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Vieles war in den letzten Wochen geschehen. Die Ereignisse hatten sich fast überschlagen und an Ruhe war nicht wirklich zu denken gewesen. Vieles war Alaine durch den Kopf gegangen – hatte ihr Denken verändert und ihre Handlungen. Die Regatta war interessant gewesen und ebenso die Einsätze. Viele Unterhaltungen mit den Adeligen des Tapani-Sektors trugen dazu bei, dass Alaine das Gefühl nicht los wurde hier her zu gehören. Die Verbundenheit mit diesem Volk erschien ihr weit aus tiefer wir alles andere was sie bisher erlebte. Sie konnte nicht sagen woran es lag – konnte es nicht festmachen – und dennoch, dennoch war es so als ob sie hier her gehörte. Ihre Empfindungen hatte sie lange Zeit verschlossen, nun brachen sie in einer Form an die Oberfläche die sie nicht nachvollziehen konnte.
Sie saß in ihrem Gleiter, der sie zum Raumhafen bringen sollte. Die langen wohlgeformten Beine übereinander geschlagen. Sie trug ein schwarzes Kostüm aus teurem exquisitem Stoff. Der Rock endete im Sitzen ein gutes Stück über ihren Knien, war eng geschnitten und brachte – wenn sie stand – ihren runden Hintern gut zu Geltung. Der Blazer passte wie angegossen, wobei der Ausschnitt einen guten Einblick auf ihren großen vollen Busen zuließ. Sie trug eine hübsche Kette, deren Ende kurz über dem Tal ihrer Brüste endete. Ihr langes rotes Haar viel ihr in weichen wellen über die Schultern hinab nach unten. Sie trug ein unaufdringliches Parfüm. Ihre Hände lagen auf ihren Knien. Die rothaarige Schönheit schloss für einen Augenblick ihre smaragdgrünen Augen.
Ihr kam
Horatios Reitunfall in den Sinn, bei dem sie zugegen gewesen war. Sie hatte weitere dieser Tiere vertrieben und sich dann liebevoll um den Verletzten gekümmert, der sich am Knöchel verletzte. Er war nicht völlig gebrochen gewesen, dennoch soweit in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie ihn heilen musste. So vieles war geschehen! Ihre Beziehung –wie auch immer man es nennen wollte – veränderte sich. Sowohl sie als auch Horatio waren sich in vielem sehr ähnlich. Sie beide griffen nach Macht. Waren geschickt darin ihr Spiel zu spielen um ihre jeweiligen Ziele zu erreichen und sie wusste, dass noch viel mehr Potential in ihnen beiden lag. So sehr sie
Horatio zu Anfang auch verachtet – ihn gehasst hatte – musste sie nun erkennen das diese Verachtung etwas völlig anderem gewichen war. Dies war ein Grund warum sie ihm nun nachfuhr. Sie wollte ihn verabschieden, da er doch Mrlsst verlassen würde, während sie hier blieb um einer Einladung von
Jacen zu folgen.
Für den jetzigen Augenblick jedoch schweiften ihre Gedanken um
Horatio und sie ertappte sich dabei, dass sie ihn nicht gehen lassen wollte. Etwas was sie erschreckte. Ihre Gefühle für ihn hatten sich grundlegend verändert. So grundlegend, dass sie sich für einen Augenblick auf die Lippen biss. Warum nur konnte sie diesen Mann nicht einfach aus ihren Gedanken verbannen!? Die Antwort darauf war so einfach, so banal und dennoch wollte Alaine sie nicht wahr haben. Sie hatte im Laufe ihres Lebens schon Gefühl für Männer gehabt, doch waren jene nie tief gewesen und endeten in Affären. Ihre Gefühl für
Aden Valores waren anders gewesen und dennoch nicht so wie bei
Horatio nun. Wieder biss sie sich auf die Unterlippe. Alaine beherrscht ihr Spiel, sie hatte gelernt sich zu nehmen was sie wollte, gar brauchte. Nicht zu Unrecht konnte man eine Femme Fatal in ihr sehen und bisher hatte ihr dies genügt. Es hatte ihr gefallen!
