Musikalische O(h)rgasmen

Brainless_Jedi

loyaler Abgesandter
[@ LisC's: Den Thread kennt ihr irgendwoher, nich? =P]

Kennt ihr dieses Gefühl - ihr hört ein Lied zum ersten mal an und an einer bestimmten Stelle hört euer Herz für einen Moment auf zu schlagen, eure Augen werden feucht, ihr wisst nicht mehr wie man atmet - oder alles zusammen - so genial hört sich das Lied an? Oder ihr bemerkt es erst später, nachdem ihr das Lied vllt schon ein paar Mal gehört habt und ganz plötzlich wisst ihr: "Oh mein Gott, ohne diesem Lied kann ich nicht mehr leben!" Genau diese Momente will ich hier mit euch teilen ^^

Dabei wollen wir nicht pingelig sein, es sind alle Wörter erlaubt, die euch helfen die bestimmten Momente zu beschreiben. Nur Band und Song aufzuzählen gilt nicht, Ausreden wie "Diese Stelle ist so schön, kann ich nicht beschreiben" gelten auch nicht. Das hier ist ein musikalischer Seelen-Striptease-Thread, verstanden? :D

Tool - Jambi

Der Beginn des Liedes ist schon ein Hammer - das harmonische Zusammenspiel zwischen Drums und Gitarre, welches wie ein Strom vor sich hinrauscht - auf einmal stoppt die Gitarre ab, Drumming wird wieder verhältnismäßig minimalistisch und Maynards Gesang fällt ein. Toller Anfang, die wirklichen Höhepunkte folgen allerdings noch. Der erste Herzstillstandmoment kommt für mich in etwa bei 0:44 - vor allem für mich als Bassist - der Bass schlägt scheppernd ein und die Harmonie wechselt sich auf einmal, dass sie zwar "unerwartet" kommt, aber doch so sehr passt, wie's nicht besser passen kann. Und dann dieses sich aufbauende "I... I... [...] wish it all away..." bei etwa 1:55, was sich im Anschluss nochmal, etwas variiert wiederholt. Der Höhepunkt des Liedes an sich verzögert sich allerdings immer weiter nach hinten und ganz nebenbei vergesse ich ab 3:06 schon wieder zu atmen. Genau wie etwa bei 0:44 wieder ein Harmoniewechsel, der sich in der ersten Sekunde beim ersten mal anhören merkwürdig anhört, aber dann einfach nur noch *passt*. Und dann dieses "Dim my eeeeeyeeee" mit den Backroundvocals... einfach nur genial *schmacht* Ab 4:12 fängt dann auch noch dieses Wah-verzerrte Gitarrensolo an, einfach wundervoll. Ab der siebten Minute dann noch der krönende Abschluss, bei dem Maynards Stimme noch einmal voll zur Geltung kommt.

Deftones - My Own Summer (Shove It)

Alleine der Anfang vom Lied ist ja schon ein Ohrwurm, denn so seltsam sich der Mainriff anhört, so fest beißt er sich doch im Ohr fest. Gänsehaut pur, wenn der Bass in den Strophen einsetzt. Der Riff ist zwar wirklich simpel, aber in Kombination mit diesem genialen Drumming braucht man gar nichts komplexes. Und dann die Explosion im Chorus - während Chino in den Strophen noch leise und relativ steril vor sich hin singt, kreischt er sich im Refrain geradezu die Seele aus dem Leib. Und das ist nicht irgendein Pseudo-Geschreie, sondern kommt wirklich emotional rüber.
 
Hm, da fällt mir spontan "The Prisoner" von Iron Maiden ein.
Der Song beginnt mit einem gesprochenen Intro aus der gleichnamigen Fernsehserie, darauf folgt ein heavy-grooviges Drum-Intro mit ebenso groovigen Akkordläufen. Nach einer Minute nimmt das ganze Tempo auf, und Bruce Dickinson setzt mit seinem unvergleichlichen Gesang ein, singt hoch und gleichzeitig mit richtig viel Power.
Und wer dann singt
"I'm not a prisoner, i'm a free man and my blood is my own now" mag man direkt mitsingen.
Hervorragend ist auch die Bridge mit einem genial-simplen Hammer-on und Pull-off, und den Akkorden aus dem Intro dahinter. Das Solo an sich ist dann die Höhe. Richtig geil und passt perfekt zur Stimmung des Lieds.

Yeah Man!

(andere Songs in Kürze)
 
@ Revan: Joaw, das Lied ist wirklich cool - Ewähnenswert sind dabei auch noch die teilweise ziemlich weit oben gespielten Basslines, die in den Strophen auch noch ne Art dritte Gitarre spielen, wobei der Bass aber gleichzeitig immer noch als Rhythmusinstrument die 6-Saiter supporten kann. Sowas hat's auch nicht überall ^^
 
Ohja, solche Lieder gibts!

