Deine Frage kannst du dir hier ebenso beantworten wie im Internet, wo lange Videos und Listen zusammengestellt wurden, die erklären warum das Ende so wie es ist qualitativ minderwertig, unlogisch und schlicht schlecht ist. Ein offenes Ende ist geschmackssache, allerdings seh ich hier kein richtiges offenes Ende, eher ein verkrüppeltes. Der Interpretationsspielraum bietet sich nur deshalb an, weil man schlechte Arbeit hingelegt hat. Ohne (verweis auf die Listen) würde man gar nicht auf solche Sachen wie die Indoktrinationstheorie kommen, die so von Bioware oder besser Casey Hudson und Mac Walters beabsichtigt war. Dass sie sich für das Ende verantwortlich zeichnen ist auch keine Glaubensfrage, sondern Fakt. Wer Geld für das Handy/iPad Making-off ausgeben möchte, kann es dort nachlesen.
Die Forenposts des Bioware Autoren bestätigen und vertiefen das Thema nur noch, zeugen unter anderem natürlich von einem gewissen Frust, dass sich zwei Oberheinis abschotten und irgendeinen Rotz fabrizieren.
Den Grund für dieses Ende seh ich einerseits darin, dass gerade mal zwei Menschen daran mitgewirkt und sich gar keine anderen Meinungen angehört haben, andererseits aber in Biowares minderwertiger Schreibkunst an sich UND natürlich der knappen Zeit. Wie man hören konnte, werden normalerweise die Missionen von einem Team bearbeitet, was letztendlich hilft dumme Ideen als das zu erkennen was sie sind und auf neue Ideen zu kommen, die kleine oder große Aspekte verbessern. Letztendlich war es aber nie besonders gut, was dabei herauskam. Mass Effect 1 war nett, mehr aber auch nicht. Eine finstere Bedrohung die die Menschheit/die Galaxis/das Universum in den Untergang reissen will ist ja nun wirklich keine kreative Meisterleistung, ebensowenig wie das Konzept des Auserwählten (und beides gab es noch mal in Dragon Age Origins, zur gleichen Zeit, von derselben Firma). Im zweiten Teil schließlich hat man es gar nicht mehr geschafft etwas außer Charaktermissionen zu generieren und nun im Dritten hat man endlich das Versprechen von "Auswirkungen" eingelöst aber leider nicht bis zum Schluß. Bei diesem schließlich hat man sich plump an Deus Ex bedient, völlig wirre Szenen eingebaut und keine Auswirkungen gezeigt. Ja die Wahlmöglichkeiten selbst sind sogar zum Teil "hä?"-Material.
Auch Drew Karpshyn ist nicht unschuldig. Die Dunkle Energie-Geschichte war ja nie in Stein gemeißelt (
link) und selbst wenn, ist sie schlecht. Einerseits weil die Ziele der Reaper doch nicht verständlich wären, andererseits weil Dunkle Energie durch Massefelder ständig erzeugt wird, was aber die Frage aufwirft warum zum Teufel dann Masseportale und alles was damit zusammenhängt existiert, inklusive der Reaper. Es geht sogar so weit, dass die Menschheit irgendwas besonderes ist, was schon irgendwie einen ziemlich faden Beigeschmack hat. Und davon abgesehen, bleibt immer noch das Problem der fehlenden Auswirkungen all der eigenen Taten, die Bioware über drei Teile weitestegehend schuldig geblieben ist.
Und als letzten Aspekt haben wir natürlich die Zeit. Zwei Jahre sind recht knapp aber man wollte es ja ursprünglich sogar noch früher herausbringen, was das ganze noch arger macht. Die zusätzliche Zeit, die neuen Ressourcen wurden dann nicht in das eigentliche Spiel, sondern den Multiplayer gesteckt. Mehr Verschwendung geht eigentlich nicht.