Militärgeschichte

Heute vor genau 41 Jahren, am 16.03.1968 fand das Massaker von My Lai statt.

Der Krieg, den die USA gegen Nord-Vietnam und den Vietcong führte, wütete in aller Härte. Über 500.000 Soldaten der US-Armee standen in Vietnam und General Westmoreland forderte von Saigon aus weitere 260.000 Mann, um sie gegen die Befreiungsfront in den Kampf zu schicken. In Hué tobte die Schlacht in den historischen Kaiserpalästen.

Die US-Militärführung hatte eine neue Taktik entwickelt: "search and destroy." Die kleinen und größeren Gruppen von Kämpfern der Befreiungsfront sollten aufgespürt und auseinander getrieben werden. Auseinander treiben hieß allerdings nichts anderes als töten. Um den Erfolg der neuen Strategie unter Beweis zu stellen wurden am Abend jedes Tages die getöteten Gegner gezählt und an das Pentagon gemeldet. Der sogenannte body count war der Leistungsnachweis der Soldaten für ihre Vorgesetzten und ihre politischen Auftraggeber im Pentagon, dass sie ihr Handwerk korrekt ausgeführt hatten. Nur, Gegner waren in dieser Phase des Krieges alle, die vietnamesisch aussahen und nicht zur südvietnamesischen Armee oder Polizei gehörten. Eine Unterscheidung von Kämpfern und Zivilisten wurde nicht gemacht –Vietnamesen waren Viet Cong, wie die Angehörigen der Nationalen Befreiungsfront herabsetzend bezeichnet wurden, und damit Feinde. Tausende Menschen in den Dörfern und kleinen Städten, egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, verloren in search und destroy Aktionen ihr Leben.

Zu einem der schrecklichsten Massaker im Kontext dieser search and destroy –Aktionen kam es am 16.März 1968 in dem mittelvietnamesischen Dorf My Lai in der Provinz Quang Ngai.
504 unschuldige und unbewaffnete Zivilisten wurden von Soldaten der 11. Infanteriebrigade der US-Armee niedergemetzelt. Der Kompaniekommandeur Ernest L. Medina erteilte in der Nacht vor dem Massaker den Befehl, das Dorf zu umzingeln und auszulöschen. Angeblich sei dort ein Selbstverteidigungsbataillon des Vietcong in Stellung gegangen. 250 – 280 Soldaten wurden am Morgen des 16.März gegen 7:30 am Rande des Dorfes von Hubschraubern abgesetzt. Sie begannen auf das Dorf zu schießen. Obwohl kein Gegenfeuer festzustellen war, gingen sie in breiter Front auf das Dorf zu und erschossen alle Menschen, die ihren Weg kreuzte. Frauen und Kinder, die fliehen wollten, wurden ebenso erschossen wie alte Männer, die der Feldarbeit nachgingen. Die Soldaten warfen Handgranaten in die Häuser. Ein alter Mann wurde in den Brunnen geworfen und mit einer Handgranate getötet. Zwei junge Frauen wurden zuerst vergewaltigt und dann aus nächster Nähe erschossen. Zeugen berichteten, dass sich etwa 150 Personen, zumeist Frauen und Kinder, in einem Graben versteckt hatten. Als sie furchtsam aus ihrem Versteck schauten wurden, sie von Zugführer Leutnant William Kelly einfach niedergemäht. Zusätzlich forderte er seine Soldaten auf, es ebenso zu machen. [1]

Zeuge des Massakers und Dokumentarist wurden der amerikanische Reporter Five Jay Robert und der Fotojournalist Ronald Haeberle. Sie waren ausdrücklich zu der Aktion eingeladen worden, ohne allerdings zu wissen was da passieren würde.

Haeberle merkte bald, dass es sich nicht um eine normale Säuberungsaktion handelte. Kaum waren sie aus den Hubschraubern gesprungen, sah er, wie ohne Vorwarnung das Feuer auf eine Gruppe von Menschen eröffnet wurde, die gerade durch ein Feld gingen. "Ich sah, wie eine Frau tot zusammenbrach und zwischen den Reispflanzen liegen blieb. Die GIs fuhren fort, auf sie zu schießen, zielten immer wieder auf sie. Sie hörten einfach nicht auf. Man konnte sehen, wie ihre Knochen durch die Luft flogen."

