Janus Sturn
Man of wealth and taste
Parallelwelt-Lothal / Krankenhaus / Gänge / Patienten, Pfleger, Prof. Dr. Janus Sturn
Es war bloß eine Frage der Zeit gewesen, bis der Vormarsch der grausigen mechanischen Armeen auch das Krankenhaus auf Lothal erreichen würde. Man konnte sich davor fürchten, davor zittern, aber das änderte nichts, schlussendlich passierte es trotzdem. Das ganze glich einer riesigen Flutwelle, die sich bedrohlich vor einem aufbaute und bei der man bloß hoffen konnte, dass nach ihrem Eintreffen noch etwas übrig sein würde. Und dafür zu sorgen, dass noch etwas übrig blieb, das war die Aufgabe des blassen, schlanken Mannes, der so eilig durch die Gänge des Patiententrakts eilte, dass sein weißer Arztkittel hinter ihm her wehte wie ein übergroßes Segeltuch. So dramatisch das auch aussehen mochte, ein eindrucksvoller Auftritt war in diesem Moment nicht die Priorität, unruhig strich sich Prof. Dr. Janus Sturn, seines Zeichens Chefarzt dieser medizinischen Einrichtung und damit nicht nur moralisch für das Wohl des Personals und der Patienten verantwortlich, durch seinen gepflegten silberblonden Bart, während er weiter eilte. Ja, das war weder der Zeitpunkt, sich Gedanken um sein Auftreten zu machen, noch, ob seine Haartracht auch wirklich richtig saß. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, eine humanitäre Verpflichtung, und der würde auch entsprechen. Um den Arzt herum herrschte das reinste Chaos – Alarmsirenen heulten und Pfleger und Schwestern versuchten, Patienten in die Schutzräume zu verlegen. Wer selbst gehen konnte, tat dies so gut wie möglich, der Rest wurde samt Bett so gut es ging transportiert. Geschickt wich Sturn einer gerade auf diese Art in Bewegung versetzten Liege aus und huschte um ein weiteres Paar Pfleger herum, die eine blinde Ikotchi in Richtung der Schutzräume führten. Hoffentlich würden es so viel wie nur irgendwie möglich schaffen, dachte sich der hochgewachsene Halb-Echani und murmelte ein stilles Gebet an welche höhere Kraft auch immer. Rasch packte er mit an, als sich zwei Betten ineinander verkeilt hatten, er hatte keine Angst, sich die Hände schmutzig zu machen, und die Tatsache, dass er am Schluss des ganzen Schlamassel schweißnass war, seine Hemd locker saß und seine herunterhingen, war im Moment auch nicht von Belang. Es gab wichtigeres als seine Eitelkeit, auch wenn Sturn die bewundernden Blicke vornehmlich des weiblichen Personals durchaus zu schätzen wusste – auch so etwas, das jetzt wirklich sekundär war. Weiter – sein Büro! Sturn rannte mehr, als dass er lief, kramte mit zitternden Händen seine Schlüsselkarte hervor, öffnete die Tür und stürmte an sein Terminal. Die Patientendaten durften auf keinen Fall in falsche Hände geraten – nicht auszudenken, was die Droiden mit solchen Dingen anstellen würde. Ungeduldig trommelte er auf den Tisch, bis endlich die erlösende Meldung kam, und hastig verstaute er die wertvolle Datenkarte in seinem Kittel.
Vorsichtig streckte Sturn den Kopf zur Tür hinaus, blickte sich um, ob schon mechanische Monster den Gang entlang marschieren, und als die Luft soweit rein zu sein schien, verließ er das Büro und folgte den Lichtzeichen in Richtung des nächsten Schutzraums. Mittlerweile hatten die meisten sich zu einem der sicheren Bereiche durchgeschlagen und es war beunruhigend, durch die fast leeren Korridore zu sprinten. Tatsächlich wäre der Arzt beinah eine Treppe runter gestürzt als er das Geräusch einer zu Boden fallenden Cafkanne für den Angriff eines Killerdroiden hielt. Mit einem Ausdruck nackter Panik im Gesicht und einem ausgesprochen spitzen Schrei stolperte Sturn weiter, bog um die Ecke und erreichte endlich die Schutztür, zusammen mit einigen letzten Streuern quetschte er sich hinein und atmete erleichtert aus, bevor er nach Luft schnappte – diese ganze Rennerei tat seinen Lungen nicht gut. Ein Beben ging durch den Schutzraum, als ferne Detonationen ihre zerstörerische Wirkung entfalteten, und das Licht flackerte. Ein ängstliches Raunen ging durch die Menge und eine junge Frau mit braunen Haaren (Zoey) blickte besonders entsetzt drein. Sturn fasste sich ein Herz, lächelte beruhigend und hob demonstrativ die Hände – nachdem er sein zersaustes Haar glatt gestrichen hatte, natürlich – und mit sonorer Stimme und im Tonfall eines Mannes, der alles im Griff hatte, wandte er sich an die besorgte Fremde.
