Devin Cant
Imperium-Fan(atiker)
Jedihammer schrieb:Sorry für die späte Antwort,aber ich mußte erst warten,bis ich an der Reihe bin.
Kein Problem, wir sind ja in einem Forum und nicht im Chat. Meine Antwort kommt ja noch um einiges später. Sorry, aber bin ich erst jetzt dazu gekommen.
Jedihammer schrieb:Nun,bei Deiner Frage stellen sich zwei Fragen aufs Neue.
Zum einen die Frage,ob Heinrich ohne Bruder des Kaisers zu sein auch der OB der Ostseeflotte geworden wäre.
Wenn ich mir seinen Lebenslauf etwas genauer ansehe, muss ich dir teilweise zustimmen. Mit 44 Jahren war Prinz Heinrich bereits Chef der Hochseeflotte, von Koester und von Holtzendorff z.B. waren zu ihren Zeiten beide bereits 56.
Allerdings hat sich Prinz Heinrich meines Wissens nach zumindest wie die meisten anderen Marineoffiziere in diese Position hochgearbeitet. Vor dem 1. Weltkrieg kommandierte er ja bereits mehrere Schiffe und Verbände, darunter das Kreuzergeschwader. Anscheinend hat er sich in diesen Position als fähig erwiesen.
Jedihammer schrieb:Und zum Anderen,ob das Halten der feindlichen Flotte in der Defensive,ohne diese zu vernichten,den Stab rechtfertigen.
Ich persönlich denke es eher nicht.
Aber,ich muß auch dazu sagen,es war nicht meine Entscheidung.
Mit den zu Kriegsbeginn vorhandenden 7 kleinen Kreuzern der Ostseestreitkräfte gegen 4 Linienschiffe, 6 Panzerkreuzer und 4 großen Kreuzer der Baltischen Flotte vorzugehen war IMO nicht sehr Erfolg versprechend. (Die kleineren Schiffe habe ich mal vernachlässigt.) Die Vernichtung einer im Gegensatz zur eigenen größeren Flotte, die sich des Weiteren auch noch die meiste Zeit hinter sicheren Hafenbefestigungen aufhielt, dürfte für jeden Marinebefehlshaber eine Herausforderung sein.
Ich habe zufällig den kaiserlichen Befehl an die Ostseestreitkräfte gefunden:
[quote="Seemacht im Spiegel der Geschichte" von Vizeadmiral a.D. Heinz Neukirchen (NVA)] Am 30. Juli 1914 hatte der deutsche Kaiser für die Führung des Seekrieges in der Ostsee das Oberkommando der Ostseestreitkräfte geschaffen. Der Operationsbefehl schrieb eine eindeutige defensive Kriegsführung vor:
"1. Die Hauptaufgabe der Kriegsführung ist, die etwaige Offensive der Russen soviel als möglich zu stören. Daneben ist die Kieler Bucht gegen englische und russische Seestreitkräfte zu sichern und der feindliche Handel in der Ostsee zu schädigen.
2. Minenunternehmungen gegen die russische Küste sind möglichst bald nach Kriegsanbruch anzusetzen.
3. Die vorübergehende Entsendung von Teilen der Hochseeflotte zur Führung eines Schlages gegen die russische Flotte bleibt nach Maßgabe der Kriegsereignisse vorbehalten."[/quote]
Die Forderungen 1 und 2 wurden recht gut erfüllt. Es wurde natürlich dadurch erleichtert, dass sie russische Flotte schon von allein kaum Offensiven vorhatte, wie es allgemein bei den Seemächten des 1. Weltkrieges war. Darüber, ob das den Marschallstab rechtfertigt, kann man sich streiten, aber Prinz Heinrich hat zumindest nicht unerhebliche militärische Leistungen erbracht (auf jeden Fall mehr als Franz Josef oder Göring).
Jedihammer schrieb:Diese Operationen standen jedoch,wie Du erwähnt hast,unter der direktenm Leitung von Vize-Admiral Schmidt.Daher gebührt ihm als direkten Befehlshaber bzw. Oberbefehlshaber vor Ort auch der Ruhm und auch die Auszeichenungen oder Beförderungen.
OK, da muss ich dir auch zustimmen. Für die Interessierten: Vizeadmiral Erhard Schmidt wurde am 31.10.1917 mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet.
Jedihammer schrieb:Natürlich war die Beförderung nur erfolgt,weil er der spätere Kaiser war.
Daher war sie militärisch gesehen eine Schande.
Aber das gibt es heute noch.
Als der spanische Thronfolger seine Litizia geheiratet hatte,wurde er um zwei Ränge zum Brigadegeneral und zugleich zum Flotillenadmiral befördert.
Auch ohne jedwede millitarischze Fähigkeiten oder Gerechtigkeit.
Das ist in Herrscherhäusern eben so.
Danke für die Antwort. Wilhelm II. war ja bereits mit 10 Jahren Leutnant bzw. Lieutenant (falls es damals noch so hieß), mit 21 Major und mit 24 führte er ein Regiment. Damit ist auch eine meiner letzten Hoffnungen erloschen, an Wilhelm II. etwas Gutes zu finden.

Aber obwohl sie auch früher als normal ins Heer eintraten und entsprechend schnell befördert wurden, gab es glücklicherweise auch in der neueren preußischen Geschichte einige Ausnahmen, die sich im Krieg bewiesen haben, wie z.B. die beiden Generalfeldmarschälle Friedrich III. und Prinz Friedrich Karl sowie General der Infanterie Kronprinz Wilhelm.
Jedihammer schrieb:Das darfst Du nicht.![]()
Der war doch Generalfeldmarschall![]()
![]()
Ein Admiral ist doch bei der Marine![]()
Es sei denn man heißt Kaiser Wilhelm.
