A propos, ich vermute stark, dass die neuen Filme das EU nicht komplett ignorieren, sondern Ideen, Figuren, Schauplätze usw. daraus aufgreifen und in veränderter Form ins neue Material einbauen werden. Funktioniert ja bei den diversen Superheldenfilmen auch, könnte man sich denken. [...]
Ich persönlich würde eine solche Vorgehensweise, bei der der das bisherige EU als Steinbruch für einen Neuanfang missbraucht wird, nicht als wohlwollendes Zugehen auf die Fans empfinden ("schaut her, eure Lieblinge sind nicht vergessen, sondern werden jetzt sogar durch echte Schauspieler legitimiert"), sondern als respektlosen Kontinuitätsraubbau.
Sollte Disney im Literaturbereich einen Reboot anstreben, also eine neue Kontinuitätslinie aufmachen, ist das sicher positiver zu bewerten als lauter von der Handlung her irrelevante Einzelgeschichten. Für Neueinsteiger bietet sich dann wirklich die Möglichkeit, genau wie wir früher in eine interessante Welt einzutauchen, die nicht am Eingang des Lichtspielhauses endet.
Aber für mich hat das keinen Reiz mehr (außer, sie holen Stover als Hauptautor
). Kann mir schließlich keiner glaubhaft versichern, dass dies bestimmt der letzte Reboot war und das ganze nicht in ein paar Jahren wieder von vorne losgeht, so wie in den Superheldencomics. Und schon gar keine Lust habe ich auf irgendwelche recycelten Zombies aus dem Schrotthaufen-EU.
Quinlan Vos ist deshalb Quinlan Vos, weil er und ich, wir beide gemeinsam (und jeder andere Leser natürlich entsprechend) vor vielen Jahren ganz bestimmte Abenteuer erlebt und durchlitten haben. Eine Figur auf der großen Leinwand oder der kleinen Seite ist noch lange nicht "mein" Quinlan Vos, auch wenn sie den gleichen Namen trägt, so ähnlich ausschaut und eine ähnliche Hintergrundgeschichte besitzt.