Muunilinst

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Doon Ickx war mehr als enttäuscht. Seine Hoffnungen und Wünsche waren kurz davor, in sich zusammen zu fallen wie ein schlecht berechnetes Sabacc-Kartenhaus. Die gewaltsame Übernahme von Toral Engineering hatte sich als kompliziert herausgestellt. Der CEO des Speziallegierungs-Unternehmens spielte das Spiel hervorragend. Und überdies hatte sich der Vorstandsvorsitzende der Holding-Abteilung des IGV eindeutig verkalkuliert. Selten einmal unterlief Doon Ickx ein derartiges Missgeschick - doch hatte er schlichtweg nicht mit imperialen Geleitschiffen gerechnet. Zwei seiner Überfall-Aktionen waren durch spontan ins entsprechende System gesprungene Kriegsschiffe unterbunden worden. Eine Vielzahl mit gewaltigen Summen angeworbener Söldner war dabei ums Leben gekommen. Bisher konnte man die gesamte Geldanlage als renditeschwach bezeichnen. Im Gegenteil, hier wurden wertvolle Credits sprichwörtlich verbrannt. Der hagere Muun hatte deshalb schlechte Laune, die auch nicht besser wurde, als Urien Dalos persönlich auftauchte und von einem Teilerfolg berichtete. Wenig später hatte man Kontakt von einem Söldner-Duo erhalten, dem es gelungen war, einen der mächtigen Action-VI Transporter zu kapern.
Kurzerhand hatte man ein Treffen auf dem High Port Space Center arrangiert. Allerdings misstraute der Vorstandsvorsitzende geldgierigen Auftragsmördern, weshalb er die stationseigenen Sicherheitskräfte der Iotraner-Garde abgezogen hatte. Die dümmlich dreinblickenden, aber sehr effektiv arbeitenden Krieger stellten seit jeher die persönliche Sicherheit der Muun dar - in allen erdenklichen Situationen. So auch in dieser.

Als der mattgraue Frachter durch das Dämmfeld des Docks brach und sich schwerfällig senkte, gab Doon Ickx die entsprechenden Zeichen - kaum wahrnehmbar für den Unwissenden. Doch neben den vierzehn sichtbaren Iotranern in ihren traditionellen Sicherheitskleidungen, war ein weiteres Dutzend überall im großen Hangar verteilt worden. Drei von ihnen hatte man sogar mit Scharfschützenwaffen ausstatten lassen, um im Extremfall Feuerunterstützung liefern zu können. Die Söldner hatten überdies keinerlei Möglichkeit, sich zu verstecken und befanden sich auf dem umgangssprachlichen Präsentierteller.

Dass Doon Ickx bewusst nicht auf die Fähigkeiten von Urien Dalos setzte, war ein Beweis dafür, dass er niemanden unterstützte, der bereits einmal gefehlt hatte. Zwar besaß der Söldnerveteran einen tadellosen Ruf, doch lastete der Vorstandsvorsitzende dem Gepanzerten an, die Hauptschuld an der Misere zu tragen. Direkt anzusprachen wagte es der Muun jedoch nicht. Noch nicht.

Kurz darauf betraten die Söldner den Hangar: Ein Zabrak und ein echsischer Riese. Beide trieben eine handvoll Angestellter von Toral Engineering vor sich her. Das wiederum erschreckte Ickx. Er hatte nicht damit gerechnet, direkt Betroffene der Überfälle zu treffen. Darüber hinaus war es ihm höchst zuwider, mit der harten Brutalität konfrontiert zu werden. Der Krieg war für ihn nur eine bilanzartige Abfolge von Zahlen und Statistiken. Und das sollte er auch bleiben. Ob die Mietlinge die Gefangenen als Druckmittel verwenden wollten? Oder forderten sie nur ein gewisses Blutgeld für die Männer? Möglicherweise besaßen die Angestellten wertvolle Informationen, welche die Übernahme von Toral Engineering erleichtern konnten?

Was auch immer es mit den Geiseln auf sich hatte - erst einmal erwartete man von Doon Ickx, einige Worte zu verlieren. Und große Reden schwingen konnte der Vorstandsvorsitzende.


"Willkommen! Willkommen im High Port Space Center! Es ist mir eine Freude, Sie alle begrüßen zu dürfen. Nun .. nicht alle von Ihnen, natürlich."

Niemand sollte später behaupten können, dass Doon Ickx unfreundlich war. Sogar dem Abschaum der Gesellschaft gegenüber zeigte er so etwas wie Respekt und Anstand. Aber derartiges wurde auch von einem Geschäftsmann seiner Klasse erwartet: Er war anpassungsfähig, gesellschaftskompatibel und ein ganz wundervoller Zeitgenosse. Zumindest wenn er es wollte. Allerdings wurde es nun Zeit zu handeln.

"Iotraner, schafft die Gefangenen weg - wir haben sicher Verwendung für sie ... und zahlen unseren wertgeschätzten Söldnern einen guten Preis."

Der schmierige Muun legte die Spitzen seiner Finger aneinander und zeigte dabei seine güldenen Hülsen für die rassetypisch verkürzten unteren Finger. Da er mit den Eigenarten des Mietlingspacks nicht vertraut war, verzichtete er auf weitere große Gesten oder einen ausgeprägtes Miemenspiel. Solchen Leuten war nur die Bezahlung wichtig. Ihnen lag weder etwas an Kunst, noch an Kultur und schon gar nicht an Etikette. Sie waren hirnlose, aber durchaus nützliche Barbaren.

"Ich hoffe, meine Herren, dieser Frachter hat etwas in seinen Laderäumen, dass ich haben will ..."

Doon Ickx ließ den Satz unbeendet, während zwei Iotraner die Gefangenen von Toral Engineering umringten. Allerdings machten die beiden Söldner keinen sehr glücklichen Eindruck, als sie von der Inhaftierung der Geiseln hörten. Gab es nun etwas schon die erste kleine Revolte der Mietlinge?


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Urien Dalos war sich nicht genau im Klaren darüber, was alles schief gelaufen war. Allerdings bezifferte er es der Einfachheit halber als kompletten Reinfall. Die gesamte Mission war gescheitert. Zwar hatte er seine Quellen alle erfolgreich angezapft und eine mehr als anschauliche Anzahl an Söldnern im Namen seines Auftraggebers anwerben können - doch die Überfälle als solches waren ein Desaster. Keiner der Söldner und Piraten hatte sich an grobe Anweisungen gehalten, jeder hatte sein sprichwörtliches eigenes Süppchen gekocht. Und deshalb waren zwei gut durchdachte Überfallaktionen komplett aufgerieben und unterbunden worden. Der letzte Angriff auf einen Frachtkonvoi hatte immerhin einen Action-VI Transporter auf der Habenseite erscheinen lassen. Es überraschte den Veteran, dass ausgerechnet der Zabrak und der Echsenmann - die beiden Gestalten dessen Bekanntschaft er schon auf Nar Shaddaa gemacht hatte - den 'großen Fang' gemacht hatten. Irgendwie erfreute es ihn jedoch auch. Das Duo hatte sich ein wenig sonderbar, aber keineswegs überheblich gezeigt, besaß eine natürlich wirkende Portion Selbstsicherheit und protzte nicht mit bisherigen Erfolgen.

Urien Dalos selbst war, nachdem er erkannt hatte, dass zumindest ein hatte gekapert werden können, direkt nach Muunilinst gesprungen. Dort hatte er seinem Auftraggeber Bericht erstattet und war im Anschluß zur Raumstation im geostationären Orbit geflogen. Hier hatte man Stunden mit der Vorbereitung verbracht - unter anderem auch, indem man die Systemstreitkräfte informiert hatte. Alles konzentrierte sich auf die Ankunft der Söldner. Jeder wartete, dass das Duo erschien.

Als es dann endlich soweit war, begann Doon Ickx in seiner typisch-schmierigen Art und Weise zu sprechen. Er huldigte den Mietlingen, lockte und lobpreiste sie. Allerdings erkannte Urien schnell, dass es beiden Gunslingern nicht gefiel. Auch schien die Anwesenheit der Iotraner-Garde nicht gerade für ein positives 'Betriebsklima' zu sorgen. Kurzum: Die Atmosphäre war angespannt. Und das wollte der Muun wohl nicht erkennen. Die Hände des Söldner-Veteranen glitten unweigerlich zu seinen modifizierten Jagdblastern, als der Vorstandsvorsitzende seine Schläger anwies, die Gefangenen von Toral Engineering abzuführen.


"Das ist nicht klug, Hohlschädel."

Der Satz war nur leise in seinen Helm gesprochen. Wahrscheinlich verstand nur Shana an Bord der 'Longclaw', was der Behelmte sagte. Urien jedoch achtete nun vermehrt auf die Körpersprache der Mietlinge. Möglicherweise eskalierte es nun in den nächsten Augenblicken.


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Kaum hatte das Söldner-Duo die überaus pfleglich behandelten Geiseln von der Frachtrampe geschoben, da begann der Langschädel [Doon Ickx] zu sprechen. Allerdings kam Drex nicht umhin, dem Geschwafel keine große Beachtung zu schenken. Sein Hauptaugenmerk galt den bewaffneten Begleitern des Muun - allen voran dem guten Dutzend von affengesichtigen Wachgestalten. Sie waren groß gewachsen, breit gebaut und ihre Körpersprache verdeutlichte eine gewisse Professionalität. Drethdal schätzte seine eigenen Chancen nicht wirklich besonders positiv ein, schmeckte jedoch auch Furcht in der Luft. Von wem diese Ängste jedoch ausgingen, konnte er noch nicht direkt zuordnen.

Dem Monolog des Muun widmete er erst die notwendige Aufmerksamkeit, als selbiger befahl, die Gefangenen abzuführen. Ein Knurren entwich dem riesigen Barabel-Krieger. Ein sehr ablehnendes Knurren. Er selbst hatte den Geiseln versprochen, sie freizulassen. Und sein Wort galt Drex als in Fleisch geschnittenes Gesetz. Niemand setzte sich über seine Anweisungen hinweg. Niemand, der klaren Verstandes war und beabsichtigte, den nächsten Sonnenaufgang zu erleben. Kurzerhand schob sich der Geschuppte vor die Gruppe von TE-Mitarbeitern. Er wusste, dass sein Zabrak-Partner ihm den Rücken decken würde - ganz gleich zu welchem Ergebnis die Gespräche führten.

Drex ließ den in seiner Hand befindlichen Blaster noch auf halber Höhe ruhen, doch das konnte sich jederzeit ändern. Vor allem dann, wenn der Langschädel weiterhin die falschen Befehle gab.


"Diessse Leute ssstehen unter meinem Ssschutzzz! Niemand führt sssie ab. Wer sssie berührt, wird sssich bei mir verantworten müsssen.", fauchte das Untier von Barab-I. Seine kratzige Stimme zog jeden Buchstaben unschön auseinander. Seine grellgelben Augen fixierten den Muun. Drethdal war bereit Blut zu vergießen. Seine Muskulatur begann zu zittern, als der Kopfgeldjäger sich selbst unter Spannung setzte. Der Schwanz zuckte nervös, die freie Linke ballte sich zur Faust. Für Drex gab es kein berauschenderes Gefühl als die Anspannung vor einem Kampf. Er merkte, wie das Adrenalin durch seine Adern schoß. Er badete in der sich dadurch ausbreitenden Wonne.

"He, Mister Muun, wie wäre es, wenn die Gefangenen weiter bei uns bleiben und Ihre Leute den Frachter entladen. Wir haben Ihnen gebracht, was Sie wollten. Dafür bekommen wir einmal den Lohn für das aufgebrachte Schiff, sowie die Credits für die Fracht selbst. Drex, zu welchen Preisen wollte man uns das abnehmen?", sprach der Zabrak-Söldner aus den hinteren Reihen. Zitkar war um einiges geschickter, was die Diplomatie betraf. Doch auch er hielt sich gern an Absprachen und Zusagen.

"Marktübliche Preissse!", knurrte der Schuppenträger. Sein Blick hing nach wie vor an dem langschädligen Muun, ohne dabei das Gros der Gardisten aus den Augen zu lassen. Nach wie vor ging der Barabel-Krieger von einer Eskalation aus.

"Ah, richtig. Die Mitarbeiter von Toral Engineering stehen im Übrigen nicht zur Disposition und werden nirgends hingebracht. Mein schuppiger Freund hier ist da recht prinzipientreu. Ich denke, Sie verstehen das, Mister Muun.", brachte der Zabrak süffisant hervor. Die Lockerheit seiner Worte sollte die Atmosphäre lockern und für eine entsprechende Ruhe sorgen. Allerdings - so bemerkte der Barabel-Kopfgeldjäger - schien sich die Miene des Muun zu verfinstern. Möglicherweise war diese dünne Gestalt nicht zu Scherzen bereit.

Als ein Gardisten-Duo sich anschickte, die Geiseln von Toral Engineering zu flankieren, war Drex kurz davor, seinen Blaster zu benutzen. Nun lag alles an den diplomatischen Fähigkeiten von Zitkar und dem Muun.



