trug. Seinetwegen? Oder gab es einen anderen Grund? Im Grunde war es auch egal – es gefiel Cris und er konnte nichts Falsches daran finden, ihr das auch zu sagen.

„Setz dich doch.“

Galant – und mit einer gewissen humoristischen Übertreibung, um der Geste ein wenig von ihrer Schmalzigkeit zu nehmen – zog er ihr einen der Stühle zurück (neben dem, auf dem sie ihre Tasche deponiert hatte) und beeilte sich dann, die Nunaeier aus ihrer Pfanne auf einen weiteren Teller zu verladen und diesen zu den übrigen aufgetischten Köstlichkeiten zu stellen. Dann schenkte er ihnen beiden aus der Karaffe gekühlten Sonnenfruchtsafts und je einen Kaf ein.

Lorraine ist schon in der Schule“, erläuterte er dabei, für den Fall, dass die Journalistin sich über das Fehlen seiner Tochter wunderte oder zumindest registriert hatte, dass sie nicht da war.

Bei ihrer Erwähnung musste er schmunzeln.

„Sie hat mir gestern eine weitere Sache gezeigt, die ich nicht kann…“

Er warf einen vielsagenden Blick in Richtung des Spieltisches.

„Dejarik.“

Gespielt fatalistisch zuckte er mit den Achseln.

„Aber damit ist es wohl wie mit dem Kochen… ich muss es einfach lernen.“

Immerhin waren ihm die Nunaeier gelungen und rochen vorzüglich – was indes kaum eine Leistung war. Es gab wohl kaum ein einfacher zuzubereitendes Gericht als Nuna-Spiegeleier. Die übrigen Speisen hatte er ohnehin lediglich aus ihren Verpackungen nehmen und einigermaßen appetitlich auf ihren Tellern drapieren müssen.

Zuletzt trat er an die Kühleinheit und holte die Flasche Smaragdperlwein hervor.

„Darfst du was trinken?“

Dann lächelte er schüchtern, plötzlich ein wenig unsicher.

„Und… möchtest du überhaupt?“

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Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian und Yaro

Eowyn zuckte mit den Achseln. Es ist deine Entscheidung. Aber mein Angebot steht, falls du es dir anders überlegst. Und ich finde das überhaupt nicht widersprüchlich - vielleicht brauchst du aber auch einfach nur ein bisschen Abstand. Du solltest jedenfalls keine Kurzschlussentscheidungen treffen, vielleicht bereust du es sonst bald. Er wusste, dass sie auf sich aufpassen konnte? Eowyn widerstand mit aller Kraft der Versuchung, die Augenbrauen zu heben und reagierte einfach gar nicht. Das hatte sich auf Va'art aber noch ganz anders angehört, wobei man ihm zugute halten musste, dass sie auf Nar Shaddaa nun darin auch wirklich nicht geglänzt hatte.

Nichts da, das ist mein Haustier!, wehrte Eowyn sich. Das kann auch ruhig meinem anderen Bantha Gesellschaft leisten. Das ist viel zu viele Jahre alleine gewesen. So weit kam es noch. Dieses Bild würde einen Ehrenplatz in der Sammlung der doch sehr wenigen privaten Gegenstände von ihr bekommen, dagegen würde er sich nicht wehren können.

Eowyn war wirklich froh, dass Ian ihr seine Sorgen mitteilte, aber wirklich überzeugt war er von dem, was sie sagte, nicht, auch wenn er ihr zustimmte. Wenigstens verschloss er sich nicht und versuchte weiter, ihr zu erklären, wo das Problem lag, denn sie verstand es nicht. Sicher, Tratsch war nichts Schönes, aber man konnte ihn nicht verhindern - die Frage war nur, wie man damit umging.
Immerhin sah er sie nun direkt an, und sie versuchte, ihm möglichst aufmunternd den Blick zurückzuwerfen, bevor sie ihn dann verwirrt ansah. Was war dann das Problem? Ja, Leute redeten. Ja, niemals würde ihr ernsthaft schaden. Was denn sonst? Er rückte schließlich leise mit der Sprache heraus, und Eowyn stand der Mund offen.
Meinem... Ihrem Ruf? Er sollte ihrem Ruf schaden? Welchem Ruf denn? Das Thema war ihm offensichtlich zu wichtig, zu sensibel, um es einfach nur mit einem "Kümmer dich doch nicht darum" wegzuschieben. Sie hätte ihn nicht einmal mit der Macht spüren müssen, seine Gefühle waren über sein Gesicht deutlich genug. Das Thema tat ihm weh, eindeutig, und bei solchen Gedanken war das auch kein Wunder. Wie kam er darauf? Logisch... seine üblichen Befürchtungen, dass sie ihn nicht verdiente. Seine Befürchtungen, er könnte ihm schaden. Das war... nein, es war nicht absurd, sie verstand es ja irgendwie, aber es war grundlos.