Nicht nur Haeberle, auch Mitglieder des Kommandos selbst waren überrascht über die Brutalität der Soldaten. Einige weigerten sich, mitzumachen. Als Aufklärungs-Hubschrauberpilot Hugh Thompson begriff, was da geschah, befahl er seiner Besatzung zu landen. Der Bordschütze berichtete später: "Thompson wollte Zivilisten retten, stellte sich mit seinem Hubschrauber zwischen Soldaten und Zivilisten, und befahl uns, ihm Feuerschutz zu geben."

Nach dem Massaker händigte Haeberle der Armeeführung vierzig Schwarzweißfotos aus. 18 Bilder, die er auf einem Farbfilm gemacht hatte, behielt er für sich. Sie gehören zu den bekanntesten Fotos des Vietnamkriegs. Mit den "offiziellen" Fotos versuchte die Army die Mordaktion als Erfolg darzustellen. Die New York Times vermeldete am 17.03. 1968 die Vernichtung nordvietnamesischer Soldaten bei Son My. (Name der Dorfgemeinschaft zu der auch My Lai gehörte)

Es dauerte über ein Jahr, bis die Aufklärung in Gang kam. Ende April 1968 kam der Soldat Roland Ridenhour nach Chu Lai. Er war gerade zwanzig Jahre alt und traf im Stützpunkt alte Freunde. Einer von ihnen, der in My Lai dabei war, erzählt ihm die ganze Geschichte. Ridenhour wollte es zunächst nicht glauben und befragte andere Soldaten der Kompanie. Angesichts von 12 übereinstimmenden Berichten war er schließlich davon überzeugt, dass da ein Massaker stattgefunden hatte. Am 29. März 1969 verfasste er einen Brief, den er an Kongressmitglieder, Senatoren, Verteidigungs- und Kriegsministerium sowie hohe Offiziere schickte, mit allen Namen der befragten Zeugen. Er erhielt nur drei positive Reaktionen, das Verteidigungsministerium sprach von einem "Brief, der Anspielungen enthält auf Gerüchte, die im Umlauf sind über angebliche Grausamkeiten seiner Kameraden". Trotzdem wurde Leutnant William Laws Calley jr., der Führer des Platoons von My Lai, im September vor Gericht gestellt, was die AP meldete, aber von keiner Zeitung übernommen wurde.
Schließlich wurde der Journalist Seymour Hersh von einem Freund auf die Sache aufmerksam gemacht, interviewte Calley und einige andere. Seinen ersten Bericht bot er Life, Look und anderen Magazinen an, keiner wollte ihn: Das alles sei doch alltäglich im Vietnamkrieg. Erst das eifrige Telefonieren eines Freundes, der eine kleine Nachrichtenagentur hatte, brachte den Durchbruch. Am 13. November erschien ein Artikel über die Verhaftung Calleys in 35 Zeitungen gleichzeitig (unter anderem in der New York Times). Jetzt kamen auch Haeberles Farbfotos an die Öffentlichkeit, Beteiligte wurden im Fernsehen interviewt, und die Sache wurde weltweit bekannt. Die Den Haager Tageszeitung Het Vrije Volk schrieb: "Die Amerikaner massakrieren diejenigen, die sie beschützen wollten. Es ist die Bankrotterklärung der Politik der USA in Vietnam." [3]

Calley, zu lebenslänglicher Haft verurteilt, wurde nach drei Tagen auf persönliche Intervention Nixons (US-Präsident zu diesem Zeitpunkt) aus dem Gefängnis entlassen und unter häuslichen Arrest gestellt. Der Soldat Ridenhour, der die Aufklärung initiiert hatte, wurde in einem Teil der Presse als "Verräter, Dreckskerl, Agent von Hanoi, Kommunist, Jude und eine Schande für unsere Gesellschaft" beschimpft. 1974 wird auch der Hausarrest gegen Calley aufgehoben. Die Vorgesetzten Calleys, die den Befehl zum Töten gegeben hatten gingen straffrei aus.