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Der umsatzorientierte Muun wollte nicht recht glauben, was er da hörte. Diese heruntergekommenen Söldner stellten Forderungen! Sehr dreiste Forderungen. Solch anmaßendes Verhalten gefiel dem Finanzexperten keineswegs. Im Gegenteil, war er doch stets bedacht darauf, selbst die Entwicklung des Gespräches vorzugeben. Kurzzeitig war Doon Ickx versucht, seiner Iotraner-Garde das Zeichen zum Angriff zu geben - vor allem als der echsische Barbar anfing, mit seiner Blasterpistole herumzuwedeln. Doon Ickx hasste Blaster. Er selbst hielt nicht viel von Gewalt, auch wenn er über Mittelsmänner selbige häufig anwies. Allerdings verabscheute er jede Form von körperlicher Auseinandersetzung in seiner direkten Nähe.

Als die Söldner dann mit ihrer dreisten Art der Gesprächsführung auch akustisch grob wurden, hob der Muun langsam die Hand. Diese Geste jedoch galt keinem der Gardisten in unmittelbarer Gegenwart, sondern jenen, die gut verborgen mit ihren Präzisionsgewehr ausharrten. Doch zuvor beabsichtigte der Muun seine Macht noch auszukosten.


"Diese ... Herrschaften besitzen möglicherweise wichtige Informationen über Toral Engineering. Informationen, die ich benötige. Zudem war die Freisetzung irgendwelcher Geiseln niemals Teil des Auftrages, meine Herren Söldner."

Im Gegenteil. Man hatte ganz explizit angeordnet, niemanden zum Treffpunkt mitzubringen, wenngleich es den Piraten, Söldnern und Halunken freigestellt worden war, mit den Besatzungen nach eigenem Ermessen zu verfahren. Dennoch wollte der Vorstandsvorsitzende der Bereiche Fremdinvestment und Holding-Geschäfte nicht klein bei geben. Seiner bescheidenen Auffassung nach war er mit Abstand die wichtigste Person im gesamten Sektor. Sein Einfluß bei den Vorstandskollegen des InterGalaktischen Bankenverbandes war enorm - womit er direkten Zugriff auf die Finanzmittelstärke der Galaxie hatte. Doon Ickx liebte diesen Zustand. Er lebte ihn. Er brauchte ihn.

"Die restlichen Kostenpunkte werden selbstverständlich abgegolten, immerhin wurde ein mündlicher Vertrag geschlossen. Mister Dalos wird die Entladung, die Wertbestimmung, sowie die Auszahlungsmodulitäten mit Ihnen veranlassen."

Das aalglatte Verhalten des Muun war bezeichnend und Teil seines Berufs. Ihm war die Fähigkeit gegeben, sich an Situationen anzupassen. Überdies verfügte er über eine halbwegs passable empathische Befähigung, die zumindest für einfach gestrickte Zeitgenossen - wie es Söldner zweifelsohne waren - reichen musste. Doon Ickx, die Hand immer noch als Signal der Bereitschaft für die Iotraner-Scharfschützen gehoben, überlegte kurz, welche Summe diese beiden Halsabschneider wohl erhalten würden. Letztlich jedoch war es nur ein Bruchteil dessen, was der IGV für die Weitervermittlung der Legierungen erhielt. Und man würde noch mehr Gewinne fahren können, wenn man sich erst Toral Engineering einverleibt hatte. Doch bis dahin bedurfte es mehr, als einen einzelnen gekaperten Frachter. Wesentlich mehr.

"Über das weitere Schicksal der Gefangenen können wir gern noch sprechen, meine Herren. Aber nicht hier, nicht in diesem Ambiente. Ich habe eine kleine Mahlzeit vorbereiten lassen ..."

Er beendete den Satz bewusst nicht, sondern überließ es den Schlagetots, sich entsprechend zu äussern. Doon Ickx wusste, dass diese Schurken ohnehin nur die Credits im Kopf hatten - nichts anderes wollten sie. Und nichts anderes sollten sie bekommen. Die Gier dieser Leute musste befriedigt werden, wollte man keine tickenden Zeitbomben aus ihnen machen.

Auf ein Zeichen hin kam Leben in die Begleiter des Vorstandsvorsitzenden. Die Iotraner regten sich stumm und begannen sich zum Abmarsch bereit zu machen.



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Das Gefasel des kriecherischen Muun ließ den eher simpel gestrickten Kopfgeldjäger von Barab-I ziemlich kalt. Allerdings war Drethdal schlichtweg nicht in der Stimmung, große Verhandlungen anzugehen. Er und Zitkar hatten den Angestellten von Toral Engineering freien Abzug zugesagt - kein noch so abgebrühter Bankenmann konnte sich dieser Entscheidung in den Weg stellen. Doch ganz offenbar plante der langschädlige Finanzmogul genau das. Die breitgebauten Wachleute - sie alle gehörten ein und derselben Spezies an - machten sich daran, den gesamten Troß zu flankieren. Der schäbige Banker sprach von einer Mahlzeit, doch für derartiges hatte Drex weder Zeit noch Muße. Er war hier, um ein Geschäft abzuschliessen. Doch das musste man dem Geldsack offenbar klar machen.

"Die Freiheit diessser Leute issst nicht verhandelbar! Wir sssind nicht abhängig von der Gunssst irgendwelcher Gessstalten!", warnte der Barabel-Krieger. Dabei ließ er die Tatsache ausser Acht, dass das Söldner-Duo eben doch abhängig von der Gunst des Muun war. Nur über selbigen konnte man sich erhoffen, die Ladung entsprechend an den Mann zu bringen. Drex konnte sich nicht direkt ausmalen, wie einflussreich diese dürre Gestalt sein mochte. Ihm war die Finanzwirtschaft gänzlich zu hoch. Drethdal war wesentlich pragmatischer. Und genau dieses handfestere Handeln musste anscheinend verdeutlicht werden.

Doch noch ehe der Reptiloide in die Verlegenheit kam, hier auf der Raumstation ein Blutbad anzurichten, erhob der geschäftstüchtige Muun die Stimme und meldete sich zu Wort. Allem Anschein nach war Doon Ickx gesprächsbereit.


"Gut, meinetwegen. Ihre .. Gefangenen werden befragt und erhalten im Anschluß die Erlaubnis, mit Ihnen dorthin zu reisen, wo es Ihnen beliebt. Natürlich wird dieser .. Konsens .. keinerlei negative Auswirkungen auf unser bisheriges Geschäftsverhalten haben. Ein weiteres Zeichen meiner Anerkennung ihrer Leistungen, meine Herren."

Der Schuppenträger mochte zwar unbedarft sein, was derartige Gespräche und Vertragsverhandlungen anbelangte - aber selbst ein unempathisches Monstrum wie Drex war sich im Klaren darüber, dass ihr Gegenüber glatter als der Lauf eines Blasters war. Der Muun spielte ein Vielfronten-Spiel und war darin allem Anschein nach mehr als erfahren.

"Dasss sssagt mir sssehr zzzu, Missster. Alssso ... gehen wir zzzur Mahlzzzeit!", verfügte der Schlächter von Barab-I. Seine echsischen Pupillen fokussierten kurzzeitig den Muun, erkannten jedoch keine groß von der Norm abweichende Reaktion. Wahrscheinlich besaß der Bankenmann eine erschreckende Selbstbeherrschung. Die nächsten Augenblicke verdeutlichten dann allerdings doch die Anspannung aller, als die beiden Kopfgeldjäger ihre Hände an die Blaster legten, kaum das die Iotraner-Garde sie flankierte. Allerdings konnten beide sich ihre Professionalität bewahren.

Einige per Turbolift durchgeführte Etagenwechsel später hatte sich die kleine Delegation bestehend aus Doon Ickx, Urien Dalos, Drethdal und Zitkar, sowie Teilen der Iotraner-Garde auf einer kuppelüberdachten Aussichtplattform eingefunden. Dort reichten Bedienstete des mächtigen Intergalaktischen Bankenverbandes teure Speisen und Getränke an. Immer wieder erschienen weitere Muun, die dem Vorstandsvorsitzende Neuigkeiten überbrachten oder ihn über aktuelle Geschehnisse in Kenntnis setzten. Dennoch entstand nach einiger Zeit - Drex hatte mit steigender Begeisterung den Sternenhimmel betrachtet - sogar eine Art von Konversation.


"Meine Herren, wie mir berichtet wurde, mussten Sie sich einer bedeutenden Verteidigung erwehren, als Sie in den Besitz des Frachters kommen wollten. Berichten Sie uns doch darüber, während meine Analytiker in Erfahrung bringen, wieviel der kostbaren Legierung sich an Bord des Transporters befindet."

"Tja, Mister Muun, wie Ihnen sicherlich auch berichtet wurde, besaß Toral Engineering offenbar vom Imperium ausrangierte Raumjäger. Die Dinger sind alt, schäbig, hässlich, laut und ohne den Schutz von Deflektorschilden - allerdings beweglicher als alles, was man sonst so im Weltall kennt. Es war demnach wirklich schwierig, diese Teile loszuwerden. Ich bin der Meinung, dass Mister Dalos recht ordentliche Arbeit bei der Zusammenstellung der kleinen Flotte gemacht hat. Zumindest haben wir es nach einiger Zeit geschafft, einen der Frachter zu stürmen. Genauer gesagt hat Drex hier gestürmt. Tja und danach sind wir über einige Hyperraumsprünge hierher gekommen. Ende der Geschichte.", erklärte Zitkar mit ganz großen Worten. Die näheren Details wollte er - so schätzte der Reptiloide - nicht erwähnen. Je weniger der Muun wusste, desto besser war es. Zusätzliche Informationen konnte er gegen entsprechende Bezahlung bekommen. Das musste auch dem Langschädel klar sein.

"Allein ein ganzes Schiff erstürmt? Beeindruckend! Wirklich. Wie konnten Sie derartiges bewerkstelligen?"

"Die Wachleute waren ssschwach. Dasss issst die Erklärung.", knurrte Drex maulfaul. Es missfiel ihm, dass der Muun so neugierig wurde. Er wollte nach der Einschätzung des Barabel-Kriegers nur die Auszahlung des Lohns hinauszögern. Das konnte und wollte der Schuppenträger nicht gutheißen.

"Mister Dalos, wieso haben Sie dann nicht einfach einen dieser Transporter im Handstreich erobert? Sie hätten mir damit viele Credits ersparen können!"

Der Angesprochene ließ seinen Kopf in Richtung des Auftraggebers wandern. Leise surrten die unterstützenden Servomotoren im Nackenbereich des halbkybernetischen Söldnerveteranen. Zum ersten Mal entdeckte Drex den offenliegenden Schwachpunkt des Mannes. Eine hämische Freude breitete sich im Reptiloiden aus - gab es für den jagdgierigen Kopfgeldjäger doch noch immer eine unbeglichene Rechnung.

"Ich denke, weil die Fähigkeiten von Drex für ihn sprechen. Natürlich darf man die Leistung seines Partners keineswegs schmälern. Die beiden haben einen ausserordentlichen Job gemacht und ihnen steht die rechtmäßige Bezahlung zu. Fünfundzwanzigtausend Credits für die Eroberung des Frachters, sowie die Abnahme der Mineralien und Legierungen zu ... marktüblichen Preisen.", erwiderte Urien Dalos recht dreist. Ihm fiel die Art des Muun offenbar auch auf, beziehungsweise die Versuche des Vorstandsvorsitzenden, zusätzliche Informationen zu erlangen. Dieses 'Geschäftsessen' konnte sich noch etwas hinziehen. Drex ballte seine Rechte unter dem Tisch zur Faust und genoß den Schmerz, als seine Keratinklauen ihn selbst peinigten. Das sorgte immerhin für Ablenkung.


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Die Art und Weise, wie der Muun-Banker seine Gespräche zu führen pflegte, missfiel Drex immens. Der Langschädel verlor sich in abgedroschenen Phrasen, versuchte neue Informationen zu erhalten und bestach generell durch ein massiv rückgratloses Verhalten. Für einen Pragmatiker wie den Barabel-Krieger war dies ein kaum zu ertragender Zustand. Allerdings hielt ihn der überraschend ausgeglichen wirkende Gesichtsausdruck seines zabrakischen Partners davon ab, alle Anwesenden auszuweiden. Dennoch verspürte das geschuppte Untier ein gewisses Kribbeln in den Keratinklauen. Doch derartige Vertragsgespräche waren leider Bestandteil seiner Zunft - so sehr Drethdal es auch verabscheute. Und über kurz oder lang musste der Kopfgeldjäger sich mit derartigen Abläufen arrangieren.

"Wann erhalten wir unsssere Bezzzahlung?", fragte der Reptiloide ungeniert nach. Zwar wusste er um die Existenz gewisser Gesprächsleitfäden und -abläufe, doch scherte sich der grobschlächtige Söldner nicht darum. Drex hatte keinerlei Geduld für - in seinen Augen - überflüssige Gespräche. Er wollte nur eines: Der größte Jäger der Galaxie werden. Dafür war ihm jedes Mittel recht. Allerdings konnte er es nicht werden, solange er an irgendwelchen Bankett-Tischen saß und sich über Nichtigkeiten unterhielt. Er musste üben, musste den Wettbewerb suchen, musste sich bewähren.

Die Antwort von Doon Ickx ließ nicht lange auf sich warten - der Muun legte die Fingerspitzen aneinander und beäugte das Ungetüm von Barab-I mit einer Mischung aus Abscheu und Neugier. Die Stimme des Bankenvorstands jedoch troff vor doppelzüngiger Hinterlist.


"Keine Sorge, mein Bester - Sie werden schon in Kürze Ihren Lohn erhalten. Meine Experten bemühen sich nach bestem Wissen und Gewissen,d dessen können Sie sicher sein."

