...Glaubt man Matthew Stover...
*Upps, hier muss ich gestehen, dass ich nun einigermaßen verwirrt bin!!!
Hattest Du Stovers Buch zu RotS gelesen??? (Ich hatte bzw. habe es nicht, weil ich so etwas gemeinhin nicht sonderlich mag - außer, wenn GL wie seinerzeit bei AnH den Roman selbst geschrieben hätte!). In sofern - ich kann mich bei meinen Bezugssetzungen nur auf den Film selbst und auf Lucenos "Labyrinth des Bösen" beziehen (letzteres in soweit, wie mir der Roman noch in Erinnerung ist!
)*
...so war der ganze Kampf ohnehin eine Scharade, die niemals mit dem Tod Anakins hätte enden können. Der Plan, den Sidious und Tyranus gemeinsam ersonnen hatten (zumindest der Plan, den Sidious Dooku vorschlug und an dessen Durchführung Dooku bis zum Ende glaubte)), sah vielmehr vor, dass Dooku Obi-Wan tötet...
Okay - soweit einverstanden bzw. alles klar bis jedoch - um hierbei nun aber dennoch in-universe zu bleiben - auf die Frage, ob der Gesamtzusammenhang tatsächlich bei Stover dann so eindeutig ist (was Du beantworten können müsstest!!!).
Mir stellt sich hier jedenfalls auch die Frage - dabei wohlgemerkt Deiner Schilderung des Plans zwischen Sidious und Tyranus absolut nicht widersprechend - ob Sidious ungeachtet des Umstands, diesen Plan selbst so oder gemeinsam mit Tyranus ersonnen zu haben, diesen seinerseits in allen Belangen selbst als so durchführbar sah.
Denn der Plan hätte IMHO einen wesentlichen Haken: Palpatine/Sidious hätte unmöglich felsenfest sicher sein können, dass Tyranus...
- zum einen eindeutig gegen Kenobi ankommt und...
- Tyranus selbst für den Fall, dass es ihm gelingt Kenobi "auszuschalten", locker mit dem "Spielchen mir Anakin" wirklich klar kommt!!!
Ich meine, klar hatte Sidious sicher darauf gehofft, dass der Plan vlt. so funktionieren würde können, denn vornehmlich - das wurde IMHO ja auch im Film deutlich - war Kenobi und dessen Bindung zu Anakin (bzw. umgekehrt) Palpatine/Sidious ein Dorn im Auge, weshalb er Kenobi weghaben wollte. Aber Sidious war in meinen Augen niemals ein Narr!
IMO muss er sich auch etwas überlegt gehabt haben (worüber Tyranus selbstverstöndlich nicht im Bilde war!!!), falls es Tyranus zwar tatsächlich gelingt, den "schwereren Brocken" Kenobi auszuschalten, es im darauffolgenden Duell zwischen Tyranus und Skywalker zum Tode von Skywalker gekommen wäre (Wie gesagt: We're thinking in-universe now!
).
In sofern glaube ich, dass Palpatine/Sidious auf jeden Fall den Tod Skywalker mit einkalkuliert hatte , was wiederum auch dann dem nicht entgegen stehen würde, dass wie ich schon oben sagte Palpatines/Sidious' eigene (und von denen unabhängigen, in die Tyranus eingeweiht war) Pläne folgende Szenarien kalkulierten:
- Kenobi und Skywalker kommen um, Tyranus überlebt!
- Kenobi kommt um, Skywalker und Tyranus überleben (->Der gemeinsame Plan zwischen Sidious und Tyranus!)
- Kenobi überlebt, Skywalker und Tyranus kommen um!
- Kenobi und Skywalker überleben, Tyranus stirbt!
- Kenobi und Tyranus kommen um, Skywalker überlebt! (->IMHO Palpatines/Sidious' Lieblingsvorstellung, wie das ganze ausgeht!!!)