Aus dem Bericht der Augenzeugin Ha Thi Quy "Sie haben mein Kind getötet [3]

“Die Amerikaner erschienen ganz plötzlich und schenkten mir Zigaretten. Dafür sollte ich ihnen Wasser aus unserem Brunnen schöpfen. Aus jedem Eimer, den ich hochzog, musste ich trinken, bevor ich ihre Feldflaschen füllte, ja, ich musste jede Portion vorkosten. Dann verschwanden sie wieder, ohne irgendwas zu sagen. Das wiederholte sich noch einmal. Als sie zum dritten Mal kamen, war alles ganz anders. Riesengroße Flugzeuge tauchten auf, flogen dreimal hin und her und schossen dabei ununterbrochen um das Dorf herum; die Schüsse fielen wie Regen. Es war am frühen Morgen, fast alle Menschen waren noch zu Hause. Mein Mann war schon mit dem Wasserbüffel auf dem Feld und ich also mit unserem Kind allein. Wir suchten Schutz in den Bunkern. Dann erschienen Soldaten und forderten uns auf, zu einer Sammelstelle zu gehen. Wir taten alles, was sie verlangten. Ich hatte meinen kleinen Sohn bei mir, mit uns kamen viele andere Dorfbewohner. Wer auf dem Reisfeld stolperte und hinfiel, wurde sofort erschossen, ebenso ältere Leute, die nicht schnell genug laufen konnten. Ich fragte mich, was sind das für Menschen, die so wahllos um sich schießen, sind das überhaupt Dann wurde ich am Oberschenkel getroffen. Es war ein Steckschuss, ich fiel um, lief dann aber trotz großer Schmerzen weiter. Wir flehten die Amerikaner an, doch sie sagten nichts und feuerten einfach weiter. ..... Sie trieben die Menschen in den ausgetrockneten Kanal und feuerten auf sie. Auch mein Kind wurde getötet. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Boden des Kanals, um mich herum nur Leichen. Ich hatte große Schmerzen im Bein, mein Kopf war mit Schlamm und Blut verschmiert, die sich wie eine Mütze verkrustet hatten. Auch meine Füße waren voller Blut, es floss wie Wasser. So gegen zehn Uhr - die Sonne stand schon hoch, und es war sehr heiß - kroch ich auf allen vieren ins Dorf zurück. Dort stand alles in Flammen. Auch unser Haus und die Kühe im Stall brannten lichterloh. Sogar die Bäume waren umgehackt. Doch unser Kind war tot. Ich war damals 44 Jahre alt. Heute bin ich 75 und immer noch sehr traurig und sehr böse. Aber ich kann ja nicht bis zum Himmel schreien, ich bin viel zu schwach..... Ich bin nur ein einfacher Mensch und weiß gar nicht, was das sind - die Amerikaner. Ich weiß nur: Sie haben mein Kind getötet. Hätte ich damals genug Kraft gehabt, hätte ich sie auch getötet.”

Opfer :
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Die beiden Hauptschuldigen:

Oberleutnant William L. Calley :
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Captain Ernest L. Medina :
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Zuletzt bearbeitet:
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@Jedihammer

Welche Quelle hast du für den Bericht. Das würde mich interessieren weil ich das Buch mit dem Interview am Ende zuhause habe.

