Lianna

Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Ian und Yaro

Es dauerte ein wenig, bis die Tür schließlich geöffnet wurde, und da stand Ian, mit zerzausten Haaren und noch so schlaftrunken, dass er das Tablett erst einmal nicht richtig griff. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb?, klopfte ihr Herz ein wenig schneller, als sie ihn wieder sah. Sie hatten sich gerade einmal einen halben Tag und eine Nacht nicht gesehen... aber es kam ihr hinterher sehr lang vor.
Amüsiert lächelte Eowyn noch breiter, als sie ihm folgte und ihr Tablett ebenfalls abstellte. War sie etwa nicht die einzige Langschläferin in diesem Raum? Oder war er einfach zu spät ins Bett gegangen? Sie drehte sich zu ihm um und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.
Ebenfalls guten Morgen. Ich hoffe, ich habe dich nicht zu früh geweckt?
Eowyn setzte sich ebenfalls an den Tisch und griff nach ihrer Tasse. Bis jetzt lief doch alles ganz gut. Vielleicht hatte der Abstand doch ganz gut getan - zuminest was ihr Grübeln anging. Nicht, was ihrer beiden Zeit miteinander betraf und vermutlich auch nur ihr, nicht Ian. Schließlich hatte sie sich bewegen können, während Ian... Nein, nicht jetzt.
Abwesend trank sie ihren ersten Schluck, nur um gleich die Tasse entsetzt von sich zu schieben. Heiß, bei allen Sonnen! Eowyn stellte die Tasse zurück auf den Tisch und betrachtete Ian abschätzend.
Stimmt. In diesem Aufzug... Sie schüttelte den Kopf. Also, eigentlich solltest du so nicht einmal am Tisch sitzen... So ungekämmt und in zerknitterten Sachen und... Sie seufzte grinsend. Trotzdem gutaussehend. So ein bisschen Schläfrigkeit konnte doch Ian nichts anhaben. Im Gegenteil... die verwuschelten Haare hatten tatsächlich etwas.

Weißt du..., nachdenklich griff sie nach ihrem Löffel. Es wäre doch vielleicht ganz gut, wenn du jemanden hättest, der für dich Besorgungen macht. Jemand, der vielleicht ohnehin ein bisschen raus muss... das hätte doch nur Vorteile. Dann hättest du jetzt einen Satz Kleidung, die dir vielleicht besser passt, ein kleines Reisechrono womöglich... ein wenig Proviant für dich und deinen Mitbewohner in einsamen Stunden, und eventuell sogar einheimische Märchen von Lianna... Unschuldig aß sie einen Löffel, bevor sie die Augenbrauen hochzog. Oh. Vielleicht hast du das ja. Mit ihrem Fuß schob sie Ian die Tasche hin. Zugegeben... ob Ian die Sachen besser passten würde man erst einmal sehen, wenn er sie trug. Und eigentlich hatte sie eher an Märchen von Tirahnn gedacht, das war aber auf die Schnelle nicht möglich gewesen. Mehr war außerdem nicht tragbar gewesen - sie hatte schließlich irgendwie wieder zurück in die Basis laufen wollen. Das war schon mit diesen Sachen ein wenig interessant gewesen, und die Auswahl an Süßigkeiten war daher durchaus sehr klein gehalten. Sie wusste nicht, wie bald die "Nightmare" von ihnen besuchbar sein würde, daher hatte sie aber lieber einmal ein wenig vorgesorgt.
Es tat gut, über so belangloses Zeug zu reden. Das war weitaus besser als die Dinge, die ihr sonst durch den Kopf spukten - aber es zeigte doch auch, dass es funktionieren konnte. Das hier, Ian, sie beide, das war viel zu gut und zu schön, als dass sie es sich nehmen lassen würde, egal von wem. Und daher beobachtete sie gespannt Ians Reaktion, während sie den nächsten Löffel zum Mund führte.


Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Ian und Yaro
 
Lianna - Lola-Curich - Raumhafen - Zasuna und Rilanja

Meinst du etwa “Im Zeichen des Flederfalken”?

fragte die Falleen bibliotheksangemessen leise, und ertappte sich dabei in ihre typische Begeisterung für alles filmisch-diskutierende abzugleiten, etwas, was einer Jedi sicherlich nicht gut zu Gesicht stehen dürfte. Schon gar nicht vor einer Schülerin, für die sie mit leuchtendem oder zumindest moderat glimmenden Beispiel voran gehen sollte.
Es gab schon genug Fragen auf die sie keine Antworten außer die der Filme kannte, und das war für sich genommen wahrscheinlich schon etwas, über das viele erfahrenere Jedi die Nase - oder andere rümpffähige Körperteile - rümpfen würden.
Die Luka Sene, von denen Zasuna erzählte, kannte Rilanja zwar schon, aber sie war davon ausgegangen, dass diese am Rande in “Einsatz auf Agamar” erwähnte Gruppierung lediglich dazu diente einen Autor der Serie nach seinem Ableben in einem spektakulären Speederunfall zu verewigen. Sie behielt diese kleine Perle des Wissens allerdings lieber für sich und versuchte ihr Gesicht bis auf ein wissendes Nicken ausdruckslos zu halten.


Kommen denn viele Miraluka vom rechten Weg ab? Und habt ihr in der Schule ein Fach über Machttechniken?

schob sie hinterher, einerseits weil sie gelernt hatte ihre Neugier durch keine gezielte Fütterungen bei Laune zu halten, und andererseits weil sie vor ihrem geistigen Auge eine Schulklasse sah in der jeder irgendetwas schweben lies und sich zwei Streithähne quer durch das Klassenzimmer schleuderten, bis der Lehrer mit Blitzen dazwischen ging…
Ihre Neugier ließ sich vielleicht anfüttern, aber ihre Phantasie blieb eine wilde, unberechenbare Bestie.
Die Geschuppte ertappte sich grade noch rechtzeitig dabei ihre Begleiterin dafür zu rügen alleine geübt zu haben, und konnte nicht mal sagen warum ihr beinahe eine altkluge Belehrung über die Gefährlichkeit der Macht herausgerutscht war. Immerhin hatte sie selbst auch schon alleine geübt, und das sie bereits Ritterin war tat der Gefahr durch falsch angewandten und erlernten Machtumgang schließlich keinen Abbruch. Scheinbar war Zasuna zur gleichen Erkenntnis gelangt.
Noch schwerer wog für Rilanja allerdings, dass die Miraluka jetzt wohl von ihr erwartete ihr Antworten auf ihre Fragen zu geben, insbesondere wohl jene von Felucia, über die sich die Padawan nicht weiter äußerte. Die Falleen zögerte damit nachzufragen was auf dem Planeten vorgefallen war, und erinnerte sich an Alzoc III, an eine Mission die sie selbst mit mehr als nur einer Frage zurückgelassen hatte.


Gut, dass wir es rechtzeitig geschafft haben,

kommentierte sie ihre Ankunft am noch wartenden Transportschiff. Sie selbst hätte nicht gewusst wie man über den Ordensfuhrpark eine solche Reise in die Wege leitete, und genausowenig hatte sie eine Ahnung wie man Fahrkarten für eines der vielen Linienschiffe auf Kosten des Ordens buchen konnte. Es musste möglich sein, immerhin verdienten Jedi kein Geld im üblichen Sinne, und Rilanja ging nicht davon aus ihre moderten Ersparnisse für Reisen kreuz und quer durch die Galaxis ausgeben zu müssen. Hoffte sie jedenfalls.

Was denn für Fragen? Ich meine vielleicht kann ich dir helfen…

fragte sie schließlich etwas weniger eloquent als sie gehofft hatte dieses Thema anzuschneiden, nachdem sich beide einen Platz gesucht und ihr Gepäck verstaut hatten. Die Frage war natürlich, ob es Fragen waren, die sich so leicht beantworten ließen - wenn Zasuna sie ihr überhaupt stellen wollte.


Lianna - Lola-Curich - Raumhafen - Personaltransporter “Ithor-Perle” - Zasuna und Rilanja
 
Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Eowyn und Yaro

Der Kuss auf die Wange entschädigte Ian fast komplett für das leise, ungute Gefühl, vertrieb es sogar ein wenig und sorgte mindestens für ein großes Lächeln. Ob Eowyn ihn zu früh geweckt hatte, wusste Ian hingegen nicht zu beantworten, denn er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie spät es war. „Ich hab überhaupt kein Zeitgefühl“, gähnte er halb, „Aber ein bisschen früh fühlt es sich doch irgendwie an.“ Ein verschlafenes Lächeln folgte, als er sich an den Tisch setzte und eine Tasse des dampfenden Kafs vor sich stellte. „Ja, ich weiß“, zog er das erste Wort unnötig in die Länge, halb amüsiert. Sie hatte ihn nun aber einmal geweckt und ihm gar keine Chance gegeben, sich ein wenig gesellschaftsfähiger anzuziehen. Also war sie selbst fruchtbar schuld daran. Ob ihres Komplimentes musste Ian kurz und leise, vielleicht sogar ein klein wenig verlegen auflachen. „Na das hoffe ich doch“, grinste er schlussendlich um einen großen Schluck des heißen Getränks zu sich zu nehmen.

Jemand der Besorgungen für ihn machte, wäre tatsächlich nicht ganz verkehrt, schließlich hatte er nicht große Möglichkeiten, sich selbst auf die Reise zu machen, um nötigen und weniger nötigen Krimskrams zu kaufen.
„Oh ja, ich sollte unbedingt Joseline kontaktieren und erklären, dass ich mir einen persönlichen Diener wünsche.“ Das Lächeln, das darauf folgte, machte wohl unmissverständlich, wie scherzhaft er seine Worte meinte. Sicher würde er Joseline wegen solcher Dinge nicht kontaktieren, selbst dann nicht, wenn er kurz davor war zu verhungern. Auch er hatte seinen Stolz und ein klein wenig Groll hegte er nun vielleicht doch gegen die Rätin, die ihm auf der einen Seite die Freundschaft angeboten hatte, ihn auf der anderen Seite aber seiner Rechte beschnitt.
„Sicher habe ich das, wenn ich Yaro abrichte.“ Erst da nahm er Eowyns Bewegung wahr und sah die Tasche, die sie näher schob, folgte der Bewegung mit seinem Blick.

„Komm schon, jetzt sag mir nicht, dass du ausgerechnet gestern noch Besorgungen gemacht hast.“
Das brachte ja fast ein schlechtes Gewissen über ihn, wo er doch viel eher eine Ausrede hinter ‚Ich muss noch etwas erledigen‘ vermutet hatte. Dennoch, die Neugierde siegte, sogar über den Hunger und Ian stellte die Tasche auf den Tisch um sich sogleich über deren Inhalt her zu machen. Oh sie hatte! Alles, was sie eben aufgezählt hatte, steckte in dieser Tatsache und wurde von Ian fein säuberlich – das Tablett zur Seite schiebend- auf den Tisch gelegt. Ganz zum Schluss, holte er das Märchenbuch aus der Tasche und spätestens da, breitete sich das Lächeln eines kleinen Jungen auf seinem Gesicht aus, der gerade sein Geburtstagsgeschenk, das er sich seit Monaten gewünscht hatte, bekam. „Das hast du nicht wirklich alles besorgt“, musste er, noch immer lächelnd, vielleicht ein wenig ungläubig wiederholen, als er eines der Kleidungsstücke vor sich haltend ausbreitete. „Warte kurz!“, bat er sie, in dem winzigen Bad verschwindend, nur um ein paar Sekunden später umgezogen wieder heraus zu kommen.
„Passt, wie angegossen!“ Und nicht nur das, irgendwie hatte sie sogar seinen Geschmack getroffen – was zugegebenermaßen nicht ganz so schwer war. Dann posierte Ian kurz im Türrahmen, gab sich Mühe ernst drein zu schauen. „Na, wie sehe ich aus?“ Lange genug hielt er das allerdings nicht durch. „Ich danke dir“, sagte er dann, sich wirklich über die Sachen – besonders über das Märchenbuch -freuend.

Mit etwas Essbarem, einer Frucht, die fast so aussah, wie die von Va’art und sicher für Yaro bestimmt war, ging Ian schließlich in die Hocke. „
Na komm her“, lockte er das Tierchen an, das es sich auf dem Regal gemütlich gemacht hatte. Offensichtlich zufrieden mit der Frucht, transportierte Yaro sie auf das Regal um sich dort leise schmatzend über sie her zu machen.
„Ich glaube, du hast heute gleich Zwei ein bisschen glücklicher gemacht, “ sagte der Dunkelhaarige dann, setzte sich zurück an den Tisch. Alles, bis auf das Märchenbuch, räumte er vorerst zurück in die Tasche. „Ich weiß genau, was ich heute im Laufe des Tages zu tun haben werde.“ Da huschte sein Blick kurz zurück zu dem Buch, ehe er Eowyn wieder ansah. „Danke“ musste er einfach noch einmal sagen, über den Tisch, nach ihrer Hand greifend.
„Vielleicht hast du Lust, heute in die Gärten zu gehen?“, kam dann sein Vorschlag, denn den ganzen Tag in diesem Zimmer zu sitzen kam einfach nicht in Frage.


Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Eowyn und Yaro
 
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¦¦ Lianna - System ~ Lianna ~ Lola Curich ~ Umgebung der Jedi – Basis ~ Straße ¦¦ Shana ~ Tenia ~ Phil & Akani


„Tropisches Klima klingt wunderbar,“ waren Tenias mehr, als ernst gemeinten Worte. Demnach war Tyhferra sicher dicht von Dschungel oder Wald besiedelt. Allein die Vorstellung endlich wieder Grün zu sehen und keine hässlichen, völlig unnatürlichen Bauten, klang ein wenig nach Urlaub, in jedem Fall aber nach einem schönen Planeten. Fanden sie die Pflanze und half diese auch noch, konnte diese Mission sogar gut werden und Tenia rechnete hier kaum damit, auf große Probleme zu stoßen. Pflänzchen finden, ein paar Exemplare ausgraben und auf das beste Hoffen. Da Shana kein Schiff hatte, war der Treffpunkt klar und die kleine Gruppe löste sich schließlich vorerst auf.
Auf dem Weg rief Tenia schließlich selbst die Daten ab, die Akani zuvor wohl auch abegrufen hatte.. Ein imperialer Planet also, was die Hoffnung, nicht auf Schwierigkeiten zu stoßen, fast im Keim erstickte. Hoffentlich würden sie dort nicht auf Sith treffen und auch sonst nicht auf irgendwelche Imperiale Idioten. Diplomatische Gespräche waren sicher nicht Tenias Stärke und sie hatte wenig Lust, sich auf dem Planeten rechtfertigen zu müssen. Im Endeffekt aber, gab es dort weiträumige Dschungelgebiete, daher war es ebenso gut möglich, Imperialen aus dem Weg zu gehen. Da mochte ein Friedensvertrag herrschen, wie er wollte, noch auf Corellia hatten sie gegen die Imperialen gekämpft. Nur, weil da plötzlich das Wörtchen „Frieden“ im Raum schwebte gepaart mit „Waffenstillstand“, änderte das nichts an der Tatsache, dass das Imperium auf der falschen Seite stand.

In ihrem Quartier angelangt, packte Tenia das nötigste an Kleidung und Proviant zusammen. Unter anderem einen ganzen Haufen an Energieriegeln. Für den Fall der Fälle wollte sie für alles ausgerüstet sein. Das Lichtschwert von Anakin und ihre Lanze kamen ebenfalls mit auf die Reise.
Kurz tippte Tenia noch eine Nachricht an Steven, um ihn davon zu unterrichten, wo sie sich befand.

**** Verschlüsselte Nachricht an Steven Crant ****

Hallo S.
Bin auf dem Weg nach Thyferra. Wenn du nicht mehr auf dieser Gala bist, schreibe ich dir mehr. Hoffe, du hältst diese furchtbare Doktorin dort aus. Wenn nicht, schubs sie bei Gelegenheit in einen Pool… und schließ dann die Türe hinter dir ab. :p

**** Ender der Nachricht ****


Dann begab sich die Nullianerin auf den Weg zum Raumhafen, Shana war dort bereits eingetroffen und Tenia lächelte ihr zu. „Wir sind schneller als die Herren, wer hätte das für möglich gehalten.“

Wenn Phil so langsam war, wie seit geraumer Zeit schweigsam, würde er wahrscheinlich gar nicht auftauchen, überlegte Tenia vor sich hin. Ob es überhaupt ratsam war, ihn auf eine Mission mitzunehmen? Ganz sicher war sich die Nullianerin nicht, immerhin war Phil nur ein Anwärter. Große Töne hatte er zwar zur Genüge gespuckt, aber ein wenig war sie doch für ihn verantwortlich, würde er die Reise mit antreten. „Glaubst du, es macht Sinn einen Anwärter mit auf diese Mission zu nehmen?“, richtete die Nullianerin dann die Frage, die sie wirklich beschäftigte, an Shana. Eine zweite Meinung konnte sicher nicht schaden. Wobei Phil sie am Ende sicher für verrückt erklärte, wenn sie ihn wieder zurück in die Basis sandte. Wenn er überhaupt auftauchte.




¦¦ Lianna - System ~ Lianna ~ Lola Curich ~ Raumhafen ~ Bereich des Jedi - Ordens ¦¦ Shana ~ Tenia








 
Lianna-System - Lianna - Lola Curich - Raumhafen - Bereich des Jedi-Ordens - Shana, Tenia, Akani


Shana bestätigte in der Tat, kein eigenes Schiff zu haben. Nicht wirklich eine Überraschung...
Über ihren nächsten Kommentar runzelte er die Stirn. Warum sollte ihm luftige Kleidung ungelegen kommen?

"Ähm...warum sollte mir luftige Kleidung ungelegen kommen?"

Egal. Schließlich beschloss er, seinen Machtsprung zu präsentieren und schoss im nächsten Moment durch die Luft.
Als er sich, wieder auf dem Boden, umblickte, lief Shana noch immer ungerührt weiter.

"Herzlichen Glückwunsch. Du bist zuerst da. Auf dem Schiff kannst Du mir dann mitteilen was Du gewonnen hast", rief sie ihm hinterher.

Boah, wie lahm! Irgendwie fand ich sie lustiger, bevor sie Ritterin wurde.
Er fragte sich, ob der guten ihr neuer Titel schon zu Kopfe gestiegen war oder so...
Der Chiss machte eine ironische Verbeugung in ihre Richtung, bevor er den restlichen Weg zur Jedibasis ging und sich, dort angekommen, dann direkt zu seinem Zimmer aufmachte. Dort packte er entsprechende Kleidung ein - er hatte die letzten Tage ja unter anderem auch damit zugebracht, seine Garderobe etwas aufzustocken -, außerdem einige Hygieneartikel. Das war es dann auch schon.


Nach einem kurzen Besuch der Bibliothek machte er sich dann auch schon auf den Weg zum Raumhafen.

Fünf Minuten Herumgesuche später fand er Shana und Tenia. Er schnappte noch einige Worte des laufenden Gesprächs auf.

"Es soll tatsächlich vorkommen, dass Damen früher am Ziel ankommen als Herren. Insbesondere, wenn es sich beim Ziel um Klamotten- oder Schmuckläden handelt", zwinkerte er Tenia zu.

"Ach, und Shana? Was ich vorhin gewonnen habe, war Zeit. Genug, um neben dem Packen auch noch etwas Lektüre aus der Bibliothek mitzunehmen. Wie lief es bei dir? Hat der ganze Schmuck reingepasst? Wenn man gegen das Imperium kämpft, muss man schließlich auch stilvoll auftreten, nicht wahr?", meinte er dann mit einem feinen Lächeln zu der Ritterin.
Dann sah er sich um. Phil war nirgends zu sehen. Deshalb wahrscheinlich auch Tenias Frage...

"Ihr wisst also auch nichts von Phil?"


Lianna-System - Lianna - Lola Curich - Raumhafen - Bereich des Jedi-Ordens - Shana, Tenia, Akani
 
Lianna, Jedi-Basis - Cantina - Talery, Kestrel und Brianna

Kestrel wusste wirklich nicht, wann sie aufhören sollte, oder? Es kostete Brianna einiges an Überwindung, ihr nicht das Wort abzuschneiden. Der Echani-Jedi kam es so vor, als erzählte ihre alte Meisterin nun alles bereits zum dritten Mal, Brianna hatte aber bereits beim ersten Mal verstanden, was ihre Freundin ihr sagen wollte. Sich auf Janus einlassen hieß auf Janus reinzufallen und dann blühte ihr ein gebrochenes Herz, der Tod, ewige Verdammnis, und natürlich am allerschlimmsten, eine ausdrückliche Missbilligung des Jedi-Rates. Auf Elliundis erhobenen Zeigefinger konnte sie beileibe verzichten, Kestrels Sorgen waren ihr zwar nicht egal, aber irgendwann nervten sie halt. Wenn die Menschin auch nur die geringste Ahnung hätte, was sie schon alles getan und angestellt hatte in ihrer Zeit vor den Jedi. Energiezellen von Blastern ins Feuer zu werfen, um zu sehen, was passierte, war dabei noch eines der harmloseren Dinge gewesen und trotzdem waren ein paar Gamorreaner dabei draufgegangen. Verbündete noch dazu, aber solche Dinge passierten halt im (Stammes-)Krieg. Nicht ganz von ungefähr erinnerte sie sich nicht gerne daran und erzählte gar nichts. Wenn sie auf diese Zeit ihres Lebens zurückblickte, konnte sie sich keine große moralische Überlegenheit einem Janus gegenüber attestieren und Kestrel kannte davon höchstens die Spitze des Eisbergs.

„Ich weiß. Du meinst es gut, aber lass es sein – bitte,“

Erwiderte die des Themas überdrüssige Brianna müde, aber erfreut über die Rettung durch Talerys Eintreffen. Eigentlich musste man stark parfümierte Padawan ja noch nicht einmal sehen können, für gewöhnlich roch man sie, wenn sie den Raum betrat und brauchte dafür noch nicht einmal eine Caamasi-Nase. Das musste aber irgendwie an Kestrel vorübergegangen sein, aber jetzt war dafür endlich Schluss mit dem leidigen Thema Janus.

Stimmt, Talery mochte Lianna nicht besonders, war das der Grund, dass sie während ihrer Zeit auf Lianna stärker zu riechen schien als anderswo? Brianna fragte sich, ob man das Thema ansprechen konnte, ohne einen schweren Fauxpas zu begehen, spekulierte sie, während die beiden sich austauschten. Sie war froh, dass die beiden nicht mehr im selben Zimmer schliefen und die TARDIS Passagierkabinen hatte.


„Ich bin doch eine sehr nachsichtige Meisterin, die einen freundschaftlichen Umgang mit ihrer Padawan pflegt,“


Warf sie ein, ohne dabei richtig zugehört zu haben und glaubte das wirklich. Aber dass Talery lieber bei ihr bleiben wollte als bei Kestrel zu sein, kam akustisch an und bestätigte sie in ihrer Meinung. Es freute sie sogar sehr und grundsätzlich ja auch, dass Kestrel, die überraschenderweise keinen Auftrag oder andere schrecklich wichtigen meisterlichen Verpflichtungen hatte, ebenfalls mitkommen wollte. Nur hatte sie keine Lust auf eine Glucke, die ihr ständig in den Ohren lag, zumal nach der Andeutung zu befürchten stand, dass sie jeden halbwegs attraktiven Echani als potentiellen Partner vermarkten würde, was angesichts der Tatsache, dass der durchschnittliche Echani auf Menschen attraktiv, aber fast ununterscheidbar wirkte, nahezu permanent der Fall sein würde. Den Mann, der einmal auf ihre Kinder aufpassen würde, wenn sie auf Mission, im Training oder anderweitig beschäftigt war, suchte sie schon selbst aus! Und auch den, der das Genmaterial für selbige zur Verfügung stellte, falls es nicht derselbe sein sollte… aber wie vermittelte sie das schonend Kestrel?

Andererseits war Brianna vernünftiger, als Kestrel es wahrhaben wollte und dachte rational. Eine reine touristische Lustreise würde der Besuch der Echani-Welten keinesfalls sein. Sie war sich nicht sicher, ob sie etwas über sich herausfinden würde und was es war, welche Vergangenheit hier auf sie wartete und der Gedanke machte ihr ehrlich gesagt ein wenig Angst. Kestrel hatte Brianna Halt gegeben in schwerer Zeit und sie ihr mehr über sich anvertraut als sonst wem. Die dunkelhaarige Menschin dabei zu haben verschaffte ihr ein wenig Sicherheit, entschied die sich blondierte Echani schließlich.

„Tatsächlich? Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass du womöglich gerade keine Mission vor dir hättest. Natürlich freue ich mich, dich mit an Bord zu haben, aber kein Wort mehr von Janus, okay? Und kein Verkuppeln-wollen!“

Erklärte Brianna.


„Ein baldiger Aufbruch passt mir sehr gut, denn wie gesagt fürchte ich ebenfalls, dass mir nur wenig freie Zeit bleibt. Wir fliegen also gleich morgen früh ab, nachdem sich Salina die TARDIS angesehen hat, in Ordnung?“

Nachdem sie fertig waren mit Essen und Reden, meldete sich Brianna an einem Ordensterminal ab, ohne mitzuteilen, wohin sie unterwegs war und wollte gerade ihr Kom ausschalten, damit auch sicher niemand auf die Idee kommen konnte, sie nach Coruscant zu beordern, bevor sie mit der TARDIS im Hyperraum war. So müsste sie nur noch den üblichen Verdächtigen wie sämtlichen Ratsmitgliedern, Harkness, Yeedle und den anderen Pappenheimern aus dem Weg gehen und wäre sicher. Dabei sah sie allerdings, dass Salina ihr eine Nachricht geschickt hatte und in der Hektik las sie nur den ersten Satz „Ich muss dir für morgen früh leider absagen.“ wirklich genau. Der Rest der Nachricht ging geistig ein wenig an ihr vorüber, dafür ärgerte sie sich schon zu sehr. Eigentlich konnte Brianna sich ja nicht beschweren, es war Salina, die ihr einen Gefallen angeboten hatte, der ihr in einer Werkstätte sicherlich einiges an Credits gekostet hätte, aber trotzdem verschlechterte sich ihre Laune nach dem kurzen Hoch am Ende des Cantinabesuchs, wo die Reise zu den Echaniwelten in trockenen Tüchern gebracht wurde, wieder auf das Niveau des Rest des Tages. Im Geiste sah sie sich schon mit einem fluguntüchtigen Frachter auf irgendeinem winzigen Asteroiden von Handelsstation gestrandet. Sarid würde sie unter den Umständen ganz bestimmt nicht von Salina grüßen, ganz abgesehen davon, dass sie dieser potentiellen Missionsgeberin ohnehin aus dem Weg gehen wollte.