Drethdal hatte bisher noch nicht mit Muun zu tun gehabt, verspürte aber von Atemzug zu Atemzug mehr Abneigung gegenüber den Finanzexperten. Die mathematischen Genies - ihr Ruf war hinlänglich bekannt - wirkten so zerbrechlich, so weich .. so schwach. Und genau diese Aspekte sorgten dafür, dass sich kein Respekt einstellen wollte. Drex respektierte einzig und allein Stärke. Ob konstitutioneller Natur, reine Körperkraft oder Effizienz aufgrund von besonderer Befähigung war ihm dabei einerlei. Doch zierliche Geschöpfe mit feingliedrigen Extremitäten lösten bei dem Kopfgeldjäger meist einen Drang zum Knochenbrechen aus.
Die Antwort des Mannes vom IGV war abermals wenig aussagekräftig und verärgerte den Schuppenträger zusätzlich. Sein Blick wanderte abseits - passend zur Ankunft der Dienerschaft, die eine Vielzahl von Tellern und Tabletts an den Tisch heran trugen. Die Muun servierten Berbersianischen Krebs mit Beilagen, die Drex nicht benennen konnte. Weiterhin wurde Daruvvianischer Sekt kredenzt - doch konnte der Kopfgeldjäger mit diesem Blubberwasser nichts anfangen. Mit Hilfe seiner Zunge definierte er den Geschmack der Speisen schon durch die Luft. Sicherlich, die Muun ließen sich diese Mahlzeit etwas kosten und zeigten gleichzeitig ihren Einfluß, doch ließ sich der Reptiloide dadurch nicht beeindrucken. Für Drex waren derartige Annehmlichkeiten überflüssiger Tand.


"Wir bekommen Creditsss für den Frachter und die Ladung. Darüber wird nicht verhandelt!", grollte der ungestüme, wie ungeduldige Jäger. Er war die Hofierungen und Nettigkeiten leid und wollte weg von hier. Allerdings hielt ihn die Lockerheit seines Partners noch zurück. Bisher.

"Was mein schuppiger Freund damit sagen will, ist einfach: Keine Tricks, keine Spielchen, keine Abzocke, Mister Muun. Wenn alles rund läuft, sind Sie ein zufriedener Kunde und wir freuen uns über eine schöne Stange Creditchips. Wenn wir uns nicht einig werden ... tja ...", ergänzte Zitkar und ließ die unterschwellige Drohung wortlos nachhallen. Sicherlich war es Doon Ickx klar, dass die Kopfgeldjäger schnell zu einem Problem werden konnten. Doch dessen regungslose Miene wies ihn als erfahrenen Spieler aus - er ließ sich schlichtweg nichts anmerken.

"Alles wird zur beiderseitigen Zufriedenheit gelöst, meine Herren. Und nun bitte ... essen und trinken Sie."

Die hämische Freude, mit welcher der Vorstandsvorsitzende auf die dargebotenen Speisen und Getränke verwies, ließ die Alarmsirenen bei Drex schellen. War dieser Bankenmann so dumm und versuchte sie zu vergiften? Das wäre an Stümperhaftigkeit kaum zu überbieten. Die natürliche Resistenz der Barabel vielen Giften gegenüber, wie auch die enormen Selbstheilungsfähigkeiten machten ein derartiges Vorhaben zu einer Art Verzweiflungstat. Dennoch beschloß der Krieger von Barab-I, dem Wunsch des Vorstandsvorsitzenden zu entsprechen. Ohne auf etwaiges Besteck zu achten, riß er der gekochten Krabbe eine der Scheren ab und biß geräuschvoll hinein. Der rötliche Panzer des Krustentieres brach knackend und der Geschmack des saftigen Fleisches erfüllte den Mund des Jägers. Drex kam nicht umhin, seinen Gefallen an dieser Nahrung zu gestehen. Berbersianische Krebs schmeckte.

Während der schuppige Riese seine Krabbe stückweise zerlegte und auf animalische Art und Weise vertilgte, bemerkte er, dass Doon Ickx seinen Teller nicht anrührte. Der Muun betrachtete die beiden Söldner lediglich dabei, wie sie sich die Bäuche vollschlugen. Abermals beschlich den Kopfgeldjäger ein etwas ungutes Gefühl. Er hielt dieses Essen nach wie vor für eine Hinhaltetaktik.



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"Das klingt, als würdest Du das Triebwerk eine Kreuzers fressen, Großer.", spottete Zitkar hörbar erheitert. Es gefiel dem Zabrak offenbar, wie der Barabel-Krieger die präsentierten Krabben in der Eigenschale zerkaute, zermalmte und vertilgte. Natürlich ließ der grobschlächtige Jäger dabei jede Form von Tischmanieren vermissen - hatte er doch nie welche besessen. Mit der Sensibilität eines Abrissdroiden pflügte sich der riesige Schuppenträger durch die aufgefahrenen Köstlichkeiten und hinterließ auf dem Tisch eine Schneise der kulinarischen Verwüstung. Doch das Anliegen der Söldner war keineswegs, den Muun durch Verzehr gewaltiger Mengen Nahrung in den Ruin zu treiben, sondern um den Abschluß eines durchaus erfolgreichen Geschäftes. Selbiger Abschluß ließ nun schon viel zu lange auf sich warten. Gerade der eher ungeduldige Krieger von Barab-I verlor langsam aber sicher seine Selbstbeherrschung. Kaum das er die letzte Krabbe knirschend verschlungen hatte, genehmigte er sich einen rülpserhaften Laut und hämmerte dann die beeindruckend große Faust seines rechten Armes auf die Tischplatte - welche daraufhin erzitterte.

"Esss issst nun an der Zzzeit, für unsssere Mühen den gerechten Lohn zu erhalten. Viel zzzu lange ssschon harren wir hier ausss und warten ... warten ... warten. Diessser Krieger issst der Warterei überdrüsssig und will nun haben, wasss ihm zzzusssteht!", grollte Drex finster. Man hielt sich viel zu lange hier auf. Das reptilische Untier hatte das Gefühl, all seine kämpferischen Fähigkeiten eingebüsst zu haben. Er fühlte sich schwach, weich und nutzlos. Was wiederum dafür sorgte, dass seine Laune rapide sank. Und schlechte Laune sorgte bei dem Reptiloiden immer für gesteigerte Aggression. Ein wahrer Teufelskreis.

"Ich muss weiterhin um Geduld bitten, meine verehrten Herrschaften. Ich kann erst dann verbindliche Zusagen in Sachen finanzieller Entlohnung vornehmen, wenn meine Mitarbeiter die Auswertungen beendet haben. Ich appelliere an Ihre Vernunft und Professionalität!"

Die Antwort des Muun war so aalglatt wie er selbst. Selten zuvor hatte Drex einen derart hinterlistigen Halunken getroffen. Alles an Doon Ickx schien falsch zu sein. Sein Auftreten war einstudiert, sein Verhalten affektiert. Am liebsten hätte der Kopfgeldjäger seine mächtigen Pranken um den dürren Hals des Gegenübers gelegt und ihm das Leben aus dem Leib gepresst - doch erst einmal stand der Lohn aller Mühen im Vordergrund. Er und sein zabrakischer Partner benötigten die Credits dringend - immerhin musste man noch zurück zum 'Mounted Giant', um das Schiff der beiden abzuholen. Und die Ausrüstung beider Spezialisten bedurfte einer dringenden Generalüberholung.

"Schon klar, Mister Muun. Allerdings müssen Sie unseren Standpunkt verstehen ... immerhin haben wir gute Arbeit geleistet ... und dafür wird man in der Regel auch entsprechend gut bezahlt.", antwortete Zitkar zuckersüß. Wieder einmal musste Drex sich eingestehen, nicht annähernd soviel diplomatisches Geschick wie sein Partner zu besitzen. Doch letztlich verdiente er nicht mit Nettiquette seinen Lebensunterhalt, sondern mit der erfolgreichen Hatz nach Dissidenten. Mit vor Hass funkelnden Augen betrachtete der Reptiloide den Vorstandsvorsitzenden des InterGalaktischen Bankenverbandes. Es lag nun einzig und allein an Doon Ickx. Er konnte entscheiden, wie diese kleine Mahlzeit weiterging. Drethdal beobachtete aus dem Augenwinkel die verbliebenen Sicherheitskräfte der Iotraner-Garde. Im Ernstfall würde er sie alle töten müssen. Dieser Gedanke hatte für den Barabel-Krieger jedoch nichts abschreckendes. Im Gegenteil ... er konnte ihr warmes Blut fast schon auf den Fingerspitzen fühlen.

"Ich verstehe Sie."

Diese Form der Antwort gefiel dem Schuppenträger ganz und gar nicht. Der Muun blickte bedeutungsschwer in die Runde und zeigte keinerlei Regung. Das konnte nichts Gutes bedeuten und war sicherlich kein Zeichen für besonderer Höflichkeit. Der Bankier plante etwas. Unmerklich wanderte die rechte Pranke des reptlischen Ungeheuers zum Blasterholster an der rechten Hüfte. Vielleicht war ein kleiner Schusswechsel doch nicht verkehrt. Allerdings kam ihm an dieser Stelle niemand anderes als Urien Dalos zuvor. Der alte Söldner im Vollkörperpanzer meldete sich wieder.

"Ich befürworte das Anliegen von Drex und Zitkar. Ich denke Ihre Leute hatten ausreichend Zeit, Mister Ickx."

Drethdal blickte überrascht auf. Der Söldnerveteran sprach sich zum zweiten Mal in kurzer Zeit für das Kopfgeldjäger-Duo aus. Dabei hatte man sich noch vor nicht allzu langer Zeit feindlich gegenüber gestanden - jeder von einer anderen Fraktion ins Rennen geschickt. Doch was auf Nar Shaddaa geschah, blieb auf Nar Shaddaa. So lautete eine alte Weisheit - oder aber auch eine abgedroschen Phrase aus einem Zwei-Credit-Roman. Dennoch beeindruckte der Mann im Komplettpanzer den Barabel-Krieger erneut.

"Das können Sie gern tun ..."

Weiter kam Doon Ickx jedoch nicht, denn sein Vortrag wurde von einem weiteren Muun in wesentlich schlichterer Kleidung unterbrochen. Der Handlanger - ein solcher musste es sein - beugte sich vor und flüsterte dem Vorstandsvorsitzenden etwas zu. Direkt danach reichte er dem Bankier ein Datapad. Kurz darauf entschwand er wieder - ohne einen Gruß oder gar eine Verabschiedung. Da Drex sich nichts aus Etikette machte, zuckte er ob diesen Verhaltens nicht einmal mit den Schultern. Viel wichtiger war, was der Auftraggeber zu sagen hatte.

"Sehen Sie, alles hat sich geklärt! Meine Mitarbeiter haben ihre Arbeiten abgeschlossen und mit der Löschung der Ladung begonnen. Wie ich bereits sagte, nehmen wir Ihnen die Güter zu einem respektablen Preis ab, meine Herren."

"Wieviele Creditsss?", wollte Drex wissen. Er wollte Zahlen. Nackte, ungeschönte, unverfälschte Fakten. Kein großes Gerede, keine Schmeicheleien oder unehrliches Lob. Es ging hier einzig und allein ums Geschäft.

"Sie erhalten von mir unten im Hangar einen Koffer mit fünfundzwanzig Tausend Credits imperialer Währung für das Aufbringen des Frachters ..."

"Diese Summe ist uns bekannt. Was bekommen wir für die Frachterladung voll Ware, Mister Muun?", hakte Zitkar nach und unterbrach den Langschädel in dessen Vortrag. Monologe waren kein geeignetes Stilmittel, um den Zabrak oder den Barabel-Krieger bei Laune zu halten.

"Die Einschätzung meiner Mitarbeiter kommt einem simplen Gutachten gleich ... und das beziffert den Wert auf diese Summe hier ..."

Kurzerhand schob der Muun das Datapad mit einem süffisanten Grinsen in Richtung des Kopfgeldjäger-Duos. Die bis auf das Lächeln unveränderte Mimik verdeutlichte die Ernsthaftigkeit des Angebots. Drethdal griff gierig nach dem elektronischen Datenblock und zerrte ihn zu sich heran. Dann verengten sich seine Augen unter den hornigen Brauen zu Schlitzen. Kurz darauf stieß er einen pfeiffenden Laut aus.

"Dasss ...", stammelte er und führte den Satz nicht weiter fort. Die Sprachlosigkeit verwirrte seinerseits nun Zitkar. Der Zabrak beugte sich zu seinem Geschäftspartner herüber.

"Na, wieviel bieten sie uns, Großer?", begann der Dornenhäuptige und verstummte dann ebenfalls, als er die präsentierte Summe realisierte. Der Unterkiefer des Zabrak drohte herabzuklappen.

"Ich darf Ihrer Sprachlosigkeit eine Zustimmung entnehmen?"

"Ja.", antwortete der Reptiloide für beide. Auf dem Display des kleinen Gerätes konnte man die unglaubliche Summe von dreieinhalb Millionen Credits lesen. Mehr als genug, um alle Träume in Erfüllung gehen zu lassen. Genug finanzieller Rückhalt, um etwaige Rückstände und Schulden zu begleichen. Ausreichend Spielraum, um sich neuestes Equipment leisten zu können. Und dazu brachte dieses Angebot finanzielle Unabhängigkeit von unbequemen Auftraggebern und befreite zeitgleich von Aufträgen mit zweifelhaftem Charakter. Die Summe war astronomisch und zeitgleich der Beweis, wie wertvoll die Fracht war.