Ian, sagte sie sanft, mein "Ruf" ist mir doch völlig unwichtig. Und selbst wenn nicht, dann stündest du noch immer über ihm. Was nutzt mir ein guter "Ruf", wenn dieser doch ohnehin nur darauf basiert, was irgendwelche... Ignoranten denken? Du bist mir wichtig. Du bist mein Halt, meine Zuflucht, mein Freund, und wenn mir die Jedi Schwierigkeiten... Sie stockte und sah Ian genauer an, als es ihr wie ein Blitz durch den Kopf schoss. Nein, das meinte er nicht ernst. Das konnte er nicht meinen. Oder? Verflucht! Sie fuhr zurück und ließ seine Hand dabei los. Bei allen explodierenden Sonnen, nein! Aber sie hatte das Gefühl, dass die Antwort ganz klar und gewiss in ihrem Kopf war. Die Wortwahl, die sie gerade eben wieder hatte treffen wollen, war dem zu ähnlich. Das war kein Zufall. Sie könnte sich ohrfeigen, vierteilen dafür.
Eowyn atmete einmal tief ein.
Es geht um Va'art, nicht wahr, sagte sie dann leise, ohne den scharf beobachtenden Blick von Ian abzuwenden. Es war ein Fehler gewesen. Ein riesiger Fehler. Völlig egal, dass sie am Ende gewesen war, das hätte nicht passieren dürfen. Niemals. Ohne eine Antwort abzuwarten sprach sie weiter. Im Prinzip war die Antwort ohnehin unwichtig. Ian... Jetzt würde sie sich selbst aber ganz dringend raten, die richtigen Worte zu finden. Sie beugte sich wieder ein wenig vor und wollte sichergehen, dass er alles verstand. Ich wünschte, ich könnte die Worte, die ich dir dort an den Kopf geworfen habe, zurücknehmen. Es war falsch, und ich bereue es bis jetzt. Sie würde gerne sagen, dass all diese Dinge nicht wahr waren - aber das wiederum wäre auf jeden Fall eine Lüge gewesen. Ian... Die Jedi sind mir wichtig. Die Jedi waren das Einzige, was ich hatte, und sie sind auch jetzt noch ein riesiger Halt für mich. Aber ich tue, was ich für richtig halte. Das habe ich immer getan - oder besser, ich habe es zumindest immer versucht. Und wenn meine... Familie mir nun sagt, dass das, was ich tue, nicht richtig ist, wenn sie mir Schwierigkeiten macht... Ian, ich sage nicht, dass es mir egal wäre, wenn alle Jedi und der komplette Rat sich gegen mich stellen würden. Aber erstens werden sie das nicht tun, da bin ich mir sicher, und zweitens habe ich meine Wahl getroffen.
Und wenn es nun nur ein paar sind, die dagegen aufbegehren, oder die meinen Ruf untergraben...
Sie lächelte ihn fest an. Was interessiert mich mein Ruf? Ich bin glücklich mit dir, nicht mit meinem Ruf. Ich werde schon damit fertig. Verstehst du das? Bittend sah sie ihn an. Er musste es verstehen, denn wie sonst sollte sie es ihm noch begreiflich machen? Dennoch behielt sie ihn genau im Blick. Sie musste sehen, ob er wirklich verstand, oder eventuell nur so tat. Das war wichtig. Er durfte nicht daran zweifeln, was für sie Priorität hatte, denn wenn er nicht verstand, dann musste sie noch einmal beginnen, es anders erklären. Sie würden das hier klären, so viel war sicher. Sie hatte es ihnen eingebrockt, sie löffelte es auch wieder aus.

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian und Yaro
 
Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn und Yaro

Warum waren sie nicht einfach bei dem unverfänglichen Gespräch mit dem Bantha geblieben? Es wäre umso einiges leichter gewesen, als alle nachfolgenden Themen anzuschneiden. Themen, die verworren waren, mit zu vielen Gefühlen. Themen, bei denen Worte eine viel geringere Kraft haben würden. Dabei war es absurd. Verletzende Worte sog man viel eher in sich auf. Andere hingegen? Erreichten zu oft das Gehör und zu selten das Herz. Kamen dann noch Ängste und Schuld hinzu… Gefühle waren schlussendlich etwas völlig anderes und in dieser Hinsicht war Ian es fast Leid, wieder die Bandbreite von allem wahrnehmen zu können.