Konsequenterweise reagierte sie sich den Rest des Abends im Kraftraum der Jedi-Basis ab, bevor sie ziemlich früh zu Bett ging und sofort einschlief.


* * * * *

Am nächsten Morgen hatte Brianna es eilig, die Jedi-Basis zu verlassen. Alles nötige hatte sie am Vortag veranlasst gehabt und wenn sie länger blieb, riskierte sie nur, dass irgendein Droide oder Padawan des Wegs kam und sie bat, mit Meister xy zu sprechen wegen eines weiteren belanglosen Auftrags. Auch Eriadu wäre ja nicht gleich den Bach hinuntergegangen, hätten die Neuen Wege dort noch ein wenig länger ihre Möchtegern-Sith-Rituale praktiziert und Brianna sich stattdessen einen langgehegten Wunsch erfüllt hätte. Sie konnte nicht ewig warten, bis man sie einlud, „ja geh' doch“. Irgendwann war die Chance plötzlich vorbei und es zu spät für irgendetwas außer Reue.

Sie joggte also zum Ufer des Lola Cranith, dem Fluss, der die Stadt Lianna von Lola Curich trennte und pflegte ihren gestählten Körper dort mit Kampfkunst und Schwimmen. Kurz machte sie sich Gedanken über die Sauberkeit des Flusses, da sie die Einzige dort war, aber andererseits, wer schwamm denn sonst schon um sechs Uhr morgens im kalten Fluss bei der Strömung?

Vom Fluss aus rannte Brianna zum Raumhafen, eine weitere ganz ordentliche Strecke, und fand in der Landebucht der Tardis noch die Überreste von Salinas Malheur vor, von dem sie ja noch nichts wusste. In der Hauptsache bestanden diese in Flecken von Hydraulikflüssigkeit und Mechanikern, die ihr erzählten, dass sich ein verrückte Rothaarige sich an dem Schiff zu schaffen gemacht hätte, mit keiner Ahnung von Raumschiffen, aber Brianna hätte Glück, dass sie es wieder hinbekommen haben. Etwas an den Mechanikern ließ die Echani an deren Glaubwürdigkeit zweifeln und nun wurde ihr auch klar, was Salina gemeint hatte: sie würde sich die TARDIS nicht heute ansehen, sondern bereits gestern. Beim Ausspruch der Phrase „Frauen und Technik“ hätte sie dem entsprechenden Typen ohnehin am liebsten mit der Faust ins Gesicht geschlagen, oder eher hindurch, angesichts ihres Kampfkunsttrainings.


An Bord des Schiffes begann Brianna mit dem Hochfahren der Systeme und bekam einen weiteren Schrecken: irgendetwas, wahrscheinlich die Triebwerke, startete nicht richtig. Sie konnte es hören, denn sie nahm nur eine Art leises Summen wahr statt dem kraftvollen Röhren und Poltern, das die TARDIS machte, wenn sie in Gang kam. Hektisch begann die Echani alle möglichen Subsysteme in Gang zu setzen, ohne Erfolg, die akustische Rückmeldung ließ auf sich warten. Was nun? Sie wollte ihr Kom nicht einschalten, wenn sie es irgendwie vermeiden konnte. Ohne Idee, was sie an den Konsolen noch versuchen konnte, eilte sie in den Aufenthaltsraum, wo sie die inzwischen eingetroffenen Kestrel und Talery vorfand.

„Guten Morgen ihr beiden! Gut dass ihr da seit!“


Begrüßte Brianna sie hektisch.


Talery, kannst du Salina eine Kom-Nachricht senden? Ich kann mein Kom gerade nicht benutzen. Schreib ihr:

‚Hallo Salina,

die Mechaniker haben mir von deinem Malheur erzählt. Nicht so schlimm, diese Dinge passieren, aber jetzt habe ich ein anderes Problem: die Triebwerke der TARDIS laufen nicht an. Ich höre nur ein leises Summen. Ich muss dringend abfliegen, kannst du bitte vorbeikommen? Aber sag' Sarid nicht, wohin du gehst!


Liebe Grüße

Brianna‘“

Als sie sich abwandte, um zurück ins Cockpit zu eilen, fiel ihr Blick auf den silbernen 3PO-Protokolldroiden, den sie an Bord hatte schaffen lassen.

„Oh, und dass ist Z-3PO. Wo wir hinfliegen, wird üblicherweise kein Basic gesprochen. Ich werde versuchen, mich so viel wie möglich für euch verständlich auszutauschen, aber versprechen kann ich es nicht und ich kann auch nicht permanent Simultanübersetzerin spielen. Ihr könnt ihn ja schon einmal einschalten und auch mit ihm anfreunden. Oh… was ist mit meinem Haar passiert?“

Auf der auf Hochglanz polierten Metallhülle des Droiden war es eindeutig zu erkennen: die Reste der blonden Tönung waren verschwunden und ihr Haar erstrahlte wieder in edlem Silber. Nach dem Aufstehen in der Nasszelle war es noch nicht gewesen, dann konnte es ja eigentlich nur das Schwimmen im Fluss gewesen sein, aber wie war das möglich? Nach einem kurzen, von ungläubigen Staunen und Freude geprägten Moment, rannte sie zurück ins Cockpit… um festzustellen, dass inzwischen alle Lampen auf grün standen. Die TARDIS war abflugbereit, nun in leise – dafür gab es jetzt ein anderes Problem, wie sie nach einigen Konsolenbedienungen feststellte.

Talery, hast du die Nachricht schon abgeschickt? Kannst du noch was hinterherschicken?

‚Hallo Salina,

es tut mir leid, dich möglicherweise umsonst in Aufruhr versetzt zu haben. Der TARDIS geht es prima, nur habe ich wohl versehentlich die Bedienersprache auf Huttese umgestellt. Ist kein großes Problem für mich, aber es nervt. Wie stelle ich die wieder zurück auf Basic?

Ganz besonders liebe Grüße und Entschuldigung

Brianna'

Und haltet euch gut fest, wir fliegen gleich ab.“


Am Ende pflegte sich eben doch alles zum Besten zu klären.

Lianna, Lola Corich Raumhafen - TARDIS, Aufenthaltsraum - Talery, Kestrel und Brianna
 
Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Ian und Yaro

Eowyn grinste bei der Vorstellung, Ian würde Joseline in höflichen Worten um einen Diener bitten. Die Vorstellung war völlig absurd... Wenn man einmal davon absah, dass es hier vermutlich niemanden gab, der das einfach so übernehmen würde. Abgesehen von ihr, natürlich. Yaro abzurichten war hingegen eine hervorragende Idee - hey, vielleicht schafften sie es sogar, dass er Botschaften von ihrem zu diesem Zimmer trug. Das wäre doch einmal praktisch... wäre da nicht das kleine Problem, dass sie keine Ahnung hatte, wie man Tiere abrichtete und Eowyn sich fragte, was für ein Aufsehen Yaro in den Fluren der Basis erregen würde.
Ian bemerkte die Tasche erst jetzt, und Eowyn lächelte in ihre Kaftasse hinein, deren Inhalt sie vorsichtig anpustete. So wie er es ausdrückte klang es ja wahnsinnig aufopferungsvoll. Während er begann, die Sachen auszupacken erklärte sie daher:
Keine Sorge... es lag quasi auf dem Weg. Ich brauchte ein bisschen... Bewegung, und alleine die Blicke der Angestellten der Raumhafenläden waren das beinahe schon wert. Ich glaube, da kommt nicht so oft eine verschwitzte Jedi herein und will zum Beispiel Märchenbücher kaufen... Sie grinste bei der Erinnerung an das verwirrte Gesicht des Zabrak. Offensichtlich geschah so etwas wirklich nicht allzu oft.

Wobei sie die Aussage, dass diese Blicke es wert gewesen waren, in dem Moment geistig zurücknahm, als sie
Ians Gesichtsausdruck betrachtete, während der das Märchenbuch in Händen hielt. Sie lächelte glücklich angesichts der Tatsache, dass sie wohl richtig gelegen hatte mit ihren Einkäufen. Das war es wirklich wert gewesen, mochte der Tag gestern noch so schwierig und kompliziert gewesen sein. Außerdem, wenn sie ehrlich war, es hatte schließlich ein wenig abgelenkt. Und es machte einfach Freude, für jemanden etwas auszusuchen, noch viel mehr, dann die freudige Reaktion zu beobachten. Sie machte das viel zu selten... und dabei war es so ein gutes Gefühl, jemanden zu überraschen.
Ian verschwand im Bad, und als er kurze Zeit später wieder herauskam atmete sie innerlich erleichtert auf. Die Sachen passten... Da hatte der alte Verkäufer tatsächlich gute Arbeit geleistet und nach ihren konfusen und ungenauen Beschreibungen die richtige Passform herausgesucht. In Gedanken zog sie ihren nicht vorhandenen Hut vor diesem Mann. Erfahrung zahlte sich offenbar aus.
Ian posierte, und Eowyn musste grinsen.
Du siehst hervorragend aus. Das tat er wirklich, und jetzt, nachdem er seit Wochen Kleidung hatte, die ihm passte, nicht verschmutzt oder zerrissen war umso mehr. Gern geschehen, antwortete Eowyn und wandte sich lächelnd wieder ihrem Frühstück zu, während Ian offensichtlich beschlossen hatte, dass es auch Zeit für Yaros Frühstück war. Amüsiert beobachtete sie die beiden miteinander - eine so niedliche Szenerie, dass der Löffel bewegungslos in der Luft verharrte, da sie den Blick davon nicht wenden konnte. Ihr Herz ging auf bei diesem Anblick und dem Gedanken daran, dass das alles so natürlich und normal sein könnte... Und schlussendlich fragte sie sich innerlich seufzend, wie jemand bei diesem Anblick noch denken konnte, dass Ian etwas Böses im Sinn hatte.

Das kleine Fellknäuel zog sich zum Essen zurück, und auch Eowyn schob schließlich ihren Löffel in den Mund, nur um festzustellen, dass die komplette Flüssigkeit mittlerweile heruntergetropft war.
Und damit eigentlich drei, antwortete sie lächelnd. Oh ja... das hier war nichts Besonderes, aber es fühlte sich so gut an, so wohl, und sie war tatsächlich glücklich dabei, Ian bei seiner Freude zu beobachten. Und wenn es ihm jetzt auch noch leichter fallen würde, die nächsten Tage hier zu verbringen, weil er abtauchen konnte... umso besser. Ich kann doch außerdem nicht zulassen, dass Yaro mich vergisst.
Ian griff nach Eowyns Hand, und sie ließ den Löffel in die Schüssel sinken. Jetzt machte er sie verlegen, und sie blickte auf ihre beiden verschränkte Hände. Dann blickte sie doch nach oben und lächelte Ian schief an. Ich kann doch nicht zulassen, dass du... dich zu Tode langweilst. "Dass du unglücklich bist" war eigentlich ihre erste Wahl gewesen, aber im letzten Moment bemerkte Eowyn, dass diese Kleinigkeiten da vermutlich keinen großen Unterschied machten. Aber wenigstens der Langeweile hatte sie den Kampf angesagt.

Perplex sah sie ihn allerdings an, als Ian seinen Vorschlag machte.
In die Gärten? Raus aus seinem Zimmer, in die Gärten, die zwar ihre ruhigen Winkel und Ecken hatten, aber wo er doch sicher hin und wieder jemandem begegnen würde...? Nach ihrem Gefühl gestern hatte sie eigentlich gedacht, dass er auf weitere Ausflüge in der Basis erst einmal verzichten würde - allenfalls in ihr Zimmer vielleicht. Hatte sie sich geirrt, waren zumindest die Sorgen, dass die Jedi ihm... unangenehm waren und sie gleichermaßen, umsonst gewesen? Vielleicht... vielleicht auch nicht. Allerdings erwartete Ian eine Antwort, die mehr beinhaltete als seine eigenen Worte. Kurz lag ihr auf der Zunge, ihn zu fragen, ob er sich sicher war, aber dann erkannte sie, dass das lächerlich war. Er war ein erwachsener Mann, und wenn er einen Vorschlag machte und nicht sicher war... dann war er selber schuld. Natürlich, warum nicht? antwortete sie so also und hatte langsam das Gefühl, ein Dauerlächeln auf ihrem Gesicht zu entwickeln. Das war aber auch kein Wunder... hin und wieder hatte Ian diese seltsame Wirkung auf sie, dass es ihr einfach gut ging. Und irgendwie hatte ihr Gesicht die nervige Angewohnheit, das dann auch nach außen zu transportieren.

Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Ian und Yaro
 
Gerade einen Fehler gesehen, die Stoneheart ist keine 20m hoch sondern nur etwas mehr wie 10 metern... hab zuviele Quellen für die Technischen Daten benutzt.