Der Gleiter bog langsam in die Private Landebucht der Gouverneurin ein und Alaine erkannte
Horatio, der soeben aus dem Gefährt gestiegen war. Ihre Reaktion bestand darin sich erneut auf die Unterlippe zu beißen und sich zu wünschen Gewalt über ihren Körper zu haben, der sie schändlich verriet. Also atmete sie tief durch, nutze eine Übung um sich zu beruhigen. Genau richtig, denn ihr Gleiter kam zum Stehen und man öffnete ihre Tür.
Alaine stieg verführerisch aus, setzte ihren rechten Fuß, welcher in einem schwarzen hochhackigen Schuh steckte auf und lächelte ihren Fahrer dankbar an. Sie bat ihn kurz zu warten und lief dann auf
Horatio zu, der sich in diesem Augenblick zu ihr umdrehte, überrascht sie zu sehen. Ihre vollen roten Lippen formten sich zu einem bezaubernden Lächeln als sie vor ihn trat.
„Ich konnte nicht umhin dich persönlich zu verabschieden“, begann Alaine und blickte
Horatio in die Augen. „Es wäre mehr als nur unhöflich gewesen, besonders nach allem was wir erlebt haben. Ich gestehe, dass mir unsere Zusammenarbeit fehlen wird, die bisher sehr erfolgreich war und ich glaube, dass wir beide noch eine ganze Menge erreichen würden.“
Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln.
„Ich wünschte du würdest noch etwas bleiben, auch wenn ich weiß, dass deine Verpflichtungen Vorrang haben. Ich würde dich gern begleiten – wie du sicherlich weißt – allerdings habe ich noch einiges zu tun, nicht zuletzt da es wohl scheinbar um ein Geheimnis geht, welches gelüftet werden soll. Wenn du dich erinnerst viel der Name Orsini“, meinte Alaine.
„Es scheint als ob dieser Name etwas mit mir zu tun haben könnte.“
Alaine seufzte leise und lächelte erneut. Nun stand sie hier,
Horatio gegenüber, ihm in die Augen blickend und… Was sie nicht wirklich wahr haben wollte wurde nun kristallklar. Er bedeutete ihr sehr viel mehr als sie gewollt hatte. Die Anziehung war magisch und ebenso erotisch. Ob es nur für sie so war oder auch für ihn wusste sie nicht. Doch eines war eindeutig für sie. Alaine Aren fühlte sich nicht nur Sexuell zu
Horatio hingezogen, nein, da war noch um einiges mehr. Dieser Erkenntnis traf sie wie ein Faustschlag ins Gesicht. Er würde ihr fehlen und dies so sehr, dass ihr Herz bebte. Wie hatte es nur dazu kommen können!? Sie wusste es nicht und letztlich spielte es auch keine Rolle.
Ihrem Instinkt (vor allem aber auch ihren Gefühlen) folgend legte sie ihre rechte Hand an seine Wange, streichelte diese ehe sie sie in seinen Nacken schob, diesen streichelten und sich ihre Lippen auf die seinen senkten. Warme weiche Lippen küssten die seinen. Gefühlvoll sanft und dennoch leidenschaftlich zog sich der Kuss einen Augenblick dahin. Nicht länger als ein zwei Wimpernschläge und dennoch lang genug um ihm zu zeigen, dass jener Kuss eine Bedeutung hatte. Sanft löste sie ihre Lippen von den seinen, blickte in sein überraschtes Gesicht und lächelte.
„Wir könnten gemeinsam so viel mehr erreichen als wir ahnen. Vielleicht solltest du darüber nachdenken, Horatio und vergessen das du mich für etwas verachtest was ich nicht bin“, flüsterte sie, ließ ihre Hand von seinem Nacken über seine Wange und kurz über seine Lippen gleiten ehe sie ihn losließ.
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