Wenn Opeth am Anfang von Ghost Of Perdition diese fünf cleanen Akkorde spielen, da läuft so richtig Gänsehaut runter. Und dann gehts los. Diese zum Teil echte perversen Drumgroves werden dann auch noch von Mikaels Wechsel aus cleanem und gegrowltem Gesang unterstützt.


Dann wäre da noch Aeroplane von RHCP.
Die Basslinie ist da eigentlich garnicht so anspruchsvoll, aber halt echt geil geslapt. Dann immer dieser Gitarrengrove und die Tatsache, dass das Lied eher von der ruhigeren Sorte ist, ist einfach geil. Es ist halt typisch RHCP!
 
Nur Band und Song aufzuzählen gilt nicht....

Lord Kyp Durron schrieb:
Bei mir gibt es nur eine Band die in meinem Herzen emotionen auslösen kann.

Das ist Linkin Park,

besonders:

In the End
Numb
What iv Done
My December

:rolleyes:


Eine absolute Gänsehautgarantie gibt das Original Albumintro von Money for nothing (Dire Straits) auf dem Love over Gold Album.
Zuerst dieser hohe Ton. Dazu diese leisen Klaviertöne im Hintergrund, dann setzt die Orgel ein und spielt sich Akkord für Akkord immer höher, bis man denkt es kann nicht noch höher werden, und schließlich setzen die brachialen Drums ein, die Dir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagen. Und wenn schließlich das minutenlange Intro auf einen Höhepunkt zusteuert, den man vor Spannung kaum noch erwarten kann, bricht das Soundgebilde abrupt ab und die berühmte Mark Knopfler Gitarre reißt Dir ein Loch in die Brust!
Ein absolut geniales Stück Musikgeschichte, bei dem ich vor innerer Spannung regelrecht Zitteranfälle bekomme.

Dann gibt es einige Songs von Rammstein, bei denen ich fast mitheulen könnte, und das obwohl die musikalische Qualität ja eigentlich konstant einfach ist.
Aber Rammstein schaffen es bei diesen Songs einfach perfekt, einen so treffenden und tieftraurigen Text mit einer Musik zu unterlegen, die einem die Verzweiflung direkt in die Knochen jagt. Die Songs, die dieses Gefühl zwischen Zorn und Trauer, Depression und Mut am besten vermitteln, sind meiner Meinung nach "Mein Herz brennt", "Feuer und Wasser" und "Keine Lust".
Vor allem Letzteres schafft es jedes mal, mich zutiefst zu berühren, sobald Till folgende Zeilen anstimmt:
"Ich bleibe einfach liegen, und wieder zähle ich die Fliegen.
Lustlos fasse ich mich an und merke dann - ich bin schon lange kalt...
Soooo kalt... mir ist kalt..."
Mit dem plötzlichen Wechsel in das verlangsamte Tempo und den fast orgiastischen Gitarrenklängen stehen mir da regelmäßig die Tränen in den Augen.

Auch aus dem Technoiden Bereich gibt es Tracks, die mir direkt in die Seele fahren.

Da wäre zum Beispiel das absolut legendäre "Prayer Five" von God`s Groove, das es auf irgendeinem - mir unerklärlichem - Weg schafft, mein Herz zu öffnen und mich urplötzlich tiefe Liebe spüren lässt.
Woran das liegt, ist bei Techno schlecht zu erklären, da schließlich keinerlei Aussage hinter dem Lied steht. Es ist der gesamte Aufbau, die Auswahl der Klänge, der mitreissende Bass und definitiv das Herzblut des Künstlers, Felix J. Gauder, der mit diesem Lied Musikgeschichte geschrieben hat.

Auch Westbams "Celebration Generation" trifft den selben Nerv, die unheimlich mitreissende Stimme (obwohl sie ja eigentlich nur aus einem gepitchten "Ah - Ah"
besteht) gibt diesem sowieso schon perfekten Lied noch mehr Tiefe mit.
Auch hier gilt: die Musik steht für sich allein, und braucht keinerlei Erklärung, um das Herzblut zur Wallung zu bringen.

Mit diesen beiden Techno/Trance Songs konnte ich schon dutzende Rock- und Metalfans für elektronische Musik gewinnen.
Der perfekte Einstieg, um Techno als hochwertige Musik kennen zu lernen.

Es gibt noch soooo viele Lieder mehr, die mir diese wundersamen Gefühle vermitteln, aber ich müßte einen Roman schreiben, um sie hier festzuhalten.

Aber ein paar zähle ich trotzdem noch ohne nähere Erklärung auf:

Perplexer - Love is in the Air
Alien Factory - Tomorrow
Moby - Why does my Heart feel so bad (Ferry Corsten Remix)
RMB - Horizon (Club Mix)
Jones and Stephenson - The fourth Rebirth

Dido - White Flag
Xavier Naidoo - Sie sieht mich nicht
Guns`n Roses - November Rain
 
Von Archive der Opener zum Live-Album (Live at the Zenith) das 15min-Opus Lights. Es baut sich die ganze Zeit auf. Ein Instrument/Songelement nach dem anderen kommt jeweils nach mehreren Takten/Minuten hinzu. Ab 8:43 kommt dann das E-Piano (glaube ich, dass das Instrument so heißt) und verspricht in all dieser düsteren, bedrohlichen Atmosphäre etwas wie Licht am Ende des Tunnels und/oder den Gefühlshöhepunkt, hallt langsam ab 9:00 aus, bis schließlich ab 9:09 der Sänger sein Klagelied beginnt.