Eines wird denke ich an diesen potenziellen Kalkulationsvorstellungen von Sidious sehr eindeutig deutlich: Das dieser selbst nie dabei in Lebensgefahr kommen würde oder sollte. DAS sahen seine Pläne nicht vor. Wären Kenobi und Skywalker beide nach dem Vordringen bis zu Palpatine umgekommen, wäre auch selbst hier - zwar sicherlich ärgerlich, aber eben dennoch IMO kalkuliert - für Palpatine alles klar gewesen: Tyranus hätte sich als der wahre, ausreichend mächtige Sith-Lord (unter Sidious!!!
erwiesen und "the chosen one" Anakin Skywalker wäre schlichtweg bloß das gewesen, worauf Sidious zwar nicht gehofft hätte, was aber ärgerlicherweise ihm einmal mehr die Tor- und Dummheit der gesamten Jedi-Philosophie bestätigt hätte: Das ihre Vorstellungen von der "Legende vom Auserwählten" mit einiger Wahrscheinlichkeit nichts weiter als Schwachsinn gewesen wäre!!! Es mag wie gesagt auch nicht Sidious Lieblingsvorstellung gewesen sein wie das ganze ausgeht! Aber ich denke schon, dass er Skywalkers mögliches Ableben dennoch ebenfalls bei dieser Geschichte - mehr übel, als wohl - mit einkalkuliert hatte.
Das wie gesagt entspricht dabei in-universe nicht dem Plan, den Du geschildert hast und der somit zwischen Sidios und Tyranus abgesprochen gewesen war. Doch IMHO war Palpatine/Sidious als gesamter Charakter der PT in einem Punkt eben seinerseits brillant: Und zwar was das Einschätzen anderer betraf (was nicht heißen soll, er wäre darin perfekt gewesen!). Sidious MUSS also kalkuliert gehabt haben, dass Tyranus entgegen einiger Wahrscheinlichkeit im Notfall - und für den Fall, dass sich Skywalker doch nicht als so fähig erweisen würde, wie gedacht oder gehofft - den sogenannten "Auserwählten" durchaus gezwungenermaßen töten würde - oder würde töten müssen - und somit auch im Geiste durchgespielt haben, wie es danach mit ihm selbst weitergehen konnte bzw. musste! (Meine Idee dazu: Palpatine hätte sich hier dennoch - nach weiterer Absprachen mit Dooku - abgesetzt und wäre als Kanzler zurück nach Coruscant gekehrt, wo er dem Senat und den Jedi überzeugend eine dramatische Rettungsgeschichte aufgetischt hätte, wonach Kenobi und Skywalker heldenhaft zu seiner Rettung geeilt waren, jedoch dann dennoch gegen Grievous und Tyranus nichts hatten ausrichten können. Während dieser Tohuwabohus war es Palpatine aber dann gelungen zu entkommen o. Ä. -Möglich wäre auch, dass Palpatine in diesem Fall vlt. gar nicht einmal seine Rückkehr als Kanzler der Republik einkalkuliert hätte und als Sidious an der Seite von Grievous und Tyranus verblieben wäre, um von dieser Seite aus die Republik über die Klon-Kriege selbst zu stürzen. "Kanzler Palpatine" wäre dann somit offiziell als "tot" erklärt worden - sozusagen im "Racheakt" durch seine Geiselnehmer Grievous und Tyranus ob dieses unverfroren und unehrenhaft gescheiterten Befreiungsversuchs durch Kenobi und Skywalker ermordet. Der schwierige Faktor hier wären allerdings die Jedi als die Hüter und Beschützer der Republik gewesen. Einerseits spricht einiges dafür, dass Palpatine besser hätte zurückkehren müssen können, um diese doch dann irgendwie durch die "Order 66" stürzen zu können - oder aber alternativ hätte er die Klon-Kriege sich stattdessen dennoch weiter ausweiten lassen müssen, um über diese die Jedi loswerden zu können. -Ehrlich: Mom. habe ich selbst eigtl. keine Ahnung, welche Option hier die bessere gewesen wäre!!!
)
Aber das Palpatines/Sidious' Ableben, Umkommen owe jemals hierbei irgendwie eine (fiktiv- bzw. in-universe-)reale Option gewesen wäre, glaube ich einfach nicht. Dazu war Palpatine/Sidious zu verschlagen. Der hier einzige Unsicherheitsfaktor, den Sidious nicht kalkulieren konnte, war IMO das Kenobi und Skywalker noch nach Palpatines Rettung irgendwie scheitern könnten. Hier glaube ich eher, dass Palpatine/Sidious dabei einfach darauf hoffte, dass die beiden Jedi es in dem Fall schon irgendwie zu einem "glücklichen" Ende bringen würden.
Ergo bestand IMHO die ganze Zeit über eigtl. nur dieses eine Risiko - und es war IMO ein Risiko, welches Palpatine wenn dann einkalkulierte, weil dass dann nicht mehr in seinen Händen gelegen hätte.
In allen anderen Fällen bin ich mir sehr sicher, dass Palpatine/Sidious nicht auch nur einen Augenblick sein eigenes Ableben in irgendeiner Form als wahrscheinliche Handlungsentwicklungsoption einkalkulierte bzw. einzukalkulieren brauchte. Es gab für alle anderen Fälle für ihn sehr simple und einfach Möglichkeiten, zu überleben!