Lianna - System | Lianna | Lola-Curich | Raumhafen | Jedi-Bereich, an Board der Stoneheart | Salina


Die Nacht war wie erwartet kurz. Nach einem unruhigen und nicht sonderlich erholsamen Schlaf war Salina früh aufgestanden. Nachdem sie sich soweit fertig gemacht hatte, fuhr sie in die Jedi-Basis um noch ihr persönliches Hab und Gut zu packen. Sie war bereits so früh auf den Beinen, das es draußen noch dunkel war. Dementsprechend verwaist waren auch noch die Straßen. Selbst nachdem sie in der Basis angekommen war, gab es dort ebenso wenig Nachtschwärmer. Sie ging durch die verwaisten Gänge und nahm den Turbolift. Selbst ihr Quartier war leer. Sie wusste zwar, das Sarissia wieder hier war, hatte sie seither aber noch nicht wieder gesehen. Vielleicht war sie auch selber schon auf und im Bad oder anderweitig beschäftigt.
Die rothaarige Padawan entschied sich daher, keine großartige Zeit zu verschwenden und packte alles an Klamotten und Kleinigkeiten zusammen. Mit mehreren Jedi-Roben im Gepäck und ein wenig an privater Kleidung, sowie Büchern und anderen Kleinigkeiten machte sie sich wieder zurück Richtung Raumhafen. Bevor sie das Zimmer verließ, hinterließ sie allerdings Ihrer Mitbewohnerin noch eine Nachricht auf einem Stück Flimsi, welches sie auf ihren Nachttisch lag.

„Erste Mission Yippie, wir sehen uns bald wieder ;-)“.

Die Rückreise zum Raumhafen verlief eben so unspektakulär wie die Hinreise zur Basis. Lediglich kündigte sich so langsam der Sonnenaufgang an.
Nachdem Salina im Cockpit ihres Frachters betreten hatte, überprüfte sie die Kontrollberechnung ihrer Sprungkoordinaten. Nachdem sie zufrieden feststellen durfte, dass sie sich nicht verrechnet hatte begab sie sich auf das obere Deck wo die Küche und die Aufenthaltsräume zu finden waren. Nachdem sie sich eine große Tasse Caff mit einem ordentlichen Frühstück zubereitet hatte, setzte sie sich in einen der Aufenthaltsräume und genoss neben ihrem Frühstück, soweit es eben im Raumhafen möglich war, den Sonnenaufgang.
Halb in Tagträumen vertieft wurde sie durch die akustische Rückmeldung ihres Coms aus eben diesen gerissen.

Brianna hatte geschrieben, aber scheinbar von einer ihr unbekannten Adresse. Die rothaarige Padawan las die Nachricht, zog ihre Augenbraue hoch und schnaufte kurz genervt.
Hoffentlich hatte sie keine Fehler gemacht oder irgendwas vergessen.

Sie stand auf, schluckte hastig den mittlerweile kalten Rest ihres Caff in einem Zug herunter und stellte ihr benutztes Geschirr in der Küche in die Spüle. Nachdem sie ihr Jedi-Gewand zurecht gerückt, den Mehrzweck Gürtel mit Trainingslichtschwert umgeschnallt hatte und gerade ihr erscheinen per Com ankündigen wollte, meldete sich dieser erneut. Salina las die Nachricht mehrfach aufmerksam, schnaufte erneut und überlegte wie man dieses Malheur lösen konnte.

Das einfachste war sicherlich sich die Menüführung hierzu in ihrem Bordcomputer anzuschauen. Sie nahm den Lift und begab sich ins Cockpit. Nachdem sie sich durch mehrere Menüs gesucht hatte, fand sie letztendlich die passenden Einstellungen.


***COM-Nachricht***

***Empfänger: Brianna Kae (unbekannter Com)***

***Verschlüsselungsstufe: STANDARD***

//Starting-Transmission


Hallo,

gleich schon soviel Stress am frühen morgen. Wollte gerade schreiben, dass ich gleich rüber komme....

Also Ok, zu deinem Problem. Ich weiß nicht in wie weit sich die normale Menüführung in den verschiedenen Versionen unterscheidet, da die Tardis allerdings.... Nennen wir es mal „Nachfolgemodell“ von meinem ist und meine Software auf dem soweit es halt irgendwie technisch ging, relativ aktuell ist.

Da mein Huttese unter aller Kanone ist (Ok, für ein zwei Beleidigungen reicht es, die helfen aber sicherlich nicht). Probiere mal folgendes: Grünen Knopf beim Bordcomputer gedrückt halten. Im Menü die 6. Option, dann die 4. Option, dann die 2.

Ab da kommt es drauf an wie viele Sprachvarianten installiert sind. Wenn du Glück hast, stehen dann die verfügbaren Sprachen in ihrer Sprache da, wenn nicht.... musst du jede einzelne ausprobieren.... oder du weißt was „Basic“ auf Huttese heißt

Bei mir zum Beispiel nur Basic, Mandalore (Wobei ich mich frage, wer das braucht?) und Binär (Übrigens ein netter Scherz, ich musste einen Astromech zu Hilfe nehmen, da mein Binär eher... naja, lassen wir das)

Wenn das nicht funktioniert: Möglichkeit a.) ein Astromech, Möglichkeit b.) jemanden der ein wenig Maschinensprache versteht und per CMD entsprechend dem Computer sagt, was er tun soll.

LG Salina


P.S. Wieso so eine heimlichtuerei? Warum Sarid nichts sagen? Bin noch alleine.
P.P.S. "Frauen und Technik"



//End-of-transmission


Die Nachricht wurde gerade übermittelt als irgendjemand an die Schiffshülle der Stoneheard zu klopfen schien. Salina entschied sich dem Klopfgeräusch auf den Grund zu gehen. Sie packte ihren Com weg und begab sich auf die unterste Ebene. Es dauerte eine Weile bis sich die Laderampe heruntergelassen hatte und voll ausgefahren war. Sie ging die Rampe herunter und schaute nach dem Störenfried.

Oh, guten Morgen Sarid, so früh hätte ich dich eigentlich nicht erwartet.

Salina musterte ihre Meisterin, ihr vielen auch direkt die beiden Taschen auf.

Kurze Führung gefällig? Folge mir einfach.

Die kontrastreiche Rothaarige ging die Laderampe wieder hoch in den unteren Laderaum, welcher bis auf Fußwege zu den beiden Personenliften, dem Ladelift und den Zugängen zu den unteren Maschinenräumen im hinteren Bereich voll gestellt war. Hier lagerten diverses Baumaterial, Werkzeuge, technisches Gerät und einige Baudroiden.

Keine Sorge, das ist noch nicht alles. Jeweils auf der Back- und Steuerbordseite hast du je einen Personenlift. Im hinteren Bereich das große Schott ist der Ladelift. Die anderen kleineren Schotts führen entweder in Wartungsbereiche oder die beiden hinteren neben dem Ladelift in die unteren Maschinenräume und Lagerräume für Lebensmittel und andere Konsumgüter.

Die beiden betraten den Backbord Lift und fuhren auf die mittlere Ebene. Mit zwei Personen darin wurde es doch ein wenig kuschelig. Eine ebene höher öffneten sich die Lifttüren zu beiden Seiten.

Hier haben wir den großen Laderaum, dort auf der anderen Seite ist der Steuerbord-Lift, dort hinten, hinter dem Gerümpel ist einmal wieder der Zugang zum Ladelift und an der Wand beidseitig die Andockschleusen. Beide sind hydraulisch, dreifach gesichert und können einige Meter ausgefahren werden. Funktioniert bei den meisten Schiffshüllen.
Wie du siehst habe ich uns ein kleineres Trainingsareal freigelassen.

Das Trainingsareal war der komplette Bereich zwischen den beiden Personenliften und maß etwas 3x9 Standardmeter, zuzüglich noch einigen Metern die in den restlichen Laderaum rein reichten.
Ebenso wie im unteren Laderaum war hier ebenfalls alles, bis auf kleine Versorgungswege voll gestellt. Hier standen allerdings zwei größere Notstromgeneratoren, Kraftstoff für diese, vieles an elektronischem Zubehör und Beleuchtungseinrichtung. Außerdem fanden sich hier die restlichen Baudroiden und nochmals jede Menge Baumaterial.

Außerdem befindet sich dahinten noch der Zugang zum Hauptmaschinenraum. Eine ebene Höher hast du nur noch den technischen Bereich vom Geschützturm, Einer Taim&Bak Laserkanone, gesteuert über das Cockpit. Die Küche und auf beiden Seiten jeweils einen Aufenthaltsraum. Zudem eine kleine Schleuse um auf die äußere Hülle zu gelangen. Hinten ist dann der obere Maschinenraum, die Haupttreibstofftanks, die Hauptlager für Nahrungsmittel und so weiter. Aber erst mal mir nach.

Salina betrat den kleinen Raum gegenüber des Zuganges zum Hauptlager und drückte einen Rotleuchtenden Knopf an der Wand der Schwarz/Gelb eingerahmt war. Mit einem lauten zischen öffnete sich eine Schleuse im Boden. Es dauerte einen kurzen Moment bis das Licht im freigegebenen Raum eine Ebene Tiefer aufleuchtete und das Räumchen erhellte.

Eine der beiden Rettungskapseln. Kapazität von jeweils 3 Personen. Denke mal, als Pilotin brauch ich dir nicht erklären wie es da drinnen weiter geht.


Salina lächelte und schloss die Schleuse im Boden wieder bevor es nach rechts in einen schmalen Gange ging.

Hinter dieser Tür hier befindet sich eine der beiden Besatzungsunterkünfte. Diese befinden sich auf beiden Seiten und sind ausgelegt für zwei Personen. Ergo, das Schiff ist ausgelegt für 6 Personen. Eine Tür weiter befindet sich einer der Beiden Waschräume. Der hier hat eine Toilette, zwei Waschbecken und eine Dusche, groß genug für zwei Personen. Der auf der Steuerbordseite hat auch eine Dusche, allerdings nur ein Waschbecken und zwei Toiletten. Da vorne an der Ecke befindet sich noch beidseitig je ein kleinerer Lagerraum für Ausrüstungsgegenstände oder ähnliches.

Die rothaarige Pilotin führte den Gang weiter bis eine Schleuse einen weiteren Gang mit einer gegenüberliegenden Tür und in der Mitte links ein Gang abging. Diesem Gang folgte sie, blieb vor zwei gegenüberliegenden Türen stehen und schlug sanft mit der flachen Hand auf eine der beiden Türen.

Das wäre mein Quartier, du kannst gerne das auf der Steuerbordseite nutzen. Es bietet ein Bett, Schreibtisch, einen Schrank und diverse Stauräume über und unter dem Bett. Es ist zwar klein, aber man findet sich zurecht. Da vorne die drei Stufen hoch geht’s zum Cockpit, im Cockpit nochmal zwei Stufen zu den Arbeitsplätzen. In Front selbsterklärend Pilot und Co-Pilot, Steuerboard befindet sich die Kontrolle von Waffe und Schilden, Backboard befindet sich die Steuerung von Navigation und Kommunikation. Beides lässt sich aber auch vom Piloten und Co-Piloten-Platz steuern. Ist zwar etwas unübersichtlich aber mit ein wenig Übung klappt das ganz gut.

Salina atmete kurz durch bevor sie weiter sprach.

Wie du siehst sind wir fast Startklar. Ich müsste nur nochmal den obligatorischen Systemcheck vorm Starten durchführen und es kann los gehen. Geplant ist, das wir mit Erholungspausen etwa 3,5 vielleicht 4 Standarttage unterwegs sein werden. Also wenn du noch Fragen hast, mehr als genug Zeit.


Die rothaarige Padawan lachte ein wenig müde.


Lianna - System | Lianna | Lola-Curich | Raumhafen | Jedi-Bereich, an Board der Stoneheart | Salina und Sarid

 
Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Jeg Harkness, Allison, Ima-Gun und Raiken

Raiken packte die Trainingspuppe und bemühte sich, langsamer zu sein. Durch sein Training mit Tomm Lucas, hatte er es gelernt , sich sehr schnell bewegen zu können. Was ihm auch sehr oft das Leben gerettet hatte. Jedoch handelte es sich um einen Übungskampf mit jungen Jedi. Immer wieder rasten die erlebten Szenen durch seinen Kopf, welche er jedoch gekonnt ausblendete. Sein Geist war wieder frei. Dann begann der Schlagabtausch. Beide Padawane griffen wie erwünscht an. Sie hielten sich nicht zurück. Dies war ein guter Anfang. Beide Schüler waren sehr begabt und würden einmal sehr gute Jedi werden. Allison stürmte direkt auf die Puppe zu und landete einen gezielten Treffer. Er musste sich ducken um das Schwert nicht mitten ins Gesicht zu bekommen. Darauf folge der schnelle Angriff von Ima. Raiken bewegte sich mit der Puppe durch den Raum und wurde eiskalt erwischt. Er hatte die Schüler unterschätzt. Die Trainingsklinge zischte nur so an seinem Gesicht vorbei und erwischte einen Teil seiner Haare. Weiters trug er eine kleine Brandwunde in seinem Gesicht davon. Es schmerzte etwas. Ihm war aufgefallen, dass seine Kritik nicht gerade sehr gut angenommen wurde. Was aber durchaus auch sehr verständlich war. Er konnte das nachvollziehen. Dennoch mussten die Schüler sehr schnell begreifen, dass es in einem Kampf um Leben und Tod geht. Es war also angebracht, sie auch darauf vorzubereiten. Vor allem gegen Sith, musste man mit allen Wassern gewaschen sein. Wenn er gezögert hätte, wäre er heute nicht mehr am Leben. Die Kopfgeldjäger auf Tatooine wollten seinen Tod. Er musste schnell handeln und hatte keine Zeit um überlegen zu können. Das er einen großen Fehler gemacht hatte, war ihm dennoch bewusst.

