Die erste Stunde war ziemlich düster. Bei Alki Thor wäre weniger vielleicht mehr gewesen, aber schön das Wiedersehen mit den alten Bekannten aus "Ragnarök". Auch wundert, dass die Post Credit Szene von "Captain Marvel" als bekannt vorausgesetzt wird und diese nicht nochmal kommt (könnte bei einigen Kinobesuchern ein großes Fragezeichen hinterlassen). Allgemein ist Marvels Rolle weitaus kleiner als gedacht, aber das finde ich auch sehr gut, hatte ich Angst, dass sie zu sehr Deus Ex Machina mäßig daherkommt.
Ab der Zeitreise mehren sich die Logikfehler. Die ganzen Cameos sind zwar sehr schön, warum man die Infinty Steine am Schluss aber zurückbringen muss, damit kein Paradoxum entsteht, erschließt sich mir nicht, dürfte das Paradoxum durch die ganzen Änderungen in der Zeitlinie (Thanos' verfrühter Tod usw.) schon da sein. Auf alle Fälle ist der Teil ebenfalls überraschend actionarm und erinnert mehr an ein Heist Movie.
Die letzten 45 Minuten ab dem Zurückbringen der Aufgelösten ist schließlich extrem episch und emotional. Die Schlacht hat mir im Vorfilm zwar besser gefallen, aber war dennoch sehr gut. Dazwischen gibt es die ganzen schönen Wiedersehensszenen (Starlord und Gamorra, Iron Man und Peter Parker). Schließlich das große Opfer Tonys. Thanos und seine Schergen lösen sich auf (ausgleichende Gerechtigkeit). Die "Begräbnisszene" war einfach nur wunderschön.
Auch wenn der Kampf gegen Thanos weniger Opfer als erwartet gefordert hat (im Grunde nur Vision, Black Widdow - deren Singlefilm wohl ein Prequel wird - und eben Iron Man), ist das Ende schon ein schöner runder Abschluss für die Filmreihe geworden. Zwei Avengers tod, Bruce Banner ist mit dem Hulk eine Einheit, Hawkeye mit seiner Familie glücklich, Thor bei den Guardians (damit vermute ich dass der mehr oder weniger angekündigte Thor 4 und Guaridans 3 ein und der selbe FIlm sind
) und Cap ... Auf der einen Seite gefällt mir, dass Cap glücklich mit Agent Carter wird und ein langes Leben führt. Auf der anderen wirkt es einfach erkauft, dass er eben in die Vergangenheit nochmal zurückmuss (ändert er sie ja wieder merklich) und dann rechtzeitig wieder bei seinen alten Freunden ist. Übrigens hätte ich es schöner gefunden, wenn er seinen Schild Bucky anstelle von Sam gegeben hätte.
Alles in allem war der Film schon sehr gut. Sehr ruhig, sehr charakterorientiert, etwas Action, etwas Epik. Der Zeitreise-Teil wirkt halt wenig durchdacht (und auch "Spiderman 2" scheint nicht ganz reinzupassen, wenn man dort nach "Endgame" in der Schule so weitermacht als wäre nicht die Hälfte der Schüler für 5 Jahre aufgelöst gewesen). Von dem her ist der Film nicht perfekt. Für ein endgültiges Ranking muss ich ihn noch öfter und auf Deutsch sehen, aber im Moment sieht es so aus: