Bei Ivar Combrinck (...) fällt mir (dazu ergänzend) noch das berühmte "Second Hand Smoking" bei den Simpsons ein, aus dem er "Rauchen aus zweiter Hand" machte. Richtig wäre aber "Passivrauchen"...
Ach, komm schon. Sei nicht so hart zu dem armen Mann. Er hat es eben wohl gut gemeint gehabt und wollte möglichst genau übersetzen. Ist doch schön...
...daneben geraten!
Aber - ein schönes Beispiel dafür, dass deutsche Synchronisation auch eben mal eher suboptimal laufen kann. Generell würde ich aber meinen, dass hier schon eigentlich doch insgesamt sehr gute Arbeit geleistet wird - aber eben wie Lord Sols Englischlehrer sinngemäß so schön meinte: Nur eben auch so gut, wie sie eben sein kann, darf und sollte! An diesen letzten drei Worten sieht man IMO schon, wo so manche Problematiken bei Synchro-Übersetzungen wohl einfach liegen.
...aber bei der deutschen Synchro wird der Inhalt ja mit Absicht verfälscht! Das will man ja so weil schlechte Synchros immer mit "eine gute Synchro muss eigenständig sein" gerechtfertigt werden...
@Spaceball: Das "...eine gute Synchro eigenständig sein muss..." bzw. diese Aussage rein und alleine als Begründung dafür herhält, um sinngemäß schlechte Synchros zu rechtfertigen, glaube ich nicht bzw. wäre allenfalls IMO die halbe Wahrheit. Für sehr viel wahrscheinlicher halte ich ein Grundproblem der Übersetzungsmöglichkeiten, wie es im Grunde auch aus Lord Sols Zitat seines Englischlehrers deutlich wird:
Mir fällt da auch ein schlauer Satz von meinem damaligen Englischlehrer zum Thema Übersetzung ein. "So nah am Text wie möglich, so fern wie nötig".
...
Englischsprachige O-Dialoge zu übersetzen, ist nicht immer IMO so simpel einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint. Da ist es etwas völlig anderes, einen englischsprachigen Roman zu lokalisieren. Bei der Film-Synchronisation kann man gut und gerne auch aber sagen, dass auch für Übersetzungen dort gilt,was schon seinerzeit Harrison Ford GL im Bezug auf das ANH-Drehbuch vorwarf: "Schreiben kannst Du diesen Mist vielleicht, sprechen aber nicht..."
Und für Englischübersetzer sagt das dann auch schon viel: Bloß, weil man einen englischen Satz ins deutsche übersetzt hat, heißt das eben noch lange nicht, dass dieser gesprochen auch genau dann den originalen Sinn der Aussage wiedergibt und nicht unhäufig kommt es aufgrund zu Begriffsbedeutungsverschmelzungen im Englischen (also: ein Wort im Englischen hat vielmehr Bedeutungen in sich vereint, als das vielleicht zutreffendste damit vergleichbare deutsche Wort) dazu, dass relativ "kurze Englischsätze" im deutsche sinngemäß korrekt wiedergegeben regelrechte Satz-Monster darstellen können.
Und wie war das, was Ford so schön sagte...? Ach so, ja:
"Schreiben kannst Du diesen Mist vielleicht, sprechen aber nicht..."
Und dann kommen den ganzen "dürfen"s, "müssen"s und "sollen"s bei den deutschen Übersetzungen auch noch die Berücksichtigung der deutsche Jugendschutzgesetze hinzu.
Also - sozusagen fast schon "selbstverständlich", wenn auch eben nicht immer, kommt es da auch zu "Zensur" wenn man so will. Hier aber schon "böswillige Verfälschung" dazu zu unterstellen, finde ich etwas sehr derbe.
Letztlich - auch Minza hatte das andeutungsweise aufgegriffen gehabt - geht IMO aber eben nichts über den anderssprachigen O-Ton. Es ist ohnehin gerade bei nicht-dokumentarischem oder -reportativem Film (also Fiktion) IMO schwer genug, alleine in der eigenen "Muttersprache" die Dialoge eines Drehbuches zu schreiben, welche die Darsteller dann nachher zu performen haben und gerade bei sehr guten Filmen - oder Filmen, die man sehr mag - tut man sich eher einen dem unterzuordnenden Gefallen, diese im Synchro-Ton zu schauen.
Einfach, weil immer wieder auffällt - wenn man sich z. B. mal englischsprachige O-Ton-Standup-Comedies anschaut, die "nur" deutsch untertitelt sind - dass so mancher wirklich wahre und geniale Witz im Englische einfach in dem Moment kaum bis schier unmöglich so im Deutschen wiedergegeben werden kann, was dabei IMO wieder mit der entsprechenden Kulturabhängigkeit und deren Bezugssetzungen dann zusammenhängt.
Sehr gute deutsche Synchros schaffen es dann IMO "gerade noch so", eine englischsprachige Aussage in ihrem original-kulturellem Subtext stehe zu lassen. Häufig setzt das dann aber auch schon fast wieder die Kenntnisse des deutschen Zuschauers voraus, sich darüber bewusst zu sein bzw. den Zusammenhang also auch ohne Erklärung nachvollziehen zu können.
Andere sehr gute Synchros gehen da vlt. dann eher nach dem Anspruch, dass es eben deutsch-kulturell verstanden werden können muss. Dabei aber stellt sich IMO die Frage, ob wirklich dann alles entsprechend "Lokalisiert" werden kann. Ich schätze, eher nein!