cu, Spaceball
 
Heute vor genau 90 Jahren, am 20.03.1919 wurde Gerhard Barkhorn geboren


Gerhard Barkhorn ist mit 301bestätigten Luftsiegen zweiter in der Rangliste der erfolgreichsten Luftwaffen-Asse. Barkhorn trat 1938 in die Luftwaffe ein und war nach seiner Pilotenausbildung seit Oktober 39 Pilot einer Me 109, flog zunächst beim Jagdgeschwader 2 "Richthofen" in der Luftschlacht um England und wurde im August 1940 zum Jagdgeschwader 52 versetzt, dem er bis Januar 1945, seit Juni1943 als Kommandeur der II. Staffel, angehörte. Am 02.07.1941 erzielte er an der Ostfront seinen ersten Abschuss und kam bis Mai 1944 auf 273 Luftsiege, ehe er zum achten Mal selbst abgeschossen wurde und vier Monate im Lazarett verbringen musste. Danach noch 28-mal erfolgreich, wurde Barkhorn im Januar 1945 als Major (seit 01.05.1944) Kommodore des Jagdgeschwaders 6 an der Westfront, später in Gallands Jagdverband 44,dem legendären Verband der Experten”, der mit Düsenjägern Me 262 Schwalbe ausgerüstet war. Von seinen insgesamt 1104 Kampfeinsätzen (bei mindestens 1800 Starts) flog Barkhorn noch zwei mit dieser seinerzeit modernsten Jagdmaschine, der er allerdings verglichen mit seiner Me 109 G 14 wenig abgewinnen konnte. 1956 trat er in die Bundeswehr ein, wurde 1973 zum Generalmajor befördert und nahm 1975 seinen Abschied.
Gerhard Barkhorn und seine Frau Christl kamen am 12.01.1983 in Frechen bei Köln bei einem Autounfall ums Leben.

Gehard Barkhorn war Träger des Eichenlaubes mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Gerhard Barkhorn :

barkhorn.jpg
 
@Crimson
Roter ich brauche Deine Expertise als unser Fachmann im US-Bürgerkrieg.
ist es richtig, daß formal gesehen am 09.04.1865 in Appomattox Court House
nur die Army of Northern Verginia kapitulierte, und nicht die CSS als ganzes ?

Stimmt es, daß es am 13.05.1865 bei Brownsville in Texas noch ein Gefecht gab, welches ironischer Weise die CSS gewann.
 
@Crimson
Roter ich brauche Deine Expertise als unser Fachmann im US-Bürgerkrieg.
ist es richtig, daß formal gesehen am 09.04.1865 in Appomattox Court House
nur die Army of Northern Verginia kapitulierte, und nicht die CSS als ganzes ?

Ja, das stimmt. Am 9. April kapitulierte lediglich die Army of Northern Virginia in Person ihres Oberbefehlshabers Robert E. Lee vor dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Union Ulysses S. Grant.
Zu dieser Zeit befand sich z.B. die konföderierte Regierung unter Führung von Präsident Jefferson Davis noch auf der Flucht in Richtung Texas, von wo aus er beabsichtigte, den Kampf weiterzuführen. Er wurde jedoch am 10. Mai 1865 in Georgia von Unionstruppen gestellt und unter Arrest gestellt.
Zuvor hatte am 26. April Joseph E. Johnston mit den Resten der Tennessee-Armee in North-Carolina vor William T. Sherman kapituliert.
Am 8. und 9. Mai streckten schließlich die Generäle Taylor und Forrest in Alabama die Waffen und am 23. Mai ergab sich der letzte konföderierte Großverband unter General Stand Watie auf dem westlichen Kriegsschauplatz.
Als letztes Kriegsschiff der CSA strich die CSS Shenandoah sogar erst am 4. November im englischen Liverpool die Flagge.
Allgemein wird allerdings der 9. April oft als formales Ende des Krieges angesehen, da an diesem Tag der bedeutendste konföderierte Großverband kapitulierte.

Stimmt es, daß es am 13.05.1865 bei Brownsville in Texas noch ein Gefecht gab, welches ironischer Weise die CSS gewann.

Ja, das stimmt. Die Auseinandersetzung ist unter dem Namen "Battle of Palmito Ranch" bekannt, und ist das letzte aufeinandertreffen größerer Verbände im Sezessionskrieg. Zu dieser Zeit herrschte eigentlich ein eine Übereinkunft zwischen Yankees und Konföderierten in Texas, von weiteren Feindseligkeiten abzusehen, und das Ende des Krieges abzuwarten. Was genau den Unionskommandeur in dem Bereich Col. Theodore H. Barrett am 12. Mai letztlich dazu trieb, die konföderierten Stellungen nahe der Hafenstadt Brownsville anzugreifen ist bis heute nicht genau geklärt. Jedenfalls führte er die Attacke wohl recht dilettantisch und wurde von den Südstaatlern unter Major John Ford recht böse verklopft, sodaß er sich am 13. Mai
zurückziehen musste.

C.
 
Da wir hier gerade beim US-Bürgerkrieg sind: ICh habe schon gegoogelt und überall gesucht aber leider keine vernünftige Website über den US-Bürgerkrieg und General Lee im besonderen gefunden.

Könnt ihr mir da vllt einen Link nennen?
 
Da wir hier gerade beim US-Bürgerkrieg sind: ICh habe schon gegoogelt und überall gesucht aber leider keine vernünftige Website über den US-Bürgerkrieg und General Lee im besonderen gefunden.

Könnt ihr mir da vllt einen Link nennen?

Ich habe einen bericht über Lee heute in unserem Projekt eingestellt.

Über den Bürgerkrieg würde ich Dir mal diese Seite an Herz legen.
recht interessante Berichte über die Generäle beider Seiten


Kommandeure, Generäle
 
Passt zwar nur bedingt hier rein, aber ich wollt mal erwähnen, dass ich fast genau im Zentrum des amerikanischen Bürgerkriegs für 1 Jahr gelebt hab und außer den Namen eigentlich nicht viel mitbekommen habe. Die einzige Schlacht von der ich namentlich mitbekommen hab, war die Schlacht von Brandy Station (ne große Schlacht mit lauter Berittenen [*untertreib*] ;) ) und an vielen diversen Schlachtfeldern bin ich natürlich immer vorbeigefahren. Ach btw. ich war in Culpeper, VA, in dessen County auch die Schlacht vom Cedar Mountain stattfand.


@Jedihammer: Ich habe dich nicht vergessen. Du bekommst das Paket ;) Die Frage lautet nur wann ;)
 
Dankeschön=) ich werde beides gleich mal lesen!

Gerne geschehen.

@Jedihammer: Ich habe dich nicht vergessen. Du bekommst das Paket ;) Die Frage lautet nur wann ;)

Laß Dir Zeit.
Ich will hier etwas vob Dir.
das heißt, ich habe zu warten, bis Du Zeit dafür hast.


Übrigens, gestern vor geanu 70 Jahren, am 28.03.1939 nahmen die Truppen des
Caudillo die spanische Haupstadt Madrid ein, womit der spanische Bürgerkrieg entschieden wurde.
Auch wenn der Caudillo den Sieg erst am 01.04.1939 verkünden lies, war die Einnahme von Madrid doch der Sieg der Nationalisten und das Ende des roten Terrors in Spanien.
Wenn der Sieg Francos auch zunächst den faschistischen Terror über Spanien brachte, so hielt der Caudillo Spanien trotz massiven Drucks von Seiten Adolf Hitlers aus dem II.WK raus.
Nach der Übernahme der Macht wurde Spanien zwar zunächst mit faschistischen Terror überzogen, und es wurden auch viele Unschuldige ermordet.
Aber es wurden auch sehr viele rote Terroristen für ihre Verbrechen während des Bürgerkrieges zur Verantwortung gezogen.
Fakt ist, daß Francos Politik während und nach dem II.WK Spanien vor noch größeren Leid bewahrte, als es der Bürgerkrieg über das Land brachte.
 
Moin Freunde der Militärgeschichte,
ich trage mich ernsthaft mit dem Gedanken, einen historischen Roman zu schreiben. Dieser soll zur Zeit der Napoleonischen Kriege spielen, ich bräuchte aber noch einige Informationen, dir ihr mir hoffentlich geben könnt. :)
Dabei geht es vor allem um den Kriegseintritt Österreichs im Jahre 1813:
An welchem Datum genau schloss Österreich sich der Allianz aus Russland und Preußen an? Was genau war der Anlass? Und vor allem, welche Einzelpersonen waren mit diesem Ereignis verknüpft? Gibt es vielleicht irgendetwas über die Boten der einzelnen Nationen- oder gab es ein Zusammentreffen?
Ich danke euch für eure Hilfe!:)
 
@Lützow

Hier findest Du bestimmt etwas brauchbares :

Deutscher Befreiungskrieg, 1813 - 1815

Mehr habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber mache Dich auch mal genau mit der Person des Fürsten Klemens Wenzel Lothar von Metternich vertraut.