Zu schnell wurde das Thema zu sensibel und es war nur logisch, dass Eowyn sofort erklärte, dass ihr an ihrem Ruf überhaupt nichts lag. Das konnte sie erzählen, wem auch immer sie wollte, er glaubte es nicht. Schon allein deshalb nicht, weil sie in diesem Orden
lebte. Auch wenn sie ihn nicht ihr Zuhause nannte, sie lebte hier. Und Ian musste sich nicht ausmalen, wie es sein würde, wenn die ersten darüber tuschelten, dass Eowyn, die Großmeisterin, sich in einen … Nicht-Jedi verliebt hatte, mit einem solchen sogar noch zusammen war. Und doch mit einem ehemaligen Executor. Wie konnte sie da behaupten, dass er über ihrem Ruf stand? Schlussendlich gingen Gespräche nicht an einem vorbei. Sicher auch nicht an ihr und bei jedem Vergleich, den sie würde ziehen können, konnte er nur verlieren. Denn Normalität konnte er ihr nicht bieten. Schon gar nicht jetzt, wo er ein Gefangener war. Schon gar nicht dann, wenn dieser Status irgendwann aufgehoben wurde und die Wahrheit über sein Hiersein ans Licht kam. Er würde ein Fremder unter den Jedi bleiben. Einer, der eigentlich nichts bei ihnen zu suchen hatte. Einer, der aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht einmal bei Eowyn etwas zu suchen hatte. Etwas einfaches konnte er ihr nicht bieten. Warum also versuchte sie jetzt, ihn zu beruhigen, obwohl sie all das auch wusste? Auf Va'art so deutlich gemacht hatte. Ian seufzte, denn sie meinte es ja nur gut. Sie hatte sich entschieden, ja, auch das wusste er, aber es änderte nichts an der Tatsache.

Beim Wort ‚Schwierigkeiten‘ angekommenes stockte Eowyn und ließ seine Hand los. Ian selbst bereitete sich auf eine Überreaktion ihrerseits vor. Dabei hatte er sich doch gerade entschuldigt. Sein Blick wanderte zurück auf den Tisch, abwartend. Aber wiedererwartend brauste Eowyn nicht auf sondern fragte, ob es um Va’art ging, auch wenn diese Frage rhetorischer Natur zu sein schien.
Sie musste sich nicht entschuldigen. Sich für die Wahrheit zu entschuldigen, machte keinen Sinn, genauso gut hätte sie lügen können. An jenem Tag hatte sie nur das gesagt, was sie beide wussten. Immer wissen würden.
Auch wenn es nicht ganz fair gewesen war, diesen Vorwurf zu tätigen, immerhin hatte er von Anfang an mit offenen Karten... – aber darum ging es nicht.
Dass ihr die Jedi wichtig waren wusste er. Dass sie auf einmal mit Halt verbunden waren, klang fast ein wenig neu. Ganz anders, als ‚Lianna wird nie mein Zu Hause werden‘. Dass die Jedi ihre Familie waren? Klang nicht nur neu, sondern absolut befremdlich und Ian verzog das Gesicht. Auf einmal waren sie das? Eigentlich hatte sie hier gerade etwas gesagt, dass Ian sich immer gewünscht hatte: Das Eowyn mehr in den Jedi sah, sich nicht nur wohl, sondern zuhause bei ihnen fühlen würde. Wie auf Coruscant. Dass da nie wieder ein Zweifel bestand, von ihnen gehen zu wollen. Durch den Halt, den sie boten.

Jetzt aber klang das alles fast schon an den Haaren herbei gezogen und ganz anders, als auf Va’art, was seinen Unmut nur wachsen ließ. Jetzt klang alles so perfekt. Als seien die Jedi ihre Auffangstation, ihr Hort, der ihr Sicherheit gab, ihre Familie. Ihre unkomplizierte Traumfamilie, die Ian ihr nie würde bieten können. Oh ja, es würde ihn nur noch viel eher daran erinnern, was er alles nicht war und sie erst recht. All das stimmte ihn nicht traurig sondern viel eher .. wütend? Warum? Ian war sich nicht sicher, verstand nicht, was sich da gerade in ihm abspielte, glaubte aber sogar, so etwas wie Eifersucht zu spüren. Gut war es nicht, nein, gut fühlte es sich nicht an.