Das heißt somit, dass das Risiko, welches Palpatine/Sidious hier wenn dann einging, ein vollkommen anderes und nicht wirklich mit dem vergleichbares gewesen war, was sich ihm darbot, als ihm klar wurde, dass Anakin nach dessen Erkenntnis, dass Palpatine ein Sith-Lord ist, dem Jedi-Rat Bericht erstatten würde und das die Jedi Meister entsenden würden, um diesen Sith-Lord "auszuschalten" (meint damit nicht zwingend "Eliminierung"!!!). Denn hier war denke ich auch Palpatine/Sidious klar, dass dabei das Risiko seines eigenen Todes weitaus höher war. Ihm war klar, dass er mit seinen Kräften und Fähigkeiten sich hier nun alleine würde gegen einige Meister behaupten müssen und ich denke, dass Palpatine hier nur noch dafür dankbar sein konnte, dass der Verlauf der Klon-Kriege im den taktischen Vorteil eingebracht hatten, dass Meister Yoda auf Kashyyyk verweilte und somit unabkömmlich war. (Sonst wäre Yoda eindeutig hier mit von der Partie gewesen - und das hätte Palpatine gewusst!). Selbstverständlich glaube ich auch schon, dass Palpatine sich klar darüber war, gegen welche Jedi-Meister er vereinzelt würde problemlos bestehen bzw. obsiegen können. Doch da ihm hier auch klar gewesen sein muss, dass die Jedi selbst nun wieder nicht töricht genug waren, einen Meister alleine zu schicken, musste Palpatine ergo mit einer Delegation rechnen und diese stellte ein IMO durchaus reichlich unangenehmes Risiko für ihn bzw. sein Überleben dar.
Wie gesagt - ja, Palpatine/Sidious war ein sehr mächtiger Sith-Lord und ein exzellenter Schwertkämpfer - doch hier würde er gegen eine Delegation der besten und mächtigsten Jedi ihrer Zeit (soweit abkömmlich) antreten müssen. Somit wusste Palpatine/Sidious mit einiger wahrscheinlicher Sicherheit eben zwar, dass er durchaus fähig genug war, jeden von den noch auf Coruscant verweilenden Meistern im Zweifelsfall eliminieren zu können - bis auf einen: Bei Windus Schwertkampffähigkeiten war sich Sidious IMO keinesfalls darüber sicher, ob seine Fähigkeiten gegen diese sehr mächtigen Meister ausreichen würden.
DESHALB lief letztlich diese Konfrontation in RotS auch so ab, wie sie ablief und DESHALB ist sie auch in sich schlüssig. Es ging hierbei für BEIDE SEITEN um alles und Palpatine/Sidious WUSSTE hierbei, dass er nur eine Chance hatte: Seine eigene Fähigkeit der kalkulativen Prophetie: Da er WUSSTE - weil logisch abschätzen und kalkulieren - konnte, was sich im folgenden ihm wie darstellen würde (bis auf Anakin und wann dieser sich wie entscheiden würde, nach dem er nun auch das Trauma zu verarbeiten hatte, dass sein "geliebter Papa Palpatine" ein Sith-Lord war und ihn wahrscheinlich die ganze Zeit nur genarrt und für seine Zwecke missbraucht hatte - womit diese Entscheidung also für Palpatine DURCHAUS eine Frage der Zeit war!!!), war das gegenüber der zu erwartenden Jedi-Meister-Delegation Palpatines/Sidious' einziger wirklicher Vorteil. Und diesen nutzte er dann ja auch so aus, wie ihm möglich: Da er wusste, in welcher Zwickmühle die Jedi-Meister steckten, wusste er, dass er sich hier keine Spielchen mehr erlauben durfte. Sobald die Meister sich sicher waren, dass er der Sith-Lord war, war auch klar, dass die Jedi alles tun würden, um ihn "auszuschalten". Und da für Palpatine/Sidious hier weder Gefangennahme bzw, Inhaftierung, noch sein Tod eine Option waren, handelte er wie er es tat: Er nutzte den Überraschungseffekt, weshalb es ihm IMO überhaupt gelang, Kit Fisto und die anderen zu erledigen.