"Wie ... öhm ... gibts die Summe auch im Köfferchen im Hangar? Oder bekomme ich einen Stoffebeutel voll mit Credits?", wollte der Zabrak-Söldner wissen. Aus ihm sprach die Erfahrung zahlreicher abgeschlossener Missionen und Soldauszahlungen. Auch das hatte der Dornenhäuptige seinem Partner voraus.

"Ich werde veranlassen, dass Sie ein Konto mit der entsprechenden Summe beim IGV eingerichtet bekommen. Galaxieweite Zugriffsmöglichkeit ... selbstverständlich. Sind Sie damit einverstanden."

"Unter einer Bedingung ...", ergänzte der Reptiloide. Sowohl sein zabrakischer Kumpel, als auch der Muun blickten überrascht auf. Offenbar hatte keiner von beiden mit einem weiteren Einwand gerechnet. Der Vorstandsvorsitzende des InterGalaktischen Bankenverbandes nickte kurz, um dem Untier von Barab-I die nötige Zeit zu geben, den Wunsch zu äussern.

"Wir behalten den Transssporter!", forderte Drethdal. Die Härte seiner Worte ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er auf diese Idee bis zum letzten Atemzug beharrte. Doch neuerlich nickte der Muun.

"So machen wir es!"


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Alles lief ganz wunderbar. Obwohl der Muun ein hinterlistiges Miststück war und die Gegenwart der Iotraner-Garde den Barabel-Krieger bis aufs Blut reizte, konnte sich Drex doch nicht gegen eine unterschwellige Freude wehren. Sie hatten durch einen, kleinen Auftrag fast endlose Geldressourcen bekommen, waren dazu in den Besitz eines riesigen Frachters gelangt - ohne überhaupt jemals wirklich in eine schwierige Situation geraten zu sein. Der echsische Kopfgeldjäger malte sich, während das Gespräch fortgeführt wurde, im Geist bereits aus, in welche bezaubernden Tötungswerkzeuge er seinen Teil des Lohns investieren würde. Sein Plan der größte Jäger der Galaxis zu werden, konnte nun endlich umgesetzt werden. Mit den enormen Creditsummen konnte er jede noch so perfide Idee realisieren. Die Vorstellung, schon bald ein wahres Arsenal an todbringenden Instrumenten zu besitzen, ließ das Herz des schuppigen Riesen frohlocken. Gierig leckte er sich mit der violetten Zunge über die spröden Hornplatten, die seine Lippen darstellten, während die Keratinkrallen über die empfindliche Tischplatte kratzen. Drethdal war es gleich, ob er das Möbeliar des Bankiers beschädigte oder nicht. Wichtig für ihn war nur noch die Auszahlung der Belohnung, sowie die Übernahme des Action-VI Transporters. Fast vergessen waren mittlerweile die Angestellten von Toral Engineering und die Verpflichtungen selbigen gegenüber. Nicht, weil dem Reptiloiden seine Zusagen nicht heilig waren, sondern weil er Opfer seiner eigenen Ambitionen wurde.

"Wann ssschliesssen wir dasss Gessschäft ab? Diessser Krieger musss ssseine Fähigkeiten verbesssern, musss üben, trainieren, den Kampf sssuchen.", polterte der schuppige Kopfgeldjäger schlagartig los. Dem Untier von Barab-I war eine konstruktive Gesprächsführung fremd. Er sagte was er wollte, wann er es wollte. Dabei ließ er auch jedwede Scham vermissen. Nichts war ihm peinlich, nichts störte ihn groß. Von Bedeutung war für den Schuppenträger einzig und allein sein Ziel. Die Aussicht, eines Tages der größte Jäger der bekannten Galaxie zu sein, spornte Drex seit jeher an. Dass es ihm dafür an taktischer Finesse, an Weitsicht, Planungssicherheit, Zielgenauigkeit und einer gewissen Cleverness mangelte, bedachte der reptiloide Riese nicht. Für ihn zählte einzig und allein der Wettbewerb. Er wollte sich messen. Ob mit Vibromesser, Blaster oder blanker Pranke. Der verschrobene Jagd- und Ehrenkodex der Barabel war Fundament all seiner Gedankenspiele.

"Die Löschung der Ladung ist meines Wissens nach noch nicht abgeschlossen, mein Bester. Sowie der Frachter geleert wurde, veranlasse ich die Abwicklung des Geschäftes. Machen Sie sich keine Sorge."

Der Vorstand des InterGalaktischen Bankenverbandes - zumindest von den Sparten Holding und Fremdinvestment - war nach wie vor eine Ausgeburt verbaler Neutralität. Man hatte das Gefühl, dass jedes Wort vor Sarkasmus troff oder mit Gift durchsetzt war. Doch der Muun ließ sich nichts anmerken, war unantastbar und gab sich als gönnerhafter Gastgeber. Aus Mangel an anderer Beschäftigung begann Drex vereinzelte Früchte von den ansonsten geleerten Platten des Mahls zu klauben und zu vertilgen. Nichts hasste der Reptiloide mehr, als beschäftigungslos auszuharren. Doch ihm blieb nichts anderes übrig.

"Mister Muun, besteht die Möglichkeit, dass Ihre Techniker sich um die Transponder und Sender des Frachters kümmern? Ich befürchte, dass Toral Engineering unseren weiteren Werdegang sonst nachvollziehen kann. Und das ist weder in unserem, noch in Ihrem Interesse ... kann ich mir vorstellen.", meldete sich Zitkar mit einem süffisanten Unterton zurück. Und kaum dass der Zabrak diesen Einwand brachte, erkannte Drex die Weisheit dahinter. Wenn die überfallene Firma die Wege der Söldner nachverfolgen konnte, war es nur eine Frage der Zeit, bis man Probleme bekam. Zwar war der Reptiloid durchaus bereit, sich mit einer größeren Hundertschaft auseinander zu setzen, doch konnte es einige der Pläne durcheinander werfen. Und das durfte nicht sein. Drethdal musste sich dringend neues Equipment besorgen. Es war unabdingbar, ja essentiell. Mehr noch - sein Seelenheil hing davon ab.

"Gegen ein gewisses Entgelt gern, meine Herren. Allerdings dürfte die Suche nach den Sendern eine entsprechende Zeit dauern. Zeit, die ich ebenfalls in Rechnung stellen muss ..."

Verfluchter, geldgieriger Blutsauger! Drex verstand, warum die Muun nach seinen bisherigen Informationen einen derart schlechten Leumund hatten. Sie waren nicht nur hinterlistig, verschlagen und aalglatt - sie waren auch dreist und gierig. Lautstark schabten die Keratinkrallen der rechten Pranke über die Tischplatte und hinterließne unschöne Kratzspuren von beeindruckender Tiefe. Dies nahm natürlich auch Doon Ickx zur Kenntnis. Der Langschädel legte seinen Kopf leicht schief und seine Fingerspitzen berührten sich. In dieser Position wirkte der Bankier wie ein tadelnder Vater.

"Ich würde es bevorzugen, ließen Sie meine Möbel unbeschädigt."

Nun wurde der Vorstandsvorsitzende auch noch frech. Sofort entfuhr dem Barabel-Krieger ein drohendes Knurren. Ohne auf sein Umfeld zu achten, erhob sich das gepanzerte Monstrum, woraufhin Bewegung in die Iotraner kam. Die grobschlächtigen Wesen waren einzig und allein zu dem Zweck anwesend, Doon Ickx zu schützen. Und genau dieser Aufgabe wollten sie nachkommen.

"Diessser Krieger lässst sssich nicht herumkommandieren! Sssie wollten die Fracht - wir haben sssie gebracht. Dafür will Drethdal ssseinen verdienten Lohn. Wenn er ihn nicht kriegt, wir diessser Krieger ungeduldig.", stellte der Schuppenträger klar. Dabei gönnte er sich einen raschen Seitenblick zum nächstbesten Iotraner.

"Rufen Sssie Ihre Wachen zzzurück, sssonssst gönnt sssich diessser Krieger eine Nachssspeissse ausss ihren Eingeweiden.", ergänzte Drethdal und spreizte die Finger, um seine zum Teil gesplitterten Klauen zu präsentieren. Als sein Zabrak-Partner das erkannte, richtete er sich aus seiner lockeren Sitzhaltung auf und legte die rechte Hand auf den Griff seines Blasters. Die Situation war mehr als angespannt und drohte zu eskalieren. Das verstand natürlich auch der Söldnerveteran Urien Dalos, dessen Vollhelm sich droidenhaft langsam bewegte, um die aktuelle Lage einschätzen zu können.

"Ganz ruhig, meine Herren. Kein Grund für ein Blutbad. Wachen ... zurück auf eure Posten. Das war nur ein Missverständnis. Richtig, Mister Drethdal? Ein Missverständnis?"

Trotz der Kampfeslust des Echsenmannes, nickte er nur kurz zur Bestätigung. Es hatte keinen Zweck, seinen Auftraggeber vor Auszahlung der Gelder in Stücke zu reissen. Eine gewisse Diplomatie schien nicht ganz fälschlich zu sein. Soviel hatte das Untier in all den Jahren begriffen. Manchmal lernte Drex wirklich langsam.


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Mehr al seine Stunde verbrachte die beiden Söldner nun schon als “Gäste” des Langschädeligen Geld Hais. Sie genossen sein Essen, seinen Wein und mehr oder minder auch seine Gesellschaft. Die Krabben waren sehr schmackhaft gewesen und auch der smaragdgrüner Alderaanischer Wein Paste sehr gut zu dem Mahl. Dann kam die Sprache auf die Bezahlung und die Löschung der Ladung. Bei der Summe der Belohnung entglitten dem Kriegshandwerker kurzzeitig die Gesichtszüge und auch bei der Forderung von Drex das sie den verflucht langsamen Corellianischen Frachter behalten wollten. Und dann stimmte der Muun auch noch zu und das ganz ohne eine Finanzielle Gegenleistung zu verlangen. Das konnte nur einen Haken haben.

Als dann Drex, ganz wie es seine Art war, langsam die Geduld verlor und begann nach der Beendigung der Geschäftlichkeiten zu fragen. Zitkar ließ sich indes noch einmal Wein nachschenken, als das Vorstandsmitglied des IGV aalglatt antwortete und darauf hinwies, dass die Löschung der Ladung noch nicht beendet war. In seinen Smaragdfarbenen Wein starrend wandte sich der Zabrak mit der Bitte um Entfernung des Transponders und des Peilsenders aus dem jetzigen Frachter des Söldner Duos an den Muun. Und natürlich sollte auch diese Dienstleistung wieder etwas kosten, zumindest darauf konnte man sich bei dem Muun verlassen. Er wollte für alles Credits sehen, er war durch und durch Geldgieriger Geschäftsmann… In diesem Moment begann Zitkars Partner damit seine Krallen in dem Plastizied des Tisches zu verewigen. Während das auf diese Aktion des Kriegers von Barab I zu eskalierend drohte, schätze Zitkar rasch ihre Chancen gegen die Iotraner-Garde ab. Mit ihrem eingeschränkten Offensiven und Defensiven Potential waren die Beiden Kriegsgewinnler doch im Hintertreffen. Quasi wie ein Chuba vor dem Hutten. Als dann auch noch die Wachen Näherrückten, setzte Zitkar seinen Weinpokal auf dem Tisch ab und ließ seine Rechte zu seinem Blaster wandern. Auch Urien Dalos schien die Lage einschätzen zu wollen, denn sein Kopf drehte sich unter dem leisen surren von Servomotoren. Dann schlichtete der Langschädel von seiner Warte aus:
"Ganz ruhig, meine Herren. Kein Grund für ein Blutbad. Wachen ... zurück auf eure Posten. Das war nur ein Missverständnis. Richtig, Mister Drethdal? Ein Missverständnis?"

Augenscheinlich schien sich Drethdal zu beruhigen, zumindest lehnte er sich zurück und es blitze intelligent in seinen kleinen Echsenaugen. Anscheinend hatte er soeben begriffen, dass man seinen Geldgeber besser nicht auffraß. Auf einen Fingerzeig des Langschädeligen Credit Hais wurde das Geschirr abgeräumt und ein kleiner Nachtisch wurde kredenzt. Montrafrucht Sorbe und Kaf standen zur Wahl. Während Drex und Zitkar sich das Sorbe schmecken ließ, genehmigten sich der Muun und Urian Dalos lediglich einen Kaf.

Nachdem das Essen dann letztendlich beendet war, erhob sich die gesamte Delegation und schlenderte umringt von der Iotraner-Garde durch einen Transpiralstahlgang. Von hier aus konnte man einen Blick auf das Blau/Grüne Geldland werfen, wie der Planet Muunilinst auch genannt wurde. Anscheinend führte dieser Gang einmal rund um die Station um so einen Ausblick auf den Planeten oder das System zu haben. Kaum das die Hälfte umrundet war, trat ein kleinerer Langschädel an Doon Ickx heran und tuschelte mit ihm. Daraufhin wandte sich das Vorstandsmitglied des IGV an das Söldner-Duo.


„Meine Herren, die Löschung der Ladung wurde soeben beendet. Wünschen sie noch immer die Neuen Transpondercodes und die Deaktivierung des Peilsenders?“

Zitkar und Drex schauten sich kurz an, ob sie auf das wahrscheinlich sehr teure Angebot eingehen sollten, als sich Urien Dalos einschaltete.