"Gut gemacht. Ich bin beeindruckt. Ihr habt schon viel gelernt. "

Er war so mit dem Training beschäftigt gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, dass sich die Rätin wieder im Raum befand.


Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum Jeg Harkness, Allison, Ima-Gun , Matthew und Raiken
 
Lianna – Jedi-Basis – im Trainingsraum: Ima, Allison, Raiken, Joseline und Jeg Harkness

Die Übung hatte kaum begonnen, als Joseline bereits wieder zurück war von ihrem sechs-Augen-Gespräch. Jeg hatte den Eindruck, dass es nicht übermäßig gut verlaufen sein konnte, kein Wunder bei dem Thema. Ein Sith in der Basis, das konnte nur Ärger und Kopfzerbrechen geben, aber auch hier im Trainingsraum war nicht alles eitel Freude Sonnenschein. Man konnte es an den Gesichtern von Allison und Ima ablesen, dass sie Raikens ausgesprochen direkt formulierte Kritik nicht gut aufnahmen. Hmm, vielleicht waren die Padawane etwas empfindlich, vielleicht war Raiken etwas zu harsch, wahrscheinlich lag die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Dafür schien Raiken die Übung zu mögen, worauf Joseline auch extra hinwies.

»Ja, und ich hoffe es hilft, Raiken auf andere Gedanken zu bringen. Da er sein Lichtschwert auf Tatooine zum Angriff gebraucht hatte, erschien es mir nur passend, ihn nun in eine Verteidigerrolle zu stecken,«


Erklärte Harkness und unmittelbar darauf betrat irgendein anderer Schüler den Raum, den er nicht kannte. Joseline zufolge war er ihr bekannt und hieß Matthew. Jeg schloss sich also dem Gruß an.


»Hallo!«


Anschließend beobachteten sie beiden die ersten Angriffe und Joseline lobte sie auch dafür. Es gab ja auch Grund für Lob. Allison hatte – wenn auch mit ein wenig Bedenkzeit – einen äußerst präzisen Treffer gelandet und Ima schien wild entschlossen, sich für die Kritik von vorher zu revanchieren und griff entsprechend stark an.

»Ja, aber sie haben die Reihenfolge durcheinandergebracht. Zuerst Kopf dann Arm, nicht andersrum,«

Ergänzte Jeg mehr an Joseline als an sonstwen gerichtet. Dafür hatte ihn die Rätin offenbar bereits durchschaut, was die Anweisung an Raiken anging, einen Ausgleich zwischen Allison und Ima zu schaffen und sie fragte, ob das nicht unfair sein. Leise antwortete er ihr:

»Nun, das kann man so sehen, aber ich würde sagen, das wirklich Unfaire von mir ist sie glauben zu lassen, dass es um Punkte geht und sie gegeneinander antreten, obwohl die Übung in Wirklichkeit auf ›sie beide gemeinsam gegen Raiken‹ ausgerichtet ist. Zusammenarbeit, das ist es was sie lernen sollen, und dass sie zu zweit sehr wohl eine Chance gegen einen eigentlich überlegenen Gegner haben. Ich frage mich, wie lange es dauert, bis sie das herausfinden.«

Irgendetwas musste passiert sein, während sie redeten, denn es roch verbrannt aus Raikens Richtung.

»Was ist los?«

Fragte er, und ergänzte sogleich, weil die Padawane es im Eifer des Gefechts verwechselt hatten:


»Denkt an die Reihenfolge: Kopf! Linker Arm! Rechter Arm! Körper! Beine! Dann wieder von vorn! Jede Zone wird genau einmal attackiert, dann die nächste! Und jeder von Euch hat genau einen Versuch, dann ist der nächste dran!«

Lianna – Jedi-Basis – im Trainingsraum: Ima, Allison, Raiken, Joseline und Jeg Harkness
 
Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Eowyn und Yaro

Dass Eowyn Bewegung gebraucht hatte, konnte Ian sich gut vorstellen. Auf Va’art waren sie ständig unterwegs gewesen und eigentlich hatten sie nur verharrt, um Pausen zu machen, oder um zu Schlafen. Außerdem, so war Ian sich inzwischen sicher, ging es Eowyn ein wenig wie ihr. Waren die Ereignisse und Emotionen zu viele, mussten sie sich beide bewegen. Auf Va’art war sie häufiger auf und ab gelaufen, wenn ein Thema zu schwer, zu emotional geworden war. Auch er selbst hielt es kaum an, in solchen Situationen motorisch ruhig zu bleiben. Früher oder später würde das hier sehr schwierig werden. Denn bis auf ein paar einfache Übungen, wie Liegestützte, war der Raum völlig ungeeignet. Die Wache vor der Tür darum zu bitten, mit ihm in der Basis herumzulaufen, kam aus mehr, als nur einem Grund nicht in Frage.
Das Märchenbuch war also perfekt, denn es würde auch dazu beitragen, sich ein wenig flüchten zu können. Außerdem war es ein Märchenbuch und Ians Faszination dafür, würde wohl niemals enden.
Auch die Kleidungsstücke, die Eowyn besorgt hatte passten und Ian fühlte sich in ihnen deutlich wohler, als in dem, was er bis eben getragen hatte. Wenigstens etwas, das nicht den Jedi, sondern ihm gehörte. Allein diese Tatsache, ließ ihn sich schon besser fühlen, gab ihm mehr das Gefühl, er selbst zu sein. Weniger ein Fremder, weniger jemand, der sich verkleidete.


„Gleich zwei Komplimente an einem Tag?“ Ian lachte erneut. „Bald werde ich furchtbar eingebildet.“ Hatte er das nciht schon mal gesagt? Nun, dennoch, sich etwas auf sich einzubilden gehörte zu den wenigen negativen Charaktereigenschaften, von denen er glücklicherweise weit entfernt war. Die Narben auf dem Rücken, die Narbe auf seiner Hand, die deutlich sichtbar geplatzte Ader an seinem Arm – all das sorgte nicht gerade dafür, dass Ian sonderlich viel, auf sein Äußeres gab. Dann war da natürlich noch sein ganz spezielles Problem mit Spiegeln. Die Angst davor, sich richtig zu betrachten, sich in die Augen zu sehen, etwas darin zu erkennen, was er nicht sehen wollte. Nein, sein Aussehen war sicher das letzte, auf das Ian sich irgendetwas einbilden würde. Umso schmeichelnder war es da, dieses Kompliment zu hören. Immerhin war er heute weit von dem einst schmächtigen Kind entfernt, das er gewesen war.

Nachdem auch Yaro versorgt war, widmete Ian sich seinem eigenen Frühstück, griff nach dem Kuchen. Ihm bleib gar nichts anderes übrig, als zu Lächeln, als Eowyn erklärte, drei Wesen glücklich gemacht zu haben. Manchmal war es erschreckend einfach, jemandem eine Freude zu machen. Ein winziges Geschenk konnte ausreichen, nicht nur die andere Person, sondern auch sich selbst gut fühlen zu lassen. Wie paradox, dass man sich dennoch so wenig schenkte, was nicht nur für materielle Dinge galt. „Yaro würde dich nie vergessen. Auf Va’art hat er deinen Arm bevorzugt, erinnerst du dich?“, fragt er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Er nimmt hier bloß mit mir Vorlieb, weil ihm gar nichts anderes übrig bleibt.“ Lächelnd, aber völlig überzeugt, zuckte er mit den Schultern und machte Eowyn dann den Vorschlag, in die Gärten zu gehen, was ihm einen leicht verwirrten Bick ihrerseits einheimste. „Ja, in die Gärten. Schließich kann ich mich nicht ewig hier…“ ‚einsperren lassen‘ „zurückziehen.“ Außerdem… „Und ich glaube, Yaro wird auch dankbar sein, wenn er nicht die ganze Zeit Wände anstarren muss.“ Die Gärten waren besser, als die hiesigen Trainingsräume und boten wenigstens halbwegs die Möglichkeit, sich zu bewegen. Zumindest hoffte Ian das, der über die Größe der Grünanlagen um die Basis herum nicht wusste. Fest stand in jedem Fall, dass nicht in seinem Zimmer bleiben wollte. Sein eigentlicher Wunsch, sich die Beine richtig zu vertreten, war zwar kaum zu erfüllen, wenigstens aber bot sich so etwas wie eine Zwischenlösung. Außerdem hatte Joseline von ruhigeren Ecken gesprochen. Ruhiger als im Trainingsraum würde es daher allemal sein, schon allein deshalb, weil die Gärten nicht von Wänden beschränkt sein konnten. Etwas anderes kam noch dazu: Irgendwie würde er sich daran gewöhnen müssen hier zu sein und das gelang ihm sicher nicht, wenn er sich auf Dauer zurückzog. Zwar war er noch nicht lange hier, gerade erst den ersten Tag, aber wenn er die Jedi irgendwie davon überzeugen wollte, dass sie ihn nach Coruscant ließen, um ihnen zu helfen, was blieb ihm da anderes übrig, als sich zu zeigen? Dabei war genau das eigentlich das letzte, was Ian wollte. Ambivalenz war der Dunkelhaarige inzwischen aber so gut, wie gewohnt.


Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Eowyn und Yaro
 
Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Ian und Yaro

Eowyn zuckte mit den Schultern. Ich habe heute eben meinen spendablen Tag. Genieß es... Sie sah ihn spöttisch an. Außerdem normalisiere ich dich schon wieder, bevor zu zu eingebildet wirst, keine Sorge. Ian und eingebildet? Ohnehin kaum vorstellbar. Da müsste sie schon weitaus mehr sagen als nur zwei beiläufige, kleine Kommentare... und selbst das würde nicht funktionieren.
Sie löffelte die Reste ihrer Yuma-Flakes und griff dann nach etwas Obst. Ja, die Energieriegel sollten perfekt ausbalanciert sein und genau die benötigten Anteile von Nährstoffen beinhalten... aber es konnte ihr keiner erzählen, dass pures Obst nicht weitaus gesünder war und sich besser anfühlte als dieses künstliche Zeug.


Kritisch betrachtete sie dann das kleine Pelztier, dass mit seiner kleinen Frucht beschäftigt war und diese schon fast in seinem Inneren hatte verschwinden lassen. Sie wussten noch immer nicht, was für ein Tier es war... geschweige denn eigentlich, ob Männlein oder Weiblein. Von wegen, nie vergessen... Womöglich hat seine Art nur ein Gedächtnis von einem Tag oder so. Und vielleicht ist mein Arm einfach bequemer als deiner. Außerdem bin ich mir da gar nicht so sicher, ob er das wirklich getan hat. Sie wandte sich wieder zu Ian um und warf ihm einen Blick zu. Ich habe ihn nur anfangs gefüttert, das war alles. Ihr Blick wurde verschmitzter. Wenn es überhaupt ein "er" ist. Und tu außerdem nicht so - ihr habt euch verbrüdert, in der Höhle, ich weiß es noch ganz genau! Eowyn trank einen Schluck Kaf, der jetzt glücklicherweise nicht mehr die Zunge verbrühte.
Was war es nur, das sie gerade sentimental werden ließ? Die Vorstellung von Yaro als ihrer beiden Haustier und damit an ein gemeinsames Leben, die Erinnerung an die Höhle, die scheinbare Normalität dieses Morgens? Unter anderem so etwas hatte sie gemeint, als sie davon sprach, nicht mehr sie selbst zu sein. Das passte nicht zu ihr, solche Gedanken. Oder war sie das nun, hatte sie sich so verändert, musste sie einfach mit den Veränderungen gehen? Oder war es in diesem Punkt
Ian, der sie verändert hatte, da solche Gedanken normalerweise im hintersten Winkel ihres Kopfes verbannt waren? Was es auch war... Sie schüttelte sachte den Kopf.

Dann also die Gärten, lächelte Eowyn zustimmend. Ja, da hatte er nicht Unrecht... Yaro musste hinaus. Andererseits war es wohl ein Vorteil, dass er nun bei Ian wohnte. Im dritten Stock hätte er keine Chance, aus ihrem Fenster zu springen, und Bäume gab es nicht. Hier hingegen musste es machbar sein - nur hoffentlich fand er den Weg wieder zurück. Allerdings hatte Eowyn da wenig Sorge - wie oft hatte sie schon auf Va'art gedacht, Yaro verloren zu haben? Und er war immer wieder aufgetaucht. Wer allerdings auch genug von diesen Wänden haben durfte war Ian - und im Prinzip konnte er entweder hier drinnen durchdrehen, weil er es nicht aushielt - ihr selbst würde es zumindest so gehen -, oder da draußen, weil alles dort ihn zermürbte. Dann vielleicht doch eher der Versuch, sich an alles zu gewöhnen... Das war vermutlich richtig. Nur hoffentlich würde dieser "Ausflug" besser verlaufen als der gestern... von beiden Seiten aus.

