Ist es Zufall, dass Ramcke die Schwerter und Brillanten unmittelbar vor seiner Kapitulation erhielt? Das sieht für mich wie eine Motivation zum Weiterkämpfen aus.
Von der Verleihung der Brillanten erfuhr Ramcke erst, als er bereits kapituliert hatte.
Ramcke hielt Brest so lange er konnte, weil er der Überzeugung war, er entlasste die heimat mit jedem Tag, an dem er in und um Brest feindliche Truppen band.
Er wurde später als der "Mörder von Brest" von den Franzosen beschimpft.
Gerne wird übersehen, daß General Ramcke, als er sich bewußt wurde, daß noch etwas die Hälfte der Zivilbewohner von Brest sich in der Stadt aufhielten, mit dem kommandierenden General des des VII.US Korps, Major General Troy H. Middleton einen Waffenstillstand aushandelte, und die Franzosen mit deutschen Wagen an vier Tagen aus der Stadt evakuieren lies.
Lediglich 5000 bis 7000 Franzosen wollten in der Stadt bleiben.Die meisten waren Angehörige der Resistancè. Als Ramcke auch diese Leute evakuieren wollte, lehnte der US General ab.Verständlicher Weise.
Hier schnell moch eine Wort zu dem damaligen Major General und späteren Lieutenant General Troy Houston Middleton.
Dieser war ein Offizier mit großer Fairness und hohem Ehrgefühl. Gerade letzteres ist für einen US General eher selten.
Als eines Tages eine amerikanische Santitätskolonne sich verfuhr, und mitten nin der deutschen HKL landete, nahm General Ramcke diese nicht gefangen(obwohl er sie gut hätte gebrauchen können), sondern schiuckte sie zu ihren eigenen Truppen zurück.
Middleton bedankte sich per Funk persönlich bei Ramcke.
Auch die Aufforderug zu Kapitulation, die Middleton an Ramcke sandte, zeigt in ihrem Text ein hohes Ehrgefühl :
An : Generalleutnant Ramcke,Kommandierenden general der deutschen Truppen in Brest.
Von : Kommandierenden General der amerikanischen Truppen vor Brest
Wie immer im Kriege erreicht einmal die militärische Lage einen Zeitpunkt, an dem ein Kommandant weiteres Blutvergießen und Aufopfern seiner Soldaten nicht mehr rechtfertigen kann.
Mit ihren - durch uns gefangenen - Offizieren und Soldaten haben wir die Lage vor Brest besprochen. Alle sind überzeugt, daß die militärische Lage hoffnunglos ist, und daß durch die Verlängerung dieses Kampfes nichts mehr erricht werden kann.Wir sind daher der Meinung, daß die deutsche Besatzung von Brest keinen gerechtfertigten Grund für ein weiteres Aushalten hat.
Ihre Soldaten haben gut gekämpft.Ungefähr 10 000 Mann sind jetzt Kriegsgefangene.Ihre eigenen Verluste kennen sie. Außerdem ist viel des von ihnen benötigten Kriegsmaterial ausgefallen, und ihre Truppen sind in einem kleinen, engen Raum eingekesselt.Sie haben somit Ihre Pflicht dem Vaterlande gegenüber voll und ganz erfüllt.
Dem Vorhergehenden zufolge ersuchen wir Sie, als ein Berufssoldat zum anderen, diesen ungleichen Kampf einzustellen. Wir hoffen, daß Sie als alter und verantwortungsvoller Offizier, der eherenvoll gedient und seine Pflicht hier bereits erfüllt hat, diesem Vorschlag ihre günstige Berücksichtigung zu geben.
gez. Troy H. Middleton
Nachdem Ramcke in Gefangenschaft geraten war, empfing ihn General Middelton(auch eine Geste, die US Generälen eher selten war) und fragte, ob er etwas für ihn tun könne. Ramcke wollte allerdings nicht für sich persönlich, sondern bat Middleton nur, daß er dafür sorgen solle, daß Ramckes Soldaten in der Gefangenschaft gut behandelt werden.
Übrigens, die oben genannte Aufforderung zu Kapitulation wurde von Ramcke zunächst abgelehnt.
Lieutenant General Troy Houston Middleton :