Die Jedi, die ihr Schwierigkeiten machen würden? Ach, bitte! Sie hatte auf Va’art von
ihm gesprochen, nicht von den Jedi. Von ihm, der ihr Schwierigkeiten machte, dem, was einer Familie am nächsten kam nicht zu entsprechen. Übel nehmen konnte Ian Eowyn das nicht. Er wusste doch selbst um seine Vergangenheit und um seine Fehler. Auch, dass er sicher niemals ‚everybodys Darling‘ werden würde, was er ohnehin nicht werden wollte. Warum also sparte sie sich ihren Text jetzt nicht?

Diesmal war er derjenige, der ungehalten wurde, Ian spürte es überdeutlich und das war nichts, was ihm gefiel. Aufhalten aber konnte er es nicht. Das Thema war zu sensibel und Ian wollte nicht weiter darüber sprechen, allein schon, weil ihm völlig klar war, dass nichts, was Eowyn gesagt hatte, angekommen war. Im Gegenteil. Und alles, was er nun hätte erwidern könne, wäre unpassend gewesen. Das Thema einfach so zu wechseln war es aber auch. Wunderbar. Die Augen schließend, versuchte Ian sich einen Moment zu sammeln. Da war ihre offene Frage, die Ian nicht beantworten wollte. Zumal er nicht die Antwort geben konnte, die Eowyn hören wollte.


„Eowyn, ich will ehrlich sein“, und da sah er sie wieder an, versuchte so neutral wie möglich zu klingen. „Ich glaube, es macht wenig Sinn jetzt darüber zu sprechen. Das alles ist…“ Zu kompliziert? „Mir gerade ein bisschen zu viel und die Antwort darauf, ob ich verstehe?“ War sein Versuch das Thema galant zu beenden, nicht Antwort genug? Zum Teil vielleicht“, sagte er dann doch, was nicht gute Miene zum bösen Spiel war. „Lass uns darüber ein anderes Mal reden, wenn ich Zeit zum Nachdenken hatte, denn rational kann ich hier gerade überhaupt nichts klar erkennen.“ Ein halbes Lächeln brachte Ian schlussendlich sogar zustande.


Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Eowyn und Yaro
 
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Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian und Yaro

Ihren Blick hätte sie sich sparen können. Eowyn spürte genau, wie Ians Reaktion immer negativer wurde, und sie fragte sich beiläufig ob sie irgendwann, irgendwann - nur ein Mal vielleicht im Gespräch mit ihm die richtigen und klärenden Worte finden würde. Denn jetzt tat sie es ganz offensichtlich nicht. Wieso verstanden sie einander manchmal so gut und manchmal dann wiederum gar nicht? Das war frustrierend, und ein kleines bisschen machte es ihr auch Sorgen. Wurde das besser, wenn sie sich besser kannten?
Dieser verdammte Ausbruch. Diese verdammten Worte von Va'art. Die Wahrheit war wichtig, aber es kam auch darauf an, wie man sie verpackte, und sie hatte sie dort... überhaupt nicht verpackt. Sie war einfach nur durchgedreht. Sie konnte diese Worte nicht einmal mit der Begründung, dass sie völlig fertig und durcheinander gewesen war, zurücknehmen. Das war zwar der Grund dafür, dass sie sie ausgesprochen hatte, aber das machte sie nicht weniger wahr, und das war das Schlimme daran.

Was Eowyn nun allerdings überhaupt nicht verstand war Ians... Ungeduld? Genervtheit?, die von ihm ausgingen. Vielleicht mochte er ihr nicht glauben - sie tat sich schließlich auch schwer mit so manchen Dingen, wie gestern gezeigt hatte - aber weshalb wurde seine Stimmung so negativ? Es war beinahe so, als würde er ihr nicht nur nicht glauben, sondern eher... glauben, dass sie log? Oder nicht ganz die Wahrheit sagte? Oder was war das Problem? Sie hatte ihm gesagt, was er hören wollte - sie stand auf seiner Seite, klar und unabbringlich, und sie würde damit klarkommen, was immer geschah. Sie hatte ihm schon gesagt, dass sie nicht ganz ausschloss, die Jedi irgendwann einmal zu verlassen, wenn das der Weg war, den sie beide einschlagen mussten. Das musste ihm doch genug darüber sagen, was sie auf solches Gerede gab, dass sie es ernst meinte? Warum also wurde er so genervt? Warum konnte er nicht nicken und sagen, dass er ihr glaubte - oder es zumindest versuchte? Was passte ihm nicht, hatte sie wieder irgendetwas Falsches gesagt, das ihm nicht gefiel? Aber was?
Kurz ging Eowyn ihre Worte im Geist noch einmal durch, aber auf den ersten Blick fiel ihr nichts auf, das diese negativen Gefühle verursachen konnte, während Ian ganz offensichtlich versuchte, nicht aufbrausend zu werden. Beim Sarlacc noch eins, war das Problem hier wirklich ihr verflixter bescheuerter Ruf? Ian sollte doch wissen, dass er ihr wichtiger war als irgendeine Vorstellung in den Köpfen anderer. Oder war sie wirklich so schlecht darin, ihre Gefühle zu zeigen, hatte ihre Angst gestern ihn mehr verletzt, als er zugegeben hatte?