„Nun ich denke, das die Beiden die Dienste dieser Werft nicht in Anspruch nehmen. Nicht wahr?“

Bei den letzten Worten veränderte sich der Unterton in der mechanisch klingenden Stimme des Veteranen. Zitkar überlegte kurz und stimmte dann zu.

„Nun wenn das so ist, dann werden sie nun zu ihrem Schiff zurück gebracht und ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Flug.“

Während ein Teil der Iotraner-Garde die Beiden Söldner und Urien Dalos in der Hangar geleiteten, entfernte sich der Langschädelige Credit Hai in die entgegengesetzte Richtung. Bei der noch ‚Osprey‘ dem jetzigen Action-VI Frachter des Söldner-Duos angekommen, entfernten sich die Wachen von Drei Freiberuflern und Urien Dalos wandte sich an Drex und Zitkar.

„Es wäre unprofessionell zu fragen, was ihr beide nun vor habt, allerdings hätte ich einen Mann an der Hand, der für kleines Geld eurem Frachter eine neue Kennung verpasst und wenn es sein muss ihn auch noch um spritzt wenn ihr versteht was ich meine. Nun was sagt ihr?“

„Nun Mr. Dalos da ich glaube, dass ihr Angebot besser ist als alles was uns dieser Geldgierige Credit Jockey anbieten kann, nehme wir an. Wie soll es laufen? Sie geben uns die Koordinaten und wir sagen wir kommen von ihnen? Oder gibt es ein Erkennungszeichen wie eine Jade Rose im Revers? Oder wollen sie mit uns fliegen?“


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Mit einiger Unzufriedenheit registrierte der Barabel-Krieger die Unterhaltung zwischen Urien Dalos und Zitkar. Der Kern des Anstoßes war nicht nur die Gegenwart des Söldners in der Ganzkörperpanzerung, sondern die offenkundige Möglichkeit, eine weitere Zusammenarbeit anzustreben. Nach wie vor hegte Drex einen gewissen Groll gegen den Veteranen, nachdem selbiger ihn bei der letzten Auseinandersetzung hatte amateurhaft aussehen lassen. Ihr kleiner Kampf auf Nar Shaddaa war zwar durch den Rückzug von Dalos vorzeitig beendet wurden, doch der Reptiloide wertete den Zwist als Niederlage. Drex hasste Niederlagen, weshalb der Rachedurst nach wie vor in ihm brodelte. Dennoch schien es unumgänglich, wollte man den erbeuteten Transporter der Action-VI-Serie von allen Sendern und Transpondern befreien. Allerdings behagte ihm diese Aussicht keinesfalls.

"Ich denke, es wäre das Einfachste, wenn ich mit den Herrschaften reise.", verkündete der Behelmte. Seine Stimme wurde von diversen Verzerrern und Lautsprechern zu einem unwirklichen Krächzen, verlor dabei allerdings nicht an einer gewissen Kaltschnäutzigkeit. Urien Dalos war ohne Frage ein kalter, mit allen Wassern gewaschener Vollprofi, dessen guter Ruf nur durch seine Talente übertroffen wurden. Möglicherweise war er als kurzzeitiger Wegbegleiter durchaus nützlich.

"Dann werden wir mal das gute Geschirr rausstellen, was Großer?", spöttelte der dornenhäuptige Zabrak. Der Angesprochene jedoch, reduzierte seine Antwort auf einen abfälligen Knurrlaut. Seine Abneigung dem Plan gegenüber war mehr als deutlich, wenngleich er seine persönliche Aversion dem Veteranen gegenüber verdrängte. Man brauchte die Kontakt des Söldners schließlich.

Gemeinsam wurden die drei von der Iotraner-Garde in den Lieferhangar der Space Station geführt. Dort wartete man bereits auf die Mietlinge, die unterschiedlicher kaum sein konnten. Während die iotranischen Sicherheitskräfte Aufstellung nahmen, trat eine Delegation von drei weiteren Muun - sie alle sahen mit ihren langen Schädel für Drethdal alle gleich aus - vor und präsentierten einen handelsüblichen Koffer. Sofort beschlich den Kopfgeldjäger von Barab-I ein ungutes Gefühl und seine rechte Klaue wanderte zum Holster an seiner Hüfte. Wagten die dreckigen Geldverleiher nun etwa doch noch einen Angriff? Ein bedrohliches Zischen entfuhr seiner Kehle, während sein Blick in erster Linie zu den Iotraner-Wachen wanderte. Oft genug schon hatte man Unwissen mit einer explosiven Überraschung in einem solchen Koffer verabschiedet. Sogar ein ungebildetes Monstrum wie Drex wusste davon.


"Wasss issst in diesssem Koffer?", fragte der weit über zwei Meter große Schuppenträger aggressiv. Wieder einmal befürchtete er einen hinterlistigen Angriff. Seine grassierende Paranoia war zum Teil kaum erträglich - für ihn selbst, wie auch sein Umfeld. Doch fernab seiner Heimat konnte der Barabel-Jäger kaum eine ruhige Minute finden, dafür war ihm die Galaxie zu fremd und das Gebahren der meisten Rassen zu surreal. Da er einer reinen Jagd- und Kriegerkultur entstammte, besaß er schlichtweg keinerlei Empathie für soziale Interaktion oder gesellschaftliche Zwänge und Obliegenheiten. Für ihn bestand das Leben aus Kampf und Konfrontation. Wer zu schwach für permanente Auseinandersetzungen wurde, fand sein Ende. Nur die Stärksten überlebten. So war es schon immer auf Barab-I.

Einer der Muun erhob daraufhin sofort mit seiner nasalen Stimme das Wort. Seine bizarr anmutende Erscheinung war einmal mehr ein Beweis der geringen kämpferischen Fähigkeiten - im Auge des stets nach Herausforderung suchenden Geschuppten.


"In diesem Koffer befinden sich die fünfundzwanzigtausend Credits, die Sie für die Kaperung des Transporters ins Verdienen gebracht haben.", gurrte der Muun. Es war dem Barabel-Krieger unverständlich, wie derart weiche Wesen zu solch angeblicher Macht kommen konnten. Der Einfluß des Bankenverbandes indes war enorm - bei allen Regierungen und politischen Systemen. Mochte das Imperium meinen, sie selbst regierten die Galaxie - in Wahrheit war es einzig und allein der Credit, der die Geschicke im Universum bestimmte. Und die Muun beherrschten die Zahlungsmittel.

"Diessse Creditsss hat sssich diessser Krieger verdient!", knurrte Drex. Dann stapfte er mit scheppernder Körperpanzerung auf den erschreckt zurückweichenden Muun zu, griff gierig nach dem Koffer und entriss ihn den dürren Fingerchen des Bankenlakaien. Doch noch war das Geschäft nicht abgeschlossen. Noch fehlte der Großteil der Bezahlung - die utopisch erscheinende Unsumme, die Doon Ickx erwähnt hatte. Nach wie vor geisterten im Kopf des Monstrums von Barab-I eine Vielzahl von obskuren Ideen und Planungen herum. Mit der gewaltigen Creditsumme konnte man eine Vielzahl von Wünschen umsetzen.

"Der Ressst?", wollte das klauenbewehrte Ungeheuer wissen. Abermals wich der Redensführer der Muun ein wenig zurück - was sofort zwei Iotraner dazu animierte, geschlossen vorzurücken. Doch auf einen Wink des Bankendieners hielten sie sofort an.

"Bitte haben Sie etwas Geduld - Sie erhalten auch die restlichen Zuwendungen in Kürze.", erwiderte der Muun. Drethdal fixierte die hagere Gestalt mit seinen kalten, echsischen Augen. Die geschlitzten Pupillen hafteten sich an jede Bewegung des Bankenclanmitarbeiters. Dann schnaubte er verächtlich.

"Diessser Krieger will die Belohnung haben ... sssonssst gessschieht ein Unglück!", prophezeite der reptilische Kopfgeldjäger finster. Die unterschwellige Drohung beeindruckte den Handlanger vom Vorstandsvorsitzenden für Fremdinvestment und Holding-Geschäfte scheinbar derart, dass er einzig ein stummes Nicken als Reaktion folgen lassen konnte. Das wiederum erfüllte den Reptiloiden mit einer gewissen Befriedigung. Er liebte es, andere zu unterdrücken und mit Gewalt zu drohen - waren dies doch Mittel, seine Überlegenheit zu demonstrieren.

"Keine Sorge, Drex, die Repräsentanten des Bankenverbandes werden sicherlich in Kürze die entsprechenden Konten eingerichtet haben. In der Zwischenzeit können wir uns ja an Bord des Transporters begeben - meine Begleiterin dürfte bereits dort sein.", brachte der gepanzerte Söldnerveteran ein. Diese Einmischung war in erster Linie ein Versuch, etwaigen weiteren verbalen Entgleisungen vorzubeugen. Das verstand sogar die ungeschlachte Kreatur von Barab-I. Mit einem weiteren Schnauben bestätigte er diesen Vorschlag kurzerhand. Da auch sein Zabrak-Partner stumm einwilligte, schlug das Trio direkt den Weg zur 'Osprey' ein. Dessen gewaltige Form beeindruckte den Barabel-Krieger aufs Neue. Wenn man dieses Schiff wirklich behalten konnte, bot es immense Möglichkeiten zur freien Entfaltung. Vor allem aber konnte dieses Schiff als mobile Ausgangsbasis für jede Unternehmung und Mission dienen. Es war nahezu perfekt. Allerdings verhieß die enorme Größe des Transporters, dass man eine größere Crew benötigte. Und eine solche wiederum war nicht so schnell zu finden.

Schon auf der liftartigen Aufzugsplattform, die zum untersten Deck des Großraumers führte, wartete die blauhäutige Twi'lek-Begleiterin von Urien Dalos bereits auf die Runde. Mit einem zaghaften Lächeln, dass einer gewissen Keckheit nicht entbehrte, hieß sie die Söldner willkommen.


"Hey, ich habe mir den Frachter mal angeschaut ... eigentlich ein schicker Flieger, allerdings brauchen wir mindestens sechs Mann Besatzung, um ihn anständig benutzen zu können. Ich zähle jetzt gerade mal vier.", gab Sha'na zu bedenken. Diese Information wiederum frustrierte den Kopfgeldjäger ziemlich. Entnervt knurrte der Echsenmann und schenkte seinem Partner einen vielsagenden Blick.

"Ich weiß, was Du sagen willst, Großer. Wir kriegen das schon hin. Wie weit müssen wir denn fliegen, Urien?", hakte Zitkar direkt nach.

"Raxus Prime - da sind wir einige Zeit unterwegs. Allerdings haben wir keine Ladung zu kontrollieren, das Schiff ist in einem guten Zustand und wir haben eine talentierte Co-Pilotin. Ich würde sagen wir riskieren es. Mein Kontakt kann mit dem nötigen Kleingeld sicherlich auch einige Hilfsmittel zur besseren Handhabung des Transporters besorgen.", erklärte der erfahrene Veteran. Sofort nickte der Barabel-Jäger und beschied damit das geplante Vorhaben.


.:: Muunilinst-System :: High Port Space Station :: Lieferhangar :: an Bord der 'Osprey' :: Drex, Zitkar ; Urien Dalos, Sha'na ::.
 
[Muunilinst-System/ Muunilinst/ Harnaidan/ Hillside-Restaurant/ Lounge der Imperial Spirits Group] Marika Reed

Der Wein schmeckte vorzüglich, eigentlich natürlich denn es war schließlich ihr eigener. Das Hillside gehörte zu den Besten Restaurants der Muunilinster Hauptstadt und servierte den Gästen schon seit Jahren die Produkte des Planetar ansässigen Konzerns unter ihrer Leitung, was Marika dem Besitzer dankte indem sie viele ihrer Geschäftstreffen hier stattfinden ließ. Zudem waren sie und Faran auch früher oft mit den Kindern hier, ihre Eltern konnte man beinahe als Stammgäste bezeichnen.

Aus dem Sumpf an Gesprächen und Terminen die Vertreter von ISG sonst wahrnahmen, war dies einer der wenigen für die sich die Geschäftsführerin tatsächlich selber Zeit nahm, denn der potentielle Kunde war kein geringerer als die ebenfalls auf Muunilinst ansässige Firma Toral Engineering, ein Unternehmen im Bereich des Erzabbaus mit ungewöhnlichen Methoden, die man fast als Aufbereitung ungewonnener Güter titulieren konnte. Vor allem hatte das Unternehmen Gelder und einen guten Ruf vorzuweisen, lag in unmittelbarer Nähe und würde somit auch eine bei eventuellem Vertragsschluss eine gute und positive Publicity für die ISG als Föderer lokaler Wirtschaftsbündnis einbringen. Tatsächlich hatte sich die in blau gekleidete Schöne Frau dieses Mal kein Dossier über die vormalige Anfrage des Unternehmens zukommen lassen. Sie wusste lediglich das bei der Imperial Spirits Agency eine Nachfrage zur Vermittlung einer Besatzung für einen Sonnensegler mit herausragendem Renommee, für eine Regatta wie sie vermutete, eingegangen war. Es blieb die mehr als interessante Frage offen wieso Unternehmen mit Kontakten in der Beförderungsbranche eine externe Dienstleistungsfirma zur Akquise des notwendigen Personals dazwischen schaltete.