So heute vor genau 60 Jahren wurde der Nordatlantikpakt, die NATO gegründet.
Man mag von ihr halten was man will, aber sie ist ein Teil der Militärgeschichte, ebenso wie es der Warschauer Pakt war.
Deshalb sei heute an ihren "Geburtstag" erinnert.


nato_flag.jpg
 
Danke! :)

Tja, hoffentlich ändert sich das bei der NATO mal ein bisschen, das die AMis immer versuchen, alles im Alleingang zu machen. Da hat es mich sehr erfreut, dass Merkel Obama die Stirn geboten hat, als er neuen Truppen nach Afganisthan schicken wollte- und sie ihm dann sagte, was sie davon hielt: Gar nichts.
Aber das gehört wohl eher zur aktuellen Politik...
 
Ich kann aber auch die amerikanische Seite verstehen, immerhin sind viele Einsätze von seiten der UN genehmigt (also von "allen" ländern), und trotzdem schicken andere Länder nur einen Bruchteil der Truppen der Amerikaner. Ich finde dass, wenn man etwas politisch absegnet, man auch dafür einstehen sollte.
 
Heute sind militätgeschichtlich drei sehr interessante Todestage.
Zum einen verstarb heute vor genau 45 Jahren, am 05.04.1964 der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Truppen im Pazifikkrieg, General of the Army Douglas MacArthur.

Douglas_MacArthur_smoking_his_corncob_pipe.jpg

Auf diesem Bild sind sehr schön die fünfsterne seines Ranges zu sehen.

MacArthur

Douglas, geboren Little Rock (Arkansas) 26.1.1880, gestorben Washington 5.4.1964, amerikan. General of the Army (Feldmarschall, 18.12.44); 1899 Militärakademie West Point, 1905 Adjutant seines Vaters, dem Militärattaché in Japan, im 1. Weltkrieg in Divisionsstäben in Frankreich, zuletzt Kommandeur einer Brigade, 1919 als bis dahin jüngster Offizier Chef der Militärakademie West Point, 1922 Brigadegeneral, 1922-25 Kommandos auf den Philippinen, 1930 Generalstabschef des US-Heeres. MacArthur bemühte sich um Modernisierung und Verstärkung der Armee, geriet aber nach Anfangserfolgen in Konflikt mit Präsident Roosevelt, dessen Politik des New Deal klare Prioritäten auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet setzte. MacArthur wurde 1935 zu den US-Truppen auf den Philippinen versetzt mit dem Auftrag, eine philippin. Armee aufzustellen. Er erhielt dafür allerdings kaum Unterstützung aus Washington, sodass er seinen ursprüngl. Plan, den Archipel insges. gegen eine japan. Invasion zu verteidigen, aufgab und einen Rückzug auf die Halbinsel Bataan vorsah, von wo aus der Hafen von Manila blockiert werden sollte. Doch selbst diese Strategie war nach dem japan. Angriff vom 8.12.41 nur kurze Zeit durchzuhalten. Bei aussichtsloser Lage der Verteidiger wurde MacArthur am 23.2.42 abberufen und am 17.3.42 zum OB der US-Streitkräfte im SW-Pazifik ernannt. Unermüdl. forderte er die Konzentration aller Kräfte gegen Japan und geriet damit in Konflikt sowohl mit der "Germany first"-Strategie des Präsidenten wie mit den Briten. Das hinderte ihn nicht, seine Offensive auf den Salomonen (bis Oktober 43 in amerikan. Hand) und auf Neuguinea (März 44 erobert) erfolgreich fortzusetzen. MacArthur propagierte die Rückeroberung der Philippinen, konnte Roosevelt für den Plan gewinnen und Ende Februar 45 wieder in Manila einziehen. Am 6.4.45 wurde er OB aller US-Streitkräfte im Pazifik und nahm in dieser Eigenschaft am 2.9.45 auf dem Schlachtschiff Missouri die Kapitulation Japans entgegen. Danach OB der Besatzungsarmee und 1950 OB der UN-Truppen im Koreakrieg, wurde MacArthur am 11.4.51 abberufen wegen Kritik an den militärpolit. Entscheidungen von Präsident Truman und der Forderung nach Einsatz von Atomwaffen; Ruhestand.Douglas MacArthur ist der bishaer höchstausgezeichnete Soldat der US-Geschichte