Bedauernd sah sie dann auf ihren Teller und schob ihn ein wenig von sich.
Willst du noch mein Stück Kuchen? Ich glaube, ich kann nicht mehr... Sie konnte nicht mehr - was für ein angenehmes Gefühl das war. Wirklich nett, so ein gefüllter Bauch.
Ob Yaro auch Kuchen fraß? Früchte und Energieriegel hatten ihm bisher geschmeckt. Vielleicht fraß er einfach
alles... Aber vielleicht sollten sie tatsächlich einmal in der Bibliothek nachsehen, ob sich etwas zur Tierwelt Va'arts finden ließ. Vielleicht vertrug er irgendetwas gar nicht, würde es aber mit Freuden verspeisen... Und das würde sie nicht ertragen. Eowyn hatte Yaro mittlerweile so ins Herz geschlossen, dass ihr diese Vorstellung nicht nur Unbehagen bereitete.
Im Geiste ging sie die Liste an Dingen durch, die sie heute noch erledigen musste - wie viel Zeit hatte sie heute für Ian? Doch die Liste blieb, erstaunlicherweise, ziemlich leer. Der Bericht war abgegeben, Aketos nicht da... Aketos. Langsam begann Eowyn, sich doch Sorgen zu machen. Hätte sie sich nicht wenigstens melden können? Andererseits, vielleicht war sie zu beschäftigt, vielleicht dauerte alles länger, als sie gedacht hatte... Sie würde noch bis morgen warten, dann würde sie die Febs kontaktieren. In dieser Hinsicht war es tatsächlich sehr gut, dass Aketos nach Ossus geflogen war - Eowyn wäre von den beiden doch sicher informiert worden, wenn irgendetwas geschehen war. Außer natürlich, Aketos war schon längst abgeflogen und unterwegs... nein, das hätte sie ihr mitgeteilt.
Also blieb auf ihrer Liste - Ian, Meditation und eventuell etwas Training. Kurz... das konnte doch nicht sein. Hatte sie etwas vergessen? Ach richtig, sie hatte das Zimmer wechseln wollen. Aber dafür war auch morgen noch Zeit... Ein seltsames Gefühl, so wenige dringende Pflichten zu haben, und das, wo sie anderswo doch eigentlich gebraucht wurde... Hier wurde sie es aber auch, und nur, weil sie es zeitweise wahnsinnig
genoss hieß das noch lange nicht, dass es nicht auch wichtig war.
Nur bis das in ihrem Kopf ankam würde es noch lange, lange dauern.

Ich glaube..., sagte sie dann zögernd, ich habe heute sogar ziemlich viel Zeit. Aketos ist noch nicht zurück... und so lange man mich nicht fortschickt... abgesehen von ein wenig Training habe ich eigentlich nichts vor. Seltsam. Wirklich seltsam. Sie fühlte sich beinahe... unwohl bei diesem Gedanken.

Lianna, Jedi-Basis, EG, Arrestzelle, mit Ian und Yaro
 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -

Sie waren sich nicht uneinig, das war schon mal gut. Cris behauptete zumindest, dass Coruscant als Wohnort seine erste Wahl war, auch wenn seine Gründe dafür ein bisschen künstlich wirkten: weil seine Tochter dort geboren war. Maaaan, was hatte das mit allem zu tun? Er war ja nicht mal dabei gewesen. Natürlich sagte sie das nicht laut. Im Grunde war sie ja froh, dass ihre Heimat auch seine erste Wahl war, denn egal wie und wo Noa kurzfristig leben wollte, auf lange Sicht wollte sie dorthin zurück. Das stand sowieso fest.

"Mein Herz sagt das auch."

Kopierte sie seine Worte grinsend. Seine Behauptung, dass er sich auf Coruscant auskannte, überging Noa geflissentlich. Wer hatte denn sein ganzes Leben dort gelebt, hä? Die drei Tage, die Cris dort gewesen war machten ihn noch lange nicht zum Reiseführer.

"Vielleicht ergibt sich heute Nachmittag eine Gelegenheit, meinen Chef zu fragen, was er davon hält. Der Einzug des Jedi-Tempels ist ja eigentlich kein uninteressantes Thema."

Noa zuckte mit den Schultern. Sie musste es ihm nur richtig verkaufen.

"Was meintest du eigentlich mit den Spuren des Imperiums, die erst noch beseitigt werden müssen?"

Fragte sie dann. Das hatte sie nicht richtig verstanden.

"Ich meine, was erwartest du was die Republik tun soll?"

Es hatte ein bisschen geklungen, als ließe dieser Punkt ihn noch zögern, nur verstand Noa nicht, warum. Die Unteren Ebenen waren wie sie waren. Die Republik würde sich den Zuständen dort eher annehmen als das Imperium (hoffentlich), aber bis man wirklich Veränderungen spüren würde, würde es Jahre dauern, wenn überhaupt. Den Leuten dort würde es immer schlechter gehen als weiter oben und Kriminalität würde auch immer dort lauern, mit oder ohne Jedi, da machte Noa sich keine Illusionen. Und mal ganz ehrlich, ein bisschen lag darin auch der Charme.

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Ein wenig überrumpelte Cris Noas Frage danach, welche „Spuren des Imperiums“ er meinte, die es seitens der Republik auf Coruscant zu beseitigen galt. Zunächst beäugte er sie argwöhnisch, auf die Gefahr hin, dass sie ihn aus welchem Grund auch immer aufziehen wollte oder einen Scherz gemacht hatte, den er nicht verstand – doch ihr Interesse an seiner Antwort wirkte durchaus ernsthaft. Warum? War sie nicht ein Mitglied des Widerstands und hatte mehrmals ihr Leben riskiert, um das Imperium von Coruscant zu vertreiben? Welchen Sinn ergab das, wenn sie jetzt implizit andeutete, dass es im Grunde gar keinen imperialen Einfluss auf ihre Heimat gab, den die Ankunft der Republik neutralisieren konnte? Oder war seine Erwähnung der Unteren Ebenen Hauptziel ihrer Frage? In dem Fall konnte man durchaus argumentieren, dass es dort immer – ganz gleich, welches Regime den Takt auf Coruscant vorgab – ein wenig rauer zugehen würde als im Rest der Galaxis. Doch zwischen „ein wenig rauer“ und dem absoluten Elend, das er selbst unter imperialer Herrschaft auf Coruscant hatte erleben müssen, bestand weiterhin ein himmelweiter Unterschied.

„Nun ja…“

Irritiert ertappte Cris sich dabei, dass er ungeachtet seiner Verwunderung, wie Noa überhaupt auf diese Frage hatte kommen können, nicht sofort eine alles erklärende Antwort parat hatte.

„Ich denke, die vordringlichste Aufgabe der Republik, um kurzfristige Verbesserungen zu erzielen, wird es sein, die Behörden von Coruscant von jedwedem imperialen Einfluss zu säubern… vor allem die Sicherheitskräfte…“

Etwas unsicher zuckte er mit den Schultern – vielleicht war das der Grund für Noas Frage. Er hatte die vage Vermutung, dass sie nicht so viel Vertrauen in staatliche Organe legte wie er selbst, weswegen es für sie vermutlich nicht einmal einen großen Unterschied machte, in wessen Auftrag Polizei und andere Institutionen auf Coruscant ihren Aufgaben nachgingen.

„Insbesondere in den Unteren Ebenen war die Coruscant Security Force weit davon entfernt, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen… also gegen echtes Verbrechen vorzugehen. Dafür waren sie viel zu sehr damit beschäftigt, Nichtmenschen in Ghettos zu verfrachten und vermeintliche oder echte Widerstandskämpfer zu jagen. Wäre es kein Unterschlupf der Jedi gewesen, hätten sie wohl nie einen Fuß ins Honey House gesetzt, selbst wenn von dort aus ein Drogendealerring oder noch schlimmeres operiert hätte.“

Nachdenklich starrte er auf das Sofapolster zwischen sich und Noa.

„Das wird keine leichte Aufgabe sein bei einem Planeten, der eine so riesige Bevölkerung und entsprechend viele Personen hat, die im öffentlichen Sektor arbeiten. Vermutlich wird die Armee zunächst viele Sicherheitsaufgaben übernehmen müssen… aber das kann bestenfalls eine temporäre Lösung sein, wenn man nicht den Eindruck erwecken will, ein repressives Militärregime gegen ein anderes ausgetauscht zu haben.“

Während er seine Gedanken weiterspann schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht.

„Vielleicht bittet man die Widerstandsgruppen um Hilfe. Die sollten die zuverlässigsten Informationen darüber haben, wo in der CSF es möglicherweise noch ehrliche Cops gibt, denen einfach nur an ihrem eigentlichen Job gelegen ist. Und sie könnten der Republik auch personell unter die Arme greifen.“

Aus seinem Lächeln war ein breites Grinsen geworden und er pikste Noa spielerisch mit dem Zeigefinger in die Fußsohle.

„Wäre das nichts für dich? Detective Noa Chanelle Cortina?“

Er war sich recht sicher, dass das absolut nichts für sie war – sie war Journalistin, auch wenn sie sich durchaus zu wehren musste, und hatte auch für Uniformen aller Wahrscheinlichkeit wenig übrig, selbst solche, die nicht zum Imperium gehörten.

Cris griff nach Noas rechter Hand und küsste sie sanft.

„Allerdings müsstest du mich dann verhaften, weil ich so vernarrt in dich bin, dass es schon verboten gehört…“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa
 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -

Cris
zählte eine Menge guter Punkte vor. Auf Coruscant würde nicht sofort wieder alles in Ordnung sein, nur weil das Imperium seine Truppen abgezogen hatte. Insbesondere die Sicherheitskräfte - die CSF - dürfte noch sehr geprägt sein von imperialen Standards und Vorgehensweisen. Sie hatte es ja am eigenen Leib erfahren. Noa zog ihren Fuß weg, als er sie kitzelte.

"Hey, setz mir keine Flöhe ins Ohr! Detective Cortina..."

Sie hob beide Augenbrauen bei dem Klang dieses Titels. Spontan gefiel ihr das. Es hörte sich cool an und sie sah sich bereits Kaugummi kauend mit hoch geschlagenem Kragen im Regen Coruscants stehen, ihren Blaster geschultert. Gut, das war ein albernes Klischeebild, aber ganz abwegig war es auch nicht. Sie hatte die Skills, und Noa Chantal kam schließlich auch nicht von ungefähr. In jeder Geschichte steckte ein Funken Wahrheit, oder wie hieß das?

"Du hast vermutlich Recht. Es wird nicht leicht sein, die ganzen schwarzen Schafe auszusortieren. Nicht wenige von denen haben nie etwas anderes gekannt als das Imperium."

So ähnlich wie Will. Er war ein guter Kerl, trotz der Karrierelaufbahn die er eingeschlagen hatte.

"Manche von ihnen tun nur was sie für richtig halten, oder was man ihnen beigebracht hat, ohne wirklich zu ahnen dass es falsch ist. Nicht, dass es das weniger schlimm machen würde."

Aber es zeigte zumindest auf, dass man nicht alle Imperialen - oder grundsätzlich alle Lebewesen - über einen Kamm scheren konnte. Diese Lektion hatte Noa gelernt. Sie war früher recht schnell dabei gewesen Urteile über andere zu fällen, die nicht die gleiche Gesinnung hatten wir sie, bis sie Exodus Wingston kennen gelernt hatte und später Will Echo. Wingston war ein A'rschloch gewesen, die meiste Zeit über: arrogant, selbstverliebt, ein Macho und soo von sich seinem eigenen Erfolg überzeugt. Ein Monster aber war er nicht gewesen, jedenfalls nicht zu der Zeit als Noa ihn kennen gelernt hatte. Und Private Echo? Der hatte ihr gleich zweimal das Leben gerettet und sein eigenes dafür auf's Spiel gesetzt, angeblich weil sie Freunde waren. Noa fragte sich, ob sie ihn jemals wiedersehen würde. Nicht, dass sie in ihn verliebt war oder so. Nein, nein. Dafür war er viel zu jung und unschuldig gewesen und ausserdem hatte sie schließlich Cris. Will hatte mehr den Charme eines kleinen Bruders gehabt, ein bisschen naiv, ein bisschen schutzbedürftig. Wie ironisch, dass er ihr geholfen hatte und nicht umgekehrt.

"Meinst du wirklich, man könnte die Widerstandsgruppen in offizielle Arbeiten integrieren?"

Noa hatte da so ihre Zweifel. Sie konnte nur über die Defender sprechen, da gab es natürlich einige gute Leute, aber auch einen ganzen Haufen Gestalten, von denen sie keinen einzigen in Uniform auf einem Speederbike Patrouille fahren sehen wollte. Für Leute wie Leandro allerdings...

"Für meinen Bruder könnte das sogar was sein."