Eine recht einfach Frage die ihr der eintreffende Vertreter von TE bestimmt beantworten konnte und wenn sie sich geschickt anstellte auch würde. Marika selbst hatte die Torals nie kennen gelernt, wusste aber das der Senior in den gleichen Kreisen verkehrte wie ihr Vater, was eine Empfehlung über diesen Kanal nicht ausschloss, auch wenn sich Danarius mittlerweile sehr stark aus den Familiengeschäften heraus hielt.

Das ihr Gast das Lokal bereits betreten haben musste erkannte Marika daran, das zwei Bedienungen bereits die von ihr geforderte Tapas-Platte hereinbrachten und die angebrochene Flasche Wein sowie Marikas Glas entfernten und frische neue Ausstattung hereinbrachten, bevor sie die Lounge endgültig durch die Bediensteteneingänge verließen um dem höher gestellten Gast nicht bei seinem Auftritt im Weg zu stehen.


[Muunilinst-System/ Muunilinst/ Harnaidan/ Hillside-Restaurant/ Lounge der Imperial Spirits Group] Marika Reed
 
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[Muunilinst :||: Harnaidan :||: Gleiter von TE] Lortan Toral, Korlen Toral

Der nachtschwarz lackierte Gleiter wurde von zwei weitere gepanzerten Gleitern begleitet, als dieser von der Firmenzentrale von Toral Engineering in Richtung flog. Bei diesem Flug wurde Lortan Toral, der CEO von Toral Engineering, von seinem erstgeborenen Sohn Korlen begleitet. Hier ging es weniger um eine Vermittlung eines typischen Vertrages als um die Grundsteinlegung von etwas komplett Neuem. Lortan und sein Sohn Korlen hatten den Plan Toral Engineering zu erweitern, neue Geschäftsfelder zu erschließen und wollten langfristig eine strategische Partnerschaften mit dem eher kleinen Unternehmen Imperial Spirits eingehen. Der schon erwähnte Grundstein sollte eine Kooperation bei der geplanten Regatta im Fondor-System sein. TE würde den Sonnensegler stellen und die ISG würde durch ihre Erfahrung im Renn- und Motorsport eine passende Crew auswählen. Dann wäre der erste Kontakt geknüpft und für weitere Geschäftsbeziehungen geöffnet. Lortans Blick fiel aus der getönten Scheibe hinaus in die beleuchtete Stadt, sie unterschied sich nicht wirklich von Coruscant oder Bastion. Ab einem gewissen Punkt der Urbanisierung unterschieden sich die meisten Planeten kaum voneinander und unterschiedlich verzierte Gebäude gaben dabei kaum einen Ausschlag. Nachdem er sich satt gesehen hatte blickte er wieder zu seinem Sohn hinüber, der gerade konzentriert ein Datapad las. „Irgendetwas neues bezüglich der Reperaturen?“

Korlen blickte auf, sein Gesicht seltsam von unten beleuchtet. „Nein, es gab wieder einige Sabotage Aktionen durch die Muun, wir werden wohl langfristig die Muun-Belegschaft weiter reduzieren müssen und mehr auf Droiden setzen.“ Lortan nickte. Er zwar kein Rassist, aber er hasste die Muun über alles - waren sie doch gierig und ohne Moral und fühlten sich von TE ungerecht behandelt.


„Wir müssen die internen Ermittlungen intensivieren und die Vorfälle sofort den Sicherheitsbehörden melden. Wir sind so schon mit der Expedition im Rückstand und können uns hier keine weiteren Verzögerungen leisten.“

Lortan hielt kurz inne und überlegte. „Zur Not müssen wir die Muun anders überreden.“


Korlen sah seinen Vater mit kalten Augen an und nickte. „Ich verstehe. Ich werde mich darum kümmern.“


Sein Vater begegnete das nur mit einem „Gut“ und blickte wieder aus dem Fenster. Der Gleiter setzte zur Landung an und der Chauffeur öffnete dem alten CEO die Tür. Er verabschiedete sich von seinem Sohn und stieg aus. Zwei Leibwächter warteten schon und begleiteten den Mann in das Restaurant. Das Personal öffnete ihnen die Tür und er klopfte seine Kleidung sauber. Er wurde von einer menschlichen Kellnerin - wie er mit Wohlwollen feststellte - in eine Lounge geführt. Der Tisch war bereits mit einer Tapas-Platte gedeckt und seine Gesprächspartnerin erwartete ihn bereits. Er setzte ein charmantes Lächeln auf, das selbst seine Kinder selten zu sehen bekamen ging zielsicher auf sie zu, während seine Leibwächter im Hintergrund blieben. Sie erhob sich zur Begrüßung und er begrüßte sie mit Handkuss. „Miss Reed, Lortan Toral, mein Name und es ist mir eine Ehre sie persönlich kennen zu lernen“, begann er freundlich und fügte dann hin zu: „ich hoffe, ich habe sie nicht zu lange warten lassen. Doch der Verkehr um diese Uhrzeit ist einfach nur fürchterlich.“ Er setzte sich ihr gegenüber und lächelte erneut. „Es freut mich, dass sie die Anfrage von Toral Engineering so schnell bearbeitet haben und die Zeit gefunden haben, persönlich zu diesem Treffen vorbei zu kommen. Einen schönen Ort haben sie hier ausgesucht.“ Er blickte sich demonstrativ um ehe er wieder zur der jungen Frau sah, die ihm gegenüber saß. „Ich möchte ihre Zeit auch nicht unnötig strapazieren, sicher haben sie besseres zu tun als mit alten Männern zu sprechen. Es geht um folgendes: Sie wissen sicherlich, dass bei Fondor bald eine Solarsegler-Regatta stattfinden soll als krönende Feierlichkeit zum Stapellauf des neuen Typschiffs der Allegiance-Klasse. Nun haben wir schon den passenden Solarsegler dazu, doch fehlt uns als Bergbaufirma die Erfahrung darin passende Piloten dazu zu finden. Und hier kommt nun ihre Firmengruppe ins Spiel, die wie ich auch höchsten Kreisen weiß große Erfahrungen im Renn- und Motorsport hat“


[Muunilinst :||: Harnaidan :||: Hillside-Restaurant :||: Lounge der Imperial Spirits Group] Marika Reed, Lortan Toral
 
[Muunilinst-System/ Muunilinst/ Harnaidan/ Hillside-Restaurant/ Lounge der Imperial Spirits Group] Marika Reed

Den Raum betrat ein mehr als elegant gekleideter älterer Herr der sich ihr etwas unerwarteter Weise, in dennoch galanter Manier tatsächlich als Mister Lortan Toral persönlich vorstellte und nicht lange fackelte bevor er das Geschäftliche, den Grund ihrer beider hiersein anschnitt. Der Hinweis auf das angenehme Ambiente und die, wahrscheinlich aufgesetzte und gespielte, Bescheidenheit in puncto seines Alters, nahm Marika dem Geschäftsmann keineswegs übel, sie war selber nicht anders. Sie rechnete mit einer ähnlichen Verschlagenheit und Härte wie sie ihr eigener Vater an den Tag legte, verpackt in diesen fast liebevollen und leicht belehrenden Tonfall, der einen mehr als nur täuschen konnte, eine Art mit der sie umgehen konnte, mit der sich die Matriarchin von ISG beinahe wohlfühlte. Ganz falsch war Marikas erster Gedanke nicht, denn Mister Toral bestätigte ihre Überlegung, das es sich um eine Akquise für eine Anstehende Regatta handelte. Eine Regatta mit augenscheinlich hoher öffentlicher Präsenz, bedachte man den Fakt, dass das Imperium nicht oft den Stapellauf eines Schiffes mit solchen Nebenveranstaltungen feierte.

"Die Ehre ist ganz auf meiner Seite Mister Toral, man hatte mich bereits kurz ins Bild gesetzt, das sie eine Anfrage bezüglich eines unserer Teams gestellt haben. Nun sie schmeicheln mir stellvertretend für die Gruppe natürlich, bedenkt man das die IS Agency erst vor einigen Jahren wirklich in die Ausbildung und Förderung Junger Talente des Rennsports investiert hat, natürlich freut es mich das gerade sie als ebenfalls Lokal ansässiges Unternehmen zuerst zu uns kommen bevor sie den ganzen Markt sondieren. Selbstverständlich stellen wir ihnen eine Gruppe erfahrener und erprobter Fahrer und Navigatoren zur Seite wenn sie das wünschen, wobei mich, wenn ich so ehrlich sein darf, überraschte, dass eine Firma wie Toral Engineering, die der Stellaren Raumfahrt ja nicht abgeneigt ist, nicht ein hauseigenes Team für solche Zwecke besitzt. Immerhin haben sie bereits ein eigenes Schiff."

Marika griff nach der frisch geöffneten Flasche Fresischem Auxerrois und befüllte gekonnt die beiden Gläser. Für so etwas brauchte sie kein Personal, sie entschied am liebsten selbst den Füllstand und die Menge in ihrem eigenen Glas und dosierte gerne auf eine Menge die der Entfaltung des Weines gerecht wurde, so das die Menge im Glas Lust auf ein weiteres machte und einen mit ihrem Aroma noch nicht übersättigte. Dann lächelte sie und prostete sie ihrem gegenüber zu und nahm einen Schluck des Getränks aus feinsten gekälterten Trauben vom Hang des höchsten unbeständigen Archipels der Imperialen Kernwelt.

"Aber bevor wir uns die Kehle mit Worten trocknen, trinken sie, der Wein untermalt die Kleinigkeiten die uns das Haus hat bringen lassen vorzüglich."

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[Muunilinst :||: Harnaidan :||: Hillside-Restaurant :||: Lounge der Imperial Spirits Group] Marika Reed, Lortan Toral

Der ältere Chef von Toral Engineering lächelte galant. Er hatte ehrlich gesagt mit dieser Frage gerechnet. Warum hatte TE kein eigenes Rennteam, wenn es doch schon einen Solarsegler hatte. Eine Frage die sicherlich leicht zu beantworte war. Hatte die Firma doch erst kürzlich expandieren müssen, nachdem sie eine schwierige Phase durchgemacht hatte, als die Muun TE zerschlagen wollten. Aber das konnte er nicht zugeben, genauso wenig wie das TE vor hatte mit der ISG eine langfristige strategische Partnerschaft eingehen wollte um gemeinsam bestimmte Geschäftsfelder zu erschließen, die für TE komplettes Neuland waren. Er entschied sich dazu eine Antwort zu geben, die einfach nicht zu viel verriet.

„Nun, wissen sie, das Schiff zu besitzen ist die eine Sache, die andere Sache ist natürlich eine erfahrene und kompetente Mannschaft dafür zu haben, die unseren - meinen Ansprüchen genügt. Ja, wir haben natürlich Frachterpiloten, aber man kann keinen Frachterpiloten als Solarseglerpiloten einsetzen, genauso wenig wie man gefördertes Erz als Panzerung eines Sternenzerstörers einsetzen kann.“

Er lächelte und nahm einen Schluck des dargebotenen Weines.

„Von Fresia sagen sie, kommt der Wein?“ Er nahm sich etwa von den Tapas und probierte ein wenig. „Vorzüglich.“ Er nahm wieder einen neuen Schluck Wein bevor er weiter redete. „Mein Bruder probiert sich neuerdings auch am Weinbau. Er hat ein Weingut auf Manaan erworben und sich dabei dem naturnahen Weinbau verschrieben. Ich frage mich bis heute wie das dort funktionieren soll.“

Er lachte.

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Sie musste schmunzeln, der Alte Herr legte seinen Drang nach Perfektion zwar etwas verschleiert dar, machte aber keinen Hehl daraus, dass er wusste was er wollte. Er wollte einen Sieg, eine gute Platzierung vor den Augen aller Teilnehmer, Publicity abgreifen um darauf aufbauend weitere Geschäfte und Profite zu schlagen. Marika handelte selbst öfter innerhalb dieses Schemas, dass Mister Toral hier ihre Mittel gleich für seine Ziele einspannte störte sie bisher noch nicht. Der Vergleich mit dem Minderwertigen Erz und der anschließende Kommentar zu dem Biologischen Anbau von Wein hatten mehr parallelen als der Mann wahrscheinlich erahnen konnte.

"Sie würden staunen Mister Toral, was mit ein wenig Hingabe und importierter, gut bepflanzter Erde alles möglich ist. Beim Weinbau gibt es keine Grenzen, lediglich ihre eigene Vorstellungskraft ist begrenzt. Naturnah, ohne Zerstörung eines materiellen Gleichgewichtes und im Einklang mit dem Anbaugebiet erhalten sie die besten Resultate. Es ist das was so viele meiner werten Kollegen nicht verstehen wollen, Anbau und Produktion auf Synthetische oder zu stark mechanisierte Weise, lässt einem zwar die Kontrolle über die Zusammensetzung, entfalten kann sich der Wein jedoch nie... ein Grundsatz der sich auf viele Bereiche anwenden lässt. Das natürlich vorkommende Kolto des Planeten in die Aromatik eines Weines einzubeziehen kann einem interessante Vorteile bieten."

Was fachlich klang, überlieferte im Unterton eine zweite Sichtweise, die Marika auf subtile Art ihrem gegenüber mitteilte. Sie erwartete eine beiderseitig zufriedenstellende Zusammenarbeit in dieser Sache, sie würde investieren und nicht leer dabei ausgehen. Ein Sieg für Lortan Toral, würde auch einen Sieg für sie darstellen müssen, anderenfalls oder sollte er sie gar ausnutzen wollen, würde sie nicht davor zurückschrecken Toral Engineering in jeglicher Art und Weise Steine in den Weg zu werfen. Marika sah sich nicht gerne als Marionette, ihre aufrechten Partner unterstützte sie jedoch solange es ihr half so gut es ging.

