Original geschrieben von Folken
Tut mir leid dich entäuschen zu müssen, aber das was Miller (Hanks) da gemacht hat war gar nicht so dumm. Die "feindlichen Linien" von denen du redest waren nämlich gar nicht mehr vorhanden. Wenn du dich etwas mit dem D-Day auseinandersetzen würdest wüßtest du dass sich die dt.Truppen in der Auflösung befanden, ihre "Linie" wurde am Strand durchbrochen; nach der Landung war die Wehrmacht für eine ganze Weile nicht fähig eine Kampflinie zu bilden. Dazu kommt noch dass die Alliierten noch kurz vor der Invasion tausende von Fallschirmjägern hinter den dt. Linien abgesetzt hatten, was bei der Wehrmacht für weitere Verwirrung und Auflösung sorgte.
ALSO: Hätte der dt. Soldat genauso gut auf einen alliierten Trupp treffen können!!
Historisch und militärisch gesehen mag das stimmen, in filmscher Hinsicht ist dieser Subplot jedoch übelst schwachsinnig. Miller ist der absolute Protagonist des Films. Wo seine Soldaten davor stehen, Selbstjustiz zu verüben, reagiert er besonnen, und lässt den Feind laufen. Dieser reagiert jedoch undankbar und falsch, und erschießt seinen Retter gezielt im Endkampf. Als ich im Kino war, sind sogar einige Flachzangen aufgesprungen, und haben applaudiert, als Upham den Deutschen daraufhin abknallt. daran kann man schon sehen, wie der Film den Zuschauer dahin gehend manipuliert, obwohl der Deutsche ja eignentlich etwas völlig Logisches getan hat, nämlich zu seinen eigenen Leuten gehen, anstatt sich dem Feind zu ergeben.
Falsch! Er musste ihn deswegen töten, weil der Deutsche zu seinen Landsleuten sagte, dass er harmlos sei- der Dolmetscher musste sich entscheiden zwischen Tot/Gefangennahme durch die Deutschen oder den widerspenstigen feindlichen Soldaten abknallen bevor es dazu kommt!! Wie hättest du dich entschieden???
Stimmt nicht, er sagte nur, daß er diesen Soldaten kenne. Außerdem hatten die Deutschen bereits alle ihre Waffen weggeworfen und der Ort wimmelte nach dem Eintreffen der Panzerspitzen nur so von US-Soldaten. Upham hatte vorher beobachtet, wie der hinterhältige Deutsche den guten Miller anknallt und - endlich zum Mann gereift - korrigiert er seinen "Fehler" - nämlich den, an der Radarstation zu menschlich gewesen zu sein - und wird endgültig zum gestandenen Soldaten, sprich zum Mann.
Hättest du nicht auch ein solches Leben geführt wenn sich für dich ein ganzer Trupp Soldaten aufmacht um dich zu retten und dabei fast alle Mitglieder diese Trupps sterben??
Genau das ist doch pathetischer Hollywood-Quatsch reinsten Wassers. Natürlich ist Ryan die ganzen Opfer wert, natürlich wird er ein guter Mensch, und natürlich bekommt das Publikum - quasi als Entschuldigung für die nur schwer zu ertragenden ersten 20 Minuten - sein Happy-End. *würg*
Wieder falsch!
Wenn es im Film "Gut" und "Böse" gäbe, hätten die Amis am Anfang nicht die dt. Soldaten in den Gräben abgeschlachtet
Zugegeben, es war mutig das zu zeigen, zumindest auf den ersten Blick, denn nach dem, was die Amis bei der Landung zu erleiden haben, verzeiht man ihnen das ja fast schon.
hätten die Amis in ihrem Trupp keinen Sniper gehabt (weil ein Sniper immer mit "fies" und "hinterhältig" verbunden wird)
Das mag für die Sniper der Gegenseite gelten, aber bestimmt nich für den Sniper aus Millers Team. Das ist doch ein cooler Typ, der ein tolles Gewehr hat und dazu noch mit seinen Bibelsprüchen eine skurrile Marotte aufweist. Ich habe genug Filme zu sehen, um zu wissen, daß solche Leute beim Publikum garantiert nicht als "fies" empfunden werden.
Ach ja und es ist tatsächlich so; junge Soldaten die an solchen Schlachten beteiligt waren, sehen die Welt danch mit anderen Augen. Vielleicht nicht mit den Augen eines Mannes, aber auch nicht mehr mit den Augen eines Jungen!!
Und, ist das eher gut und erstrebenswert, oder doch eher fragwürdig? Wie gesagt, im Flim kommt es so rüber, daß Upham erst dann zum Mann reift, als es darum geht, den Protagonisten des Films zu rächen, was vom Publikum mehrheitlich positiv aufgenommen wird.
Im übrigen hat meine Sicht auf diesen Fim nichts mit Antiamerikanismus oder ähnlichem Schwachsinn zu tun. Wer mich auch nur ein bisschen kennt, wird sich hüten, mir solches zu unterstellen. Was mich an SPR stört, ist, daß er ambitioniert beginnt, aber leider viel zu schnell in die üblichen Hollywood-Kriegsfilm-Klischees zurück verfällt. Zwar tut er dies subtiler, als Filme dieser Art aus früheren Jahrzehnten, aber er tut es, und das ist ärgerlich, da Spielberg das eigentlich nicht nötig gehabt hätte.
C.