Trainer im Fitnessstudio war schließlich auch keine richtige Karriere, und Leandro war intelligent, verantwortungsbewusst und erfüllte garantiert jede physikalische Voraussetzung. Sie überließ Cris ihre Hand, als er sie küsste.

"Was hätte ich davon, dich zu verhaften und in eine dunkle Zelle zu sperren?"

Fragte sie zurück, als er darüber scherzte, wie verrückt er nach ihr war.

"Dann würde ich dich ja bloß vermissen. Es sei denn..."

Von alleine wäre Noa nicht auf den Gedanken gekommen, aber wo er schon davon angefangen hatte, komnte sie nicht anders als genauer nachzuhaken.

"Es sei denn, du stehst auf Polizei-Spielchen?"

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Cris wusste nicht genau, welchen ihrer Brüder Noa meinte, doch er nickte bestätigend, als sie diese Option ins Spiel brachte. Es war nicht einfach so daher gesagt gewesen, als er den Personalbedarf der Republik erwähnt hatte, den die Übergabe Coruscants zwangsläufig mit sich brachte.

„Warum nicht? Die Widerstandszellen haben bewiesen, dass sie den Werten der Republik selbst unter gefährlichsten Bedingungen treu geblieben sind, sie kennen Coruscant besser als alles, was die Republik von außerhalb des Planeten dorthin verschiffen könnte… ich kann mir vorstellen, dass dein Bruder problemlos akzeptiert werden würde.“

Bei längerem Nachdenken vermutete Cris, dass Noa Leandro gemeint hatte – der jüngste ihrer Brüder erschien ihr tatsächlich wie der Typ, der sich in den Rängen einer Sicherheitsorganisation hocharbeiten konnte und dabei nicht Gefahr lief, zu einem korrupten Unmenschen zu werden, der die Privilegien, die ihm seine Marke einbrachte, missbrauchte.

„Ich wünschte, ich könnte in Aussicht stellen, ein gutes Wort für ihn einzulegen, falls er tatsächlich daran interessiert wäre… aber das geht wohl nicht mehr.“

Auf Coruscant würde niemanden das Wort eines suspendierten Geheimdienstagenten interessieren, ganz gleich, wie oft ihn seine bisherigen Einsätze mit dem lokalen Widerstand gegen das Imperium in Berührung gebracht hatten. Was die Republik anging war er eine gänzlich verbrannte Person – der Makel, der nun über seiner offiziellen Akte lastete, würde sich so leicht nicht mehr tilgen lassen. Doch das kümmerte ihn nicht – denn es gab so viel wichtigere Dinge und Personen. Eine davon saß jetzt hier bei ihm.

Er musste schmunzeln, als er merkte, dass Noa die scherzhaft von ihm eingebrachte Vorstellung, auf Coruscant für Gerechtigkeit und das Gesetz zu kämpfen, gar nicht so abwegig und schlimm zu finden schien, wie er zunächst gedacht hatte. Warum sorgte die Vorstellung von Noa als tougher Polizistin in Coruscants Unteren Ebenen plötzlich dafür, dass ihm ein wenig wärmer wurde?

Ihre abschließende Frage ließ ihm die Röte dann wohl endgültig ins Gesicht schießen, auch wenn er versuchte, dieses verräterische Anzeichen mit einem Lächeln zu überspielen. Erneut küsste er ihre Hand, die er immer noch in der seinen hielt, da sie sie ihm nicht entzogen hatte.

„Erst einmal stehe ich auf dich…“, raunte er ihr zu, ehe er weiter auf sie zu rutschte, ohne dabei allerdings Druck auf ihren Körper auszuüben – er wusste schließlich nicht, wie empfindlich ihr Rücken noch war und ob es ihr womöglich Schmerzen bereitete, wenn er sie einfach so ins Polster des Sofas presste. Nah genug, dass sie ihn auch flüsternd würde verstehen können, war er ihr trotzdem.

„Und wenn jemand mich in eine dunkle Zelle sperren und nach Belieben verhören darf, dann bist du das…“

Nicht, dass er damit die Verhörmethoden meinte, die man ihm gegenüber – ob durch das Imperium oder gar seinen eigenen Arbeitgeber, den Geheimdienst – üblicherweise anwandte. Doch Noa hatte natürlich ganz andere Möglichkeiten, ihn zum Reden zu bringen…

„Aber ich muss dich warnen… meine intimsten Geheimnisse gebe ich nur unter sehr speziellen Voraussetzungen preis…“

Er grinste, auch wenn ihr vermutlich ohnehin klar war, dass keines seiner Worte wirklich für bare Münze gehalten werden sollte. Andererseits… was war gegen im Grunde harmlose Spielereien schon einzuwenden? Davon abgesehen hatte er ihr eines seiner dunkelsten Geheimnisse sofort bei ihrer ersten (offiziellen) Begegnung gestanden… sie hatte wohl diese Wirkung auf ihn, die seinen Verstand mit schöner Regelmäßigkeit aussetzen ließ.

„Wenn es also irgendetwas gibt, was du schon immer über mich wissen wolltest… versuch dein Glück.“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa
 
[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Allison mit Ima-Gun, Raiken, Jeg Harkness, Joseline und etwas abseits Matthew]

Wie es aussah, hatte sie nicht so schelcht getroffen. Auch der Treffer ihres Trainingspartners schien nicht schlecht gewesen zu sein. Zum einen freute sie dass, zum anderen ärgerte sie es erneut, dass sie mit einem 'Anfänger' gleich auf war. Ja, da sah man eindeutig, dass die junge Padawan dieses Training meist gemieden hatte, obwohl sie mit ihrer Meisterin bis jetzt eine einzige Session gemacht hatte. Vielleicht war das auch ein Grund, schließlich hatte sie keine spezielle Kampfausbildung bis jetzt absolviert, geschweige denn um ihr Leben gekämpft. Sie ist nun mal in recht passablen Umständen aufgewachsen.
Aber darüber könnte sie an anderen Tagen schmollen, jetzt war weder die richtige Zeit, noch der richtige Ort hierfür.
Auch das Kompliment von Joseline, die mittlerweile wieder unter der kleinen Trainingsgruppe verweilte, stimmte sie ein wenig glücklicher also vorher. Immerhin war das ja was Gutes, ein Kompliment von einer hochranigen Jedi zu bekommen oder?


"Danke, aber das geht sicher noch besser, außerdem kann die Puppe ja schlecht selbst angreifen."

Sie zuckte sachte mit den Schultern und nickte dann, zu Jegs Kommentar, dass sie vorher in der falschen Reihenfolge angefangen hätte. Verdammt. Sowas konnte auch nur ihr passieren. Wie dem auch sei, sie würde es weiterhin versuchen.
In der kurzen Zeit, stieß dann auch schon ein weiterer Mensch (Matthew) der Truppe hinzu, er kam ihr seltsam bekannt vor, aber vielleicht irrte sie sich da auch. Zumindest bildete sie sich ein, ihn mal mit Joseline getroffen zu haben. War er vielleicht ihr Padawan? Sie erinnerte sich nur mehr dumpf an das Gespräch damals, aber nun ja, das sollte sie jetzt auch nicht stören. Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.


"Hallo", begrüßte sie ihn knapp und wandte sich wieder dem Training zu. Zum einen stellte sie nicht vor, weil er es selbst nun auch nicht getan hatte, zum anderen hatte sie den Verdacht, dass er gar nicht scharf drauf war, hier zu sein. Falls es so wäre, konnte sie das irgendwie nachvollziehen, aber momentan kümmerte sie sich lieber um ihr Training, als um einen Padawan, der dazugestoßen ist. Wer weiß, vielleicht wollte er ja auch nur kurz mit der Rätin reden und würde dann wieder seinem Programm nachgehen.
Was die Dunkelrothaarige aber nicht so genau mitbekam, war die Tatsache, dass Ima-Gun anscheinend dem armen Raiken etwas angesengt hatte. Erst also Jeg fragte, was los sei, bemerkte sie es auch. Hoffentlich war es nicht so schlimm. Anscheinend hatte ihr Partner die ganze Sache mit der Kritik etwas zu persönlich aufgefasst. Na ja, sie konnte das verstehen, aber dass der Jedi-Ritter gleich eine kleine Brandwunde davontrug. Soviel zum 'leichten' Training.


"Ist alles in Ordnung?"

Diese Frage richtete sie an den Jedi-Ritter und hoffte, dass sie ruhig und besonnen weitermachen konnten.
Allison jedenfalls würde jetzt in der korrekten Reihenfolge angreifen und dieses Mal wollte sie es noch besser machen. Zuerst also der Kopf, ja? Nun gut, dass sollte schon irgendwie funktionieren.
Und damit machte sie sich schon auf zu ihrem nächsten Ziel. Den Kopf der großen Puppe zu treffen, war ebenso schwierig, wie die anderen Körperteile. Nun ja, vielleicht war es für die Padawan ein wenig schwieriger, denn immerhin war sie jetzt auch nicht so groß und genau den Kopf anvisieren, war für sie sowieso allein keine leichte Aufgabe. Deshalb achtete sie zuerst auf die Bewegungen und passte sich diesen so gut es ging an. Wie konnte man schon einer Puppe ein besonders Angriffsschema andenken, ja richtig, gar nicht und Raiken kannte sie nicht so gut, damit war diese Möglichkeit gleich null.
Aber damit wollte sie sich nicht länger aufhalten, sie setzte sich flink in Bewegung und schlug zu, mittlerweile konnte sie ihre Schlagkraft besser abschätzen, dank den Sessions mit Ima-Gun. Die Sechszehnjährige landete einen Treffer und ging dann wieder aus dem Weg, um den Nikto zu seinem Zug kommen zu lassen.


[Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Allison mit Ima-Gun, Raiken, Jeg Harkness, Joseline und Matthew]
 
Lianna, Jedi-Basis - Cantina - Kestrel, Brianna und Talery


„Du meinst: Skyfly.“


Berichtigte die Jedi-Meisterin die Padawan von Brianna leicht amüsiert. Ob Talery wirklich wegen ihrem Schnabel Probleme hatte ihren Namen zu sprechen? Brianna hatte den Namen doch sicher nie falsch vorgesprochen. Den Kommentar von Brianna, die sich selbst als Meisterin lobte und damit eindeutig Kestrel unterstellen wollte, dass sie selbst freundlicher mit ihrer Padawan umging als die Meisterin, entging Kestrel nicht. Zumal Brianna gar nicht angesprochen war, sondern Talery. Natürlich freute es Kestrel, dass Talery und Brianna sich trotz anfänglicher Schwierigkeiten offenbar zusammengerauft hatten, doch die Stichelei von Brianna war nicht fair! Kestrel verschränkte deshalb verärgert ihre Arme und schenkte Brianna einen vorwurfsvollen Blick. Brianna war heute aber wirklich nicht gut drauf! Das nervte sogar langsam die Jedi-Meisterin. Zumindest lehnte ihre Freundin den gemeinsamen Trip zu ihrem Heimatplaneten nicht ab, wenn auch mit gewissen Kommentaren.


„Nein, keine Sorge! Versprochen! Solange du mir diesbezüglich keinen Anlass gibst, so bleibt das Thema unter Verschluss und ja ich mische mich nicht weiter ein. Hatte ich auch gar nicht vor!“


Meinte Kestrel nun schon selbst etwas genervt und wollte doch gar nicht in die Rolle der strengen Meisterin sein.


„Ich freue mich jedenfalls deinen Heimatplaneten kennenzulernen. Immerhin kenne ich dich schon seit Jahren, aber deine Kultur und deinen Planeten doch nur aus Erzählungen von dir. Das wird bestimmt spannend.“


Freute sich die dunkelhaarige Menschin und sie könnte somit auch die Padawan von Brianna besser kennen lernen. Seit dem Brianna immerhin Ritterin war, schienen sie sich durch die unterschiedlichen Missionen etwas auseinandergelebt zu haben und genau dies empfand Kestrel als sehr schrecklich.

Jetzt konnte sie die Zeit endlich nutzen und ihre Freundschaft wieder verfestigen.



Ach das wird sicher toll! Wie in alten Zeiten!“


Freute sich Kestrel sichtlich und aß nun endlich ihr ebenfalls kalt gewordenes Essen auf.


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Am nächsten Tag packte Kestrel nur wenige Sachen in einen dunkelbraunen Lederrucksack und schulterte dann jenen und verließ ihr Einzelquartier. Sarissia und Q’Tahem erstattete sie noch einmal einen Besuch ab und verabschiedete sich für die nächsten Wochen, in denen die Beiden noch Urlaub und Pause vom Jedi-Dasein haben durften. Kestrel hoffte sehr, dass sie ihre beiden Padawane nach Thearterra nicht verlor. Wahrscheinlich hätte sie die Beiden niemals auf Mission mitnehmen dürfen. Kestrel machte sich etwas Vorwürfe, doch kaum war sie zum Raumhafen geflogen, verflogen alle negativen Gefühle wieder und Kestrel freute sich auf die Reise. Im Aufenthaltsraum der TARDIS erblickte sie sofort Talery und grüßte sie freundlich und stellte ihren Rucksack ab. Kurz darauf stürmte eine aufgeregt wirkende Brianna zu ihnen und gab Talery sofort den Auftrag eine Nachricht an Salina zu schicken.