Zum anderen verstarb heute vor 34 Jahren, am 05.04.1975 der chinesische Marschall Chiang Kai-shek.

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Chiang Kai-shek
chines. Politiker und Marschall geboren 31. Oktober 1887 Feng Hwa (Tschekiang) gestorben 5. April 1975 Taipeh (Taiwan)
1906-11 Ausbildung auf chines. und japan. Militärakademien, 1911 Anschluss an die revolutionäre Nat.partei (Kuomintang) Sun Yatsens und 1924 dessen Nachfolger, 18.4.27 Chef der Nat.regierung in Nanking mit diktator. Vollmachten. Tschiangkaischek gelang nach jahrzehntelangen Wirren wieder die Einigung Chinas unter einer Zentralregierung, doch kam es schon bald zum Konflikt mit den Kommunisten, deren Führungskader blutig verfolgt wurden. Nach der japan. Annexion der Mandschurei schlug Tschiangkaischek gegenüber Tokio einen Kompromiss-Kurs ein, um vor der unvermeidl. Auseinandersetzung mit dem japan. Imperialismus zunächst die Kommunisten auszuschalten, die er in den äußersten NW abdrängte. Entscheidende Erfolge gelangen ihm jedoch nicht, und nach dem japan. Angriff 1937 sah er sich zum Einlenken und zur Beteiligung der Kommunisten an einer nationalen Einheitsfront gegen die Invasoren gezwungen. Tschiangkaischek lehnte sich eng an die USA an, die ihm mit General Stilwell einen Generalstabschef als Aufpasser verordneten. Trotz weitreichender Zusagen der Westmächte für die Zeit nach dem Sieg über Japan u.a. auf der Kairo-Konferenz (November 43) blieb Tschiangkaischek misstrauisch und setzte schließl. im Oktober 44 die Abberufung Stilwells durch. Dennoch versuchte ihn Washington auch nach Kriegsende zu halten, als der Bürgerkrieg gegen die Kommunisten wieder ausbrach, doch hatte Tschiangkaischek die Basis im Volk verloren und musste schließl. mit den Resten seiner Armee nach Formosa fliehen. Dort etablierte er als Staatspräsident sein Nationalchina und beharrte in illusionärer Wirklichkeitsverleugnung und zunehmender außenpolit. Isolierung auf der Fiktion, weiterhin einziger legitimer Repräsentant Chinas zu sein.

Und zu guter Letzt verstarb heute vor 25 Jahren, am 05.04.1984 der ehemalige Oberbefehlshaber des britischen Bomber Commands, Air Marshal Sir Arthur Travers Harris, der Schlächter.

