Wie lightside schon von mir "kolportiert"
hat, denke ich auch, dass die neue SW-Roman- und Comicwelt ganz anders aussehen und funktionieren wird wie das alte EU. Konkret meine ich damit, dass es keine langfristige, aufeinander aufbauende, miteinander verwobene Historie mehr geben wird, sondern viele eigenständige "One-Shots", die sich entweder eng an die bewegten Medien anlehnen, oder irgendwo isoliert für sich stehen.
Ich nehme an, die berüchtigte "Story Group" wird vor allem zwei Aufgaben haben: Zum einen, sicherzustellen, dass sämtliche Literatur, die erscheint, mit den bisher existierenden kanonischen Filmen, TV-Serien usw. in Einklang steht. Zum anderen, dafür zu sorgen, dass keines der "niederwertigen", weil weniger profitablen, Medien irgendwelche Territorien berührt, die zukünftig noch mit den mehr Geld bringenden Medien ausgeschöpft werden sollen.
Das heißt, alle Charaktere, Ereignisse und Äras, die als besonders attraktiv und spannend angesehen werden, sind so lange für Bücher und Comics tabu, bis sich Disney irgendwann ganz sicher ist, dass es darüber keinen Film oder keine Serie mehr geben wird. Also ähnlich wie es lange Zeit mit der PT-Ära war, nur sehr viel umfassender.
Und falls es doch mal zu einer "Panne" kommt, glaube ich nicht daran, dass ein Film tatsächlich hinter einem Roman zurückstehen wird und sich an "ungeliebte" Vorgaben halten wird.
Von Schauspielern sind die für Filme und Serien geeigneten Zeitspannen IMHO übrigens in keinster Weise abhängig, schließlich gibt es Animation und Co.
Vielleicht werden sich mit der Zeit "Nischen" finden, in denen sich die Literatur etwas breiter machen darf. Aber das Vorantreiben von Hauptfiguren und Hauptereignissträngen wird für lange Zeit den bewegten Medien vorbehalten bleiben.
Nebenbei bemerkt wäre das Auffüllen des 30jährigen Zeitraums zwischen RotJ und Episode VII aus meiner Sicht schon allein deswegen von geringer Attraktivität, weil es eben ein Auffüllen ist. Es ist von vorneherein klar, was am Ende herauskommen muss und was auf keinen Fall geschehen kann. Im Prinzip das "PT-Syndrom", nur für eine längere Zeitspanne. Bei kleineren Zeiträumen und einzelnen Büchern kann man diesen Nachteil noch ganz gut ausgleichen, aber 30 in-universe-Jahre "ihr kennt A und ihr kennt B, jetzt zeigen wir euch, wie es von A zu B kam" stelle ich mir ziemlich zäh vor...
Micah