"Aber gewiss wollten sie keine Ausführungen über Weinbau von mir bekommen."

Sie lächelte. Ein kaltes berechnendes Lächeln.

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Lortan hielt einen kurzen Moment inne, Wein mit der Aromatik von Kolto. Das klang auf eine gewisse Weise interessant. Vermutlich hatte er seinen Bruder massiv in dieser Hinsicht unterschätzt und er machte sich in Gedanken eine Notiz seinem Vorhaben mehr Budget zuzuteilen. Doch fragte er sich immer noch wie naturnaher Anbau einer terrestrischen Pflanze auf einem - seines Wissens - nahezu komplett aquatischen Planeten funktionieren soll. Nun das waren Details, Details die ihn jetzt nicht zu interessieren hatten. Er lächelte charmant: „Vielen Dank Ms. Reed, sie haben eine Wissenslücke bei mir geschlossen und ich werde ihr Unternehmen meinen Bruder empfehlen, sollte er genügend Wein zur Vermarktung haben.“ Ein Gedanke über den Lortan nun ernsthaft nachdachte, wollte er doch mit TE nun massiv expandieren - in jede nur erdenkliche Richtung. Die Zeiten waren unruhig und in unruhigen Zeiten wurden - wie in der Tierwelt - zu stark spezialisierte Unternehmen vernichtet, während Generalisten eher überlebten, da sie keine besondere Nische benötigten.

Er nahm erneut einen kleinen Schluck Wein ehe er weiter sprach, diesmal wollte er mehr Informationen preis geben: „Sie müssen wissen, dass der Aufsichtsrat und ich der Meinung sind, dass das Know-How von Toral Engineering auch in anderen Branchen von Nutzen ist. Doch genauso so sind wir der Meinung, vor allem nach Rücksprache mit dem Gouverneur, dass wir innerhalb des Imperiums nicht aggressiv expandieren wollen, sondern eher ... kooperativ, sofern möglich.“ Er lächelte raubtierhaft und fügte weiter hinzu: „Nicht, dass wir bestehende Strukturen übernehmen wollen, nein wir denken eher daran zusammen mit anderen, treuen imperialen Bürgern Neues schaffen wollen und wir denken bei diesen Bürgern in erster Linie an sie und ihr Unternehmen.“ Er schenkte ihr ein ernst gemeintes Lächeln. „Sollten Sie daran Interesse haben und zustimmen, nachdem wir die Details ausgearbeitet haben, würde ich auch zur Untermauerung unserer Kooperation eine dynastische Verbindung vorschlagen.“ Kurzes Schweigen und Lortan lachte kurz auf: „Keine Sorge, es geht hier nicht um mich, sondern um meinen Neffen: Mile Toral.“


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Natürlich war Lortan Toral keinesfalls hier um sich im puncto Weinbau weiter zu bilden sondern um einen Geschäftsvertrag auszuhandeln... zumindest hatte Marika das bisher angenommen, denn der Vorsitzende von Toral Engineering hatte keinerlei weitere Bedingungen gestellt sondern es einfach hingenommen, das ISG die Rennmannschaft stellen würde, Preis egal, Publicity zu ihren Bedingungen. Diese Begegnung gestaltete sich immer eigenartiger als Lortan dann mit einer Ausführung begann, die den Grund seines hierseins zuerst in keinster Weise begründete und ihr dann mehr und mehr ein lächeln ins Gesicht drückte bis sie sich das Lachen kaum verkneifen konnte. Er wollte eine Verbindung, sich zum Teil in ihre Gruppe einheiraten über eine leicht zu steuernde Figur Einfluss auf gemeinsame Projekte nehmen. Eines musste sie ihm lassen und einräumen, der Mann redete nicht lange drum herum sondern stürmte eher wie eine Abteilung Storm Commandos durch eine schlecht aufgestellte Barrikade.

"Eines muss ich ihnen lassen Mister Toral, so absolut direkt hat bisher noch niemand um die Hand meiner Töchter angehalten! Verzeihen sie... ich hatte heute mit vielem gerechnet aber nicht mit einem arrangierten Antrag aufgrund wirtschaftlicher Interessen... sagen wir einmal sie hätten mich für ihre Idee gewonnen, was genau stellen sie sich unter einer Partnerschaft vor?"

Marika lehnte sich zurück und trank einen erneuten Schluck. Ein Konglomerat aus zwei der größten Unternehmen von Muunilinst nicht in der Hand der Moons und traditionell tief im Imperium verwurzelt... sie hatte auf Borosk schon diesen unsagbaren Fund gemacht und nun schien es als wollte ihr das Schicksal die nächste große Möglichkeit direkt in die Hände spielen.

"Nun ich würde lügen wenn ich sagen würde, ihr Angebot klänge nicht verlockend, doch es gilt hier auch die beiden Erwählten davon zu überzeugen, falls überhaupt eines meiner Kinder ihnen als potentielle Teil-Erbin zusagt. Die Zwillinge sind derzeit vollständig in ihren eigenen Karrieren eingebunden. Neetra ist Designerin für Mode und Natali Sängerin und Pianisten erster Klasse auf Bastion. Meine jüngste steht vor dem Abschluss ihres Biomedizinstudiums auf Csilla und wird danach, so hoffe ich eine unserer neu aquirierten Firmen übernehmen wenn es ihr zusagt. Ich würde gerne vor dem aufsetzen jeglicher Kooperationsverträge gern die Vermählung in trockenen Tüchern wissen, als eine Art Sicherheit versteht sich, zudem... welche Funktion füllt ihr Neffe bei Toral Engineering aus und wie kann es sein das sie ihn noch nicht in festen Händen untergebracht haben?"

Sie leerte ihr Glas und stellte es demonstrativ auf dem Tisch ab.

"Ich hoffe sie verstehen meine Skepsis Mister Toral aber, nun ja ihr Angebot scheint mir beinahe zu gut zu sein und eine Geschäftsfrau wie ich sucht nun einmal nach dem Haken."

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Lortan hatte gepokert. Er wusste nicht ob er mit seiner Direktheit gepunktet hatte oder verloren hatte. Auch wenn sich Marika Reed entspannt zurücklehnte, konnte Lortan sie nicht wirklich einschätzen. Ein richtiger Sabaccabend mit ihr wäre sicherlich herausfordernd und ungemein spannend. Lortan lächelte ungezwungen und nahm einen weiteren Schluck des vorzüglichen Weines bevor er sich wieder etwas von dem Fingerfood genehmigte. Er säuberte seine Finger stilvoll mit einer Serviette während er begann zu sprechen – natürlich ohne Essen im Mund. Auch hier versuchte er es wieder mit einer gewissen Offenheit, die aber nicht zu viel verriet: „Nun, ich denke ich bin kein unbeschriebenes Blatt, was meine Abneigung gegenüber Muun und anderen Nichtmenschen“, das letzte Wort betonte er merkbar, „betrifft. Allerdings haben sich auch sicherlich von meinem Großvater Terlon Toral gehört und von seinen ‚kritischen Artikeln‘, die behaupten, dass Chiss, Menschen und Zeltron in Wahrheit eine einzige Spezies sind. Sie sollten hier wissen, dass das Vermächtnis meines Großvaters in der Firma hoch gehalten wird.“ Der ältere Herr lächelte erneut. Er hatte tatsächlich kein Problem mit Nahmenschen, auch wenn er die Disziplin der Chiss gegenüber der Launenhaftigkeit der Zeltron vorzog.

Lortan hörte fleißig zu, als Marika ihre Töchter vorstellte. Bei Biomedizin musste er aufhorchen. Das klang durchaus interessant und sprach von mehr Geschmack als Mode oder Gesang – nicht das Lortan sich etwas anmerken ließ.

„Nun“, begann Lortan langsam und nahm noch einen Schluck Wein, „Toral Engineering hat vielfältige Interessen, darunter auch die Unterstützung und das Sponsoring von naturwissenschaftlichen Fakultäten. Sie haben sicherlich von dem firmeneigenen Institut für Xenoanthropologie gehört. Von unserer Kooperation hoffen wir natürlich, dass wir in gemeinsamen zukünftigen Bestrebungen, dass Wissen und die Fähigkeit unserer beider Unternehmen zum Ruhme des Imperiums nutzen können.“ ‚Und natürlich zur Erhöhung unseres Profits.‘ fügte Lortan noch in Gedanken hinzu. „TE ist ein Bergbauunternehmen, ihr Unternehmen ist bekannt für delikate Luxuslebensmittel. Ich schätze man wird gemeinsame Felder finden, besonders, wenn wir dem Imperium bei der Regatta zeigen können, zu was unsere Unternehmen in Synergie fähig sind!“ Er lächelte verschlagen. Nur Menschen waren zu so einer Art von Zusammenhalt und Organisation fähig. Hier erkannte man den wahren Wert einer Spezies und auch warum Spezies wie Twi’lek zwar humanoid aussahen, aber unterlegen waren. Er schwelgte nicht lange in Gedanken – eher nur Sekundenbruchteile – und kehrte ohne Umschweife wieder zum Gespräch zurück.


„Mein Neffe, nun ...“ Lortan grinste, „ist gewissermaßen für die Sicherheit von Toral Engineering und anderer Unternehmen zuständig.“ Wieder musste Lortan grinsen, ehe er hier mit der Wahrheit wieder rausrückte: „Er ist Offizier der rumreichen Flotten seiner Majestät Allegious. Er kommandiert eine kleine Eingreifgruppe der Sektorflotte von Bilbringi und war auch bei der ersten und zweiten Schlacht von Bastion als Schiffskommandant mit dabei, sowie bei den Schlachten von Denon und Corellia als Kommandant einer Kampfgruppe. Wenn mich nicht alles täuscht ist er sogar kurz vor der Beförderung zum Commodore und somit auf dem besten Weg zum Admiral.“


Lortan lächelte ehe er weiter sprach: „Sie verstehen sicherlich, dass man für solch einen hoch dekorierten Offizier auch auf die richtige Gelegenheit wartet und ihn nicht an jede ‚Dahergelaufene‘ verschachert.“ Lortan hielt kurz inne, ehe er weiter sprach: „Nun er weiß auch auf jeden Fall über seine Rolle in der Familie Bescheid beziehungsweise hat genug Pflichtgefühl der Familie gegenüber um sich solch einem Angebot zu versagen.“


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Die Abneigung gegenüber der Torals gegenüber den Muun war schon fast als Planetares Kulturgut zu bezeichnen, allgemein bekannt und häufig diskutiert. Demnach nötigte die fast schon selbstironische Bemerkung des Älteren, dieser Hinweis auf das absolut offensichtliche, Marika tatsächlich ein lächeln ab. Wäre es um Lortan Torals Meinung zur Wahl ihres Gatten und der demnach gemischten Gene ihrer Kinder eine andere als Akzeptanz gewesen, hätte die Geschäftsfrau dieses Treffen auch nicht weiter fort geführt sondern den Mann zum gehen geraten bevor sie sich vergaß. Niemals würde sie eine ihrer Töchter eine Ehe eingehen lassen, die diese Ignoranz und engstirnig zurück in die Familie hohlte. Ohne die Chiss stände Marika nicht da wo sie heute war und auch wenn sie es Öffentlich niemals zugegeben hätte, war sie mit Faran mehr als glücklich, anders wären ihre fünf Kinder auch eine größere Qual gewesen als es ein Großteil von ihnen heutzutage zu sein pflegten. Seinen Aussagen über die Naturwissenschaftlichen Fakultäten drückten unverhohlen aus das Treeya in seinen Augen die geeignetste Wahl war, ein Fakt mit dem Marika wahrscheinlich eher leben konnte als ihr jüngster Freigeist von Tochter. Immerhin war Treeya neben Neetra das vielversprechendste ihrer Kinder und nun konnte sie sich als wirklich goldwert erweisen und einen Grundstein für ein Konglomerat legen, dass wahrscheinlich vor seiner Aufstellung durch die Imperialen Behörden selbst bedeutete... die Oberste Riege Imperialer Wirtschaft...

"Oh ich bin mir sicher dass sich Überschneidungen finden werden, die sich auf lukrative Weise ausbauen und bewirtschaften lassen. Aber wie gesagt, bevor sich die beiden nicht das Ja-Wort gegeben haben, werde ich nur einer eingeschränkten Vertraglichen Kooperation zustimmen. Eine vollständige Verzahnung der eigenen Interessen knüpfe ich daran, dass die Dynastische Verbindung die sie hier vorschlagen tatsächlich glückt. Zudem ist ihre Meinung zu den Chiss-Anteilen meiner Familie wohlwollend zur Kenntnis genommen worden ebenso, wenn ich direkt sein darf, dass sie die Wahl ihrer zukünftigen Nichte bereits getroffen zu scheinen haben."

Während Marika, nach ihrem Holo-Pad griff und in den Bibliotheken kramte sprach sie weiter.