"Ich will ehrlich zu dir sein." Oh na wunderbar. Dinge, die mit diesem Satz begannen, konnten nichts Gutes heißen. Seine Stimme klang beherrscht, aber er konnte ihr nichts vormachen. Tief in ihm brodelte etwas.
Moment mal. Erst brachte er das Thema auf dem Tisch, sagte, dass er sich Sorgen machte - und dann, plötzlich, nachdem sie etwas dazu sagte, machte es wenig Sinn, darüber zu sprechen? Ihre Augen wurden ein wenig schmaler als sie versuchte, das zu begreifen. Was, bei allen Planeten, hatte sie gesagt? Was, bei allen Sonnen, ging in ihm vor? Was, bei allen
Galaxien war hier nur das verdammte Problem?!? Es war ihm ein bischen zu viel? Schön. Das würde sie verstehen können. Ihr war auch manchmal alles zu viel. Wenn sie nur nicht so verflixt im Dunkeln tappen würde und nicht den Hauch einer Ahnung hatte, um was es ging! Später darüber reden? Herrje, sie waren doch überhaupt erst darauf gekomen, weil Ian sich Sorgen darüber machte, was geschah, wenn sie jetzt gemeinsam draußen herumliefen. Später war es... zu spät. Wenn er darüber nachgedacht hatte, dann konnte er nichts mehr verändern.
War es noch immer Va'art? Es konnte nichts anderes sein. Es hatte ihn verletzt, wie sie von ihm gesprochen hatte. Dabei musste doch gerade dieses Gespräch ihm gezeigt haben, dass
nicht alles in Ordnung war in ihrem Leben, dass das Leben bei den Jedi nicht das war, was sie sich eigentlich vorstellte... Und dass ihr Ruf ihr dabei daher völlig unwichtig war! Es war zum Verrücktwerden, sie drehte sich im Kreis, und das nur, weil dieser verdammte Kerl nicht sagte, was ihn störte!

Eowyn stützte ihre Arme auf den Tisch und starrte den leeren Kuchenteller an. Sein versuchtes Lächeln half hier nun rein gar nicht. Was war ihm zu viel? Ging es hier überhaupt noch um ihren Ruf? Sie konnten jetzt doch nicht aufstehen, das Zimmer verlassen, so tun, als wäre alles in Ordnung. Das würde bestimmt helfen, seine Aura zu verbergen, oh ja. Jeder würde einfach nur spüren, dass er sauer war. Oder was auch immer. Keiner würde mehr merken, dass da mehr dahintersteckte. Ein wunderbarer Plan.
Vielleicht sollten sie es einfach lassen, verschieben, bis er sich klar darüber war... über was auch immer. Sie hatte keine Lust, mit einem Griesgram durch die Basis zu laufen.
Andererseits war es ihre Schuld. Von wegen, sie würde die Suppe jetzt auslöffeln... aus dem Teller war ein ganzer Topf geworden, und der Deckel saß fest darauf. Sie durfte ihn nicht drängen, ohne sie und ihren Fehler wäre es niemals so weit gekommen. Also. Zähne zusammenbeißen... und zumindest ruhig bleiben.