Jedenfalls war aber dieses Risiko, welches Sidious hierbei eingegangen war, um einiges höher, als IMO alles vorherigen Risiken und IMO konnte Sidious hierbei auch nur hoffen, dass sein Plan des Überraschungseffekts klappen würde. Und er funktionierte ja IMO auch nicht wirklich vollständig so, wie er gehofft hatte: Denn Windu selbst hatte er nicht ausreichend schnell mit eliminieren können.
Ja, ich bin mir hier eigtl. sehr sicher, dass der Plan von Sidious, der erst in ihm reifte, als ihm klar war, dass er Anakin gegenüber ausspielen musste, dass er der Sith-Lord war - bzw. kurz darauf - hier vorsah, alle Meister der "Inhaftierungs"-Delegation irgendwie möglichst schnell zu eliminieren. Danach hätte er seinen Plan wie er auch im Film zu sehen ist ausgespielt: Er hätte dem Senat einen perfiden Verrat an der Republik durch die Jedi bzw. einen Ursurpationsversuch dieser vorgegaukelt und hätte jedenfalls danach ggf. immer noch genug Zeit gehabt, Anakin Skywalker auf seine Seite zu ziehen.
Das wie gesagt Palpatine/Sidious hier schon für diese für ihn absehbare Konfrontation mit den Jedi-Meistern auf diese Möglichkeit hoffte, halte ich nicht für wahr und nicht für wahrscheinlich.
Vielleicht hatte er zuvor zwar leise gehofft, Anakin würde sich doch rasch genug gegen die Jedi entscheiden, doch bauen konnte er IMO da nicht drauf, weshalb er sich darauf auch IMO nicht verließ.
Hätte er DAS getan, wäre er ein sehr schlechter Schachspieler gewesen und dann müsste man ihm IMO gar absprechen, wie er alles andere so brillant vorausschauend hatte planen können - und nur aber hier dann eigtl. versagt gehabt hätte.
DENN: Alle geistig durchaus sehr mächtigen bzw. talentierten Machtanwender in SW (Yoda, Palpatine/Sidious, Anakin Skywalker usw.) sind eines aber n. M. A. ganz gewiss nicht: Hellseher!
Die Wesenheit von Visionen präsentiert sich in SW meist immer so, dass diese sich als fragwürdig gestalten: Zeigt die Vision, was tatsächlich geschehen wird oder zeigt sie nur eine Möglichkeit eines zukünftigen Geschehnisses???
Würde man davon ausgehen, das Sidious selbst auch über diese Gabe verfügte und tatsächlich Visionen gehabt hätte, die ihm gezeigt hätten, was geschehen würde, so hätte aber Sidious auch in diesem Fall nicht gewusst, was davon wirklich in welchem Zusammenhang wie so eintreten würde. Nehmen wir an, Sidious hätte voraussehen können, dass Anakin doch noch relativ rechtzeitig sich entscheiden würde, Windu zu folgen - was hätte Sidious daraus schließen können?
Dass das so eintreten würde, weil er alles im mögliche getan hatte, um Anakin zu diesem Entschluss zu bewegen? -Oder weil ihm die Macht hier eine Vision gezeigt hätte, was geschehen würde können, wenn er sich noch entschloss, diese und jenes zu tun? Zu welchem Zeitpunkt spielt eine solche Vision? -Auch unklar!
Auch Palpatine/Sidious hätte hier nur zu dem Schluss gelangen können, so zu planen, wie es die Logik der Situation ihm gebot.
Ich sehe Sidious mittlerweile nicht mehr nur als einen sehr mächtigen Sith Lord sondern den Sith Orden selbst in seiner Person vereint ...
Huh, dass lieber DarthMike ist IMHO eine sehr gefährliche Brücke, die Du da schlägst!
M. E. darf man hier nicht den Fehler machen, in-universe Theorie-Ansätze bzw. entsprechende theoretische Irrtümer seitens bestimmter mächtiger Jedi und Sith gegenüber der fiktiven wahren Realität in SW gleichbedeutend zu relativieren.
Und Yoda mahnt es ja z. B. auch durchaus an:
"...Eine Prophezeiung, die missverstanden worden sein kann!!!"
Oder anders ausgedrückt: Sagen, Mythen und Legenden sind - sowohl in unserer Realität als auch in der fiktiven Realität von SW (also: in-universe) IMHO sehr oft weitaus machtvoller, als die mächtigsten Jedi oder Sith.
Anakin Skywalker MAG somit tatsächlich der Auserwählte gewesen sein. Doch worin war er wirklich mächtiger als alle anderen - und worin wohlgemerkt durchaus weitaus "ohnmächtiger"???