„Was ist denn hier los? Was hat sie denn? Ist was kaputt?“


Fragte Kestrel den Vogel und fand, dass es in dem engen Raum des Aufenthaltsraumes etwas merkwürdig roch. Die Menschin schnüffelte ein paar Mal auffällig und rümpfte die Nase.


„Boah…wieso riecht das hier so extrem blumig? Der Geruch ist so stark, dass ich ihn förmlich auf meiner Zunge schmecke. Da wächst einem ja Gras im Mund oder so...“


Beschwerte sich Kestrel etwas angeekelt.



Lianna, Lola Corich Raumhafen - TARDIS, Aufenthaltsraum - Talery, Kestrel und Brianna
 
- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -

Eigentlich hatte sie ihm nur eine Frage gestellt, aber ganz typisch Mann witterte Cris die Gelegenheit sofort. Männer waren in der Hinsicht wie Jäger, die keine Spur unverfolgt ließen, oder die eine ganze Nacht lang auf ihrem Hochsitz auf der Lauer liegen konnten, das Gewehr im Anschlag und bereit für den Angriff. Sie wollten alle nur das eine und das war kein Klischee sondern eine (oftmals nackte) Tatsache. Und warum auch nicht? Es war nicht immer verurteilenswert. Noa kannte das ja von sich selbst, sie hatte auch Spaß daran. Trotzdem musste auch irgendwann mal Schluss sein. Feierabend. Schicht im Schacht. Cris mochte vielleicht unersättlich sein, aber für sie war zweimal hintereinander genug. Sie wollte ihn noch etwas fragen, etwas auf das er sie selbst gerade wieder gebracht hatte, allerdings nicht unter der Voraussetzung eines spielerischen Verhörs. Auf solche Spielchen stand er also wirklich. Das hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Ob er auch wollte, dass sie sich dabei verkleidete? Mit Uniform, Handschellen und Schlagstock und allem drum und dran? Darauf konnte er lange warten. Das war ja albern. Und überhaupt, am Ende wollte er noch, dass sie seine Domina war! Urgh! Er schien es ohnehin zu mögen, wenn sie den Ton angab, etwas das Noa nichts ausmachte zu tun - ab und zu. Unterwürfigkeit war jedoch das letzte, das sie in einem Mann suchte. Was also, wenn sie in dieser Beziehung völlig inkompatibel waren und es nur noch nicht bemerkt hatten?! Ironischerweise schien genau jetzt der richtige Zeitpunkt zu sein, ihn danach zu fragen. Er hatte ihr praktisch angeboten, ihr alles zu beantworten das sie wissen wollte, auch wenn eine völlig andere Intention dahinter gesteckt hatte. Pfffft, Männer!

"Nope, da gibt es eigentlich nichts."

Ließ sie ihn auflaufen.

"Es sei denn du hast noch ein paar Geständnisse die du freiwillig ablegen möchtest?"

Sie hob beide Augenbrauen, beugte sich vor und drückte ihm einen Schmatzer auf den Mund. Wenn er wollte, konnte er jetzt mit der Sprache heraus rücken. Sie grinste.

"Obwohl ich gehofft hatte, dass wir damit durch wären."

Bei der Art von Geheimnissen, die Cris ihr bisher anvertraut hatte, war es empfehlenswert sich erst eine Packung Beruhigungsmittel zu kaufen, bevor er mit dem nächsten um die Ecke kam. Zuerst war er ein imperialer Top-Soldat gewesen (Sturmtruppenkommando!), dann hatte er eine zwölfjährige Tochter herbei gezaubert, dann auch noch gestanden, dass diese in einem Bordell gezeugt worden war und als nächstes würde er ihr erzählen, dass er sich Noa in Lack und Leder und mit Peitsche wünschte. Eigentlich war es ein Wunder, dass sie noch kein Reißaus genommen hatte, und wenn sie so darüber nachdachte, war Cris gar nicht der normale, bodenständige Typ der er immer schien. Natürlich war er das nicht, er war ein Agent des Geheimdienstes gewesen. So jemand konnte gar nicht normal sein. Er hatte ja noch nicht mal ein Hobby... ausser... nun ja, nein, das konnte man nicht als solches zählen.

"Ich habe aber auch noch eine ernste Frage für dich."

Sie lehnte sich wieder zurück. Das war wahrscheinlich ein sensibles Thema für ihn, aber es bot sich als Alternative an, falls er seine sexuellen Fantasien nicht vor ihr ausbreiten wollte.

"Wie fühlst du dich heute, in Bezug auf den Geheimdienst? Es tut mir Leid, dass es so weit gekommen ist."

Als er ihr gestern von seinem Karriereende, man konnte es auch Rausschmiss nennen, erzählt hatte, hatte er noch sehr bedrückt gewirkt und Noa erinnerte sich, dass sie nicht ganz so verständnisvoll reagiert hätte, wie sie hätte tun sollen.

"Wenigstens eine Stelle in der Verwaltung hätten sie dir doch anbieten können, bei deinem Wissen."

Noa sah ihn prüfend an. Sie ganz persönlich fand es nicht schlimm. Eigentlich fand sie sogar, dass Cris nichts besseres hätte passieren können und wenn sie sich nicht täuschte hatte sie ihm auch genau das gestern gesagt. Wenn er ehrlich war, hatte er doch sein ganzes bisheriges Leben nichts anderes gemacht als sich für irgendwelche Regierungen den A'rsch aufzureissen. Damit war jetzt Schluss. Es wurde Zeit, dass er an sich selber dachte.

- Lianna - Raumhafen - Landebucht 42 - Empress - Lounge - Mit Cris -
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa

Cris lächelte matt, nachdem er erfolglos versucht hatte, spielerisch mehr als nur den flüchtigen (wenngleich sehr angenehmen) Kuss zu ergattern, den Noa ihm hatte zukommen lassen. Ihm war nicht ganz klar, was die Widerstandskämpferin wohl von seiner Antwort halten mochte – und er wollte nicht, dass sie ihn missverstand. Doch gleichzeitig spürte eine gewisse Hemmungen, einige Dinge unmissverständlich auszusprechen. Seltsam eigentlich… schließlich gab es wohl keinen Menschen, mit dem er so intensiv die Wonnen körperlicher Nähe ausgekostet hatte wie Noa. Nicht einmal Akemi. Vielleicht lag es einfach daran, dass er abseits von seinem Instinkt – der zumindest dafür gesorgt hatte, dass Noa ihn wohl für keine absolute Nullnummer hielt, wenn es darauf ankam – deutlich unbedarfter war, als es sein biologisches Alter suggerieren mochte. Zumindest deutlich weniger abgeklärt.

„Ich meine mich zu erinnern, dass ich dir mein erstes Geständnis praktisch aufgedrängt habe…“, sagte er schließlich, was sein Lächeln flackern ließ. Seltsamerweise konnte er sich immer noch in aller Detailschärfe an die Szene erinnern – ihren Blick, der irgendwo zwischen Empörung und abgrundtiefem Hass geschwankt hatte, die Sauce, die von seinem Gesicht getropft war… und danach die Konfrontation auf der Straße, als es für einen Moment so ausgesehen hatte, als würde die Geschichte des Cris Sheldon auf eine gänzlich unerwartete Art und Weise enden.

Ob sie damit durch wären, fragte sie ihn – und nicht wünschte er sich mehr, als ihr darauf eine Antwort zu geben, die sie beruhigte. Er wusste, dass es dabei natürlich nicht um Dinge ging, wie die Frage, ob er es mochte, wenn sie die Richtung bestimmte und sich einfach nahm, was sie brauchte, sondern eher um Dinge wie das, was er ihr in dem kleinen Café auf Coruscant erzählt hatte. Er war ehrlich zu ihr gewesen – nie hatte er sie anlügen oder ihr wichtige Details über sich selbst, unangenehme Details, verheimlichen wollen. Doch wie konnte er diesem Anspruch gerecht werden, wenn immer die Gefahr bestand, dass dort Dinge in seiner Vergangenheit lauerten, von denen er selbst nicht wusste? Lorraine war nicht nur für sie ein Schock gewesen – auch für ihn. Genau wie die unrühmlichen Umstände ihrer Zeugung. Er konnte Noa nicht vorwerfen, wenn sie genug von solchen Enthüllungen hatte. Wenn sie nicht den Eindruck haben wollte, ihn eigentlich gar nicht richtig zu kennen. Kannte er sich selbst denn? Ihre ursprüngliche Frage hatte ihn unerwartet getroffen und schließlich hatte er spontan für sich festgelegt, dass Noa als knochenharter Cop in der Coruscanter Unterwelt eine attraktive Vorstellung war, wohl, weil dieses Bild einige der Charaktereigenschaften an ihr betonte, die ihn so in ihren Bann gezogen hatten. Das bedeutete indes nicht, dass er sonderlichen Wert darauf legte, in irgendeinem Keller angekettet und mit einem knisternden Schockstab malträtiert zu werden. Bei den Sturmtruppen und beim Geheimdienst hatte er gelernt, Schmerz zu ignorieren. Nicht, ihn zu genießen. Möglicherweise war das aber trotzdem der Grund, warum er es nicht als unangenehm empfunden hatte, als sie ihn auf Coruscant, als sie sich das erste Mal einander hingegeben hatten, verspielt gebissen hatte. Er hatte sich begehrt gefühlt und das von einer Frau, die er selbst mehr als alles andere begehrte – das hatte ihm gefallen.

Überraschenderweise wechselte sie das Thema – vielleicht wollte sie ihn nicht unter Druck setzen oder hatte nie eine fundierte Antwort erwartet – und kam auf seine Suspendierung vom Geheimdienst zu sprechen. Wie er sich fühlte. Dass es ihr Leid tat. Und dass sie sich anscheinend fragte, warum man ihn suspendiert und nicht einfach versetzt hatte. Sachte schüttelte er mit dem Kopf – zumindest den letzten Teil konnte sie sich wohl denken, nachdem er ihr erzählt hatte, was wirklich mit Agathon im Keller des Krankenhauses passiert war.

„Ich glaube, ich kann mich glücklich schätzen, dass es nur bei einer Suspendierung geblieben ist“, antwortete daher schließlich.

„Ein Einsatzteam der NRSF stürmte den Keller und fand Agathon, mich und einen bewusstlosen Polizisten des TPD, der Agathons Geisel gewesen war… sie brauchten nur eins und eins zusammenzählen, um sich auszumalen, was passiert sein musste.“

Er sah Noa in die Augen.

„Vor dem Gesetz habe ich einen unbewaffneten Mann getötet, der, ganz gleich, was er angestellt hatte, nach der Rechtslage auf Naboo niemals zum Tode verurteilt worden wäre… und selbst wenn, wäre es nach einem transparenten und fairen Prozess geschehen, nicht als Resultat meiner Emotionen. Die NRSF wollte mich dafür vor Gericht stellen lassen… doch der Geheimdienst hat das verhindert. Es hätte wohl ein zu peinliches Licht auf seine Operationen geworfen.“

Kraftlos zuckte er mit den Achseln.

„Also wurde ich suspendiert und die Sache unter den Teppich gekehrt. Ich weiß nicht wirklich, wie ich mich dabei fühle… dem Geheimdienst verdanke ich meinen Neuanfang und vieles mehr. Aber ich schäme mich nicht für den Grund, aus dem es dazu gekommen ist. Nicht mehr.“

Seine linke Hand wanderte in Richtung ihres Beines und streichelte sie sanft, während er fortfuhr.

„Ich glaube, insgeheim wusste ich, dass es irgendwann zu einer Entscheidung kommen musste, die auf Naboo schließlich – wenn auch für mich nicht sofort offen ersichtlich – forciert worden ist. Und kann nicht stets für den Geheimdienst abrufbereit sein, wenn mein Herz gleichzeitig dir gehört. Also habe ich mich entschieden… für dich. Und das…“

Ein liebevolles Lächeln erhellte seine Züge.

„Das fühlt sich gut an.“

War es überhaupt wirklich eine Entscheidung gewesen? Er wollte sie. Er begehrte sie. Er brauchte sie.

Er liebte sie.

So einfach war es am Ende doch gewesen. Jules Agathon hatte diese simple Wahrheit nicht überlebt.

Cris‘ Lächeln nahm etwas verlegene Züge an, als seine Gedanken zum Ausgangspunkt ihrer Unterhaltung zurückkehrten und eine leichte Röte in seine Wangen einkehrte.

„Ich… ich hoffe, dass ich jetzt nichts… hm… verdorben habe, weil du den Eindruck hast, dass es mir gefällt wenn du… na ja…“

Er räusperte sich.

„Bestimmter mit mir umspringst.“

Ein schüchternes Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Das ist mehr eine Frage des mit wem, als des was. Ich vertraue dir, Noa… bedingungslos. Wenn wir zusammen sind, dann kann ich alle meine Abwehrmechanismen, mein Misstrauen, meine Vorsicht… all das kann ich ablegen.“

Vorsichtig spähte er in ihrem wunderschönen Gesicht nach subtilen Reaktionen.

„Ich muss nicht mehr über jeden Aspekt die Kontrolle haben, um mein Überleben zu sichern.“

Sanft drückte er ihren Knöchel.

„Ich kann sie dir überlassen. Und das ist so wunderschön wie aufregend.“

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Noa
 
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