Die richtigen Worte zu finden war verdammt schwer, und die ersten drei Ansätze verwarf sie sofort wieder, bevor sie mit dem vierten einfach begann, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob das nun passte oder nicht. Sie würde ohnehin die richtigen Worte niemals finden, das hatte sich ja schon gezeigt.
In Ordnung. Sie blickte wieder auf und sah Ian an. Denk darüber nach. Was auch immer das darüber ist, denn ich habe keinen blassen Schimmer, was hier eigentlich gerade los ist. Aber Ian, wenn du dir solche Sorgen um meinen völlig bescheuerten Ruf machst und offensichtlich damit nicht zurecht kommst, mit mir gesehen zu werden - ich glaube, dann ist es keine gute Idee, jetzt gemeinsam loszugehen. "Ein anderes Mal darüber zu reden" wäre dann nämlich schon zu spät. Es sei denn natürlich, sie war völlig auf dem Holzpfad, und es ging überhaupt nicht mehr um ihren Ruf. Aber das sollte er ihr dann bitteschön selber sagen. Ich bin nicht beleidigt und meinetwegen verschieben wir alles, aber wenn du nicht so weit bist, dann ist es eben einfach noch zu früh. Hm, das war vielleicht ein bisschen geflunkert. Beleidigt war sie nicht, nein.... aber enttäuscht. Nicht unbedingt nur auf Grund der Tatsache, ihre Tagesplanung nun umzuwerfen, sondern auch, weil Ian sie nicht einweihte. Ihr nicht glaubte. Es war wohl eine Mischung aus allem, auch wenn sie rational völlig verstand, dass Ian nicht alles mit ihr teilen musste, nicht sofort alles, was ihn störte, sagen musste. Und wenn du alleine sein möchtest, um dir klar zu werden, was du möchtest, dann kann ich das verstehen, dann gehe ich jetzt. Der Bericht wartete ohnehin noch auf sie, und Ians konnte sie gleich mitnehmen. Ohnehin - ich bin immer ein Gast in deinem Zimmer. Wenn es dir irgendwann zu viel wird, wenn ich dich störe, dann sag es mir bitte.

Lianna – Jedi-Basis, Arrestzelle, mit Ian und Yaro
 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -

"Warum sollte ich nicht dürfen?"

Noa hatte sich an den Tisch gesetzt, während Cris noch die letzten Leckereien anrichtete und eine Flasche Wein aus der Kühlung produzierte. Sie hatte heute noch vor, ins Büro zu gehen und dort betrunken aufzutauchen war sicher keine gute Idee, andererseits war ein Glas Wein noch lange keine nennenswerte Gefahr. Ein bisschen mehr brauchte es schon, um Noas Verstand ausser Gefecht zu setzen. Ausserdem war ihr Termin mit Robin erst am Nachmittag.

"Ich nehme ein Schlückchen."

Entschied sie daher. Kaf hatte sie heute schon auf dem Weg zum Arzt getrunken, einen großen heissen Becher den sie sich fast über ihr Kleid gekippt hätte, als sie beim Hinausgehen aus dem Café, wo sie ihn gekauft hatte, von einem jungen Mädchen angerempelt worden war. Das hätte ihr noch gefehlt, das Kleid zu versauen und wieder zurück in die Basis zu müssen um sich umzuziehen. So ohne weiteres hätte sie den braunen Kaf-Fleck bestimmt nicht heraus bekommen. Das funktionierte mit praktischen Baumwollshirts, die man so heiss waschen durfte wie man wollte, aber nicht mit den empfindsamen Stoffen die Cloé bevorzugt trug. Ein Grund mehr, so etwas nicht zu kaufen, auch wenn es Männern zu gefallen schien. Cris hatte ihr prompt ein Kompliment gemacht, das hatte er gestern, als er Noa in gewohnterer Kleidung gesehen hatte, zum Beispiel nicht. Typisch Kerl, kaum zeigte man Beine oder Brüste, hing ihnen die Zunge aus dem Maul wie einem hechelnden Kath-Hund, der einem rolligen Weibchen hinterher hetzte. Prinzipiell waren Komplimente nicht unwillkommen. Jede Frau brauchte sie, selbst Noa. Gerade sie! Wenn Männer nur nicht immer so vorhersehbar unoriginell wären! "Du siehst toll aus" bedeutete, wenn man ein kurzes Kleid trug, eigentlich nur "Ich will dich vernaschen, du scharfes Luder" und das hörte Noa lieber direkt als durch die Blume. Dass sie Cris gefiel, gefiel ihr wiederum natürlich trotzdem. Logo. Welche Frau wollte nicht für ihren Kerl begehrenswert sein?

"Ich glaube nicht, dass du heute noch mal kochen musst bei dem halben Buffet das du hier aufgebaut hast. Wer soll das alles essen?"

Trotz ihrer Feststellung, dass es viel zu viel für zwei Personen war, freute sich Noa unheimlich über die Auswahl, die sie hatte. Es gab doch nichts besseres als vor einem reichlich gedeckten Tisch zu sitzen und zwischen mehreren Optionen wählen zu können. Doch, noch besser war natürlich das dann auch alles zu essen und zwar so viel bis man fast platzte!

"Für Lorraine steht wohl heute Abend Reste-Essen auf dem Programm."