Letztlich erwies sich selbst der "Auserwählte" (und das er das nun war, ist simpel und einfach eben ein Kontinuitätsfaktum!) als gegenüber gewisser Mächte Palpatines/Sidious' bzw. des Imperators als "ohnmächtig".
War dann in Wahrheit Palpatine nicht selbst eigtl. der "Auserwählte, der das Potenzial besaß, das Gleichgewicht zu bringen?" -BRACHTE Palpatine gar von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet das "GLEICHGEWICHT IN DIE GALAXIS"?
Aber ist das wirklich so einfach zu betrachten? War Palpatine nicht seinerzeit ebenfalls eine Art "Auserwählter", dem es gelang, noch weitaus "zahlreichere Mächte" zu stürzen, als es hier am Ende von RotJ nun Vader tat?
Oder ist es vielmehr auch eine Frage, wen wir (oder die Allgemeinheit in SW) zu gewissen Zeiten als "Auserwählten" betrachten bzw. betrachten wollen. Wofür soll da jemand überhaupt "auserwählt" sein und geht es dabei überhaupt um "den" Auserwählten oder darum, das jemand "auserwählt" ist oder "auserwählt" wird?
Es gibt für mich nur eines, was sich daraus lernen lässt: Macht ist nicht gleich Macht - oder wie Yoda in RotJ selbst auch sozusagen retrospektiv als Erkenntnis sinngemäß ausdrückt:
"...Unterschätze niemals die dunkle Seite der Macht..., unterschätze nicht die Macht des Imperators..."
Und die Sith-Auslese ala Darwins "Der stärkste überlebt" basiert darauf, dass man seinen Vorgänger im Schlaf ermordet? ...
Was allerdings tatsächlich auch mit einiger Vorsicht zu genießen ist! IMO wissen wir schlichtweg nicht, wie mächtig Sidious war, als er seinen Meister "im Schlaf ermordete".
Vielleicht besaß er zu dem Zeitpunkt tatsächlich nicht die Macht, seinem Meister offen die Stirn zu bieten. Vielleicht wollte Sidious hier aber auch nur allen möglichen Unwegbarkeiten trotzen, die ihn an seiner Machtübernahme hinderten - vielleicht sogar in diesem Fall Plagueis selbst! Vielleicht war dieser selbst für Sidious zu einem "Behinderungsfaktor" geworden.
Wir WISSEN hier schlichtweg zu wenig darüber. Eine offensichtlich "unmoralische" Tat darf hier jedoch IMO alles andere als hinsichtlich ihrer tatsächlichen, möglichen und wahren Effektivitätskonsequenzen als solche bewertet werden. Wir WISSEN einfach nicht, in wieweit diese Tat sich nachträglich vorteilig oder nachteilig für Sidious auswirkte.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit lässt sich unabhängig etwaiger Unmoralität dieser Tat hier festhalten, dass Plagueis sicher über gewisse Mächte verfügte, welche zu diesem Zeitpunkt Sidious noch gefährlich werden konnten. Ob das aber in einer offenen Konfrontation ausgereicht hätte, so dass Sidious dennoch mit einiger Wahrscheinlichkeit hätte obsiegen können, wissen wir auch nicht.
Wir wissen nicht einmal, wie notwendig es aus Sidious Sicht heraus war, ihn stattdessen im Schlaf zu ermorden - geschweige denn, ob Sidious hierbei nichts weiter tat, als ein letztes, gar verschwindend geringes Quäntchen Wahrscheinlichkeit auszugleichen oder nicht.
Vielleicht wollte Sidious hier auch nichts weiter als sicherstellen, ungehindert seinen eigenen Weg weiterzuverfolgen und die Dinge zu lernen, vor die ihn Plagueis vielleicht gar - bweusst oder unbewusst - zurückhielt, also den "Weg zu Palpatines möglicher Vorstellung von Erkenntnis".
Hier sind viele verschiedene Möglichkeiten denkbar. Zwar durchaus auch, dass es einmal mehr nichts weiter war, als eine höchst perfide und da nur aus Palpatines eigener subjektiver Sicht notwendige eben unmoralische Tat, um wegen eher lapidarer Gründe der Ungeduld sich Plagueis zu entledigen.
Aber wir kennen eben ebenso wenig das Verhältnis zu dieser Zeit zwischen Plagueis und Sidious, noch wissen wir, ob es gerade vielleicht er konsequenzieller Schaden aus dieser Tat war, der Sidious schließlich dazu brachte so mächtig zu werden wie er wurde - oder ob es gar stattdessen die Befreiung von Plagueis war, die ihm das ermöglichte.