„Bitte machen Sie sich keine unnötigen Sorgen – dieser Schutzraum wurde speziell dafür eingerichtet, um in Situationen wie diesen die maximale Sicherheit zu bieten. Solange wir hier drin bleiben, wird uns nichts passieren, darauf haben Sie mein Wor...“
Eine weitere Detonation, diesmal lauter und näher, schnitt Sturn das Wort ab und er zuckte etwas unbeholfen mit den Schultern, bevor sein Lächeln wieder zurückehrte.
„...haben Sie mein Wort, so wahr ich Prof. Dr. Janus Sturn, der Chefarzt hier, bin. Das ist mein Krankenhaus und Sie können sich darauf verlassen, dass es halten wird.“
Der Mediziner wünschte sich, dass er davon auch nur halb so überzeugt wäre, wie er tat, und warf einen kurzen Blick an die Decke, von der der Putz rieselte. So viel dazu, dachte er sich grimmig, bevor er wieder zu der Fremden (Zoey) und den Personen in ihrer Nähe blickte. Seltsam, er hatte das Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben, aber wo? Normalerweise vergaß Sturn nie etwas, sein Gedächtnis war exzellent. Lag vermutlich am Stress und der Panik, beruhigte er sich, aber ein gewisses Unbehagen blieb und unwillkürlich strich Sturn wieder durch seinen Bart.
Parallelwelt-Lothal / Krankenhaus / Krankenhausbunker / Ribanna, Sarah, Sane und Craton, Kestrel, Q`Tahem, Zoey, Prof. Dr. Janus Sturn
Es war bloß eine Frage der Zeit gewesen, bis der Vormarsch der grausigen mechanischen Armeen auch das Krankenhaus auf Lothal erreichen würde. Man konnte sich davor fürchten, davor zittern, aber das änderte nichts, schlussendlich passierte es trotzdem. Das ganze glich einer riesigen Flutwelle, die sich bedrohlich vor einem aufbaute und bei der man bloß hoffen konnte, dass nach ihrem Eintreffen noch etwas übrig sein würde. Und dafür zu sorgen, dass noch etwas übrig blieb, das war die Aufgabe des blassen, schlanken Mannes, der so eilig durch die Gänge des Patiententrakts eilte, dass sein weißer Arztkittel hinter ihm her wehte wie ein übergroßes Segeltuch. So dramatisch das auch aussehen mochte, ein eindrucksvoller Auftritt war in diesem Moment nicht die Priorität, unruhig strich sich Prof. Dr. Janus Sturn, seines Zeichens Chefarzt dieser medizinischen Einrichtung und damit nicht nur moralisch für das Wohl des Personals und der Patienten verantwortlich, durch seinen gepflegten silberblonden Bart, während er weiter eilte. Ja, das war weder der Zeitpunkt, sich Gedanken um sein Auftreten zu machen, noch, ob seine Haartracht auch wirklich richtig saß. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, eine humanitäre Verpflichtung, und der würde auch entsprechen. Um den Arzt herum herrschte das reinste Chaos – Alarmsirenen heulten und Pfleger und Schwestern versuchten, Patienten in die Schutzräume zu verlegen. Wer selbst gehen konnte, tat dies so gut wie möglich, der Rest wurde samt Bett so gut es ging transportiert. Geschickt wich Sturn einer gerade auf diese Art in Bewegung versetzten Liege aus und huschte um ein weiteres Paar Pfleger herum, die eine blinde Ikotchi in Richtung der Schutzräume führten. Hoffentlich würden es so viel wie nur irgendwie möglich schaffen, dachte sich der hochgewachsene Halb-Echani und murmelte ein stilles Gebet an welche höhere Kraft auch immer. Rasch packte er mit an, als sich zwei Betten ineinander verkeilt hatten, er hatte keine Angst, sich die Hände schmutzig zu machen, und die Tatsache, dass er am Schluss des ganzen Schlamassel schweißnass war, seine Hemd locker saß und seine herunterhingen, war im Moment auch nicht von Belang. Es gab wichtigeres als seine Eitelkeit, auch wenn Sturn die bewundernden Blicke vornehmlich des weiblichen Personals durchaus zu schätzen wusste – auch so etwas, das jetzt wirklich sekundär war. Weiter – sein Büro! Sturn rannte mehr, als dass er lief, kramte mit zitternden Händen seine Schlüsselkarte hervor, öffnete die Tür und stürmte an sein Terminal. Die Patientendaten durften auf keinen Fall in falsche Hände geraten – nicht auszudenken, was die Droiden mit solchen Dingen anstellen würde. Ungeduldig trommelte er auf den Tisch, bis endlich die erlösende Meldung kam, und hastig verstaute er die wertvolle Datenkarte in seinem Kittel.