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Sir Arthur Travers Harris

brit. Luftmarschall (1.1.46) geboren 13. April 1892 Cheltenham gestorben 5. April 1984 Goring (Oxfordshire)
Ende des 1. Weltkriegs Major und Staffelkapitän der RAF, danach Kolonialdienst, 1924 mit einer Einheit schwerer Bomber erste Erprobungen von Nachtflügen, seit 1927 verschiedene Stabspositionen im Luftfahrtministerium, 1937 Geschwaderkommodore der 5th Bomber Group, 1938/39 Luftwaffenbefehlshaber Palästina. Aus Gesundheitsgründen nach England zurückgekehrt, übernahm Harris zunächst wieder sein altes Kommando und wurde am 22.2.42 Chef des Bomber Command. In dieser Funktion hatte er die Weisung des Luftstabs vom 14.2.42 durchzuführen, nach der sich die Bomberoffensive künftig nicht mehr gegen ausgesuchte Einzelziele richten, sondern vorrangig die Moral der feindl. Zivilbevölkerung, insbesondere der Industriearbeiter, treffen sollte (Luftkrieg). Harris entwickelte dabei mit den Flächenbombardements gegen dt. Großstädte eine schreckl. Effektivität, ordnete im Mai 42 den ersten 1000-Bomber-Schlag gegen Köln ("Millenium") an und entfesselte im Juli 43 bei der systemat. Vernichtung Hamburgs ("Gomorrha") mit Zehntausenden von Brand- und Phosphorbomben die ersten Feuerstürme. Unter seiner Führung perfektionierte das Bomber Command die Taktik des nächtl. Luftkriegs, der im Februar 45 mit der Auslöschung Dresdens seinen Höhepunkt erlebte. Dennoch scheiterte Harris mit der mehrfach verkündeten Absicht, Deutschland allein mit seiner Bomberarmada in die Knie zu zwingen, er steigerte vielmehr den Widerstandswillen der dt. Bevölkerung, lieferte der nationalsozialistischen Durchhalte-Propaganda wertvolle Munition und konnte die dt. Kriegsproduktion nicht nennenswert lähmen (das besorgten v.a. die amerik. Tagesangriffe). In Deutschland als Bomber-Harris eine Schreckgestalt, sah sich Harris auch auf alliierter Seite zunehmender Kritik ausgesetzt, die aus eth., aber auch aus militär. Gründen den ungezielten Bombenterror als "Vergeudung von Menschen und Material" brandmarkte. Nach dem Krieg wurde Harris daher zunächst bei Auszeichnungen übergangen und erst 1953 für seine Verdienste zum Baron ernannt. Er selbst verteidigte seine Strategie mit dem Argument, sie habe den Krieg gegen das Hitlerreich um mindestens ein Jahr verkürzt.
 
Hallo, ich habe da ein paar geschichtliche Fragen, die auch (wie so viel in der Geschichte) viel mit Krieg zu tun haben und mir gedacht, in diesem Thema vielleicht eine Antwort zu finden.
Es geht vor allem um Bismarck:

Hat Bismarck einte Deutschland unter preußischer Vormachtstellung, er wollte einen Staat dessen Gesellschaft von preußischem Patriotismus und Kaisertreue geprägt ist.
Auch die Deutsch-Französische Erbfeindschaft wurde von ihm dazu benutzt.

Also könnte man überspitzt sagen: Bismarck war mitverantwortlich für die spätere wilhelminische Gesellschaft die in den Ersten Weltkrieg führte?
Oder anderst: Hätte es ohne die Einigung Deutschland, die diesen übertriebenen Nationalismus geschaffen hat, also auch ohne Bismarck je einen Ersten Weltkrieg gegeben?
Das lässt sich auch weiterführen, vermutlich gäbe es dann ja auch keinen Zweiten Weltkrieg...

Ich freue mich auf eure Antworten.
 
Also könnte man überspitzt sagen: Bismarck war mitverantwortlich für die spätere wilhelminische Gesellschaft die in den Ersten Weltkrieg führte?

DAS währe eine extrem vereinfachende und dadurch verfälschende Argumentationskette.
Zwar hat Bismarck den Nationalismus genutzt um die Reichseinigung herbeizuführen. Danach wahr er aber sehr auf eine ausgleichende Politik mit den anderen Mächten in Europa ausgerichtet. Die grossen Spannungen mit England, Frankreich und Russland entstanden erst nach seiner Entlassung.

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Zu Air Marshal Sir Arthur Travers Harris:
Ausser Frage steht das der Bomberkrieg die deutschen Kriegsanstrengungen behindert hat. Für die Verteidigung des Luftraumes mussten grosse Ressourcen der Luftwaffe bereitgestellt werden die an anderer Stelle fehlten. Auch die Rüstungsindustrie wurde behindert. Ob dies mit anderen Mitteln effektiver möglich gewesen währe ist theoretisch und heute kaum mehr nachweissbar.
Grundsätzlich stellt sich eh die Frage ob Krieg moralisch führbar ist, Harris hat diese Frage für sich mit nein beantwortet.
 
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