Noa grinste. Cris' Tochter war in der Schule, was auch der Grund war, weshalb sie sich zum Frühstück mit Cris verabredet hatte. Sie wollte Zeit mit ihm alleine verbringen, etwas das sie dringend nötig hatten.

"Wenn du kochen lernen willst, solltest du meiner Schwester zugucken. Niemand kocht besser als Cloé und ich meine wirklich niemand."

Das konnte Cris eigentlich sogar bestätigen, fiel Noa ein. Er hatte einmal mit ihrer Familie zu Abend gegessen, als sie sich gerade kennen gelernt hatten. Nicht mal Aldridges spontan gezaubertes Nachtmahl hatte mit Cloés Delikatessen mithalten können und das war auch schon echt gut gewesen.

"Aber wirklich können muss man das sowieso nicht. Gibt genug Fertiggerichte und Schnellmahlzeiten, wo man nur nach Anleitung was rein schnippeln oder rein rühren muss. Das spart eine Menge Zeit."

Zeit, die man für andere Dinge nutzen konnte. Noa grinste. Uh, flirtete sie etwa mit ihrem Freund? Sah ganz danach aus.

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Die Bedenken, die sich bei Cris wegen des frühen Alkoholgenusses eingestellt hatten – zu spät war ihm bewusst geworden, dass sie möglicherweise mit dem Gleiter da war oder aber im Büro noch einen anstrengenden Arbeitstag vor sich hatte – schien Noa nicht zu teilen, weswegen er ihnen beiden ein wenig von der sprudelnden, smaragdenen Flüssigkeit eingoss und die Flasche schließlich wieder versiegelt in der Kühleinheit verstaute. Während er dann noch einen Blick auf die Tafel warf und überlegte, ob er womöglich etwas vergessen hatte, kommentierte Noa amüsiert, dass er allem Anschein nach genug für den ganzen Tag aufgefahren hatte. Etwas schuldbewusst zuckte er mit den Achseln – es war tatsächlich recht viel, doch die Zubereitung hatte zumindest in ihm auch ein immenses Hungergefühl verursacht.

„Vielleicht brauche ich einfach nur eine Ausrede, dich möglichst lange hier zu behalten oder wieder und wieder zum Frühstück einladen zu können“, erwiderte er gut gelaunt und mit einem Zwinkern, da er sich Noa gegenüber nun wirklich nicht mehr anstellen musste, als trafen sie sich das erste Mal zu Essen.

Lorraine lässt sich im Zweifelsfall mit einem Nerfburger bestechen.“

… zumindest eher als mit dem Fleisch, das Cris selbst zubereitet hatte. Vor dem gestrigen Teilmisserfolg erschien ihm die Erwähnung ihrer Schwester als gutes Beispiel in der Küche tatsächlich wie ein wertvoller Ratschlag, schließlich würde er es sich nicht leisten können, seine Tochter immer dann, wenn sie Hunger hatte, in ein Restaurant auszuführen oder zumindest in einen Schnellimbiss. Letztes war auf Dauer wohl auch nicht unbedingt gesund. Und das letzte Essen bei Noas Familie hatte vorzüglich geschmeckt – sogar besser als in so manchem Restaurant. Allerdings machte Cris sich keine Illusionen darüber, diese Kochkünste in absehbarer Zeit – oder auch nur längerfristig – erreichen zu können. Da war er dann wohl doch eher ein Fall für die Lösung, die Noa im Nachklapp erwähnte – und die, wie sie ausführte, auch noch Zeit sparte. Cris erwiderte ihr Grinsen. Eigentlich war das Leben wirklich zu kurz, um es mit langatmigen Kocharien zu verschwenden, auch wenn Ergebnis am Ende noch so köstlich sein mochte. Besonders wenn man in Noas Gesellschaft war.

„Immerhin habe ich hierfür nur meine Zeit aufgebraucht und nicht deine…“

Er setzte sich zu ihr und schob ihr ihr Glas hinüber, bevor er sein eigenes erhob, um mit ihr anzustoßen. Dabei sah er sie lächelnd an. Noch vor ein paar Tagen hätte er niemals zu träumen gewagt, wieder so mit ihr zusammensitzen zu dürfen. Wie sie hier, in ihrem Kleid, vor ihm saß, sah Noa aus wie der fleischgewordene Traum eines jeden Mannes. Wer könnte bei diesen dunklen Haaren, den funkelnden braunen Augen und ihren sinnlichen Lippen schon wiederstehen? Und was für ein krankes Geschöpf war Agathon gewesen, dass er es über sich gebracht hatte, ihr wehzutun?

„Auf uns“, flüsterte Cris und sah Noa dabei tief in die Augen.