"Die gemeinsame Teilnahme an der Regatta bei Fondor wird sehr wahrscheinlich genug aufsehen in der Finanzwelt erregen um erste Spekulationen aufkommen zu lassen. Einerseits eine sehr gute Idee um erste Presseberichte zu schüren und sich positiv darzustellen, andererseits dürfte auch die Imperiale Bankenaufsicht mehr als hellhörig werden. Eine vertragliche, feste und uneingeschränkte Kooperation dürfte in unser beider Postion einige behördliche Probleme mit sich bringen... Unternehmen mit einem zu großen Einfluss außerhalb der direkten Staatlichen Kontrolle werden nur dann gerne gesehen wenn gesichert ist, dass sie nur im Sinne des Staates handeln. Da könnte schnell einiges an Papierkram auf jeden von uns zu kommen. Von den Überprüfungen mal ganz abgesehen..."

Dass der potentielle Mann von Treeya mit seiner Zugehörigkeit zur Imperialen Flotte zwar ein gutes PR-Objekt darstellte aber Unternehmerisch auf das Abstellgleis verfrachtet worden war, stieß der Geschäftsführerin der ISG etwas sauer auf, was sie jedoch versuchte so gut es ging zu unterdrücken. Treeya war noch jung, wenn sie geschickt war, würde sie es hinbekommen genug Einfluss in ihrem neuen Familienteil zu erhalten um sich somit einen festen Stand im Partnerunternehmen zu sichern. So gut Lortans Angebot auch war, sie waren beide gewiefte Köpfe großer Unternehmen, demnach traute sie dem alten Herren zu durchaus eine Hintertür irgendwo offen zu haben, eine Chance die sie sich auch gerne offen lassen würde.

"Ein hochdekorierter Offizier der Flotte ist annehmbar... ich kann verstehen warum sie sich ihr Recht der Partnerwahl bisher vorbehalten haben. Ihr Neffe genießt gesellschaftlich einen hohen Status, demnach wäre ich gewillt der ganzen Sache zuzustimmen. Ich würde Treeya ungerne für weniger ihrer so hoch geschätzen Freiheit "berauben", wenn man das so sagen kann."

Dann hatte sie endlich das Bild ihrer Tochter gefunden.

"Wenn ihr Neffe sich mit den Attributen der Chiss anfreunden kann, dann habe ich keine weiteren Einwände."

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Langsam machte es sich bemerkbar, dass der Raum künstlich klimatisiert wurde: Lortans Kehle wurde trocken und den Augen fehlte Feuchtigkeit. Er widerstand dem Drang sich die Augen zu reiben und blinzelte etwas häufiger um den schützenden Feuchtigkeitsfilm über seinen Augäpfeln zu erneuern. Gegen die Trockenheit in der Kehle nahm Lortan einen kleinen Schluck Wasser, den er erst – unbemerkt – eine Zeit lang in der Mundhöhle hielt, ehe er ihn herunterschluckte. Er lächelte zufrieden. Es schien also alles soweit zu fruchten und zu klappen wie er es sich vorgestellt hatte. Der alte Mensch war sich ziemlich sicher, dass sein Neffe Mile sich dieser Verpflichtung nicht entgegenstellen würde. Er war Offizier der Flotte und in den Streitkräften lernte man wohl kaum Frauen kennen, mit denen man sich als Kommandant eines Schiffes einlassen konnte, ohne das getuschelt wurde und sollte ihm seine Zukünftige nicht zusagen: Nun, Mile würde sicherlich genug auf Einsätzen sein, um seine Frau nicht täglich sehen zu müssen und meistens war es bei so einer Art von Ehe in den höheren Schichten der Gesellschaft nicht verpönt sich einen Liebhaber zu halten …

Lortan nickte seiner Gastgeberin zu: „Ja, ihre Tochter Treeya scheint eine ausgezeichnete Wahl zu sein.“ Auch wenn der Chissanteil deutlich zu erkennen war und gewiss gewöhnungsbedürftig war, so war Lortan doch mit dem Wissen erzogen worden, dass die Chiss, wie Zeltron und andere Spezies, Menschen waren und was die Menschen über die anderen Spezies der Galaxis stellte war ihr Zusammenhalt, nur so konnten sie sich so weit verbreiten und die galaktische Politik dominieren. ‚Außerdem, heirate nicht ich sie, sondern Mile.‘


„Nun, ich verstehe was sie meinen, doch kann ich ihnen versichern, dass ihre Tochter bei meinem Neffen in guten Händen ist.“ Ein Lächeln umspielte die Lippen im faltigen Gesicht des Mannes. „Auch wenn Mile Teil der Streitkräfte ist, so ist er nicht so chauvinistisch veranlagt wie die meisten Angehörigen dort und verurteilt einen Menschen anhand seiner Gonosomen.“ Lortan legte eine kurze Kunstpause ein und lächelte verschwörerisch: „Diese Art von Voreingenommenheit hat schon vielen Männern alles gekostet.“ Ein versteckter Hinweis an seine Gegenüber, dass er sie nicht unterschätzte? Oder war es ein verstecktes Kompliment, dass Lortan sie auf Augenhöhe ansah? Gleichgeschlechtliche Verhandlungen waren hier oft einfacher, musste man keine geschlechtsstereotypischen Vorurteile aus dem Weg räumen, aber Lortan war hier auch schon lang genug um Geschäft um zu wissen, dass Frauen in Positionen wie Marika Reed sie inne hatte, oft gefährlicher und verschlagener waren als Männer – mussten Frauen sich doch oft mehr anstrengen als ihre männlichen Kollegen, doch machte das diese Frauen auch oft kompetenter und nützlicher.


„Wie weit ist denn ihre Tochter mit ihrem Studium? Denn sollte sie daran Interesse haben, lässt sich sicherlich eine Forschungsgruppe im Xenoanthropologischen Institut einrichten, in der sie alle nur erdenklichen Freiheiten hätte, quasi als Ausgleich für ihre anderweitig geraubte Freiheit. Eine anschließende biotechnologische Expansion nicht ausgeschlossen …“

Lortan nahm erneut einen Schluck Wasser, um seiner erneut in Mitleidenschaft gezogenen Stimme etwas Ruhe und Erholung zu gönnen. „Mit den Behörden schätze ich werden wir kaum Probleme haben. Zumindest nicht auf Muunilinst.“ Wieder grinste Lortan verschlagen und zufrieden damit, dass ein Plan, den er lange gehegt hatte nun Früchte trug. „Wie sie sicherlich wissen, war meine Tochter Athena lange Zeit Vize-Gouverneur unseres geschätzten Heimatplaneten und nun durch das Ableben des letzten Gouverneurs wurde sie unlängst zum Gouverneur von Muunilinst befördert und befindet sich zur Zeit auf Fondor beim Stapellauf der ‚Allegiance‘.“ Eine kurze Pause und Lortan fuhr fort: „Natürlich werden wir uns im legalen Rahmen bewegen, damit uns niemand etwas anlasten kann, doch können wir davon ausgehen, dass die Behörden uns keinerlei Steine in den Weg legen werden. Immerhin braucht das Imperium auf Muunlinst auch einen guten Gegenpol zum nichtmenschlich geführten Bankenclan.“ ‚Nicht nur das Imperium‘, fügte Lortan in Gedanken hinzu, ‚TE und die ISG könnten sich hier gegenseitig decken um unabhängiger von diesem Finanzmonopol zu sein. Vermutlich würde es sich auch noch lohnen Geschäftsanteile vor der Regatte zurückzukaufen ...‘


„Ich werde meinen Neffen natürlich sobald wie möglich informieren, und seine Antwort weiterleiten.“ Er lächelte zuversichtlich und griff nun auch nach seinem Datapad um ein Bild seines Neffens herauszusuchen. Als er es gefunden hatte zeigte er es seiner Geschäftspartnerin. „Natürlich ist auch die Einwilligung ihrer Tochter ungemein wichtig. Idealerweise sind beide Ehepartner mit der Wahl ihres jeweiligen Partners einverstanden.“


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Während Lortan ihre Vermutung bezüglich ihrer Jüngsten sehr freimütig bestätigte, legte die Brünette CEO eher beiläufig das Bild ihrer Tochter auf den zwischen ihnen befindlichen Tisch. Über eine Chauvinistische Behandlung machte sich Marika eher weniger Sorgen, ihre Kinder waren gewohnt wegen ihres Vaters oft kritisch behandelt zu werden und hatten allesamt Schlagkraft und ein Fell das dick genug war um solche Dinge weg zu stecken. Zudem würde dem zukünftigen Gemahl sollte er sich in irgendeiner Weise tatsächlich vergreifen, ob im Ton oder mit den Händen, auch sehr schnell klar sein, das Marika und noch viel mehr ihr Gatte, solch eine Behandlung keinesfalls duldeten...

Das Männer oft den Fehler machten, die Imperialen Frauen zu unterschätzen, war ein leider allzu bekannter Umstand und oft kostete es diese Arroganten Aristokraten tatsächlich etwas, das ihnen noch viel mehr Wert war als ihr eigenes Leben: Ruf und Macht ihres eigenen Namens. Marika lächelte kühl und wissend. Sie wusste das sie es mit einem Schwergewicht zu tun hatte, jemandem bei dem es bei aller Kompromissbereitschaft weiterhin galt vorsichtig zu sein, wusste er denn wirklich darum sie einzuschätzen und wahrzunehmen das sie nicht mit sich würde spielen lassen? Manch einer Würde behaupten das solche Gedanken ein Vertrauensverhältnis dieser Art vergifteten, doch wer in der Liga der Supersektorweiten Imperialen Wirtschaft spielte, dem war klar, dass die Freunde die Gefährlichsten und Unbarmherzigsten Feinde waren und man IMMER einen Plan B in der Hinterhand behalten musste. Wer uneingeschränkt vertraute der saß schneller arm auf der Straße als er "Rebell" sagen konnte.

"Mister Toral, ich denke all diese Fragen sollten sie meiner Tochter am besten selbst stellen. Sie weiß am ehesten was sie will und hat sich von all meinen Kindern meist am wenigsten nach meinem Willen gerichtet, ihre Freiheit war ihr immer viel wert. Die Freiheit nicht an die Unternehmensbelange gebunden zu sein, was nicht heißen soll, dass sie sich einer Eheschließung verweigern würde... so ist das eben mit Anfang 20, da glaubt man bereits die Welt vollends zu verstehen und ist doch so ahnungslos..."


Mehr als bereitwillig kam der Ältere dann auf das Thema der Imperialen Regularien zu sprechen und fügte einen Punkt an den Marika bisher in ihren Überlegungen außer Acht gelassen hatte. Der Wechsel in der Gouverneursspitze war noch nicht lange erfolgt und nun stand plötzlich die junge Athena Toral an der Spitze... Lortan Torals Tochter... Marikas Vater hatte sich nie darum geschert wer genau dort oben nun saß, solange er keine Angriffspunkte bot und sich mit dem Unternehmen Standorttechnisch nur weit genug auffächerte. Mit einer Toral an der Spitze der wichtigsten Imperialen Börse hatte sich die Macht einer der Größten Aristokratenfamilien von Muunilinst mit einem Schlag vervielfacht und Marika erkannte das Lortan nicht einfach einen Plan B in der Hinterhand hatte sondern seine Karten offen auf den Tisch legte ohne Angst haben zu müssen, dass jemand sein Spielchen jemals würde unterbinden können. Wenn der Alte Toral ISG weniger gewogen sein sollte, wäre er in der Lage sie im besten Fall nur von hier zu vertreiben und im schlechtesten Marika einen Großteil ihrer Hauptfirma IS Inc. zu enteignen und offiziell unter die staatliche Kontrolle des Imperiums zu stellen, einen Fakt den die Brünette gerne verhindern würde.

"Natürlich... ihre Tochter... ich muss gestehen, dass ich durch eine Menge Geschäftsreisen in den letzten Wochen den Wechsel nur am Rande mitbekommen habe. Dadurch wird natürlich vieles einfacher, da bin ich ganz bei ihnen. Wie heißt es so schön: Man soll jeden Vorteil nutzen der sich einem auftut. Ich... "

Marikas Armband gab einen Piepton von sich und auf dem Tablett erschien eine Terminmeldung "Start der Testreihe: Blutgeist". Etwas entsetzt wie schnell die Zeit doch verrann, öffnete sich bereits die Tür und ihre Sekretärin Renae, eine Chiss, etwa Mitte Zwanzig, die Lounge betrat, einen Berg an Unterlagen bei sich, jedoch Still und ausdruckslos am Eingang verharrte. Sie würde nichts sagen und ihre Chefin in einem Gespräch innerhalb der Lounge unterbrechen, würde sie jedoch gleich außerhalb sehr nachdrücklich auf die Verspätung und Marikas sehr vollen Terminplan hinweisen, das wusste die Königin des Alkoholischen Geists mit Sicherheit.

"Verzeihen sie das ich die Zeit vergessen habe Mister Toral, ich lasse sie ungern hier zurück aber seit dem Erwerb einiger beträchtlicher neuer Geschäftsflächen auf Borosk vor einigen Wochen, häufen sich meine Termine und Aufgaben in einem Maße das mich leider diesen terminlichen Zwängen unterwirft. Ich werde meine Tochter benachrichtigen und mich danach mit ihnen in Verbindung setzen. Auf die eine oder andere Weise. Wenn sie mich nun entschuldigen würden?"

Mit einer leichten Aufregung in der Stimme verbeugte sich die Imperiale Dame einmal, reichte ihrem neuen Geschäftspartner die Hand und verschwand dann mit Richtung Renae zum privaten Shuttle.

[Muunilinst-System/ Muunilinst/ Harnaidan/ Hillside-Restaurant/ Lounge der Imperial Spirits Group] Marika Reed
 
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