Vorsichtig streckte Sturn den Kopf zur Tür hinaus, blickte sich um, ob schon mechanische Monster den Gang entlang marschieren, und als die Luft soweit rein zu sein schien, verließ er das Büro und folgte den Lichtzeichen in Richtung des nächsten Schutzraums. Mittlerweile hatten die meisten sich zu einem der sicheren Bereiche durchgeschlagen und es war beunruhigend, durch die fast leeren Korridore zu sprinten. Tatsächlich wäre der Arzt beinah eine Treppe runter gestürzt als er das Geräusch einer zu Boden fallenden Cafkanne für den Angriff eines Killerdroiden hielt. Mit einem Ausdruck nackter Panik im Gesicht und einem ausgesprochen spitzen Schrei stolperte Sturn weiter, bog um die Ecke und erreichte endlich die Schutztür, zusammen mit einigen letzten Streuern quetschte er sich hinein und atmete erleichtert aus, bevor er nach Luft schnappte – diese ganze Rennerei tat seinen Lungen nicht gut. Ein Beben ging durch den Schutzraum, als ferne Detonationen ihre zerstörerische Wirkung entfalteten, und das Licht flackerte. Ein ängstliches Raunen ging durch die Menge und eine junge Frau mit braunen Haaren (Zoey) blickte besonders entsetzt drein. Sturn fasste sich ein Herz, lächelte beruhigend und hob demonstrativ die Hände – nachdem er sein zersaustes Haar glatt gestrichen hatte, natürlich – und mit sonorer Stimme und im Tonfall eines Mannes, der alles im Griff hatte, wandte er sich an die besorgte Fremde.
„Bitte machen Sie sich keine unnötigen Sorgen – dieser Schutzraum wurde speziell dafür eingerichtet, um in Situationen wie diesen die maximale Sicherheit zu bieten. Solange wir hier drin bleiben, wird uns nichts passieren, darauf haben Sie mein Wor...“
Eine weitere Detonation, diesmal lauter und näher, schnitt Sturn das Wort ab und er zuckte etwas unbeholfen mit den Schultern, bevor sein Lächeln wieder zurückehrte.
„...haben Sie mein Wort, so wahr ich Prof. Dr. Janus Sturn, der Chefarzt hier, bin. Das ist mein Krankenhaus und Sie können sich darauf verlassen, dass es halten wird.“
Der Mediziner wünschte sich, dass er davon auch nur halb so überzeugt wäre, wie er tat, und warf einen kurzen Blick an die Decke, von der der Putz rieselte. So viel dazu, dachte er sich grimmig, bevor er wieder zu der Fremden (Zoey) und den Personen in ihrer Nähe blickte. Seltsam, er hatte das Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben, aber wo? Normalerweise vergaß Sturn nie etwas, sein Gedächtnis war exzellent. Lag vermutlich am Stress und der Panik, beruhigte er sich, aber ein gewisses Unbehagen blieb und unwillkürlich strich Sturn wieder durch seinen Bart.
Parallelwelt-Lothal / Krankenhaus / Krankenhausbunker / Ribanna, Sarah, Sane und Craton, Kestrel, Q`Tahem, Zoey, Prof. Dr. Janus Sturn