„Und auf unseren Neuanfang.“

Sie gehörte wieder zu ihm und er gehörte wieder zu ihr. Nichts machte ihn glücklicher.


[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa
 
Lianna - Jedi-Basis - Tür zu einem Trainingsraum - mit Raiken und Jeg Harkness
- im Trainingsraum Allison mit Ima-Gun und Qan


Wie beiläufig nicke Jo als Raiken davon sprach gar nicht so klar sagen zu können wie lange es her war, das er das letzte Mal auf Lianna gewesen war. Zu viel passiert. Ja, das glaubte sie ihm. Erst recht als er dann von seinem Meister berichtete. Seinem Meister, der wie ein Vater für ihn war. Ein gefühl. das Jo auch nur zu gut nachvollziehen konnte. Slain, so streng und unnahbar er ihr am Anfang auch vorgekommen war, hatte schnell einen ähnlichen Platz in ihrem Herzen eingenommen und sein Verlust schmerzte sie noch immer.
Um so mehr freute sich Jo für Raiken, das er sicher war das sein Meister noch lebte und gleichzeitig grübelte sie angestrengt nach, wer sein Meister wohl war. Hätte sie sich auf das Zusammentreffen mit Raiken vorbereitet, hätte sie in den Akten nachgelesen. Doch so stand sie etwas uninformiert da.
Sie hatte eine Vermutung, viele Jedi waren ja nicht direkt für die neue Republik unterwegs und würden dazu noch in das Schema einer Vaterfigur passen. Aber Jo wollte auch keine Vermutungen aussprechen.
Was? Hörte sie da richtig! Ein Hinterhalt eines Sith und Raiken war dabei die Einzelheiten dieser Tat auf zu decken als seine Gefühle ihn übermannt hatten.
Jo wandte sich Harkness zu und fixierte ihn eindringlich mit der Macht. Hatte er das auch gehört!
Sie fand diese Information wichtig und diese müsste unbedingt mit in den Unterlagen aufgenommen werden, deren Erstellung Harkness ja, netter Weise übernommen hatte. Eine Verbindung zwischen den Geschehnissen sprach Raiken zwar nicht von dem frei was er getan hatte, warf aber noch einmal ein anderes Licht auf die Gesamtlage.
Und weiter hörte Jo auch gern was Raiken zu seiner Einstellung zu den Geschehnissen sagte. Ja, sie hatte sich richtig entschieden die Schritte gleich Richtung Trainingsräume zu lenken.
Allerdings kniff Jo kurz die Lippen zusammen und seufzte dann als Harkness, nachdem er in einen der Trainingsräume hinein gespäht hatte, gleich wieder heraus posaunte, dass da eine Rätin unterwegs war. Ja, klar es gab nicht so viele Räte, das sie davon ausgehen konnte nicht erkannt zu werden, aber sie war auch der Meinung ... ach verdammt, da musste sie eben durch.
Kurz wandte sie sich noch einmal exklusiv Raiken zu und lächelte ihn an.


Es ist gut, das du es so siehst und ich bin sicher, du findest deine Mitte wieder.

Nun aber traten sie alle endgültig in den Trainingsraum und Jo nickte in die Runde!
Zuerst bestätigte sie Harkness das er ihre Intension richtig interpretiert hatte.


Ja, ich denke, das ist genau der richtige Raum.

Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln wobei sie allerdings noch einmal etwas die Mundwinkel verzog und etwas leiser zu Harkness meinte.

Ich wäre euch allerdings überaus dankbar, wenn ihr das Rätin nicht zu sehr strapaziert. Ich bin nicht so fixiert auf diesen Titel und es würde mich freuen wenn ihr einfach Joseline zu mir sagen könntet.

Dann wandte sie sich den Anderen (Allison, Ima-Gun und Qan) im Raum zu, die sie gerade mit einem knappen Hallo begrüßten.

Hallo!

Erwiderte sie und lächelte in die Runde

Ich hoffe wir stören nicht.

Die Zustimmung eigentlich voraussetzend ging Jo weiter und beugte sich dabei etwas zu Raiken hinüber.

Weißt du wann ich das meiste über mich selbst gelernt habe? Wenn ich Anderen etwas erklärt habe.

Und wieder wandte sie sich an alle im Raum.

Mein Name ist Joseline und es wäre wirklich nett wenn wir uns eurem Training anschließen könnten. Das heißt natürlich nur, wenn euer Meister euch nicht mit einer speziellen Aufgabe betraut hat.

Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - mit Raiken, Jeg Harkness,
Allison, Ima-Gun und Qan
 
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