Bei ...And You Will Know Us by the Trail of Dead wird beim Track Wasted State of Mind mit einem Konga-ähnlichem Trommelwirbel großzügig eingeleitet und es deutet sich ab und an der überwältigende Refrain an. Aber erst ab 2:10 und vor allen Dingen ab 3:28 kommt dieser zu voller Blüte und führt zu Gänsehaut.

Und bei Coldplays In My Place war ich ab 2:59 dermaßen weichgekocht, dass mich das Songfinale damals in der Beziehung regelmäßig innerlich überwältigt hat.
 
beethoven symphony no. 9
auch wenn ich nicht wirklich auf klassik stehe, so ist doch dieses eine lied (instrumental) ein wahrer genuss fuer die seele. wieso? es ist einfach befriedigend zu hoeren. man dreht volle pulle auf und laesst sich von der melodie treiben, so als wuerde man in eine andere welt eintauchen.

ich steh normalerweise auf rock, aber dieses lied schlaegt um laengen ALLE rocklieder. es brodelt innerlich. es zerschmettert einen. es ist so, als wuerde man den eigenen tod geniessen.

weiter unten kommen dann noch erwaehnenswerte lieder:

louis armstrong - wonderfull world
einfach traurig schoen.

alphaville - forever young
mit dem lied verbinde ich eine persoenliche erfahrung. ;)

udo juergens - griechischer wein
auf partys, zum groellen topt das sogar die onkelz.

boehse onkelz - auf gute freunde
wird seit jahren zum todestag eines guten freundes gespielt.

die toten hosen - alles aus liebe
herzschmerz.
 
Der einzige Song, bei dem ich mich an Gänsehaut-Feeling erinnern kann, ist Rebellion von Grave Digger. Wenn sie am Anfang das The clans are marching 'gainst the law, bagpipers play the tunes of war, death or glory I will find, rebellion on my mind clean singen bekomm ich das Gefühl, als ob das wirklich aus dem Herzen kommt. Völlig im Kontrast dazu kommt dann das Riff, das direkt danach kommt. Da fällt einem wieder ein, dass das kein Barde singt, sondern eine True Metal Band. Und bitte keine Kommentare über meine Gefühlslosigkeit.^^
 
Bei mir isses das Lied, was mich auch gleichzeitig in den Geschmack von Iron Maiden gebracht hat!

Iron Maiden - Fear of the Dark ( Rock in Rio )

oder auch

The Evil That Men Do

und

Ghost of the Navigator

selbiger Band!
 
Für mich sind es:

Auch Stairway to Heaven - Led Zeppelin (zuerst so schön ruhig und am Schluss rockt es richtig)
Bohemian Rhapsody - Queen (einfach genial mit diesen Opern Einlagen...)
The Great Gig In The Sky - Pink Floyd (Ich mag diese schöne Stimme, die sich wunderbar mit dem Rest des Songs ergänzt)
2112 - Rush (obwohl ein sehr langer Song, rockt er einfach richtig)
Fool's Overture - Supertramp (Finde das sich das Lied auch sehr schön steigert...)
 
Zuletzt bearbeitet:
metallica - the unforgiven I
* der anfang.. fesselnd, hat ein bisschen was von einem western film
* der einstieg ins instrumentale.. langsam, fast schon leise..
* dann hetfield.. ich liebe diese stimme.. beruhigend und doch hart und bestimmend..
* die instrumentalen solos sehr melodisch.. mitfühlend..
* gänsehaut eben

children of bodom - kissing the shadows
* gibt nix zu sagen.. gitarre - sänger - *schmacht* ^^
* das lied gibt energie.. kraft.. (außer man spielts nach, dann raubt es ungemein kraft)
* alles in allem eben ein durch und durch gelungenes lied

slayer - raining blood
* muss man dazu eigentlich irgendwas sagen?
ich wüsste nicht wie ich das feeling dieses liedes beschreiben soll.. es is eben.. slayer in höchstform. vorallem wenn man den liveauftritt hinzu nimmt, als es blut regnet.. :braue:braue:D
ein meilenstein eben


nun ein etwas ruhigeres lied:

nick cave & kylie - where the wild roses grow

*gänsehaut pur!
*ein extrem krankes lied, was einen aber doch so mitnimmt und fesselt das man es in bestimmten situationen stundenlang hören kann.. und je öfter mans hört, desto abstoßender findet man eigentlich den text.. und dessen aussage ^^
* aber trotzdem melodisch genuss pur.. hachja.. :konfus:
 
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