@Vanillezucker
Wenn man die Aussage umdreht ist es aber das Gleiche, wenn man erfreut war, dass Disney sich von dem ganzen alten EU getrennt hat und es nun selber doof findet, wenn mit dem neuen genauso verfahren wird.
Ich hab dein "Edit" erst jetzt gelesen, deswegen meine verspätete Antwort:
Ich finde diese Art des gegenseitigen Aufrechnens generell recht albern, egal, in welche Richtung es geschieht. Erinnert mich an diese typischen Sandkastenkonflikte von Kleinkindern, die sich endlos drum streiten, wer denn jetzt das Schaufelchen halten darf...
Ich bin selbst Fan des EU. Ich bin froh und dankbar, dass es diese über Jahre gewachsenen und bereichernden Geschichten gibt.
Trotzdem fühle ich mich nicht in meiner Fanehre verletzt, dass GL beschlossen hat, sein Lebenswerk von anderen verwalten zu lassen, die sich angesichts der Fülle des EU Erbes vielleicht schlicht überfordert fühlten, diesem in allen Punkten gerecht werden zu müssen. Und vor diesem Hintergrund kann ich deren Entscheidung, einen unbeschwerten Neuanfang starten zu wollen, sogar relativ gut nachvollziehen.
Die konkrete Umsetzung steht auf einem anderen Blatt und da hätte ich mir ebenfalls so manches anders gewünscht.
Es kann in meinen Augen aber nicht die Lösung darin bestehen, dass diese Werke nun "gelöscht" werden, nur weil sie meinen Erwartungen nicht entsprechen.
Ich geh doch auch nicht zu einem Künstler hin und verlange: "mal dieses Bild neu. Es gefällt mir nicht!"
Mir einzige Reaktion kann darin bestehen, dass ich mir diese "Bilder" in Zukunft eben weder kaufen, noch ansehen werde.
Und Schadenfreude dabei zu empfinden, dass anderen nun möglicherweise genau das widerfährt, worunter man selbst leiden musste, hat nun mal ein sehr unschönes Geschmäckle für mich.
Solche Gefühle sind bis zu einem gewissen Grad natürlich menschlich und niemand sollte sich dafür schämen müssen. Man kann sich aber kritisch hinterfragen und überlegen, ob ein solcher Umgang miteinander einer Fangemeinde auf Dauer wirklich gut tut...
Meine kleine Schwester zum Beispiel liebt die ST: sie ist ein großer Fan von Rey und hat bislang auch sämtliche (Jugend)Romane und Comics gelesen, die in diesem Zeitraum veröffentlicht wurden. Für sie wäre es mit Sicherheit ein großer Verlust, wenn man die von ihr geliebten Inhalte und Charaktere für ungeschehen erklären würde, nur weil ein paar Altfans das Gefühl haben, sie würden andernfalls zu kurz kommen.
Kann man stattdessen nicht auch den Zugang wählen, sich über das zu freuen, was man die letzten rund 30 Jahre ungestört genießen durfte und anderen, nachkommenden Generationen die selben Möglichkeiten und Chancen für ihr "neues" SW zugestehen?
Zumal jetzt ohnehin viele neue Projekte anstehen, die durchaus die Chance bergen, ein etwas diverseres Publikum nicht nur anzusprechen, sondern auch zufriedenzustellen.
Jedenfalls ist es das, was ich mir für die Zukunft von Star Wars wünsche: dass möglichst viele Fans ein Stück vom Kuchen abbekommen und niemand das Gefühl haben muss, gänzlich außen vor gelassen zu werden.